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Mitteilungsvorlage (Informationen zu Schwermetall- und Dioxinbelastungen im ehemaligen Über- schwemmungsgebiet der Inde in Frenz, Lamersdorf und Inden/Altdorf)

Daten

Kommune
Inden
Größe
118 kB
Datum
28.06.2018
Erstellt
28.06.18, 17:06
Aktualisiert
28.06.18, 17:06
Mitteilungsvorlage (Informationen zu Schwermetall- und Dioxinbelastungen im ehemaligen Über- schwemmungsgebiet der Inde in Frenz, Lamersdorf und Inden/Altdorf) Mitteilungsvorlage (Informationen zu Schwermetall- und Dioxinbelastungen im ehemaligen Über- schwemmungsgebiet der Inde in Frenz, Lamersdorf und Inden/Altdorf) Mitteilungsvorlage (Informationen zu Schwermetall- und Dioxinbelastungen im ehemaligen Über- schwemmungsgebiet der Inde in Frenz, Lamersdorf und Inden/Altdorf)

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Inhalt der Datei

Vorlagen-Nr. Der Bürgermeister Aktenzeichen Datum Bauamt Rainer Ortmann 28.06.2018 öffentlich Beratungsfolge Termin Rat 28.06.2018 TOP Ein Ja Nein 132/2018 Ent Bemerkungen Betrifft: Informationen zu Schwermetall- und Dioxinbelastungen im ehemaligen Über- schwemmungsgebiet der Inde in Frenz, Lamersdorf und Inden/Altdorf Mitteilung: Das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Kreises Düren hat bei routinemäßigen Futtermitteluntersuchungen erhöhte Dioxingehalte in Heuproben ermittelt. Das Umweltamt des Kreises Düren auf landwirtschaftlichen Flächen im Bereich der Inde Bodenuntersuchungen beauftragt. Um die betroffene Bevölkerung in den betroffenen Ortschaften Frenz, Lamersdorf und Inden/Altdorf über mögliche erhöhte Richtwerte für Schwermetalle und Dioxine zu informieren, wird ab morgen folgende Hauswurfsendung verteilt: „Sehr geehrte Damen und Herren, bei routinemäßigen Futtermitteluntersuchungen durch das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Kreises Düren wurden erhöhte Dioxin-Gehalte in Heuproben aus dem Bereich Inden-Frenz ermittelt. Zur Ermittlung der Ursache dieser Belastungen wurden daraufhin vom Umweltamt des Kreises Düren Bodenuntersuchungen, zunächst auf dem Grundstück, von dem das dioxinbelastete Heu stammt, und in der Folge auf weiteren landwirtschaftlichen Flächen im Bereich der Inde beauftragt. Allgemein bekannt ist, dass in Überschwemmungsbereichen mit erhöhten Schwermetallgehalten im Boden zu rechnen ist. Diese können einerseits aus natürlichen Quellen (Verwitterungsmaterial erzhaltiger Gesteine im Oberlauf des Gewässers), aber auch aus der früheren Einleitung belasteter Abwässer in ein Gewässer herstammen. Die Schwermetalle lagern sich bei Überschwemmungen und abnehmender Fließgeschwindigkeit im Überschwemmungsbereich der Gewässer ab und konzentrieren sich im Laufe der Zeit auf. Neu und den Behörden bislang nicht bekannt sind die jetzt festgestellten Dioxinbelastungen der Indesedimente. Schwermetalle und auch Dioxine sind in unterschiedlichen Mengen in den meisten Böden in Deutschland nachweisbar. Die in der Indeaue festgestellten Mengen überschreiten diese üblichen Werte zwar deutlich, eine akute Gesundheitsgefährdung kann bei den vor-liegenden Konzentrationen aber ausgeschlossen werden. Für Dioxine liegen die Messwerte in den landwirtschaftlichen Flächen in einer Größen-ordnung, die den Maßnahmenwert für Wohngebiete unterschreitet, für Kinderspielplätze aber nicht mehr geeignet wäre. Für die Schwermetalle Blei und Cadmium werden in den untersuchten landwirtschaftlich genutzten Flächen die Prüfwerte für Wohngebiete und Kinderspielplätze überschritten. Es ist damit zu rechnen, dass diese Belastungen im gesamten ehemaligen Überschwemmungsgebiet der Inde vorliegen und sich nicht auf die landwirtschaftlich genutzten Flächen beschränken. Es ist daher nicht auszuschließen, dass die in