Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
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Datum
18.04.2018
Erstellt
07.05.18, 12:02
Aktualisiert
07.05.18, 12:02
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BESCHLUSS
über das Ergebnis der Sitzung des Kreistages am 18.04.2018 im Sitzungssaal des
Kreishauses in Euskirchen, Jülicher Ring 32
TOP 25
Erweiterungsbau Kreishaus
Grundsatzbeschluss
Vor Einstieg in die Diskussion berichtet Herr Adams (GBL I) über
den aktuellen Stand zur Parkplatzsituation West. Er teilt mit, dass
die Umsetzung von der Verwaltung mit hoher Priorität behandelt
würde. Inzwischen hätten Abstimmungsgespräche mit dem
Landesbetrieb Straßen NRW hinsichtlich der Fahrspuren Jülicher
Ring stattgefunden. Zurzeit würden Gespräche mit der Stadt
Euskirchen über das Genehmigungsverfahren geführt. Als
nächstes sei vorgesehen, den Fraktionen die Planung
vorzustellen und dann mit der Bauphase zu beginnen.
Anschließend erläutern alle Fraktionen ihre Stellung zum
Kreishausanbau:
CDU-Fraktion:
Kreistagsmitglied Weber (CDU) teilt mit, dass sich die CDUFraktion für die große Lösung und die Holz-Hybrid-Bauweise
ausspreche. Man habe sich dem Vorhaben aus sechs
verschiedenen Blickwinkeln heraus genähert, die Herr Weber
folgendermaßen erläutert.
Aus dem ersten Blickwinkel heraus seien der Raumbedarf und
die Notwendigkeit der Neuerrichtung der Rettungsleitstelle
betrachtet worden. Vor dem Hintergrund der Digitalisierung und
der damit verbundenen veränderten Arbeitsweise sei der
dargestellte Raumbedarf diskutiert worden. Der
Umstellungsprozess auf Digitalisierung werde nicht innerhalb der
nächsten Jahre abgeschlossen sein, der Raumbedarf bestehe
aber jetzt. Daher sei man zu dem Ergebnis gekommen, dass die
Auswirkungen der Digitalisierung zwar betrachtet werden
müssen, der Raumbedarf aber nachvollziehbar dargestellt wurde.
Ein zweiter Blickwinkel war, ob die große Lösung mit Räumen für
Jobcenter und Jugendberufsagentur erforderlich sei und sich der
Kreis Euskirchen als Immobilienvermieter betätigen solle. Hier sei
man zu dem Ergebnis gekommen, dass die große Lösung
aufgrund der kurzen Wege und Anlaufstationen, sowohl für die
Kundinnen/Kunden, als auch die Sachbearbeiter/innen und
Berater/innen, wichtige Synergieeffekte ergebe. Daher mache die
zentrale Unterbringung mehr Sinn, als die Unterbringung von
Einrichtungen an unterschiedlichen Standorten.
Der Standort sei richtig angesiedelt, weil es entsprechende
Flächen in Euskirchen innerstädtisch nicht gebe.
Der dritte Blickwinkel war die Art der Bauweise. Hierbei spiele
auch der vierte Blickwinkel mit hinein, nämlich die Gestaltung der
Arbeitsplätze für die über 920 Mitarbeitenden der
Kreisverwaltung. Für öffentliche Verwaltungen sei es schwierig
geworden, unter den Anstellungskonditionen qualifizierte
V 418/2018
Mitarbeiter/innen zu finden. Daher werde auch die Gestaltung des
Arbeitsplatzes eine Rolle spielen und sei als Nebenaspekt zu
betrachten. Die Holz-Hybrid-Bauweise biete erhebliche Vorteile
für Raumklima, Wohlfühlen u.ä..
Der fünfte Blickwinkel waren die geplanten Baukosten. Der Bau in
Holz-Hybrid werde 800.000 Euro teurer, als der Bau in
herkömmlicher Bauweise. Im Verhältnis zu den Baukosten
betrage die Erhöhung rund 3,8 %. Im Hinblick auf die Vorteile der
Holz-Hybrid-Bauweise sei die Erhöhung der Baukosten jedoch
gerechtfertigt.
