Daten
Kommune
Jülich
Größe
98 kB
Datum
19.10.2017
Erstellt
14.06.18, 09:50
Aktualisiert
14.06.18, 09:50
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Inhalt der Datei
Stadt Jülich
Jülich, 14. Juni 2018
Der Bürgermeister
Auszug
aus der Niederschrift über die Sitzung des Ausschusses für Kultur, Wirtschaftsförderung und
Stadtmarketing
am 19.10.2017 im Großen Sitzungssaal des Neuen Rathauses, Große Rurstraße 17, 52428 Jülich
2.2
Bericht zur Städtepartnerschaft mit Taicang
(Vorlagen-Nr.311/2017)
Mitteilung:
Mai 2017
Um die Stadt Jülich kennenzulernen besuchte Bürgermeister Wang mit einer Delegation
am 10. Mai 2017 die Stadt Jülich. Eingeladen war auch die Vize-Generalkonsulin Tao aus
Düsseldorf. Ab 15.30 Uhr fand ein Empfang im Technologiezentrum statt mit
anschließender Rundfahrt ins Forschungszentrum, Synlight, Fachhochschule Aachen
Campus Jülich und dem Brainergy-Park. Zum Abschluss wurde gemeinsam mit den
Vertretern der Jülicher Einrichtungen ein Abendessen in der Schloßkapelle der Zitadelle
eingenommen.
Am 11. Mai fand der „Tag der Stadt Taicang“ in Düsseldorf statt. In der ostchinesischen
Stadt Taicang haben sich bislang über 260 deutsche Firmen angesiedelt. Taicang gilt als
der wohl "deutscheste" Standort in China. Wie sehr der gute Ruf Taicangs sich
herumgesprochen hat, bewies der mit 130 Teilnehmern ausgebuchte Taicang-Tag in der
IHK Düsseldorf.
Im Rahmen der Veranstaltung unterzeichnete eine Reihe von deutschen Firmen Verträge
über den Aufbau einer Niederlassung in Taicang. Ebenfalls wurde die Städtepartnerschaft
zwischen Jülich und Taicang besiegelt. Die von den beiden Bürgermeistern
unterzeichnete Partnerschaft ist breit angelegt und umfasst u.a. Bereiche wie Wirtschaft,
Wissenschaft, Kultur und Jugendbegegnungen. Ein Pressebericht der IHK
Juni 2017
Am 25. Mai lud Bürgermeister Wang eine Jülicher Delegation nach Taicang ein.
Vom 19. – 23. Juni besuchten Vertreter aus der Verwaltung (BM Fuchs, Dez. Vogel, Dez.
Schulz), Vertreter des chin. Kulturvereins und des chinesisch-deutschen akademischen
Vereins, Vertreter der FH Aachen Campus Jülich, Forschungszentrum Jülich und
Zuckerfabrik die Stadt Taicang. Das Besichtigungsprogramm war umfangreich. Der
offizielle Empfang mit Vertretern der Partei, Verwaltung und Wirtschaft wurde vom
Fernsehen begleitet. Auch die Präsentation der Stadt Jülich, Forschungszentrum Jülich,
FH Aachen Campus Jülich und der Zuckerfabrik geschah in einem Rahmen von ca. 50
Vertretern wichtiger Einrichtungen und Firmen aus Taicang. Im German Center Taicang
wurde eine deutsche Firma besichtigt, die seit den 90er Jahren dort produziert. Der
Gruppe wurde auch das Museum gezeigt, in der es ein Riesenmodell der Stadt Teicang zu
sehen gab sowie die Alte Stadt, die demnächst ins Welt-Kulturerbe aufgenommen werden
soll. Viele Ideen für weitere Kooperationen entstanden dabei.
Juli 2017
Vom 29. - 30. Juli besuchte eine chinesische Delegation Jülich und überbrachte ein
besonderes Kulturgeschenk:
Am 30. Juli um 10 Uhr eröffnete im Schlosskeller der Zitadelle eine Delegation aus
Jülichs Partnerstadt Taicang die Ausstellung "China German Story – Start form Taicang"
des international bekannten chinesischen Fotografen Steve Zhao. Bis zum 1. November
werden im Schlosskeller des Museums Zitadelle 60 Fotografien aus drei aufeinander
bezogenen Bereichen zu sehen sein; der Gegenüberstellung von China und Deutschland,
einem Stadtporträt von Taicang und der Darstellung der in Taicang lebenden Deutschen.
Viele Besucherinnen und Besucher bestaunten die 60 Fotos des chinesischen Künstlers
Steve Zhao im Schlosskeller der Zitadelle. Vize-Bürgermeister Wei Guoling, der den
Wunsch der Stadt Taicang betonte, die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit
zwischen Jülich und Taicang zu vertiefen, eröffnete die Ausstellung. Die Fotoausstellung
„China-German-Story – Start from Taicang“ ist das erste Projekt im Rahmen dieses
Kulturaustausches.
Die Fotoausstellung hat die Stadt Taicang bezahlt. Die Delegation wurde von der
Stadtverwaltung bewirtet.
Aufgrund des Bekanntheitsgrades des chinesischen Künstlers war ein chinesischer
Fernsehsender aus Peking anwesend, der Interviews der Vize-Bürgermeister Wei Guoling
und Martin Schulz sowie des Künstlers in der Zitadelle aufgenommen haben.
Auch ein chinesischer Journalist begleitete die Delegation in Jülich, um über die
Städtepartnerschaft zu berichten. Er wurde von den beiden Chinesen Jie Xu und Xuangui
Zhang (Chinesisch-deutscher akademischer Verein) hierzu eingeladen. Der Bericht ist
mittlerweile in Taicang erschienen.
