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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
296039.pdf
Größe
188 kB
Erstellt
09.04.18, 12:00
Aktualisiert
07.09.18, 00:23

Inhalt der Datei

Der Oberbürgermeister Vorlage Federführende Dienststelle: Fachbereich Kinder, Jugend und Schule Beteiligte Dienststelle/n: Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: FB 45/0478/WP17 öffentlich 09.04.2018 FB 45/300 Benchmark "Hilfen zur Erziehung + NRW" Berichtsjahr 2016 Beratungsfolge: Datum Gremium Zuständigkeit 24.04.2018 Kinder- und Jugendausschuss Kenntnisnahme Beschlussvorschlag: Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis. Vorlage FB 45/0478/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 25.04.2018 Seite: 1/9 Finanzielle Auswirkungen JA NEIN x Sachstandsbericht – keine Auswirkungen Investive Ansatz Auswirkungen 2017 Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 2018 ff. 2017 Gesamt- Gesamtbedarf (alt) 2018 ff. bedarf (neu) Einzahlungen 0 0 0 0 0 0 Auszahlungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 + Verbesserung / 0 0 Deckung ist gegeben/ keine Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung ausreichende Deckung vorhanden vorhanden - Verschlechterung konsumtive Ansatz Auswirkungen 2017 Ertrag Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 2018 ff. 2017 2018 ff. Folgekos- Folgekos- ten (alt) ten (neu) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Abschreibungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 Personal-/ Sachaufwand + Verbesserung / - Verschlechterung 0 0 Deckung erfolgt aus § 9II der Deckung ist gegeben Haushaltssatzung im Rahmen der gegenseitigen Deckungsfähigkeit Vorlage FB 45/0478/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 25.04.2018 Seite: 2/9 Erläuterungen: 1. Ausgangslage Seit dem Jahr 2003 beteiligt sich der Fachbereich Kinder-Jugend und Schule am Benchmarkingkreis HzE+ von 11 mittelgroßen Großstädten in Nordrhein – Westfalen. Neben Aachen beteiligen sich die Kommunen Bonn, Düren, Iserlohn, Krefeld, Lüdenscheid, Mönchengladbach, Mülheim an der Ruhr, Neuss, Oberhausen und Solingen. Im Rahmen des Benchmarkingkreises arbeiten die Kommunen kontinuierlich daran, mit Hilfe des Vergleichs von Kennzahlen der Hilfeempfänger und der Ausgaben der Hilfen zur Erziehung sowie im fachlichen Austausch miteinander Impulse für die Steuerung in diesem Leistungsbereich zu erhalten und diese zu verbessern. 2. Zielsetzung, Methodik, Ansatz des Benchmarks Zielsetzung des Benchmarks ist es, das Leistungsgeschehen der Hilfen zur Erziehung in den beteiligten Kommunen im Vergleich auszuwerten, um auf diesem Wege gute Praxis- und Steuerungsansätze sichtbar zu machen und weiter zu qualifizieren. Ein quantitativer Kennzahlenvergleich der Hilfen zur Erziehung findet u.a. in nachfolgenden Bereichen statt:  Dichte der Hilfeempfängerinnen und Hilfeempfänger von HzE+ insgesamt  Ambulante und stationäre Hilfeleistungen  Nettogesamtausgaben pro Einwohner  Nettogesamtausgaben pro Kind / Jugendlichem mit HzE+  Entwicklung von Ausgaben nach § 35a SGB VIII Dem gegenüber werden Kontextzahlen der jeweiligen Kommune gegenübergestellt, um die zum Teil sehr unterschiedlichen Rahmenbedingungen unter denen die jeweilige Kommune agiert, in der Auswertung und Diskussion angemessen berücksichtigen