Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
309556.pdf
Größe
1,2 MB
Erstellt
20.08.18, 12:00
Aktualisiert
27.08.18, 10:24
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration
Beteiligte Dienststelle/n:
Fachbereich Immobilienmanagement
FB 56/0185/WP17
öffentlich
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
20.08.2018
Wohnungsbedarfsprognose für die Stadt Aachen – Aktualisierung
der Bevölkerungs- und Haushaltszahlen
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
11.09.2018
Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Prof. Dr. Sicking
(Beigeordneter)
Vorlage FB 56/0185/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 22.08.2018
Seite: 1/5
Finanzielle Auswirkungen
JA
NEIN
x
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebe-
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
- Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebe-
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Es ergeben sich keine finanziellen Auswirkungen.
Vorlage FB 56/0185/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 22.08.2018
Seite: 2/5
Erläuterungen:
Die aktuelle Wohnungsmarktberichterstattung zeigt, dass der Aachener Wohnungsmarkt
insbesondere aufgrund der Hochschulexpansion, aber auch durch den vermehrten Zuzug von
Geflüchteten seit 2014, zunehmend angespannt und durch eine ausgeprägte Flächenknappheit
gekennzeichnet ist. Folge sind steigende Mietpreise und Verdrängungseffekte in das Umland. Das
beschriebene Wachstum stellt für die Stadt Aachen eine große Chance, aber auch eine
Herausforderung dar. Zur Erreichung des gesamtstädtischen Ziels, für Menschen in jeder Lebenslage
ein angemessenes Wohnraumangebot zu schaffen (vgl. „Aachen-Strategie-Wohnen“) ist die
Entwicklung integrierter Strategien erforderlich.
Im Rahmen der Fusion der Fachbereiche „Soziales und Integration“ und „Wohnen“ wurde mit der
Abteilung Planung eine zentrale Wohnbaukoordination eingerichtet, um die strategischen und
koordinierenden Prozesse zu optimieren. Die Position der Abteilungsleitung wurde zum 01.06.2017
besetzt, eine vollständige Besetzung der Abteilung ist seit dem 13.08.2017 gegeben. Die Aufgaben
der Abteilung wurden im Ratsbeschluss wie folgt definiert:
„Die Abteilung, in den Rollen der Wohnbaukoordination und Sozialentwicklungsplanung, befasst sich
mit der Sammlung und Analyse aller wohnungs(bau)- und sozialrelevanten Fakten. Sie entwickelt
hieraus in Zusammenarbeit mit allen Handelnden innerhalb als auch außerhalb der Verwaltung, ggf.
grenzüberschreitend, im Rahmen eines ‚Strategiezirkels‘ tragfähige, zukunftsorientierte Konzepte zur
Optimierung der Wohnraumsituation unter Berücksichtigung bedarfsorientierter sozialer,
lebensräumlicher Aspekte.“ (s. Ratsbeschluss vom 06.04.2016).
Seit Gründung der Abteilung stand insbesondere der Aufbau koordinierender Strukturen im
Mittelpunkt. So wurde ein „Strategiezirkel Wohnen“ (seit 11/2017) eingerichtet, um den
fachbereichsübergreifenden Abstimmungsprozess im Wohnungsbau zu verbessern und die
verschiedenen strategischen Instrumente aufeinander abzustimmen und zu bündeln. Zudem wurde
der Dialog mit der Wohnungswirtschaft und weiterer wohnungspolitischer Akteure durch Gründung
eines „Runden Tisches der Wohnungsmarktakteure“ (seit 07/2018) intensiviert. Außerdem wurde ein
„Fachplanerkreis“ (seit 04/18) initiiert, der im Sinne einer zielgerichteten Quartiersentwicklung die
kommunalen Ressourcen bündelt und die Planungen zu Aufwertungsprozesse in den – insbesondere
sozial herausgeforderten - Quartieren durch die Zusammenarbeit der verschiedenen Fachplaner (FB
61, FB 36, FB 45, FB 56 und FB 02), zusammenbringt, abstimmt und gemeinsam umsetzt. Zudem
wurden in den städtischen Wohnungsbauprojekten mit Modellcharakter fachbereichsübergreifende
Projektgruppen eingerichtet.
Dabei dienen insbesondere die strategischen Austauschplattformen nicht nur kurz- und mittelfristig der
Prozessoptimierung, sondern ihre Erkenntnisse sollen vor allem auch in die Fortschreibung des
„Aachener Handlungskonzepts Wohnen“ einfließen – einer integrierten Strategie zur nachhaltigen
Verbesserung der Wohnraumsituation, welche die kommunalen Handlungsinstrumente aus den
verschiedenen Fachrichtungen erfasst, fort entwickelt und zu einer Gesamtstrategie bündelt.
Vorlage FB 56/0185/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 22.08.2018
Seite: 3/5
Wichtige Grundlage kommunaler Handlungskonzepte ist eine fundierte empirische
Wohnraumbedarfsanalye. Die Stadt Aachen verfügt mit der kommunalen
Wohnungsmarktberichterstattung über ein umfangreiches Berichtswesen, welches die Mechanismen
der Wohnraumentwicklung (Nachfragefaktoren, Angebotsfaktoren und Auswirkungen auf den
Wohnungsmarkt) retrospektiv detailliert analysieren kann. Die Wohnungsmarktberichterstattung gibt
damit eine valide Datenlage für die aktuelle Lage auf dem Aachener Wohnungsmarkt. Sie vermag
jedoch nicht, zukünftige Bedarfe verlässlich zu prognostizieren.
Eine umfassende Wohnraumbedarfsprognose wurde zuletzt im Jahr 2014, auf der Datenbasis der
Jahre 2010 bis 2012, durch das Institut „Quaestio Forschung & Beratung“ vorgenommen. Bereits in
dieser Prognose wurde darauf hingewiesen, dass es sich bei den geschilderten Szenarien um
Mindestannahmen handelt. Die Aktualisierung der Prognose der Bevölkerungs- und Haushaltszahlen
stellt eine wichtige Grundlage zur Vorbereitung der Fortschreibung des Aachener Handlungskonzepts
Wohnen dar, dient aber auch als Grundlage, um hieraus die Bedarfe für die zukünftig notwendigen
Wohnungsbauflächen im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans Aachen*2030 zu
ermitteln.
Vor diesem Hintergrund haben die Fachbereiche Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen (FB 61) und
Wohnen, Soziales und Integration (FB 56) gemeinsam das Institut „Quaestio Forschung & Beratung“
mit einer Aktualisierung der Wohnraumbedarfsprognose beauftragt. Der Betrachtungszeitraum der
Prognose reicht bis zum 31.12.2034. Das Ergebnis liegt nun vor und wird dem Ausschuss zur
Kenntnis gegeben (s. Anlage).
Ausgangsbasis und methodisches Vorgehen:
Die aktuelle Wohnungsmarktberichterstattung (vgl. Wohnungsmarktbericht 2017) zeigt, dass sich das
tatsächliche Bevölkerungswachstum deutlich positiver entwickelt hat als im Gutachten aus dem Jahr
2014 prognostiziert. Ursache ist zum einen das kontinuierliche Wachstum der Aachener Hochschulen,
zum anderen aber auch der vermehrte Zuzug von Geflüchteten seit dem Jahr 2014.
