Daten
Kommune
Brühl
Größe
413 kB
Datum
05.10.2017
Erstellt
30.10.17, 15:04
Aktualisiert
30.10.17, 15:04
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Stadt Brühl
Öffentliche Niederschrift
über die Sitzung des Jugendhilfeausschusses der Stadt Brühl am 05.10.2017
Sitzungsort: Rathaus, Ratssaal A015, Uhlstr. 3, 50321 Brühl
Beginn der Sitzung um 18:02 Uhr.
Ende der Sitzung um 19:38 Uhr.
Vorsitz führte: Köllejan, Holger
Anwesend:
Stimmberechtigte Ratsmitglieder und Sachkundige Bürger:
CDU
Dahmen, Elmar
vertritt: Wasem, Norbert
Regh, Pia
Reiwer, Eva-Maria
SPD
Krämer, Clemens
Richter, Kerstin
Venghaus, Hildegard
vertritt: Nolden, Ursula
GRÜNE
Saß, Robert (3. stellv. Bürgermeister)
FDP
Müller-Neimann, Hedwig vertritt: Wehr, Stefan
Beratende Mitglieder, Sachkundige Einwohner und sonstige stimmberechtigte Mitglieder:
Assenmacher, Heinz-Udo (Caritas)
Batta, Merith (SJR)
Batta, Sven (SJR)
Dr. Dohmes-Ockenfels, Daniela (Richterin)
Eroglu, Bilal (Dein Brühl) vertritt: Aktog, Ünal
Hoffmann-Schumacher, Jan (KH Schum.)
Hupp, Harry vertritt: Söhngen, Stefan
Kühn-Mengel, Helga (AWO)
Meyer, Katharina (DKSB)
Miron, David (SJR)
Nehring, Sandra (Ev. Kirche)
Nocera, Waltraud (Diakonie)
vertritt: Uhle, Martin
Schmitz, Lorenz (FBL 51 Kinder, Jugendpflege und Familie)
Schulz, Wolfgang (Gymnasium) vertritt: Phiesel, Berthold
Weisgerber, Susanne
von der Verwaltung:
Burkhardt, Stephanie (Dez. II - Beigeordnete) vertritt: Freytag, Dieter
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
1 von 12
Schriftführerin:
Dreßen-Schneider, Wilma
Gäste:
Krüger, Frank (FEB)
Börger, Herbert (Jugendkulturhaus „Passwort CULTRA“
Buchheit, Cornelia (Jugendkulturhaus „Passwort CULTRA“
Nicht anwesend / entschuldigt:
Wasem, Norbert (CDU)
Nolden, Ursula (SPD)
Wehr, Stefan (FDP)
Söhngen, Stefan (LINKE/PIRATEN)
Aktog, Ünal (Dein Brühl)
Freytag, Dieter (Bürgermeister)
Hastreiter, Robin (SJR)
Larres, Mario (Polizei)
Larres, Tanja (Jobcenter)
Phiesel, Berthold (Gymnasium)
Reusch, Susen (Jugendamtselternbeirat)
Siebald, Dirk (Sonderspaß e.V.) am 06.10.2017 nachträglich entschuldigt
Uhle, Martin (Paritätischer Bund)
Tagesordnung
Öffentliche Sitzung
1.
Niederschrift vom 01.06.2017
2.
Wahl der/des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden
(219/2017)
3.
Jahresbericht der Familien- und Erziehungsberatungsstelle
Brühl/Wesseling 2017
(307/2017)
4.
Kindertagesbetreuung in Einrichtungen
(325/2017)
hier: Finanzierung der Einrichtungskosten der fünfgruppigen Kindertagesstätte und der beiden Vorläufer-Gruppen im Mini-Cultra
des ASB
Bezug: Schreiben des Arbeiter-Samariter-Bundes Regionalverband
Erft/Düren (ASB) vom 21.08.2017
5.
Kindertagesbetreuung
hier: Fortschreibung der Bedarfsplanung für die Kindergartenjahre
2018/19 und 2019/20
(312/2017)
6.
