Daten
Kommune
Merzenich
Größe
227 kB
Datum
29.04.2015
Erstellt
30.04.15, 13:10
Aktualisiert
30.04.15, 13:10
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Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr verehrte Damen und Herren,
ich freue mich, dass Sie mir Gelegenheit geben, über meine Arbeit als
Seniorenbeauftragter zu berichten.
In meinem Vortrag möchte ich die Entwicklung der Freizeitgemeinschaft 55+ sowie
die Entwicklung und Nutzung des Hauses Steinweg 21 seit dem Jahr 2012
darstellen.
Weiterhin werde ich Ihnen die Funktionen der FZG, im Rahmen der
Quartiersentwicklung, sowie deren Bedeutung für die Senioren/innen im Einzelnen
erläutern.
Des Weiteren werde ich seit diesem Zeitraum durchgeführte Projekte und Aktionen
kurz darlegen.
Zum Abschluss möchte ich über meine laufenden Tätigkeiten berichten und Ihnen
perspektivisch das Projekt „Servicebrücken Jugend und Alter“, welches in
Zusammenarbeit mit dem Kreis Düren angefangen wurde, darstellen.
Zu meiner Person: Als gelernter Sozialarbeiter bin ich seit über 16 Jahren für die
Gemeinde Merzenich tätig. Mein Betätigungsfeld lag anfangs in der Jugendarbeit.
Seit 2009 war ich zu 50% in der Jugend- und zu 50% in der Seniorenarbeit tätig.
Aufgrund des benötigten zeitlich höheren Aufwands in der Seniorenarbeit sowie einer
Umstrukturierung in der Offenen Jugendarbeit seit Januar 2012 liegt mein
Schwerpunkt mit 75% meines Stellenumfangs in der Seniorenarbeit. Mit 25% meiner
Stelle bin ich weiterhin für die Jugendarbeit tätig.
Praktisch bedeutet das, dass ich montags ausschließlich Jugendarbeit mache.
Mittwochs habe ich Team mit der Kollegin der Offenen Jugendarbeit. Hinzu kommen
für die Jugendarbeit Urlaubs- und Krankheitsvertretungen, Besuch von
Veranstaltungen/Fortbildungen, Teilnahme an Treffen der hauptamtlichen Kräfte des
Kreises Düren sowie administrative Aufgaben wie z.B. Verfassen der Artikel ,die im
Amtsblatt erscheinen, oder den jährlich vorzulegenden Qualitätsbericht für den Kreis
Düren.
Zusätzlich nehme ich an größeren Aktionen in der Jugendarbeit teil, so z.B. an den
Drogenpräventionswochen oder auch an dem 2-tägigen Sternlauf, der letzten Herbst
stattfand.
2012 wurde ich in den Personalrat der Gemeinde Merzenich gewählt. Dort bekleide
ich die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden. Diese Tätigkeit ist mit 2 -3
Wochenstunden anzusetzen.
Entwicklung der FZG sowie die Entwicklung und Nutzung des Hauses Steinweg 21
Im November 2011 wurde das Haus Steinweg 21 eingeweiht. Das Haus wurde
vorher in anderthalb Jahren Arbeit von Senioren ehrenamtlich bezugsfertig
hergerichtet. Von 2013- 14 wurde der Hofbereich aufwendig umgestaltet. Dies
ermöglicht eine zusätzliche Nutzung des Außenbereichs für Treffen und geselliges
Beisammensein.
Fortlaufende Renovierungs- und Instandsetzungsarbeiten werden von den Senioren
gemacht. In der Regel werden diese mit eigenem Material und eigenem Werkzeug
durchgeführt.
Im Oktober 2011 wurde für das Haus am Steinweg Frau Heuft im Rahmen des AlinA Projekts der Jobcom des Kreises Düren eingestellt. AlinA steht für „Alleinerziehende
in Arbeit“. Diese sogenannte „Bürgerstelle“ wurde größtenteils aus Landesmitteln
finanziert und für die Dauer von drei Jahre gefördert.
Direkt nach der Einweihung nahmen wir die organisatorischen und aktiven
Tätigkeiten am Steinweg auf. Bereits da gab es schon folgende, aktive Gruppen:
die Wander- und Radfahrgruppe,
zwei Kegelgruppen, die im Bürgerhaus kegeln,
die Spielegruppe
die Planungsgruppe Tagestouren, welche im Jahr zehn Ausflüge für
Merzenicher Senioren organisiert und die
Planungsgruppe Grillfest, die das große Sommerfest organisiert.
