Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
300887.pdf
Größe
1,5 MB
Erstellt
29.05.18, 12:00
Aktualisiert
05.06.18, 19:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Verwaltungsleitung
Beteiligte Dienststelle/n:
FB 01/0428/WP17
öffentlich
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
29.05.2018
Aufwertung des Bürgerforums
hier: Tagesordnungsantrag der Fraktionen von CDU, SPD, GRÜNE,
DIE LINKE, FDP und PIRATEN vom 02.05.2018
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
06.06.2018
Hauptausschuss
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Hauptausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Philipp
Oberbürgermeister
Vorlage FB 01/0428/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 30.05.2018
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Erläuterungen:
Das Bürgerforum wurde im März 2010 als Ersatz für den bisherigen Bürger- und Beschwerdeausschuss
(Ausschuss gemäß § 24 GO-NRW) eingerichtet. Grundlage seiner Tätigkeit ist eine vom Rat
beschlossene eigene Geschäftsordnung. Personell war es der Dienststelle Bürgerbüro/Klärungsstelle
zugeordnet, die zudem die Aufgaben der Geschäftsführung der Bezirksvertretung Aachen-Mitte
wahrnahm.
In der Sitzung des Personal- und Verwaltungsausschusses am 7. Dezember 2017 wurde beschlossen,
die Zuständigkeiten und Ressourcen für die Aufgaben der Geschäftsführung der Bezirksvertretung
Aachen-Mitte und des Bürgerforums personell und organisatorisch zu entkoppeln. Im Stellenplan 2018
wurde dem mit der Einrichtung einer Vollzeitstelle für beide Geschäftsführungsfunktionen Rechnung
getragen.
Auf Grund des Ausscheidens des bisherigen Geschäftsführers des Bürgerforums am 31.03.2018 wurde
die Stelle ausgeschrieben; das Personalbesetzungsverfahren ist inzwischen abgeschlossen, zum
02.07.2018 wird Herr Michael Geber die Geschäftsführung des Bürgerforums übernehmen und die
Konzepterarbeitung prioritär behandeln.
Eine ursprünglich vorgesehene Evaluierung nach einem Jahr des Bestehens des Bürgerforums wurde
im Einvernehmen von Politik und Verwaltung nicht vorgenommen. Stattdessen wurde eine Bilanz nach
5 Jahren in der Sitzung des Bürgerforums am 11.03.2014 vorgenommen, eine weitere Bilanzierung der
Arbeit erfolgte am 06.12.2016. Mit den Anträgen der Fraktionen von CDU und SPD vom 3. Februar
2015 sowie der PIRATEN-Fraktion vom 08.03.2016 wurden Vorschläge zur Weiterentwicklung des
Bürgerforums eingereicht; der Ratsantrag aller Fraktionen vom 22.03.2018 fasst einige der gemachten
und diskutierten Vorschläge zusammen.
Die im letztgenannten Antrag aufgeführten Eckpunkte 1 bis 3 für ein Konzept zur Aufwertung des
Bürgerforums (situations- und ortsbezogene Festlegung des Sitzungsbeginns, kommunikativen
Austausch ermöglichender Sitzungsraum ohne formale Sitzordnung, variierender Sitzungsort je nach
wesentlichem Beratungspunkt unter Berücksichtigung aller Stadtbereiche) werden von der Verwaltung
unterstützt. Hierbei handelt es sich um Angelegenheiten, die von der/dem Vorsitzenden des
Bürgerforums in Absprache mit der Geschäftsführung festgelegt werden können. Der Geschäftsführung
ist die Aufgabe übertragen, diese Eckpunkte kurzfristig umzusetzen und die darin beschriebene
Verfahrensweise zu verstetigen.
Die im 4. Eckpunkt des Antrags vorgeschlagene Einbindung des Bürgerforums in eine Information über
Maßnahmen, die für eine breite Öffentlichkeit von Interesse sind, deckt sich mit dem Vorschlag des
Antrages von CDU- und SPD-Fraktion vom 03.02.2015. Die Verwaltung wird künftig aktiver und häufiger
als bisher Themen und Informationen in das Bürgerforum einspeisen und unterstützt damit das Ziel, die
Bürgerschaft rechtzeitig über wichtige Vorhaben in Kenntnis zu setzen, darüber zu diskutieren, so die
politische Willensbildung zu stärken und Wünsche und Interessen, die auf diese Weise in den
Entscheidungsprozess eingebracht werden, im Abwägungsprozess zu berücksichtigen.
