Daten
Kommune
Brühl
Größe
92 kB
Datum
01.06.2017
Erstellt
15.08.17, 12:42
Aktualisiert
15.08.17, 12:42
Stichworte
Inhalt der Datei
Brühl, den 26.07.2017
Stadt Brühl
Beschluss
aus der Sitzung des Jugendhilfeausschusses der Stadt Brühl am 01.06.2017
Öffentliche Sitzung
4.
Sachstandsbericht "City-Treff" und "Streetwork"
162/2017
Herr Scheffel (Streetworker) stellt seinen Aufgabenbereich vor und erklärt, dass der in
der Sitzung gezeigte Film nur einen groben Einblick in sein Arbeitsfeld ermöglicht und
nicht alle Bereiche abbildet. Sein erstes Ziel ist es, Zugang zu finden und Vertrauen zu
schaffen.
Auf die mit Dank verbundene Frage von Herr Söhnen (LINKE und Piraten) nach der Veröffentlichung des Films informiert Herr Scheffel (Streetworker), dass die NichtVeröffentlichung Bedingung der im Film gezeigten Jugendlichen ist.
Auf die Frage von Ratsherrn Krämer (SPD) nach der Möglichkeit einer Erweiterung der
Öffnungszeiten, um der steigenden Besucherzahl Rechnung zu tragen, erläutert Fachbereichsleiter Schmitz, dass dies auch seiner Meinung nach sehr sinnvoll wäre, allerdings
mit der derzeitigen Personalausstattung von einer Vollzeitstelle und zwei Honorarkräften
nicht umzusetzen ist. Allerdings wird die gestiegene Nachfrage aufgegriffen und im Rahmen der Haushaltsplanung in Überlegungen zu einer verbesserten Personalausstattung
einfließen.
Beigeordnete Burkhardt ergänzt, dass nach den Sommerferien die Mensa und Cafeteria
der Schule mitgenutzt werden und ein eigener Raum für den Streetworker eingerichtet
wird. Im Zusammenhang mit dem Förderprojekt „Clemens-August-Campus“ würde bei
Förderzusage der City-Treff von der westlichen auf die östliche Seite des Geländes verlagert, was sicherlich zu weniger Belästigung der Nachbarschaft und damit einer besseren
Akzeptanz seitens der Nachbarschaft führen wird.
Ratsherr Klein (SPD) fragt nach, ob im City-Treff vorwiegend Kinder und Jugendliche der
Clemens-August-Schule oder auch Klientel aus anderen Kreisen anzutreffen sind. Darüber hinaus möchte er wissen, wie hoch die Erfolgsrate ist, wenn Jugendliche auf der
Straße angesprochen werden, dass diese dann auch in den City-Treff kommen.
Herr Scheffel (Streetworker) bestätigt, dass Clemens-August-Schüler die Hauptklientel
des City-Treffs ausmachen, bis auf wenige Ausnahmen aus anderen Brühler Stadtteilen
oder Köln-Kalk und Wesseling. Weiter führt er aus, dass Jugendliche, die auf der Straße
angesprochen werden und dort stellenweise auch Probleme machen, den City-Treff kennen und teilweise auch dort anzutreffen sind.
Auf die Frage von Frau Meyer (DKSB) zur Notwendigkeit weiterer Treffpunkte im Stadtbereich, beispielsweise in Badorf, Pingsdorf oder Eckdorf, weist Herr Scheffel (Streetworker) auf die Bedeutung der Erreichbarkeit hin. Am günstigsten erscheint dabei aus seiner
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Sicht ein zentraler Standort im Innenstadtbereich, der von allen Stadtteilen aus gut zu erreichen ist.
Fachbereichsleiter Schmitz ergänzt, dass vor einigen Jahren der Versuch gestartet wurde, Jugendcliquen ein Angebot zu machen, sich in ihrem Stadtteil zu treffen, so beispielweise in Badorf, wo die Katholische Kirche einen Jugendraum zur Verfügung gestellt hatte, mit dem Ergebnis, dass das Angebot nicht wahrgenommen wurde, weil Jugendliche
auch die Möglichkeit brauchen, ohne sozialpädagogische Interventionen unter sich sein zu
können. Nach der Aufgabe des Jugendzentrums an der Liblarer Straße ist der City-Treff
als freiwilliger Treffpunkt an der richtigen Stelle, wobei die Räumlichkeiten sicherlich verbesserungswürdig sind, was hoffentlich durch den „Clemens-August-Campus“ geschehen
wird. Er macht deutlich, dass das Cultra in Brühl-Ost mit einem ganz anderen Ansatz eine
dementsprechende Klientel anspricht und der Klasse-Treff in Vochem speziell auf den
Stadtteil ausgerichtet ist. Zusammengefasst ist damit aus seiner Sicht das Angebot der
offenen Jugendarbeit ausreichend.