zu können. Berücksichtigte Kontextzahlen sind u.a.:  Anzahl der Bezieher von Transferleistungen nach SGB II  Bedarfsgemeinschaften Alleinerziehender  Jugendarbeitslosigkeit  Bildungsabschlüsse  Anklage und Diversionsverfahren gemäß Jugendgerichtsgesetz Neben dem Kennzahlenvergleich greift der Benchmarkingkreis aktuelle Themen der Jugendhilfe auf und diskutiert gemeinsam mögliche Lösungsansätze und Beispiele aus der Praxis, um den teilnehmenden Kommunen Steuerungsinstrumente an die Hand zu geben. Vorlage FB 45/0478/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 25.04.2018 Seite: 3/9 3. Kontextfaktoren der beteiligten Kommunen Die folgenden Radargrafiken geben mit den ausgewählten Indikatoren einen Überblick über die unterschiedlichen Problemlagen der Benchmarkingstädte. Um Kennzahlen, die auf unterschiedlichen Größen beruhen (z.B. Einwohner, Arbeitsmarkt-Daten, Schulabgänger), direkt miteinander vergleichbar zu machen, wird für jede Kennzahl die durchschnittliche Abweichung aller Städte vom arithmetischen Mittel ermittelt, die „Standardabweichung“. Diese dient als standardisierte Maßeinheit für alle Indikatoren in der Radargrafik, um die jeweilige Abweichung des Ergebnisses einer Stadt vom Mittelwert zu veranschaulichen. Dabei werden alle Indikatoren gleichermaßen gewichtet. In jedem Radarchart wird pro Stadt visualisiert, wie groß die Problemlage anhand der benannten Kontext-Indikatoren einzuschätzen ist. Eine gestrichelte rote Linie weist den Mittelwert aus. Ragt die in der Grafik aufgespannte Fläche über die Mittelwertlinie hinaus, weist dies auf eine überdurchschnittliche Problemlage hin, bleibt die Fläche kleiner, ist von einer günstigeren Lage auszugehen. Bemerkenswert ist, dass neben Bonn die Stadt Aachen in nahezu allen Bereichen eher günstige Kontextfaktoren aufweist. Seit 2012 haben sich diese Vergleichszahlen nur unwesentlich verändert, so dass trotz der hohen Flüchtlingszahlen der vergangenen Jahre nach wie vor gute Rahmenbedingungen für Aachen festzustellen sind. Aachen 2016 Bonn 2016 MW = Index 0,0 -1,1 -0,9 -0,1 -1,3 -0,6 MW = Index 0,0 1,5 MW = Index 0,0 0,7 0,4 -1,4 -1,3 -0,6 Düren 2016 -1,2 -0,8 -0,7 -1,0 1,4 1,4 1,2 Iserlohn 2016 MW = Index 0,0 -0,4 1,4 Krefeld 2016 MW = Index 0,0 -0,2 Lüdenscheid 2016 0,4 1,1 0,5 -0,7 MW = Index 0,0 0,6 -0,6 -0,8 -1,1 -0,4 0,0 -0,9 -0,9 -1,0 0,9 0,7 Vorlage FB 45/0478/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 25.04.2018 Seite: 4/9 Mönchengladbach 2016 0,5 MW = Index 0,0 1,7 Mülheim a.d. Ruhr 2016 -1,3 0,8 0,9 Neuss 2016 MW = Index 0,0 -0,9 -0,5 -0,6 -1,0 0,0 MW = Index 0,0 -1,2 -0,8 1,0 0,8 1,7 -0,6 0,5 1,5 Oberhausen 2016 1,4 MW = Index 0,0 Solingen 2016 0,9 MW = Index 0,0 1,3 -0,3 -0,5 -0,8 1,4 0,8 -1,2 -0,2 -0,7 1,1 LEGENDE Arbeitslosendichte (bis U25) Alleinerziehenden-BG mit SGB II pro 1000 EW 15-u. 65 J. Schulabgänger ohne Abschluss (pro 100 Schulabgänger) Anklagen nach JGG pro 1000 EW (14-u.21 J.) Ø 2012-2016 Kinder u. 15. J in BG (pro altersgleiche 100 EW) SGB II-HE u. 65 Jahre (pro 100 altersgleiche EW) 4. Kennzahlenvergleich HzE+ 4.1. Hilfeempfänger pro 100 Einwohner gesamt Die nachfolgende Grafik zeigt die Entwicklung der Hilfen zur Erziehung der beteiligten Kommunen pro 100 Einwohner. Bei der Bewertung der Kennzahlen für die Stadt Aachen ist zu berücksichtigen, dass hier aus