Für die Kreisumlage bedeute die Holz-Hybrid-Bauweise einen
jährlichen Mehraufwand von 30.000 €. Dieser rechne sich jedoch
vor dem Hintergrund der besseren Bedingungen für
Mitarbeiter/innen und Besucher/innen. Zudem könne man mit
nennenswerten Einsparungen bei der Folgebewirtschaftung
rechnen.
Der sechste Blickwinkel umfasse die Themen Umweltschonung,
Klimaschutz und Förderung der Holznutzung im Kreis
Euskirchen. Vor dem Hintergrund, dass man das
Holzkompetenzzentrum in Nettersheim unterhalte, das
Holzcluster Eifel gefördert habe und einen Klimamanager
beschäftige, der Dritten bei deren Bauvorhaben Beratung zu
Möglichkeiten des Klimaschutzes anbiete, müsse das Thema
Holz zwingend betrachtet werden.
Abschließend richtet Herr Weber an alle Kolleginnen und
Kollegen der anderen Fraktionen die Bitte, für die große Lösung
in Holz-Hybrid-Bauweise zu stimmen.
FDP-Fraktion:
Fraktionsvorsitzender Reiff (FDP) teilt mit, dass sich die FDPFraktion gegen die große Lösung ausspreche und erläutert
nachfolgend die Gründe dafür. In Bezug auf die Digitalisierung sei
das Land NRW bei weitem nicht so weit, wie andere
Bundesländer, so dass hier noch Entwicklungspotenzial gesehen
werde.
Raumbedarf sei vorhanden, aber es gebe Lösungen, die den
Raumbedarf reduzieren könnten, wie beispielsweise
Großraumbüros und Heimarbeitsplätze.
Nach wie vor habe die Fraktion Probleme mit der
Wirtschaftlichkeitsberechnung. Herr Reiff hinterfragt, ob es richtig
sei, dass bei der Kalkulationsrechnung für die nächsten 80 Jahre
nur ein Zinssatz von 2 % angerechnet werde und der
Abschreibungsbedarf auf 80 Jahre festgesetzt werde, obwohl im
Steuerrecht andere Richtwerte zugrunde gelegt würden.
Insgesamt seien zu wenige Alternativen zum Neubau untersucht
worden. So könne beispielsweise die Fremdanmietung eines
Objektes günstiger sein, als der eigene Neubau.
Weiter vertrete die FDP-Fraktion die Meinung, dass es nicht
Aufgabe des Kreises sei, als Vermieter aufzutreten. Richtig wäre
es, wenn ein Investor das Risiko trage.
Herr Reiff führt aus, dass beim Bau des Traktes C viel Geld
ausgegeben worden sei, damit dieser aufgestockt werden könne.
Nun seien in der Diskussion im Fachausschuss diverse Gründe
genannt worden, warum eine Aufstockung nicht möglich sei. Er
hinterfragt, warum man diese Gründe nicht bereits damals
abgewogen und auf diesen Kostenblock verzichtet habe.
Klar sei, dass für das Thema Leitstelle eine schnelle Lösung
gefunden werden müsse. Daher bittet Herr Reiff um die getrennte
Abstimmung für den Bau der Leitstelle und den Rest der großen
Lösung.
Herr Reiff merkt privat an, dass er 40 Jahre lang Holzhändler war
und es viele Gründe gebe, dass sich Holz nicht durchgesetzt
habe, auch wirtschaftliche. Für den Kreis Euskirchen sehe er
keine Fördermaßnahme des Holzes, weil das Holz aus dem
Kreisgebiet zu 99 % nicht für Konstruktionsvollholz, was für eine
solche Bauweise benötigt wird, verwendet werde.
Zudem gebe es im Kreis Euskirchen kein Werk, das dieses Holz
verarbeiten könne. Auch sei im Kreis Euskirchen keine Firma
bekannt, die die räumlichen Voraussetzungen für die Produktion
von Holzelementen dieser Größenordnung besitze. Für den Kreis
Euskirchen werde daher kein wirtschaftlicher Nutzen in der HolzHybridbauweise gesehen.
