Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
293085.pdf
Größe
2,4 MB
Erstellt
23.03.18, 12:00
Aktualisiert
07.09.18, 00:21
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Europa
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 02/0126/WP17
öffentlich
23.03.2018
FB 02
Aachener Wachstumsstrategie
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
11.04.2018
Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
Anhörung/Empfehlung
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Ausführungen zur Aachener
Wachstumsstrategie zur Kenntnis. Er empfiehlt, sich aktiv für Wachstum und Wohlstand einzusetzen,
die Ausarbeitung der Aachener Wachstumsstrategie zu unterstützen und die Verwaltung zu
beauftragen, diese in Umsetzung zu bringen.
Vorlage FB 02/0126/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 05.06.2018
Seite: 1/2
Aachener Wachstumsstrategie
Eine ausreichende, zeit- und nachfragegerechte Versorgung mit Gewerbeflächen ist Voraussetzung
einer erfolgreichen und nachhaltigen kommunalen Wirtschafts- und Standortentwicklung. Diese ist
jedoch durch das im gesamtstädtischen Kontext Aachens bestehende Problem der stärker werdenden
Flächenknappheit gefährdet. Grund dafür ist die gute konjunkturelle Lage, durch die Unternehmen
vermehrt Entwicklungschancen nutzen und ihre Standorte vergrößern oder verlagern. Dies gilt vor
allem für Firmen aus der Wissenswirtschaft, dem IKT- und dem Produktionssektor.
Gerade im Bereich Elektromobilität gibt es in Aachen, getrieben durch e.Go und StreetScooter starke
Wachstumspotenziale und eine vermehrte Nachfrage nach mehr und größeren Gewerbeflächen, die
als Standorte für die eigene Produktion und Entwicklung genutzt werden sollen, aber auch von
Zulieferern aus dem Automotivebereich die sich für den Standort Aachen interessieren. In diesem
Kontext müssen nun das sich abzeichnende Wachstum und das Flächenangebot in Einklang gebracht
werden. Dies gilt nicht nur für die Stadt Aachen, sondern auch für die Aachener Umgebung, da auch
dort in naher Zukunft keine ausreichende Gewerbeflächenversorgung mehr gewährleistet werden
kann.
Die
erfreulichen
Entwicklungen
in
den
Wachstumsbranchen
bedingen
jedoch
nicht
nur
Flächenbedarfe, sondern führen auch zu erheblichen Fachkräftebedarfen. Um diesen Bedarfen
gerecht zu werden und der drohenden Abwanderung des Arbeitsplatz- und Innovationspotenzials
entgegenzuwirken, werden im Rahmen eines Strategiepapiers, der Aachener Wachstumsstrategie,
Handlungsansätze und -ziele aufgezeigt. Hier gilt es, die sich aus den positiven Impulsen der
Entwicklungen, unter anderem im Bereich Elektrofahrzeugproduktion ergebenden Chancen
aufzugreifen und für Aachen nutzbar zu machen. Je früher Aktivitäten gebündelt und umgesetzt
werden,
desto
schneller
kann
der
Standort
Aachen
als
innovativer,
zukunftsorientierter
Unternehmensstandort an Strahlkraft gewinnen. Will Aachen die im Vergleich zu anderen
Wirtschaftsstandorten einzigartigen Perspektiven aktiv nutzen, so ist ein klares Bekenntnis zu dem
möglichen Wachstum erforderlich.