Die nun vorgenommene Aktualisierung der Wohnungsmarktprognose berechnet die zukünftigen
Bedarfe in drei Szenarien:
1. Trendszenario:
Das Trendszenario geht davon aus, dass die Entwicklung im Zeitraum 2013-2016 sich auch in den
Folgejahren fortsetzt. Demnach werden auch die wirtschaftlich positivere Entwicklung und deren
Auswirkungen auf die Wanderungsbewegungen fortgeschrieben. Insofern ist das Trendszenario
inhaltlich eine Fortführung des alten Szenarios Wirtschaft +.
2. Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“:
Das Szenario geht im Unterschied zum Trendszenario davon aus, dass sich die Zahl der Zuwanderer
aus den Krisenländern weiter reduziert. Für die Zuwanderung aus den Krisenländern wurde
angenommen, dass sie bis 2022 wieder auf das Niveau von 2013 zurückgeht, die weiteren Parameter
werden fortgeschrieben.
Vorlage FB 56/0185/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 22.08.2018
Seite: 4/5
3. Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
Im Unterschied zum Trendszenario geht das Szenario davon aus, dass sich aufgrund internationaler
wie nationaler Rahmenbedingungen die positive wirtschaftliche Entwicklung abschwächt (höhere
Fortzugsquoten und geringere Zuzugsquoten), die weiteren Parameter werden fortgeschrieben.
Zentrale Erkenntnisse:
In allen Szenarien der vorliegenden aktualisierten Wohnungsbedarfsprognose wird davon
ausgegangen, dass aktuell (bis Ende 2019) ein ungedeckter Wohnraumbedarf in Höhe von 4.480
Wohneinheiten gegeben ist. Davon werden 4.180 neue Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau
und 300 Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern benötigt.
Abhängig von den jeweiligen Szenarien ergeben sich bis Ende des Jahres 2034 Wohnraumbedarfe
für insgesamt rund 9.990 – 10.630 Wohneinheiten, aufgeteilt in rund 2.500 Wohneinheiten in Ein- und
Zweifamilienhäusern sowie 7.440 - 8.080 Wohneinheiten in Mehrfamilienhäusern. Ausgehend von der
prognostizierten Bevölkerungsentwicklung werden ebenso die Brutto – Flächenbedarfe errechnet. Der
Bruttobauland bedarf beträgt dabei abhängig von den Szenarien zwischen 191 – 199 ha. Ein Teil
dieses Brutto - Flächenbedarfs kann durch vorhandene Baulandreserven, in der Innenentwicklung
oder in Baulücken realisiert werden. Erst nach Abzug der aktuell bestehenden Potentiale ergibt sich
der Wohnflächenbedarf, der darüber hinaus zusätzlich ausgewiesen werden müsste, um den Bedarf
vollständig decken zu können.
Weiteres Vorgehen:
Um den zusätzlichen Flächenbedarf zu ermitteln, muss nun parallel auch die Untersuchung der
Baulandreserven aktualisiert werden. Diese Untersuchung erfolgt im Rahmen der Neuaufstellung des
Flächennutzungsplans Aachen*2030 und befindet sich derzeit noch in Erarbeitung. Die nun
aktualisierte Wohnungsbedarfsprognose soll Teil der quantitativen empirischen Bedarfsanalyse in
Vorbereitung der Fortschreibung des „Aachener Handlungskonzepts Wohnen“ werden. Zur
Vorbereitung des Handlungskonzepts ist in einem nächsten Schritt zudem ein detaillierter Blick auf die
unterschiedlichen Zielgruppen und qualitativen Bedarfslagen notwendig. Eine wichtige Rolle spielt
dabei die Frage, welche Bevölkerungsgruppen aufgrund der Anspannung des Aachener
Wohnungsmarktes keinen angemessenen Wohnraum mehr im Stadtgebiet finden und in das Umland
verdrängt werden. Der Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration beabsichtigt, diese qualitative
Analyse nach der Sommerpause zu beauftragen. Haushaltsmittel stehen planmäßig zur Verfügung.
Anlage/n:
Anlage 1 - Wohnungsbedarfsprognose
Vorlage FB 56/0185/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 22.08.2018
Seite: 5/5
Wohnungsbedarfsprognose für die Stadt
Aachen – Aktualisierung der Bevölkerungsund Haushaltszahlen
Zusammenfassung der Ergebnisse
Bonn: Juli 2018
Ansprechpartner:
Bernhard Faller
Nora Wilmsmeier
Friesenstraße 17 . D - 53175 Bonn
Fon: +49 (0)228 266 888 - 0
Fax: +49 (0)228 55547271
office@quaestio-fb.de . www.quaestio-fb.de
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
INHALTSVERZEICHNIS
1.
Hintergrund
1
2.
Annahmen
1
2.1.
Rahmenbedingungen und Grundannahmen (alle Varianten)
1
2.2.
Annahmen Trendszenario
7
2.3.
Annahmen Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“
8
2.4.
Annahmen Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
8
Ergebnisse
9
3.1.
Ergebnisse der Bevölkerungsprognose in den Varianten
9
3.2.
Ergebnisse Trendszenario
10
3.3.
Ergebnisse Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“
14
3.4.
Ergebnisse Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
17
4.
Fazit
20
5.
Anhang
22
Datentabellen zu den Abbildungen
22
3.
5.1.
-i-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
1.
Hintergrund
Im Jahr 2014 wurde die Aachen-Strategie-Wohnen durch Quaestio aktualisiert. In diesem
Kontext wurde auch eine Bevölkerungs- sowie darauf aufbauend eine Wohnungsbedarfsprognose erstellt. Startjahr für die Prognosen war 2012, so dass sie im Wesentlichen auf der
Bevölkerungsentwicklung der Jahre 2010 bis 2012 basierte. In den letzten Jahren und dementsprechend ersten Prognosejahren hat sich die Bevölkerungszahl jedoch deutlich positiver
entwickelt als damals angenommen. Ursächlich ist insbesondere die Hochschulexpansion
und zudem die erhöhte Zuwanderung aus dem Ausland, sowohl aus Krisenregionen wie
auch z. B. Südeuropa und Teilen Asiens. Da sich damit auch die Rahmenbedingungen für
die Wohnungsnachfrage verändert haben, ist Anlass gegeben, die Prognose von 2014 zu
aktualisieren und so wieder eine wohnungspolitische Grundlage zu erhalten. Im vorliegenden
Bericht sind die Ergebnisse dieser Aktualisierung zusammengefasst.
Die aktualisierte Prognose entspricht im methodischen Vorgehen der von 2014. Zugrunde
gelegt wurde die Entwicklung der letzten Jahre. Während in der Prognose von 2014 der Zeitraum 2010 bis 2012 als Stützzeitraum genutzt wurde, basiert die aktuelle Prognose auf den
Jahren 2013 bis 2016, so dass der realen Entwicklung der letzten Jahre Rechnung getragen
wird. Mit den vorliegenden Prognoseergebnissen wird ausschließlich das Zahlengerüst der
Aktualisierung der Aachen-Strategie-Wohnen von 2014 aktualisiert. Die übrigen Ergebnisse
und Aussagen der Aktualisierung der Aachen-Strategie-Wohnen zur teilräumlichen Ausdifferenzierung und den Empfehlungen haben davon unberührt Bestand.
2.
Annahmen
2.1.
