Daten
Kommune
Brühl
Größe
92 kB
Datum
28.11.2017
Erstellt
11.01.18, 18:26
Aktualisiert
11.01.18, 18:26
Stichworte
Inhalt der Datei
Brühl, den 11.01.2018
Stadt Brühl
Mitteilung
aus der Sitzung des Sozialausschusses der Stadt Brühl am 28.11.2017
Öffentliche Sitzung
3.
Obdachlosenheim Lupinenweg
Fachbereichsleiter Zimmermann teilt den Ausschussmitgliedern mit, dass Frau Domsch
heute einen kurzen Bericht zur aktuellen Situation am Lupinenweg geben wird. Auch der
zuständige Abteilungsleiter, Herr Zons, steht für Fragen gerne zur Verfügung.
Frau Domsch begrüßt die Ausschussmitglieder und erläutert, dass der ausführliche Jahresbericht zum Lupinenweg in der ersten Sitzung des neuen Jahres erfolgen wird.
Sie teilt zur allgemeinen Situation am Lupinenweg mit, dass das Aggressionspotential bekanntermaßen gestiegen ist. Dies ist jedoch ein gesellschaftliches Problem, dass auch
anderorts zu verzeichnen ist. Ein Hauptproblem für Brühl wird immer die Bahnlinie 18
bleiben sowie die Lage zwischen dem Bonner Loch und der Domplatte in Köln.
Aktuell, stand heute, wohnen 65 Obdachlose und, getrennt davon, 26 Asylbewerber im
Lupinenweg. Von den 65 Obdachlosen sind 45 Männer, 12 Frauen und 8 Minderjährige.
Zusätzlich, zu den bisherigen Fachgesprächen aller beteiligten Netzwerkpartner im Lupinenweg, sind zwei neue Arbeitskreise entstanden: Der erste Arbeitskreis beschäftigt sich
mit dem erhöhten Aggressionspotential im Lupinenweg und Balthasar-Neumann-Platz.
Der zweite Arbeitskreis, „Kein Kind in Obdach“, möchte die Unterbringung von Alleinerziehenden und Familien mit Minderjährigen vermeiden bzw. die Verweildauer gering halten.
Das Jugendamt ist hier entsprechend involviert.
Aktuell hat sich die Lage im Lupinenweg ein wenig beruhigt. Es kann jedoch nicht realistisch beurteilt werden, ob dies dem Sicherheitsdienst zugeschrieben werden kann, da verschiedene Störenfriede verhaftet wurden. Auch die derzeitigen Witterungsverhältnisse
könnten zu der Entspannung der Lage beitragen.
Für den besseren Schutz der Frauen wird eine Wohnung im Lupinenweg geräumt, um
dort eine Wohngemeinschaft für Frauen zu gründen.
Aktuell ist Frau Domsch auf der Suche nach einer weiteren Wohnung außerhalb des Lupinenwegs, um dort ebenfalls eine Wohngemeinschaft für Frauen zu gründen. Hier gibt es
ein breites Netzwerk für die Betreuung der Frauen, so z. B. die Opferschutzbeauftragte
der Polizei.
Im Lupinenweg ist ein großes Portfolie an gesetzlich untermauerten Lösungsmöglichkeiten erforderlich, um auf die vielen unterschiedlichen Zielgruppen eingehen zu können.
Abteilungsleiter Zons ergänzt, dass der Sicherheitsdienst seit dem 06.11.2017 montags
bis freitags in der Zeit von 18.00 Uhr abends bis 7.15 Uhr morgens und an Samstagen
sowie Sonn- und Feiertagen 24 Stunden im Lupinenweg seinen Dienst verrichtet.
Es wurden seit dem durch den Sicherheitsdienst acht Ruhestörungen und ein Brand protokolliert. Die Ruhestörungen konnten ohne Probleme intern behoben werden. Die Ermittlungen zum Brandt dauern derzeit an.
Weitere Beschwerden aus der Nachbarschaft oder Polizeieinsätze liegen nicht vor.
Ausschussvorsitzende Richter (SPD) bedankt sich für die Berichte und fragt die Ausschussmitglieder, ob es Gesprächsbedarf gibt.
Beschluss Sozialausschuss 28.11.2017
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Herr Mörs (sachkundiger Bürger) fragt nach, ob der Ordnungsdienst nach Dienstschluss über die von Herrn Bürgermeister Freytag angekündigte Telefonnummer 02232797979 zu erreichen ist.
Dezernentin Burkhardt sagt eine Beantwortung in der Niederschrift zu.
Beantwortung der Frage:
Der Ordnungsdienst ist von montags bis freitags bis 22.00 Uhr unter der Rufnumnmer
02232-797979 zu erreichen.
Herr Mörs (sachkundiger Bürger) bittet um eine Sachstandsmitteilung bezüglich der
Suche nach einer Dependence.