Vorlage FB 02/0126/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 05.06.2018
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Fachbereich Wirtschaft,
Wissenschaft und Europa
Der Oberbürgermeister
Gliederung: Wachstumsstrategie
1. Präambel ............................................................................................................................................................. 1
2. Flächenentwicklung und –bereitstellung .............................................................................................................. 3
a. Ausgangslage ................................................................................................................................................. 3
b. Konzepte ......................................................................................................................................................... 3
c. Perspektivisch ................................................................................................................................................. 4
d. Interkommunal ................................................................................................................................................ 5
e. Maßnahmen .................................................................................................................................................... 6
3. Initiative zur Fachkräftegewinnung ...................................................................................................................... 6
a. Qualifizierung und Vermittlung von Arbeitsuchenden und von Entlassung Bedrohten.................................... 6
b. Ausbildungsverbünde, Modernisierung von Berufsbildern, Modularisierung und Zertifizierung der
Ausbildungsinhalte .............................................................................................................................................. 7
c. Modernisierung/Modularisierung ..................................................................................................................... 7
d. (über)-regionale Fachkräftegewinnung ........................................................................................................... 8
e. Maßnahmen .................................................................................................................................................. 10
4. Wohnraumsituation............................................................................................................................................ 11
a. Aachen Strategie Wohnen ............................................................................................................................ 11
b. Aktiver Austausch über Potenziale mit den Nachbarkommunen................................................................... 12
c. Erreichbarkeiten der Nachbarkommunen ...................................................................................................... 12
d. Maßnahmen .................................................................................................................................................. 13
5. Marketing ........................................................................................................................................................... 14
a. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit .................................................................................................................. 14
b. Maßnahmen .................................................................................................................................................. 15
6. Zeitschiene/Meilensteinplanung ........................................................................................................................ 16
ENTWURF
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1. Präambel
In Aachen wird Zukunft gedacht, in Aachen wird Zukunft entwickelt, in Aachen wird für die Zukunft gebaut! Was
im Jahr 2006 mit einer Forschungsfrage für leidenschaftliche Produktionstechniker begann, hat heute bereits
sichtbare Auswirkungen auf deutschen Straßen. Sowohl der StreetScooter als auch der in wenigen Monaten in
die Serienproduktion startende eGo sorgen für große Aufmerksamkeit.
Auch bei der Entwicklung autonom fahrender Fahrzeuge
werden in Aachen gerade neue Impulse gesetzt. Wenngleich
die eMobilität derzeit das prominenteste Wachstum
verzeichnet, rücken auch Unternehmen aus IKT-, Logistik- und
anderen Branchen ihren Fokus auf einen potenziellen
Standort in Aachen. Dies alles bietet für Stadt und Region
große Chancen, bringt aber auch Herausforderungen mit sich,
denen man sich zeitnah stellen muss.
Anhand der vorgenannten Entwicklung zum Produktionsstandort für eMobilität lassen sich die Notwendigkeiten
gut beleuchten: das Interesse der Unternehmen sorgt für eine verstärkte Nachfrage nach Arbeitskräften
verschiedener Qualifizierungsklassen, stellt neue Anforderungen an die Infrastruktur und erhöht die
Notwendigkeit, geeignete Flächen, z.B. für Zuliefererbetriebe von StreetScooter und eGo, bereitzustellen.
Es besteht kein geringerer Anspruch, als Aachen in der
Spitzengruppe der Wachstumsstandorte zu etablieren. Ein in
Aachen ohnehin schon guter Austausch von und mit Partnern
aus Wirtschaft und Wissenschaft muss intensiviert werden. Das
Bekenntnis, Aachen als innovativen und attraktiven
Vorzeigestandort für zukunftsorientierte (Mobilitäts)konzepte zu
entwickeln, wird – auch Branchen übergreifend – Unternehmen
anziehen, sich in Stadt und Region anzusiedeln, Arbeitskräfte
folgen lassen und damit letztendlich zu erhöhtem Wohlstand
führen.
Mit dieser Strategie wird ein klares Bekenntnis für das Wachstum des Wirtschaftsstandortes Aachen, die
Unterstützung der Unternehmen und die soziale Sicherung durch Arbeit gegeben. Eine nachhaltige Perspektive
bietet sich vor allem dann, wenn verschiedene Handlungsfelder ineinander greifen. Dieses Positionierungspapier
benennt daher Handlungsansätze bei harten wie weichen Standortfaktoren, bei der Personalgewinnung und
Gewerbeflächenbereitstellung, für Wohnraum und Standortmarketing. Die Stadt Aachen ist hierzu gezielt in den
Austausch mit relevanten Akteuren aus Unternehmen, Wissenschaft, Verbänden, Gewerkschaften,
Berufskollegs, Arbeitsverwaltung u.v.m. eingetreten.