Rahmenbedingungen und Grundannahmen (alle Varianten)
Die Grundannahmen und die verwendete Datenbasis der Prognose entspricht dem Vorgehen von 2014. Verändert wurde der Stützzeitraum, d.h. die Jahre, für die Geburten, Sterbefälle, Zu- und Abwanderung analysiert und als aktuelle demographische Rahmenbedingungen in die Prognose einbezogen wurden. Als Änderung gegenüber 2014 wurde die Auslandszuwanderung genauer analysiert und für die Szenarien unterschiedliche Annahmen
diesbezüglich getroffen. Hintergrund hierfür sind die gewachsene Bedeutung der Auslandszuwanderung an der Bevölkerungsentwicklung von Aachen sowie die Unsicherheiten bezüglich des zu erwartenden Umfangs der zukünftigen Zuwanderung aus dem Ausland.
Im Einzelnen wurden folgende Daten und Annahmen für die Prognose genutzt:
-1-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Ausgangsbasis für die Prognose ist der Bevölkerungsstand zum 31.12.2017.
Für die Geburten wurden die Geburten pro Frau nach Altersjahren (Geburtenquote)
im Durchschnitt 2012-2017 als konstant angenommen.
Für die Sterbefälle wurde die Sterbetafel von Nordrhein-Westfalen in der aktuellsten
Variante von 2014-2016 als konstant angenommen.
Für die Annahmen zur Abwanderung ist Basis die Abwanderung 2013-2016.
Für die Annahmen zur Zuwanderung aus der Wohnungsmarktregion (entspricht Städteregion), dem restlichen Nordrhein-Westfalen und dem restlichen Deutschland ist
Basis die Zuwanderung 2013-2016.
Die Veränderungen in den Prognoseergebnissen ergeben sich im Wesentlichen aus den
aktuelleren Stützzeiträumen (2013-2016 gegenüber 2010-2012 im Gutachten von 2014).
Abbildung 1 zeigt, wie sich die Wanderungsbewegungen zwischen den beiden Stützzeiträumen verändert haben. Deutlich wird, dass sich die Wanderungsbilanz mit dem übrigen Nordrhein-Westfalen (vor allem durch mehr Fortzüge) leicht verschlechtert hat. Hingegen ist das
Wanderungssaldo mit dem übrigen Deutschland positiver geworden. Die deutlichste Veränderung ist in der Auslandszuwanderung und Abwanderung festzustellen, so dass sich auch
in dieser Darstellung die Notwendigkeit, diese differenzierter in die Prognose einzubeziehen,
bestätigt.
-2-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 1:
Zuzüge nach und Fortzüge aus Aachen nach Herkunfts- und Zielregion im Vergleich 2010-2012 und 2013-2016 (pro Jahr)
Quelle: Stadt Aachen
Kommentar: Die Wohnungsmarktregion umfasst die Kommunen der Städteregion Aachen (ohne Aachen).
Abbildung 2 zeigt die Wanderungsbewegungen Aachens in den Altersgruppen. Aachen gewinnt demnach in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen an Bevölkerung. Gegenüber dem
im Gutachten von 2014 betrachteten Zeitraum 2010-2012 ist vor allem die Wanderungsbilanz der 15- bis 19-Jährigen positiver geworden. Ursächlich ist zum einen, dass durch die
verkürzte Schulzeit auf 12 Jahre bis zum Abitur („G8“) die Studierenden jünger sind, wenn
sie für ihr Studium nach Aachen kommen. Zum anderen hat der Zuzug junger Geflüchteter
zu einer Verbesserung des Saldos in dieser Altersgruppe geführt.
-3-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 2:
Durchschnittliche jährliche Wanderungsbilanz der Stadt Aachen nach
Alter und Geschlecht (2013-2016)
Quelle: Stadt Aachen
Berücksichtigung der Auslandszuwanderung
Für die Annahme der zukünftigen Zuwanderung aus dem Ausland wurde die Auslandszuwanderung nach Herkunftsregionen analysiert und die Zuwanderung aus aktuellen Krisenländern (Syrien, Irak, Libyen, Afghanistan, Kenia, Somalia, Nigeria, Äthiopien, Kongo) gesondert betrachtet. Die Abgrenzung der Krisenländer erfolgte nach den in den letzten Jahren
in den Aachener Flüchtlingsunterkünften vertretenen Nationen sowie dem Konfliktbarometer
des Heidelberg Institute for international conflict research 2017. In Abbildung 3 wird deutlich,
dass nicht nur die Zuwanderung aus den Krisenländern sich zwischen 2013 und 2017 verändert hat, sondern auch die Zuwanderung aus dem übrigen Ausland. Der größte Anteil der
Zuwanderer aus dem Ausland stammt aus der EU. Durch die Grenznähe kommen allein
über 10 % der jährlichen Auslandszuwanderer aus Belgien und den Niederlanden.
-4-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 3: Zuwanderung aus dem Ausland nach Herkunftsländern
Quelle: Stadt Aachen
Kommentar: Die Abgrenzung der Krisenländer erfolgte nach den in den letzten Jahren in den Aachener Flüchtlingsunterkünften vertretenen Nationen sowie dem Konfliktbarometer des Heidelberg Institute for international
conflict research 2017. Dargestellt sind die in der Meldestatistik als Zuwanderung aus dem Ausland verbuchten
Fälle.
Auch für die Nicht-Deutschen Zuziehenden nach Aachen gilt, dass es sich überwiegend um
junge Personen zwischen 16 und 25 Jahren handelt (siehe Abbildung 4). Die RWTH Aachen
hat daran einen erheblichen Anteil, da durch sie internationale Studierende nach Aachen
ziehen. Der hohe Anteil der Zuwanderung aus dem asiatischen Raum deutet auf die intensiven Bemühungen der Aachener Hochschulen hin, sich verstärkt international auszurichten.
China und Indien sind dabei zwei der Schwerpunktländer, die im Rahmen der aktuellen Internationalisierungsstrategie der RWTH Aachen im Fokus der Kooperation stehen.
-5-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 4:
Wanderungssaldo von Nicht-Deutschen mit der Stadt Aachen 2017
Quelle: Stadt Aachen Melderegister, Darstellung FB02/200 Statistikstelle
Da aufgrund der politischen Rahmenbedingungen unwahrscheinlich ist, dass sich in der Zuwanderung aus den Krisenländern ein Anstieg wie 2015 wiederholt, wird als beste Setzung
der Wert für 2017 für die Prognose angenommen. Ebenso wird für die Zuwanderung aus den
übrigen Ländern in den Prognosen die Zuwanderung von 2017 als konstant angenommen.
Für die Zuwanderung aus Krisenländern wurde neben der Zuwanderung aus dem Ausland
auch eine „versteckte Auslandszuwanderung“ berücksichtigt. Durch die Registrierung der
Geflüchteten in der Erstaufnahme in anderen Regionen Deutschlands werden diese bei einer
nachfolgenden Unterbringung in Aachen statistisch zum Teil als Inlandszuwanderung erfasst. Um dies bestmöglich zu berücksichtigen, wurde die Zuwanderung nach Aachen aus
Deutschland nach Nationalitäten ausgewertet und die Zuwanderer mit Staatsbürgerschaft
aus den Krisenländern anteilig als Auslandszuwanderung betrachtet.
Die getrennte Betrachtung der Zuwanderung aus Krisenregionen und aus dem übrigen Ausland stellt die einzige methodische Änderung gegenüber dem Gutachten von 2014 dar.