Am Sonntag besuchte die Delegation aus Taicang auch den Brückenkopf-Park. Die
ehemalige Geschäftsführerin Dr. Dorothee Esser-Link und die Landtagsabgeordnete Dr.
Patricia Peill begrüßten die Gäste aus China persönlich in der Freizeitanlage. Dr. EsserLink freute sich sehr über das Interesse der Delegation, den Park, seine Entstehung und
seine Bedeutung für die Zukunft Jülichs kennenzulernen. Dr. Peill betonte die
Gemeinsamkeiten zwischen Taicang und Jülich. So blicken beide auf eine über 2000jährige Geschichte und sind gleichzeitig moderne und aufstrebende Kommunen mit
internationaler Strahlkraft. Bürgermeister Wei fühlte sich sichtlich wohl im Umfeld des
Parks und zeigte sich begeistert, im „grünen Wohnzimmer“ der Stadt so herzlich
empfangen zu werden. Zum Abschied versprach der stellvertretende Bürgermeister Wei
dem Park einen chinesischen Feng Shui-Garten, der die Jülicher Einrichtung in Zukunft
bereichern soll.
August 2017
Am 21. August hielt Museumsleiter Perse einen englischsprachigen Vortrag für das Belt
and Road Forum on International Cultural Heritage Cooperation in Beijing. Er wurde von
der Institution eingeladen und nahm den Aufenthalt in Peking zum Anlass, die Stadt
Taicang zu besuchen um wichtige Eindrücke, Kontakte und Informationen für die
zukünftigen Präsentationen von Jülich in Taicang sammeln zu können. Dank der
Betreuung durch Frau Zhou vom Amt für Auswärtige Kontakte der Stadt Taicang konnte
Herr Perse mit dem Vice-Director des Kulturbüros Lu Jian und dem Director des
Museums Zhu Wie zusammentreffen. Nach einem gemeinsamen Rundgang durch das
Museum wurden anschließen d bei einem Gespräch verschiedene Möglichkeiten von
Kooperationsprojekten und kulturellem Austausch im Bereich von Museum und
Ausstellungen in den nächsten Jahren angesprochen.
Die Stadt Taicang kam während des Aufenthaltes von Herrn Perse für Kost und Logis
auf.
Weitere Aussicht:
Im November ist ein sportlicher Austausch zwischen dem TTC Jülich und einer
Tischtennis-Mannschaft aus Taicang geplant.
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing vom 19.10.2017
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Taicang sucht noch ein Gymnasium als Partnerschule für ein Gymnasium in Taicang.
Vertreter aller drei Gymnasien könnten eingeladen und vor Ort das Bildungssystem
kennen lernen. Ein regelmäßiger Schüleraustausch soll vorangebracht werden. In Taicang
wird auf den Schulen die Sprache Deutsch unterrichtet. Vielleicht wäre es möglich,
chinesisch als Kurs auf dem zukünftigen Partner-Gymnasium anzubieten.
Es besteht der Wunsch seitens des chinesischen Kulturvereins in Jülich eine bilinguale
Gruppe in einem Kindergarten vorzuhalten. Hier müsste der Bedarf bei den Eltern
abgefragt werden.
Die Stadt Taicang würde zukünftig gerne ein Büro in Jülich vorhalten. Der Repräsentant
der Stadt Taicang, Herr Xuangui Zhang, lebt in Jülich und könnte gemeinsam mit der
Stadtverwaltung weitere Projekte entwickeln und fördern.
Bisheriges Resumee:
Durch den bisherigen Austausch mit Taicang wird die Stadt Jülich medial international
transportiert. Sowohl der Besuch in Taicang als auch die Ausstellungseröffnung wurden
vom chinesischen Fernsehen begleitet. Auch der Abschluss der Städtepartnerschaft fand
in Berichten der IHK Düsseldorf und in der deutsch-chinesischen Allgemeinen Zeitung
entsprechend Würdigung.
Die Firmen in Taicang sind regelmäßig auf der Suche nach Fachpersonal. In Jülich
werden mit dem Freshman-Institut chinesische Studenten als Fachkräfte ausgebildet.
Umgekehrt bieten in Deutschland ausgebildete Fachkräfte Potential für deutsche Firmen
Brücken nach China aufzubauen.
Mehrere Gespräche mit interessierten Sponsoren haben bisher stattgefunden. Sobald der
Brainergy-Park zur Verfügung steht, könnten dort Ansiedlungen anstehen. Angedacht ist
z.B. der Bau eines chinesischen Gewerbezentrums, damit es chinesischen Firmen leicht
gemacht wird, von Jülich aus eine Firma aufzubauen.
Die Stadt Taicang hat bisher sehr viel in den Partnerschafts-Austausch investiert. Die
jetzige Absichtserklärung gilt in China erstmal innerhalb eines Jahres, in dem viele
Austauschprojekte stattfinden müssen. Erst danach genehmigt die Provinz die
Weiterführung der Partnerschaft.
Während des Besuches im Brückenkopf-Park wurden auch kulturelle Projekte zwischen
den Provinzen und dem Land NRW angedacht. So könnte auch eine Wechsel-Ausstellung
zwischen den Provinzen und den Städten im kommenden Jahr organisiert werden.
Eine weitere Vertiefung der Städtepartnerschaft erfordert in 2018 ein entsprechendes
Budget.
Beschluss der Sitzung des Ausschusses für Kultur, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing vom 19.10.2017
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