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Öffentliche Niederschrift (Jugendhilfeausschuss)

Daten

Kommune
Brühl
Größe
292 kB
Datum
23.04.2015
Erstellt
09.06.15, 18:28
Aktualisiert
09.06.15, 18:28
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Inhalt der Datei

Stadt Brühl Brühl, den 08.06.2015 Öffentliche Niederschrift über die Sitzung des Jugendhilfeausschusses der Stadt Brühl am 23.04.2015 Sitzungsort: Rathaus, Ratssaal A015, Uhlstr. 3, 50321 Brühl Beginn der Sitzung um 18:00 Uhr. Ende der Sitzung um 19:00 Uhr. Vorsitz führte: Köllejan, Holger (CDU) Anwesend: Stimmberechtigte Ratsmitglieder und Sachkundige Bürger: CDU Regh, Pia Reiwer, Eva-Maria Wasem, Norbert SPD Richter, Kerstin Venghaus, Marcus Weitz, Michael GRÜNE Saß, Robert (3. stellv. Bürgermeister) LINKE/PIRATEN Hupp, Harry vertritt: Riedel, Eckhard FDP Müller-Neimann, Hedwig vertritt: Wehr, Stefan fraktionslos Assenmacher, Heinz-Udo (Caritas) Burkhardt, Stephanie (Dez. II - Beigeordnete) vertritt: Freytag, Dieter Miron, David (SJR) Müller, Wilfried (SJR) vertritt: Pellens, Sebastian Wolters, Nadine (SJR) Beratende Mitglieder und Sachkundige Einwohner: Braakmann, Kirsten (Jugendamtselternbeirat) Kühn, Michael (Kath. Kirche) Meyer, Katharina (DKSB) von der Verwaltung: Becke, Wilfried (FBL 32 Ordnung und Kultur) Schmitz, Lorenz (FBL 51 Kinder, Jugendpflege und Familie) Schriftführerin: Niederschrift Jugendhilfeausschuss 23.04.2015 1 von 6 Bäckmann, Juana Gäste: Nicht anwesend / entschuldigt: Wehr, Stefan (FDP) Kühn-Mengel, Helga (AWO) Pellens, Sebastian (SJR) Uhle, Martin (Paritätischer Bund) Riedel, Eckhard (LINKE/PIRATEN) Aktog, Ünal (Dein Brühl) Berkenbusch, Irmgard (Sonderspaß) Larres, Mario (Polizei) Larres, Tanja (ARGE) Phiesel, Berthold (Gymnasium) Schubert-Sorger, Sabine (Ev. Kirche) Schumacher, Bernhard (KH Schum.) Strecke, Alexander (Amtsgericht) Freytag, Dieter (Bürgermeister) Tagesordnung Öffentliche Sitzung 1. Mitteilungen 1.1 Offene Ganztagsschule im Primarbereich KGS St. Franziskus, Trägerwechsel zum Schuljahr 2015/2016 2. Anfragen Niederschrift Jugendhilfeausschuss 23.04.2015 (150/2015) 2 von 6 Sitzungsverlauf Ausschussvorsitzender Holger Köllejan (CDU) eröffnet die Sitzung des Jugendhilfeausschusses um 18:00 Uhr und stellt fest, dass die Einladung form- und fristgerecht erfolgt und der Jugendhilfeausschuss beschlussfähig ist. Öffentliche Sitzung 1. Mitteilungen Es liegen keine Mitteilungen vor. 1.1 Offene Ganztagsschule im Primarbereich KGS St. Franziskus, Trägerwechsel zum Schuljahr 2015/2016 150/2015 Herr Assenmacher (Caritas) erklärt, dass er, da er zugleich stimmberechtigtes Mitglied im Jugendhilfeausschuss und Mitglied des Vorstandes des Caritas-Verbandes ist, befangen ist und daher im Zuschauerraum Platz nimmt. Herr Becke (FB 32) erläutert den Verlauf und den Stand des Verfahrens bezüglich des geplanten Trägerwechsels der OGS an der KGS St. Franziskus. Beigeordnete Burkhardt nimmt ausführlich zur Problematik eines Trägerwechsels Stellung. Insbesondere stellt sie die Qualifikation des Trägerpersonals sowie die Angebotsqualität in den Vordergrund. Schülergarten e.V. habe hier sehr gute Referenzen. Es gebe derzeit jedoch große Unterschiede bei den Trägerzuschüssen. Ziel müsse aber sein, alle Brühler Kinder gleich zu stellen. Die Entwicklung von Qualitätskriterien, auch zum Zwecke der Vergleichbarkeit, werde daher angestrebt. Die Mitglieder des Schul- und Jugendhilfeausschusses diskutieren lebhaft über den Inhalt der Vorlage. Insbesondere äußern sie den Wunsch nach umfangreicheren Informationen zu den einzelnen Leistungen der Anbieter. Die in der Vorlage aufgeführten Informationen werden als nicht