Daten
Kommune
Bedburg
Größe
202 kB
Datum
28.06.2018
Erstellt
14.06.18, 18:07
Aktualisiert
25.09.18, 18:02
Stichworte
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Drucksache: WP9-50/2018
2. Ergänzung
Fachdienst 5 - Stadtplanung,
Bauordnung, Wirtschaftsförderung
Sitzungsteil
Az.:
öffentlich
Beratungsfolge:
Sitzungstermin:
Stadtentwicklungsausschuss
10.04.2018
Stadtentwicklungsausschuss
08.05.2018
Stadtentwicklungsausschuss
28.06.2018
Abstimmungsergebnis:
Betreff:
Grundlagen der Überplanung und späteren Bebauung des Geländes der ehemaligen
Zuckerfabrik;
hier: Erstellung einer Wohnbedarfsanalyse im Zusammenhang mit dem Bebauungsplan
Nr. 56 / Bedburg-Ehemalige Zuckerfabrik, ferner: Erstellung eines Gutachtens zur
allgemeinen Bebauung des Zuckerfabrikgeländes. Anträge der Fraktion Bündnis 90 / Die
Grünen vom 15.03.2018
Beschlussvorschlag:
Der Stadtentwicklungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
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Begründung:
Mit dem erstgenannten Antrag bittet die Fraktion um die Erarbeitung einer
Wohnbedarfsanalyse, um zu Erkenntnissen zu gelangen, wie groß der Wohnungsbedarf
in Bedburg aktuell und in den kommenden Jahren sein wird, um hieraus ableiten zu
können, ob anstehende Wohnungsbauprojekte – hier: konkret die Konversion der
ehemaligen Zuckerfabrik – passend dimensioniert und auf die richtigen Zielgruppen
zugeschnitten sind.
Wohnungsbedarfsanalysen stellen die Angebots- und Nachfragesituation in einer
Kommune dar und verknüpfen diese in der Regel mit prognostischen Aussagen zur
demographischen Entwicklung vor Ort. Sie haben sich insbesondere in Großstädten,
teilweise auch in Landkreisen – als analytisches Instrument durchaus bewährt, um den
örtlichen Wohnungsmarkt feinsteuern zu können, indem bspw. bei der städtischen
Baulandbereitstellung und Bauleitplanung bestimmte Segmente des Wohnungsmarktes
gefördert werden (Z.B. der öffentlich geförderte Wohnungsbau oder aber Wohnraum für
kinderreiche Familien).
Mithilfe von quantitativen und qualitativen Analysen werden im Rahmen dieser Studien in
der Regel folgende Fragen beantwortet:
In
welchen
Segmenten
und
für
welche
Nachfragegruppen
bestehen
Versorgungsengpässe?
Welcher Neubaubedarf besteht bis zum Jahr xy? Welche Flächenpotenziale stehen wann
zur Verfügung?
Welche Auswirkungen hat eine weiterhin zu geringe (oder zu hohe) Bautätigkeit auf die
Miet- und Kaufpreise und welche sozialen Folgen sind damit verbunden?
Welche Handlungsempfehlungen und Maßnahmen lassen sich aus der Analyse ableiten?
In Bezug auf die örtliche Situation in Bedburg ist festzuhalten, dass eine sich rein auf die
lokale Situation beziehende Analyse nach Auffassung der Verwaltung zu kurz greift.
Aufgrund der engen regionalen Verflechtung muss nach hiesiger Auffassung der
Wohnungsmarkt in einem regionalen Kontext betrachtet werden, um zu plausiblen
Aussagen zu kommen. Die hier im Hause bekannten Motivanalysen für
Wanderungsverhalten lassen in der Regel zwei wesentliche Faktoren für eine
Wohnsitzverlagerung
erkennen,
nämlich
entweder
einen
Arbeitsoder
Ausbildungsplatzwechsel oder eine Wohnungsveränderung, in der Regel eine – subjektiv
empfundene – Wohnungsverbesserung.
Aufgrund der Wohnraumknappheit in den umliegenden Großstädten Köln, Düsseldorf,
Aachen und zum Teil auch Mönchengladbach (in Teilsegmenten des Wohnungsmarktes)
herrscht aktuell in der Region eine Situation, die als sehr dynamisch und unausgewogen
beschrieben werden kann. Dies macht sich bspw. an den steigenden Grundstückspreisen
fest und an dem Miet- und Bodenpreisgefälle von den großen Zentren hinein in das
Umland, also auch nach Bedburg.