Fraktion DIE LINKE:
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) erklärt, dass DIE LINKE
schon recht früh eine eindeutige Position zum Anbau bezogen
habe. In der Haushaltsrede 2016 seien bereits eine vernünftige
Analyse und Wirtschaftlichkeitsbetrachtung für Alternativen zum
Anbau eingefordert worden. Diese Alternativen fänden sich in
einem kleinen Exkurs in der Vorlage wieder, seien aber unter
dem Credo „Verwaltung unter einem Dach“ abgelehnt worden.
Er weist darauf hin, dass man gefasste Grundsatzbeschlüsse
immer mal wieder hinterfragen müsse, insbesondere, wenn es
um hohe Investitionen am Standort mit finanziellen und
organisatorischen Auswirkungen, wie Parkplatzsituation,
Verkehrsströmen, Besucherströmen etc. gehe. Er hinterfragt, ob
es vor diesem Hintergrund Sinn mache, zusätzliche Anbieter wie
Jobcenter und Jugendberufsagentur mit aufzunehmen und einen
„Verwaltungsmoloch“ auf diesem kleinen Gebiet
zusammenzufassen.
Es gebe Lösungen und Wege, wie dezentral eine effektive und
bürgernahe Verwaltung aufgebaut werden könne.
Auch vermisse er eine schlüssige Argumentation zu den
angesprochenen Synergien, die durch die Bündelung an einem
Standort entstehen sollen.
Zur Verkehrsführung und Parkplatzsituation erklärt Herr Bell,
dass der jetzige Parkplatzbedarf mit der gleichen Methodik wie
beim Bau des Traktes C ausgerechnet worden sei. Daher
prophezeie er, dass die Parkplatzproblematik bei der großen
Lösung in den nächsten Jahren, trotz Schaffung zusätzlicher
Parkplätze, noch größer sein werde.
Zur Bauweise erklärt Herr Bell, dass unter Berücksichtigung der
Vor- und Nachteile die Holz-Hybrid-Bauweise bevorzugt werde.
Allerdings werde dazu wegen der großen Lösung keine
Zustimmung erfolgen. Herr Bell weist darauf hin, dass die
Fraktion DIE LINKE die geheime Abstimmung beantragen wird.
SPD-Fraktion:
Fraktionsvorsitzender Schulte (SPD) erklärt, dass auch die SPDFraktion die verschiedenen Blickwinkel betrachtet habe und es
ein Vielfaches an Argumenten für die große und die kleine
Lösung gebe. Die Notwendigkeit zum Bau der Leitstelle sei
unbestritten. Vor dem Hintergrund der Bürgernähe und dem
Bürgerservice, sei die große Lösung an einem Standort der
richtige Ansatz.
Zu den Bedenken zur Parkplatzlösung führt Herr Schulte aus,
dass die Entwicklung nicht absehbar sei. Im Vergleich zu damals
sei man aber einen entscheidenden Schritt weiter, weil der Kreis
dabei sei, Mobilitätslösungen zu entwickeln, wie z.B. die
Mobilitätsinitiative in Zusammenarbeit mit der Region Aachen.
Diese Lösungen könnten zu einer gewissen Entspannung führen.
Zur Bauweise teilt Herr Schulte mit, dass man sich nach
intensiver Diskussion innerhalb der Fraktion mit deutlichem
Votum gegen die Holz-Hybrid-Bauweise und für die
konventionelle Bauweise entschieden habe.
UWV-Fraktion:
Fraktionsvorsitzender Troschke (UWV) teilt mit, dass man sich
die Entscheidungsfindung nicht leichtgemacht habe.
Er erklärt, dass die Digitalisierung zwar Komfort innerhalb der
Bearbeitung schaffe, dadurch aber keine Arbeitsplätze eingespart
würden. Er habe die Erfahrung gemacht, dass die Digitalisierung
zahlreiche Probleme mit sich bringe, weil man auf Fachleute und
evt. Fremdfirmen angewiesen sei.
Vor dem Hintergrund des Bürgerservices spreche sich die UWVFraktion für die Durchführung der großen Lösung an einem
Standort aus.
Zur Holz-Hybrid-Bauweise führt Herr Troschke aus, dass die
Baukosten teurer würden, als geplant. Es sei dem Bürger nicht zu
vermitteln, dass die Holz-Hybrid-Bauweise dem Wohlfühlen der
Mitarbeitenden diene.
