Daten
Kommune
Aachen
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309963.pdf
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274 kB
Erstellt
24.08.18, 12:00
Aktualisiert
04.09.18, 15:18
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Aachener Stadtbetrieb
Beteiligte Dienststelle/n:
E 18/0138/WP17
öffentlich
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
24.08.2018
Fremdvergabe von Grünflächenpflegeleistungen im Vergleich zur
Eigenleistung
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
11.09.2018
Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis
Vorlage E 18/0138/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 03.09.2018
Seite: 1/2
Erläuterungen:
s. angehängte pdf Datei
Anlage/n:
Vorlage Erläuterungstext
Vorlage E 18/0138/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 03.09.2018
Seite: 2/2
Erläuterungen:
In der Sitzung des Betriebsausschusses vom 12.06.2018 wurde die Verwaltung beauftragt, in den
nächsten Sitzungen die Fremdvergaben des Aachener Stadtbetriebes detailliert vorzustellen. Im
Ergebnis soll ein Konzept zur verstärkten Eigenerledigung von Aufgaben vorgelegt werden.
1. Einleitung
Gegenstand dieser Vorlage ist zunächst die Betrachtung einzelner Vergaben aus dem Bereich der
Grün‐ und Freiflächenpflege. Derzeit wird der größte Teil der gärtnerischen Pflege von Grün‐ und
Parkanlagen, des Straßenbegleitgrüns, der Spiel‐ und Bolzplätze sowie der Freisportanlagen in
Eigenleistung erbracht. Die derzeitige Aufteilung der Vergabe an Fremdfirmen der Pflege‐ und
Unterhaltungsleistungen in den Hauptpflegeprodukten ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen.
Dem gegenübergestellt sind die Vergabequoten des KGSt‐ Vergleichsrings der Großstädte sowie die
KGSt Orientierungswerte zur Grünflächenunterhaltung aus 10/2017.
Pflegeprodukt
Vergabequote
Stadtbetrieb
Vergleichsring
Großstädte
Median
Grün‐ und
Parkanlagen
Straßenbegleitgrün
Spiel‐, Bolzplätze
Freisportanlagen
Gebäudegrün
2,35 %
13 %
Vergabe in der
Grünflächenunterhaltu
ng
Median *
11 %
0,53 %
14,77 %
1 %
68 %
24 %
15 %
53 %
44 %
11 %
10 %
17 %
16 %**
*incl. kleiner und mittelgroßer Kommunen aus KGSt‐Orientierungswerte zur Grünflächenunterhaltung
** gemittelter Wert von Kitas, Schulen, sonstigen Verwaltungsgebäuden
Hier zeigt sich, dass die Vergabequoten in der Grünflächenunterhaltung der Stadt Aachen in den
einzelnen Pflegeprodukten, mit Ausnahme des Gebäudegrüns, z.T. sehr deutlich unter denen
vergleichbarer Kommunen liegen. Die Entscheidung zwischen Vergabe oder Eigenleistung erfolgt auf
den Abwägungsgrundlagen Aufwand, Kosten, Verfügbarkeit, fachliche Anforderungen und Qualität.
Komplexe und wiederkehrende Aufgaben werden aufgrund der fachlichen Anforderungen und des
damit verbundenen hohen Abnahmeaufwandes grundsätzlich mit eigenem Personal durchgeführt.
Maßnahmen, bei denen spezielle Kenntnisse, Maschinen oder Fähigkeiten notwendig sind welche
eher selten vorkommen, werden überwiegend vergeben.
Neben der vorgenannten gärtnerischen Pflege, werden weitere Leistungen wie Schlosser‐, Schreiner‐
oder weiterer handwerklicher Arbeiten an Fremdfirmen vergeben. Die Gesamtsumme beläuft sich
jährlich auf rund 1,6 Mio. €, was einem Anteil von ca. 11 % des Gesamtaufwandes der Grün‐ und
Freiflächenpflege entspricht. Je nach äußeren Einflussfaktoren wie Witterung, Kalamitäten (z.B.
