Daten
Kommune
Merzenich
Größe
16 kB
Datum
09.03.2017
Erstellt
15.03.17, 17:34
Aktualisiert
15.03.17, 17:34
Stichworte
Inhalt der Datei
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Sehr geehrte Damen und Herren der Verwaltung,
Meine Damen und Herren des Rates und im Zuhörer Raum
Wieder einmal sind wir schon weit im Haushaltsjahr, um den Haushalt des
laufenden Jahres 2017 zu diskutieren.
Und auch diesmal ist das vorgelegte Zahlenwerk tief im Minus.
Bei Einnahmen von 21.430.830,-€ und Ausgaben von 23.765.056,-€ wird es
wieder eine Verringerung der allgemeinen Rücklage um 2.334.226,-€ geben.
Zahlen aus HH Einbringung 15.12.16
Aber, um hier eine Aussage von Herbert Wehner zu nutzen:
„Politik ist die Kunst, das Notwendige möglich zu machen!“
In mehreren Besprechungen haben sich die Mitglieder des Haupt- und
Finanzausschuß zu Besprechungen getroffen, die Ausgaben einzudämmen.
In den Beratungen war es wichtig, verschiedene Begehrlichkeiten in
wirtschaftlich sinnvoll und nicht sinnvoll zu trennen!
So ist ein Sportstätten Konzept bedeutend, um die vorhandenen Mittel zur
Vereinsförderung bestens für die Vereine zu verteilen.
Deshalb sollte gerade diesem Konzept absolute Priorität eingeräumt werden.
Erste Maßnahmen im Ballsport sind ja schon zu Papier gebracht und finden
auch hoffentlich Umsetzung.
Immer
wieder
diskutiert
wird
auch
das
gemeindeeigene
Lehrschwimmbecken für den Schulsport. Sollte sich zeigen, dass Kosten
und Auslastung absolut gegensätzlich sind, muss dieses natürlich auch auf
den Prüfstand.
Hier fehlt der SPD aber zum einen der Ansatz die Kosten langfristig zu
senken und zum anderen eine Steigerung der Auslastung, mehr Vereine für
den Schwimmsport anzuziehen.
Die SPD hat die Befürchtung, dass trotz aufgezeigter Alternative, ohne ein
eigenes Lehrschwimmbecken der Schwimmsport an unseren Schulen weiter
reduziert wird.
Ein weiteres Konzept ist das für Wohnungsbau. Dieses soll aufzeigen, wie
die Gemeinde in Zukunft aussehen wird. So stehen seit mehr als einem Jahr
verschiedene Projekte in Merzenich auf der Agenda. Der Abriss der Gebäude
am Poolplatz ist seit Monaten überfällig.
Ferner ist in der Flächenentwicklung für sozialen Wohnungsbau Eile
geboten, weil die Unterbringung von anerkannten Asylbewerbern auch aus
Morschenich alt zeitnah ansteht. Da dieses nicht konzentriert an einem Ort
geschehen soll, ist eine Planung über das gesamte Gemeindegebiet
erforderlich.
Die SPD hat hierzu bereits Vorschläge gemacht, gemeindeeigene
Grundstücke zu nutzen und gleichzeitig neues Bauland zu gewinnen.
Die Dorfentwicklung im Zentralort westlich an der Elle wurde hierbei lange
nicht erwähnt, ist aber für die SPD keineswegs vom Tisch. Positiv zu
erwähnen ist das Baugebiet c24a. Die Straßenplanung hat wenige Wochen
nach Änderung des Bebauungsplans bereits begonnen. Verständlich ein
Muss. Die Einnahmen hieraus beeinflussen maßgeblich den Haushalt 2017.
Ohne diese wäre das Defizit nicht 2,33 Millionen Euro sondern über 3M€.
Diese Einmaleffekte werden wir nochmal wiederholen können durch das
Baugebiet c25 südlich Merzpark. Bis dahin muss die Einnahmen- und
Ausgabenseite des Haushalts dringend ausgeglichen sein!
Die Arbeitsgruppe „Haushalt“ hat sich viel über Reduzierung der Ausgaben
unterhalten, aber bei der Einnahmenseite wurde
weitestgehend über
Steuererhöhungen gesprochen.
So steigt die Grundsteuer B auf 469% und in den nächsten Jahren jeweils
weiter um je 40%.
Aber der Haushalt braucht auch andere neue Einnahmequellen.
Hier sehen wir als SPD die Ansiedlung und Errichtung neuer
Gewerbeflächen als immens wichtig an. Ein neues Gewerbegebiet an der
B264, wie von der SPD beantragt, kann die neuen Verkehrsströme zwischen
der neuen B56n und der A4 als Kundenstamm nutzen und wäre eine
attraktive Lage und Alternative für Firmen zu Düren und Niederzier.
Denn wie sie bereits im Haushaltsforum Ende Januar hier im Rathaus sagten,
Herr Bürgermeister, ist auch der Zuzug der Mitarbeiter dieser Firmen für die
Gemeinde ein Aspekt.
Derzeit ist Merzenich eine Pendlergemeinde, in der Presse sogar als
„Pendlerhauptstadt“ betitelt.
Auch mit Blick auf den Strukturwandel und das absehbare Ende des
Tagebaus in der Region ist es wichtig nicht nur Wohnraum, sondern auch
Arbeitsplätze für die Bevölkerung zu entwickeln.
Wie bereits erwähnt, haben sich die Mitglieder des Haupt- und
Finanzausschuss jetzt im 2. Jahr getroffen, eine Haushaltsicherung zu
vermeiden. So sollte es bereits im letzten Jahr eine Konsolidierung bei
Unterhaltungsmaßnahmen geben und vor allen Dingen sollten
Personalkosten gedeckelt sein bis 2019.
Beides wurde nun durch „buchhalterische Gestaltung“ aus unserer Sicht
ausgehebelt und überschritten. Dies führt nicht nur zu einem Vertrauens
Verlust beim Sparwillen in der Politik, sondern auch beim Bürger.
Denn die Bürger können sich den ihnen auferlegten höheren Steuern für die
nächsten Jahre nicht entziehen.
„Politik ist die Kunst, das Notwendige möglich zu machen!“ ist deshalb
leider für uns nicht in 2017 wahr geworden.
Obwohl die SPD den Haushalt in einigen Grundzügen mit gestaltet hat,
können wir ihm in dieser Form nicht zustimmen.
Ich bedanke mich bei den Damen und Herren der Verwaltung für die
Zusammenstellung des Zahlenwerks und für die laufende Unterstützung
während der Beratungen.
Vielen Dank!
Jürgen Zeyen, SPD - Fraktionsvorsitzender