Zwar steige die Kreisumlage nicht nennenswert, aber man müsse
beachten, dass die Arbeitsplätze auch noch mit Büroeinrichtung
und Technik bestückt werden müssen. Dies verursache nochmals
Kosten. Daher sollte man überlegen, die Mehrausgaben für die
Holz-Hybrid-Bauweise besser für die Ausstattung der
Arbeitsplätze einzuplanen.
Herr Troschke hinterfragt die Relation, die Verkehrserziehung an
Schulen mit einem Minijob für 5.000 Euro zu fördern und für die
Holz-Hybrid-Bauweise 800.000 bis 1 Million Euro zusätzlich zu
verausgaben.
Abschließend erklärt Herr Troschke, dass die große Lösung in
konventioneller Bauweise favorisiert werde. Die UWV werde im
Zweifelsfall den Antrag der Fraktion DIE LINKE auf geheime
Abstimmung unterstützen.
Bündnis 90/DIE GRÜNEN:
Fraktionsvorsitzender Grutke (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) erklärt,
dass sich die Fraktion als Motor verstanden habe, belastbare
Berechnungen einzufordern, um überhaupt Varianten abwägen
zu können. Die Bewertung der vorgelegten Zahlen spreche eine
eindeutige Sprache. Dennoch hätten das Verfahren, die Art und
Weise des Umgangs und der Zeitdruck Spuren hinterlassen.
Nicht alle Fraktionsmitglieder seien von der Richtigkeit und
Angemessenheit der Baumaßnahme überzeugt. Da kein
Fraktionszwang bestehe, werde sich die differenzierte
Meinungsfindung im Abstimmungsergebnis wiederspiegeln.
Dabei spielten Bewertungskriterien, wie das Auftreten des
Kreises Euskirchen als Immobilienhändler, die Versiegelung von
Flächen und die ganzheitliche Entwicklung und Bewirtschaftung
der Fläche eine Rolle.
Zur Frage der Nachhaltigkeit teilt Herr Grutke mit, dass man sich
mit der Verwaltung auf die Anwendung der
Nachhaltigkeitsrichtlinien des Bauministeriums verständigt habe.
Durch eine Labelung der Baumaßnahme könne man den
Bürgerinnen und Bürgern zeigen, dass man etwas Sinnvolles
geschaffen habe. Voraussetzung für das Label sei die
Berücksichtigung von Wirtschaftlichkeits- und
Nachhaltigkeitsaspekten sowie Sozialkomponenten. Das
Bewertungskriterium der Nachhaltigkeit werde man durch die
Umsetzung der Holz-Hybrid-Bauweise und zwar unter
Verwendung von zertifiziertem Holz, erreichen. Wenn die
Entscheidung für die große Lösung getroffen werde, könne dies
nur in Holz-Hybrid-Bauweise sein.
AV Poth bedankt sich seitens der Verwaltung für die überwiegend
sachlichen Redebeiträge. Er führt aus, dass der Begriff
„Verwaltungsmoloch“ dem Thema nicht gerecht werde und er
diesen, auch vor dem Hintergrund der von allen Seiten
unternommenen intensiven Anstrengungen zu vertretbaren
Lösungen zu kommen, nicht stehenlassen wolle. Mit der großen
Lösung werde man ein Verwaltungszentrum für die Kunden mit
vielen Synergien errichten.
Herr Poth bemerkt, dass ihm bei den Ausführungen zur HolzHybrid-Bauweise zu sehr das Wohlfühlverhalten der
Mitarbeitenden in den Vordergrund gestellt werde. Dies sei eher
ein Hilfsargument. Von den meisten Verwaltungsmitarbeitenden
werde die Holz-Hybrid-Bauweise aus den dargestellten Gründen
der Nachhaltigkeit und der Klimaschutzaspekte befürwortet.
Herr Poth nutzt die Gelegenheit, sich bei den mit dem Projekt
beschäftigten Kolleginnen und Kollegen, die sich sehr intensiv
und fachkundig mit dem Thema auseinandergesetzt haben,
herzlich zu danken.
Kreistagsmitglied Daniel (UWV) vermisst in der Betrachtung die
durch die Holz-Hybrid-Bauweise entstehenden Folgekosten.