Seit 2012 bis heute haben sich folgende zusätzliche Gruppen gebildet:
Eine Skatgruppe,
die Männerkochgruppe.
Das Erzählcafe.
Das Internet –Café.
Die Boulegruppe.
Die Gruppe „Wer geht schon gern alleine ins Theater“.
Eine Handarbeitsgruppe und die
Mal- und Kunst AG, welche sich in diesem Frühjahr gründete.
Des Weiteren gab und gibt es immer Einzelpersonen, die sich in Kindergärten oder
der Schule engagieren. Eine Seniorin hat sich jetzt für die Arbeit mit Flüchtlingen
angeboten. Alle diese Gruppen treffen sich regelmäßig am Steinweg 21.
Das Haus Steinweg 21 wird z.Zt. folgendermaßen belegt: Jeden Montag werden
Senioren im Internet –Cafe betreut. Jeden 2. Und 4. Dienstag im Monat trifft sich die
Handarbeitsgruppe. Jeden 3. Dienstag im Monat trifft sich die Theatergruppe.
Jeden Mittwoch findet die Spielegruppe statt. Mittwochabend im 14-tägigen
Rhythmus trifft sich ab Mai wieder die Männerkochgruppe. Jeden 3. Mittwoch im
Monat findet das Frühstück der Wander- und Radfahrgruppe mit bis zu 20 Personen
statt.
Donnerstag 14 –tägig spielt die Skatgruppe. Freitag 14 –tägig findet die Mal- und
Kunst-AG statt.
Es kommen 5 -6 Treffen der Planungsgruppe Tagestouren und 3 -4 Treffen der
Planungsgruppe Grillfest im Jahr hinzu. Neben weiteren Treffen zu „gemütlichen
Anlässen“ oder Vortragsabenden finden auch Arbeitstreffen statt zu Themen wie
Homepage, Flyerentwicklung, Fußgängercheck, Dialoggruppe etc.. Man kann sich
vorstellen, dass bei diesen vielen regelmäßigen und unregelmäßigen Treffen jemand
benötigt wird, der die Treffen koordiniert und sich für einen geregelten Ablauf im Haus
verantwortlich zeichnet!
Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, wie eng der Fortbestand und die
weitere Entwicklung der FZG mit dem Haus Steinweg 21 verbunden ist.
Der Nutzungsplan des Hauses und die Koordinierung aller Termine liegt in den
Händen von Frau Heuft.
Noch ein paar Worte zu der Entwicklung in den Gruppen. Die Gruppen fangen häufig
mit wenigen Mitgliedern an. Durch „Mundpropaganda“ nutzen immer mehr Senioren
die verschiedenen Angebote. Diese Prozesse benötigen Zeit. Ich ermutige daher
auch schon mal die Gruppenleiter, durchzuhalten und Geduld zu beweisen.
Grundsätzlich stehen alle Gruppen allen Bürgern der Gemeinde Merzenich, die 55
Jahre und älter sind, offen. Besonders die Ausflüge der Gruppe Tagestouren werden
von den Senioren rege in Anspruch genommen. Manche Gruppen sind auch
mittlerweile nicht mehr offen. Die Männerkochgruppe war mit fünf Mitgliedern schnell
ausgelastet. Die Planungsgruppen Tagestouren und Grillfest verfügen über jeweils so
viele Personen, dass eine weitere Aufnahme von Personen sich eher nachteilig
auswirken würde. Auch die Gruppe „Wer geht schon gerne alleine ins Theater“ ist
ausgelastet. Dies liegt unter anderem an der Organisation von Kartenkontingenten.
Die beiden Kegelgruppen sind ebenfalls ausgelastet. Falls jedoch in diesen Gruppen
Mitglieder ausscheiden, werden sich die Gruppen für neue Mitglieder wieder öffnen.
Auch für die Skatgruppe wird es auf nur einer Etage langsam eng. Der älteste
Skatbruder ist hier übrigens 90 Jahre alt.
Im Jahr 2009 hat sich die FZG mit 30 Senioren gegründet. Im letzten Jahr nahmen
rund 200 Senioren die verschiedenen Angebote der FZG meist regelmäßig wahr.
