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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
294613.pdf
Größe
867 kB
Erstellt
09.04.18, 12:00
Aktualisiert
19.04.18, 14:05

Inhalt der Datei

Der Oberbürgermeister Vorlage Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: Federführende Dienststelle: Fachbereich Finanzsteuerung Beteiligte Dienststelle/n: Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration FB 20/0145/WP17 öffentlich 09.04.2018 Zuschuss für die Bahnhofsmission aus der Stiftung ´Armenfonds´ Beratungsfolge: TOP: 6 Datum Gremium Zuständigkeit 26.04.2018 Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie Entscheidung Beschlussvorschlag: Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie beschließt die Gewährung eines Zuschusses für 2018 in Höhe von 15.000 € aus der Stiftung „ Armenfonds“ und beauftragt die Verwaltung zu prüfen, inwieweit eine wiederkehrende jährliche Bezuschussung in Höhe von 15.000 € aus Stiftungsmitteln in den Folgejahren möglich ist. Prof. Dr. Sicking (Beigeordneter) Vorlage FB 20/0145/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 11.04.2018 Seite: 1/4 Finanzielle Auswirkungen JA NEIN x Investive Ansatz Auswirkungen 20xx Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 20xx ff. 20xx Gesamt- Gesamt- bedarf bedarf (alt) 20xx ff. (neu) Einzahlungen 0 0 0 0 0 0 Auszahlungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 + Verbesserung / 0 0 Deckung ist gegeben/ keine Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung ausreichende Deckung vorhanden vorhanden - Verschlechterung konsumtive Ansatz Auswirkungen 20xx Ertrag Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 20xx ff. 20xx 20xx ff. Folgekos- Folgekos- ten (alt) ten (neu) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Abschreibungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 Personal-/ Sachaufwand + Verbesserung / - Verschlechterung 0 0 Deckung ist gegeben/ keine Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung ausreichende Deckung vorhanden vorhanden Es entstehen keine finanziellen Auswirkungen. Die Stiftungsmittel sind im Haushalt eingeplant. Vorlage FB 20/0145/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 11.04.2018 Seite: 2/4 Erläuterungen: Mit Schreiben vom 03.11.2017 (Anlage 1) beantragten das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. und IN VIA Aachen e.V. als Träger der Bahnhofsmission eine jährliche Unterstützung der Arbeit der Bahnhofsmission in Höhe von 35.000 € ab 2018. Gleichzeitig hat das Diakonische Werk. einen Antrag auf Förderung bei der StädteRegion in Höhe von 6.500 € jährlich gestellt. Eine Antragstellung von IN VIA Aachen e.V. bei der StädteRegion erfolgte nicht. Bisher haben die beiden Träger die Arbeit der Bahnhofsmission durch Spenden und sonstige Erträge sowie einem Eigenanteil in Höhe von ca. 65.000 € finanziert. Im Jahr 2014 erfolgte eine einmalige Gewährung eines Zuschusses aus Stiftungsmitteln in Höhe von 30.000 €. Der Eigenanteil kann von den Trägern in der Höhe nicht mehr erbracht werden. In seiner Sitzung am 07.12.2017 hat der Ausschuss der von der Verwaltung vorgeschlagenen Vorgehensweise zugestimmt, zusammen mit den antragstellenden Trägern, potentiellen Übernahmeträgern und der StädteRegion das konzeptionelle Angebot der Bahnhofsmission zu prüfen und abzustimmen sowie dem Ausschuss eine mögliche Bezuschussung durch Stiftungsmittel zur Beratung vorzulegen. Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit, Senioren und demographischen Wandel der StädteRegion hat in der Sitzung am 30.11.2017 und der Städteregionsausschuss in der Sitzung am 07.12.2017 über die freiwillige Förderung der Bahnhofsmission in Höhe von 6.500 € für 2018 beraten. Vorbehaltlich einer finanziellen Beteiligung durch die Stadt Aachen im Jahr 2018 beschließt der Städteregionsausschuss eine freiwillige Förderung für das Diakonische Werk oder einen Nachfolgeträger in Höhe von 6.500 € für 2018. Zwischenzeitlich haben die Abstimmungsgespräche mit dem Diakonischen Werk und IN VIA e. V. unter Beteiligung des WABe e.V. stattgefunden. Es ist vereinbart, dass der WABe e. V. zum 01.04.2018 neben IN VIA e. V. Träger der Bahnhofsmission sein wird. Die abgestimmte Konzeption ist in der Anlage 2 beigefügt. Zielgruppe der Bahnhofsmission sind sowohl Reisende als auch Personen, die sich im Bahnhof, auf dem Bahnhofplatz bzw. in der näheren Umgebung aufhalten und um Hilfe ersuchen oder augenscheinlich der Hilfe bedürfen. Die Bedarfslagen umfassen u. a. Einschränkungen der Mobilität, Orientierungslosigkeit, psychische- oder Suchterkrankungen, fehlende finanzielle Mittel bis hin zur Wohnungslosigkeit. Neben Reisehilfen beim Ein-, Aus- und Umsteigen bzw. der Organisation des Reisewegs werden einfache materielle Hilfen in Form von Sachleistungen gewährt. Zudem erfolgen Informationen über bzw. Vermittlungen an weitergehende Hilfeangebote. Die Hilfen erfolgen zu verlässlichen Öffnungszeiten in der Beratungsstelle der Bahnhofsmission sowie aufsuchend während der Anwesenheitszeiten der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen auf dem Gelände. Damit ist das Angebot der Bahnhofsmission eine Ergänzung zum bestehenden Angebot in der Unterstützung Vorlage FB 20/0145/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 11.04.2018 Seite: 3/4 einkommensschwacher Menschen, von Menschen mit Behinderungen und wohnungsloser Menschen in der Stadt Aachen. Unter Würdigung des Umfangs der ergänzenden Leistungen wird vorgeschlagen, die Einrichtung zur Fortführung des Angebotes mit einem Zuschuss aus Stiftungsmitteln in Höhe von 15.000 € in 2018 zu unterstützen. Da die gewährten Leistungen mildtätig sind, werden in 2018 finanzielle Mittel aus der Stiftung „Armenfonds“ bereitgestellt. Es wird zu prüfen sein, ob und inwieweit darüber hinaus eine Bezuschussung aus Stiftungsmitteln möglich ist. Anlagen: Anlage 1 – Antrag auf Zuwendungen Anlage 2 – Konzeption Bahnhofsmission Vorlage FB 20/0145/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 11.04.2018 Seite: 4/4 1. Aufgabenbeschreibung Bahnhofsmission 1.1. 1.2. 1.3. Name der Einrichtung: Bahnhofsmission Aachen Art: Anlauf- und Vermittlungsstelle als offenes Angebot für Hilfesuchende Aufgabenbeschreibung Die Bahnhofsmission kommt ihrem gesellschaftlichen Auftrag aus christlichem Fundament nach, indem sie ihren sozialen Dienst bewusst allen Hilfesuchenden anbietet, unabhängig von deren Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung. Die Bahnhofsmission versteht sich als Erstanlauf- und Vermittlungsstelle, als Erst- und Notversorgung, als Beratungs- und Informationsstelle und als Anwalt für alle Menschen in Bedarfs- / Notsituationen. 1.4 Leistungsrahmen/ Öffnungszeiten Zwischen 10h und 17h sind an Werktagen – je nach ehrenamtlicher Besetzung - die Mitarbeiter*innen in ihren blauen Westen im Außendienst auf den Bahnsteigen und vor dem Bahnhof unterwegs. Der Aufenthaltsraum der Bahnhofsmission ist in der Regel an fünf Tagen in der Woche geöffnet. Der Besucherraum steht in der der Zeit von 12-16.00h für Publikum zur Verfügung. Einmal im Monat gibt es ein Angebot ausschließlich für Frauen. Auf Vorabanfrage (ein Tag Vorlaufzeit) leistet die Bahnhofsmission zu jeder Zeit Hilfe. 