Sie habe sich bei zwei Bauunternehmern erkundigt, die beide
von der Holz-Hybrid-Bauweise wegen der Folgekosten
abgeraten hätten.
Kreistagsmitglied Grau (FDP) bedauert, dass hinsichtlich der
Digitalisierung und der Arbeit 4.0 nicht die Chance genutzt wurde,
die Arbeitsweise der Verwaltung in den nächsten Jahren zu
betrachten. Er wäre erfreut gewesen, wenn der Kreis Euskirchen
als Modellregion für Arbeit 4.0 agiert hätte.
Auch führt Herr Grau aus, dass zwar der Raumbedarf vorhanden
sei, aber man den freien Markt für die Übergangszeit, z.B.
durch die Anmietung von Flächen, hätte nutzen können.
Kreistagsmitglied Esser (CDU) erwidert zu den Ausführungen
von Herrn Reiff, dass man den Rohstoff Holz in der Eifel weiter
fördern sollte. Er erklärt, dass Stahlbeton höhere Folgekosten
nach sich ziehe, als Holz.
Weiter führt Herr Esser aus, dass die Bauweise mit
Leichtbauwänden eine sehr flexible Nutzung ermögliche. Die
400 m² Einheiten könnten später auch anderweitig, z.B. zur
Vermietung, genutzt werden.
Fraktionsvorsitzende Stolz (CDU) bittet, über die Ziffern 1 und
2 der Vorlage getrennt und innerhalb der Ziffer 2 in
umgekehrter Reihenfolge abzustimmen.
Nachdem die Fraktionen ihre Sachargumente abschließend
vorgetragen haben, geht der Vorsitzende zum
Abstimmungsverfahren über.
Abstimmung zur Abstimmungsreihenfolge:
Der Vorsitzende fasst zusammen, dass die Vorlage vier
Beschlusspunkte umfasse und erklärt, dass in mehreren
Wortbeiträgen getrennte Abstimmung gewünscht worden sei.
Er schlägt daher vor, über die Ziffern 1 und 2 jeweils separat
und über die Ziffern 3 und 4 gemeinsam abzustimmen. Der
Vorsitzende lässt über den Verfahrensvorschlag abstimmen.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig.
Antrag der CDU-Fraktion:
Dann geht der Vorsitzende auf den Antrag zur
Geschäftsordnung von der Fraktionsvorsitzenden Stolz (CDU)
ein, die Reihenfolge der Abstimmung zu ändern und zuerst
über die Ziffer 2 Bauweise und dann über die Ziffer 1 Größe
abzustimmen.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) erwidert zum Antrag
zur Geschäftsordnung, dass es sinnvoller sei, die in der
Vorlage vorgeschlagene Reihenfolge einzuhalten.
Der Antrag der CDU-Fraktion wird aufrechterhalten.
Der Vorsitzende lässt über den Antrag der CDU-Fraktion
abstimmen:
Die CDU-Fraktion beantragt, die Reihenfolge der Ziffern 1 und
2 zu tauschen und zuerst über die Bauweise (Ziffer 2)
abzustimmen.
Abstimmungsergebnis:
mit Mehrheit abgelehnt,
bei 23 Ja-Stimmen (CDU),
31 Gegenstimmen
Der Vorsitzende stellt fest, dass der Antrag der CDU-Fraktion
mit Mehrheit abgelehnt wurde und die Abstimmung gemäß der
Reihenfolge der Verwaltungsvorlage erfolgen werde.
Abstimmung zu Ziffer 1 der V 418/2018:
Antrag der Fraktion DIE LINKE:
Dann geht der Vorsitzende auf den Antrag auf geheime
Abstimmung von Fraktionsvorsitzendem Bell ein. Er stellt fest,
dass die Diskussion um den Kreishausanbau in den
Arbeitskreisen, dem Fachausschuss und in der Vorbereitung
durch die Verwaltung sehr sachgerecht und transparent
geführt worden sei. Daher appelliert er dafür, öffentlich
abzustimmen.
