Daten
Kommune
Nettersheim
Größe
147 kB
Datum
02.10.2018
Erstellt
05.09.18, 13:53
Aktualisiert
05.09.18, 13:53
Stichworte
Inhalt der Datei
GEMEINDE NETTERSHEIM
DER BÜRGERMEISTER
SFB III -
Vorlage 991 /X.L.
Datum: 05.09.2018
An den
Ausschuss für Forst- und Landwirtschaft
Sitzungstag:
11.09.2018
Haupt- und Finanzausschuss
Sitzungstag:
25.09.2018
Gemeinderat
Sitzungstag:
02.10.2018
zur Beratung in öffentlicher Sitzung
Bezeichnung des Tagesordnungspunktes:
Auswirkungen der Hitze- und Dürrewelle auf den Kommunalwald
Die Vorlage berührt nicht den Etat des lfd. Haushaltsjahres.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Ertrags- und/oder Einzahlungsseite.
Die Vorlage berührt den Etat auf der Aufwands- und /oder Auszahlungsseite
Mittel stehen haushaltsrechtlich zur Verfügung.
Mittel sollen über-/außerplanmäßig bereitgestellt werden
Deckungsvorschlag:
Es entstehen Folgekosten – siehe anliegende Folgekostenberechnung.
Anlagen:
Ja
Nein
2
Beschlussvorschlag:
1) Der Rat nimmt die Ausführungen zu den Auswirkungen der Hitze und Dürrewelle auf den Kommunalwald zur Kenntnis.
2) Er beschließt, dass der Fichtenstammholzeinschlag bis auf Weiters eingestellt wird.
3) Er beauftragt die Verwaltung, im möglichen Rahmen, die Empfehlungen
des Waldschutzes zur aktuellen Borkenkäfersituation, im Gemeindewald
anzuwenden und umzusetzen.
Begründung:
zu 1)
Die Witterung der letzten Wochen, mit länger andauernden Hitzewellen,
mit hohen Sommertemperaturen und extremer Trockenheit, haben die
Bäume geschwächt und die Entwicklung wärmeliebender Insekten begünstigt.
Aus allen Teilen der Bundesrepulik Deutschland laufen Meldungen ein, über
massiv auftretenden Stehendbefall durch Borkenkäfer. Aufgrund der zu
geringen Wasserversorgung der befallenen Wirtsbäume, ist der Bruterfolg
der Käfer gut bis sehr gut, so dass mit einer massiven Vermehrung der
Tiere zu rechnen ist. Dies führt zwangsläufig zu der Annahme, dass mit einer hohen Ausgangspopulation im Frühjahr 2019 zu rechnen ist. Oberste
Priorität ist nunmehr, den derzeit noch schwer erkennbaren Stehendbefall
zu beseitigen, mit dem Ziel, die Zahl der in die Überwinterung gehenden
Käfer, größtmöglich zu verringern.
Dies kann erreicht werden, durch zügige Aufarbeitung und Abfuhr des Holzes. Des Weiteren werden die befallenen Kronenreste gehackt, um sie
brutuntauglich zu machen.
Da aufgrund des großen Mengenanfalls von Käferholz die sofortige Abfuhr
nur beschränkt möglich ist, wird der Einsatz von zugelassenen Pflanzenschutzmitteln derzeit von den Waldschutzabteilungen aller Bundesländer
empfohlen und durchgeführt werden. Dies muss, da der Käfer im Boden
überwintert, bis Ende Oktober betrieben werden. Die Bestimmungen von
PEFC zur Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sind als Auszug der PEFCStandards für nachhaltige Waldbewirtschaftung als Anlage 3 beigefügt.
Derzeit laufen Bemühungen des Waldbesitzerverbandes NRW, dass Fördergelder für die erschwerten Aufwendungen, so wie für den Ertragsverlust
durch die Dürre im Sommer 2018, akquiriert werden.
Weitere Einzelheiten sind der beigefügten Waldschutzinfo Nr. 07/2018 der
Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen (Anlage I)
und der Waldschutz-Infomeldung Nr. 5/2018 des Landesbetriebes Wald
und Holz NRW (Anlage II) zu entnehmen.
3
zu 2)
Der Landesbetrieb Wald und Holz sowie andere Landesforstverwaltungen
der Bundesländer haben im Staatswald aufgrund der aktuellen Borkenkäferkalamität den Frischholzeinschlag gestoppt und die Empfehlungen an
den Privat- und Körperschaftswald gegeben, in selbiger Form zu verfahren.
Es wird daher vorgeschlagen, den Frischholzeinschlag im Gemeindewald
ebenfalls bis auf Weiteres zu stoppen.
zu 3)
Wie
den
beigefügten
Waldschutzinformationen
des
Waldschutzmangements Wald und Holz NRW, sowie der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt entnommen werden kann, sind verschiedene Handlungsweisen benannt, die zur Minimierung dieser Borkenkäferkalamität beitragen sollen.
Neben dem Forstbeamten verfügen auch die Forstwirte der Gemeinde
Nettersheim über die nach PEFC-Standard geforderte Sachkunde bzw. den
entsprechenden Sachkundenachweis Pflanzenschutz.
gez. Pracht
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Bürgermeister