Kinderarmutsprävention
hier: Ergebnisbericht der Umfrage für Alleinerziehende/Ein-ElternFamilien
(319/2017)
7.
Jahresbericht 2016 des Jugendkulturhauses "Passwort Cultra"
(351/2017)
8.
Anträge
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
2 von 12
8.1
"Kein Kind zurücklassen" - Soziale Segration in Brühler KiTa´s
Bezug: Gemeinsamer Antrag der Fraktionen CDU und GRÜNE
vom 01.06.2017
9.
Mitteilungen
10.
Anfragen
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
(359/2017)
3 von 12
Sitzungsverlauf
Ausschussvorsitzender Holger Köllejan eröffnet die Sitzung des Jugendhilfeausschusses
um 18:02 Uhr und stellt fest, dass die Einladung form- und fristgerecht erfolgt und der Jugendhilfeausschuss beschlussfähig ist.
Öffentliche Sitzung
1.
Niederschrift vom 01.06.2017
Die Niederschrift der Jugendhilfeausschusssitzung vom 01.06.2017 wir ohne Änderungsbzw. Ergänzungswünsche genehmigt.
2.
Wahl der/des stellvertretenden Ausschussvorsitzenden
219/2017
Ausschussvorsitzender Köllejan verweist auf die Notwendigkeit der Wahl einer/eines
stellvertretenden Ausschussvorsitzenden und bittet um Vorschläge.
Ratsherr Krämer (SPD) schlägt stellvertretend für die SPD-Fraktion Ratsfrau Kerstin
Richter (SPD) als stellvertretende Ausschussvorsitzende vor.
Da keine weiteren Vorschläge vorgelegt werden, führt Ausschussvorsitzender Köllejan
zur Abstimmung. Mit einem Ergebnis von elf Ja-Stimmen und einer Enthaltung nimmt
Ratsfrau Richter (SPD) die Wahl an.
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss (JHA) wählt bis zum Ablauf der derzeitigen Legislaturperiode
des Rates aus den stimmberechtigten Mitgliedern des JHA, die/der dem Rat angehören,
Ratsfrau Kerstin Richter
zur/zum stellvertretenden Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses.
Abstimmungsergebnis:
3.
11 : 0 : 1
Jahresbericht der Familien- und Erziehungsberatungsstelle
Brühl/Wesseling 2017
307/2017
Herr Krüger (FEB) stellt wesentliche Ergebnisse des Jahresberichtes 2016 sowie einige
Ergebnisse des Jahres 2017 vor. Er verweist auf die ausgelegten Flyer und Postkarten
der Familien- und Erziehungsberatungsstelle Brühl/Wesseling (FEB).
Frau Kühn-Mengel (AWO) erkundigt sich, wie es um die Inanspruchnahme des FEBAngebotes von Menschen mit niedrigem sozio-ökonomischen Status bestellt ist und bittet
um Erläuterung zur Erhöhung der Behandlungsdauer und der damit zusammenhängenden Komplexität.
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
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Herr Krüger (FEB) führt aus, dass der Bekanntheitsgrad durch Empfehlungen von Institutionen, insbesondere durch die enge Zusammenarbeit mit Familienzentren, z.B. durch
offene Sprechstunden, erhöht wird, was gleichermaßen die Hemmschwelle verringert und
Menschen mit niedrigem sozio-ökonomischem Status die Anmeldung erleichtert.
Die erhöhte Behandlungsdauer resultiert aus der Zunahme von Problematiken, beispielsweise Suchterkrankungen und psychische Erkrankungen bei Eltern, Jugendlichen und
Kindern, die zunehmend gebündelt auftreten. Die Beratung stellt häufig eine Überbrückungssituation ins Gesundheitswesen dar, wenn dort aufgrund mangelnder Kapazitäten
Wartezeiten im Rahmen der ambulanten oder stationären Hilfe entstehen.
