Daten
Kommune
Kreis Euskirchen
Größe
102 kB
Datum
12.06.2018
Erstellt
24.05.18, 17:00
Aktualisiert
24.05.18, 17:00
Stichworte
Inhalt der Datei
Kreis Euskirchen
Der Landrat
X Öffentliche Sitzung
Datum:
Info 328/2018
23.05.2018
Nichtöffentliche Sitzung
Beratungsfolge:
Ausschuss für Bildung und Inklusion
12.06.2018
Regionale Kulturförderung Landschaftsverband Rheinland 2018/2019
hier: Information über den eingereichten Antrag
Der Kreis Euskirchen ist als Mitgliedskörperschaft des LVR als einziger im Kreis Euskirchen
berechtigt, Förderanträge im Rahmen der Regionalen Kulturförderung des LVR zu stellen. Dabei
muss er nicht selber Projektträger sein. Er ist dies in der Regel auch nicht. In fast allen Fällen ist der
Kreis offizieller Antragsteller für andere Einrichtungen und Institutionen, aber auch Einzelpersonen in
seinem Verwaltungsgebiet. Dies können z. B. Museen, Sammlungen, Archive, Stiftungen,
gemeinnützige Vereine oder auch freischaffende Künstlerinnen und Künstler sein.
Die vorgenannten Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden reichen ihre Förderanträge beim Kreis
ein. Sie werden hier inhaltlich geprüft und mit einer Stellungnahme versehen an den LVR
weitergeleitet.
Grundlage der gesamten Regionalförderung des LVR ist die sog. "Handreichung für die Regionale
Kulturförderung aus GFG-Mitteln des Landschaftsverbandes Rheinland" in der Fassung vom
13.10.2017. Gemäß Ziff. 3 der Handreichung ist die politische Vertretung der Mitgliedskörperschaft
über die beim LVR eingereichten Anträge zu informieren.
Für das Förderjahr 2019 wurde ein Förderantrag eingereicht und - mit Stellungnahme versehen - an
den LVR weitergeleitet. Der Projektträger versichert, „dass es sich um eine Maßnahme mit
Alleinstellungsmerkmal handelt und/oder sich klar von rein kommerziellen Kulturprojekten
unterscheidet und damit die Kriterien der besonderen Daseinsvorsorge/ Gemeinwohlverpflichtung
erfüllt.“
Projektträger:
Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur
Projektleitung: Fr. Dr. Hofmann-Kastner
Andreas-Broicher Platz 1
53909 Zülpich
Projektbezeichnung:
Erhaltung der Thermenanlage in Zülpich durch Installation e i n e r Be- und Entfeuchtungsanlage
(1. u. 2.BA)
-2-
Anmerkung:
Der Landschaftsausschuss der Landschaftsversammlung Rheinland hat am 28.12.2016 entschieden,
das o.a. Projekt im Haushaltsjahr 2017 mit 65.500 Euro zu fördern (Antrag: Info 146/2016 vom
11.05.2016). Weitere Mittel für das Jahr 2019 wurden – unter dem Vorbehalt, dass ausreichend
GFG-Mittel zur Verfügung stehen sowie der politischen Beschlussfassung – in Aussicht gestellt.
Dafür ist eine erneute Antragstellung erforderlich.
Zielsetzung und Anlass:
Die römischen Thermen in Zülpich wurden Ende der 1920er Jahre ausgegraben. Diese bis dato
besterhaltene Thermenanlage ihrer Art nördlich der Alpen ist das Hauptexponat des Museums der
Badekultur. Sie dient als didaktischer Ausgangspunkt um 2000 Jahre Geschichte der Badekultur zu
erläutern. Die Thermen Zülpichs sind im Vergleich zu denen in Trier und Xanten von ihrer Form her
eher kompakt. Die räumliche Folge und damit auch der ursprüngliche Ablauf des Badegangs ist von
allen Stellen des Rundgangs um die Thermen zu sehen. Technische Finessen sind in situ erhalten.