1.5 Schließzeiten Mögliche Schließzeiten, sind Karneval, Feiertage, zwischen den Jahren und an Wochenenden. Es wird in der städtischen Vernetzung geregelt, dass mindestens immer ein Hilfsangebot offen steht, sodass auch die BM zu den o. g. Terminen zur Verfügung stünde (in diesem Jahr z. B. Ostern). Die Bahnhofsmission richtet in Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen das Sonntagsfrühstück für Bedürftige aus. Aktuell am 01.04.(Ostersonntag), 20.05. und 12.08.2018, so dass an Wochenenden eine durchgängige städtische Versorgung gewährleistet ist. 2. Zielgruppe für die die Leistung erbracht wird 2.1 Alter Hilfesuchende Menschen jeden Alters 2.2 Geschlecht Alle Geschlechter sind willkommen. 2.3 Bedarfslage Am Hauptbahnhof in Aachen halten sich täglich bis zu 23.000 Menschen auf. So unterschiedlich diese Menschen sind, so unterschiedlich können auch ihre Nöte und Bedarfe sein. Die Menschen suchen: - Kontakt - Kommunikation - Zuwendung (vor Ort aber auch Besuche im Krankenhaus oder Gefängnis bspw.) - Nahrung - Kleidung - Wohnung - Orientierung (sozial, zeitlich, geographisch) - Sicherheit (Versorgung bei Krankheit oder Verwahrlosung, durch Vermittlung in eine adäquate Versorgung) Bedarf der Ehrenamtlichen: Wunsch nach einer individuellen und sozial, sinnvollen Tätigkeit sowie, nach (gleichgesinnten) Kontakten. Die Befriedigung dieses Wunsches erfolgt, im Rahmen sozial gerechten und helfenden Aufgabestellungen für andere Menschen und entsprechendem Handeln. 3. Angebote im Sinne der Mildtätigkeit: - Geduld - Zeit - Sicherheit - Ruhe (vom Aufenthalt auf der Straße) - Zuwendung (auch in Form von Gesprächen) - Wertschätzung - Heiß- oder Kaltgetränke - Räumlichkeiten, um sich vor unwirtlichen Wetterlagen zu schützen Schlafmöglichkeit (tagsüber, meist mit dem Kopf auf dem Tisch, für die Dauer der Öffnungszeit des Aufenthaltsraumes [häufig habe die Nutzenden ein Hausverbot in den Übernachtungseinrichtungen erhalten], in Ausnahmen über Nacht) - Notversorgung (Butterbrot) - Hygieneartikel (Desinfektionsmittel, Tampons, Binden, Windeln, Feuchttücher) - Kleidung (gespendete Kleidung als Nothilfe bei Einnässen oder –koten) - Saisonbedingtes Verteilen von Decken, Schlafsäcken, Winterkleidung (Spenden) - Nutzung der Toilette, (barrierefrei und kostenlos) - Zur Verfügung stellen von Spind - Schränken (bei Krankenhaus- oder Gefängnisaufenthalten) - kreative Betätigung (Schreibmaterial, Bastel- und Mal - Utensilien stehen zur Verfügung) - Tageszeitung (Unterstützung bei Wohnungs- oder Stellensuche, Information über aktuelle gesellschaftliche Vorgänge) - Internetnutzung - Telefon (Telefonseelsorge, Kontakt zu Betreuenden oder Familienangehörigen) - Bücherangebot - Besuche durch Ehrenamtliche (Krankenhaus oder Gefängnis) - Seelsorge (professionell) 4. Ziel des Leistungsangebots Die Bahnhofsmission orientiert sich an dem Grundsatz der größtmöglichen lebenspraktischen Selbständigkeit der Hilfesuchenden. Menschen, die unterwegs sind, haben die Gewissheit, im Notfall jederzeit Hilfe in der Bahnhofsmission im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu finden. Die Interessen von Mädchen und Frauen (und deren Kindern) werden in der Bahnhofsmission in besonderer Weise berücksichtigt. Die Bahnhofsmission stellt eine niederschwellige Anlaufstelle in Aachen dar, sie ist für alle Menschen offen. Die Hilfesuchenden, Besucherinnen und Besucher, die in die Bahnhofsmission kommen, können ohne vorherige Anmeldung ihre Anliegen vorbringen. Die Bahnhofsmission hält ein breites Hilfeangebot für diese Menschen bereit, um flexibel und unbürokratisch, individuell und situationsgerecht handeln zu können. Menschen, die Hilfe suchen werden auf