Die Chancen für die Stadt Aachen und die Region, sich durch den Fortschrittprozess von der zukunftsträchtigen
zur zukunftsfähigen Mobilität als ebensolche Stadt mit Zukunft zu präsentieren, waren nie größer – sie sollten
durch eine kraftvolle und nachhaltige Unterstützung ergriffen werden.
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2. Flächenentwicklung und –bereitstellung
a. Ausgangslage
Die erfreuliche Entwicklung in der Unternehmenslandschaft des Elektrofahrzeugbaus und seiner Zulieferer, aber
auch Nachfragen aus den Bereichen IT und Logistik machen – neben der notwendigen überregionalen Akquise
von Fachkräften – die Entwicklung entsprechender Gewerbeflächen erforderlich. Allerdings zeichnen sich
Flächenerfordernisse ab, die mit dem derzeit verfügbaren Potenzial in Aachen evtl. bereits kurz- bis mittelfristig
nicht mehr abbildbar sind. Dies ist umso tragischer, da die Aachener Region einschlägigen Einschätzungen
zufolge über “außergewöhnliche Standortvoraussetzungen für technologieorientierte Großunternehmen“ verfügt,
was sich auch in der bereits auf dem Campus Melaten zu findenden Symbiose von Hochschule, Forschung und
Unternehmen widerspiegelt.
Um das Flächenangebot für interessierte, externe Unternehmen zu erweitern und drohende Verlagerungen von
bereits ansässigen Unternehmen zu verhindern, müssen alle Möglichkeiten geprüft, Kräfte gebündelt und auch
neue Wege in der Flächenentwicklung in Betracht gezogen werden.
b. Konzepte
Und wie bringt man ein knappes Flächenangebot mit dem sich immer größer abzeichnenden Wachstum in
Einklang? Wir brauchen intelligente Konzepte und
Ideen zur Flächennutzung, die über das bisherige
Flächenmanagement hinausgehen. Die sparsame und
effiziente Inanspruchnahme von neuen
Entwicklungsflächen muss einhergehen mit der
Ermittlung möglicher Konversionsflächen, die teilweise
schon bekannt und in den Fokus gerückt, teilweise aber
auch sicher noch im Verborgenen liegen. Dass alte
Industriebrachen großes Potenzial bieten, weiß man in
Aachen nicht erst seit der Entwicklung des ehemaligen
Philips-Geländes (heute TRIWO-Park) oder der
ehemaligen Produktionsflächen an der Jülicher Straße.
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Die sich aus den Entwicklungen im Fahrzeugbau erwachsenden Chancen haben hier schon zu konkreten
Konsequenzen geführt, erste Produktionsstandorte für StreetScooter (Jülicher Straße) und eGo life (TRIWO) sind
hier bereits entstanden.
Doch auch diese Erfolge können und dürfen nicht darüber hinweg täuschen, dass allein die aus den
Entwicklungen in den Bereichen eMobiltät, IT und Logistik entstehenden Perspektiven es erfordern, die
Entwicklung von weiteren Reserveflächen zu priorisieren.
c. Perspektivisch
Hier sind allen voran das Areal in Rothe
Erde-Süd (zwischen Madrider Ring, Freunder
Weg und Eisenbahnweg) aber auch Flächen
in Aachen-Nord und auf AVANTIS sowie
auch ggf. Camp Hitfeld in Betracht zu ziehen.
Schon die Nähe zum derzeitigen
Produktionsstandort des StreetScooter auf
dem ehemaligen Bombardier-Gelände an der
Jülicher Straße prädestinieren einige, derzeit
noch als ‘Hidden Flächen-Champions‘ zu
bezeichnende Areale als mögliche
Expansionsflächen für den Bereich der
eMobilität. Aber auch AVANTIS mit dem dort
schon etablierten DHL-Testgelände für StreetScooter bietet durchaus Perspektiven für diesen prosperierenden
und zukunftsträchtigen Industriezweig. Ob mit dem Beschluss zur Ausübung des Vorkaufsrechts für das
ehemaligen Militärgelände Camp Hitfeld auch hier die Grundlage für eine aussichtsreiche und nachhaltige
Gewerbeflächenentwicklung gelegt wurde, werden die Entwicklungen in naher Zukunft zeigen. Sicherlich wären
hier – nach einer Entscheidung hinsichtlich der Eigentumsverhältnisse – zunächst z.B. wasser- und
planungsrechtliche Situation sowie eventuelle Altlasten bedingte Einschränkungen zu klären.