Die Thermenanlage steht auf der gewachsenen Erde in einem Teil des Museumsgebäudes, das 2005
baulich fertiggestellt wurde. Das Bodendenkmal ist vor äußeren Witterungseinflüssen geschützt,
reagiert jedoch auf die von der gewachsenen Erde ausgehenden thermischen Einwirkungen. Durch
diesen Wechsel von hoher und niedriger Luftfeuchtigkeit arbeiten der Mörtel sowie das Mauerwerk.
Teile der Vermörtelung erfüllen nicht mehr die Aufgabe der Bindung des Mauerwerks, was bereits
zum Verlust von Bausubstanz führte und weiterhin führen wird.
Projektbeschreibung:
Zur dauerhaften Sicherung der vorgenannten Bausubstanz ist es daher unumgänglich, eine
Nachrüstung der Lüftungsanlage durch eine Be- und Entfeuchtungsanlage einzubauen. Erst mit der
Nachrüstung ist sicherzustellen, dass die klimatischen Schwankungen so ausgeglichen werden, dass
das Exponat gesichert wird und als kulturelles Erbe für die Zukunft erhalten bleibt.
Dazu ist es für die geregelte Befeuchtung notwendig, Dampfbefeuchter einzubauen. Diese werden in
der Technikzentrale des Museums installiert, so dass im Thermenbereich lediglich eine
messtechnische Überwachung nachgerüstet werden muss.
Für die Entfeuchtungsmöglichkeit sind zusätzliche Nacherhitzer mit den zugehörigen Regeleinheiten
einzubauen. Zwangsläufig erforderlich ist auch die Nachrüstung einer zusätzlichen Kältemaschine, da
mit der aktuellen Anlagentechnik und der damit bereitgestellten Kälteleistung keine ausreichende
Entfeuchtung im Sommer gewährleistet werden kann. Die Installation kann nur auf der Dachfläche
des Museumsneubaus erfolgen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Umbauarbeiten im laufenden Museumsbetrieb durchgeführt
werden müssen.
Die Nachrüstung durch die Inbetriebnahme einer Be- und Entfeuchtungsanlage erzeugt ein
konstantes Klima. Durch Regelungen der zu installierenden Anlage kann im Winter, der trockenen
Jahreszeit, künstlich Feuchtigkeit in die Raumluft abgegeben werden, während im Sommer der durch
die Belüftungsanlage einfließenden Luft Feuchtigkeit entzogen werden kann.
Im Rahmen der weiterführenden und tiefer ins Detail gehenden Untersuchungen durch das
Ingenieurbüro Stollenwerk+Krämer - nach der Genehmigung des GFG-Antrages 78/17 im Jahre 2017
- wurde festgestellt, dass mit den geplanten technischen Kapazitäten die gewünschte Verbesserung
der Umgebungsluft für die Thermen im Sommer nicht zu erreichen ist; aufgrund dessen erfolgt nun
ein 2.Antrag zur endgültigen Fertigstellung der Gesamtmaßnahme.
Projektbezogene Stellungnahme der Mitgliedskörperschaft (Kreis Euskirchen)
Die fast 2.000 Jahre alten Thermen Zülpichs sind einzigartig. Sie wurden Ende der 1920er Jahre
bei Bauarbeiten entdeckt, ausgegraben und konserviert. Die letzte flächendeckende Restaurierung
fand 2005 statt. Seit 2008 werden sie im geschlossenen Gebäude des Museums präsentiert. Es
gab zu Zeiten der Planungs- und Bauarbeiten des Schutzbaues/Museums keine Erkenntnisse,
-3wie römische Bodendenkmäler, die auf gewachsener Erde stehen, auf die unterschiedlichen
Klimabedingungen (Raumklima eines Museums + Bodenfeuchtigkeit sowie Bodentemperatur
von unten) reagieren.
Ablauf / Zeitplanung
Die Planung für den ersten Bauabschnitt (Befeuchtung) ist abgeschlossen. Die Beauftragung der
Installationsarbeiten ist im Mai vorgesehen.
Kostenplan:
Projektkosten insgesamt: 85.000 Euro Eigenmittel: 13.000 Euro
Drittmittel:
NRW-Stiftung: 10.000 Euro
Förderantrag: 62.000 Euro
gez. Rosenke
Landrat
Stabsstelle:
Sachbearbeiter/in:
Kreistagsbüro:
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(Unterschrift)
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