Die Komplexität erklärt sich aus der systemischen Herangehensweise, die Familien analog eines Mobiles als ein in sich verbundenes System betrachtet, wobei das offensichtliche Element nicht zwingend als alleinige Ursache angenommen werden kann. Zudem ist
ein Anstieg von Patchwork-Familien mit Beratungsbedarf und -bereitschaft festzustellen.
Auf die Frage von Herrn Assenmacher (Caritas) nach der Auswirkung höherer Fallzahlen
auf Wartezeiten antwortet Herr Krüger (FEB), dass gemäß den Empfehlungen der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung 80% aller Hilfen innerhalb 4 Wochen starten sollten.
Die FEB schafft es in der Regel innerhalb von vierzehn Tagen, aber es gibt auch Zeiten,
wo es schwieriger ist, so gerade auch derzeit. Das Vorhalten von besonderen Terminen,
die nicht an Erwachsene vergeben werden, ermöglicht kurze Wartezeiten für Kinder und
Jugendliche.
Mit Dank für die den Bericht und die wertvolle Arbeit erkundigt sich Ratsfrau Reiwer
(CDU), wie die FEB bei Menschen vorgeht, denen sie keine geeignete Hilfe anbieten
kann.
Herr Krüger (FEB) führt aus, dass die FEB in diesen Fällen, z.B. bei der Notwendigkeit
einer Psychotherapie, bei der Vermittlung zu passenden Institutionen unterstützt. Er betont, dass die FEB oft der erste Schritt ist, den Menschen tun und dann die Bereitschaft
entsteht, gemeinsam mit der FEB weitere notwendige Wege zu gehen.
Zur Frage von Frau Meyer (DKSB), ob Hausbesuche vorgenommen werden, führt Herr
Krüger (FEB) aus, dass das Beratungssetting der FEB eine Komm-Struktur vorsieht. Aufsuchende Arbeit benötigt andere Strukturen und wird von Kooperationspartnern wie Familienzentren und Jugendamt übernommen.
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
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4.
Kindertagesbetreuung in Einrichtungen
hier: Finanzierung der Einrichtungskosten der fünfgruppigen
Kindertagesstätte und der beiden Vorläufer-Gruppen im MiniCultra des ASB
Bezug: Schreiben des Arbeiter-Samariter-Bundes Regionalverband Erft/Düren (ASB) vom 21.08.2017
325/2017
Beigeordnete Burkhardt spricht ihren Dank an Herrn Uhle, Geschäftsführer des ASB,
aus, der als Geschäftsführer des äußerst zuverlässigen und kompetenten Jugendhilfeträgers den hohen Bedarf an Plätzen für unter Dreijährige erkannt hat und durch die Inbetriebnahme des Mini-Cultra ab Dezember 2017 und den Bau einer fünf-gruppigen Kita mit
Start zum Kita-Jahr 2018/2019 innerhalb kürzester Zeit zur Deckung einer bedarfsorientierten Kindertagesbetreuung beigetragen hat.
Im Rahmen einiger Erläuterungen zur Vorlage weist sie auf eine Korrektur hin, die aufgrund eines Tippfehlers in der Tabelle zum Abschluss der Vorlage vorzunehmen ist. Die
zum Haushaltsjahr 2018 korrekte Summe lautet 1.135.500 Euro anstelle von 1.035.500
Euro; entsprechend ergibt sich eine Änderung in kleinen Beträgen bei der Abschreibung
(ARAP). Sie schlägt vor, diese Korrektur in die Niederschrift aufzunehmen.
Korrektur in der Niederschrift:
Auszug aus der Vorlage 325/2017 – Änderungen kursiv dargestellt
Finanzielle Auswirkungen:
Die Haushaltsmittel von 300.240 € werden zusätzlich zu den bereits beschlossenen Zuschüssen an den ASB im Haushalt 2018 zur Verfügung gestellt. Die Auszahlung erfolgt
jeweils in Raten nach Baufortschritt. Im Haushaltsjahr 2017 werden die Beträge an den
ASB im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel (Kostenstelle 36016700 / Sachkonto
781800 = 1.950.000 € + 125.000 €) ausgezahlt. Die verbleibenden Beträge werden im
Haushaltsjahr 2018 ausgezahlt.