Funktion und Bedeutung der FZG für den Einzelnen und für die Quartiersentwicklung
Bei meinem Vortrag hier im Gemeinderat im November 2011 bin ich auf die
Bedeutung der Aktionen der Planungsgruppen „Tagestouren“ und „Grillfest“
eingegangen. Ich möchte Ihnen heute die Bedeutung und Funktion des Internet –
Cafés (IC) näherbringen.
Im damaligen Vortrag deutet ich an, dass ich mir vorstellen könnte, Senioren den
Umgang mit PC und Internet bei zu bringen.
Ein paar Tage nach dem Vortrag kam ein Senior auf mich zu mit der Idee, ein IC zu
errichten. Zwei ältere Stand- PC wurden hergerichtet, weitere notwendige Dinge
wurden angeschafft und installiert. Zu Anfang betreute der Herr ein halbes Jahr
alleine das IC. Die Arbeit im IC gestaltete sich für eine Person jedoch recht
anstrengend. Der Andrang auf die Plätze war groß. Der Ehrenamtler betreute jeden
Montag von 10 -14 Uhr bis zu acht Senioren. Im Sommer meldete sich ein weiterer
Herr bei mir und zeigte Interesse, im IC tätig zu werden. Es erfolgte ein Erstgespräch
zwischen dem Interessenten und mir. Bei diesem ging es um die Wünsche und
Vorstellungen des Ehrenamtlers. Andererseits erläuterte ich das Konzept und die
Vorgehensweise des IC. Daraufhin kam es zu einem weiteren Gespräch zwischen
dem bisherigen Betreuer des IC, dem neuen Interessenten und mir. Hierbei ging es
auch darum zu schauen, ob die „Chemie“ stimmt.
Als die gemeinsame Betreuung des IC startete, bestand meine Aufgabe darin, bei
beiden einzeln nachzufragen ob die Zusammenarbeit funktioniert. Wäre dies nicht
der Fall gewesen, wären weitere Gespräche erfolgt, um Ursachen zu ergründen und
Problemlösungen zu erarbeiten. Die Betreuung des IC lief ein Jahr problemlos.
Im Mai 2013 rief mich eine Dame aus Merzenich an, die Interesse an der Mitarbeit im
IC hatte. Beim Erstgespräch bei ihr zu Hause erfuhr ich, dass sie krankheitsbedingt
ihre berufliche Tätigkeit aufgeben musste. Sie gab zu verstehen, dass ihr „die Decke
auf den Kopf fiel“. Durch ihre Kenntnisse mit den zur damaligen Zeit noch jungen
Medien Tablett und Smartphone stellte sie eine ideale Ergänzung für das bestehende
2er Team dar. Es erfolgte dann das Prozedere an Gesprächen wie eben bereits
beschrieben. Im Sommer 2014 stieß noch ein weiterer Herr zum Betreuerteam,
sodass das Team derzeit aus vier Ehrenamtlern besteht mit unterschiedlichen
Erfahrungen und Fähigkeiten.
Sie wissen, dass sie mich jederzeit Ansprechen können, wenn es z.B. darum geht
Unstimmigkeiten zu bereinigen oder Konflikte zu lösen. Generell bin ich auch
Ansprechpartner wenn es um organisatorisches geht, seien es Anschaffungen, die
Anmietung der Gemeindebusse, die Organisation von Räumlichkeiten oder von
anderen Anliegen. Hier fungiere ich als „Bindeglied“ zwischen FZG und
Gemeindeverwaltung.
Dies gilt selbstverständlich für alle der ca. 30 ehrenamtlich Tätigen die in der FZG
Verantwortung tragen.
Ich möchte noch ein paar Worte darüber sagen, wie die Betreuung des IC aussieht.
Es werden gleichzeitig zwei Senioren/innen im Stundenrhythmus betreut. Das heißt,
die ersten Beiden kommen um 10 Uhr und bleiben bis 11 Uhr. Dann kommen die
nächsten usw. bis 14 Uhr werden insgesamt acht Personen betreut. In der nächsten
Woche ist die andere Gruppe mit acht Personen dran, sodass 16 Personen laufend
betreut werden.
Die Betreuung verläuft individuell. Das heißt, sie läuft solange bis der Betreute
befähigt wurde und jemand anderes den Platz erhält. Der Großteil der
Senioren/innen die sich anmelden haben keinerlei Kenntnisse im Umgang mit PC
und Internet. Wir wissen alle wie wichtig das Internet ist und sein wird, wenn es
darum geht, das mobilitätseingeschränkte, hilfsbedürftige Menschen länger in ihren
eigenen vier Wänden leben möchten.