Unwetter, Schädlingsbefall) sowie Flächen‐ oder Mengenveränderungen kann es im Jahresvergleich
zu teils deutlichen Schwankungen kommen.
Vorlage E 18/0138/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 31.08.2018
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Im Mittel gliedern sich die einzelnen Vergabeposten wie folgt auf:
‐
‐
‐
‐
‐
‐
‐
Durchführung der Verkehrssicherungsprüfung und Pflege des Baumbestandes 204.000,‐ €
Gärtnerische Pflegearbeiten an öffentlichen Gebäuden – Gehölzflächenpflege und
Rasenmahd, 390.000,‐ €
Verkehrssicherungsprüfung und Instandsetzung der Spielgeräte 395.000,‐ €
Auswechslung des Spielsandes 166.000,‐ €
Pflege Straßenbegleitgrün 274.000,‐ €
Miete und Abfuhr von Containern auf Bauhöfen 121.000,‐ €
Sonstige Leistungen (Wegebau, Schädlingsbekämpfung usw.) 50.000,‐ €
2. Darstellung der Vergaben im Detail
Die nachstehenden Erläuterungen setzen sich vertieft mit den Vergaben
a) Durchführung der Verkehrssicherungsprüfung und Pflege des Baumbestandes und
b) Gärtnerische Pflegearbeiten an öffentlichen Gebäuden – Gehölzflächenpflege und
Rasenmahd
auseinander.
Die weiteren Fremdvergaben des Bereichs Grün‐ und Freiflächenpflege sowie weiterer
Betriebssparten des Aachener Stadtbetriebes werden jeweils in den kommenden Sitzungen des
Betriebsausschusses vorgestellt.
a) Durchführung der Verkehrssicherungsprüfung und Pflege des Baumbestandes
Die Unterhaltung von Bäumen auf städtischen Grundstücken setzt sich im Wesentlichen aus den
nachstehenden Tätigkeiten zusammen:
Tätigkeiten Baumunterhaltung Eigenleistung ‐ Stadtbetrieb
Extern ‐ Vergabe
Administration/Planung
100 %
0 %
Baumpflanzung
95 %
5 %
Baumkontrolle
100 %
0 %
Baumuntersuchungen
95 %
5 %
Baumpflege
95 %
5 %
Hubarbeitsbühne
0 %
100 %
Seilklettertechnik
Baumfällungen
20 %
80 %
Vorlage E 18/0138/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 31.08.2018
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Kosten und Vergabequote
Baumpflege Parkanlagen 2016
Eigenleistungen
Fremdleistungen
Gesamtkosten
Kosten
395.232,‐ €
40.582,‐ €
435.814,‐ €
Anteil
91
9
100
%
%
%
Kosten
893.159,7 €
30.557,2 €
923.716,9 €
Anteil
97
3
100
%
%
%
Kosten
102.560,‐ €
12.123,‐ €
114.683,‐ €
Anteil
90
10
100
%
%
%
Kosten
27.401,‐ €
8.221,‐ €
35.622,‐ €
Anteil
77
23
100
%
%
%
Kosten
223.495,‐ €
50.850,‐ €
274.345,‐ €
Anteil
81
19
100
%
%
%
Kosten
13.445,‐ €
58.500,‐ €
71.945,‐ €
Anteil
19
81
100
%
%
%
Baumpflege Gesamt 2016
Kosten
Anteil
Eigenleistung
Fremdleistungen
Gesamtkosten
1.638.680,‐ €
200.832,‐ €
1.839.512,‐ €
89
11
100
Baumpflege Straßenbegleitgrün 2016
Eigenleistung
Fremdleistungen
Gesamtkosten
Baumpflege öffentl. Spielplätze 2016
Eigenleistung
Fremdleistungen
Gesamtkosten
Baumpflege Sportplätze 2016
Eigenleistung
Fremdleistungen
Gesamtkosten
Baumpflege Friedhöfe 2016
Eigenleistung
Fremdleistungen
Gesamtkosten
Baumpflege öffentl. Gebäude 2016
Eigenleistung
Fremdleistungen
Gesamtkosten
%
%
%
Aus wirtschaftlichen Gründen ist die Auslastung des Zugangsmittels in die Bäume (Hubarbeitsbühne,
Seilklettertechnik) von entscheidender Bedeutung hinsichtlich möglicher Vergaben von
Baumpflegearbeiten. Der Aachner Stadtbetrieb führt seine Baumpflegearbeiten mit
Hubarbeitsbühnen bzw. Raupen‐Hubarbeitsbühnen durch. Baumpflegearbeiten per
Seilklettertechnik werden aufgrund besonderer fachlicher Qualifikation und des erforderlichen
Equipments grundsätzlich vergeben.
