Daten
Kommune
Merzenich
Größe
115 kB
Datum
13.05.2015
Erstellt
04.05.15, 18:11
Aktualisiert
04.05.15, 18:11
Stichworte
Inhalt der Datei
Ortsverein Merzenich
Rather Straße 29a ∙ 52399 Merzenich
Michael Breuer
Ortsvereinsvorsitzender
OV Merzenich
An den
Rat der Gemeinde Merzenich
Herrn Bürgermeister
Peter Harzheim
Valdersweg 1
52399 MERZENICH
Fon: (02421) 17917
Mobil: (0179) 5418960
Michael.Breuer@SPD-Merzenich.de
30.04.2015
Antrag der SPD Merzenich zur neuerlichen Diskussion über die Planungen eines
Containerterminals
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrter Herr Bürgermeister,
mit Befremden nimmt die SPD Merzenich die Äußerungen von Landrat Spelthahn in der lokalen
Presse vom 25.04.2015 zur Kenntnis, in der er die Diskussion um ein Containerterminal im Kreis
Düren wieder aufleben lässt. Drei Standorte hat er identifiziert, in der Mitte des Kreises Düren und
im Nordkreis.
Bereits am 13.04.2015 hat der Vorsitzende der CDU-MIT, Rolf Delhougne, öffentlich ausgeführt:
„Rückblickend sei es ein Fehler der Dürener Politik gewesen, die Idee eines Güterverkehrszentrums
bei Arnoldsweiler ohne belastbare Fakten zu beerdigen.“
Dass Herr Spelthahn selber die Standorte für ein Containerterminal nicht nennen will, erfüllt die SPD
Merzenich mit Besorgnis. So agiert nur Jemand, der einer Auseinandersetzung mit den Bürgerinnen
und Bürgern aus dem Weg gehen will, um, ohne die Beteiligung der Betroffenen, Fakten zu schaffen.
Als SPD Merzenich haben wir schon im November 2012 einstimmig eine Resolution gegen das damals
geplante Containerterminal Arnoldsweiler/Merzenich verabschiedet. Zu dieser Resolution stehen der
Vorstand und die Fraktion der SPD Merzenich auch heute ohne jegliche Abstriche.
Die SPD Merzenich fordert alle politischen Kräfte im Rat der Gemeinde Merzenich auf, sich den
Forderungen der diesem Schreiben anhängenden Resolution vom 16.11.2012 uneingeschränkt
anzuschließen.
OV Merzenich
Rather Straße 29a
52399 Merzenich
Fon: (02421) 17917
E-Mail: kontakt@spd-merzenich.de
Internet: http://www.spd-merzenich.de
Bank: Sparkasse Düren
BLZ: 395 501 10
Kontonummer: 6 852 024
OV-Vorsitzender:
Michael Breuer
Weiterhin fordert die SPD Merzenich alle politischen Kräfte im Rat der Gemeinde Merzenich auf, sich
in ihren Parteien und Gremien vorbehaltlos dafür einzusetzen, dass die Diskussion um ein
Containerterminal Arnoldsweiler/Merzenich schon jetzt, im Vorfeld, eindeutig beendet wird.
Die Merzenicher Bevölkerung erwartet, dass sowohl Landrat Spelthahn wie auch die anderen
politisch Verantwortlichen sich eindeutig gegen ein Containerterminal Arnoldsweiler/Merzenich
aussprechen und damit die jetzt wieder provozierte Verunsicherung über einen möglichen Standort
Arnoldsweiler/Merzenich aufhört.
Die SPD Merzenich beantragt, die Forderungen aus der vorgelegte Resolution der SPD Merzenich
vom 16.11.2012 um die Zustimmung des Rates hierzu zu ergänzen und dem Landrat des Kreises
Düren, Herrn Wolfgang Spelthahn, sowie dem Bürgermeister der Stadt Düren, Herrn Paul Larue,
umgehend ein entsprechendes Schreiben verwaltungsseitig zustellen zu lassen, mit der
eindringlichen Maßgabe, keine Planungen für ein „Containerterminal“ am Rand unseres
Gemeindegebietes von Merzenich aufzunehmen.
Mit freundlichen Grüßen
e
Michael Breuer
(Ortsvereinsvorsitzender SPD Merzenich)
Anlage: Resolution der SPD Merzenich vom 16.11.2012
2
Resolution des SPD Ortsvereins Merzenich zum geplanten
Containerterminal „Am Vorbahnhof“
Die SPD Merzenich nimmt die Planung eines Containerterminals zwischen Arnoldsweiler und
Merzenich mit Sorge zur Kenntnis und teilt die Befürchtungen vieler Einwohner aus Merzenich.
