Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
203 kB
Datum
03.07.2018
Erstellt
01.06.18, 11:02
Aktualisiert
01.06.18, 11:02
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
FB III - Cr
Vorlage 955 /X.L.
Datum: 01.06.2018
An den
Ausschuss für Schule, Familie, Jugend, Soziales und Sport Sitzungstag:
05.06.2018
Entwicklungs-, Planungs-, Bau- und Umweltausschuss
Sitzungstag:
12.06.2018
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
26.06.2018
Gemeinderat
Sitzungstag:
03.07.2018
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Förderung von Jugendbegegnungsstätten
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
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Beschlussvorschlag:
Der Gemeinderat beschließt, die bisherigen Bemühungen und Aktivitäten im
Rahmen der offenen Jugendarbeit auf der Grundlage der Ergebnisse des Dorfentwicklungsprozesses durch die Förderung von Jugendbegegnungsstätten in den
Ortschaften der Gemeinde Nettersheim weiterhin zu verfolgen.
An dem Prozess sind die Kinder und Jugendlichen sowie alle Akteure entsprechend zu beteiligen.
Hierbei sind die bestehenden Förderkulissen (Dorferneuerung, Städtebau etc.) in
Anspruch zu nehmen.
Begründung:
Seit Ende der Neunziger Jahre wird die offene Jugendarbeit durch Einsatz einer
Fachkraft (0,6-Stelle), dies überwiegend im Annex der Hauptschule, betrieben.
Schon damals wurde der Bedarf im Sinne der Familienfreundlichkeit und der Integration als elementare Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Kommunen
im ländlichen Raum erkannt. In der heutigen Zeit sind attraktive Angebote zur
Freizeitgestaltung und Treffpunkte gefragt.
Zuletzt – sicherlich auch bedingt durch das Auslaufen der Beschulung in der
Hauptschule - war das Interesse an den Angeboten des Annex zwar rückläufig,
dennoch gegeben. Aufgrund eines vorhandenen Fachkräftemangels war die Gemeinde – wie bereits des Öfteren berichtet – unter anderem im Rahmen interkommunaler Zusammenarbeit mit der Nachbargemeinde Blankenheim bemüht,
eine Fachkraft zu finden und zu beschäftigen. Dies bisher allerdings erfolglos.
Dennoch wurden Aktivitäten durch Einsatz von eigenem engagierten Personal
fortgeführt. Entsprechend den Ergebnissen eines am 30.05.2018 geführten Gesprächs der Gemeinde mit Vertretern des Kreisjugendamtes wird sich voraussichtlich zeitnah eine personelle Alternative im Rahmen der weiterhin gegebenen
hundertprozentigen Förderung bieten und einrichten lassen.
Hinzu kommt, dass erfreulicherweise zukünftig die Jugendarbeit durch Einsatz
eines Jugendmobils des Kreises Euskirchen ergänzt werden kann. Hierzu hat der
Kreis Euskirchen zwischenzeitlich ein entsprechendes Mobil angeschafft und entsprechend technisch mit Computern nebst Internetzugang, Musikanlage, Sitzgelegenheiten, Spielen u. ä. ausgestattet. Dieses Mobil ist mit einer 0,5 Fachkraftstelle besetzt und wird zukünftig die örtlichen Aktivitäten in der offenen Jugendarbeit des Kreises fördern und unterstützen.
Interesse an gemeinsamen Jugendaktivitäten kann heutzutage nur durch Ansprache und Angebote vor Ort geweckt werden, so dass neben den Angeboten in
den einzelnen Jugendtreffs die Jugendarbeit sich noch mobiler und flexibler aufstellen muss. Dies soll mit dem Jugendmobil erreicht werden, welches voraussichtlich beginnend ab der zweiten Junihälfte zu festen Zeiten dort seinen Einsatz
finden wird, wo sich Jugendliche regelmäßig aufhalten. Hierdurch soll nicht nur
die Motivation zur Neugestaltung von selbstorganisierten Jugendtreffs, sondern
auch die Integration von zuziehenden Kindern und Jugendlichen wie auch von
Flüchtlingskindern gefördert werden.
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Unabhängig hiervon sind die Jugendbegegnungsstätten ein zentraler Punkt der
Jugendarbeit in der Gemeinde Nettersheim.
Aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für die dörfliche Infrastruktur wurden die
Jugendbegegnungsstätten im Rahmen des Dorfentwicklungsprozesses (Förderung einer integrierten ländlichen Entwicklung sowie Städtebau) in allen Orten
besonders thematisiert und in den Konzeptionen als Leitprojekte platziert. In diesem Zusammenhang wird auch auf die Ausführungen in Vorlage 865 verwiesen.