Informationsquelle, Online –Banking, Online –Einkauf beim Lebensmitteldiscounter,
Abruf von Hilfeleistungen sind nur ein paar Schlagworte die ich in diesem
Zusammenhang nennen möchte.
Im Umgang mit den unerfahrenen Senioren/innen bewundere ich die Geduld und das
Einfühlungsvermögen des Betreuerteams. Ich stehe in ständigem Kontakt mit den
Ehrenamtlern und auch mit den anderen Senioren/innen die im Haus ein und aus
gehen. Wenn ich dann mal Nachfrage wie die Schulung im IC läuft, habe ich schon
oft den Satz gehört. „Toll, die machen ihre Sache echt gut“. Es lässt sich nur
erahnen, mit wieviel Einsatz die Ehrenamtler tätig sind. Dies gilt natürlich für alle
Ehrenamtler der FZG. Das Engagement verdeutlicht auch wie stark die Identifikation
mit der Institution FZG ist.
Wie gut und vielfältig die Angebote im Freizeitbereich in Merzenich sind spiegelt sich
vielleicht auch im KDA Gutachten S. 51 ff wieder.
Welchen Stellenwert der Freizeitbereich hat steht außer Frage! Er bietet
Möglichkeiten zum sozialen Austausch und Engagement und wirkt somit der
Alterseinsamkeit entgegen. Wer Gemeinsamkeit erlebt bleibt länger gesund.
Depressionen, Demenz und anderen Krankheiten wird vermutlich vorgebeugt und
entgegengewirkt. Die Senioren/innen suchen dann auch nicht zweimal die Woche
einen Arzt auf, damit sie jemanden haben der ihnen zuhört.
Darauf wies auch Frau Doktor Ursula Lehr, Bundesfamilienministerin a.D., in ihrem
Vortrag im Kreishaus Düren bei der 21. Fachtagung am 22. Januar diesen Jahres
hin.
Durch Initiierung der FZG sind in Merzenich Strukturen geschaffen worden, die auch
im Sinne der Quartiersentwicklung bedeutsam sind. Es werden Beziehungen
geknüpft, die Senioren/innen sind füreinander da und schauen nacheinander.
Natürlich auch außerhalb der Gruppentreffen im Sinne der „Nachbarschaftshilfe“.
Im Folgenden möchte ich Projekte und Aktionen vorstellen die seit 2012 durchgeführt
wurden sowie einen Überblick über meine derzeitigen Tätigkeiten geben.
In Kooperation mit dem Kreis Düren nahmen wir am bundesweiten Wettbewerb „Vital
in Deutschland“ teil. Hier ging es unter anderem darum, ein Konzept zu erstellen für
die Nutzung von seniorengerechten Fitnessgeräten. Dieses Projekt ging bis ca.
Sommer 2012.
In 2013 organisierte ich das 2 –tägige Modul „Erste Hilfe für Senioren“. Dies wurde
vom Malteser Hilfsdienst im Bürgerhaus Merzenich durchgeführt. Daran nahmen 17
Senioren/innen teil.
Im selben Jahr wurden auch der Flyer und die Homepage der FZG erstellt.
Die Homepage wurde an einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit präsentiert.
Als umfangreichstes Projekt ist der „Fußgängercheck“ zu nennen. Das Projekt fand in
Kooperation mit dem Kreis Düren statt. Die Projektleitung führte der Verkehrsverband
Rhein Sieg durch.
Die Auftaktveranstaltung fand im September 2012 und die Abschlussveranstaltung
fand im März 2013 im Bürgerhaus Merzenich statt. Dieses Projekt bestand unter
anderem aus mehreren Ortsbegehungen. Diese erfolgten gemeinsam mit
Senioren/innen, der Gemeindeverwaltung sowie der Projektbegleitung. An den
Ortsbegehungen nahmen zwölf Senioren/innen teil.
