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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
306889.pdf
Größe
243 kB
Erstellt
09.07.18, 12:00
Aktualisiert
10.08.18, 15:02

Inhalt der Datei

Der Oberbürgermeister Vorlage Federführende Dienststelle: Fachbereich Verwaltungsleitung Beteiligte Dienststelle/n: FB 01/0446/WP17 öffentlich Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: 09.07.2018 Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Rates der Stadt vom 13.06.2018 (öffentlicher Teil) Beratungsfolge: Datum Gremium 11.07.2018 Rat der Stadt Aachen Zuständigkeit Beschlussvorschlag: Der Rat der Stadt genehmigt die Niederschrift über die Sitzung des Rates der Stadt vom 13.06.2018 (öffentlicher Teil). Philipp Oberbürgermeister Anlage/n: Niederschrift über die Sitzung des Rates der Stadt vom 13.06.2018 (öffentlicher Teil). Vorlage FB 01/0446/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 1/1 Der Oberbürgermeister Niederschrift öffentliche/nichtöffentliche Sitzung des Rates der Stadt Aachen 9. Juli 2018 Sitzungstermin: Mittwoch, 13.06.2018 Sitzungsbeginn: 17:00 Uhr Sitzungsende: 19:45 Uhr Ort, Raum: Sitzungssaal des Rates, Rathaus Anwesende: Oberbürgermeister Marcel Philipp Vorsitzender Bürgermeister Norbert Plum Bürgermeisterin Hilde Scheidt Bürgermeisterin Dr. Margrethe Schmeer Ratsherr Simon Adenauer Ratsherr Harald Baal Ratsherr Manfred Bausch Ratsfrau Ellen Begolli Ratsfrau Aida Beslagic-Lohe Ratsherr Peter Blum Ratsfrau Uschi Brammertz Ratsherr Holger Brantin Ratsfrau Gaby Breuer Ratsherr Josef Hubert Bruynswyck Ratsherr Dieter Claßen Ratsherr Ferdinand Corsten Ratsherr Patrick Deloie Ratsherr Ralf Demmer Ratsherr Hans Leo Deumens Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 1/36 Ratsfrau Ursula Epstein Ratsfrau Elke Eschweiler Ratsherr Wilfried Fischer Ratsherr Alexander Gilson Ratsfrau Ulla Griepentrog Ratsherr Wilhelm Helg Ratsherr Heiner Höfken Ratsfrau Rosa Höller-Radtke Ratsfrau Nathalie Hüllenkremer Ratsherr Klaus-Dieter Jacoby Ratsfrau Fabia Kehren Ratsfrau Eleonore Keller Ratsfrau Maria Keller Ratsherr Rolf Kitt Ratsherr Christian Krenkel Ratsherr Bernd Krott Ratsherr Manfred Kuckelkorn Ratsherr Ernst-Rudolf Kühn Ratsfrau Lisa Lang Ratsherr Jörg Hans Lindemann Ratsherr Boris Linden Ratsherr Lars Lübben Ratsfrau Iris Lürken Ratsfrau Mara Lux Ratsherr Harro Mies Ratsherr Markus Mohr Ratsfrau Sigrid Moselage Ratsherr Hans Müller Ratsherr Kaj Neumann Ratsherr Wolfgang Palm Ratsfrau Daniela Parting Ratsherr Jonas Paul Ratsherr Hermann Josef Pilgram Ratsfrau Hildegard Pitz Ratsfrau Claudia Plum Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 2/36 Ratsherr Udo Pütz Ratsherr Michael Rau Ratsfrau Sibylle Reuß Ratsfrau Ye-One Rhie Ratsfrau Sevgi Sakar Ratsherr Markus Schmidt-Ott Ratsherr Jürgen Schmitz Ratsherr Michael Servos Ratsfrau Melanie Astrid Seufert Ratsherr Karl-Heinz Starmanns Ratsherr Marc Teuku Ratsfrau Ulla Thönnissen Ratsherr Peter Tillmanns Ratsherr Gunter von Hayn Ratsherr Jakob von Thenen Abwesende: Ratsherr Friedrich Beckers - entschuldigt - Ratsherr Georg Biesing - entschuldigt - Ratsherr Michael Bredohl - entschuldigt - Ratsherr Achim Ferrari - entschuldigt - Ratsfrau Dr. Elisabeth Lassay - entschuldigt - Ratsherr Horst Schnitzler - entschuldigt - Ratsherr Karl Schultheis - entschuldigt - Ratsfrau Dr. Heike Wolf - entschuldigt - Stimmzähler: Ratsfrau Ye-One Rhie Ratsherr Marc Teuku Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 3/36 von der Verwaltung: Frau Grehling Stadtdirektorin, Dez. II Herr Dr. Kremer Beigeordneter, Dez. V Frau Schwier Beigeordnete, Dez. IV Herr Prof. Dr. Sicking Beigeordneter, Dez. VI Herr Wingenfeld Beigeordneter, Dez. III Herr Berg Fachbereich Verwaltungsleitung Herr Büttgens Fachbereich Presse und Marketing Herr Emmerich Fachbereich Rechnungsprüfung Herr Frankenberger Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration Herr Fröhlke Fachbereich Sicherheit und Ordnung Herr Guth Dezernat II Herr Hermanns Fachbereich Steuern und Kasse Herr Kind Fachbereich Finanzsteuerung Frau Lammers Fachbereich Recht und Versicherung Herr Lohe Fachbereich Verwaltungsleitung Herr Meiners Fachbereich Umwelt Herr Sellung Dezernat I Herr Wiezorek Fachbereich Umwelt Herr Hansen FDP-Fraktion Frau Krott CDU-Fraktion Herr Ludwig Grüne Fraktion als Schriftführerin: Frau Stühlen Rat/51/WP.17 Fachbereich Verwaltungsleitung Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 4/36 Tagesordnung: Öffentlicher Teil 1 Eröffnung der Sitzung 2 Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner 3 Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Rates der Stadt vom 16.05.2018 (öffentlicher Teil) 4 Ordnungsbehördliche Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen an Sonntagen Vorlage: FB 32/0014/WP17 und FB 32/0014/WP17-1 5 Ratsantrag Nr. 324/17 der PIRATEN-Fraktion zusammen mit Ratsherrn Schnitzler (UWG) vom 24.01.2018 Pfand gehört daneben Vorlage: E 18/0123/WP17 6 Transparenz schaffen I - Technische Optimierung des Ratsinformationssystems Ratsantrag Nr. 291/17 vom 24.08.2017 von Allianz für Aachen Vorlage: FB 11/0285/WP17 7 Übersicht über die Übertragung von Ermächtigungen oberhalb der Wertgrenze vom Haushaltsjahr 2017 in das Haushaltsjahr 2018 Vorlage: FB 20/0150/WP17 8 Aufhebung des Durchführungsplanes Nr. 447 für den Planbereich im Stadtbezirk Aachen-Mitte zwischen Hohenstaufenallee, Goethestraße und Schillerstraße hier: Satzungsbeschluss gem. §10 Abs. 1 BauGB Vorlage: FB 61/0965/WP17 Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 5/36 9 Aufhebung des Durchführungsplanes Nr. 448 für den Planbereich im Stadtbezirk Aachen-Mitte zwischen Gartenstraße, Junkerstraße und Vaalser Straße hier: Satzungsbeschluss gem. §10 Abs. 1 BauGB Vorlage: FB 61/0966/WP17 10 Aufhebung des Durchführungsplanes Nr. 476 für den Planbereich im Stadtbezirk Aachen-Mitte zwischen Roermonder Straße und Rütscher Straße hier: Satzungsbeschluss gem. §10 Abs. 1 BauGB Vorlage: FB 61/0967/WP17 11 Aufhebung des Durchführungsplanes Nr. 473 für den Planbereich im Stadtbezirk Aachen-Mitte zwischen Seffenter Weg und dem nordöstlich gelegenen Eisenbahngelände hier: Satzungsbeschluss gem. §10 Abs. 1 BauGB Vorlage: FB 61/0968/WP17 12 Anfragen: 13 Ratsanträge Vorlage: FB 01/0432/WP17 14 Umbesetzung in Ausschüssen und anderen Gremien: 14.1 Umbesetzungsantrag der SPD-Fraktion vom 05.06.2018 Vorlage: FB 01/0429/WP17 15 Mitteilungen der Verwaltung 16 Überplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen/VerpflichtungsermächtigungenHaushaltsjahr 2018, hier: Anti-Terror-Sperren Pfalzbezirk Vorlage: FB 32/0015/WP17 Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 6/36 17 Bericht der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft über den Jahresabschluss zum 31.12.2016 und Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2016 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb der Stadt Aachen Vorlage: E 18/0099/WP17 18 Urteil des Verwaltungsgerichts zum Thema Luftreinhalteplan Nichtöffentlicher Teil 1 Eröffnung der nichtöffentlichen Sitzung: 2 Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Rates der Stadt vom 16.05.2018 (nichtöffentlicher Teil): 3 Bericht aus der Vertretung der Stadt in Unternehmen und Einrichtungen: 4 Bürgschaftsangelegenheiten: 5 Vorschlagsliste für die Wahl der ehrenamtlichen VerwaltungsrichterInnen beim Verwaltungsgericht Aachen : Vorlage: FB 30/0029/WP17 6 Personalangelegenheiten: 7 Grundstücksangelegenheiten: 8 Mitteilungen der Verwaltung: Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 7/36 9 Nachtrag zur Genehmigung der Vorschlagsliste für Schöffinnen und Schöffen für die Amtsperiode 2019-2023: Vorlage: FB 01/0414/WP17-1 10 Trilateraler Vertrag Entwicklung Campus West: Vorlage: Dez II/0021/WP17 11 Entwicklung des Verkehrslandeplatzes Aachen-Merzbrück: Vorlage: FB 20/0154/WP17 12 Beteiligungsangelegenheiten: Abschluss eines Vergleichs im Rechtsstreit der Aachener Stadion BeteiligungsGmbH (ASB) Vorlage: Dez II/0022/WP17 Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 8/36 --------------Der Rat fasste die nachstehenden Beschlüsse. ---------------- Protokoll: Öffentlicher Teil zu 1 Eröffnung der Sitzung Der Oberbürgermeister begrüßt die Anwesenden zur 51. Sitzung des Rates der Stadt in der 17 Wahlperiode. Er erklärt, dass mangels Vorliegen der Niederschrift Tagesordnungspunkt 3 entfallen könne. Tagesordnungspunkt 6 werde zurück gezogen. Er verweist außerdem auf einen Dringlichkeitsantrag in Form einer Tischvorlage, der darauf abziele, sich zum Urteil des Verwaltungsgerichts zum Luftreinhalteplan auszusprechen. Diese Tischvorlage wolle er nach Tagesordnungspunkt 3 beraten lassen. Ratsfrau Lux, AfD, verweist auf ihren Dringlichkeitsantrag, der die Weiterleitung des Baugrubenwassers in den Zuleiter zur Inde zum Inhalt habe. Sofern dieser nicht als eigener Punkt auf die Tagesordnung genommen werde, bitte sie um eine Stellungnahme der Verwaltung unter dem Punkt „Mitteilungen der Verwaltung“. Der Oberbürgermeister lässt über den Tagesordnungsantrag von Ratsfrau Lux abstimmen, welcher abgelehnt wird. Soweit möglich, werde er eine Stellungnahme hierzu abgeben. Sofern dann noch Klärungsbedarf bestehe, werde die Fachverwaltung sich hiermit beschäftigen. Er lässt über die so geänderte Tagesordnung abstimmen, welche einstimmig angenommen wird. zu 2 Fragestunde für Einwohnerinnen und Einwohner Es liegt eine schriftliche Frage vor, die jedoch zu kurzfristig gestellt wurde. Diese wird zur nächsten Ratssitzung beantwortet werden. Mündliche Fragen: 1. Frage von Frau H., Aachen betr.: Auflage der Kralspreisbroschüre - gerichtet an Ratsfrau Moselage --------------------------------------------------------------------------------------------- Frau H. merkt an, dass zur alljährlichen Karlspreisverleihung eine Informationsbroschüre an geladene Gäste verteilt und interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung gestellt werde. Leider blieben hiervon viele Exemplare ungelesen übrig. Sie wolle daher fragen, ob nicht die Möglichkeit bestehe, diese Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 9/36 in einer geringeren Auflage zu produzieren. Ratsfrau Moselage, FDP-Fraktion, bedankt sich für die Frage und schlägt einen gemeinsamen Termin mit dem Karlspreisdirektoriumsmitglied Georg Helg zur Klärung dieser Frage vor, was Frau H. dankend annimmt. 2. Frage von Herrn S., Aachen betr.: Umrüstung der ASEAG-Flotte mit SCSR-Katalysatoren - gerichtet an den Oberbürgermeister --------------------------------------------------------------------------------- Das Urteil des Aachener Verwaltungsgerichts vom 08.06. zu möglichen Fahrverboten von Dieselfahrzeugen in bestimmten Zonen der Aachener Innenstadt sollte zum Anlass genommen werden, noch einmal über die wirksamste Strategie zur Verminderung der NOx-Emissionen nachzudenken, so Herr S.. Nach einer Analyse des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz sei der Aachener ÖPNV mit 27 % Anteil der Hauptverursacher der Luftverschmutzung in der Innenstadt. Statt einer Busnachrüstung habe man sich in Aachen für die Beschaffung von wenigen Elektrobussen und einigen neuen Diesel-Euro6-Bussen entschieden. Er wolle fragen, warum man diese Bestellung nicht storniere und stattdessen die Busflotte mit SCSR-Katalystoren ausstatte. Der Oberbürgermeister erklärt, dass man die Komplettumrüstung der Busse bereits lange eingeplant habe, allerdings seien die Fördermittel hierfür noch nicht bewilligt. Gleichzeitig gehe man die langfristige Lösung des wirklich emissionsfreien Verkehrs an, was im Moment nur mit Elektrobussen möglich sei. Leider gebe es extreme Lieferverzögerungen, die man sich so nicht habe vorstellen können. Der Stadt Aachen gehe es entsprechend nicht alleine um NOx, vielmehr wolle man neben den Luftschadstoffen auch den Innenstadtlärm reduzieren. Für das Gericht spiele dies keine Rolle, dieses habe eine viel speziellere Sicht auf die Dinge. Entsprechend hoch seien die Anforderungen, die nun an die Stadt Aachen gestellt würden. Die geplanten Umrüstungen zu ändern, halte er jedoch in Anbetracht einer langfristigen Lösung für den falschen Weg. 3. Frage von Herrn K., Aachen betr.: Windparkbaustelle Münsterwald - gerichtet an den Oberbürgermeister ---------------------------------------------------- Bei mehreren Besichtigungen der Windparkbaustelle Münsterwald habe Herr K. festgestellt, dass dort mit Tanklastzügen ca. 20 Tonnen Zement angeliefert wurden, die dann zur Befestigung der Wege und Baustellen dem angelieferten Kalksteinschotter beigemischt worden seien. Dies sei in der Genehmigung so nicht vorgesehen und verstoße eindeutig gegen das Wasserhaushaltsgesetz, das Landeswassergesetz und das Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenveränderungen und zur Sanierung von Altlasten. In dieser Form in den Boden eingebrachter Zement werde kontinuierlich ausgewaschen und sei wegen seines pH-Wertes von mindestens 12,5 wasser- und bodentoxisch. Er bitte Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 10/36 dezidiert um Auskunft darüber, viel Tonnen Zement in die Wege und Arbeitsflächen des Münsterwaldes eingebracht worden seien und ob die betreffende Baufirma dokumentiert habe, wie viel Zement wo im Münsterwald in die Wege und Baustellenbefestigungen eingebracht worden sei. Der Oberbürgermeister gibt an, die Frage schriftlich beantworten zu wollen. 4. Frage von Frau H., Aachen betr.: Café Zuflucht - gerichtet an den Oberbürgermeister --------------------------------------------------- Frau H. stellt sich als Vorsitzende des Trägervereins des Café Zuflucht Refugio e.V. vor und fragt, wie es ermöglicht werde, dass die städtischen Mittel zur Förderung des Vereins zeitnah fließen. Der Zustand der Insolvenz des Vereins sei der Stadt Aachen erst vergangene Woche übermittelt worden, so der Oberbürgermeister. An dieser Stelle wolle er darauf hinweisen, dass bei der Auszahlung der städtischen Fördermittel natürlich bestimmte Sorgfaltskriterien zu erfüllen seien, weil ansonsten zu Recht ein zu lascher Umgang mit Steuergeldern anzumahnen sei. Der Mitarbeiterschaft sei deshalb hier kein Vorwurf zu machen. Man habe nach Kenntnis des Sachstandes schnell mit dem Land Kontakt aufgenommen und eine, wie er finde, bis heute verlässliche Lösung erarbeitet. Er habe großes Verständnis dafür, dass der Vereinsvorstand sensibilisiert gewesen seien, denn schließlich seien es ja dessen Mitglieder, die nach dem geltenden Vereinsrecht persönlich in die Pflicht genommen würden. Gleichwohl müsse man nach rechtssicheren und trotzdem schnellen Lösungswegen suchen, was hier gelungen sei. Die Gelder würden unmittelbar ausgezahlt, sobald der entsprechende Finanzierungsplan seitens des Landes bestätigt werde. 