Diese Entscheidung hat der Aachener Stadtbetrieb unter den Aspekten möglicher Gefahren, der
hohen körperlichen Belastung und des hohen Aufwands für Schulungen und Material getroffen.
Hierdurch ist die verhältnismäßig hohe Vergabequote im Bereich der öffentlichen Gebäude zu
erklären, da besonders viele Bäume nicht mit Hubarbeitsbühnen erreichbar sind und überwiegend
beklettert werden müssen.
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Die Vergabe‐Quote schwankt in Summe und je Nutzungsart von Jahr zu Jahr zum Teil deutlich, da,
wie eingangs erwähnt, Baumerkrankungen oder witterungsbedingte Einflussfaktoren in
unterschiedlichem Umfang auftreten können. In den vergangenen Jahren lag die Vergabesumme
zwischen 100.000,‐ € und 210.000,‐ €, von denen ein Großteil auf Maßnahmen per Seilklettertechnik
entfiel.
Ein Team in der Baumpflege besteht in der Regel aus 2‐4 Arbeitskräften.
Die Summe der jetzigen Vergaben entspricht kostenmäßig dem Äquivalent von 1,5 bis 3
Arbeitskräften. Für eine eigenständige Arbeitseinheit wären neben den Personalkosten noch
Aufwendungen für das notwendige Equipment wie Hubarbeitsbühne und Begleitfahrzeug,
Motorsägen etc. zu berücksichtigen. Aktuell würde die Verstärkung eines vorhandenen Teams des
Aachener Stadtbetriebes um eine Arbeitskraft, entsprechend dem diesjährigen Kostenumfang der
Vergabesumme mit Hubarbeitsbühne, den Umfang der vergebenen Leistungen nicht kompensieren
können.
Die Einrichtung einer weiteren Arbeitskolonne ist erst sinnvoll, wenn dauerhaft mindestens der
Bedarf an Arbeitskapazität eines zusätzlichen Teams gegeben ist. Da durch die Übernahme der
Unterhaltung der Bäume auf Liegenschaftsflächen der Stadt Aachen mit einem ausreichend großen
Arbeitsaufkommen zu rechnen ist, ist der Aufbau einer weiteren Baumpflegekolonne ab 2019
sinnvoll.
Darüber hinaus wird es weiterhin Leistungen geben, deren Durchführung in Eigenleistung aufgrund
besonders günstiger Marktkonditionen unwirtschaftlich ist. Dies betrifft derzeit insbesondere die
Fällung von Bäumen. Bei der Vergabe von Baumfällungen als Einheitspreis werden in der Regel
Bagger mit Fällgreifer oder Fällkran eingesetzt. Die dort aufgerufenen Preise können ohne diese
technische Ausstattung nicht erzielt werden. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Zahl an
Baumfällungen in Aachen wäre eine Anschaffung über die Nutzungsdauer nicht wirtschaftlich zu
amortisieren. Eine kostenmäßige Auslastung liegt bei etwa 1.000 Fällungen pro Jahr, während im
Rahmen der Verkehrssicherung die Fallzahlen in Aachen derzeit konstant zwischen 200 und 250 pro
Jahr liegen.