Im Vorfeld führte ich mit allen teilnehmenden Senioren/innen Einzelgespräche um
das Projekt zu erläutern und sie zum Mitmachen zu gewinnen. Der andere
Schwerpunkt bestand aus einer Großelternbefragung, diese fand in Kooperation mit
der Grundschule Merzenich statt. Während des ganzen Projektes organisierte ich
mehrere Treffen um die Senioren/innen über den Stand der Dinge zu informieren, die
Begehungen vor zu bereiten und auszuwerten. Auch fanden mehrere Arbeitstreffen
mit Mitarbeitern des Kreises Düren statt. Ich nahm an zwei überregionalen
Austauschtreffen zum Fußgängercheck und an einer Fortbildung zum Thema
„Mobilität im Alter“ teil, diese fanden alle in Köln statt.
Im Rahmen des Projekts fand auch eine öffentliche Informationsveranstaltung zum
Thema „Mobilität im Kreis Düren“ im Bürgerhaus Merzenich statt.
Für die Teilnahme am Projekt erhielt die Gemeinde Merzenich 4000 € Preisgeld. Mit
diesem Geld wurden zwei Bordsteinabsenkungen durchgeführt. Der Valdersweg
beginnend am Rathaus bis hin zur B 264 ist nun auf der östlichen Seite barrierefrei
abgesenkt.
Im Sommer 2014 initiierte ich den sogenannten „Stammtisch“. In dieser Gruppe sind
alle ehrenamtlichen Gruppenleiter vertreten. Bei Gruppen die keine Leitung haben
(die Planungsgruppen Tagestouren und die Planungsgruppe Grillfest) wurden
Sprecher bestimmt.
Der Stammtisch hat mehrere Funktionen. Er bietet die Möglichkeit, dass sich alle
Betreuer kennenlernen. Er dient dazu Informationen auszutauschen, um diese dann
auch in den Gruppen weiter zu geben. Der Stammtisch versteht sich auch als
Arbeitsgruppe um gemeinsame Projekte anzugehen. So entstand z.B. beim
Stammtisch die Idee, eine Gruppe zu bilden, die mit den Politikern der Gemeinde in
einen „offenen Dialog“ tritt. Diese „Dialoggruppe“ wurde dann auch Ende letzten
Jahres von mir initiiert. Initiieren bedeutet, dass im Vorfeld mehrere Gespräche mit
den einzelnen Mitgliedern geführt wurden. Es werden Termine vereinbart und zu
diesen dann eingeladen. In beiden Gruppen übernehme ich die Gesprächsführung.
Dies gilt auch für die Planungsgruppen Grillfest und Tagestouren. Alle Gruppentreffen
müssen vor- und nachbereitet werden. Zum Teil werden sie auch protokolliert, dabei
leistet Frau Heuft vielfach Unterstützung.
Zur Zeit arbeiten wir an der Neuauflage unseres Flyers. Hierfür konnten von einem
Ehrenamtler Spendengelder akquiriert werden. Der gleiche Herr organisiert jetzt
schon zum zweiten Mal kostengünstige Fahrten für Senioren/innen der Gemeinde
nach Berlin zu Bundestagsabgeordneten verschiedener Parteien. Auch hier bin ich
mitbeteiligt.
Ich unterstütze und begleite die Fahrten von Frau Haas, Leiterin des Seniorentreffs
im Bürgerhaus, und von Frau Hecker wenn dies gewünscht wird. Mit dem
Frühstückstreff von Frau Schwarz planen wir in diesem Jahr zusammen eine Fahrt.
Bei den Frühstückstreffs von Frau Hecker und Frau Schwarz bin ich regelmäßig
präsent, damit die Senioren auch dort mich kennenlernen. Ich selber organisiere und
führe Fahrten durch, auf Wunsch der Senioren/innen z.B. zu Sportereignissen.
Ich konnte für letzten Samstag elf VIP Karten für einen Sportevent auf dem
Nürburgring beschaffen. Diese Karten habe ich „als kleines Dankeschön „unter den
Ehrenamtlern der FZG verteilt.
Weiterhin gehört die Einzelfallhilfe zu meinem Betätigungsfeld. Hierzu dienen auch
unter anderem die Sprechstunden die ich zweimal im Monat im Rathaus anbiete. Bei
der Einzelfallhilfe geht es darum beratend oder vermittelnd tätig zu werden.
Auch bin ich Mitglied und arbeite mit bei der ISaR Kerngruppe des Kreises Düren.
ISaR steht für Interessengemeinschaft Seniorenarbeit im Raum Düren/Jülich. Der
ISaR sind 250 Organisationen angeschlossen. Dort erhalte ich wichtige Impulse für
meine Arbeit.