5. Frage von Herrn J., Aachen betr.: Café Zuflucht - gerichtet an den Oberbürgermeister ------------------------------------------------- Ein ganzer Verein werde in Haftung genommen, weil ein einziger unter Verdacht stehe, nicht rechtskonform gehandelt zu haben, so Herr J.. Er bitte um Beantwortung der Frage, wie man es verantworten könne, dem gesamten Verein die Mittel zu streichen. Der Oberbürgermeister korrigiert, dass es vielmehr darum gehe, die Situation juristisch sauber zu bewerten. Die Handlungen des einzelnen Mitarbeiters ließen sich nicht ohne weiteres von der Tätigkeit des Vereins trennen. Diese Sichtweise sei zu einfach. Die Diskussion ließe sich hier jedoch auch nicht führen, weil man hierzu Einzelheiten aus dem Verfahren benennen müsse, die nicht im öffentlichen Rahmen ausgetauscht werden dürften. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 11/36 Herr J. merkt abschließend an, dass besagter Mitarbeiter von seinen Aufgaben entbunden worden sei. Spätestens hierdurch sei der Verein entlastet gewesen. Daneben sei leider Fakt, dass durch diese sehr missliche Geschichte die Diskussion um Flüchtlinge wieder sehr stark angeheizt worden sei, was kein Ruhmesblatt für Aachen sei. 6. Frage von Herrn K., Aachen betr.: Café Zuflucht - gerichtet an Ratsherrn Baal --------------------------------------- Herr K. nimmt Bezug auf die vor der Ratssitzung stattgefundene Maßnahme und zeigt sich beeindruckt über die bunte Gemeinschaft, die eben ihren Willen kund getan habe. Vor rund 30 Jahren habe der Rat der Stadt eine Erklärung beschlossen, Flüchtlinge willkommen zu heißen. Daraus habe sich eine ausgezeichnete Flüchtlingsarbeit in Aachen entwickelt. In Aachen herrsche ein gutes Zusammenleben von ehrenamtlichen alten Aachenern, neuen Aachenern und Flüchtlingen. Er fragt Ratsherrn Baal, ob dieser auch in Zukunft bereit sei, dieses Zusammenleben zu fördern. Man schätze die Arbeit des Café Zuflucht sehr, so Ratsherr Baal, Vorsitzender der CDU-Fraktion. Nicht zuletzt deshalb sei man gemeinsam mit den anderen Fraktionen im Stande gewesen, innerhalb von wenigen Stunden gemeinsam eine Erklärung abzugeben, die dies deutlich mache. Die Arbeit des Vereins habe dazu geführt, dass man seit 30 Jahren in einer Stadt lebe, in der man einen anderen Umgang mit Menschen pflege, als man es in anderen Städten wahrnehmen müsse. Die Vorgänge, die nun über die Presse publik geworden seien, seien gleichermaßen unerfreulich für den Verein als auch für die Stadt, denn die Arbeit des Vereins sei äußerst wertvoll für die Stadt. Gemeinsame Erklärungen aller Fraktionen seien nicht unbedingt Usus. Hieran erkenne man, dass an dieser Stelle im demokratischen Spektrum des Rates nichts zu deuteln sei. 7. Frage von Frau G., Aachen betr.: Café Zuflucht - gerichtet an Ratsherrn Brantin ---------------------------------------------- Frau G. stellt sich als ehrenamtliches Vorstandsmitglied für das Café Zuflucht vor und dankt den Fraktionen für die gemeinsame Resolution. Sie erklärt, ihre Frage an Ratsherrn Brantin in seiner Funktion als Vorsitzendem des Katholikenrates und als Ratsmitglied der CDU-Fraktion stellen zu wollen. Vor zwei Jahren habe man die Willkommenskultur in diesem Land noch sehr groß geschrieben, inzwischen drehe sich jedoch der Wind, was glücklicherweise nicht auf die Stadt Aachen zutreffe. Sie fragt, wie Ratsherr Brantin in seiner Doppelfunktion sicherstellen wolle, dass Flüchtlinge hier nachhaltig willkommen seien und zuverlässige Beratung und offene Türen finden. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 12/36 Ratsherr Brantin, CDU-Fraktion, verweist auf die gemeinsame Resolution und bekräftigt die rückhaltlose Unterstützung aller Fraktionen, auch dank derer am heutigen Tage eine gute Entscheidung habe getroffen werden können. Leider müsse er ihre Einschätzung teilen, dass langsam ein anderer Wind wehe, sei aber sehr froh und dankbar, dass Aachen hier eine Ausnahme darstelle. Das Café Zuflucht leiste schon seit mehreren Jahrzehnten eine hervorragende Arbeit. Hierfür wolle er dem Verein einen großen Dank aussprechen. Diesem schließt der Oberbürgermeister sich an. 8. Frage von Frau B., Aachen betr.: Café Zuflucht - gerichtet an Ratsfrau Seufert ----------------------------------------- Frau B. stellt sich als Mitarbeiterin des Café Zuflucht vor und dankt dem Rat der Stadt für seine Unterstützung durch die Solidaritätsbekundung. Das Angebot des Vereins helfe nachhaltig effektiv den Flüchtlingen, Rechtsschutz zu genießen und ihnen eine Stimme zu geben, mit der sie sich wirklich ausdrücken können. Sie bittet um Beantwortung der Frage, wie Ratsfrau Seufert es sich vorstelle, den Verein zu unterstützen, damit dieser seine Arbeit fortsetzen könne. Ratsfrau Seufert, Fraktion Die Grüne, sagt ebenfalls wie ihre Vorredner die vorbehaltlose Unterstützung des Vereins zu. Neben der Onlinepetition zur Mobilisierung der Aachener Bürgerschaft habe man ein umfangreiches Integrationskonzept mit zahlreichen Maßnahmen auf allen Ebenen verabschiedet, welches man weiterhin unterstützen und begleiten werde. Die derzeitige Willkommenskultur müsse in Aachen erhalten bleiben. Dies werde sich auch weiterhin in den politischen Entscheidungen widerspiegeln. 9. Frage von Herrn E., Aachen betr.: Café Zuflucht - gerichtet an Ratsherrn Deumens ---------------------------------------------- Herr E. stellt sich ebenfalls als Mitarbeiter des Café Zuflucht vor und schließt sich dem Dank für die gemeinsame Solidaritätsbekundung aller Fraktion an. Er fragt, welche Möglichkeiten die Fraktion Die Linke sehe, den Zuspruch für das Café Zuflucht in Aachen nachhaltig im Sinne der Flüchtlinge zu gewährleisten. Ratsherr Deumens, Vorsitzender der Fraktion Die Linke, schließt sich seinen Vorrednerin in Bezug auf die gesicherte Finanzierung des Café Zuflucht an, dank derer dieses seine hervorragende Arbeit weiterführen könne. Diese Arbeit sei ein wichtiger Baustein dafür, dass die Willkommenskultur in Aachen nach wie vor sehr gut sei. Leider entwickelten sich jedoch Tendenzen auf Bundesebene, die in eine andere Richtung gingen. Hier suche man nach Möglichkeiten zu erreichen, dass Flüchtlinge erst gar in Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 13/36 das Land einreisen können. Die Position der Linken-Fraktion sei eine andere. Hier setze man sich für die Menschen ein und werde sich entsprechend immer für das Café Zuflucht und dessen Belange einsetzen. 