Über den gesamten Bestand gesehen ist die Vergabequote in der Baumunterhaltung mit etwa 11 %
des Gesamtaufwandes im Vergleich zu anderen Kommunen eher gering. Diese lag beispielsweise in
der Unterhaltung der Straßenbäume bei den benachbarten Großstädten zwischen 25 % und 48 %.
Die jetzige Vergabequote ist insbesondere deshalb als gering anzusehen, da hierin die
Gesamtvergabe der Baumpflege mit Seilklettertechnik und den Großteil aller Fällungen (im Jahr 2017
65.000,‐ €) enthalten ist.
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b) Gärtnerische Pflegearbeiten an öffentlichen Gebäuden – Gehölzflächenpflege und Rasenmahd
Diese Arbeiten umfassen den Rasenschnitt, die Pflege von Gehölzflächen inkl. Wildkrautbeseitigung,
Heckenpflege und Laubaufnahme aus Randbereichen der Gehölzflächen, Rückschnitt zu den
angrenzenden öffentlichen Verkehrsflächen und innenliegenden Wegen. Letzteres erhöht die Größe
der zu pflegenden Grünflächen um den jährlichen Überwuchs der Gehölze in die Verkehrswege
hinein. Die Gebäudeaußenanlagen der rund 190 Objekte umfassen eine Fläche von ca. 113 ha incl.
Grün‐, Spielgeräte‐ und Laufwegeflächen.
Die Instandsetzung und Neugestaltung von Grünflächen, die Pflege und Instandsetzung der
versiegelten Außenflächen, Treppenanlagen und sonstiger Ausstattungsgegenstände sind derzeit
nicht Gegenstand der Aufgaben des Aachener Stadtbetriebes.
Die Vergabe der Instandsetzung von Spielgeräten wird in einer der folgenden Ausschusssitzungen
gesondert erörtert, da dies keine gärtnerischen Tätigkeiten, sondern vielmehr Schlosser‐ und
Schreinerarbeiten sowie den Austausch von Fallschutz‐ und Sandflächen umfasst.
Übersicht Eigenleistung zu Vergabe:
Tätigkeiten Pflege Gebäudegrün
Administration/Planung
Rasenmahd
Gehölzpflege
Pflege, Reparatur Spielgeräte
Baumkontrolle, Admin
Baumunterhaltung
Intern ‐ Stadtbetrieb
100 %
0 %
0 %
5 %
100 %
20 %
Extern ‐ Vergabe
0 %
100 %
100 %
95 %
0 %
80 %
Der hohe administrative Aufwand bedingt sich durch die hohe Anzahl an Einzelobjekten (190
Gebäude) mit ihren individuellen Nutzeranforderungen. Hierzu gehört neben einer detaillierten
Abstimmung mit dem Produktverantwortlichen auch die Berücksichtigung der unterschiedlichen
Ansprüche des jeweiligen örtlichen Nutzers bzw. Bedarfsträgers. Den administrativen Aufwand
beeinflussen auch regelmäßige, teils unterjährige Objektwechsel, Änderungen der Pflegeflächen,
Abstimmungen zu Sonderveranstaltungen, jährliche Einzeleinweisung in die Örtlichkeit sowie die
aufwändige Kontrolle der Arbeitsausführung.
Der Vegetationsbeginn liegt aufgrund des verlängerten Vegetationszeitraumes der letzten Jahre
zwischenzeitlich bei Mitte März bis Mitte April. Vor allem ab diesem Zeitpunkt ist ein allerorts
gleichzeitiger Pflegestart in der Rasenpflege und ab Mitte Mai in der Gehölzpflege, insbesondere dem
Freischneiden von Verkehrswegen, mit jeweils 4 Arbeitseinheiten erforderlich.