Daher sind die Jugendbegegnungsstätten in den Ortschaften der Gemeinde
Nettersheim weiterhin zu fördern. An dem Prozess sind die Kinder und Jugendlichen sowie alle Akteure entsprechend zu beteiligen und die bestehenden Förderkulissen (Dorferneuerung, Städtebau etc.) in Anspruch zu nehmen.
Der aktuelle Handlungsbedarf in den Orten der Gemeinde stellt sich wie folgt dar:
1.
Buir
In der Ortslage Buir besteht derzeit keine Jugendbegegnungsstätte. Bereits vor
einigen Jahren ist diese Thematik mit der Dorfbevölkerung besprochen worden.
Dabei wurden Überlegungen angestellt, in der Alten Schule Buir einen Jugendraum einzurichten. Hiervon wurde jedoch aufgrund fehlenden Bedarfs wieder Abstand genommen. Nunmehr zeichnet sich jedoch wieder ein Bedarf ab. Daher ist
vorgesehen, das Thema nochmals aufzugreifen. Gemeinsam mit den Kindern und
Jugendlichen aus Buir sowie der Dorfbevölkerung sollen denkbare Möglichkeiten
besprochen werden. Als öffentliches Gebäude bietet sich die Alte Schule nach wie
vor für die Einrichtung eines Jugendtreffpunktes an. Aus diesem Grund sind auch
die Johanniter als Nutzer mit in den Prozess einzubinden. Gegebenenfalls ist das
bestehende Nutzungskonzept an den neuen Bedarf mit Verortung der Kinder/Jugendlichen im Gebäude anzupassen. Die Johanniter haben schon ihre Bereitschaft erklärt, hieran mitzuwirken. Weiterhin sind sie bereit, sich ggf. auch mit
ihrem Personal aktiv in die offene Jugendarbeit einzubringen.
2.
Marmagen
Die ehemalige Lehrerwohnung unmittelbar neben der Grundschule wurde vor einigen Jahren umgenutzt und zum Jugendhaus umgebaut. Seitdem findet eine
regelmäßige Nutzung des Gebäudes statt.
Das Gebäude wurde auch in das Interkommunale Entwicklungskonzept
Blankenheim-Nettersheim aufgenommen. Laut vorliegendem Testat des Gesamtantrages wurden für die Modernisierung und für Maßnahmen der Barrierefreiheit
bei einem Fördersatz in Höhe von 50% im Rahmen Städtebau zuwendungsfähige
Ausgaben in Höhe von 130.000,00 Euro anerkannt.
Vor diesem Hintergrund ist vorgesehen, die zukünftige Entwicklung der Einrichtung nochmals mit den Kindern/Jugendlichen zu besprechen und anschließend
ggf. die Förderantragsstellung vorzubereiten.
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3.
Nettersheim
Der Jugendtreff Annex in Nettersheim befindet sich im Nebengebäude des Schulzentrums. Bereits seit vielen Jahren wird hier aktiv Jugendarbeit betrieben. Der
Jugendtreff Annex ist die zentrale Jugendbegegnungsstätte in der Gemeinde
Nettersheim.
Trotz der laufenden Baumaßnahmen ist der Jugendtreff freitags und samstags
geöffnet. Die Resonanz ist mit der auslaufenden Beschulung in der Hauptschule
jedoch rückläufig. Derzeit kommen nur noch bis zu acht Jugendliche regelmäßig
in den Jugendtreff.
Im Rahmen Städtebau bestehen aber entsprechende Entwicklungsmöglichkeiten,
so dass die Resonanz in Zukunft wieder ansteigen dürfte.
4.
Roderath
Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am 12.12.2017 folgenden Beschluss gefasst (siehe Vorlage 856 Z.1):
Der Rat beschließt, die Entwicklung eines Jugendraumes im Ort Roderath planerisch und bautechnisch im Jahr 2018 seitens der Gemeinde zu unterstützen und
zur Realisierung der Maßnahmen entsprechende Mittel im Haushaltsplan 2018
über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz Nordrhein-Westfalen (KInvFöG
NRW) zu berücksichtigen.
Siehe hierzu auch die Niederschrift zur Sitzung am 28.11.2018.
Im Haushalt 2018 wurde eine entsprechende Veranschlagung vorgenommen.
Darüber hinaus wird derzeit das Bauantragsverfahren eingeleitet. Weiterhin befindet sich der zu schließende Nutzungsvertrag in Vorbereitung.
Die Jugendlichen haben bereits mit der Baureifmachung des Grundstückes/des
Gebäudes unmittelbar am zentral gelegenen Dorfplatz in Nähe der Kirche begonnen. Angestrebt wird eine möglichst zeitnahe Realisierung des Projektes. Hierzu
sind in Kürze weitere Abstimmungsgespräche mit allen Beteiligten vorgesehen.
gez. Pracht
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Bürgermeister