ausreichend empfunden, um einen Beschuss herbeiführen zu können. Einig ist man sich über die Notwendigkeit einer zeitgemäßen und qualitativ hochwertigen Betreuung im Ganztagsbereich. Hierbei betonen die Ausschussmitglieder insbesondere die Bedeutung von adäquatem Fachpersonal. Eine Beschlussfassung erfolgte in der Sitzung nicht. Die Vorlage wurde ohne Ergebnis an den Rat verwiesen. Beschluss: Der Rat beschließt, die Trägerschaft für den Offenen Ganztagsbetrieb an der Katholischen Grundschule St. Franziskus mit Beginn des Schuljahres 2015/2016 an den Trägerverein Schülergarten e.V. Kerpen zu vergeben und beauftragt den Bürgermeister, den hierfür erforderlichen Vertrag mit dem Trägerverein abzuschließen Niederschrift Jugendhilfeausschuss 23.04.2015 3 von 6 2. Anfragen Ratsfrau Richter (SPD) fragt, ob es in Brühl Kindertageseinrichtungen oder Familienzentren gibt, die bilingual sind oder in denen Mehrsprachigkeit im Focus steht. Sie bittet diesbezüglich um eine Auflistung. Beigeordnete Burkhardt fragt, ob sich die Frage auf das Personal bezieht. Ratsfrau Richter (SPD) erläutert, dass es bestimmte Sprachförderprogramme wie z.B. „Rucksack-Kita“ gibt, durch die Mehrsprachigkeit und auch die Muttersprache gefördert werden. Vorsitzender Köllejan (CDU) sagt schriftliche Beantwortung zu. Beantwortung der Anfrage Ratsfrau Richter (SPD) bzgl. Förderung der Muttersprachenkompetenz seitens der Verwaltung: 1. Förderung von Mehrsprachigkeit in Brühler Kindertagesstätten und Familienzentren Bilinguale Kindertagesstätten und Familienzentren Bilinguale Kindertagesstätten und Familienzentren gibt es in Brühl nicht. Die 2011 in Kooperation mit der Partnerstadt Sceaux und dem Deutsch-Französischen-Jugendwerk (DFJW) geplante Einrichtung einer deutsch-französischen Kindertagesstätte konnte im Ergebnis aufgrund der unterschiedlichen Bildungssysteme in Deutschland und Frankreich nicht umgesetzt werden. Mehrsprachigkeit in Kindertagesstätten und Familienzentren Die Vielfalt der Gesellschaft spiegelt sich auch in den Brühler Kindertagesstätten und Familienzentren, sowohl hinsichtlich der Kinder und Eltern als insbesondere auch in Bezug auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wider. So stehen zahlreiche Erzieherinnen und Erzieher mit unterschiedlichem Migrationshintergrund Eltern und Kindern als muttersprachliche Ansprechpartner/-innen zur Verfügung und stellen somit eine wertvolle Schnittstelle für die interkulturelle Arbeit dar. In allen städtischen Kindertageseinrichtungen und Familienzentren ist es darüber hinaus eine selbstverständliche Prämisse, dass die Stärkung und Förderung der jeweiligen Muttersprache für das Erlernen einer Zweitsprache (hier: Deutsch) eine unverzichtbare Bedingung darstellt. Daher werden Eltern explizit ermutigt und darin gestärkt, ihre Muttersprache zu pflegen, zum einen, um ihren Kindern den Bezug zur Herkunftskultur zu erhalten, zum anderen, um ihnen eine gute Basis für das Erlernen der deutschen (Zweit-) Sprache zu ermöglichen. Mit Bezug auf das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) kann für die Kindertagesstätten und Familienzentren unter freier Trägerschaft eine ähnliche Prämisse angenommen werden. 