mögliche Rechtsansprüche aufmerksam gemacht. Menschen, die einer weiterführenden Hilfe bedürfen werden an Einrichtungen und Fachdienste vermittelt. Die Bahnhofsmission erfüllt in diesem Sinne die Aufgabe einer „Wegweisenden“. Menschen, bei denen eine Weitervermittlung nicht möglich oder erfolgreich ist, werden über einen längeren Zeitraum durch die Mitarbeiter*innen der BM begleitet. Zusammengefasst: - Information über Hilfsangebote in Aachen, in der Städteregion Aachen und darüber hinaus. - Hilfe zur Überwindung bzw. Minderung einer Notlage - Vermittlung an weiterführende, spezifische Hilfsangebote - Mobilität für Reisende ermöglichen bzw. aufrechterhalten 5. Strukturdaten 5.1 Standort/soziales Umfeld Gleis 1, Hauptbahnhof Aachen 5.2 Einzugsbereiche Der Hauptbahnhof Aachen selbst und die nähere Umgebung, insbesondere der Bahnhofsvorplatz. 5.3 Organisationsstruktur Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. und IN VIA Aachen (Katholischer Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit) e.V. haben die Bahnhofsmission bis heute als ökumenisches Angebot gemeinsam betrieben. Ab 01.04.18 wird der Verein WABE e.V. (Diakonisches Netzwerk Aachen) den Anteil der Diakonie übernehmen. 5.4 Vernetzungsaktivitäten/Vernetzungsstruktur/Kooperationen Wir arbeiten zusammen mit folgenden Diensten: - Ämter der Stadt Aachen und der Städteregion Aachen: Sozialamt [Wohnungsamt, „Älter werden in Aachen“], Jugendamt, Gleichstellungsstelle, Ausländeramt, Gesundheitsamt, Einwohnermeldeamt, Fundbüro u.a. - Jobcenter - Psychiatrien und Krankenhäuser [alle städtischen] - Fachberatungsstellen (AWO, SKF, SKM, Aachener Laienhelfer, Aids – Hilfe, Anonyme Alkoholiker, Café Troddwar, Cafe Plattform, WABe - Wärmestube, WABe Frauenfachberatung, Arbeitsgemeinschaft Leitstelle „Menschen mit Behinderung“, Busbegleitung Alexianer, Betreutes Wohnen, Deutsche Bahn „Schlichtungsstelle“, „Evanglische Beratungsstelle“, Suchthilfe Aachen, Fachstelle gegen häusliche Gewalt, Frauenhaus, „Weißer Ring“, Fachberatungsstelle für Frauen „Café FIBs“, Frauen und Kinderschutzbund, Notruf für vergewaltigte Frauen und Kinder, Jugendstreetwork, Migrationsberatung, Geflüchtetenberatung „Café Zuflucht“, „SOLWODI“ Beratungsstelle für Frauen in der Prostitution und Opfer von Menschenhandel, Schuldner- und Insolvenzberatung, Männerselbsthilfegruppe „erfolgreich ohne Gewalt“, Straffälligen Hilfe, Bewährungshilfe u.a.) - Betreuungsvereine, Betreuende - Städtische Unterkünfte - Heime (wie: Seniorenwohnheime, Kinderheime, Wohnheime für psychisch Erkrankte oder/und Behinderte) Regelmäßige Vermittlungs- und Vernetzungsgespräche, wie ein monatliches Treffen des „Vernetzten Kooperationskreises, Verbund der Wohnungslosenhilfe in der Stadt Aachen“ Teilnehmende Einrichtungen sind: „Don Bosco Haus“, „Café Plattform“, „WABe Wärmestube“, „WABe“, „Café Fibs“, Streetwork Stadt Aachen, Allgemeiner Sozialdienst Stadt Aachen, Betreute Wohnheime der Stadt Aachen u.a. Zweimonatlich: mit Deutscher Bahn und Bundespolizei 5.5 Personalausstattung Die Bahnhofsmission bietet neben 30 Std. Hauptamt (eine Sozialarbeiterin/Diakonin), ca. 150 Stunden ehrenamtlichen Einsatz wöchentlich. 5.6 Räumlichkeiten Die Deutsche Bahn stellt der Bahnhofsmission Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung. (ca. 80 m², EG:1 Aufenthaltsraum, 1 Abstellraum, 1 Raum: Küche, Sammelecke für das Team und Gesprächsecke, Gästetoilette [barrierefrei]; OG: Mitarbeitenden - Toilette, Lagerraum, Büro) In Aachen befindet sich das Gebäude an Gleis 1. Aachen, den 26.03.2018 Alois Poquett, WABe e.V. Gabriele Jülich, IN VIA Aachen e.V. Elke Schreiber, Bahnhofsmission