Aus diesem Grunde empfiehlt die Verwaltung, die Situation auf dem Wohnungsmarkt
nicht nur örtlich sondern in einem regionalen Kontext zu betrachten. Hierzu wiederum
werden in wenigen Wochen Erkenntnisse vorliegen, zum einen eine regionale
Wohnungsmarktstudie, erarbeitet im Auftrag der Kreissparkasse Köln, deren
Veröffentlichung für Mai avisiert ist; zum anderen ist im Auftrag der
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Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Rhein-Erft-Kreises (WFG) die Zukunftsstudie
„Reload
2030“
erarbeitet
worden
(http://www.reload2030.de/wpcontent/uploads/2017/07/REload_Studie-2030.pdf), in der
auch der Wohnungsmarkt im Kreisgebiet betrachtet worden ist.
Durch die WFG ist der Stadt Bedburg angeboten worden, die Ergebnisse zum
Wohnungsmarkt noch weiter zu vertiefen und aufzubereiten. Die Verwaltung würde dieses
Angebot annehmen und insoweit die Studie der Kreissparkasse Köln noch um eine
weitere Analyse ergänzen, so dass nach hiesiger Auffassung in der Gesamtbetrachtung
ein hinreichendes Bild zur aktuellen Situation des Wohnungsmarktes in Bedburg und um
Bedburg herum vorliegen sollte. Auf diese Weise lägen die Erkenntnisse auch deutlich
früher vor als bei einer notwendigen externen Auftragsvergabe für eine eigene
Wohnungsbedarfsanalyse nebst vorlaufendem Vergabeverfahren; zudem sind die hierfür
notwendigen Mittel aktuell nicht im Haushalt einstehend. Schlussendlich sei noch erwähnt,
dass das Vorliegen einer Wohnungsbedarfsanalyse nicht zwingende Voraussetzung einer
Bauleitplanung ist.
Mit dem letztgenannten Antrag bittet die Fraktion Bündnis 90/Grüne um eine
Untersuchung der Bodenverhältnisse, um die Frage zu klären, ob und inwieweit der
Baugrund für eine spätere Überbauung im Grundsatz geeignet ist. Frühere
Untersuchungen hierzu hatten zumindest auf Bodenverhältnisse hingewiesen, die
erhebliche Aufwände in der Gründung von Gebäuden und Straßen sowie Nebenanlagen
hinwiesen.
Sachstand zur Sitzung am 28.06.2018
Die Studie der KSK liegt mittlerweile vor und kann unter dem Link:
https://www.ksk-koeln.de/immobilien/aktuelles/marktbericht/marktbericht.aspx als PDFDatei heruntergeladen werden. Es zeigt sich, dass bspw. der Mietwohnungsmarkt in
Bedburg als „angespannt“ bis „sehr angespannt“ eingeschätzt wird (S. 22), das positive
Wanderungssaldo eines der höchsten im Marktgebiet war und ferner der Preisanstieg für
Eigenheime über dem Kreisdurchschnitt im Rhein-Erft-Kreis liegt. Bezüglich der
Ergänzungsstudie
zu
Reload
2030
finden
derzeit
Gespräche
mit
der
Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Rhein-Erft-Kreises statt.
In Bezug auf die Baugrundsituation wurde im Rahmen der Erörterungen des Antrags in
der Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses am 10.04.2018 vereinbart, die noch
vorhandenen älteren Gutachten und ihre Ersteller zu einem Fachgespräch mit Verwaltung
und Ortspolitik einzuladen, um die offenen Fragen zu klären und die Aussagen des
jüngsten Baugrundgutachtens zu verifizieren. Dieses Gespräch ist terminiert für den
26.06.2018. Hierzu kann in der Sitzung berichtet werden.
Mögliche Auswirkungen im Zusammenhang mit dem demografischen Wandel:
Die Analyse der Wohnraumsituation betrifft alle Bevölkerungsgruppen. Ein ausgewogener
Wohnungsmarkt ist ein wichtiger Faktor für die Zugewinnung weiterer Neubürger.
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Finanzielle Auswirkungen:
Nein X
Ja
Bei gesamthaushaltsrechtlicher Relevanz im laufenden oder in späteren Haushaltsjahren
Mitzeichnung oder Stellungnahme des Kämmerers:
Bedburg, 11.06.2018
----------------------------------Torsten Stamm
----------------------------------Sascha Solbach
Fachdienstleiter
Bürgermeister
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