Daten
Kommune
Brühl
Größe
29 kB
Datum
20.04.2015
Erstellt
08.06.15, 18:27
Aktualisiert
08.06.15, 18:27
Stichworte
Inhalt der Datei
Brühl, den 03.06.2015
Stadt Brühl
Beschluss
aus der Sitzung des Hauptausschusses der Stadt Brühl am 20.04.2015
Öffentliche Sitzung
Konsolidierung des Haushalts
4.1 Haushalt 2015
Hier: Einstieg in die Konsolidierungsüberlegungen mit der Politik
Bezug: HA 19.01.2015-
48/2015
Bürgermeister Freytag fasst die derzeitige Vorlagensituation zu TOP 4 zusammen und
stellt fest, dass es sich zum einen um die Vorlage der Verwaltung zu den TEPs 1101,
1113, 2505 und 3603 handelt. Zudem gebe es Einzelanträge der Fraktionen SPD und
Linke&Piraten sowie einen Grundsatzantrag der SPD Fraktion. Es gebe jetzt noch einen
neuen Grundsatzantrag mit einem Verfahrensvorschlag seitens CDU und Grüne (Vorlage
155/2015.
Fraktionsvorsitzender Klug (CDU) führt aus, dass er diesen Antrag nicht als Gegenantrag verstanden wissen wolle, sondern in Ergänzung all dessen, was bisher auf dem Tisch
liege. Er begrüße daher, wenn hierüber heute diskutiert und im Rat abgestimmt werde. Er
verweise vor allem vor dem Hintergrund des Punktes 1 darauf, dass er schon beim Einbringen der Ursprungsvorlage nicht ausgeschlossen habe, nach Einreichung des SPD
Antrages, sich im Endergebnis ein solches Vorgehen, d.h. Kürzung in der Größenordnung
von 1%, durchaus vorstellen zu können. Man müsse intensiv mit der Verwaltung zusammen arbeiten, damit man für 2016 zu vernünftigen Ergebnissen komme. Auf der einen
Seite habe man eine Zielvorstellung für 2016, für die mittel- und langfristige Planung müsse man aber gemeinsam Stück für Stück die Sachen abarbeiten. Er begrüße daher, dass
der Bürgermeister heute bereits die Zahlen für die nächsten TEPs eingebracht habe.
Fraktionsvorsitzender vom Hagen (Grüne) merkt an, dass sich am Ende des Tages in
den Jahresabschlüssen zeige, ob die Konsolidierungsvorschläge, egal ob konkret oder
über Zielvereinbarungen laufend, gefruchtet haben. Im letzten Punkt habe man daher
deutlich gemacht, dass man bei aller Konsolidierung am Ende immer schauen müsse, wie
sich die Dinge, die man hier gesetzt habe, ausgewirkt haben. Man gehe daher konform
mit dem Antrag der SPD, dass solche Zielvereinbarungen in der Form, wie sie ausgearbeitet hier vorgestellt wurden, der richtige Weg seien. Es stehe dennoch frei, zu einzelnen
TEPs und in konkreten Dingen gemeinsam Punkte zu erarbeiten, die man umsetzen könne. Jeder habe vielleicht die einen oder anderen Vorbehalte, aber wenn man sich
schlussendlich einig sei, dass man konsolidieren wolle, müsse man am Ende des Tages
auch über diese Vorbehalte reden.
Ratsherr Berg (SPD) merkt an, dass er den Antrag der Fraktionen CDU und Grüne in der
Tat als gewisse Ergänzung des Antrages seiner Fraktion sehe und nicht ausschließe,
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dass man zu einer Übereinstimmung kommen könne. Er habe aber drei Anmerkungen
und bittet die Fraktionen, diese in ihre Überlegungen mit einzubeziehen. Zu Ziffer 1. weist
er darauf hin, dass hier der Spielraum der Verwaltung größer sei (entweder Reduzierung
des Aufwandes oder Erhöhung der Erträge). Ein zweiter Punkt sei, dass es im Einzelfall
auch mal möglich sein müsse, eine Investition zu schieben oder auf eine Investition zu
verzichten, Stichwort Carl-Schurz-Straße. Dies solle sicher die Ausnahme sein, aber wie
hier formuliert, sei der Eingriff in Investitionen grundsätzlich nicht möglich. Der dritte Punkt
beziehe sich auf Ziffer 4. Eine Einfrierung der Personalkosten auf dem Stand 2015 bedeute eine Einschränkung der Leistungsfähigkeit der Verwaltung, dies werde letztendlich zu
Lasten der Mitarbeiter gehen bzw. zu einer Leistungsreduzierung führen. Vom Ansatz her
halte er an dieser Stelle diese Vorgabe für nicht glücklich. Gehe man über den Aufwanddeckungsgrad, könne es am Ende sein, dass durch Aufwandreduzierung sprich Leistungsreduzierung am Ende die Personalkosten entsprechend beeinflusst werden. Diese Vorgabe sofort zu machen habe eine wenig motivierende Wirkung und sei auch kein Zeichen
von Wertschätzung gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verwaltung. Zudem sehe er im Einzelfall Leistungseinschränkungen bzw. möglicherweise Probleme in
der Aufgabenwahrnehmung, z.B. wenn eine Wiederbesetzungssperre bei der Stelle einer
Politesse festgelegt werde und man hier ein halbes Jahr auf die Nachbesetzung warten
müsse. Er würde daher an dieser Stelle abwarten, wie sich die Aufwands- oder Ertragslage entwickelt oder sich auch Standardveränderungen abzeichnen.