Annahmen zur „Marktanpassung“, Haushalts- und Wohnungsbedarfsprognose
Wie auch im Gutachten 2014 wurde als „Marktanpassung“ angenommen, dass trotz des Generationenwechsels im Einfamilienhausbestand diese nicht vermehrt leer stehen, sondern es
-6-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
zu einer Nachfrageverlagerung aus dem Geschosswohnungsbestand (25 %) und der Wohnungsmarktregion (75 %) kommt.
Die Annahmen zur Haushalts- und Wohnungsbedarfsprognose entsprechen denen des Gutachtens von 2014. Es wurde lediglich die verwendete Datenbasis wie folgt aktualisiert:
Für die Haushaltsprognose wurden die Haushaltsvorstandsquoten von 2007 anhand
der Haushaltsstruktur Aachens für 2017 angepasst und als konstant angenommen.
Für die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern bzw. Geschosswohnungen
wurden die Ein- und Zweifamilienhausquoten auf Basis des Mikrozensus Wohnen
2010/2014 für die NRW-Städte mit 180.000 bis 380.000 Einwohnern zugrunde gelegt
und anhand des Anteils von Ein- und Zweifamilienhäusern im Aachener Wohnungsbestand (Quelle IT.NRW) auf Aachen angepasst. Die verwendete Einfamilienhausquote liegt mit 21 % etwas unter der von 2012 (22 %), die als Grundlage für die Aktualisierung der Aachen-Strategie-Wohnen 2014 genutzt wurde.
Als Änderung gegenüber 2014 wurden auch in der Haushalts- und Nachfrageprognose
die Zuwanderer aus den Krisenländern gesondert betrachtet. Hintergrund ist, dass sich
ihre Haushaltsstruktur und Wohnungsnachfrage vom städtischen Durchschnitt unterscheidet. Für die Haushaltsstruktur wurde die Haushaltsstruktur der zum Zeitpunkt der
Bearbeitung in den Aachener Flüchtlingsunterkünften lebenden Personen ausgewertet
und als konstant angenommen. Für die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern
und Geschosswohnungen ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Geschosswohnungen deutlich höher liegt als in der Gesamtbevölkerung. Es wurde eine Nachfrage
von 5 % Wohneinheiten in Ein- und Zweifamilienhäusern und 95 % Geschosswohnungen
angenommen (Ein- und Zweifamilienhausquote in Aachen insgesamt = 21 %).
2.2.
Annahmen Trendszenario
In der Aktualisierung der Aachen-Strategie-Wohnen von 2014 wurde das Wirtschafts+Szenario als wohnungspolitische Grundlage gewählt. Dieses ging von einer stärkeren wirtschaftlichen Dynamik aus, die so auch eingetreten ist, wie der stärkere Anstieg der Zahl der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort seit 2014 zeigt (siehe Abbildung 5).
-7-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 5:
Arbeitslosenquote und Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in
Aachen 2005-2017
Quelle: Stadt Aachen FB02/200 Statistikstelle, Datengrundlage: Bundesagentur für Arbeit
Das Trendszenario geht davon aus, dass die Entwicklung im Zeitraum 2013 bis 2016 sich
auch in den Folgejahren fortsetzt (konstante Zu- und Abwanderungsquoten). Demnach wird
auch die wirtschaftlich positivere Entwicklung und deren Auswirkungen auf die Wanderungsbewegungen fortgeschrieben. Insofern ist das Trendszenario inhaltlich eine Fortführung des
alten Szenarios Wirtschafts+.
2.3.
Annahmen Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“
Das Szenario geht im Unterschied zum Trendszenario davon aus, dass sich die Zahl der
Zuwanderer aus den Krisenländern weiter reduziert, da sich die Lage in den Krisenregionen
entschärft. Für die Zuwanderung aus den Krisenländern (sowohl statistisch aus dem Ausland
als auch „versteckte Auslandszuwanderung“ aus dem Inland, s.o.) wurde angenommen,
dass sie bis 2022 wieder auf das Niveau von 2013 zurückgeht. Die übrigen Annahmen entsprechen dem Trendszenario.
2.4.
Annahmen Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
Im in der Prognose genutzten Stützzeitraum ist eine positive wirtschaftliche Entwicklung festzustellen. Während wir im Trendszenario davon ausgehen, dass sich diese in den nächsten
Jahren fortsetzt, geht das Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“ davon aus, dass
sich aufgrund internationaler wie nationaler Rahmenbedingungen (z. B. Zunahme von Importzöllen und Protektionismus) die positive wirtschaftliche Entwicklung abschwächt. Dies
-8-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
wirkt sich durch im Vergleich zum Zeitraum 2013-2016 höhere Fortzugsquoten und geringere
Zuzugsquoten aus. Insbesondere in der Altersgruppe der Hochschulabsolventen führt eine
gebremste wirtschaftliche Entwicklung dazu, dass diese nach ihrer Ausbildung schwieriger
eine Beschäftigung finden und daher ein größerer Anteil Aachen verlässt und in anderen
Regionen eine Anstellung findet. Folglich kommt es im Verhältnis zum Trendszenario zu einer erhöhten Abwanderung. Gleichzeitig wird auch der Zuzug aus anderen Regionen gebremst, da weniger Personen für einen Arbeitsplatz nach Aachen kommen. Entsprechend
verringert sich die Zuwanderung nach Aachen. Da sich die wirtschaftliche Entwicklung nicht
direkt auf den Zuzug von Geflüchteten auswirkt, wurden die Wanderungsannahmen für die
Auslandszuwanderung nur für die Zuwanderung aus Nicht-Krisenländern angepasst. Die
Annahmen für die Zuwanderung aus Krisenländern entsprechen denen im Trendszenario.
Abbildung 6:
Wanderungsannahmen im Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
Veränderung des Wanderungsverhaltens
Erhöhte
Abwanderung
Verminderte
Zuwanderung
bis 2020
bis 2025
bis 2030
bis 2035
in die Wohnungsmarktregion
0,5%
1,0%
1,0%
1,0%
ins übrige Nordrhein-Westfalen
0,5%
1,0%
1,0%
1,0%
ins übrige Deutschland
0,5%
1,0%
1,0%
1,0%
ins Ausland
0,5%
1,0%
1,0%
1,0%
aus der Wohnungsmarktregion
-0,5%
-1,0%
-1,0%
-1,0%
aus dem übrigen Nordrhein-Westfalen
-0,5%
-1,0%
-1,0%
-1,0%
aus dem übrigen Deutschland
-0,5%
-1,0%
-1,0%
-1,0%
aus dem Ausland
-0,5%
-1,0%
-1,0%
-1,0%
Quelle: eigene Darstellung
Kommentar: Die Prozentzahlen in den Zeilen „Erhöhte Abwanderung“ beschreiben die Werte, um welche die
Abwanderung innerhalb des Szenarios erhöht wurde. Die Prozentzahlen in den Zeilen „Verminderte Zuwanderung“ beschreiben die Werte, um welche die Zuwanderung innerhalb des Szenarios gesenkt wurde.
3.
Ergebnisse
3.1.