Auch die vor einer Entwicklung am Standort Rothe Erde-Süd verwaltungsseitig zu prüfenden Szenarien sind
vielfältig. Eine Verlagerung des dort befindlichen städtischen Betriebshofs in den Bereich von E 18, aber auch die
Berücksichtigung von Abstandsflächen und Umweltbelangen sind hier nur beispielhaft zu nennen. Die
zuständigen Fachbereiche haben die Arbeit unter Federführung von Dezernat VI aufgenommen, mit dem Ziel,
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eine schnelle und prioritäre Entwicklung der Fläche sicherzustellen. Dennoch bietet auch hier die Nähe zum kurz
vor der Fertigstellung stehenden eGo-Produktionsstandort hohe Synergievorteile.
Erste Abstimmungsgespräche zu den vorgenannten Arealen wurden
seitens Dezernats VI bereits geführt. Gleichwohl ist auch eine
qualitative Diskussion, welche Ansiedlungen zukünftig präferiert
werden, wichtig: Sollen z.B. arbeitsplatzintensive Unternehmen
bevorzugt und Anfragen der boomenden Lager- und Logistikbranche
kritischer bewertet werden? Setzt man auf zum Standort passende
Branchen wie Forschung, IT, Produktion und Handwerk? Zu prüfen ist
auch die Inwertsetzung weiterer Flächen durch Aktivierung von
betriebsgebundenen Arealen und Baulücken. Sind z.B andere
Nutzungen auf großen Kfz-Standplätzen möglich?
d. Interkommunal
Da eine zeit- und nachfragegerechte Versorgung mit Gewerbeflächen
sowohl Voraussetzung für eine
erfolgreiche und nachhaltige
Wirtschaftsförderung als auch
Bedingung für eine
prosperierende
Unternehmenslandschaft ist, sind im Hinblick auf steigende
Flächenbedarfe letztendlich auch interkommunale Gewerbegebiete
in Betracht zu ziehen. Nicht nur am – inzwischen durchaus positiv
bewerteten – Beispiel des grenzüberschreitenden Gewerbegebietes
AVANTIS lässt sich ablesen, das regionale Kooperationen bei der Entwicklung und
Bereitstellung von Gewerbeflächen sinnvoll und erfolgreich sein können. Der
Entschluss der StreetScooter GmbH, einen weiteren Produktionsstandort in Düren zu
etablieren, lässt auch auf Unternehmensseite die Bereitschaft oder gar die
Notwendigkeit der regionalen Konzentration erkennen. Auch die Landesplanung fordert
immer nachdrücklicher eine interkommunale Zusammenarbeit ein.
Erste Schritte in diese Richtung sind gemacht. Mit der Stadt Eschweiler wurde erst
kürzlich eine Absichtserklärung zwecks Identifizierung, Auswahl, Analyse, Planung und
möglicher Realisierung interkommunaler Gewerbe- und Wohnstandorte unterzeichnet. Aber auch mit
den Städten Würselen, Herzogenrath, Stolberg und Roetgen werden weitere Gespräche geführt werden. Erste
bilaterale Sondierungen hinsichtlich einer weitergehenden Kooperationsbereitschaft und die Gespräche zum
städteregionsweiten Gewerbeflächenkonzept werden Erkenntnisse bringen, in welcher Form und in welchem
Umfang interkommunal kooperiert werden kann.