Zur Zeit nehme ich an der Vortragsreihe des Kreises Düren „Zu Hause leben – Zu
Hause pflegen“ teil. Hierbei handelt es sich um verschiedene Veranstaltungen, in
denen es darum geht, wie es gelingen kann, dass ältere Menschen länger in ihren
eigenen vier Wänden leben können.
Zum Schluss möchte ich Ihnen ein Projekt vorstellen, dass ich gerade in Kooperation
mit dem Kreis Düren begonnen habe. Dieses Projekt soll bis Jahresende installiert
sein. Es nennt sich „Servicebrücken Jugend und Alter“, es geht um den Aufbau und
die Pflege einer quartiersnahen Taschengeldbörse.
Die Menschen wollen auch im Alter ihr Leben zu Hause, selbstbestimmt, mobil und
aktiv führen. Die Taschengeldbörse kann im weiteren Sinne als Servicebrücke
zwischen Jugend und Alter bezeichnet werden. Sie stellt den Kontakt zwischen
älteren oder mobilitätseingeschränkten Menschen und Jugendlichen her, die für die
nachfragenden Haushalte einfache Unterstützungsleistungen gegen ein kleines
Taschengeld verrichten. Dabei handelt es sich um gelegentlich erbrachte kleinere
Hilfstätigkeiten. Pflegerische Tätigkeiten sind ausdrücklich ausgeschlossen, ebenso
wie alltägliche Haushaltsarbeiten, die zum Aufgabenspektrum von professionellen
Dienstleistern oder Pflegepersonal gehören.
Taschengeldbörsen gelingt der Brückenschlag gleich auf mehreren Ebenen:
Sie leisten einen Beitrag zur Begegnung von Jung und Alt, helfen Vorurteile
abzubauen und schaffen ein wechselseitiges Verständnis zwischen den
Generationen. Darüber hinaus erhalten Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit ihr
Taschengeld aufzubessern und können über den Kontakt zu älteren und
mobilitätseingeschränkten Menschen ihre eigenen Stärken und Begabungen
kennenlernen. Über den Austausch mit hilfesuchenden Menschen erlangen sie
Sozialkompetenzen und können hilfreiche Erfahrungen für die zukünftige berufliche
Orientierung sammeln.
Durch meine Tätigkeit sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich ergeben sich
sinnvolle Schnittstellen bei der Realisierung dieses wichtigen Projektes.
Wichtig für mich ist auch, dass die Taschengeldbörse nicht zeitlich begrenzt sein
sollte, sondern nachhaltig funktioniert.
Sollte das Projekt Taschengeldbörse zu Stande kommen bedarf es der Pflege. So
müsste nach meinem Verständnis eine zeitlich festgelegte Hotline eingerichtet
werden, damit den Senioren eine Kontaktperson zur Verfügung steht.
Meine 75% Stelle lässt sich grob einteilen in 30% administrative Tätigkeiten und 45%
Gespräche. Die Gespräche sind Einzel- und Gruppengespräche. Sie finden zu einem
großen Teil mit Merzenicher Senioren statt. Aber natürlich auch mit der
Gemeindeverwaltung, dem Kreis Düren sowie anderen Organisationen, Vereinen
und Verbänden.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen einen kleinen Einblick in das breit gefächerte
Aufgabengebiet meiner Arbeit geben und habe Ihre Neugier auf Mehr geweckt.
Grundsätzlich bin ich für neue Aufgaben offen, bitte aber zu bedenken, dass meine
Zeitressourcen auf Grund der gerade geschilderten vielfältigen Aufgaben, mittlerweile
ausgeschöpft sind.
Um mich intensiv mit dem neuen Projekt „Taschengeldbörse“ beschäftigen zu
können, werde ich Frau Heuft Teile meiner Arbeiten übertragen müssen. Das heißt
aber auch, dass sie sich nicht mehr in vollem Umfang ihren Aufgaben widmen kann.
Frau Heuft hat sich in den letzten vier Jahren, in denen sie nun die Senioren betreut,
bewährt und ist die „Gute Seele“ des Hauses.
Zu Ihrer Information habe ich Ihnen Material zur Mitnahme zur Vortragsreihe „Zu
Hause leben – Zu Hause pflegen“ und zur Taschengeldbörse ausgelegt.
Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.