2. Einsatz von Sprachförderprogrammen Ziel, Methodik und Bewertung von Sprachförderprogrammen Niederschrift Jugendhilfeausschuss 23.04.2015 4 von 6 Ziel von Sprachförderprogrammen, hier beispielhaft bezogen auf „Rucksack-Kita“, ist die Förderung der muttersprachlichen Kompetenz, der Deutschkenntnisse (Deutsch als Erstund Zweitsprache), die Förderung der allgemeinen kindlichen Entwicklung für Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren mit Migrationshintergrund und geringen deutschen Sprachkenntnissen und/oder aus bildungsfernen Schichten sowie die Stärkung des Selbstwertgefühls der zugewanderten Eltern und deren Erziehungs- und Sozialisationskompetenz. Methodisch ist das Programm auf Hilfe zur Selbsthilfe und Multiplikation angelegt und nur in Kooperation mit den RAA (Regionale Arbeitsstellen zur Förderung von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien) durchführbar. Insgesamt erscheint das Programm konzeptionell wertvoll, ist aber stark an Vorgaben geknüpft, damit eher schwierig umzusetzen und daher nur bedingt niedrigschwellig. Evaluationsergebnisse sind positiv, aber ohne Beweiskraft (z.B. Communities That Care [CTC]; http://www.gruene-liste-praevention.de/nano.cms/datenbank/alle). Zielgruppen-orientierte Adaption von Sprachförderprogrammen Ein spezifisches Sprachförderprogramm, wie beispielsweise „Rucksack-Kita“, wird aufgrund der sehr bedingten Niedrigschwelligkeit in den städtischen Familienzentren in der jeweils originären Form nicht durchgeführt, ist in den Grundannahmen aber in das Konzept und die Angebotspalette beider Familienzentren integriert. Beispielhaft sei hier das Projekt „Hören-Lesen-Spielen“ in Kooperation mit der Stadtbücherei Brühl dargestellt, das regelmäßig in der Mediathek des Kinder- und Familienzentrums Vochem stattfindet. „Hören-Lesen-Spielen“ wendet sich an Eltern und Kinder aller Altersstufen, insbesondere mit Migrationshintergrund, dient der Förderung der Sprachkompetenz und ist interaktiv angelegt. Das im Rahmen eines Bilderbuchkinos Gehörte und Gesehene wird anschließend aktiv in ein Rollenspiel und in vielfältigen Kreativangeboten umgesetzt. Immer wieder wird während des Angebots von anwesenden Eltern spontan das in Deutsch Erzählte aufgegriffen und - dialogisch - in die eigene Muttersprache übersetzt. In der Regel leihen Eltern und Kinder im Anschluss passende Medien zum jeweiligen Thema aus, um es zu Hause - in der Muttersprache - weiterzuführen. Die Mediathek im Familienzentrum ist explizit interkulturell ausgerichtet und hält zahlreiche Medien in unterschiedlichen Sprachen bereit, die kostenlos ausgeliehen werden können. Mit einer durchschnittlichen Frequentierung von 10 (8-14) Kindern und 6 (4-8) Erwachsenen unterschiedlichsten Migrationshintergrundes und sozio-ökonomischen Status kann das Projekt als durchaus erfolgreich eingestuft werden. „Hören-Lesen-Spielen“ wird ab Juni 2015 ebenfalls im entstehenden Familienzentrum Süd durchgeführt mit dem Unterschied, dass das Angebot aufgrund der örtlichen Nähe zur Innenstadt in der Stadtbücherei stattfindet. Darüber hinaus ist ein weiteres Angebot in Vorbereitung, das zunächst eine Führung von Eltern mit (homogenem) Migrationshintergrund vorsieht, um sie im Verlauf zu ermutigen, die Stadtbücherei / Mediathek eigenständig - alleine oder in Gruppen, mit oder ohne Begleitung (Integrationslotsen) - aufzusuchen und auf diese Weise sowohl die identitätsstiftende Stärkung der Muttersprache als auch die Förderung der deutschen Sprache zu unterstützen. Ein ähnlich angelegtes Projekt ist in Kooperation mit der Kunst- und Musikschule in Vorbereitung. In Bezug auf die Kindertagesstätten und Familienzentren unter freier Trägerschaft liegen hinsichtlich des Einsatzes von Sprachförderprogrammen zur Stärkung der (elterlichen) Muttersprachenkompetenz derzeit keine Informationen vor. Niederschrift Jugendhilfeausschuss 23.04.2015 5 von 6 Vorsitzender Köllejan (CDU) dankt den Anwesenden und schließt die Sitzung um 19.00 Uhr. __________________________ Ausschussvorsitzender Niederschrift Jugendhilfeausschuss 23.04.2015 ____________________________ Schriftführer/in 6 von 6