Nach vorausgegangen intensiven Diskussionen und Informationssammlungen innerhalb des
Ortsvereins der SPD Merzenich können wir das Projekt genauer einschätzen und fassen die
Fakten wie folgt zusammen:
•
Die Planung am Standort „Am Vorbahnhof“ nach „Im Großen Tal“ (Richtung
Arnoldsweiler) und „Nörvenich“ (Binsfeld) gilt als dritter Anlauf ein Containerterminal in der
Region Düren zu errichten.
•
Die Planer des Containerterminals sprechen von einem anvisierten Umschlag von
400.000 Containereinheiten (TEU) pro Jahr, mit der Folge eines immensen
Verkehrsaufkommens mit Schwerlastern. Die vorliegenden Raumplanungen liegen laut
Fraunhofer Studie und vorherigen Bekanntmachungen bei zwischen 100 und 120 Hektar,
was der Größe von über 200 Fußballfeldern entspricht und somit größer ist, als die
bisherigen Flächen des Industriegebietes „Im Großen Tal“.
•
Zum Betrieb eines hermetisch abgeriegelten, für Unbefugte gesperrten Terminals werden
neben überdimensioniert großen Kranbrücken, riesige Gabelstapler, Schienen- und LKWRangierflächen und viele weitere Nebeneinrichtungen wie z.B. Tankstellen benötigt.
•
Ein Slogan der Befürworter des Terminals lautet: „Von der Straße auf die Schiene“.
Fälschlicherweise wird man dahinter eine Entlastung des LKW-Verkehrs vermuten. Für
Merzenich ist es aber umgekehrt. Hier heißt es „Von der Schiene auf die Straße“ und
bedeutet, dass der An- und Abfahrverkehr vorwiegend über die A4, B56, L264 und A61
erfolgen wird und somit eine drastische Erhöhung des Verkehrsaufkommens zur Folge
hat.
•
Es kommt weiterhin zu erheblichen Emissionsbelastungen für Arnoldsweiler und
Merzenich durch Lärm, Schmutz, Abgase aber auch durch Licht. So sind zum Beispiel
die Kranbrücken immens hoch und brauchen in der Dunkelheit Licht. Der nördliche Teil
von Merzenich wird somit immer im Lichtschein liegen. Insbesondere sind die
Bürgerinnen und Bürger, die in der „Ratherstraße“, in der „Nordstraße“, auf dem
„Steinweg“ und „Auf der Heide“ wohnen, von diesen Belastungen betroffen.
•
Das Containerterminal wird an 7 Tagen und auch an 24 Stunden pro Tag mit der damit
verbundenen Logistik betrieben.
•
Die Anzahl der in Aussicht gestellten direkten Arbeitsplätze wird vermutlich wesentlich
geringer ausfallen als vielfach – im Übrigen mit unterschiedlichen Zahlen – dargestellt. Für
den Betrieb eines Containerterminals unter Anwendung moderner Techniken können die
eher wenigen zusätzliche Arbeitsplätze keinesfalls die negativen Aspekte, die schon
dargelegt wurden, ausgleichen.
•
Die zu erwartende, generelle Einengung des Zentralortes Merzenich durch das geplante
Containerterminal im Norden, den sich nähernden Tagebau im Nord-Osten und die
geplante Verlegung der B56 im Westen lässt der Gemeinde kaum noch
Entwicklungschancen für die Zukunft.
Daher fordert die SPD Merzenich:
•
Ein derartig industrielles Großprojekt, wie das Containerterminal „Am Vorbahnhof“, darf
nicht an der Gemeindegrenze von Merzenich realisiert werden.
•
Die Bürgerinnen und Bürger von Merzenich dürfen nach den Folgen des Tagebaus, der
Verkehrszunahme aufgrund des neuen Autobahnanschlusses A4n, des möglichen Baus
der B 56n, dem Bahnlärm der Route AC-Köln, dem Fluglärm aus Nörvenich und weiteren
Faktoren nicht weiter belastet werden.
•
Die Politik, insbesondere der Landrat des Kreises Düren, muss endlich die berechtigten
Proteste der Bürgerinnen und Bürger aus Merzenich und Arnoldsweiler ernst nehmen und
wird aufgefordert, die Planungen für das Containerterminal sofort einzustellen.
Unser Gemeinde Merzenich und ihre Ortsteile müssen weiter lebenswert bleiben,
dafür stehen wir!
Merzenich, SPD Mitgliederversammlung am 16. November 2012