EDV technischen Gründen einzelne Hilfen und nicht, wie in den übrigen Kommunen, Hilfeempfänger gezählt werden (konnten), was die deutlich höheren Zahlen erklärbar macht. Darüber hinaus ist Aachen im Benchmarkingkreis die Kommune, mit den höchsten Fallzahlen unbegleiteter Minderjähriger Ausländer, was insbesondere in den Vergleichszahlen der Jahre 2013 bis 2015 seinen Niederschlag findet. Vorlage FB 45/0478/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 25.04.2018 Seite: 5/9 Zeitreihe KeZa 101: Hilfeempfänger der Hilfen zur Erziehung+ (Jahressumme) pro 100 Einwohner 0 bis unter 21 Jahre 12,00 10,00 8,00 6,00 4,00 0,00 n.v. n.v. 2,00 AC BN DN IS KR LS MG MH NE OB SG MW 2012 7,69 3,32 0,00 0,00 4,65 4,33 6,05 3,63 3,59 5,29 5,60 4,91 2013 8,21 3,47 0,00 2,93 4,80 4,67 6,19 3,87 3,78 5,52 5,90 4,93 2014 9,05 3,53 0,00 3,17 4,98 4,55 6,51 4,13 3,85 5,53 6,15 5,15 2015 9,99 3,82 4,22 3,08 5,07 4,73 6,72 5,33 3,61 5,86 6,34 5,34 2016 10,15 4,03 3,95 3,69 5,61 4,83 6,16 5,96 3,75 6,50 6,59 5,57 Aachen erhebt aus edv-technischen Gründen Hilfen, nicht Hilfeempfänger. 4.2 ambulante und stationäre Hilfen zur Erziehung Eine der übergeordneten Steuerungsziele in den Hilfen zur Erziehung ist die Stärkung der ambulanten Hilfen gegenüber stationären Hilfesettings. Für Aachen zeigen sich hier über die Vergleichsjahre hinweg hohe ambulante Hilfezahlen, was vor dem Hintergrund des richtig erachteten Grundsatzes, sehr früh und ambulant mit Hilfsangeboten in Familien zu gehen, gewollt ist, ums so langfristig teurere, stationäre Maßnahmen zu vermeiden. Vor dem bereits zuvor erwähnten Hintergrund der hohen Zahl unbegleiteter minderjähriger Ausländer konnten die Fallzahlen der stationären Hilfen zur Erziehung seit 2012 nicht gehalten werden. Erstmalig für das Jahr 2016 zeichnet sich nun aber, entgegen dem Trend der Vergleichskommunen, ein erster Rückgang stationärer Hilfen für Aachen ab. Es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend für das Jahr 2017 fortsetzt. Vorlage FB 45/0478/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 25.04.2018 Seite: 6/9 Zeitreihe KeZa 109: Hilfeempfänger in ambulanten Hilfen zur Erziehung+ (Jahressumme) pro 100 Einwohner 0 bis unter 21 Jahre 7,00 6,00 5,00 4,00 3,00 2,00 n.v. 0,00 n.v. 1,00 AC BN DN IS KR LS MG MH NE OB SG MW 2012 4,96 2,13 0,00 0,00 3,16 3,16 3,90 2,66 2,26 3,37 4,05 3,30 2013 5,08 2,21 0,00 1,81 3,21 3,55 4,01 2,74 2,34 3,49 4,34 3,28 2014 5,49 2,28 0,00 1,99 3,29 3,33 4,49 2,26 2,64 3,89 4,61 3,43 2015 5,93 2,32 2,20 1,82 3,32 3,35 4,32 2,63 2,38 4,04 4,64 3,36 2016 6,16 2,28 2,03 1,91 3,53 3,30 3,93 2,91 2,72 4,42 4,79 3,45 Aachen erhebt aus edv-technischen Gründen Hilfen, nicht Hilfeempfänger. Zeitreihe KeZa 113: Hilfeempfänger in stationären Hilfen zur Erziehung+ (Jahressumme) pro 100 Einwohner 0 bis unter 21 Jahre 4,50 4,00 3,50 3,00 2,50 2,00 1,50 0,50 0,00 n.v. n.v. 1,00 AC BN DN IS KR LS MG MH NE OB SG MW 2012 2,72 1,63 0,00 0,00 2,09 1,64 2,72 1,50 1,67 2,37 2,22 2,06 2013 3,12 1,68 0,00 1,13 2,15 1,74 2,77 1,64 1,65 2,45 2,24 2,06 2014 3,56 1,71 0,00 1,18 2,30 1,70 2,87 2,26 1,68 2,65 2,33 2,22 2015 4,05 1,96 2,32 1,26 2,34 1,51 3,15 2,70 1,67 2,73 2,49 2,38 2016 4,00 2,28 2,33 1,77 2,86 2,01 2,93 3,04 1,81 3,12 2,68 2,62 Aachen erhebt aus edv-technischen Gründen Hilfen, nicht Hilfeempfänger. 