10. Frage von Herrn G., Aachen betr.: Café Zuflucht - gerichtet an Ratsherrn Servos ------------------------------------------- Herr G. fragt an Ratsherrn Servos gerichtet, ob dieser ihm zustimmen wolle, dass das erzielte Ergebnis eine großartige Bestätigung der derzeitigen Lebensform sei. Heute habe ein Parlament mit überwältigender Mehrheit eine Entscheidung getroffen. Zu der kurzfristig angekündigten Mahnwache seien sehr viele Menschen erschienen. Es handele sich demnach um ein gemeinsames Ergebnis parlamentarischer und außerparlamentarischer Demokratie. Ratsherr Servos, Vorsitzender der SPD-Fraktion, erklärt Bezug nehmend auf die vorherigen Ausführungen, dass man sich überfraktionell Seite an Seite gestellt habe. Bereits im vergangenen November habe man seitens des Café Zuflucht die Mitteilung bekommen, dass ein Mitarbeiter eventuell nicht rechtens gehandelt haben könnte. Damit sei auch der Wille betont worden, den Sachverhalt aufzuklären. Er erachte es als schwierig, hiervon eine öffentliche Förderung abhängig zu machen. Schließlich gebe es in jedem Geschäftszeig unlautere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Hierfurch dürfe man aber nicht das Risiko eingehen, bestehende und gute Strukturen zu zerschlagen. Glücklicherweise sei man heute zu einer richtigen Entscheidung gelangt, die die Zukunft des Vereins sichere. Das Café Zuflucht sei eine wichtige Netzwerkstelle. Hätte man diese verloren, wären sehr wichtige Strukturen in Aachen zerstört worden. Herr G. fragt weiter, wie man es sicherzustellen gedenke, dass man in absehbarer Zeit nicht erneut vor der gleichen Situation stehe. Ratsherr Servos, SPD-Fraktion, bittet zur Verhinderung einer erneuten Situation um entsprechend langfristige Information. Die Mitteilung über die Insolvenz habe die SPD-Fraktion am vergangenen Freitag erreicht. In der Regel zeichneten sich solche Verläufe jedoch über Wochen ab. Man müsse sich also auf ein entsprechendes Frühwarnsystem verständigen können, um dieser Situation, sollte sie erneut eintreten, frühzeitig Herr werden zu können. 11. Frage von Frau S., Aachen betr.: Café Zuflucht - gerichtet an Ratsherrn Teuku ---------------------------------------- Frau S. fragt, wie die Piraten-Fraktion gedenke, eine dauerhafte, gute Flüchtlingsarbeit und solidarische Stadt gewährleisten zu können. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 14/36 Ratsherr Teuku sagt stellvertretend für die Piraten-Fraktion die Unterstützung des Café Zuflucht zu und verweist auf einen geplanten Ratsantrag zur Förderung von kostenfreien Sprachkursen. Dies zeige auch die gemeinsame Resolution, die auf dem kurzen Dienstweg, aber in absolut konstruktiver Zusammenarbeit entstanden sei. zu 3 Genehmigung der Niederschrift über die Sitzung des Rates der Stadt vom 16.05.2018 (öffentlicher Teil) Die Niederschrift über die Sitzung des Rates der Stadt vom 16.05.2018 liegt nicht vor. Der Tagesordnungspunkt wird vertagt. zu 18 Urteil des Verwaltungsgerichts zum Thema Luftreinhalteplan Die Stadt Aachen habe das Urteil des Verwaltungsgerichtes mit Spannung erwartet, weil sie entsprechend der Vorgaben zu reagieren habe, so der Oberbürgermeister. Das Urteil folge vielen vorangegangenen Urteilen zu der Frage, ob Fahrverbote auf kommunaler Ebene generell denkbar seien und hierbei die Verhältnismäßigkeit zu wahren sei. Hier gebe es keine neuen Erkenntnisse. Nichtsdestotrotz gebe es Neuerungen, die nunmehr gefordert würden. So sollen Wirkungsprognosen zukünftig nur dann akzeptiert werden, wenn sie von einer entsprechenden Behörde geprüft und bestätigt worden seien. Dies gestalte sich bei reinen Prognosen entsprechend schwierig. Zudem habe die Frage der Messpunkte eine andere Gewichtung erhalten. Hier müsse man zwischen zweierlei Messstellen unterscheiden. Zum einen gebe es offizielle Messpunkte des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (im Folgenden LANUV), bei denen die Stadt Aachen die Grenzwerte nahezu einhalte und gute Ergebnisse vorweisen könne. Daneben seien jedoch weitere Orientierungsmessungen in die Bewertung eingeflossen. Diese seien dabei den Messstellen des LANUV gleichgesetzt worden. Dabei habe die Stadt Aachen diese jedoch nur an besonderen Problemstellen vorgenommen, die eigentlich der Emissionsanalyse dienen sollten und der Abbildung der Reduzierung aufgrund der Umrüstung von Bussen und des Einsatzes von Elektrobussen. Dass man diese Punkte gleich behandle, habe die Stadt nicht erwartet. Durch das Urteil sei deutlich gemacht worden, dass die im Luftreinhalteplan enthaltenen Maßnahmen nunmehr zu beschleunigen und durch Instrumente zu ergänzen seien, die eine möglichst schnelle Reduzierung der Messwerte mit sich bringen. Entsprechend führe man nun Gespräche auf vielerlei Ebenen, nicht zuletzt, um auch Maßnahmen in den Blick zu nehmen, die man bisher nicht im Blick hatte. Man werde auch weitere Messstellen einrichten, um beurteilen zu können, ob ein flächiges Fahrverbot eingeplant werden müsse und welche Auswirkungen ein Streckenfahrverbot auf andere Bereiche, in denen es Ausweichverkehre gebe, habe. Da das Urteil erst wenige Tage zurück liege, könne es noch kein fertiges Konzept und keine fertige Antwort geben. Aber es sei richtig, sich bereits heute über das Thema auszutauschen, was er sehr unterstütze. Ratsherr Baal, Vorsitzender der CDU-Fraktion, bedankt sich bei den anderen Fraktionen für die kurzfristige gemeinsame Erstellung des Tagesordnungsantrags. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 15/36 Der Tenor des Urteils sei relativ deutlich zu verstehen. In der Gesamtabwägung der Güter, die ein Rat bei Entscheidungen zu beachten habe, habe eben die Luftreinhaltung wegen der betroffenen Gesundheit der Menschen eine besondere Bedeutung. Die bisherigen Maßnahmen, um Grenzwerte einzuhalten, seien hierfür nicht ausreichend. Eine Diskussion darüber, ob Grenzwerte zutreffend ermittelt worden seien oder nicht, sei hinfällig. Dies bedeute im Kern, dass man den Luftreinhalteplan für die Stadt Aachen dahingehend entwickeln müsse, dass man möglichst zeitnah in der Lage sei, hinsichtlich der Sickoxide den Grenzwert von 40 μg einzuhalten und in der zweiten Jahreshälfte in Abstimmung mit der Bezirksregierung zu einer Beschlussfassung komme. Es sei bedauerlich, dass sich der Fokus fast ausschließlich auf die Problematik der Stickoxide richte, obwohl die Problematik vielschichtiger sei. Man habe bereits in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass die Erhaltung von Luftqualität und Kaltluftschneisen zur Belüftung der Stadt in der Nacht gerade an Sommertagen an Bedeutung gewonnen hat, weshalb die Abarbeitung dessen, was als Folge des Urteils zwingend erforderlich sei – nämlich ein Luftreinhalteplan – eine Hausaufgabe sei. Hierbei seien Punkte natürlich auch mit konkreten Maßnahmen zu benennen. Die zweite Hausaufgabe sei, das Thema Stadtklima bzw. Luftreinhaltung so in den täglichen Ablauf und in die politischen Entscheidungen einzubauen, dass nicht an anderen Stellen Probleme entstünden. Im Moment sei nicht abschätzbar, welche Konsequenzen das für Dieselfahrzeuge habe. Dass es aber Veränderungen geben werde, sei deutlich absehbar. Eigentlich habe man sich vorgenommen, mit dem Thema Elektromobilität einen großen Wurf in Richtung Luftreinhaltung umzusetzen, leider müsse man jedoch feststellen, dass man nicht im Stande sei, die Technik rechtzeitig an den Start zu bringen. So habe man eigentlich geplant, schon jetzt elektrische Busse in Betrieb zu haben, die Umsetzung hake jedoch an allen Ecken und Enden. In der Quintessenz sei das Urteil nicht erfreulich, aber in der Konsequenz schlüssig. Die Konsequenz müsse nun gezogen werden. Ratsherr Servos, Vorsitzender der SPD-Fraktion, fühlt sich betroffen, weil durch das Urteil deutlich geworden sei, dass der Luftreinhalteplan, den alle gemeinsam beschlossen haben, am Ende nicht in der Umsetzung so erfolgreich, wie ursprünglich vermutet, gewesen sei. Viele der geplanten Maßnahmen habe man dabei einfach nicht in der Hand gehabt. So erwarte man schon lange die Auszahlung der Fördergelder für die SCR-Filter, die ja auch schon zugesagt worden sei. Vermutlich werde die Auszahlung letzten Endes bundesweit eine hohe Anzahl von Bestellungen auslösen, die wiederum lange Wartezeiten und massive Kostenerhöhungen nach sich ziehen