Als Rechtsgrundlage für die geheime Abstimmung nennt der
Vorsitzende § 35 Abs. 1 Satz 5 Kreisordnung NordrheinWestfalen. Danach sei auf Antrag mindestens eines Fünftels
der Mitglieder des Kreistages geheim abzustimmen. Das
bedeute, dass bei dem aus 57 gesetzlichen Mitgliedern
bestehenden Kreistag, 12 Kreistagsmitglieder für die geheime
Abstimmung stimmen müssten. Anschließend gibt der
Vorsitzende Herrn Bell die Möglichkeit, zu seinem Antrag
Stellung zu nehmen.
Fraktionsvorsitzender Bell (DIE LINKE) weist darauf hin, dass
die Geschäftsordnung des Kreistages zur geheimen
Abstimmung rechtsfehlerhaft sei und korrigiert werden müsse.
Er führt aus, dass sich sein Antrag auf geheime Abstimmung
auf die Ziffer 1 der Vorlage beziehe. Mit der geheimen
Abstimmung solle sichergestellt werden, dass jeder die
Möglichkeit habe, unabhängig von Fraktionsdisziplin und nur
seinem Gewissen folgend, abzustimmen.
Der Vorsitzende stellt klar, dass die unklare Formulierung in
der Geschäftsordnung keine Auswirkungen auf die bisher
gefassten Beschlüsse des Kreistages habe, weil in dieser Zeit
kein Antrag auf geheime Abstimmung gestellt worden sei. Die
Geschäftsordnung werde entsprechend geändert.
Der Vorsitzende lässt über den Antrag abstimmen:
Die Fraktion DIE LINKE beantragt die geheime Abstimmung
zur Ziffer 1 der V 418/2018.
Abstimmungsergebnis:
mit Mehrheit abgelehnt,
bei 5 Ja-Stimmen (DIE LINKE,
Bündnis 90/DIE GRÜNEN),
49 Gegenstimmen
Der Vorsitzende stellt fest, dass der Antrag auf geheime
Abstimmung zu Ziffer 1 abgelehnt wurde.
Antrag der FDP-Fraktion:
Kreistagsmitglied Grau (FDP) beantragt, den Beschlusstext zu
Ziffer 1 zu ändern und über die kleine Lösung (Bau der
Leitstelle) abstimmen zu lassen.
Der Vorsitzende lässt über den Änderungsantrag der FDPFraktion abstimmen:
Die FDP-Fraktion beantragt unter Ziffer 1 zu beschließen:
Der Kreistag beschließt die kleine Lösung (Bau der Leitstelle).
Abstimmungsergebnis:
mit Mehrheit abgelehnt,
bei 9 Ja-Stimmen,
44 Gegenstimmen,
1 Enthaltung
Der Vorsitzende stellt fest, dass der Änderungsantrag der
FDP-Fraktion mit Mehrheit abgelehnt wurde.
Abstimmung zu Ziffer 1 der V 418/2018:
Der Vorsitzende lässt über den Beschlussvorschlag der Ziffer
1 der V 418/2018 abstimmen:
Der Kreistag beschließt den Erweiterungsbau in der
umfassenden Variante (Leitstelle und Abt. 38,
Kreisverwaltung, Jobcenter, Bundesagentur für Arbeit).
Abstimmungsergebnis:
mit Mehrheit dafür,
bei 7 Gegenstimmen (DIE LINKE,
FDP), 45 Ja-Stimmen,
2 Enthaltungen (Bündnis 90/DIE
GRÜNEN)
Der Vorsitzende stellt fest, dass der Erweiterungsbau in der
umfassenden Variante mit großer Mehrheit beschlossen
wurde.
Abstimmung zur Ziffer 2 der V 418/2018:
Dann geht der Vorsitzende zur Abstimmung über den
Beschlussvorschlag zur Ziffer 2 der V 418/2018 über. Er
schlägt vor, zunächst über den weitest gehenden Vorschlag,
also die Holz-Hybrid-Bauweise und anschließend über die
konventionelle Bauweise, abzustimmen.
Antrag UWV-Fraktion:
Fraktionsvorsitzender Troschke (UWV) beantragt die geheime
Abstimmung zu Ziffer 2 der V 418/2018.
Der Vorsitzende lässt über den Antrag auf geheime
Abstimmung zur Ziffer 2 abstimmen:
Die UWV-Fraktion beantragt die geheime Abstimmung zur
Ziffer 2 der V 418/2018.