Die Belastung des Haushaltes durch die Auflösung der aktiven Rechnungsabgrenzungsposten (ARAP) für den Neubau (30 Jahre Zweckbindung, Berechnung mit Inbetriebnahme
zum 01.08.2019) und das Mini-Cultra (12 Jahre in Anpassung Zweckbindung „Passwort
Cultra“) ist neben den investiven Ausgaben in der nachfolgenden Tabelle dargestellt.
Ausgaben
investiv
Ausgaben
ARAP
Kostenstelle /
Sachkonto
36016700 / 191150
(781800)
Summe Ausgaben
36016700 / 531800
Haushaltsjahr 2017
Haushaltsjahr 2018
2.075.000 €
Haushaltsjahr
2017
2.444 €
3.110.500 €
Haushaltsjahr
2018
56.804 €
1.135.000 €
Haushaltsjahr
2019ff.
115.805 €
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss empfiehlt dem Rat folgenden Beschluss zu fassen:
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
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Der Rat beschließt die Gewährung eines Zuschusses an den ASB in Höhe von maximal
300.240 € für
1. die Einrichtung der fünfgruppigen Kindertagesstätte an der Schildgesstraße 108.
Hierfür werden bis zu 249.300 € (= 90 % der Gesamteinrichtungskosten) zur Verfügung gestellt und
2. die Einrichtung von zwei Gruppen im Mini-Cultra mit einer max. Fördersumme von
50.940 € (= 90 % der Gesamteinrichtungskosten).
Die Mittel werden im Haushalt 2018 bei der Kostenstelle 36016700 / Sachkonto 191150
(781800) zur Verfügung gestellt.
Abstimmungsergebnis:
5.
14 : 0 : 1
Kindertagesbetreuung
hier: Fortschreibung der Bedarfsplanung für die Kindergartenjahre 2018/19 und 2019/20
312/2017
Fachbereichsleiter Schmitz verweist auf eine Gemeinschaftsstudie der TU Dortmund
und des Deutschen Jugendinstituts (DJI) zum bundesweit notwendigen Ausbau der Kindertagesbetreuung. Die Studie geht von einer Gesamtquote von 46 Prozent bei den unterDreijährigen sowie von 96,5 Prozent bei den Über-Dreijährigen aus und konstatiert zunehmenden Bedarf in den nächsten Jahren. Die Prognose der Stadt Brühl liegt in beiden
Bereichen höher und geht bei der unter-Dreijährigen-Versorgung von 50 Prozent, bei der
Über-Dreijährigen-Versorgung von 98 Prozent aus. Insgesamt bewegt die Jugendhjilfeplanung sich damit auf Höhe der aktuellen bundesweiten Erkenntnisse und kann sich in ihrer
Planung bestätigt fühlen. Sollte sich die Prognose für die Über-Dreijährigen-Versorgung
mit 98 Prozent im Vergleich zu den derzeit nachgefragten 95 Prozent als zu hoch erweisen, können diese Plätze durch eine Änderungen von Gruppenformen in die nnterDreijährigen-Versorgung einfließen.
Zur Frage von Ratsherrn Krämer (SPD) nach dem Bau einer weiteren fünfgruppigen Kindertagesstätte erläutert Fachbereichsleiter Schmitz, dass erste Schritte unternommen
wurden, geeignete Grundstücke zu identifizieren. Die Stadtplanung erarbeitet derzeit ein
Raster zur Bebauungsfähigkeit von vier potentiellen Grundstücken. Gleichzeitig erstellt die
Jugendhilfeplanung eine Analyse der Kinderzahlen in den betreffenden Bezirken. Anvisiert
ist, die Kindertagesstätte in drei Jahren an den Start zu bringen.