Heutige Struktur der Vergabeleistung
Die Arbeiten sind im Rahmen von Jahrespflegeaufträgen vergeben und insgesamt in 8 Lose unterteilt,
je Los ist mindestens eine eigenständige Arbeitseinheit zu stellen.
Der Auftragsumfang je Los gewährleistet witterungsabhängig eine Auslastung der Arbeitseinheit
während der Bedarfszeit.
Vorlage E 18/0138/WP17 der Stadt Aachen
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Je Arbeitseinheit werden nachstehende Kapazitäten benötigt und sind vom Auftragnehmer zu
stellen:
-
Personal: 3 Mitarbeiter, mindestens ein Mitarbeiter besitzt die nötige gärtnerische
Qualifikation
-
Fahrzeuge: Ein Fahrzeug mit Ladefläche für Transport von Kleinmaschinen und Grünschnitt
-
Maschinen: div. handgeführte Geräte wie z.B. Handmäher, Freischneider, Laubbläser,
Heckenschere
In Summe werden die Arbeiten aller Lose von den beauftragten Fremdfirmen mit 24 Mitarbeitern,
8 Fahrzeugen mit Ladekapazität, 4 Aufsitzmähern, 4 Handmähern, Freischneidern und handgeführten
Geräten ausgeführt.
Im Gegensatz zu gärtnerischen Pflegearbeiten im öffentlichen Raum spielen spezifische
Besonderheiten bei der Unterhaltung des Gebäudegrüns eine wesentliche Rolle.
Hierzu zählen insbesondere:
hoher Aufwand Fahrwege
kleinteilige Flächen ab 3 m²
oft schwer zugänglich bzw. mit Fahrzeugen oder Maschinen nicht erreichbar/befahrbar
Vielzahl von Rettungs‐ und Gehwegen mit zusätzlicher Pflege der Randeinfassung
bei jedem Objekt mindestens eine Parkplatzfläche
Aufwand durch Gehwege‐, Parkplatzsperrung
Erforderliche vorherige Anmeldung Kita/Schule
Mehrere Ansprechpartner (FB 26, 45, 49, 52)
eingeschränkte Erreichbarkeit der Ansprechpartner vor Ort
eingeschränkte Zugänglichkeit zu abgesperrten Bereichen
Terminverschiebung wegen erforderlichen Ruhezeiten
Verschiebung aufgrund Einzelprojekte
Berücksichtigung der Nutzung durch spielende Kinder
Unterjährig Objekt Zu‐ und Abgänge
Gleichzeitiger Arbeitsbeginn in der Rasenpflege an allen Objekten ab April
Gleichzeitiger Arbeitsbeginn im Rückschnitt zu Verkehrswegen ab Mitte Mai
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Kosten und Vergabequote
Rasenmahd Gebäudegrün
Eigenleistung
Fremdleistungen
Gesamtkosten
Kosten
80.000,00 €
185.000,00 €
265.000,00 €
Anteil
30
70
100
Gehölzpflege Gebäudegrün
Eigenleistung
Fremdleistungen
Gesamtkosten
Kosten
100.000,00 €
205.000,00 €
305.000,00 €
Anteil
33
67
100
Pflege Gebäudegrün Gesamt 2016
Kosten
Anteil
%
%
%
%
%
%
Eigenleistung
180.000,‐ €
32
%
Fremdleistungen
390.000,‐ €
68
%
Gesamtkosten
570.000,‐ €
100
%
Die KGSt hat im Jahr 2017 in ihrem Bericht „Orientierungswerte Grünflächenunterhaltung“
Kennzahlen und einen Medianvergleichswert für die Pflege von Grünflächen herausgegeben.
Die städtische Vergabequote für die Pflege an öffentlichen Gebäuden liegt mit 68 % über diesem
sowie dem für Großstädte üblichen Vergabeanteil des Medians der Vergabequote des
Vergleichsrings der Großstädte von 44 %.