werde. Mit der Entscheidung zur Campusbahn, die seinerzeit unter anderen Gesichtspunkten als den Luftreinhalteplan geführt worden sei, falle ein zentrales Element der Stadt nun wieder auf die Füße. Man habe einen langfristigen Plan aufgestellt mit Maßnahmen, die auch davon ausgegangen seien, dass z.B. Vorgaben von Automobilherstellern auch der Wahrheit entsprechen. So gestalte sich aber die eigene Planung als Kampf gegen Windmühlen. Das Gericht habe lediglich die Maßnahmen akzeptiert, die quantifiziert worden seien. Entsprechend seien weitere Maßnahmen nunmehr stets mit Zahlen und Fakten zu belegen. Schaue man sich die Chronologie seit 1999, dem Jahr, in dem die Grenzwerte festgelegt worden seien, an, werde deutlich, dass man ganze 10 Jahre gebraucht habe, um überhaupt einen Luftreinhalteplan zu entwickeln. Zwar habe man seitdem die einzelnen Maßnahmen Schritt für Schritt abgearbeitet, allerdings Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 16/36 habe man wegfallende Faktoren nicht umgehend durch neue ersetzt. Deswegen hoffe er nun umso mehr, dass man schnell in die Umsetzung treten könne, um die Luft in Aachen nachhaltig zu verbessern, was wesentlich wichtiger sei, als Dieselfahrverbote zu verhindern. Ratsherr Deumens berichtet als Vorsitzender der Fraktion Die Linke, dass ihn das Urteil wenig überrascht habe. Dabei liege die Luftunreinheit in Aachen nicht unbedingt ausschließlich an Faktoren, die die Stadt selbst zu verschulden habe. Ein Beispiel hierfür seien die jahrelangen Manipulationen der Autoindustrie, deren Ende wohl noch lange nicht absehbar sei, die aber trotzdem seitens der Bundesrepublik mit einem Achselzucken hingenommen würden. Leidtragende seien am Ende die Autofahrer/innen und die Kommunen. Zum anderen müsse jedoch auch konstatiert werden, dass in den letzten Jahren einfach zu wenig unternommen worden sei, um die Grenzwerte beim Stickstoffdioxid einzuhalten. Die Ratsmehrheit favorisiere nach wie vor das Auto und kämpfe um jeden Parkplatz. Weniger Elan hingegen sei bei dem Ausbau des Radwegenetzes oder der Attraktivierung des ÖPNV festzustellen. Letzterer sei schlichtweg zu teuer und zu unkomfortabel. Auch die Fraktion Die Linke wünsche sich keine Fahrverbote, denn schließlich träfen diese erneut die Bürgerinnen und Bürger, die nicht in der Lage seien, sich einfach ein neues Fahrzeug zu beschaffen. Aber der Zeitdruck sei enorm. Es bringe daher nichts, Aachens Vorreiterrolle in der E-Mobilität wie ein Banner vor sich herzutragen. Man müsse neue Wege gehen. Eine Möglichkeit sei bspw. ein fahrscheinloser abgabenfinanzierter ÖPNV oder schlichtweg eine Preissenkung. Daneben sei der motorisierte Individualverkehr deutlich zu reduzieren. Statt verkaufsoffener Sonntage solle man lieber über autofreie Sonntage nachdenken. Ob man es innerhalb eines halben Jahres schaffen werde, die Vorgaben des Gerichts zu erfüllen, wisse derzeit niemand. Nichtsdestotrotz müsse man die Situation zum Anlass nehmen, über mittel- und langfristige Maßnahmen und Planungen nachzudenken, die die Luft in Aachen grundlegend verbessern. Wohl allen sei die Dramatik, die das Urteil mit sich bringe, bewusst so Ratsherr Neumann, Fraktion Die Grüne. Dabei wolle keine der Fraktionen Fahrverbote. Allerdings haben die Bürgerinnen und Bürger in dieser Stadt ein Recht auf saubere Luft. Sein Appell gehe daher an alle Ratsmitglieder, insbesondere aber an die Mitglieder der Großen Koalition, konkrete Maßnahmen wirklich umzusetzen. Hierzu gehörten ein deutliches Umdenken und eine daraus resultierende Verkehrswende. Hierfür bedürfe es keines neuen Luftreinhalteplans, dieser sei in seiner Ausgestaltung sehr gut. Es bedürfe lediglich seiner Umsetzung. Als die wohl dringlichsten und auch am schnellsten zu realisierenden Punkte hieraus seien der Ausbau des Radverkehrs und die Nachrüstung der Busse mit den Abgasreinigungssystemen zu nennen. Sicherlich sei es auch daran, wohl eher unbequeme Maßnahmen umzusetzen, wie bspw. die Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt oder die Schließung des Parkhauses Büchel. Damit einhergehend müsse man natürlich den ÖPNV attraktiver gestalten und entsprechende Mittel hierfür einsetzen. Der Umstieg vom PKW auf den Bus könne nicht gelingen, wenn die Kapazitäten nicht vorhanden seien. Viel Zeit sei nicht vorhanden. Deswegen sei es wichtig, in den kommenden Monaten in die Gespräche zu gehen und die Maßnahmen aus dem Luftreinhalteplan, deren schnelle Umsetzung möglich sei, auch anzugehen. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 17/36 Ratsherr Pütz, Vorsitzender der Piraten-Fraktion, zeigt sich wenig überrascht von dem Urteil des Verwaltungsgerichtes. Leider sei seine Fraktion die einzige, die einen Plan mit sehr harten Einschnitten vorgelegt habe, die ihres Erachtens nach dringend von Nöten seien. Dass man von der Entwicklung überrascht sei, ließe sich angesichts des folgenden Satzes der Verwaltung, welcher aus einer Antwort auf eine Anfrage seiner Fraktion stamme, nicht nachzuvollziehen: „Die Verwaltung ist optimistisch, dass bei konsequenter Umsetzung der geplanten kommunalen Maßnahmen und gleichzeitiger Nachrüstung von Dieseln (durch die Automobilindustrie) verbunden mit einer nachhaltigen Mobilitätspolitik des Bundes und des Landes ein Fahrverbot für die Stadt vermieden werden kann.“ Der aktuelle Luftreinhalteplan enthalte so ziemlich jede Maßnahme in der Stadt, die sich in der aktuellen Planung befinde, so bspw. auch Campus West oder Brückenneubauten. Es scheitere jedoch an der Umsetzung, weil man sich innerhalb der Großen Koalition stets nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einige. Dabei seien in einigen Punkten die Weichen schon längst gestellt. So gebe es in Bezug auf den ticketlosen ÖPNV bereits seit 2006 ein Gutachten, welches diesen zumindest im Innenstadtbereich für möglich erachte. Nicht möglich sei es hingegen, von Monschau aus im Viertelstundentakt Busse kostenfrei in die Stadt fahren zu lassen. Man müsse eben auch auf solche Gegebenheiten eingehen und eine vernünftige Verkehrspolitik betreiben. Hierbei sehe er vornehmlich die Große Koalition in der Pflicht. Auch der Allianz für Aachen sei daran gelegen, Maßnahmen für eine saubere Luft in Aachen zu ergreifen, so Ratsherr Mohr. Auch aus diesem Grunde habe man jüngst einen Antrag zum Thema kostenfreies Parken für Elektroautos eingebracht, wenngleich man die Elektromobilität kritisch sehe. Gleichwohl müsse man ein gesundes Augenmaß bewahren. Während bis zum Jahr 2010 die Obergrenze bei 200 μg gelegen habe, gebe es nunmehr eine willkürliche Reduktion auf 40 μg. Dass diese Grenze vollkommen überzogen sei, werde von vielen Wissenschaftlern bestätigt. Auch Professor Drexler, der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin, komme zu dem Schluss, dass 100 μg vollkommen ausreichend seien. Die Kommunen seien hier die Opfer einer absolut verfehlten Politik auf Bundesebene, die sich dem Regelungswahnsinn der EU unterwerfe. Aus diesem Grunde wolle er an den Oberbürgermeister appellieren, sich im Deutschen Städtetag dafür stark zu machen, dass Entscheidungen auf Bundesebene nicht zu Lasten der Kommunen gehen. Alle seien nach dem Urteil des Verwaltungsgerichts überrascht und auch betroffen gewesen, so Ratsherr Helg, Vorsitzender der FDP-Fraktion. Ob man Berufung hiergegen einlege, werde man zunächst noch in Abstimmung mit der Bezirksregierung prüfen müssen, die ebenfalls beteiligt gewesen sei. Unabhängig davon sei der Luftreinhalteplan dringend fortzuschreiben und weiterzuentwickeln. Dass diese Grenzwerte erreicht würden, fuße jedoch nicht alleine auf der Politik der Großen Koalition. Schließlich seien es die Bürgerinnen und Bürger, die weiterhin auf den motorisierten Individualverkehr setzen. Insbesondere der Handel, das Handwerk und die Pendler seien auf ihre Fahrzeuge angewiesen. Fahrverbote dürften stets nur Ultima Ratio sein. Dies werde aktuell am Beispiel der Stadt Hamburg deutlich. Sicherlich müsse man sich in den nächsten Monaten mit aller Kraft für saubere Luft in Aachen einsetzen. Er hoffe dennoch, dass ein Fahrverbot nicht zu den zwingenden Maßnahmen gehören werde. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 18/36 Ratsherr Servos, Vorsitzender der SPD-Fraktion, sieht in dem Erlass der Grenzwerte eine absolute Notwendigkeit zur Sicherung einer bestimmten Lebensqualität. Die Behauptung, es handele es sich hierbei um eine reine Regelungswut, halte er für vollkommen falsch. Von daher könne es auch nicht die Frage sein, ob man sich als Nationalstaat hiergegen zu behaupten habe. Er stimme Ratsherrn Helg dahingehend zu, dass man tatsächlich auf sein Auto angewiesen sei. Dies sei aber nur solange der Fall, wie keine vernünftigen Alternativen angeboten würden. Aus diesem Grunde seien eben viele der Maßnahmen im Luftreinhalteplan schnell umzusetzen, wie bspw. der Ausbau des Park & Ride-Systems oder des Radschnellwegs. Hier sei man definitiv zu langsam. Schuldzuweisungen in die Vergangenheit seien hierfür nicht zielführend. Das Gericht habe das Fahrverbot deshalb als notwendige Maßnahme gesehen, weil es das einzig quantifizierte Mittel sei. Sicherlich gebe es wesentlich effizientere Maßnahmen, diese seien jedoch nicht quantifiziert in ihrer Wirkung für die Luftreinhaltung. Ob Maßnahmen wie die Erhöhung der Parkgebühren oder eines ticketlosen ÖPNV hierzu geeignet seien, sei dezidiert zu prüfen. Auch zu letzterem gebe es geteilte Meinungen. Das verkehrswissenschaftliche Institut aus Köln bewerte diese Maßnahme als nicht zielführend und schlage eher vor, in die Qualität zu investieren. Dies habe auch seine Meinung zu diesem Thema vor einigen Jahren geändert. Welche Maßnahmen am Ende auch zum Ziel führten, wichtig sei, dass diese quantifiziert würden, damit den Fachausschüsse eine sachliche Beratungsgrundlage zur Verfügung stehe. Der Oberbürgermeister warnt bezüglich der Quantifizierung vor einer zu einfachen Sichtweise. Es sei nicht damit getan, Maßnahmen mit Zahlen zu hinterlegen. Es gehe vielmehr darum, Annahmen im Hinblick auf das Verhalten von Menschen auf geänderte Bedingungen und im Hinblick auf Lenkungswirkungen und zu treffen. Dies sei extrem schwierig. Auch im Hinblick auf die Messungen sei eine Quantifizierung nicht einfach durchzuführen, weil die Werte im Tagesverlauf oftmals großen Sprüngen unterliegen. Es gebe hier extrem differenzierte Wettereinflüsse, vor allem Windrichtung und –stärke spielten eine große Rolle. Eine Quantifizierung höre sich in der Theorie einfach an. Ob diese auch in der Praxis so leicht umzusetzen sei, sei derzeit noch nicht abschließend zu beurteilen. Ratsfrau Lux, AfD, hält die Maßnahmen im Luftreinhalteplan für noch lange nicht ausreichend und innerhalb der vorgegebenen Zeit auch nicht für umsetzbar. Dabei gehe jeder in der Diskussion von sich selbst aus und verliere dabei bspw. in ihrer Mobilität eingeschränkte und ältere Menschen außen vor. Man denke über die Schließung von Parkhäusern nach, bedenke dabei aber nicht, dass Touristen, insbesondere aus dem benachbarten Ausland, dazu beitragen, dass der Einzelhandel in Aachen weiterhin funktioniere. Aus diesem Grunde sei es oberste Priorität, ein Fahrverbot zu verhindern, weil dieses der Stadt als Wirtschaftsstandort erheblich schaden werde. Ratsherr Baal, Vorsitzender der CDU-Fraktion, stellt fest, dass eine gemeinsame Linie schwierig sein wird. Wenngleich hier die Kritik laut werde, dass man in den letzten 15 Jahren Maßnahmen stärker hätte umsetzen können und vielleicht auch müssen, bleibe dennoch festzuhalten, dass die Verwaltung in einer sehr guten, detaillierten und sehr nachhaltigen Arbeit das Thema Luftreinhaltung auf ein Niveau gebracht habe, das weit von dem entfernt sei, welches man noch vor eben diesen 15 Jahren gehabt habe. Zu Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 19/36 konstatieren sei: niemand besitze hier den Stein der Weisen. Alle Ansätze, die im Laufe der Diskussion eingebracht worden seien, seien stets nur Teilaspekte für eine Gesamtlösung. Man müsse sich auch im Klaren darüber sein, dass es keinen Sinn mache, die Probleme als Stadt alleine lösen zu wollen, weil alleine schon die Touristen- und Pendlerströme eine Herausforderung darstellten. Wenngleich man sich einig sei, dass man ein Fahrverbot verhindern wolle, dürfe man sich dennoch nicht dem Ideal hingeben, dass man es auch schaffen werde, denn der Zeitplan sei extrem knapp. Spätestens in der Ratssitzung im Dezember werde man sich mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob die bis dahin umgesetzten Maßnahmen geeignet gewesen sind, die Vorgabe von 40 μg zu erreichen oder ob man doch ein Fahrverbot wird erlassen müssen. Ratsherr Fischer, Fraktion Die Grüne, sieht vor allem in der fehlenden Wirkung nach außen ein Problem. Hierdurch mangele es auch bei der Bürgerschaft an einer klaren Orientierung. Wenngleich man 2009 mit dem Luftreinhalteplan stark gestartet sei und diesen 2015 erneuert habe, habe man nichtsdestotrotz seitens der Mehrheitsfraktionen um jeden Parkplatz in der Innenstadt gekämpft und Radverkehrsmaßnahmen verzögert oder abgelehnt. Natürlich sei man auf den PKW angewiesen, denn an Alternativen fehle es überall. Politik müsse deshalb umso mehr klare Signale nach außen richten und deutlich machen, in welche Richtung die Reise gehe. Dazu gehöre auch der Wille der Maßnahmenumsetzung. Wenn man das Radfahren und den ÖPNV als Alternativen bewerbe, müsse man beides auch vernünftig ausbauen und attraktivieren. Sicherlich könne man sich als Opfer der Autoindustrie sehen oder auch die Einbeziehung aller Messpunkte als unfair erachten, dies könne jedoch nicht der Weg sein. Wichtig sei nun, kurzfristige Maßnahmen zu ergreifen, die neben den langfristig geplanten, deshalb aber nicht schlechten, Strategien zu einer Luftreinhaltung im Sinne des Gerichts führen. Ratsherr Mohr, Allianz für Aachen, verwehrt sich gegen die Ausführungen von Ratsherrn Servos. Bei ausführlicher Information finde man schnell heraus, dass der Richtwert von 40 μg reine Willkür sei. In den USA sei der Richtwert mit 103 μg festgelegt, was als vollkommen ausreichend zu erachten sei. Als Kommune müsse man den Blick für das Machbare behalten und sich nicht irgendwelchen willkürlich gesetzten Grenzwerten unterwerfen, wenn damit verbundenen Ziele einfach nicht zu erreichen seien. Er wünsche sich den Mut des Oberbürgermeisters, sich entsprechend kritisch zu diesem Grenzwert zu äußern. Hiermit sie nicht gesagt, dass man nicht weiter für saubere Luft kämpfen solle, aber eben innerhalb der machbaren Grenzen. Dies sei schließlich ebenfalls Aufgabe einer Kommune. Ratsfrau Epstein, Fraktion Die Linke, sieht die Stadt Aachen deutlich im Hintertreffen im Vergleich zu anderen Städten. Maastricht, Sevilla