Auf die Erkundigung von Ratsherrn Krämer (SPD) nach der Weiterführung der Kita Wilhelmstraße, erklärt Fachbereichsleiter Schmitz, dass die Kita Wilhelmstraße im Einverständnis mit dem Landesjugendamt von einer zweigruppigen über-Dreijährigen-Betreuung
mit 40 Plätzen zu einer eingruppigen Unter-Dreijährigen-Betreuung mit 15 Plätzen, davon
neun u3- und sechs ü3-Plätze, wechselt. Auf diese Weise kann eine neue Betriebserlaubnis ausgestellt werden., Es müssen lediglich einige zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen
vorgenommen werden, z.B. bezüglich der Abstände zwischen Streben von Treppengeländern. Diese Maßnahmen sind im Haushalt im Bereich Baumaßnahmen aufgeführt.
Ratsfrau Richter (SPD) möchte wissen, ob für den Kita-Neubau bereits Gespräche mit
potentiellen Trägern geführt wurden und wann damit zu rechnen ist, dass die finanziellen
Mittel in den Haushalt eingestellt werden.
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
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Fachbereichsleiter Schmitz erläutert, dass bei Identifizierung eines geeigneten Grundstücks das Verfahren analog des Verfahrens zum Kita-Neubau südlich des Friedhofs verlaufen wird. Auch entsprechende Finanzkennzahlen werden in den Haushalt eingestellt.
Mit Bezug zur Studie gibt Ratsfrau Regh (CDU) zu bedenken, dass es sich hier um großflächige Ergebnisse handelt und die Bedarfe ortsbezogen differenziert betrachtet werden
sollten. Daher begrüßt sie eine großzügige Planung der Stadt Brühl.
Des weiteren erkundigt sie sich nach der Weiterführung der Räumlichkeiten in Schwadorf.
Fachbereichsleiter Schmitz stellt dar, dass die Kath. Kirche als Hauseigentümer aus
zwei Gründen ein großes Interesse daran habe, das Gebäude weiterhin als Kindertageseinrichtung zu nutzen. Zum einen soll der Nachfrage von Familien Rechnung getragen
werden, zum anderen liegt aufgrund der Verwendung von Fördermitteln eine Zweckbindung für mehrere Jahre vor. Ein vorzeitiger Ausstieg würde die Rückzahlung von Landesmitteln beinhalten.
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
6.
Kinderarmutsprävention
hier: Ergebnisbericht der Umfrage für Alleinerziehende/EinEltern-Familien
319/2017
Frau Dreßen-Schneider (Abteilungsleitung) stellt die wesentlichen Ergebnisse der Umfrage vor und gibt einen Ausblick auf die weiteren Schritte.
Ratsherr Krämer (SPD) erkundigt sich, ob trotz des geringen Rücklaufs eine Wiederholung der Studie vorgesehen ist, um auf der Basis von belastbaren Zahlen eine Angebotsanpassung effektiv gestalten zu können.
Frau Dreßen-Schneider (Abteilungsleitung) wird das in der Arbeitsgruppe besprechen.
Frau Regh (CDU) ist der Meinung, dass die Ergebnisse trotz des geringen Rücklaufs verwendbar sind. Sie verweist auf Diskussionen im Schul- und Sportausschuss zum Thema
„Nicht-Schwimmer-Kinder“ und sieht hier eine gute Verknüpfung zum in der Umfrage geäußerten Wunsch nach bezahlbaren Freizeitangeboten. Zudem liefert das Ergebnis aus
ihrer Sicht verwendbares Material für das Thema „Soziale Segregation in Kitas“.
Frau Dreßen-Schneider (Abteilungsleitung) bestätigt diese Einschätzung, insbesondere
mit Bezug zum Projekt „Brühler KidS“ – Brühler Kinder in den Sportverein, dass sich in
Vorbereitung befindet.
Herr Assenmacher (Caritas) weist auf ein Projekt des Caritasverbandes in einer Kindertagesstätte in Pulheim hin, in der seit einigen Jahren ein „Leih-Oma-Dienst“ großen Zuspruch erhält und stellt die Kontaktdaten zur Verfügung.
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
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Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
7.