In der Historie der Stadt Aachen wurde mit wenigen Ausnahmen die Pflege des Gebäudegrüns
vollständig vergeben. In Zusammenarbeit mit E 26 liegt derzeit ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt
in der Flächenaktualisierung, welche Grundlage für eine wirtschaftliche Auftragsabwicklung und im
Rahmen des Grünflächenmanagements angestrebten Abrechnungsmodells ist.
Alternative: Arbeitsausführung mit eigenem Personal
Zu Beginn der Vegetationsperiode sind 4 Arbeitseinheiten mit dem üblichen starken
Frühjahrswachstum zwingend für die Rasenmahd erforderlich. Gleiches gilt für die Gehölzpflege.
Nach dem Austrieb Mitte Mai bis Mitte Juni sind alle Verkehrswege freizuschneiden, was zu einem
hohen, parallelen Arbeitsbedarf mit weiteren mindestens 4 Arbeitseinheiten führt.
Bei der Kalkulation der Pflege mit eigenem Personal ist zu berücksichtigen, dass die Personalkosten
im Gegensatz zur Vergabe nicht nur zur Bedarfszeit, sondern ganzjährig anfallen. Zudem sind
Reserven für urlaubs‐ und krankheitsbedingte Ausfallzeiten zu berücksichtigen.
Um sich aus Kostengründen der aktuellen Vergabesumme zu nähern, werden die Arbeitseinheiten
nachstehend anstelle mit drei Mitarbeitern, wie bei der Unternehmerleistung, lediglich mit nur zwei
Mitarbeitern je Arbeitskolonne kalkuliert.
Vorlage E 18/0138/WP17 der Stadt Aachen
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Für 8 Arbeitseinheiten wären demnach mindestens erforderlich:
16 Mitarbeiter, 8 Fahrzeuge mit Ladekapazität, 4 Aufsitzmäher, 4 Handmäher, Freischneider,
Laubbläser, Heckenscheren und Kleingeräten
16 MA GärtnerInnen, Gehilfe incl. Nebenkosten
= 1.000.000,‐ €
1 VorarbeiterIn, 1 Mitarbeiter in Vertretung
=
130.000,‐ €
Fahrzeuge, Maschinen
=
200.000,‐ €
Summe
= 1.330.000,‐ € jährlich
Durch die Arbeitsausführung mit nur zwei Mitarbeitern je Arbeitskolonne wirkt sich dies folgerichtig
auf den Leistungsumfang und somit die Leistungsstärke je Zeiteinheit vor Ort aus. Die flächige Pflege
der großen Rasen‐ und Gehölzflächen steht im Vordergrund und genießt oberste Priorität. Als Folge
der geringeren Arbeitskapazität entfallen begleitende Arbeiten wie beispielsweise die Pflege der
Randbereiche. Nur zu einem geringen Anteil kann dies durch einen gesicherten vorzeitigen Beginn
der Mahd im Frühjahr und des Gehölzschnittes ab Mitte Mai abgepuffert werden.
Auf überdurchschnittliches Wachstum wie im diesjährigen sehr feuchten und warmen Frühjahr kann
mit den knapp kalkulierten Arbeitskapazitäten dann nicht vollumfänglich reagiert werden.
Im Jahresverlauf nimmt das Wachstum ab Juli/August und damit der Arbeitskapazitätsbedarf ab. In
der Grünpflege der öffentlichen Flächen ist der Stadtbetrieb für die gesamte Unterhaltung zuständig.
Hier können im Gegensatz zum Gebäudegrün die Mitarbeiter andere Aufgaben wie z.B. die
Wegeunterhaltung ausführen.
Weiterhin sind die Arbeiten in den Wintermonaten nicht durchgängig erforderlich. Die Mitarbeiter
wären dann in anderen Bereichen zu beschäftigen. Sie könnten in der Pflege der Ausstattungen der
Grünanlagen, oder als Ergänzung für die aufgrund des Winterdienstes fehlenden Arbeitskapazitäten
eingesetzt werden. Hier sind jedoch mögliche Unterschiede hinsichtlich der
Qualifikationsvoraussetzungen und der nach TVöD zu erfolgenden Eingruppierung einer Stelle zu
berücksichtigen.