Ergebnisse der Bevölkerungsprognose in den Varianten
Aufgrund der deutlich positiveren Bevölkerungsentwicklung im Zeitraum 2013-2016 als in
den Prognosen von 2014 angenommen, liegen die neuen Bevölkerungsprognosen deutlich
über dem Wirtschafts+-Szenario von 2014. Der Verlauf der Prognosen mit einem Bevölkerungsanstieg in den nächsten Jahren und einer Stagnation bzw. einem Bevölkerungsrückgang in den späteren Prognosejahren folgt dem gesamtdeutschen Trend und ist bedingt
durch die aktuelle Altersstruktur der Bevölkerung und der sich verstärkenden Differenz zwi-
-9-
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
schen Sterbefällen und Geburten (Überalterung der Gesellschaft und demographischer
Wandel).
Abbildung 7:
Vergleich der aktuellen Prognose mit der Prognose von 2014
Quelle: Quaestio 2014 und eigene Berechnung
3.2.
Ergebnisse Trendszenario
Die maximale Bevölkerungszahl ist im Trendszenario Ende 2030 mit rund 264.700 Einwohnern erreicht. In den Folgejahren wirkt sich der gesamtdeutsche Bevölkerungsrückgang
(demographischer Wandel) in einer weitgehenden Stagnation der Bevölkerungszahl aus.
- 10 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 8:
Ergebnisse der Bevölkerungs- und Haushaltsprognose im Trendszenario
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
Abbildung 9:
Entwicklung der Haushaltsstruktur im Trendszenario
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
Kommentar: Für 2017 Zahl der Haushalte zum Stichtag 31.12.2017, ab 2020 prognostizierte Werte
- 11 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Im Ergebnis des Szenarios ergibt sich insbesondere in den ersten Prognosejahren ein Neubaubedarf von Geschosswohnungen. Dies ergibt sich aus der Bevölkerungs- und Haushaltsentwicklung, die bis 2025 das stärkste Wachstum aufweist (siehe Abbildung 8). Da der Bevölkerungsanstieg stärker ist, als in der Prognose 2014 angenommen, liegt auch der resultierende Neubaubedarf höher als im Gutachten von 2014. Da es sich überwiegend um junge
Haushalte handelt, entfällt die zusätzliche Nachfrage überwiegend auf das Mehrfamilienhaussegment. Für den Zeitraum 2018-2019 wurde zusätzlich berücksichtigt, dass zum Startzeitpunkt der Prognose rund 680 Haushalte von Geflüchteten noch in Unterkünften untergebracht waren und für diese noch ein Neubaubedarf besteht.
Der Neubaubedarf setzt sich aus unterschiedlichen Komponenten zusammen. Diese entsprechen der im Gutachten von 2014 verwendeten Einteilung. Der demographisch bedingte
Bedarf ergibt sich aus der Zunahme der Haushalte, die das Marktsegment nachfragen. Dem
qualitativen Bedarf liegt die Annahme zugrunde, dass selbst ohne demographisch bedingten
Neubaubedarf eine Neubaunachfrage besteht (spezifische Präferenz von Nachfragergruppen nach Neubauobjekten) und, dass ein Neubau zur Erfüllung moderner und sich verändernder Wohnansprüche (Energieeffizienz, altersgerechtes Wohnen) notwendig ist. In der
Prognose wird (wie auch im Gutachten 2014) davon ausgegangen, dass hierfür ein gesamter
jährlicher Neubau von 150 Wohneinheiten in beiden Segmenten notwendig ist. Der in Abbildung 10 ausgewiesene qualitative Neubaubedarf ist somit die Zahl von Wohneinheiten, die
neben dem demographisch bedingten Bedarf und dem Ersatzbedarf noch notwendig ist, um
die Mindestzahl von 150 Wohneinheiten pro Jahr zu erreichen.
Im Mehrfamilienhaussegment ergibt sich der demographisch bedingte Bedarf rechnerisch
aus den als konstant angenommenen Mehrfamilienhausquoten. Durch die angenommene
„Marktanpassung“ kommt es jedoch zu einer Verlagerung von Nachfrage aus dem Mehrfamilienhaussegment auf das Ein- und Zweifamilienhaussegment (25 % der freigezogenen Einfamilienhäuser werden aus dem Mehrfamilienhausbestand wiederbesetzt; siehe Annahmen
oben). Diese Verlagerung wird in der Tabelle als „Verluste an das EZFH-Segment“ ausgewiesen.
- 12 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 10:
Jährlicher Neubaubedarf im Trendszenario nach Zeiträumen und
Wohnungsmarktsegmenten
Wohneinheiten in Ein- und
Zweifamilienhäusern
Insgesamt
2018-2019
2020-2024
2025-2029
2030-2034
150
150
150
150
davon
qualitativer
Bedarf
120
100
110
80
davon
demografisch
bedingt
0
20
10
40
Wohneinheiten in Mehrfamilienhäuser
davon
Ersatzbedarf
(0,1%)
30
30
30
30
Insgesamt
2090
480
150
150
davon
qualitativer
Bedarf
0
0
40
40
davon
demografisch
bedingt
2040
390
0
0
davon
Verluste
Ersatzan EZFHbedarf
Segment
(0,1%)
120
-70
120
-30
130
-20
130
-20
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
Kommentar: Für den Ersatzbedarf wurde ein Wert von 0,1% des Wohnungsbestandes pro Jahr angenommen. In
anderen Studien werden zum Teil höhere Werte angenommen. Angesichts der Wohnungsabgangsstatistik der
Stadt Aachen, die in den letzten Jahren ein Maximum von 0,05% des Bestands ausweist, ist der hier angenommene geringere Wert realistisch.
Rechenbeispiel für das Mehrfamilienhaussegment für den Zeitraum 2025-2029: 130 WE Ersatzbedarf – 20 WE
Verlust an EZFH-Segment (+ 0 demographisch bedingter Bedarf) + 40 WE qualitativer Bedarf = 150 WE
Abbildung 11:
Resultierender Flächenbedarf im Trendszenario
Ein- und Zweifamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(350m² Nettobaul.
einheiten
pro WE)
2018-2019
2020-2024
2025-2029
2030-2034
Summe bis 2034*
300
750
750
750
2550
11 ha
26 ha
26 ha
26 ha
89 ha
Mehrfamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(100m² Nettobaul.
einheiten
pro WE)
4180
2400
750
750
8080
42 ha
24 ha
8 ha
8 ha
81 ha
Wohneinheiten
insgesamt
Flächenanspruch
insgesamt
4480
3150
1500
1500
10630
52 ha
50 ha
34 ha
34 ha
170 ha
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
*Die für den Flächenbedarf genannten Zeiträume umfassen immer den 1.1. des zuerst genannten Jahres bis
31.12. des als zweites genannten Jahres, d.h. für die prognostizierte Bevölkerung zum Stichtag 1.1.2035 wird
entsprechend der Flächenbedarf bis 31.12.2034 ausgewiesen.
Wie auch beim Neubaubedarf ergibt sich gegenüber der Aktualisierung der AachenStrategie-Wohnen von 2014 ein höherer Flächenbedarf, der insbesondere in den ersten
Prognosejahren entsteht. In Abbildung 11 wurden die Dichten bzw. der Flächenbedarf pro
Wohneinheit analog zum Gutachten von 2014 verwendet. Diese wurden zwischenzeitlich
durch die Stadt Aachen ausgehend von der Flächeninanspruchnahme in den letzten Jahren
überprüft und unter der Prämisse einer verminderten Flächeninanspruchnahme und der Zielsetzung weiterer Nachverdichtungen im Bestand aktualisiert. In den Ergebnissen in Abbildung 12 wurden diese aktualisierten Werte für das Bruttobauland verwendet. Da es sich im
Gegensatz zu den Annahmen in Abbildung 11 um Bruttowerte handelt, liegen die neuen
Werte für den Flächenanspruch pro Wohneinheit höher als die Nettowerte in Abbildung 11.
