Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
310150.pdf
Größe
284 kB
Erstellt
27.08.18, 12:00
Aktualisiert
07.09.18, 00:38
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration
Beteiligte Dienststelle/n:
Bezirksamt Aachen-Eilendorf
Bezirksamt Aachen-Richterich
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 56/0188/WP17
öffentlich
27.08.2018
Weiterer Einsatz Quartiersmanagement Flüchtlingsintegration
2019
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
12.09.2018
12.09.2018
04.10.2018
Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf
Anhörung/Empfehlung
Bezirksvertretung Aachen-Richterich
Anhörung/Empfehlung
Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Eilendorf nimmt die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem
Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie die dargelegten Umsetzungsvorschläge zum
Quartiersmanagement Flüchtlingsintegration zu beschließen.
Die Bezirksvertretung Richterich nimmt die Vorlage der Verwaltung zur Kenntnis und empfiehlt dem
Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie die dargelegten Umsetzungsvorschläge zum
Quartiersmanagement Flüchtlingsintegration zu beschließen.
Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie beschließt die dargelegten
Umsetzungsvorschläge zum Quartiersmanagement Flüchtlingsintegration. Der Ratsantrag der
Fraktion Die Linke (s. Anlage) vom 20.03.2018 gilt damit als erledigt.
Prof. Dr. Sicking
(Beigeordneter)
Vorlage FB 56/0188/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.08.2018
Seite: 1/5
Finanzielle Auswirkungen
JA
NEIN
x
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
- Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Im Haushaltsjahr 2019 entsteht ein zusätzlicher Aufwand in Höhe des kommunalen Eigenanteils
(15.804,27 Euro). Die Verwaltung prüft, diesen Eigenanteil durch eingesparte und zu übertragende
Mittel aus dem Haushaltsjahr 2018 zu decken.
Vorlage FB 56/0188/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.08.2018
Seite: 2/5
Erläuterungen:
Das Quartiersmanagement Flüchtlingsintegration (QFI) wurde im Rahmen des Sonderprogramms
„Hilfen im Städtebau für Kommunen zur Integration von Flüchtlingen“ (Land NRW) Anfang 2017 in
vier Aachener Quartieren installiert. In Aachen-Nord wurde eine halbe Stelle, in Richterich, Eilendorf
und auf dem Kronenberg wurde jeweils eine volle Stelle eingerichtet. Das QFI aus dem
Landessonderprogramm läuft nach jetzigem Stand Ende 2018 aus. Mit Schreiben vom 25.06.2018
wurde die Stadtverwaltung vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des
Landes Nordrhein-Westfalen darüber informiert, dass eine Verlängerung des Durchführungszeitraums
für das Sonderprogramm grundsätzlich bis Ende 2019 möglich ist. Das bedeutet für die Stadt, dass
nicht die Finanzierung ausgedehnt wird, sondern die bewilligten Mittel auf Antrag über einen längeren
Zeitraum verausgabt werden können.
Zusätzlich beauftragte die Fraktion „Die Linke“ die Verwaltung mit Antrag vom 20.03.2018 damit, das
Sonderprogramm „Quartiersmanagement mit dem Schwerpunkt der Flüchtlingsintegration“ über das
Jahr 2018 hinaus zu erhalten und geeignete Fördermöglichkeiten zu finden.
Die Evaluation der Arbeit der Quartiersmanagerinnen und -manager in diesem Bereich fällt äußerst
positiv aus (siehe Präsentation des Programms am 22.02.2018 im Ausschuss). Die bisherige
Auswertung zeigt, dass das Instrument des Quartiersmanagements in jedem der Quartiere erfolgreich
an bestehende Strukturen anknüpfen konnte und eine Bereicherung für die Arbeit vor Ort darstellt.
Dabei ist es so, dass in jedem der vier Quartiere sehr unterschiedliche haupt- und ehrenamtliche
Unterstützungsstrukturen in der Integrationsarbeit existieren und darauf aufbauend individuelle
Bedarfe im Hinblick auf das Quartiersmanagement bestanden. Aufgabe der Quartiersmanagerinnen
und -manager war es zu Beginn, die jeweilige sozialräumliche Struktur zu erfassen und dahingehend
spezifische Arbeits- und Unterstützungsstrategien zu entwickeln. Insgesamt sind viele positive
Ansätze in der integrativen Quartiersarbeit entstanden. Einerseits unterstützen die
Quartiersmanagerinnen und -manager dort, wo bereits ein zivilgesellschaftliches Engagement
vorhanden ist und stärken mit ihrer Arbeit die initiierten Projekte. Sie helfen bei Veranstaltungen und
im Projektmanagement und bringen hier auch ihre eigenen Ideen mit ein. Andererseits entwickeln sie
eigene Ansätze in den Bereichen, wo das zivilgesellschaftliche Engagement weniger organisiert ist
oder zusätzliche Bedarfe gesehen werden. Wichtigste Ziele dabei sind, Begegnungsmomente zu
schaffen und die Nachbarschaften zusammenzubringen (soziale Integration), die Sensibilisierung für
die Themen Flucht und Migration zu erhöhen (kulturelle Bildung) und über die Arbeit mit den
Geflüchteten deren Bedarfe sammeln und weitergeben zu können (Wissensgenerierung).
