Daten
Kommune
Brühl
Größe
89 kB
Datum
26.03.2015
Erstellt
09.06.15, 18:28
Aktualisiert
09.06.15, 18:28
Stichworte
Inhalt der Datei
Brühl, den 20.04.2015
Stadt Brühl
Beschluss
aus der Sitzung des Ausschusses für Bauen und Umwelt der Stadt Brühl am
26.03.2015
Öffentliche Sitzung
2.
Vorstellung der geplanten Sanierung der elektrischen Anlagen
und brandschutztechnischen Verbesserungen der VHS in Verbindung mit einem Rundgang durch das Gebäude
98/2015
Herr Hunfeld (Gebausie) erläutert zunächst, dass es um die elektrische und brandschutztechnische Sanierung des Hauptgebäudes der VHS geht. Dieses Gebäude war zunächst ein Wohngebäude, welches erst im Laufe der Zeit durch Anbauten zu einem
Schulgebäude umfunktioniert wurde. Auslöser der Sanierung war eine Brandschau, die
bauordnungsrechtliche und brandschutztechnische Forderungen zur Folge hatte. Die Bestandsaufnahme durch das beauftragte Fachingenieurbüro GePlan, Herrn Krämer, ergab
einen erheblichen Sanierungsbedarf bezüglich der Verteiler, der Verkabelung und der Beleuchtung. Für den Ersatz der bisherigen Beleuchtung durch energiesparende
LED-Beleuchtung wurde mittlerweile durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit eine Förderung von ca. 20.000 € bewilligt. Die Kosten
der neuen Beleuchtung liegen bei geschätzten 72.000 €, der künftige Stromverbrauch der
Beleuchtung liegt dann nur noch bei einem Drittel. Hierdurch können pro Jahr
ca. 31.000 Kwh Strom eingespart werden. Dies entspricht bei heutigem Strompreis einer
Ersparnis von ca. 8.000 € im Jahr. Bezüglich der Mängel beim Brandschutz wurde
Herr Holzapfel als Brandschutzsachverständiger beauftragt ein Brandschutzkonzept zu
erstellen. Das Konzept ist noch nicht ganz fertig gestellt, da die Umbaumaßnahmen einen
Umfang angenommen haben, die einen Bauantrag erfordern. Anschließend erläutert
Herr Hunfeld (Gebausie) ausführlich anhand einer Power-Point-Präsentation die Umbauarbeiten und beschreibt die Interessenskonflikte zwischen brandschutztechnischen
und denkmalrechtlichen Belangen (z. B. alte Holztreppen). Da das Personal der VHS
ganzjährig arbeitet, gestaltet sich der Bauablauf langwierig. Die Sommerferien 2015 werden für den Beginn der Elektrosanierung im Bürotrakt im Erdgeschoss und ersten Stock
genutzt. Das Dachgeschoss wird eventuell in den Herbstferien 2015 saniert. In den Sommerferien 2016 könnten dann die Arbeiten in den Klassenräumen und die Erstellung der
Durchbrüche für die Fluchtwege in Angriff genommen werden. Herr Hunfeld (Gebausie)
weist auf das Kostenrisiko aufgrund des Bauens im laufenden Betrieb hin, da immer nur
zeitlich kurze Bauabschnitte gebildet werden können und in einem Altbau ohnehin immer
mit unangenehmen Überraschungen zu rechnen ist. Für die Umsetzung des Brandschutzes (insbesondere Brandmeldeanlage) besteht aufgrund weiterer möglicher baurechtlicher
Forderungen ebenfalls ein Kostenrisiko. Die Abstimmung mit dem Bauordnungsamt und
der Feuerwehr hat zum jetzigen Zeitpunkt bereits begonnen, ist aber noch nicht vollständig abgeschlossen. Beim anschließenden Rundgang erläutern Herr Hunfeld (Gebausie),
Herr Krämer und Herr Holzapfel detailliert die geplanten Maßnahmen. Auf Nachfrage
von Ratsherrn Dr. Fiedler (CDU) bekräftigt Herr Krämer, dass die Verkabelung vollständig erneuert werden muss sowie nahezu die gesamte elektrische Infrastruktur. BeispielBeschluss Ausschuss für Bauen und Umwelt 26.03.2015
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haft wird den Ausschussmitgliedern ein alter Unterverteilungskasten im Dachgeschoss
vorgeführt, der nicht mehr dem Stand der Technik entspricht. Weiterhin wird die bereits
ausgetauschte
Beleuchtung
im
Büroraum
im
Erdgeschoss
vorgeführt.