Bedenkt man, dass für die Umrechnung von Netto- zu Bruttobauland ein Aufschlag von etwa
25 % hinzugerechnet werden muss, wird deutlich, dass die neuen Werte die flächensparendere Bebauung, wie sie in Aachen in den letzten Jahren umgesetzt wurde, widerspiegeln.
- 13 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 12:
Resultierender Flächenbedarf im Trendszenario mit aktualisierten
Dichtewerten
Ein- und Zweifamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(400m² Bruttobaul.
einheiten
pro WE)
2018-2019
2020-2024
2025-2029
2030-2034
Summe bis 2034*
300
750
750
750
2550
12 ha
30 ha
30 ha
30 ha
102 ha
Mehrfamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(120m² Bruttobaul.
einheiten
pro WE)
4180
2400
750
750
8080
50 ha
29 ha
9 ha
9 ha
97 ha
Wohneinheiten
insgesamt
Flächenanspruch
insgesamt
4480
3150
1500
1500
10630
62 ha
59 ha
39 ha
39 ha
199 ha
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
*Die für den Flächenbedarf genannten Zeiträume umfassen immer den 1.1. des zuerst genannten Jahres bis
31.12. des als zweites genannten Jahres, d.h. für die prognostizierte Bevölkerung zum Stichtag 1.1.2035 wird
entsprechend der Flächenbedarf bis 31.12.2034 ausgewiesen.
Mit insgesamt 10.630 Wohneinheiten entsteht somit im Trendszenario der maximale Wohnraumbedarf bis zum
Jahr 2034.
3.3.
Ergebnisse Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“
Die maximale Bevölkerungszahl ist im Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“
Ende 2023 mit rund 262.600 Einwohnern erreicht. In den Folgejahren wird der gesamtdeutsche Bevölkerungsrückgang (demographischer Wandel, s.o.) stärker wirksam. Im Vergleich
zum Trendszenario führt der geringere Zuzug aus Krisenländern zu einem etwas stärkeren
Bevölkerungsrückgang, gegenüber der weitgehenden Stagnation im Trendszenario.
- 14 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 13:
Ergebnisse der Bevölkerungs- und Haushaltsprognose im Szenario
„Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
Abbildung 14:
Entwicklung der Haushaltsstruktur im Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
- 15 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Kommentar: Für 2017 Zahl der Haushalte zum Stichtag 31.12.2017, ab 2020 prognostizierte Werte
Wie auch im Trendszenario entsteht der Neubaubedarf im Szenario „Rückgang des Zuzugs
aus Krisenländern“ vor allem in den ersten Prognosejahren und ist höher als im Szenario
Wirtschafts+ von 2014. Aufgrund des angenommenen Rückgangs des Zuzugs aus den Krisenländern ist der Neubaubedarf geringer als im Trendszenario. Da wie in Abbildung 7 deutlich wird, die Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung zwischen den Szenarien in den
ersten Prognosejahren noch gering sind, unterscheidet sich zu Beginn der Prognose auch
der Neubaubedarf zwischen den Szenarien nur wenig. Auch in diesem Szenario sind im
Neubaubedarf 2018-2019 die 680 Haushalte von Geflüchteten in Unterkünften beinhaltet.
Abbildung 15:
2018-2019
2020-2024
2025-2029
2030-2034
Jährlicher Neubaubedarf im Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“ nach Zeiträumen und Wohnungsmarktsegmenten
Wohneinheiten in Ein- und
Zweifamilienhäusern
davon
davon
davon
InsqualidemoErsatzgesamt
tativer
grafisch
bedarf
Bedarf
bedingt
(0,1%)
150
120
0
30
150
110
10
30
150
120
0
30
150
90
30
30
Wohneinheiten in Mehrfamilienhäuser
Insgesamt
2070
360
150
150
davon
qualitativer
Bedarf
0
0
40
40
davon
demografisch
bedingt
2020
270
0
0
davon
Verluste
Ersatzan EZFHbedarf
Segment
(0,1%)
120
-70
120
-30
130
-20
130
-20
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
Kommentar: Für den Ersatzbedarf wurde ein Wert von 0,1% des Wohnungsbestandes pro Jahr angenommen. In
anderen Studien werden zum Teil höhere Werte angenommen. Angesichts der Wohnungsabgangsstatistik der
Stadt Aachen, die in den letzten Jahren ein Maximum von 0,05% des Bestands ausweist, ist der hier angenommene geringere Wert realistisch.
Rechenbeispiel für das Mehrfamilienhaussegment für den Zeitraum 2025-2029: 130 WE Ersatzbedarf – 20 WE
Verlust an EZFH-Segment (+ 0 demographisch bedingter Bedarf) + 40 WE qualitativer Bedarf = 150 WE
Da der Flächenbedarf insbesondere durch die zusätzliche Nachfrage nach Geschosswohnungen in den Anfangsjahren der Prognose entsteht und hier die Unterschiede zwischen den
Prognosen noch gering sind, liegt der Flächenbedarf im Szenario „Rückgang des Zuzugs
aus Krisenländern“ bis Ende 2034 nur geringfügig unter dem des Trendszenarios. Trotz des
Bevölkerungsrückgangs ab 2023 entsteht weiterhin ein qualitativer Neubaubedarf und Ersatzbedarf, sodass der Flächenbedarf zwischen 2025 und 2034 mit dem im Trendszenario
identisch ist.
- 16 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 16:
Resultierender Flächenbedarf im Szenario „Rückgang des Zuzugs aus
Krisenländern“
Ein- und Zweifamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(350m² Nettobaul.
einheiten
pro WE)
2018-2019
2020-2024
2025-2029
2030-2034
Summe bis 2034*
300
750
750
750
2550
11 ha
26 ha
26 ha
26 ha
89 ha
Mehrfamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(100m² Nettobaul.
einheiten
pro WE)
4140
1800
750
750
7440
41 ha
18 ha
8 ha
8 ha
74 ha
Wohneinheiten
insgesamt
Flächenanspruch
insgesamt
4440
2550
1500
1500
9990
52 ha
44 ha
34 ha
34 ha
164 ha
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
*Die für den Flächenbedarf genannten Zeiträume umfassen immer den 1.1. des zuerst genannten Jahres bis
31.12. des als zweites genannten Jahres, d.h. für die prognostizierte Bevölkerung zum Stichtag 1.1.2035 wird
entsprechend der Flächenbedarf bis 31.12.2034 ausgewiesen.
Abbildung 17:
Resultierender Flächenbedarf im Szenario „Rückgang des Zuzugs aus
Krisenländern“ mit aktualisierten Dichtewerten
Ein- und Zweifamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(400m² Bruttobaul.
einheiten
pro WE)
2018-2019
2020-2024
2025-2029
2030-2034
Summe bis 2034*
300
750
750
750
2550
12 ha
30 ha
30 ha
30 ha
102 ha
Mehrfamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(120m² Bruttobaul.
einheiten
pro WE)
4140
1800
750
750
7440
50 ha
22 ha
9 ha
9 ha
89 ha
Wohneinheiten
insgesamt
Flächenanspruch
insgesamt
4440
2550
1500
1500
9990
62 ha
52 ha
39 ha
39 ha
191 ha
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
*Die für den Flächenbedarf genannten Zeiträume umfassen immer den 1.1. des zuerst genannten Jahres bis
31.12. des als zweites genannten Jahres, d.h. für die prognostizierte Bevölkerung zum Stichtag 1.1.2035 wird
entsprechend der Flächenbedarf bis 31.12.2034 ausgewiesen.