der beiliegenden Karte gekennzeichneten Wohngebiete in den Ortslagen Inden-Frenz, Inden-Lamersdorf und Inden/Altdorf ebenfalls von den Bodenbelastungen betroffen sein können. Im Einzelfall ist die tatsächliche Situation in den Wohngebieten, auch durch die oftmals jahrzehntelange Nutzung, aber nicht vorhersehbar. Um die Situation besser beurteilen zu können, werden die möglicherweise betroffenen Böden deshalb nun auch in den Wohngebieten untersucht. Aufnahme von Schwermetallen und Dioxinen Schwermetalle und Dioxine können vom Menschen direkt durch das Verschlucken von Erdreich (spielende Kinder) oder an Nahrungsmitteln haftend aufgenommen werden. Der weitaus häufigste Weg bei Dioxin, die Aufnahme durch Fleischerzeugnisse und Milch-produkte, käme nur dann zum Tragen, wenn in den betroffenen Gebieten entsprechend Tiere gehalten würden. Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes empfiehlt das Gesundheitsamt des Kreises Düren bis zum Vorliegen der Ergebnisse aus den Wohngebieten folgende Verhaltensregeln:  Kinder sollen nicht auf Flächen mit offenem Boden spielen.  Sandkästen können dann unbedenklich genutzt werden, wenn es zu keiner Durchmischung des Sandes mit dem darunter liegenden Boden kommt (dicke Sandschicht oder Trennfolie).  Das Spielen auf Rasenflächen ist unbedenklich.  Da die Situation auf den öffentlichen Kinderspielflächen unterschiedlich ist und Sandkästen auch übergangslos in bewachsene Flächen übergehen, sollten die öffentlichen Kinderspielflächen bis zum Vorliegen der Ergebnisse nicht genutzt werden. Da die genannten Substanzen, bis auf die Ausnahme der kürbisartigen Gemüse (diese können Dioxin über die Wurzeln aufnehmen), so gut wie nicht über die Wurzeln der Nutzpflanzen aufgenommen werden, gilt für Nutzgärten folgendes:        Kürbisartige Gemüse (Speisekürbis, Melonen, Gurken und Zucchini) sollten vorerst nicht verzehrt werden. Der Verzehr von Beerenobst (Ausnahme: Erdbeeren mit anhaftender Erde) sowie Strauchund Baumobst ist nach den vorliegenden Erkenntnissen unbedenklich. Auch Tomaten, die keinen direkten Bodenkontakt hatten bzw. nicht mit Erde verschmutzt sind, können verzehrt werden. Gemüse kann dann verzehrt werden wenn es vorher geschält wird (z.B. Kartoffeln, Möhren, etc.). Nicht schälbares Gemüse mit möglichem Bodenkontakt soll nicht verzehrt werden (Beispiel Grünkohl, Petersilie, etc.). Eier von auf diesen Grundstücken gehaltenen Hühnern oder Kaninchenfleisch von mit Pflanzen aus diesen Grundstücken gefütterten Kaninchen sollten nicht verzehrt werden. Bei Arbeiten mit Kontakt zur Erde sollten Handschuhe getragen werden. Sobald die konkreten Ergebnisse der Bodenmessungen vorliegen, werden Sie über die Ergebnisse und die daraus abzuleitenden Empfehlungen informiert werden. Als Mieter oder Pächter eines betroffenen Grundstücks bitte ich Sie, den Grundstückseigentümer über dieses Schreiben in Kenntnis zu setzen. Informationsveranstaltung Am Donnerstag, den 12.07.2018 findet in Frenz um 18 Uhr in der alten Schule eine Informationsveranstaltung statt. Mitteilungsvorlage 132/2018 Seite 2 Ihre Ansprechpartner Für Fragen zur Belastung der Böden: Michael Krämer, Umweltamt des Kreises Düren, Tel.: 02421 222668 Für Fragen zur Gesundheit: Dr. Norbert Schnitzler, Gesundheitsamt Kreis Düren, Tel.: 02421 222410 Für Fragen zur Landwirtschaft: Martin Baumann, Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz Kreis Düren, Tel.: 02421 221904 Für Fragen an die Gemeinde Inden: Rainer Ortmann, Bauamt Gemeinde Inden, Tel.: 02465 3940“ _______________________ Aufgestellt In Vertretung: _______________________ _______________________ ___________________________ Allgem. Vertreter Fachbereichsleiter Kämmerer des Bürgermeisters Mitteilungsvorlage 132/2018 Seite 3