Fraktionsvorsitzender Klug (CDU) erläutert, dass man einen anderen Denkansatz hatte.
Es solle keine komplette Tarifsteigerung mit solchen Maßnahmen aufgefangen werden.
Gebe es Tarifsteigerungen während eines laufenden Haushaltsjahres, welche auch innerhalb des Haushaltsjahres umgesetzt werden müssen, könne man mit entsprechenden
Maßnahmen versuchen, den Rest des Haushaltsjahres über die Runde zu bekommen,
ohne zusätzliche Mittel ggf. bereit stellen zu müssen, so dass man im nächsten Haushalt
die entsprechenden Tarifsteigerungen einplanen könne. Er nehme dies nochmal mit und
werde eine andere Formulierung wählen.
Ratsherr Berg (SPD) führt aus, dass die Tariferhöhungen letztlich nur über Wiederbesetzungssperren bzw. verzögerte Wiederbesetzung kompensiert werden können. Man müsse
sich über die Konsequenzen im Klaren sein, diese seien bei den Beamten gesetzlich geregelt. Hier noch einen drauf zu setzen halte er für wenig zielführend.
Ratsherr Hupp (Linke&Piraten) schließt sich den Ausführungen von Ratsherrn Berg hinsichtlich des Antrages der Fraktionen CDU und Grüne an. Anfangs sei von CDU und Grünen nichts eingebracht worden, umso mehr begrüße er jetzt diesen Antrag. Er habe aber
Bauchschmerzen, wenn er sehe, wie einfach jemandem der schwarze Peter zugeschoben
werde. Spreche man von einer Kürzung von 1% oder 2%, egal wie, habe man keinen
konstruktiven Vorschlag gemacht, man setze lediglich Leute unter Druck.
Fraktionsvorsitzender Dr. Petran (SPD) bedankt sich für die Vorlage des 2. Pakets und
merkt an, dass das erste Paket, welches durch Anträge der Fraktionen in einzelne Beschlussmodule gefasst wurde, möglichst zeitnah, d.h. vor der Sommerpause, beratend
abgeschlossen werden könne und solle.
Bürgermeister Freytag fasst zusammen, dass nächste Woche im Rat auf der Grundlage
des Antrages CDU und Grüne beschlossen werde. Die Detailanträge (1101, 1103, 2505
und 3603) werden im nächsten Hauptausschuss abschließend beraten. Er greife die Anmerkungen des Kollegen Berg auf und bittet klarzustellen, ob zu Ziffer 1 und 2 in der Tat
über die Aufwandsseite gesprochen werde oder über den Aufwanddeckungsgrad. Auch
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Ziffer 4 rufe er nochmals in Erinnerung. Man habe überwiegend Angestellte in der Verwaltung, komme man im Rahmen einer Stellenbewertung zu einem bestimmten Ergebnis, sei
tarifvertraglich der Anspruch da. Bei den Beamten gebe es einen Beschluss des Hauptausschusses oder Rates, wonach es nach Übernahme einer höherwertigen Tätigkeit eine
Wartezeit gebe, die bisher auch so umgesetzt wurde. Dies sei eine ziemliche Diskrepanz,
die dazu führe, dass er seitens des Personalrats immer wieder darauf hingewiesen wurde,
diese Wartezeiten zu verkürzen. Mit Blick auf die Haushaltsberatungen habe er bislang
hierauf verzichtet und beim Personalrat um Verständnis gebeten.
Weiterhin spricht er die Stellenbesetzungssperre an und weist auf zwei aktuell anstehende Beispiele hin: Eine Vollzugsbeamtin aus der Vollstreckung wird in den Ruhestand treten und die Sachbearbeiterin im Bereich der Gewerbesteuer befinde sich in der Familienplanung. Hier möchte er keine Wartezeit zulassen und bittet um Flexibilität hinsichtlich der
Nachbesetzung, da hier Nebenwirkungen auftreten könnten, die nicht beabsichtig seien.
Fraktionsvorsitzender Pitz (FDP) gibt hinsichtlich des Aufwanddeckungsgrads zu bedenken, dass dieser, auch ohne die Aufwandsseite zu kürzen, besser werde, wenn man
die Einnahmeseite erhöhe.
Bürgermeister Freytag bittet noch einmal, dass der Rat klarstellt, ob man nur die Aufwandsseite betrachte oder die Haushaltsverbesserung in Ertrag und Aufwand.
Fraktionsvorsitzender Dr. Petran (SPD) weist darauf hin, dass es seiner Fraktion sehr
wichtig sei, Aufwand und Ertrag zu betrachten, anders gehe es gar nicht. Zur Tagesordnung des Rates versuche er die Vorlagen seiner Fraktion und der CDU zur Vorgehensweise zusammenzuführen, um diese so beschließen zu können, da sie sich in gewisser
Weise ergänzen.
Beschluss:
Der Haupt- und Finanzausschuss vertagt die Vorlage 155/2015 in die nächste Ratssitzung
am 27.04.2015 sowie die Detailanträge erneut in die nächste Sitzung des Hautausschusses.
Abstimmungsergebnis:
einstimmig
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