3.4.
Ergebnisse Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
Die maximale Bevölkerungszahl ist im Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
Ende 2024 mit rund 263.300 Einwohnern erreicht. Es liegt damit zwischen dem Trendszenario und dem Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“. In den Folgejahren wird
der gesamtdeutsche Bevölkerungsrückgang (demographischer Wandel) stärker wirksam. Im
Vergleich zum Trendszenario führt die gebremste wirtschaftliche Entwicklung und die damit
verbundenen Wanderungsannahmen zu einem etwas stärkeren Bevölkerungsrückgang, gegenüber der weitgehenden Stagnation im Trendszenario.
- 17 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 18:
Ergebnisse der Bevölkerungs- und Haushaltsprognose im Szenario
„Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
Abbildung 19
Entwicklung der Haushaltsstruktur im Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
Kommentar: Für 2017 Zahl der Haushalte zum Stichtag 31.12.2017, ab 2020 prognostizierte Werte
- 18 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Wie auch im Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“ zeigt sich im Szenario
„Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“, dass sich der Neubaubedarf in den ersten Prognosejahren nur gering vom Trendszenario unterscheidet. Erst in den späteren Jahren differieren die Ergebnisse der Bevölkerungsprognose stärker. Trotz der Bevölkerungsabnahme ab
2024 kommt es jedoch aufgrund des bestehenden qualitativen Bedarfs und Ersatzbedarfs
(siehe oben) weiterhin zu einem Neubaubedarf.
Abbildung 20:
2018-2019
2020-2024
2025-2029
2030-2034
Jährlicher Neubaubedarf im Szenario „Gebremste wirtschaftliche
Entwicklung“ nach Zeiträumen und Wohnungsmarktsegmenten
Wohneinheiten in Ein- und
Zweifamilienhäusern
davon
davon
davon
InsqualidemoErsatzgesamt
tativer
grafisch
bedarf
Bedarf
bedingt
(0,1%)
150
120
0
30
150
120
0
30
150
120
0
30
150
100
20
30
Wohneinheiten in Mehrfamilienhäuser
Insgesamt
2040
370
150
150
davon
qualitativer
Bedarf
0
0
50
40
davon
demografisch
bedingt
1990
280
0
0
davon
Verluste
Ersatzan EZFHbedarf
Segment
(0,1%)
120
-70
120
-30
130
-30
130
-20
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
Kommentar: Für den Ersatzbedarf wurde ein Wert von 0,1% des Wohnungsbestandes pro Jahr angenommen. In
anderen Studien werden zum Teil höhere Werte angenommen. Angesichts der Wohnungsabgangsstatistik der
Stadt Aachen, die in den letzten Jahren ein Maximum von 0,05% des Bestands ausweist, ist der hier angenommene geringere Wert realistisch.
Rechenbeispiel für das Mehrfamilienhaussegment für den Zeitraum 2025-2029: 130 WE Ersatzbedarf – 30 WE
Verlust an EZFH-Segment (+ 0 demographisch bedingter Bedarf) + 50 WE qualitativer Bedarf = 150 WE
Obwohl die Bevölkerungsentwicklung im Szenario „Gebremste wirtschaftliche Entwicklung“
in den letzten Prognosejahren positiver ist als im Szenario „Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“ entsteht in der Summe ein leicht geringerer Neubau- und Flächenbedarf. Dies
liegt an der etwas höheren Zahl von prognostizierten Haushalten bis 2020 im Szenario
„Rückgang des Zuzugs aus Krisenländern“.
- 19 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Abbildung 21:
Resultierender Flächenbedarf im Szenario „Gebremste wirtschaftliche
Entwicklung“
Ein- und Zweifamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn350m² Nettobaul.
einheiten
pro WE)
2018-2019
2020-2024
2025-2029
2030-2034
Summe bis 2034*
300
750
750
750
2550
11 ha
26 ha
26 ha
26 ha
89 ha
Mehrfamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(100m² Nettobaul.
einheiten
pro WE)
4080
1850
750
750
7430
41 ha
19 ha
8 ha
8 ha
74 ha
Wohneinheiten
insgesamt
Flächenanspruch
insgesamt
4380
2600
1500
1500
9980
51 ha
45 ha
34 ha
34 ha
164 ha
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
*Die für den Flächenbedarf genannten Zeiträume umfassen immer den 1.1. des zuerst genannten Jahres bis
31.12. des als zweites genannten Jahres, d.h. für die prognostizierte Bevölkerung zum Stichtag 1.1.2035 wird
entsprechend der Flächenbedarf bis 31.12.2034 ausgewiesen.
Abbildung 22:
Resultierender Flächenbedarf im Szenario „Gebremste wirtschaftliche
Entwicklung“ mit aktualisierten Dichtewerten
Ein- und Zweifamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(400m² Bruttobaul.
einheiten
pro WE)
2018-2019
2020-2024
2025-2029
2030-2034
Summe bis 2034*
300
750
750
750
2550
12 ha
30 ha
30 ha
30 ha
102 ha
Mehrfamilienhäuser
Flächenanspruch
Wohn(120m² Bruttobaul.
einheiten
pro WE)
4080
1850
750
750
7430
49 ha
22 ha
9 ha
9 ha
89 ha
Wohneinheiten
insgesamt
Flächenanspruch
insgesamt
4380
2600
1500
1500
9980
61 ha
52 ha
39 ha
39 ha
191 ha
Quelle: Eigene Berechnung, Werte gerundet
*Die für den Flächenbedarf genannten Zeiträume umfassen immer den 1.1. des zuerst genannten Jahres bis
31.12. des als zweites genannten Jahres, d.h. für die prognostizierte Bevölkerung zum Stichtag 1.1.2035 wird
entsprechend der Flächenbedarf bis 31.12.2034 ausgewiesen.
4.
Fazit
Aufgrund des Bevölkerungswachstums in den letzten Jahren ergibt sich aus der vorliegenden aktualisierten Bevölkerungs- und Nachfrageprognose ein höherer Neubaubedarf als in
der Aktualisierung der Aachen-Strategie-Wohnen 2014 prognostiziert wurde. Entsprechend
sind auch die berechneten Flächenbedarfe höher, als im früheren Gutachten. Durch den
Verlauf der Bevölkerungsprognosen in den drei Szenarien (Bevölkerungsanstieg insbesondere in den ersten Prognosejahren und Ausdifferenzierung der Bevölkerungsentwicklung erst
in den Folgejahren) ergibt sich, dass trotz der unterschiedlichen Annahmen der Flächenbedarf in den Szenarien nur wenig voneinander abweicht.
Wie auch in der Aktualisierung der Aachen-Strategie-Wohnen von 2014 gibt der ausgewiesene Flächenbedarf zunächst die Fläche für den gesamten Neubau wider. Ein Teil dieses
Flächenbedarfs kann durch vorhandene Baulandreserven, in der Innenentwicklung oder in
Baulücken realisiert werden. Erst nach Abzug der dort aktuell in Aachen bestehenden Potenziale ergibt sich der noch auszuweisende Flächenbedarf.