Daneben bringen die Quartiersmanagerinnen und -manager im Sinne der Netzwerkarbeit Akteure zum
Thema „Geflüchtete und Integration“ zusammen. Sie vereinen so Ressourcen und Wissen und
erhöhen damit die Effizienz der lokalen Integrationsarbeit. Arbeitsgemeinschaften bzw. Runde Tische
wurden installiert und dort, wo es notwendig ist, wurde eine engere Zusammenarbeit der
Stadtteilkonferenzen initiiert. Die Quartiersmanagerinnen und -manager machen keine
Einzelfallbetreuung, sondern initiieren integrationsfördernde Maßnahmen vor Ort. Dabei arbeiten sie
auch mit den anderen Akteuren der Integrationsarbeit (z.B. städtischer Sozialdienst in den
Übergangswohnheimen) zusammen.
Vorlage FB 56/0188/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.08.2018
Seite: 3/5
Im Konzept Quartiersmanagement wurde bereits beschlossen (AFSID 07.12.2017), dass das
Quartiersmanagement mit dem Schwerpunkt der Flüchtlingsintegration nicht unbefristet verstetigt
werden sollte. Das Programm war und ist als ein initiierendes Instrument gedacht, das für einen
Projektzeitraum und Projektanschübe konzipiert ist und den Verstetigungsgedanken von Anfang an
mitdenkt. Aus diesem Grund wurden nahezu alle Projekte im Quartiersmanagement mit anderen,
bereits tätigen Akteuren erarbeitet. Weiterhin spricht gegen eine langfristige Verstetigung die enge
Fokussierung auf das Thema der „Integration der Geflüchteten“. Diese Fokussierung ist zu Beginn
sicherlich richtig, muss jedoch immer stärker in eine allgemeine Quartiersarbeit übergehen, wo es um
Integration und Begegnung im Ganzen und damit mit Bezug auf alle Bevölkerungsgruppen geht.
Vor dem Hintergrund der geänderten Förderbestimmungen und der positiven Erfahrungen mit dem
Projekt schlägt die Verwaltung vor, die Option auf Verlängerung des Durchführungszeitraumes zu
nutzen und – bei positiver Entscheidung des Fördermittelgebers – das Projekt in den Quartieren mit
den größten Bedarfen zu verlängern. Dass eine Verlängerung der Maßnahme über 2018 hinaus
möglich ist, ist vor allem auf den bewilligungsbedingten späten Projektstart, aber auch auf
Personalfluktuationen, zurückzuführen. Dadurch sind Einsparungen in den Personalkosten
entstanden, die nun durch die Verlängerung des Durchführungszeitraumes eingesetzt werden können.
Der aufgestellte Finanzierungsplan ergibt, dass eine 1,0 Personalstelle (VZÄ) vom 01.01.2019 –
31.12.2019 über die Beantragung der Verlängerung des Durchführungszeitraums finanziert werden
könnte.
Mit Blick auf die wichtigsten Handlungsnotwendigkeiten und die Zahlen der Geflüchteten wird
folgender Plan empfohlen:
Kronenberg: Hier geht die Arbeit des Quartiersmanagements mit dem Schwerpunkt der
Flüchtlingsintegration unmittelbar über in die Tätigkeit des neu konzipierten
Quartiersmanagements Kronenberg/Kullen. Die guten Ansätze im Bereich der Integration auf
dem Kronenberg gehen somit nicht verloren, sondern werden in geeigneter Weise
weitergeführt.
Eilendorf/Richterich: Die sehr guten Ansätze in beiden Bezirken sollen bis Ende 2019
fortgeführt und weiter verstetigt werden. Die verbliebenen Fördermittel ermöglichen unter der
Voraussetzung, dass die Genehmigung des Landes zur Inanspruchnahme der
Verlängerungsoption einerseits erfolgt und andererseits der für 2019 erforderliche kommunale
Eigenanteil durch die städtischen Gremien genehmigt wird, den Erhalt einer vollen Stelle für
den Zeitraum bis Dezember 2019. Es wird empfohlen, Eilendorf und Richterich mit jeweils
einer halben Stelle weiter zu fördern. In beiden Quartieren konnten die
Quartiersmanagerinnen und -manager gemeinsam mit den lokal agierenden Bündnissen viele
erfolgreiche Projekte aufbauen, die nun, getragen von mehreren Kooperationspartnern,
weitergeführt werden. Dies ist im Sinne der Verstetigung sehr erfreulich und reduziert den
Koordinationsaufwand deutlich. Die Konzipierung neuer Projekte und die Unterstützung der
bestehenden Initiativen lassen sich nun mit einer reduzierten Stundenanzahl in den Bezirken
realisieren.
Vorlage FB 56/0188/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.08.2018
Seite: 4/5
Aachen-Nord: Hier wird auf einen Erhalt des QFI aus Prioritätsgründen verzichtet. Zum einen
sind die Zahlen der Geflüchteten rückläufig, zum anderen agiert in Aachen-Nord das
Stadtteilbüro im Rahmen des Projekts „Soziale Stadt“, das ebenfalls integrationsfördernde
Maßnahmen umsetzt (Begegnung im Quartier)
Um die 1,0-Stelle für Richterich und Eilendorf zu erhalten, wurde zwischenzeitlich eine Anfrage an das
Ministerium gestellt. Es wird geklärt, ob die Projektverlängerung in dieser Form möglich ist. Der
Fachbereich Personal und Organisation wird parallel eine unterjährige Veränderungsvorlage zum
Stellenplan 2018 (Verlängerung des kw-Vermerkes) in die Sitzung des Rates der Stadt am 14.11.2018
(in Beratungsfolge AfSID, PVA und Rat) vorbehaltlich einer finanziell auskömmlichen Bewirtschaftung
der Stelle einbringen.
Anlagen:
Anlage 1: Ratsantrag der Fraktion DIE LINKE Nr. 343/17
Vorlage FB 56/0188/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.08.2018
Seite: 5/5