5. Entwicklung der Nettogesamtausgaben Hilfen zur Erziehung+ Die Entwicklung der Nettogesamtausgaben HzE+ pro Einwohner zwischen 0 und 21 Jahren steigerte sich in Aachen vor dem Hintergrund der Flüchtlingssituation der Jahre 2012 bis 2016 deutlich. Trotz dieser hohen Belastung, die nicht steuerbar war, hielt sich diese Steigerung im Vergleich der Kommunen untereinander in Grenzen. Vorlage FB 45/0478/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 25.04.2018 Seite: 7/9 Noch deutlicher wird dieses anhand der Grafik „Nettogesamtausgaben pro Hilfeempfänger 0 bis 21 Jahre. Hier weist Aachen mit Abstand niedrige Ausgaben im Verhältnis der Benchmarking-Kommunen aus, es gelingt sogar die Ausgaben gegen den Trend leicht zu senken. Hier zeichnen sich durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein hohes Kostenbewusstsein und die gezielte Steuerung hin zu ambulanten Hilfen zur Erziehung aus. Zeitreihe KeZa 64: Nettogesamtausgaben HzE+ in Euro pro Einwohner 0 bis unter 21 Jahre 1.600 1.400 1.200 1.000 800 600 400 n.v. 200 n.v. 0 2012 2013 2014 2015 2016 AC 794 887 1.013 1.200 1.217 BN 660 706 714 763 926 DN 0 0 0 654 757 IS 0 394 462 423 621 KR 809 908 927 956 1.103 LS 454 496 528 521 681 MG 999 1.053 1.086 1.136 1.182 MH 588 614 735 829 986 NE 461 496 582 616 784 OB 969 1.025 1.041 1.190 1.434 SG 717 789 840 899 1.089 MW 717 737 793 835 980 In Aachen ist der Anteil stationärer Hilfen für unbegleitete minderjährig eingereiste Flüchtlinge an den Gesamthilfen beträchtlich. Die diesbezügliche Kostenerstattung durch den Überörtlichen Träger findet in der KeZa 64 Nettogesamtausgaben jedoch keine Berücksichtigung. Zeitreihe KeZa 71: Nettogesamtausgaben HzE+ pro HzE+-Hilfeempfänger (Jahressumme) in Euro 25.000 20.000 15.000 10.000 0 n.v. n.v. 5.000 2012 AC 10.326 BN 19.844 DN 0 IS 0 KR 17.395 LS 10.483 MG 16.497 MH 16.217 NE 12.823 OB 18.336 SG 12.802 MW 14.969 2013 10.811 20.335 0 13.439 18.921 10.614 17.017 15.884 13.140 18.570 13.383 15.211 2014 11.197 20.252 0 14.566 18.637 11.599 16.696 17.791 15.121 18.804 13.658 15.832 2015 12.016 19.989 15.507 13.739 18.862 11.012 16.895 15.563 17.078 20.297 14.174 15.921 2016 11.983 22.985 19.146 16.851 19.663 14.103 19.178 16.558 20.882 22.056 16.524 18.175 Vorlage FB 45/0478/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 25.04.2018 Seite: 8/9 6. Resümee Aachen ist gekennzeichnet durch die im Vergleich höchste Hilfeempfänger - Dichte. Dieses betrifft sowohl ambulante als auch stationäre Hilfen. Zwar lassen die eher günstigen Kontextfaktoren keine hohe Falldichte erwarten, doch das besonders hohe Aufkommen an UMF / UMA in den vergangenen Jahren zeigt sich deutlich in den vorliegenden Vergleichszahlen. Entgegen dem Trend sind die Kosten der HzE+ zum Berichtsjahr weiter gesunken, und zwar auf den niedrigsten Wert unter den Vergleichspartnern. Hier trägt der insgesamt niedrige Anteil Hilfeempfänger in stationären Hilfen dazu bei, die HzE – Fallkosten vergleichsweise niedrig zu halten. Der Anteil der stationären Hilfeempfänger an allen Hilfeempfängern ist im Vergleich der übrigen Kommunen sehr niedrig und im Berichtsjahr sogar gesunken. Es ist zu erwarten, dass sich mit weiter sinkenden UMA / UMF Zahlen dieser Trend fortsetzt. Vorlage FB 45/0478/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 25.04.2018 Seite: 9/9