Jahresbericht 2016 des Jugendkulturhauses "Passwort Cultra"
351/2017
Herr Börger (Jugendkulturhaus „Passwort CULTRA“) begrüßt die Anwesenden, stellt
Frau Buchheit, Mitarbeiterin des Jugendkulturhauses „Passwort CULTRA“ seit November
2016, vor und regt das Gremium zum Stellen von Fragen an.
Ratsherr Krämer (SPD) erkundigt sich nach den Gründen für die Rückläufigkeit der Inanspruchnahme trotz hoher Angebotsdichte und den Informationswegen, die zu Jugendlichen genutzt werden.
Herr Börger (Jugendkulturhaus „Passwort CULTRA“) erklärt, dass die Nutzung von Facebook rückläufig ist und gemäß einer aktuell abgeschlossenen Umfrage des Jugendkulturhauses 66 Prozent von insgesamt 616 teilnehmenden Jugendlichen Instagram als Informationsmedium bevorzugen. Da Instagram auf Bildern und Geschichten beruht, ist es nur
bedingt für das Format des Jugendkulturhauses „Passwort CULTRA“ geeignet. Neben
Bannern, Plakaten und Flyern ist die unmittelbare Partizipation von Jugendlichen, beispielsweise durch Workshops oder Aktionen mit Animationscharakter in Schulen, das Mittel der Wahl. Allerdings garantiert das nicht die dauerhafte Teilnahme von Jugendlichen.
Derzeit wird über das Modell eines Jugendbeirats nachgedacht.
Auf die Erkundigung von Ratsherrn Krämer (SPD) nach Angeboten im Jahr 2017 und
Bitte um einen Ausblick für 2018 berichtet Herr Börger (Jugendkulturhaus „Passwort
CULTRA“) vom Projekt „Ein Buch für die Stadt“ nach der Literaturvorlage „Anders“ von
Andreas Steinhövel, bei dem Schulklassen aller Schulformen zur inhaltlichen Auseinandersetzung und Umsetzung in Form von Fotocollagen und Tänzen aufgefordert wurden.
Ab November 2017 gibt ein weiteres Projekt, „Broadcast Yourself“, Jugendlichen über die
Erstellung von Youtube-Beiträgen die Möglichkeit, selbst einmal „Held“ zu sein und gleichermaßen Medien kritisch kennen und nutzen zu lernen. Frau Buchheit (Jugendkulturhaus
„Passwort CULTRA“) ergänzt, dass in den Herbstferien zum Thema „Demografie“ das
Bühnenprojekt „Wenn die Stimmen stimmen“ durchgeführt wird, das Schulklassen und
andere Interessierte zu Tanz, Rap und Theater animieren soll.
Als Ausblick für 2018 bezieht Herr Börger (Jugendkulturhaus „Passwort CULTRA“) sich
auf die Weiterführung von Projekten, die teilweise bereits seit 2014 stattfinden und verweist auf Planungstage im Oktober/November, bei denen die Schwerpunkte für 2018 festgelegt werden. Geplant sind drei große Projekte, z.B. Wandertage für Lehrer, die Interesse an neuen Erfahrungen, auch zur Weitergabe an ihre Schüler/innen, haben, sowie Karneval und Schultheatertage. Er sagt zu, den Bericht 2017 frühzeitiger vorzulegen.
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
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8.
Anträge
8.1 "Kein Kind zurücklassen" - Soziale Segration in Brühler KiTa´s
Bezug: Gemeinsamer Antrag der Fraktionen CDU und GRÜNE
vom 01.06.2017
359/2017
Ratsherr Saß (GRÜNE) führt aus, dass mit Bezug auf den Sachstandbericht zur Sozialen
Balance in Brühler Kitas soziale Disparität zwischen den Brühler Kitas festzustellen und
diesem Problem durch den Abbau von Unterschieden zu begegnen ist. Er verweist auf die
Schilderungen einer Brühler Mutter, die sich aufgrund der nicht deutsch-klingenden Namen an einer Brühler Grundschule, die ihr Kind besuchen sollte, entschieden hat, ihr Kind
am Wohnort ihrer Eltern anzumelden und es dort zur Schule zu schicken. Diesen Ängsten
und Vorbehalten von Eltern gilt es zu begegnen und ein Handlungskonzept zu entwickeln.
