Daten
Kommune
Erftstadt
Größe
106 kB
Datum
15.05.2018
Erstellt
03.05.18, 15:02
Aktualisiert
03.05.18, 15:02
Stichworte
Inhalt der Datei
STADT ERFTSTADT
öffentlich
Der Bürgermeister
B 130/2018
Az.:
Amt: - 61 BeschlAusf.: - 65 Datum: 06.03.2018
Kämmerer
Dezernat 4
Dezernat 6
gez. Erner, Bürgermeister
BM
gez. Seyfried
Amtsleiter
RPA
Beratungsfolge
Ausschuss für öffentliche Ordnung
und Verkehr
Betrifft:
Termin
15.05.2018
Bemerkungen
beschließend
Anregung bzgl. Einrichtung von Feinstaubmeßstellen an vier verkehrsreichenStraßen in Erftstadt und Veröffentlichung der Meßwerte auf der städtischen Homepage
Finanzielle Auswirkungen:
Kosten in €:
Erträge in €:
Kostenträger:
Sachkonto:
Folgekosten in €:
Mittel stehen zur Verfügung:
Jahr der Mittelbereitstellung:
Ja
Nein
Nur auszufüllen, wenn Kostenträger Eigenbetrieb (Immobilien, Straßen, Stadtwerke)
Wird der Kernhaushalt belastet: Höhe Belastung Kernhaushalt:
Folgekosten Kernhaushalt:
Ja
Nein
Unterschrift des Budgetverantwortlichen
Erftstadt, den
Stellungnahme der Verwaltung:
Unter Feinstaub versteht man ein Gemisch von festen wie auch flüssigen Partikeln, das größenabhängig in unterschiedliche Fraktionen eingeteilt wird. Dabei wird unterschieden zwischen PM 10
(PM=particulate matter), die einen maximalen Durchmesser von 10 Mikrometer (µm) haben und
PM 2,5, sowie ultrafeinen Partikeln, die einen Durchmesser von weniger als 0,1 µm aufweisen.
Etwa 90 % des Feinstaubes sind natürlichen Ursprungs (z.B. Winderosion von Böden –
Saharastaub, überregionale und globale Luftbelastungen durch Waldbrände und Vulkanausbrüche. Die restlichen 10 % werden anthropogenen d.h. einer durch menschliche Aktivität verursachten Entstehung zugeordnet. Zu diesen zählen Reifen- und Bremsenabrieb, Dieselruß, Stäube aus
Kleinfeuerungsanlagen und Laserdrucker, aber auch –und dabei werden kurzfristig hohe Spitzenwerte erreicht- Feuerwerke (z.B. zu Silvester und bei Events wie ‚Rhein in Flammen‘). Es ist da-
von auszugehen, dass der Straßenverkehr an der anthropogen verursachten Feinstaubentstehung
einen Wert von ca. 20-30 % hat. Dieser Anteil kann je nach Standort auf bis zu 60 % steigen.
Durch räumlich besonders ungünstige Situationen (enge Innenstadtlagen mit geringem Luftaustausch z.B. ‚Stuttgarter Kessel‘) können, meist in Verbindung mit austauscharmen Wetterlagen
(Inversionswetterlagen) , über mehrere Tage hohe Feinstaubwerte erreicht werden.
Erftstadt liegt in einer Region mit einer vorherrschenden West- bis Südwest-Windexposition. Anders als die Bereiche der Rheinschiene (östlich der Ville) kommt es hier nur äußerst selten zu austauscharmen Wetterlagen. Meist weht ein leichter bis mittelstarker Wind aus Richtung Eifel.
Dies veranschaulicht auch die von der Europäischen Umweltagentur veröffentlichte Darstellung
der Feinstaubbelastungsbereiche in Europa (s. Anlage 1 im SD-Net).
Im Rahmen der immer aktiver werdenden öffentlichen Beschäftigung mit umweltbezogenen Daten
(Public Science) ist –ausgehend von besonders von Luftbelastungen geprägten Bereichen (z.B.
Stuttgart, Ruhrgebiet [https://www.duisburg.de/allgemein/fachbereiche/31/netzwerkluftqualitaet.php] ein von interessierten Bürgerinnen und Bürgern aufgebautes mittlerweile europaweites Messnetz entstanden [http://deutschland.maps.luftdaten.info/#13/50.7985/6.8146] in dem
man die entsprechenden aktuellen Daten erheben und abrufen kann. Ansätze in anderen Teilen
der Welt sind ebenfalls vorhanden.
Für den Bereich der Stadt Erftstadt weist dieses Netz private Messpunkte in Lechenich aus, von
denen aktuelle und gemittelte Feinstaubwerte dem Internet entnommen werden können (s. Anlage
2 im SD-Net).
Die Arbeitsgruppe ‚Erneuerbare Energien‘ im Umwelt- und Naturparkzentrum Friesheimer Busch
beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema und beabsichtigt an mehreren Stellen Messpunkte einzurichten.
Es ist sehr aufwendig und erscheint wenig hilfreich, die jeweiligen Einzelwerte auf der Homepage
der Stadt Erftstadt darzustellen. Ein Hinweis auf das Gesamtnetzwerk erscheint aber sinnvoll und
ermöglicht es den interessierten Bürgerinnen und Bürgern die jeweils aktuellen Daten in einem
räumlichen Gesamtzusammenhang abzulesen. Außerdem werden bei dieser Vorgehensweise
auch Veränderungen im Messnetz (hinzukommenden und wegfallende Messstellen) automatisch
mit berücksichtigt.
Von städtischer Seite eingerichtete Maßstellen sind nicht sinnvoll, da sie als ‚öffentlich erhobene
Werte‘ weitaus strengere und damit auch deutlich teurere und aufwendigere Messanlagen und Messmethoden (z.B. entsprechend den offiziellen Messstellen des Landesumweltamtes (LANUV) )
voraussetzen. [Die nächstgelegenen behördlichen Messstellen befinden sich in Hürth, Elsdorf und
Niederzier]. Außerdem entspricht dieses Vorgehen nicht den Grundprinzipien der Public Science,
bei denen ja gerade das freiwillige Engagement der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund stehen soll
In Vertretung
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(Hallstein)
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