Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
293551.pdf
Größe
540 kB
Erstellt
28.03.18, 12:00
Aktualisiert
07.07.18, 14:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Aachener Stadtbetrieb
Beteiligte Dienststelle/n:
E 18/0123/WP17
öffentlich
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
28.03.2018
Ratsantrag Nr. 324/17 der PIRATEN-Fraktion zusammen mit
Ratsherrn Schnitzler (UWG) vom 24.01.2018
Pfand gehört daneben
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
12.06.2018
13.06.2018
Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb
Rat der Stadt Aachen
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Betriebsausschuss Aachener Stadtbetrieb nimmt die Ausführungen der Betriebsleitung
zustimmend zur Kenntnis und empfiehlt dem Rat der Stadt Aachen, keine Behältnisse für
Pfandflaschen im Stadtgebiet Aachen zu installieren.
Der Rat der Stadt Aachen beschließt auf Empfehlung des Betriebsausschusses Aachener
Stadtbetrieb, keine Behältnisse für Pfandflaschen im Stadtgebiet Aachen zu installieren.
Vorlage E 18/0123/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 23.05.2018
Seite: 1/3
Erläuterungen:
Stellungnahme zum gemeinsamen Ratsantrag der PIRATEN-Fraktion zusammen mit Ratsherrn
Schnitzler (UWG) vom 24.01.2018
Mit dem gemeinsamen Ratsantrag der PIRATEN-Fraktion zusammen mit Ratsherrn Schnitzler (UWG)
vom 15.01.2018 wird die Verwaltung nach dem 02. Juli 2013 (Ratsantrag der Unabhängigen
WählerInnen Gemeinschaft Bürgerwille) erneut beauftragt zu prüfen, zeitnah einen Weg zu finden, an
belebten Standorten der Aachener Innenstadt Behältnisse für Pfandflaschen (Pfandkiste, Pfandring)
zu installieren.
Zu diesem Antrag nimmt die Verwaltung wie folgt Stellung:
„Pfand gehört daneben“ - Vorrichtungen für Pfandflaschen
Aus ordnungsbehördlicher Sicht besteht weiterhin eine ablehnende Haltung, da die Installation von
Pfandkisten oder Pfandringen an belebten Stellen in der Aachener Innenstadt der im Jahre 2011
durch einstimmige Beschlüsse des Hauptausschusses und des Rates der Stadt entwickelten „Initiative
zur Eindämmung des Alkoholmissbrauchs im öffentlichen Raum“ entgegenwirkt. Selbst wenn diese
Aktion nur in stark frequentierten Gebieten wie z.B. im Pontviertel umgesetzt werden würde, spräche
dies neben den optischen Aspekten gegen die Aachener Initiative, da unter anderem auch
Bierflaschen und Spirituosen öffentlich ausgestellt sind und ebenfalls von Kindern und Jugendlichen
wahrgenommen werden. Außerdem wäre mit einer Umsetzung dieser Maßnahme weiterhin nicht
ausgeschlossen, dass Pfandflaschensammler dennoch in Abfallbehältern nach Pfandflaschen
Ausschau halten bzw. die Flaschen von weniger bedürftigen Menschen verwertet werden.
Das städtische Ziel sollte daher sein, die Nutzung bzw. Entsorgung von Flaschen im öffentlichen
Raum zu vermeiden statt sie zu fördern.
Zum anderen kann es durch diese Aktion zu weiteren Verunreinigungen innerhalb der Innenstadt
kommen, wenn die Pfandkiste/ der Pfandring nur unzureichend von Pfandflaschensammlern geleert
wird und Flaschen, die keinen Platz mehr in dieser Vorrichtung finden, daneben gestellt werden und
dabei ggf. zu Bruch gehen.
Darüber hinaus bieten derartige Behältnisse für Pfandflaschen nicht nur Platz für Schmierereien
jeglicher Art, sondern können auch als „Abfallbehälter“ missbraucht werden.
Diese potenziell negativen Begleiterscheinungen stehen im starken Widerspruch zur Aktion „Sauberes
Aachen“ und hätten mithin kontraproduktive Auswirkungen auf das Erscheinungsbild der Stadt.
Erfahrungen mit Pfandringen in anderen Städten
In vielen Städten Deutschlands, wie zum Beispiel Köln, Stuttgart und Freiburg, wurden bereits
Pfandringe oder Pfandkörbe getestet, jedoch nach Beendigung der Testphase aufgrund der hohen
zeitlichen Betreuung überall wieder demontiert. Die um rund 30 Prozent gestiegene Entleerungsdauer
Vorlage E 18/0123/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 23.05.2018
Seite: 2/3
der Papierkörbe führte zu einer erheblichen Kostensteigerung, da sich die Leerung der Papierkörbe
mit Pfandring als wesentlich aufwendiger darstellte.
Außerdem wurde die zusätzliche Ablagefläche für Pfandflaschen allzu oft zweckentfremdet, indem
sich Asche, Zigarettenstummel, Kaugummireste sowie weitere Abfälle vorfanden. Des Weiteren
wurden Inhaltsreste der Pfandflaschen auf dem Gehweg zurückgelassen.
Zusammenfassung
Das eigentliche Ziel des Pfandringes, Reduzierung von Glasscherben und Glasabfall auf den
Gehwegen und in den Parks sowie das Suchen von Pfand durch Bedürftige in Abfalleimern, wurde
leider in den verschiedensten Städten nicht erreicht. Durch die Pfandringe ließen sich die Flaschen
wesentlich leichter einsammeln, was sich organisierte Gruppen zunutze machten und die betroffenen
Abfalleimer systematisch nach Pfandgut absuchten.
Aufgrund der vorstehenden Ausführungen bezüglich der Stadtsauberkeit und Wirtschaftlichkeit sowie
die weitere ablehnende Haltung und Sichtweise vom Fachbereich Sicherheit und Ordnung wird
seitens der Verwaltung die Aufstellung von Behältnissen für Pfandflaschen nicht empfohlen.
Aus Sicht des Aachener Stadtbetriebes sollte vor allem aus stadtpflegerischen Gesichtspunkten
weiterhin von einer Einführung derartiger Pfandringe Abstand genommen werden.
Anlage/n:
Ratsantrag 324/17 der PIRATEN gemeinsam mit Ratsherrn Schnitzler (UWG)
Vorlage E 18/0123/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 23.05.2018
Seite: 3/3