Abstimmungsergebnis:
mit Mehrheit abgelehnt,
bei 10 Ja-Stimmen,
44 Gegenstimmen
Der Vorsitzende stellt fest, dass der Antrag auf geheime
Abstimmung zu Ziffer 2 abgelehnt wurde.
Abstimmung über die Holz-Hybrid-Bauweise:
Der Vorsitzende lässt über die Bauweise des
Erweiterungsbaus abstimmen:
Der Kreistag beschließt, den Erweiterungsbau in der HolzHybrid-Bauweise zu errichten.
Abstimmungsergebnis:
mit Mehrheit abgelehnt,
bei 26 Ja-Stimmen (23 CDU, 3
Bündnis 90/ DIE GRÜNEN),
27 Gegenstimmen,
1 Enthaltung (Bündnis 90/DIE
GRÜNEN)
Der Vorsitzende stellt fest, dass die Errichtung des
Erweiterungsbaus in Holz-Hybrid-Bauweise abgelehnt wurde.
Abstimmung über die konventionelle Bauweise:
Der Vorsitzende geht zur Abstimmung über die konventionelle
Bauweise des Erweiterungsbaus über.
Fraktionsvorsitzende Stolz (CDU) stellt den Antrag zur
Geschäftsordnung, die Sitzung für fünf Minuten zu
unterbrechen. Dagegen regt sich kein Widerstand. Die Sitzung
wird von 17.50 Uhr bis 17:55 Uhr unterbrochen.
Nach der Sitzungsunterbrechung stellt der Vorsitzende für
weitere Abstimmungen fest, dass Herr Schorn die Sitzung
verlassen habe und noch 53 Kreistagsmitglieder anwesend
sind.
Der Vorsitzende lässt über die Errichtung des
Erweiterungsbaus in konventioneller Bauweise abstimmen:
Der Kreistag beschließt, den Erweiterungsbau in der
konventionellen Bauweise zu errichten.
Abstimmungsergebnis:
mit Mehrheit dafür,
bei 5 Gegenstimmen (3 Bündnis
90/DIE GRÜNEN, 2 DIE LINKE),
44 Ja-Stimmen,
4 Enthaltungen (FDP)
Der Vorsitzende stellt fest, dass die Errichtung des
Erweiterungsbaus in konventioneller Bauweise mit großer
Mehrheit beschlossen wurde.
Fraktionsvorsitzende Stolz (CDU) erklärt, dass die CDUFraktion die konventionelle Bauweise nach wie vor ablehne
und sich im Rahmen der Nachhaltigkeit die Holz-HybridBauweise gewünscht hätte. Da es aber in erster Linie um die
Umsetzung des Kreishausanbaus gehe, habe man entgegen
der Überzeugung für die konventionelle Bauweise gestimmt.
Der Vorsitzende bedankt sich für die klarstellenden Worte.
Abstimmung zu den Ziffern 3 und 4 der V 418/2018:
Der Vorsitzende lässt über die Ziffern 3 und 4 der V 418/2018
abstimmen:
Der Kreistag beschließt,
1.
die bereits entsperrten Auszahlungsermächtigungen bei
den Investitionsmaßnahmen I111192504, I126012504,
I127012504 und I127022504 (Vergabe der
Planungsleistungen Leistungsphasen 1-8 HOAI und der
Parkplatzerweiterung) nach § 22 GemHVO NRW ins
Jahr 2018 zu übertragen sowie die Haushaltsmittel
entsprechend der Kostenschätzung einschließlich eines
Teuerungsrisikoaufschlags von 10% im Haushalt 2018
zu veranschlagen,
2.
die Verwaltung zu beauftragen, über den
Planungsfortschritt nach Abschluss der LPH 3 sowie vor
Ausschreibung der Aufträge und unverzüglich dann zu
berichten, wenn der vorgegebene Kostenrahmen
exklusive des Teuerungsaufschlags nicht eingehalten
wird oder sich die nach den Vorverträgen erwarteten
Mieterträge um mehr als 10 % verändern.
Abstimmungsergebnis:
Einstimmig, 6 Enthaltungen