Abschließend ist zu konstatieren, dass nur der Dreiklang aus Erschließung neuer Flächen, der Revitalisierung
von Brach- und Konversionsflächen und die Kooperation in interkommunalen Gewerbegebieten dazu beitragen
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können, erfolgreich und nachhaltig die wachsende Nachfrage von Unternehmen zu bedienen. Will man Aachen
und die Region zu einer Kompetenzregion der eMobilität ausbauen und dem Ansiedlungsboom in den Bereichen
IT und Logistik mit einem ausreichenden Flächenangebot begegnen, muss man jetzt handeln – wir haben es in
der Hand!
e. Maßnahmen
- Entwicklung intelligenter Konzepte für passgenaue Flächennutzung
- Ermittlung und Analyse der “Hidden Flächen-Champions“
- Ertüchtigung von Brach- und Konversionsflächen
- Interkommunale Kooperation anbahnen und umsetzen
3. Initiative zur Fachkräftegewinnung
Die seit mehreren Jahren anhaltend gute konjunkturelle Entwicklung eröffnet am Standort Aachen nach Jahren
des Stellenabbaus die Möglichkeit, eine Vielzahl von neuen Arbeitsplätzen in der Industrie einzurichten. Um
sicher zu stellen, dass die Unternehmen auch weiter prosperieren können, ergibt sich mit der Chance auf
Arbeitsplatzgewinne auch das große Erfordernis nach geeignetem Fachpersonal. Hier gilt es, den Bedarfen der
Unternehmen mit geeigneten Maßnahmen zu begegnen. Besonders deutlich wird dies am Beispiel des
Elektrofahrzeugbaus – vor wenigen Jahren noch gar kein Thema, heute der Wirtschaftszweig mit einem
signifikanten Stellenwachstum.
Mit Blick darauf, dass sich der Arbeitskräftebedarf sowohl im hoch-, im mittel- und erfreulicherweise auch im
geringqualifizierten Bereich abbildet, müssen die Chancen, Menschen aus der Region und darüber hinaus in
Beschäftigung zu integrieren jetzt, aktiv und konzentriert genutzt werden. Dazu bieten sich differenzierte
Maßnahmen auf verschiedenen Ebenen an:
a. Qualifizierung und Vermittlung von Arbeitsuchenden und von Entlassung Bedrohten
Fast 300.000 Menschen in NRW sind langzeitarbeitslos. Durch gezielte Qualifizierungs- und
Vermittlungskampagnen können hier Beschäftigte gewonnen werden, in dem Arbeitssuchende gemäß ihrer
Individualität, Qualifikations-, Motivations- und Mobilitätspotenziale für die Wachstumsbranchen, wie
Elektromobilität entwickelt werden. Dies muss mit einem breit angelegten Maßnahmenkatalog einhergehen, z.B.
durch gezielte Praktika und Integrationsmaßnahmen bei Arbeitgebern, Qualifikationsmaßnahmen und
Mobilitätsunterstützung. Eine mögliche Teilqualifizierung bietet z.B. die Maßnahme des DIHK „Chancen nutzen“,
bei der An- und Ungelernte Schritt für Schritt berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten für den Arbeitsmarkt
erwerben können, um einen Berufsabschluss nachzuholen. Hierbei werden die Aufgabenfelder eines
Ausbildungsberufes in einzelne Module aufgeteilt und anschließend in einem Kompetenzfeststellungsverfahren
durch die IHK geprüft. Dies bietet die Chance, berufliche Kenntnisse und Fertigkeiten etappenweise zu erwerben,
um am Ende einen Abschluss nachzuholen.
Dazu kann die Landesinitiative „Öffentlich geförderte Beschäftigung“ (ÖGB) neue Impulse generieren, da auch
dieses Instrument mittlerweile der freien Wirtschaft zugänglich ist.
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b. Ausbildungsverbünde, Modernisierung von Berufsbildern, Modularisierung und Zertifizierung der
Ausbildungsinhalte
Durch Ausbildungsverbünde können Lernkooperationen gestärkt werden, indem sich Betriebe gegenseitig
ergänzen bei der praktischen Berufsausbildung, wenn der Ausbildungsbetrieb bestimmte Ausbildungsinhalte
aufgrund der Geschäftsprozesse nicht vermitteln kann. Dies mit dem Ziel, eigenen Facharbeiternachwuchs zu
stärken und eine Steigerung der Ausbildungsqualität durch stärkere Orientierung an den Arbeitsprozessen und
Ausbildung beim jeweiligen Experten zu erlangen. Dazu trägt auch die Vermittlung von betriebsübergreifendem
Zusammenhangswissen als wichtige Kompetenz für künftige Fachkräfte bei und die Ausbildung erhält eine
größere Attraktivität, auch durch zunehmende Vernetzung von Arbeits- und Geschäftsprozessen innerhalb von
und zwischen Unternehmen.
