Daten
Kommune
Brühl
Größe
91 kB
Datum
20.02.2017
Erstellt
24.04.17, 18:28
Aktualisiert
24.04.17, 18:28
Stichworte
Inhalt der Datei
Brühl, den 24.04.2017
Stadt Brühl
Beschluss
aus der Sitzung des Rates der Stadt Brühl am 20.02.2017
Öffentliche Sitzung
13.2 Takt nach Fertigstellung des zweigleisigen Ausbaus der Linie
18
hier: Gemeinsamer Antrag der Fraktionen CDU und Grüne vom
05.11.2016
Bezug: Vorlage-Nr. 479/2016
498/2016
Bürgermeister Freytag teilt mit, dass der Hauptausschuss die Vorlage Nr. 34/2017 mit
Variante C empfohlen habe.
Fraktionsvorsitzender Pitz (FDP) weist darauf hin, dass man sich darüber im Klaren sein
müsse, dass es sich bei Variante C um die teuerste Lösung mit allem Komfort handele.
Vor dem Hintergrund eines strukturellen Haushaltsdefizits von 4,8 Mio €, welches sich in
absehbarer Zeit nicht verringere, stelle dies eine erhebliche Belastung dar. Statt also mit
der kleinen Lösung zu beginnen, wähle man nun die große Lösung und behalte sich vor,
diese ggf. wieder einzuschränken. Im Nachhinein sei eine Kürzung von Mitteln allerdings
überaus schwierig. Er werde sich daher der Stimme enthalten und bitte, nach einem Jahr
den Erfolg kritisch zu prüfen. Er bitte allerdings, jetzt schon Erhebungen zu machen, damit man später Vergleichsmöglichkeiten habe.
Ratsherr Weesbach (SPD) führt aus, dass seine Fraktion die Varianten intensiv unter
Kosten-Nutzen-Gesichtspunkten gegeneinander abgewogen habe. Man habe sich dann
für Variante C entschieden insbesondere im Hinblick auf die im Brühler Süden entstehenden Neubaugebiete. Wichtig seien aber auch seiner Fraktion die Erstellung eines Erfahrungsberichtes über die Auslastung, um ggf. eine Anpassung vorzunehmen, sowie die
möglichst zeitgleiche Bereitstellung eines P&R-Parkplatz in Brühl-Schwadorf. Er erinnert
diesbezüglich an den Antrag seiner Fraktion vom 20.6.2016 (194/2016).
Stellvertretender Fraktionsvorsitzender Bortlisz-Dickhoff (GRÜNE) zeigt sich verwundert über die Diskussion der Auslastung des ÖPNV. Hierüber mache sich beim Straßenbau bei der KFZ-Nutzung niemand Gedanken. Wenn man die Nutzer zu einem Umsteigen
vom Auto auf den ÖPNV bewegen möchte, müsse man ein attraktives Angebot – insbesondere auch am Wochenende – schaffen. Insofern sei das jetzige Vorgehen richtig. Aus
seiner Sicht seien an allen Haltestellen Ausbaumaßnahmen erforderlich zur Schaffung
einer ausreichenden Anzahl von P&R-Plätzen und insbesondere in Schwadorf die Anlegung eines Mitfahrerparkplatzes sowie überall auch sichere Unterstellmöglichkeiten für
Fahrräder. Die Stadtbahn müsse im Übrigen so bezahlt werden wie der Regionalbus mit
einer 50:50-Kostenaufteilung zwischen Kreis und Kommunen; hier müssten sich die
Stadtbahn-Kommunen zusammentun gegen die „Nassauer“ im Restkreis.
Fraktionsvorsitzender Klug (CDU) weist darauf hin, dass im städtischen Haushalt bereits die höheren Kosten veranschlagt worden seien; der Betrag sei dann aufgestockt
Beschluss Rat 20.02.2017
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worden zur Realisierung von Variante C. Für diese Variante spreche die deutliche Siedlungserweiterung im Brühler Süden. Alle Verkehrsexperten gingen im Übrigen davon aus,
dass die Nutzung des ÖPNV ansteige. Insofern habe man nun nicht nur die Chance, darauf einzugehen, sondern müsse das Angebot auch in Relation setzen zur Investitionssumme. Im Gegensatz zur SPD halte man allerdings eine Befragung bereits nach einem
Jahr für verfrüht, da bis dahin die die Neubaugebiete noch nicht vollständig belegt seien.
Fraktionsvorsitzender Dr. Petran (SPD) weist darauf hin, dass für die ÖPNV-Nutzer
nördlich von Brühl-Mitte bereits der Komfort des 10-Minuten-Taktes bestehe und es nun
um eine entsprechende Anpassung im südlichen Bereich gehe, zumal die Haltestellen
dort häufig überfüllt seien. Wenn man sich dies einmal nicht mehr leisten könne, müssen
man über eine Reduzierung auf der gesamten Strecke nachdenken.
Ratsherr Dahmen (CDU) erläutert, dass man bei dem notwendigen Investitionsvolumen
von 25 Mio € mit Variante C den höchsten Nutzen erziele. Froh sei er auch darüber, dass
nun fraktionsübergreifend die Notwendigkeit insbesondere eines P&R-Platzes in Schwadorf gesehen werde; die CDU-Fraktion fordere diesen bereits seit der Sperrung. Durch die
derzeitigen Umbaumaßnahmen seien Freiflächen entstanden, die man nun entsprechend
gestalten könne. Hier müssten nun dringend Absprachen mit der Stadt Bornheim und dem
Rhein-Sieg-Kreis erfolgen.
Fraktionsvorsitzender Pitz (FDP) hält es für ein Unding, dass es bereits seit Jahren keine Fahrgastzählungen mehr gebe. Da diese aber maßgeblich wäre als Entscheidungsgrundlage, sollte sich der Bürgermeister aus seiner Sicht zumindest für eine Erhebung auf
Brühler Gebiet einsetzen.
Beschluss:
Der Rat beschließt, in Anlehnung an seinen Grundsatzbeschluss vom 24.02.1992, nach
Fertigstellung des zweigleisigen Ausbaus der Linie 18 im Stadtgebiet Brühl die Bestellung
von Verkehrsmehrleistungen (Betriebskosten) bei der Stadt Köln (KVB) zur Einführung
eines 10-Minuten-Takts Montag bis Freitag und eines Halbstundentakts an Wochenenden
und Feiertagen zwischen den Haltepunkten Brühl-Mitte bis Schwadorf gem.
Variante C:
Mehrleistungen von 87.253 Zug-km/Jahr
Kompletter Fahrplan wie bis Brühl-Mitte: ca. + 340.000 €/Jahr
verlängert nach Schwadorf
Summe Variante C ca. 340.000 €/Jahr
Die erforderlichen Haushaltsmittel werden ab 2018 bereitgestellt.
Auf bereits bestehende Beschlüsse hinsichtlich der Einführung des 10-Minuten-Takts
(Vorl.Nr. 290/81p vom 13.06.2005 und Vorl. Nr. 290/81q vom 20.02.2006) zu Hauptverkehrszeiten an Wochentagen und des durchgehenden 30-Minuten-Takts an Sonn- und
Feiertagen wird verwiesen.
Abstimmungsergebnis:
Beschluss Rat 20.02.2017
einstimmig bei einer Enthaltung
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