Der Antrag soll dazu dienen, als JHA ein klares Zeichen gegen soziale Segregation in
Kitas zu setzen, alle freien Träger zur Beteiligung zu gewinnen und im Rahmen der AG 78
„Kindertagesbetreuung“ an einen Tisch zu bringen.
Ratsherr Krämer (SPD) unterstützt die Meinung, dass Handlungsbedarf gegeben und die
Erstellung eines Handlungskonzepts angesagt ist, hält allerdings den Antrag für gegenstandslos, weil der Inhalt des Antrags bereits vom JHA als Bestandteil der Landesinitiative
„Kommunale Präventionsketten“ (bisher „Kein Kind zurücklassen“) beschlossen wurde.
Zudem bittet er um Auskunft zum Ergebnis des 2. Treffens der Steuerungsgruppe, das
am Nachmittag stattgefunden hat.
Fachbereichsleiter Schmitz bestätigt das Treffen der Steuerungsgruppe, die im Rahmen
ihrer strategischen Arbeit eine Geschäftsordnung verabschiedet hat, die Umsetzung der
drei Schwerpunktprojekte angegangen ist und auf Unterstützung des JHA bezüglich eines
Treffens der Verantwortlichen im Aufnahmeprozess der Kindertageseinrichtungen hofft.
Auf die Nachfrage von Ratsherrn Krämer (SPD), ob bereits Projektgruppen zur operativen Zusammenarbeit gebildet wurden oder tatsächlich der Beschluss des Antrags abgewartet wird, verweist Fachbereichsleiter Schmitz darauf, dass ein Antrag vorliegt, der
nicht ignoriert werden kann und bittet um Abstimmung, um dann entsprechende Handlungsschritte für das operative Geschäft ableiten zu können.
Beigeordnete Burkhardt ergänzt, dass sich bereits unterschiedliche Projektgruppen im
Rahmen des Programms „Kommunale Präventionsketten“ gebildet haben, aber eine neue
Projektgruppe zum Thema „Segregation von Brühler Kitas“ nicht notwendig ist, da mit der
AG § 78 „Kindertagesbetreuung“ bereits eine geeignete Arbeitsgruppe besteht. Der AG §
78 „Kindertagesbetreuung“ ist die Problematik grundsätzlich bekannt und es hat bereits
Versuche gegeben, daran zu arbeiten. Allerdings sitzen dabei nicht unbedingt die Träger
am Tisch, deren Kitas von besser verdienenden Eltern bevorzugt werden. Daher stellt der
Beschluss des JHA auf Basis des Sachstandberichts ein hervorragendes Instrument dar,
wirklich alle Kita-Träger an einen Tisch zu holen und für eine Zusammenarbeit zu gewinnen.
Ratsherr Krämer(SPD) verweist erneut auf die Gegenstandslosigkeit und erklärt, dass
seine Fraktion gegen den Antrag stimmen wird. Er betont, dass das Programm „Kommunale Präventionsketten“ selbstverständlich weiter unterstützt wird, verwehrt sich allerdings
dagegen, dass CDU- und GRÜNE-Fraktion einen Antrag presswirksam als eigene Idee
aufbereiten wollen, obwohl dieses Projekt bereits gemeinsam im JHA beschlossen und
die Umsetzung begonnen wurde.
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
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Ratsfrau Reiwer (CDU) stellt diese Argumentation in Frage, da es darum geht, die strategische Arbeit der Verwaltung zu unterstützen, um zielführende Maßnahmen angehen zu
können. Daher ist der Antrag nicht als gegenstandlos, sondern als Arbeitsauftrag zu verstehen.
Herr Miron (SJR) gibt an, nicht genau zu erkennen, wie die Verwaltung jetzt anders, als
bereits geschehen, vom JHA beauftragt werden kann, erklärt aber dennoch die Zustimmung zum Antrag.