Die Frage der Anbindung der Klärungsstelle an das Bürgerforum wird geprüft; die Entscheidung
hierüber obliegt der Organisationsgewalt des Oberbürgermeisters.
Es ist für die Verwaltung mit Bezug auf den 6. Eckpunkt ohne Weiteres darstellbar, das Bürgerforum
stärker in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit zu berücksichtigen. Neben der wöchentlich
(freitags) herausgegebenen Pressemitteilung, die die Sitzungen der Ratspolitik für die dann folgende
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Woche auflistet und beschreibt, wäre es durchaus denkbar, eine gezielte Pressemitteilung für das
Bürgerforum anlassbezogen auch noch einmal kurz vor der Sitzung zu veröffentlichen. Mit dieser
zusätzlichen und ausführlicheren Meldung würde der besondere Charakter des Bürgerforums im
Gesamtkanon der ratspolitischen Ausschüsse unterstrichen. Zusätzlich ist es möglich, das Bürgerforum
noch stärker als bisher über die Social-Media-Kanäle der Stadt Aachen zu bewerben.
Der Formulierung in Punkt 6 des Antrags entnimmt die Verwaltung, dass die Antragsteller gezielt nach
den Möglichkeiten eines so genannten Live-Chats fragen, der dann wohl auf den Social-Media-Kanälen
der Stadt (insbesondere Facebook und Twitter) aus der Sitzung berichtet. Ein solches
Berichterstattungsformat wäre neu und müsste klar definiert werden. Der Aufwand ist in erster Linie
darin zu sehen, dass ein(e) (Online-)Redakteur(in) aus dem Fachbereich 13 diesen Part übernimmt.
Wichtig ist zu definieren, welchen Zweck dieser Live-Chat erfüllen soll. Sollte es darum gehen, die
wichtigsten Ergebnisse der Diskussionen festzuhalten, ein wenig von der Stimmung im Saal
wiederzugeben und so über die Live-Berichterstattung die Bedeutung des Bürgerforums als besonderer
Ort der Debatte zu zeigen, so dürfte dies nach einer vorherigen Festlegung auf ein Konzept möglich
sein. Sollte tatsächlich ein Chat (also ein interaktives Format) angedacht sein oder auch eine Art LiveSitzungsprotokoll mit Zitaten und perfekt stenografierten Wortbeiträgen, so wäre dies mit einem höheren
personellen und technischen Aufwand verbunden.
Nach der Diskussion im Hauptausschuss wird die Verwaltung die in der Diskussion vorgetragenen
Anregungen, Vorschläge, Kritiken und Argumente zusammenfassen, prüfen und sowohl dem
Bürgerforum als auch dem Hauptausschuss zur endgültigen Beschlussfassung über ein Konzept zur
Aufwertung des Gremiums zukommen lassen.
Langfristig wird auf Grund der gesellschaftspolitischen Diskussionen um verstärkte Möglichkeiten
direkter Partizipation der Bürgerschaft bei (kommunal-) politischen Entscheidungen vor dem
Hintergrund einer in den Sozialwissenschaften diskutierten „Krise der Repräsentanz“ von der
Verwaltung die Möglichkeit gesehen, perspektivisch den Aufgabenbereich der Geschäftsführung des
Bürgerforums in Richtung auf ein umfassenderes Konzept zu mehr Partizipation zu erweitern. Dieses
Ziel wird allerdings nur im Rahmen eines längeren Prozesses erreicht und kann nicht mit den
derzeitigen Personalressourcen des Bürgerforums organisiert werden.
Anlage/n:
-
Tagesordnungsantrag vom 02.05.2018
-
Ratsantrag Nr. 354/17
-
Ratsantrag Nr. 148/17
-
Ratsantrag Nr. 53/17
Vorlage FB 01/0428/WP17 der Stadt Aachen
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