Ratsherr Gerharz (CDU) bittet um Auskunft, ob die Brandschutzmaßnahmen wie beispielsweise die Sprinkler-Anlage im Haushalt berücksichtigt sind und ob die Stadt oder die
Gebausie Eigentümer des Gebäudes ist. Beigeordneter Schiffer bestätigt, dass das Gebäude im Eigentum der Stadt ist. Herr Hunfeld (Gebausie) verweist darauf, dass der gesamte Kostenumfang erst nach dem genehmigten Brandschutzkonzept seriös geschätzt
werden kann. Ratsherr Dr. Fiedler (CDU) wundert sich, dass nicht zunächst alle Bedürfnisse des Brandschutzes samt Kostenschätzung mit der Feuerwehr geklärt werden und
dann erst der Bauantrag gestellt wird. Er befürchtet, dass nach Erteilung der Baugenehmigung noch Nachforderungen kommen können, die dann nicht mehr in den Kostenschätzungen berücksichtigt sind. Er bittet eindringlich darum, dass dies vorab geklärt wird.
Herr Hunfeld (Gebausie) und Herr Holzapfel betonen, dass man sich im ständigen Austausch mit der Feuerwehr und der Bauordnung befindet. Herr Holzapfel schlägt eine interne Alarmierung vor, während die Feuerwehr eine aufwändige Aufschaltung mittels
Brandmeldeanlage bevorzugt. Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens werden diese Belange abgewogen und dann könne auch die kostengünstigere Variante der internen
Alarmierung genehmigt werden. Beigeordneter Schiffer ergänzt, dass selbstverständlich
erst das mit der Feuerwehr abgestimmte Brandschutzgutachten erstellt wird und dann der
Bauantrag gestellt wird. Da es sich aber um eigene Dienststellen handelt, wurden auf dem
kurzen Dienstweg bereits viele Aspekte abgesprochen. Sachkundiger Bürger Rattay
(CDU) und Ratsherr Dr. Kollenberg (CDU) fragen, ob in Zukunft mit rechtlichen Schwierigkeiten wegen der auch nach dem Umbau fehlenden Barrierefreiheit zu rechnen ist, da
es sich um ein öffentliches Gebäude mit Arbeitsplätzen handelt. Herr Hunfeld (Gebausie)
betont, dass eine Barrierefreiheit nur mit einem extremen Eingriff in die Bausubstanz erreichbar wäre, welches aber wegen des Denkmalschutzes nicht möglich ist.
Beigeordneter Schiffer erklärt, dass es derzeit keine rechtliche Verpflichtung gibt Bestandsgebäude barrierefrei umzubauen. Eine entsprechende Verpflichtung würde sicher
zu Schließung etlicher öffentlicher Gebäude in Deutschland führen. Er fragt den Leiter der
VHS Herrn Dr. Mittelstedt welche Erfahrungen er mit Menschen mit Behinderung in seiner Einrichtung hat. Herr Dr. Mittelstedt (VHS) hat die Möglichkeit im ersten Stock des
Max-Ernst-Gymnasiums Räumlichkeiten zu nutzen, welcher durch einen Aufzug erreichbar ist. Im Hause werden bei Bedarf die Räumlichkeiten im Erdgeschoss genutzt.