Dezernentin Burkhardt berichtet, dass die Liegenschaftsverwaltung mit der Aufgabe befasst ist, es aber derzeit an einem entsprechenden Gebäude fehlt.
Herr Stilz (CDU) fragt nach der Reaktion oder den Auswirkungen der Bewohner zu dem
Sicherheitsdienst.
Abteilungsleiter Zons erklärt, dass konkrete Reaktionen oder Auswirkungen noch nicht
erkennbar sind.
Frau Domsch fügt hinzu, dass sich die Gruppe, die ursprünglich dafür verantwortlich war,
dass der Sicherheitsdienst eingesetzt wurde, ruhiger verhält. Zwei der Menschen befinden
sich aber auch nicht mehr im Lupinenweg.
Herr Stilz (CDU) gibt zu bedenken, dass mit der Gruppe aktiv gearbeitet werden muss,
damit auch nach der Arbeit des Sicherheitsdienstes die Verbesserung der Situation erhalten bleibt.
Fachbereichsleiter Zimmermann erklärt, dass Frau Domsch regelmäßig mit jedem Bewohner des Lupinenwegs arbeitet, um die Situation zu verbessern.
Frau Domsch berichtet, dass sich die Situation durch die Zusammenarbeit mit den einzelnen Arbeitskreisen beruhigt hat. Ein Augenmerk liegt auch auf dem Zusammenleben
mit der Nachbarschaft.
Abteilungsleiter Zons fügt abschließend hinzu, dass die Störer nun auch im Wachbuch
des Sicherheitsdienstes vermerkt sind. Die Verwaltung hat somit eine konkrete Handhabe,
um weitere mögliche Schritte einzuleiten.
Ratsherr Hans (CDU) teilt mit, dass er erstaunt darüber ist, dass auch Familien und Minderjährige im Lupinenweg leben und fragt nach, ob diese Personengruppen bevorzug behandelt werden und wie die Chancen dieser Familien mit Kindern sind.
Frau Domsch berichtet, dass die Arbeit mit diesem Personenkreis oft sehr schwierig ist,
da die Obdachlosigkeit meist nicht nur durch Mietschulden hervorgerufen wurde. Das Jugendamt und die Familienhelfer sind oftmals schon vor der Unterbringung in der Obdachlosenunterkunft beteiligt. Aus dieser Arbeit ist auch der der Arbeitskreis „Kein Kind in Obhut“ entstanden.
Dezernentin Burkhardt berichtet den Ausschussmitgliedern von dem Arbeitskreis „Kein
Kind in Obhut“. Sie regt an, Frau Dreßen-Schneider, Leiterin der Abteilung Frühe Hilfe,
Familienzentren, zur nächsten Sitzung des Sozialausschusses einzuladen, damit diese
das Projekt vorstellen kann.
Die Mitglieder des Sozialausschusses befürworten diesen Vorschlag.
Ratsherr Weitz (SPD) erinnert daran, dass im Haushalt als strategisches Ziel definiert ist,
nach Möglichkeit keine Familien mit minderjährigen Kindern in der Obdachlosenunterkunft
zu haben und daher Anstrengungen von uns allen gefordert sind. Er sieht dieses Projekt
als gute Gelegenheit, sich dessen noch einmal Bewusst zu werden.
Frau Weidner (Init. f. Völkerverständigung) fragt nach, ob es sich bei den Asylbewerbern um Familien handelt und ob diese über die Maßnahmen, die es in Brühl für sie gibt,
informiert werden.
Beschluss Sozialausschuss 28.11.2017
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Frau Domsch berichtet, dass die Asylbewerber durch die Integrationsbeauftragte, einen
Koordinator und die vielen ehrenamtlichen Kräfte über alle Maßnahmen informiert werden.
Fachbereichsleiter Zimmermann ergänzt, dass die Flüchtlinge im Lupinenweg vollständig in das bestehende Betreuungskonzept integriert sind.
Ratsherr Gerharz (CDU) fragt die Verwaltung, warum im Lupinenweg Asylbewerber wohnen.
Abteilungsleiter Zons erklärt, dass im Jahr 2015, als so viele Asylbewerber zugewiesen
wurden, aus Platzgründen auch im Lupinenweg Einheiten freigeräumt werden mussten.
Die Asylbewerber, die derzeit dort noch wohnhaft sind, werden nach und nach in andere,
möglichst dezentrale Unterkünfte ziehen. Neue Asylbewerber werden zurzeit nicht mehr
im Lupinenweg untergebracht.
Ausschussvorsitzende Richter (SPD) bedankt sich für den ausführlichen Bericht und
stellt fest, dass keine weiteren Anfragen hierzu vorliegen.
Beschluss Sozialausschuss 28.11.2017
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