Ausschussvorsitzender Köllejan verweist auf die Vielfalt an Projektgruppen innerhalb
der Kinderarmutsprävention, deren Entwicklung und damit einhergehende Entscheidungen derzeit noch nicht absehbar sind. Er plädiert dafür, nicht das Ende des Förderprogramms „Kommunale Präventionsketten“ im Dezember 2018 abzuwarten, sondern eine
schnellere Umsetzung anzustreben, die vorhandenen Missstände etwas abzumildern. Und
das gilt es mit dem Antrag zu unterstützen.
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss beschließt, die Verwaltung zu beauftragen, auf der Grundlage
des im JHA am 01.06.2017 vorgelegten Sachstandberichtes ein Konzept zu erarbeiten,
wie die soziale Segregation in Brühler Kitas vermindert werden kann. An der Erstellung
des Konzeptes sollen insbesondere auch die freien Träger von Kindertageseinrichtungen
in Brühl im Rahmen der AG „Kindertagesbetreuung“ nach § 78 SGB VIIII beteiligt werden.
Abstimmungsergebnis:
9.
10 : 3 : 1
Mitteilungen
Beigeordnete Burkhardt verkündet, dass die Landesregierung den Nachtragshaushalt
und damit ein Kita-Träger-Rettungs-Programm auf den Weg gebracht hat. Die kommunalen Spitzenverbände haben sich dabei sehr im Interesse der Kommunen eingebracht, so
dass die Fördermittel nicht nach Träger, sondern nach Plätzen je Gruppe und Gruppenform ausgeschüttet werden. Konkret bedeutet das für den Rhein-Erft-Kreis eine finanzielle
Unterstützung in Höhe von 13,5 Millionen Euro, davon für Brühl 1.327.650 Euro. Da die
Stadt Brühl ca. die Hälfte der Kita-Plätze vorhält, wird demgemäß ca. die Hälfte der Förderung im städtischen Haushalt verbleiben. Der Rest wird an die freien Träger in Brühl weitergeleitet.
Fachbereichsleiter Schmitz teilt mit, dass die Stadt Brühl eine Teilnahme-Zusage am
Bundesprogramm „Kita-Einstieg – Brücken bauen in frühe Bildung“ erhalten hat. Ziel ist,
Familien und deren Kindern, insbesondere aus sozial-benachteiligten Verhältnissen, den
Zugang in regelhafte Bildungseinrichtungen zu erleichtern. Das Bundesprogramm umfasst
eine Förderung von insgesamt 400.000 Euro mit einer Laufzeit von Oktober 2017 bis Dezember 2020 und beinhaltet aufsuchende Elternarbeit, Eltern- und Eltern-Kind-Angebote,
Informations- und Themenveranstaltungen sowie Qualifizierungsmaßnahmen für KitaPersonal. Zur Umsetzung ist eine halbe Stelle für die Projektkoordination sowie zwei halbe
Stellen für päd. Fachkräfte zu besetzen.
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
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Des weiteren berichtet er, dass die Stadt Brühl zum 1.Oktober einen neuen Mitarbeiter in
der Straßen-Sozialarbeit, Jörg Presser, eingestellt hat. Herr Presser ist ein berufs- und
lebenserfahrener Mitarbeiter und übernimmt den Arbeitsbereich von Gregor Scheffel, der
die Stadt Brühl im Juni verlassen hat. Von Vorteil ist, dass Herr Presser in Brühl wohnt
und mit vielen Gegebenheiten vertraut ist. Für die zweite, bis Ende 2018 befristet zu besetzende Stelle läuft derzeit die Ausschreibung mit Auswahlverfahren am 02. November.
Die Stadt Brühl hofft trotz der bescheidenen Bewerberlage zeitnah einen weiteren geeigneten Mitarbeiter bzw. eine Mitarbeiterin zur Tätigkeit auf der Straße und im City-Treff im
Ganztagsgebäude der Clemens-August-Schule einstellen zu können.
10. Anfragen
Es liegen keine Anfragen vor.
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Ausschussvorsitzender
Niederschrift Jugendhilfeausschuss 05.10.2017
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Schriftführer/in
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