Daten
Kommune
Bedburg
Größe
209 kB
Datum
19.06.2018
Erstellt
06.06.18, 17:43
Aktualisiert
07.08.18, 08:07
Stichworte
Inhalt der Datei
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Drucksache: WP9-89/2018
Fachdienst 4 - Schule, Bildung und
Jugend
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Jugendhilfeausschuss
Sitzungstermin:
Abstimmungsergebnis:
19.06.2018
Betreff:
Übernahme von Kindertagesbetreuung in kommunaler Trägerschaft
Beschlussvorschlag:
Der Jugendhilfeausschuss stimmt dem Vorhaben der Verwaltung zu und legt fest, dass
die Einrichtungen „Montessori-Kinderhaus“ in Kirchtroisdorf und die Kindertagesstätte an
der Adolf-Silverberg-Straße in städtischer Trägerschaft übergehen bzw. errichtet werden
sollen. Mindestens eine weitere Einrichtung soll mittelfristig folgen.
Darüber hinaus soll im Herbst 2018 eine Großtagespflegestelle zur Betreuung von
Kindern unter drei Jahren in städtischer Trägerschaft errichtet werden. Zwei weitere sollen
mittelfristig folgen.
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Sitzungsvorlage
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Begründung:
Die Fachverwaltung des Jugendamtes der Stadt Bedburg beschäftigt sich seit einiger Zeit mit dem
Gedanken, Kindertagesbetreuung in eigener Trägerschaft zu übernehmen. Aufgrund der aktuellen
Gesamtsituation, welche folgend geschildert wird, möchte sich die Verwaltung nun konkret auf den
Weg begeben.
Es ist in den letzten Jahren klar erkennbar, dass der Betreuungsdruck bei den Eltern größer wird.
Gerade bei den Zuzugsfamilien wird deutlich, dass diese auf eine zeitnahe Betreuung angewiesen
sind, weil die Erziehungsberechtigten meist berufstätig sind und familiäre Betreuungsinstanzen vor
Ort fehlen. Wenngleich die Kooperation zwischen dem Jugendamt und den freien Trägern in
Bedburg grundsätzlich gelingt und positiv besetzt ist, kommt das Jugendamt gegenüber Familien
aus verschiedensten Gründen immer häufiger in die Situation, keinerlei Betreuungsangebote
unterbreiten zu können und handlungsunfähig zu sein. Man ist im Grunde „Bittsteller“ im eigenen
Verantwortungsbereich.
Das Faktum der Handlungsunfähigkeit ist nicht nur für die Verwaltung unbefriedigend, sondern
auch den Erziehungsberechtigten nicht zu vermitteln, da die Kommune als öffentlicher Träger der
Jugendhilfe nun einmal für die Kindertagesbetreuung gesetzlich verantwortlich ist. Speziell für
Familien, die zuziehen ist der Umstand der Handlungsunfähigkeit kaum erklärbar, da nahezu alle
anderen Kommunen in Nordrhein-Westfalen Kindertagesstätten in eigener Trägerschaft haben
und somit eigene Platzbelegungsoptionen entwickeln können.
An letzter Stelle ist es nämlich die Kommune, die für das Handlungsfeld der Betreuungssicherheit
haftbar gemacht werden kann. Diese Haftung gilt für freie Träger nicht. Und so sah sich das
Jugendamt dieses Jahr auch erstmalig mit der Androhung einer gerichtlichen Auseinandersetzung
konfrontiert und konnte zunächst nicht reagieren.
Um also zukünftig „echte“ Steuerungsmöglichkeiten zu besitzen und ein Stück weit mehr
Handlungsfähigkeit erreichen zu können, möchte sich die Kommune auf den beschrieben Weg
begeben und zukünftig eigene kommunale Plätze in der Kindertagesbetreuung anbieten.
Den endgültigen Ausschlag für die jetzige Beschreitung dieses Weges gab die aktuelle
Entwicklung im Montessori Kinderhaus in Kirchtroisdorf. Gemäß dem Auftrag aus dem letzten
Jugendhilfeausschuss im März 2018, mit dem Träger mögliche Ausbauoptionen auszuloten, hat
die Verwaltung zeitnah das Gespräch gesucht. Der Träger hat ganz klar zu verstehen gegeben,
dass die Trägerschaft einer zweigruppigen Einrichtung im Ehrenamt nicht leistbar ist. Da man aber
den klaren Bedarf im Ortsteil Kirchtroisdorf sehe, möchte man dem Bedarf der Eltern nicht im
Wege stehen und ist bereit die Trägerschaft - unter der Voraussetzung, dass das Montessori
Konzept bewahrt wird - an die Stadt abzugeben.
Da das Feld der Kindertagesbetreuung auch für die Stadt Bedburg ein „Lernfeld“ darstellt, wäre
die strukturierte Übernahme einer bestehenden, funktionierenden Einrichtung ein guter Start ins
dieses Arbeitsfeld. Angedacht ist eine „schleichende“ Übergangsphase mit dem (frühesten)
Übernahmeziel 01.08.2019.
Um sinnvoll handlungsfähig zu sein und Synergieeffekte nutzen zu können, sollen danach noch
weitere Kindertageseinrichtungen in städtische Trägerschaft übernommen werden. Hierzu zählen
einerseits die Einrichtung in der Adolf- Silverberg- Straße (der Beginn der Betreuung könnte durch
die Verwirklichung der Kindertagesstätte in Kaster auf das Kindergartenjahr 2020/2021
verschoben werden- siehe WP9-90/2018) und möglicherweise eine Einrichtung im neu zu
errichtenden Quartier „Zuckerfabrik“.
Dies scheint der Verwaltung ein vernünftiger Zeitrahmen zu sein, um die Projekte strukturiert und
professionell umsetzen zu können.
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Sitzungsvorlage
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Um gerade im U2 / U3 Bereich mehr Plätze schaffen zu können, sieht die Verwaltung zudem vor,
eigene Großtagespflegestellen einzurichten. Dieses Modell erfreut bei Eltern zunehmender
Beliebtheit und ist im U2 / U3 Bereich eine gute Ergänzung zur Kindertagesstätte.
Um auch hier Synergieeffekte schaffen zu können, sollen mittelfristig 3 Großtagespflegestellen in
städtischer Trägerschaft errichtet werden. Schon im Herbst 2018 könnte eine Einrichtung in
Bedburg- Mitte (Am Marktplatz) realisiert werden. Zudem könnte es eine Überlegung sein, an der
neue Kindertagesstätte in der Adolf-Silverberg-Straße Großtagespflegestellen zu errichten.
Diesbezüglich müssen aber noch weitergehende Überlegungen angestellt werden.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Finanzielle Auswirkungen:
Nein
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers:
----------------------------------Esser
----------------------------------Brunken
----------------------------------Solbach
Jugendamtsleiter
Fachdienstleiter
Bürgermeister
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