c. Modernisierung/Modularisierung
Berufsbilder und die entsprechende Ausbildung lassen sich nicht in den nächsten zwei bis drei Jahren
grundlegend ändern, aber eine modulare Qualifizierung ist eine (kurzfristig) umsetzbare Lösung, indem Module
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als einzeln zertifizierbare Qualifikationen erfolgen, die aber Teil eines Ganzen bleiben und immer in Bezug auf
einen Berufsabschluss und die Abschlussprüfung vor der zuständigen Kammer stehen. So bietet sich
beispielsweise für den Automotivesektor in Aachen eine solche modulare Qualifizierung im Bereich „Ausbildung
für die Elektrofahrzeugproduktion“ an. Dies hat eine erhöhte Systemflexibilität (Wahlmodule in Aus- und
Weiterbildungsberufen, Mehrfachverwendbarkeit einzelner Module für verschiedene Berufe), eine Vereinfachung
der Ordnungsarbeit (nicht mehr komplette Berufsbilder sind zu aktualisieren, sondern nur noch bestimmte
Module) zur Folge und ermöglicht eine erhöhte europäische und internationale Anerkennungen als bei
kompletten Berufsbildern.
Bereits zum Ausbildungsjahr 2018 könnte eine verkürzte Ausbildung für Studienabbrecher/-innen analog zu
„SWITCH“ im Bereich Elektrofahrzeugproduktion etabliert werden. Das vom Fachbereich Wirtschaft,
Wissenschaft und Europa ins Leben gerufene Projekt „SWITCH“ konnte als Vorreitermodell deutschlandweit für
das Thema Studienabbruch sensibilisieren und diente schon vielen Initiativen als praktisches Vorbild. Zahlreiche
Auszeichnungen und ein Besuch der Bundeskanzlerin Merkel in 2015 machten „SWITCH“ auch weit über die
regionalen Grenzen bekannt. Bislang konnten über 380 Studienabbrecher in der Region Aachen in eine duale
Ausbildung vermitteltet werden, die Nachfrage bei den Unternehmen ist weiterhin ungebrochen hoch. Diese
positiven Erfahrungen gilt es für den aktuellen Fachkräftemangel in der Elektroautomobilbranche zu nutzen und
einen weiteren Zweig der dualen Ausbildung zu konzeptionieren.
d. (über)-regionale Fachkräftegewinnung
Aachen ist Innovations- und Wachstumsregion (vor allem in den Bereichen IKT, Produktion, Elektromobilität,
Handwerk), die Chancen zu agieren müssen aktiv ergriffen werden. Ziel ist es, das Fachkräftepotential in den
zuvor genannten Bereichen zu stärken, zu entwickeln und die Fachkräfteverfügbarkeit insgesamt zu erhöhen. Am
Beispiel der Fahrzeugproduktion wird allerdings deutlich, dass das benötigte qualifizierte Personal bedingt durch
die allgemein gute Beschäftigungslage nicht ohne weiteres am Produktionsstandort Aachen verfügbar ist. Daher
sind zusätzliche Anstrengungen in der Region, aber auch darüber hinaus erforderlich.
So ist in ständigem Austausch mit den Wirtschafts- und Arbeitsmarktakteuren das „Frühwarnsystem“
auszubauen, um frühzeitig von Personalreduzierungen in der Region Kenntnis zu erlangen. Hier kann dann
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gezielt angesetzt werden, neue Beschäftigungsmöglichkeiten in Aachen zu offerieren. Derartige Ansätze ergaben
sich zuletzt etwa in Aachen selbst, in Alsdorf, Geilenkirchen oder auch in Simmerath.
Parallel muss die Personalgewinnung über die Region Aachen hinaus ausgeweitet werden. Hier bietet sich
ebenfalls ein fokussiertes Vorgehen an Standorten an, an denen ein Personalabbau bevor steht. Beispiele sind
Siemens in Mülheim, