Daten
Kommune
Brühl
Größe
111 kB
Datum
10.09.2018
Erstellt
30.08.18, 10:42
Aktualisiert
30.08.18, 10:42
Stichworte
Inhalt der Datei
Stadt Brühl
öffentliche
Vorlage
Der Bürgermeister
Dienststelle
Sachbearbeiter/in
13
Müller
Aktenzeichen
Datum
Vorlagen-Nr.
27.08.2018
289/2018
(392/2016 + 175/2017)
Betreff
Bürgerbeteiligung in der Stadt Brühl;
hier: Aktualisierung der Vorhabenliste und der Beteiligungsprotokolle
Beratungsfolge
Hauptausschuss
Finanzielle Auswirkungen
Ja
Nein
Mittel stehen zur Verfügung bei SK / KST
Mittel stehen nicht zur Verfügung
Über-/außerplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen
Sachkonto / Kostenstelle
BGM
Zust. Dez.
Freytag
Zust. Dienststelle
Kämmerer
RPA
Nix
Spenrath
Beschlussentwurf:
Der Hauptausschuss nimmt den Bericht des Bürgermeisters zur Kenntnis.
Erläuterungen:
Der Rat hat am 22. Mai 2017 (Vorlagen 392/2016 und 175/2017) nach umfassender
Beratung Leitlinien für die Bürgerbeteiligung in der Stadt Brühl beschlossen. Mit dem
Beschluss wurden erstmalig 29 Vorhabenblätter und – für den Fall, dass bereits
Beteiligungsverfahren stattgefunden hatten – entsprechende Beteiligungsprotokolle
angelegt und auf der städtischen Website veröffentlicht. Bei den Vorhaben handelte es
sich um 16 Planungen, die aus gesetzlichen Gründen ein formales
Bürgerbeteiligungsverfahren durchlaufen mussten, und um 13 Projekte, bei denen
lediglich eine informelle, d.h. eine freiwillige Bürgerbeteiligung vorgesehen ist bzw.
stattgefunden hat.
Zwischenzeitlich wurden die Datenblätter aktualisiert; Informationen über noch laufende
Verfahren wurden ergänzt, abgeschlossene Verfahren in das Archiv verschoben und neue
Vorhabenblätter angelegt. Aufgrund des Relaunches der städtischen Website, verbunden
mit einem personellen Wechsel, konnte die Aktualisierung nicht sukzessive vorgenommen
werden. Dies ist zwischenzeitlich erfolgt. Unter der Rubrik „Bürgerbeteiligung“ sind nun
alle städtischen Vorhaben und Projekte übersichtlich und nach Stadtteilen geordnet mit
Vorhabenblatt und ggf. Beteiligungsprotokoll und eventuell weiteren, für das Verfahren
erheblichen Unterlagen hinterlegt.
Im Rahmen der Aktualisierung sind alle Datenblätter überarbeitet, 11 Dokumente für neue
Projekte ergänzt und 13 abgeschlossene Vorhaben in den Archivordner verschoben
worden.
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Künftig ist geplant, die Aktualisierung laufend vorzunehmen, sobald sich der Sachstand
ändert, und direkt zu veröffentlichen. So ist gewährleistet, dass für die Bürgerinnen und
Bürger stets erkennbar ist, mit welchen bedeutsamen Projekten sich Verwaltung, Rat und
Ausschüsse gerade befassen. Gleichzeitig ist die transparente Dokumentation der Abläufe
und Resultate aus den Beteiligungsverfahren einsehbar.
Im Rahmen der Hauptausschusssitzung ist geplant, durch Zugriff auf die aktuelle Website
die Handhabung anhand einiger Beispiele zu demonstrieren.
Hinsichtlich der Erfahrungen im ersten Jahr der Anwendung der Leitlinien lässt sich
Folgendes festhalten:
1. In der Verwaltung erfreut sich die Einrichtung der Stelle Bürgerbeteiligung großer
Beliebtheit. Es wird als sehr hilfreich betrachtet, dass es einen Kollegen gibt, der in
fast allen Bürgerinformations- und Beteiligungsverfahren die Organisation rund um
die Veranstaltungen übernimmt und der sich sowohl um die Vorbereitung als auch
um die Nachbereitung kümmert. So können sich die Fachbereiche mehr auf ihre
eigentliche, inhaltliche Aufgabe kümmern.
2. Der Stelleninhaber hat sich mittlerweile als bedeutendes Bindeglied zwischen
Bürgerschaft und Verwaltung etabliert. Er genießt durch seinen verständnisvollen
Umgang mit den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger auf der einen Seite deren
Vertrauen, und ist auf der anderen Seite intern als Fachmann anerkannt, der es
versteht, die Interessen der Verwaltung verständlich nach außen zu vermitteln.
3. Trotz stetiger Ausweitung der Beteiligungsverfahren kann die Aufgabe bisher ohne
Inanspruchnahme einer Personalaufstockung und bei gleichbleibendem Budget (ca.
20.000 €) wahrgenommen werden. Dies ist unter anderem durch eine
Neuausrichtung der zuständigen Abteilung 13/1 „Ratsbüro und Presse“ und der
Forcierung der Teamarbeit möglich.
4. Die vor einem Jahr geäußerten Befürchtungen, dass man die Bürgerbeteiligung
möglicherweise nicht in die Praxis umsetzen könne, haben sich nicht bewahrheitet.
Fakt ist, dass Bürgerbeteiligung in der Stadt Brühl gelebt wird. Wie damals bereits
angemerkt, ist allerdings nicht messbar, inwieweit die Leitlinien und die
Veröffentlichung von Vorhabenlisten und Beteiligungsprotokollen hierzu beitragen.
5. Nach Einschätzung der Abteilung 13/1 und aufgrund entsprechender
Rückmeldungen aus der Bevölkerung sind die generell zunehmende Transparenz
der Verwaltung, das auf Bürgerfreundlichkeit und Service ausgerichtete
Verwaltungshandeln, der enge Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern durch
Beschwerde-App
und
Dialogpostfach und
das große Angebot
an
Informationsveranstaltungen, Gesprächen und Vor-Ort-Terminen, bei denen der
Bürgermeister und seine Fachleute persönlich Rede und Antwort stehen, Gründe
dafür, dass sich die Bürgerinnen und Bürger mitgenommen, beachtet und beteiligt
fühlen.
6. Die Vorhabenliste mit den einzelnen Vorhabenblättern ist eine zentrale und
umfangreiche Faktensammlung und Auskunftsquelle. Hier werden Informationen,
die ansonsten an verschiedenen Stellen abgerufen werden müssten
(Ratsinformationssystem, Vorlagen, Niederschriften, Haushaltsplan, städtische
Website etc.) übersichtlich auf einen Blick dargestellt. Gleichzeitig kann man sich
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über die Ziele der einzelnen Vorhaben und die weiteren Schritte informieren.
Während das erste Anlegen des Dokumentes noch relativ aufwändig ist, lässt sich
die laufende Aktualisierung verhältnismäßig zügig vornehmen. Da ohnehin Verlauf
und Ergebnisse von Bürgerveranstaltungen festgehalten werden, bedeutet die
Anlegung eines Beteiligungsprotokolls keine wesentliche Mehrarbeit. Aus diesem
Grunde wird vorgeschlagen, das Dokumentationsverfahren grundsätzlich
beizubehalten.
Es wird allerdings angestrebt, die Inhalte mehr zu komprimieren und häufiger die
Möglichkeit der Verlinkung zu nutzen. So ist z.B. die Verlinkungen zum interaktiven
Haushalt in der Vorbereitung. Ferner soll im Rahmen eines kreisweiten Projekts zur
digitalen Beteiligung an laufenden Bauleitplanverfahren voraussichtlich ab Anfang
2019 auf der Homepage der Stadt Brühl die Möglichkeit bestehen, sich komfortabel
über Bebauungsplanverfahren zu informieren. Bebauungspläne, Gutachten und
weitere Anlagen und Veranschaulichungen zu laufenden Projekten werden hier
digital zugänglich gemacht. Auch hier würde sich eine Verlinkung anbieten.
7. Auch wenn generell die Einbeziehung der Öffentlichkeit und deren frühzeitige und
ausreichende Information über Pressemitteilung, Website, Facebook, Newsletter
(Amtsblatt, Wirtschaftsförderung, Rathausneubau), Hauswurfsendungen und
sonstige Informationsangebote in allen Dienststellen mittlerweile bedacht und in die
Aufgabenerledigung mit einbezogen wird, gibt es hier noch Optimierungsbedarf. Auf
der anderen Seite sieht die zuständige Abteilung 13/1 ihre Aufgabe auch darin,
Informationen einzufordern und öffentlichkeitswirksame Vorhaben im Blick zu
halten. Die organisatorisch gegebene enge Zusammenarbeit mit dem
Bürgermeister, den Gremien und der gesamten Verwaltung bilden eine breite
Wissensbasis, die genutzt wird.
Nach gut einem Jahr lässt sich zumindest festhalten, dass Brühl zu der noch
verhältnismäßig geringen Anzahl deutscher Städte gehört, in der vergleichbare Leitlinien
für die Bürgerbeteiligung existieren, und aufgrund dessen auch schon mehrfach
Studierende angefragt haben, die dieses zum (Mit-)Gegenstand ihrer Bachelor- oder
Masterarbeit machen. Brühl hat insofern bereits eine Vorbildfunktion übernommen.
Anlage(n):
(1) DEMOVERSION aktualisierte Vorhabenliste_Aug 2018