und Montpellier zeichneten sich alle durch ihre Autofreiheit aus. Nichtsdestotrotz floriere hier der Einzelhandel. In Aachen hingegen quäle man sich mit engen Bürgersteigen, schlechter Luft und, nicht zu vergessen, mit Lärm. Falschparker würden in anderen Städten mit extrem hohen Bußgeldern belegt, die wiederum den städtischen Haushalten zu Gute kämen. In Aachen verwehre man sich weiterhin gegen die Parkgebührenerhebung an Sonntagen, wenngleich es hierzu bereits einen Antrag seitens der Fraktion Die Linke gegeben habe. Auch der ÖPNV sei zu hochpreisig. Man dürfe sich nicht wundern, wenn Besucher/innen mit dem Fahrzeug in die Stadt fuhren, weil dies in Fahrgemeinschaften wesentlich günstiger sei, als den Bus zu benutzen. Es bleibe Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 20/36 festzuhalten, dass es viele geeignete Maßnahmen gebe, die Luftreinhaltung in Aachen voranzubringen, ohne ein Fahrverbot aussprechen zu müssen. Ratsherr Blum, FDP-Fraktion, sieht ein Erreichen der Vorgaben innerhalb der verbleibenden Zeit als äußerst kritisch an. Wie bereits von Ratsherrn Baal festgestellt, sei hierzu eine Bündelung von Maßnahmen notwendig, die jedoch nicht alle kurzfristig umsetzbar seien. Es sei deshalb zu befürchten, dass das Fahrverbot unumgänglich sein werde, wenngleich man auch hierbei davon ausgehen dürfe, dass es nicht wirklich zur Luftverbesserung beitragen werde. Man werde also dafür bestraft, mit dem Luftreinhalteplan langfristig geplant zu haben. Die einzige Möglichkeit, die Vorgaben des Gerichts zu erfüllen, sei die kurzfristige Umsetzung der im Luftreinhalteplan genannten Maßnahmen. Dies werde sich als äußerst schwierig gestalten, weil der Großteil der Bevölkerung nach wie vor auf das Auto als Verkehrsmittel setze und durch die Bundesregierung im Hinblick auf den Diesellskandal hinsichtlich einer Umrüstung im Stich gelassen werde. Dabei würde dies die Luftreinhaltung erheblich erleichtern. zu 4 Ordnungsbehördliche Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen an Sonntagen Vorlage: FB 32/0014/WP17 Siehe Tagesordnungspunkt 4.1. zu 4.1 Ordnungsbehördliche Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen an Sonntagen Vorlage: FB 32/0014/WP17-1 Ratsfrau Begolli, Fraktion Die Linke, erfragt den Nachweis zu den Besucherzahlen. Weder dem als Nachweis angegebenen Presseartikel zur Aktion Ehrenwert noch den als Anlage beigefügten Bildern zum verkaufsoffenen Sonntag in Brand seien Zahlen zu entnehmen. Der Oberbürgermeister legt dar, dass insbesondere beim Tag des Ehrenwertes die Besucherzahlen nicht das Problem gewesen seien. Die genauen Zahlen könne er ad hoc nicht benennen. Dies sei jedoch sicherlich durch den Antragsteller möglich. Der Antrag habe bei weitem nicht mehr die Dimensionen wie die anfänglichen Anträge. Insofern sei davon auszugehen, dass man mit den Kritikern eine gute Linie gefunden habe. Ratsherr Baal erklärt als Vorsitzender der CDU-Fraktion, dass es auch hier Kolleginnen und Kollegen gebe, die den verkaufsoffenen Sonntag kritisch sähen. Dies zeige sich entsprechend in der folgenden Abstimmung, nicht jedoch in der Analyse von Bildern und Zeitungsartikeln. In der großen Summe sei die CDU-Fraktion zu dem Ergebnis gekommen, dass der Inhalt der Vorlage maßstäblich, angemessen und insgesamt tragfähig sei, weshalb man in großer Mehrheit zustimmen werde. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 21/36 Die FDP-Fraktion werde dem Beschlussvorschlag zustimmen, so ihr Vorsitzender, Ratsherr Helg. Er wolle betonen, dass man hier von auf die einzelnen Bereiche hin gerechnet von höchstens dreimal fünf Stunden pro Jahr spreche. Dies halte er in Anbetracht der Tatsache, dass sich in Maastricht jeden Sonntag die Möglichkeit des Einkaufens biete, für vertretbar. Ratsfrau Begolli, Fraktion Die Linke, erklärt, dass es ihr nicht um die Entscheidung der Einzelnen ginge, sondern vielmehr um die Vollständigkeit der Vorlage. Ziehe man Presseartikel als Nachweis heran, sei auch zu erwarten, dass die entsprechenden Informationen in diesen zu finden seien. Diese Vollständigkeit erwarte man schließlich auch bei allen anderen Vorlagen für den Rat der Stadt. Ratsfrau Keller, SPD-Fraktion, zitiert abschließend das Votum des Schülerparlaments, nach dem es zwar schön sei, sonntags ebenfalls einkaufen gehen zu könne, dass es aber noch schöner sei, wenn die Eltern zu Hause seien. Hiermit begründe sie ihr eigenes Stimmverhalten. Beschluss: Auf Vorschlag der Verwaltung und nach Beratung und Empfehlung der Bezirksvertretungen Aachen-Mitte und Aachen-Brand und des Hauptausschusses, beschließt der Rat der Stadt bei 15 Gegenstimmen und vier Enthaltungen mehrheitlich, den beiliegenden Entwurf der Ordnungsbehördlichen Verordnung über das Offenhalten von Verkaufsstellen an Sonntagen als Ordnungsbehördliche Verordnung. zu 5 Ratsantrag Nr. 324/17 der PIRATEN-Fraktion zusammen mit Ratsherrn Schnitzler (UWG) vom 24.01.2018 Pfand gehört daneben Vorlage: E 18/0123/WP17 Ratsherr Teuku erklärt stellvertretend für die Piraten-Fraktion sein Bedauern darüber, dass die Maßnahme nicht umgesetzt werde. Ratsherr Palm legt für die Allianz für Aachen dar, dass sie der Installation von Pfandkörben aufgrund etwaiger Verteilungskämpfe und vermehrten Ordnungsamtseinsätzen nicht zustimmen werde. Die Fraktion Die Grüne habe den Antrag sehr kontrovers diskutiert, so Ratsfrau Seufert. Es gebe sowohl Gründe für als auch gegen die Installation von Pfandringen. Wenngleich es sich um eine deutschlandweite Initiative handele, die hiermit auf die Armut vieler Menschen aufmerksam machen wolle, blieben die in der Vorlage genannten Fragen in Bezug auf die Reinigung und die Gefahr der Vermüllung ungeklärt. Auch der Almosencharakter sei nicht zu verleugnen. Die Fraktion Die Grüne werde sich aus diesem Grunde enthalten. Ratsfrau Begolli, Fraktion Die Linke, konstatiert, dass es kein politischer Ansatz sein könne, Pfandringe aufzustellen, damit Flaschensammler schneller an Pfand kommen. Dieser solle vielmehr der sein, Armut zu bekämpfen und dabei solle man es hier auch belassen. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 22/36 Ratsfrau Moselage, FDP-Fraktion, schließt sich ihren Vorrednerinnen und Vorrednern an. Armutsbekämpfung im 21. Jahrhundert müsse ein anderes Bild haben. Beabsichtige man, Menschen ihre Würde wiederzugeben, müsse man dies in anderer Weise herstellen, als dass man Pfandringe aufstelle. Der Oberbürgermeister verliest abschließend den Beschlussvorschlag und lässt alsdann hierüber abstimmen. Beschluss: Der Rat der Stadt Aachen beschließt auf Empfehlung des Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb bei drei Gegenstimmen und zehn Enthaltungen mehrheitlich, keine Behältnisse für Pfandflaschen im Stadtgebiet Aachen zu installieren. zu 6 Transparenz schaffen I - Technische Optimierung des Ratsinformationssystems Ratsantrag Nr. 291/17 vom 24.08.2017 von Allianz für Aachen Vorlage: FB 11/0285/WP17 Der Tagesordnungspunkt wurde zurückgezogen. zu 7 Übersicht über die Übertragung von Ermächtigungen oberhalb der Wertgrenze vom Haushaltsjahr 2017 in das Haushaltsjahr 2018 Vorlage: FB 20/0150/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt beschließt einstimmig, die Ermächtigungsübertragungen über 150.000 Euro zur Kenntnis zu nehmen. zu 8 Aufhebung des Durchführungsplanes Nr. 447 für den Planbereich im Stadtbezirk AachenMitte zwischen Hohenstaufenallee, Goethestraße und Schillerstraße hier: Satzungsbeschluss gem. §10 Abs. 1 BauGB Vorlage: FB 61/0965/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt einstimmig die Aufhebung des Durchführungsplans Nr. 447 für den Planbereich im Stadtbezirk Aachen-Mitte zwischen Hohenstaufenallee, Goethestraße und Schillerstraße gem. § 10 Abs. 1 BauGB als Satzung und die Begründung hierzu. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 23/36 zu 9 Aufhebung des Durchführungsplanes Nr. 448 für den Planbereich im Stadtbezirk AachenMitte zwischen Gartenstraße, Junkerstraße und Vaalser Straße hier: Satzungsbeschluss gem. §10 Abs. 1 BauGB Vorlage: FB 61/0966/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt einstimmig die Aufhebung des Durchführungsplans Nr. 448 für den Planbereich im Stadtbezirk Aachen-Mitte zwischen Gartenstraße, Junkerstraße und Vaalser Straße gem. § 10 Abs. 1 BauGB als Satzung und die Begründung hierzu. zu 10 Aufhebung des Durchführungsplanes Nr. 476 für den Planbereich im Stadtbezirk AachenMitte zwischen Roermonder Straße und Rütscher Straße hier: Satzungsbeschluss gem. §10 Abs. 1 BauGB Vorlage: FB 61/0967/WP17 Ratsherr Pütz, Vorsitzender der Piraten-Fraktion, stellt in Kürze die Langwierigkeit des Verfahrens dar. Beschluss: Der Rat der Stadt nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt einstimmig die Aufhebung des Durchführungsplans Nr. 476 für den Planbereich im Stadtbezirk Aachen-Mitte zwischen Roermonder Straße und Rütscher Straße gem. § 10 Abs. 1 BauGB als Satzung und die Begründung hierzu. zu 11 Aufhebung des Durchführungsplanes Nr. 473 für den Planbereich im Stadtbezirk AachenMitte zwischen Seffenter Weg und dem nordöstlich gelegenen Eisenbahngelände hier: Satzungsbeschluss gem. §10 Abs. 1 BauGB Vorlage: FB 61/0968/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt einstimmig die Aufhebung des Durchführungsplans Nr. 473 für den Planbereich im Stadtbezirk Aachen-Mitte zwischen Seffenter Weg und dem nordöstlich gelegenen Eisenbahngelände gem. § 10 Abs. 1 BauGB als Satzung und die Begründung hierzu. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 24/36 zu 12 Anfragen: zu Ratsanfragen 12.1 Vorlage: FB 01/0431/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt nimmt die nach der Geschäftsordnung fristgerecht eingereichten Ratsanfragen zur Kenntnis. zu Stellungnahmen zu Ratsanfragen 12.2 Vorlage: FB 01/0433/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt nimmt die von der Verwaltung vorgelegten Stellungnahmen zu verschiedenen Ratsanfragen zur Kenntnis. zu 13 Ratsanträge Vorlage: FB 01/0432/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt nimmt die fristgerecht eingereichten Ratsanträge zur Kenntnis und verweist sie gemäß § 12 Abs. 3 der Geschäftsordnung an die jeweils zuständige Stelle (Bezirksvertretung, Fachausschuss, Oberbürgermeister). zu 14 Umbesetzung in Ausschüssen und anderen Gremien: zu Umbesetzungsantrag der SPD-Fraktion vom 05.06.2018 14.1 Vorlage: FB 01/0429/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt beschließt einstimmig die von der SPD-Fraktion mit Schreiben vom 05.06.2018 beantragten Umbesetzungen. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 25/36 zu Umbesetzungsantrag der FDP-Fraktion vom 28.05.2018 14.2 Vorlage: FB 01/0430/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt beschließt einstimmig die von der FDP-Fraktion mit Schreiben vom 28.05.2018 beantragten Umbesetzungen. zu Umbesetzungsantrag der CDU-Fraktion vom 04.06.2018 14.3 Vorlage: FB 01/0434/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt beschließt einstimmig die von der CDU-Fraktion mit Schreiben vom 04.06.2018 beantragte Umbesetzung im Kinder- und Jugendausschuss. zu 15 Mitteilungen der Verwaltung Der Oberbürgermeister stellt fest, dass keine Mitteilungen der Verwaltung vorliegen. An dieser Stelle solle nur der kurze Hinweis erfolgen, dass das seitens Westspiel angekündigte Schreiben zu den gemeinsamen Verträgen erst in den kommenden zwei Wochen erwartet werden könne. Ratsfrau Lux, AfD, fragt nach, ob an dieser Stelle Ausführungen zum Thema Baugrubenwasser im Windpark Münsterwald erfolgen können. Die Baustelle werde intensiv durch den Fachbereich Umwelt begleitet, so der Oberbürgermeister. Leider gebe es immer wieder Hinweise – und dies wolle er ausdrücklich vorsichtig formulieren – der Manipulation. Man beobachte die Sachlage sehr genau und sei mit der STAWAG im intensiven Austausch, weil man selbst ein Interesse an der sauberen Durchführung habe. Die Notwendigkeit für Grundsatzdiskussionen sehe er indes nicht. Jedem Hinweis gehe man nach, ebenso wie dem heutigen Hinweis auf die Zementeinmischung. Ratsfrau Lux, AfD, fragt, ob es eine Genehmigung dafür gebe, dass das Baugrubenwasser in den Wald oder in den Vorfluter der Inde eingeleitet werde. Der Oberbürgermeister erklärt, hierauf nicht aus dem Stand antworten zu können. Man müsse die Sachlage vor Ort bewerten. Ratsherr Palm, Allianz für Aachen, fragt, ob die Vermutungen der Manipulation bereits an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet worden sind, der, seines Kenntnisstandes nach, bereits Anzeigen vorliegen. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 26/36 Der Oberbürgermeister betont, dass es keine konkreten Vermutungen gebe, bestimmte Sachverhalte aber andere Ursachen haben könnten. Ratsherr Mohr, Allianz für Aachen, fordert den Oberbürgermeister auf, die ihm vorliegenden Hinweise dem Rat der Stadt mitzuteilen, was der Oberbürgermeister unter Hinweis der unter diesem Tagesordnungspunkt nicht zu führenden inhaltlichen Diskussion ablehnt. zu 16 Überplanmäßige Aufwendungen/Auszahlungen/VerpflichtungsermächtigungenHaushaltsjahr 2018, hier: Anti-Terror-Sperren Pfalzbezirk Vorlage: FB 32/0015/WP17 Ratsherr von Hayn erklärt stellvertretend für die Piraten-Fraktion, dass diese dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen werde, weil sie der Meinung sei, dass es bessere Möglichkeiten gebe, die Gesundheit und Sicherheit der Aachener Bevölkerung zu stärken. Beschluss: Der Rat der Stadt beschließt bei drei Gegenstimmen mehrheitlich, für die Maßnahme beim PSP-Element 5-020101-900-00800-900-1 „Anti-Terror-Sperren Pfalzbezirk“ die überplanmäßige Auszahlung/Aufwendung im Haushaltsjahr 2018 i.H.v. 150.000 € bereitzustellen. zu 17 Bericht der PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft über den Jahresabschluss zum 31.12.2016 und Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2016 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Aachener Stadtbetrieb der Stadt Aachen Vorlage: E 18/0099/WP17 Beschluss: Der Rat der Stadt beschließt einstimmig wie folgt: Der Rat der Stadt Aachen beschließt auf Empfehlung des Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb, den Jahresabschluss 2016 des Aachener Stadtbetriebes mit folgenden Beträgen festzustellen und den Jahresverlust aus der allgemeinen Rücklage des Betriebes zu decken: Bilanzsumme 26.988.388,77 Euro Jahresverlust -1.676.757,05 Euro Weiterhin stellt der Rat der Stadt Aachen auf Empfehlung des Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb den Lagebericht fest. Jahresabschluss und Lagebericht sind Bestandteil dieses Beschlusses und der Originalniederschrift beigefügt. Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 27/36 Rat/51/WP.17 Ausdruck vom: 09.07.2018 Seite: 28/36