- 20 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Ebenso ist analog zum Gutachten von 2014 zu beachten, dass der berechnete Bedarf als
Untergrenze zu verstehen ist. Zum einen lassen sich die nachgefragten Qualitäten und Lagen nicht exakt prognostizieren. Zum anderen können sich bei den bestehenden Reserveflächen Realisierungshemmnisse ergeben. Beides führt dazu, dass eine Flexibilitätsreserve in
der Baulandausweisung notwendig ist. Im Gutachten von 2014 wurde ein Flexibilitätsaufschlag von 30 % empfohlen, der nach Abzug der Reserveflächen auf den Flächenbedarf
angerechnet werden sollte. In Anlehnung an die Vorgaben des LEP ist zumindest ein Flächenaufschlag von 20 % anzustreben.
Die vorliegenden Szenarien basieren auf den Wanderungsbewegungen Aachens zwischen
2013 und 2016 und geben wider, wie sich die Bevölkerungszahl bei gleichbleibenden Bedingungen (bzw. unter den angepassten Wanderungsannahmen im Szenario „abgeschwächte
wirtschaftliche Entwicklung“) entwickelt. Das tatsächliche zukünftige Wanderungsverhalten –
insbesondere mit der Wohnungsmarktregion – wird wesentlich davon beeinflusst, wie sich
die Wohnungsmarktsituation in Aachen entwickelt und inwiefern eine Ausweitung des Wohnungsangebots durch Neubau erfolgt. Bei einem knappen Wohnungsangebot in Aachen und
einer stärkeren Marktanspannung würde es zu einer negativeren Wanderungsbilanz mit der
Wohnungsmarktregion kommen. Das Bevölkerungswachstum in der Gesamtregion würde
stärker auch auf das Aachener Umland entfallen.
- 21 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
5.
Anhang
5.1.
Datentabellen zu den Abbildungen
Zu Abbildung 1: Zuzüge und Fortzüge aus Aachen nach Herkunfts- und Zielregion im
Vergleich 2010-2012 und 2013-2016 pro Jahr
Fortgezogene Bevölkerung über die Gemeindegrenze hinaus
im Zeitraum von 2010 bis 2012 p.a.
im Zeitraum von 2013 bis 2016 p.a.
Wohnungsm
übriges
Wohnungsm
übriges
übriges
übriges
arktregion
NordrheinAusland
arktregion
NordrheinAusland
Deutschland
Deutschland
Aachen
Westfalen
Aachen
Westfalen
3385
5564
3549
4312
3850
6849
4389
3399
Zugezogene Bevölkerung von außerhalb der Gemeindegrenze
im Zeitraum von 2010 bis 2012 p.a.
im Zeitraum von 2013 bis 2016 p.a.
Wohnungsm
übriges
Wohnungsm
übriges
übriges
übriges
arktregion
NordrheinAusland
arktregion
NordrheinAusland
Deutschland
Deutschland
Aachen
Westfalen
Aachen
Westfalen
2751
6953
2868
5560
3259
7204
4097
6680
Zu Abbildung 2: Durchschnittliche jährliche Wanderungsbilanz der Stadt Aachen nach
Alter und Geschlecht (2013-2016)
Zugezogene Bevölkerung
Fortgezogene
von außerhalb der
Bevölkerung über die
Gemeindegrenze p.a. im Gemeindegrenze hinaus
Zeitraum von 2013 bis
im Zeitraum von 2013 bis Wanderungs2016
2016 p.a.
saldo
Zuzüge
Zuzüge
Fortzüge
Fortzüge
Alter
Männer
Frauen
Männer
Frauen
Insgesamt
0 bis 4 Jahre
339
310
475
420
-246
5 bis 9 Jahre
206
210
209
205
2
10 bis 14 Jahre
191
163
158
155
41
15 bis 19 Jahre
2472
1405
451
459
2967
20 bis 24 Jahre
3714
2610
2318
1844
2162
25 bis 29 Jahre
2254
1676
3143
2130
-1343
30 bis 34 Jahre
1055
698
1674
1120
-1041
35 bis 39 Jahre
634
391
867
520
-362
40 bis 44 Jahre
461
261
552
313
-143
45 bis 49 Jahre
410
255
445
277
-57
50 bis 54 Jahre
312
217
346
233
-50
55 bis 59 Jahre
192
139
228
168
-65
60 bis 64 Jahre
113
90
134
113
-43
65 bis 69 Jahre
75
62
95
76
-34
70 bis 74 Jahre
47
50
61
59
-22
75 bis 79 Jahre
37
42
50
55
-26
80 bis 84 Jahre
24
42
30
58
-22
85 bis 89 Jahre
16
34
19
59
-28
90 Jahre und mehr
9
29
11
45
-18
- 22 -
Aktualisierung Wohnungsbedarfsprognose Aachen
Zu Abbildung 3: Zuwanderung aus dem Ausland nach Herkunftsländern
Zuwanderung
aus
Krisenländern
(Syrien, Irak,
Libyen,
Afghanistan,
Kenia,
Somalia,
Nigeria,
Äthiopien,
Kongo)
2017
2016
2015
2014
2013
Belgien
241
667
1091
448
178
482
457
415
447
467
Niederlande
306
284
271
289
262
übrige EU
Afrika
(ohne
Krisenländer)
übriges
Europa
2292
2193
2786
2637
2397
812
753
795
609
596
Amerika
237
313
319
336
200
461
401
424
536
358
Asien
(ohne
Krisenländer)
Australien
und
Insgesamt
Ozeanien
1663
1634
1471
1231
1211
47
60
52
52
53
6541
6762
7624
6585
5722
Zu Abbildung 7: Vergleich der aktuellen Prognosen mit der Prognose von 2014
Reale
Szenario
Bevölkerungs"Rückgang
Trendentwicklung
des Zuzugs
szenario 2018
(Stichtag
aus Krisen31.12.)
ländern" 2018
01.01.2012
01.01.2013
01.01.2014
01.01.2015
01.01.2016
01.01.2017
01.01.2018
01.01.2019
01.01.2020
01.01.2021
01.01.2022
01.01.2023
01.01.2024
01.01.2025
01.01.2026
01.01.2027
01.01.2028
01.01.2029
01.01.2030
01.01.2031
01.01.2032
01.01.2033
01.01.2034
01.01.2035
01.01.2036
Szenario
"Gebremste
wirtschaftliche
Entwicklung"
2018
248137
249746
251500
253945
254782
255967
255967
258100
260000
261500
262600
263500
264000
264300
264500
264600
264600
264600
264700
264700
264600
264600
264600
264600
264500
255967
258100
259900
261200
262000
262400
262600
262500
262400
262200
261900
261700
261500
261300
261000
260800
260600
260500
260200
- 23 -
255967
258104
259839
261200
262165
262795
263143
263270
263219
263105
262973
262848
262729
262624
262485
262394
262287
262186
262056
Prognose
Wohnungs+
2014
248100
249600
250400
250900
251000
250900
250600
250200
249600
249100
248600
248100
247600
247100
246700
246200
245800
245400
245100
244800
244400
Prognose
Wirtschafts+
2014
248100
249600
250600
251400
251900
252200
252400
252500
252500
252600
252600
252600
252600
252700
252800
252800
252700
252700
252700
252600
252600