3. Aktuelle Problematik Betriebsstätten
Im Stadtbetrieb sind aktuell keine freien Kapazitäten an Unterkunfts‐, Umkleide‐ und
Aufenthaltsräumen sowie Maschinenhallen mehr vorhanden. Weder in den Revierunterkünften noch
in der Kernbetriebsstätte am Madrider Ring steht aktuell Raum für eine Ausweitung der Belegschaft
zur Verfügung. Dies auch unter dem Aspekt, dass die vorhandenen Unterkünfte den Anforderungen
der Arbeitsstättenverordnung angepasst werden müssten und zugleich mit sanitären Räumen für
beide Geschlechter ausgebaut werden sollten, da die derzeitige Struktur einen wachsenden
Beschäftigungsanteil von Frauen nicht zulässt.
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4. Gegenüberstellung Eigenleistung zu Fremdleistung
Eigenleistung
Pro
Fremdleistung
Direkte Tägliche Anweisung
Zugriffsmöglichkeiten auf eigene
Leute (Beschwerden Abarbeitung)
Flexibilität
Abrechnung FB 36, FB 25, FB 45,
FB 49 etc.
Arbeitsbeginn ab März/April
möglich
keine Verzögerung durch
Ausschreibung
Grünpflege im Winter auf
Spielplätzen und Winterdienst
kann übernommen werden
24 Mitarbeiter die in den
Kernzeiten die Arbeiten
ausführen
Fachpersonal, keine
Personalentwicklung z.B.
durch Schulungen
erforderlich
Maschinen Anschaffung und
Unterhaltung durch Firma
Flexibilität durch befristete
Laufzeiten
Anschaffung, Unterhaltung der
Fahrzeuge, Maschinen
Neubau von Unterkünften und
Maschinenhalle
im Bereich Gebäudegrün höhere
Unterhaltungskosten
Contra
Aufwand durch Kontrollen
und Abnahmen
Interner Aufwand zur
Durchführung des
Vergabeprozesses
Bei Zusatzaufträgen
Kostensteigerung
Verzögerung der Grünpflege
durch Ausschreibung
5. Ausblick
In den folgenden Sitzungen des Betriebsausschusses werden die weiteren Fremdvergaben im Detail
vorgestellt. Im Anschluss daran ist unter Würdigung eines umfassenden Gesamtüberblicks
beabsichtigt, eine mögliche Anpassung der Vergabequote vorzustellen und zur Diskussion zu stellen.
Auch werden bei der Frage Eigenleistung oder Vergabe die derzeitigen Vergabebestimmungen der
Stadt Aachen zu diskutieren sein, da vorgegebene formale Abläufe bereits bei sehr niederschwelligen
Wertgrenzen greifen, welche jedoch deutlich unterhalb der entsprechenden rechtlichen
Schwellenwerte liegen. In der Folge führt dies einerseits zu einem stark erhöhten
Verwaltungsaufwand, andererseits werden mögliche Verhandlungsspielräume hierdurch einschränkt.
Ebenso wird die Zuordnung von Aufgaben zu diskutieren sein, um jahres‐ und witterungsbedingte
Schwankungen und damit einhergehende zeitlich begrenzte Über‐ und Unterkapazitäten möglichst
zu kompensieren und die Variabilität der Arbeitsplanung zu vergrößern.
Vorlage E 18/0138/WP17 der Stadt Aachen
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Ziel sollte es sein, unter Berücksichtigung der eigenen Kapazitäten (Personal, Fahrzeuge, Maschinen,
Betriebsstätten, Finanzmittel) sowie einer durchgängigen Auslastung, eine wirtschaftliche wie auch
qualitative Optimierung anzustreben.
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