Auf Erkundigung von Ratsfrau Reiwer (CDU) nach der Möglichkeit und Nutzung von
Treffpunkten außerhalb des City-Treffs in den Wintermonaten und der Notwendigkeit, weitere Möglichkeiten bereitzustellen, führt Herr Scheffel (Streetworker) aus, dass sich Jugendliche auch in den Wintermonaten Möglichkeiten schaffen, sich draußen zu treffen,
z.B. in einer Tiefgarage, auf der überdachten Bank auf dem Balthasar-Neumann-Platz,
auf Schulgeländen oder auf der Freizeitwiese Süd. Im dortigen Jugendpark ist ein ungestörter Aufenthalt möglich. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit Jugendlichen den City-Treff auch außerhalb der Öffnungszeiten aufzusuchen. Zudem wurden Materialen angeschafft, die auch in den Wintermonaten als Freizeitangebote genutzt
werden können.
Herr Assenmacher (Caritas) möchte wissen, wie viele Jugendtreffpunkte es in Brühl gibt,
ob es zu schaffen ist, diese Treffpunkte im Rahmen der mobilen Jugendarbeit abzudecken und ob es im stationären Bereich der offenen Jugendhilfe neben City-Treff, Cultra
und Klasse-Treff weiteren Bedarf gibt, um alle Jugendlichen zu erreichen – außer denjenigen, die keine sozialpädagogischen Angebote in Anspruch nehmen wollen.
Herr Scheffel (Streetworker) informiert, dass die mobile Jugendarbeit vom Cultra übernommen wird und diesbezüglich ein regelmäßiger Austausch besteht. Er weist darauf hin,
dass sein Hauptaugenmerk auf dem Innenstadtbereich liegt und er regelmäßig AblaufRhythmus und Zeiten ändert, um möglichst viele Jugendliche zu erreichen. Insgesamt ist
seiner Meinung nach der Bedarf abgedeckt.
Auf die Nachfrage von Herr Söhngen (LINKE und Piraten) nach dem TaekwondoAngebot erwidert Herr Scheffel (Streetworker), dass die Durchführung dieses Angebots in
Kooperation mit Kahramanlar in der Mensa der Clemens-August-Schule geplant ist.
Herr Schumacher (Kinderhaus Schumaneck) erkundigt sich, ob außer mit Kahramanlar
noch andere Kooperationen bestehen, z.B. mit dem BTV, den Pfadfindern oder der KJG.
Darüber hinaus möchte er wissen, wie die derzeitige Situation mit Betäubungsmitteln unter Jugendlichen – auch im Vergleich mit anderen Rhein-Erft-Kreis-Kommunen – eingeschätzt wird.
Herr Scheffel (Streetworker) geht unmittelbar auf die zweite Frage ein und antwortet,
dass die Betäubungsmittel-Problematik bekannt ist und er dem mit Aufklärung und Ver-
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mittlung in entsprechende Angebote begegnet. Aus seiner Sicht ist der Drogenkonsum in
Brühl im Vergleich zu Hürth massiver.
Auf die Frage von Frau Venghaus (SPD) nach Vorkommen und Häufigkeit von Schulvermeidung von Schülerinnen und Schülern erwidert Herr Scheffel (Streetworker), dass
ihm die Problematik bekannt ist, er diese aber aufgrund seiner Arbeitszeit, die erst mittags
beginnt, nicht auffangen kann.
Fachbereichsleiter Schmitz erklärt, dass das eine Kernaufgabe der Schulsozialarbeit ist,
die, in Brühl an allen Schulen etabliert, durch Vertrauens- und Beziehungsarbeit die
Schulvermeidung von Schülern und Schülerinnen aufgreift. Mit Rückblick auf den eingangs gezeigten Film weist er auf Vorbereitungen zur Erstellung eines Films hin, der in
kurzen Sequenzen alle Facetten der Kinder- und Jugendhilfe in Brühl abbilden wird und
bedankt sich in diesem Zusammenhang bei Herrn Uhle (ASB), der die Übernahme der
Finanzierung für den gezeigten als auch den geplanten Film durch den ASBLandesverband vermittelt hat.
Beschluss:
Der Jugendhilfeausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
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