Ratsherr Hepp (CDU) weist auf die Möglichkeit eines Außenaufzuges hin, den er schon
öfter bei älteren Gebäuden zur Herstellung der Barrierefreiheit gesehen hat. Abgesehen
von Problemen mit dem Denkmalschutz weist Beigeordneter Schiffer darauf hin, dass
sich ja auch innerhalb des Gebäudes eine Vielzahl von Stufen befinden, so dass auch mit
einem Aufzug bestenfalls eine Teilbarrierefreiheit erreichbar wäre. Ratsherr Fuchs (SPD)
signalisiert grundsätzliche Zustimmung zur Sanierungsplanung, bittet aber um Aufklärung
welche Beleuchtungseinrichtungen konkret eingebaut werden. Bei geplanten Investitionen
von 145.000 € in die Beleuchtung müsste über einen langen Zeitraum eingespart werden.
Herr Krämer geht von einer Amortisierungsdauer von ca. 11,5 Jahren aus. Eingesetzt
werden LED-Energiesparleuchten, welche auch Voraussetzung für die Förderung aus
Bundesmitteln waren. Ratsherr Gerharz (CDU) verweist auf die in der Vorlage erwähnte
Prüfung inwiefern die Maßnahme investiven Charakter hat. Er hätte beim Rundgang eher
den Eindruck gewonnen, dass es sich um eine Unterhaltungsmaßnahme handelt und bittet um Sachstand dieser Prüfung. Beigeordneter Schiffer verweist auf Beratungen im
Verwaltungsvorstand, in dem der Prüfauftrag an die Verwaltung erteilt wurde, ob zumindest Teilgewerke investiven Charakter haben können, die sich haushalterisch natürlich
besser
darstellen
lassen.
Die
Prüfung
ist
noch
nicht
abgeschlossen.
Ratsherr Hepp (CDU) bittet um Auskunft mit welcher Bauzeit zu rechnen ist.
Beschluss Ausschuss für Bauen und Umwelt 26.03.2015
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Herr Hunfeld (Gebausie) strebt die Fertigstellung für Ende 2016 an, verweist aber auf die
eingangs erwähnten Unsicherheitsfaktoren. Insbesondere müssen auch die entsprechenden
Fachfirmen
in
den
knappen
Baufenstern
verfügbar
sein.
Sachkundiger Bürger Rattay (CDU) fragt, ob nicht die VHS-Verwaltung für den Zeitraum
der Sanierungsmaßnahme ausgelagert werden könnte, um die Sanierungen in einem Zug
abzuarbeiten, um Zeit und Kosten zu sparen? Es stünden ja genügend Gewerbeflächen
frei, die man ein halbes Jahr anmieten könnte. Herr Hunfeld (Gebausie) hat in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass sich bedingt durch die Umzugskosten, kein finanzieller Vorteil ergibt. Die Räumlichkeiten alleine reichen nicht aus, die Infrastruktur wie
Computer usw. müsse ja auch mit umziehen. Beigeordneter Schiffer nimmt den Gedanken des Sachkundigen Bürgers Rattay (CDU) noch einmal mit und fragt Herrn Hunfeld
(Gebausie), ob denn nicht während der Sanierung der Unterrichtsräume eine temporäre
Auslagerung des Unterrichts in eine Schule möglich wäre. Herr Hunfeld (Gebausie) berichtet, dass die Klassenräume bereits vorab mit der notwendigen Infrastruktur für Computer ausgerüstet werden, damit die Verwaltung während der Bauzeit dort weiter arbeiten
kann. Er sieht auch hier die Möglichkeiten eine Kosteneinsparung durch Verlegung des
Unterrichts skeptisch.
Beschluss:
Der Ausschuss für Bauen und Umwelt beschließt die vorgestellten Baumaßnahmen in und
am Gebäude der VHS durchzuführen.
Abstimmungsergebnis:
- einstimmig -
Beschluss Ausschuss für Bauen und Umwelt 26.03.2015
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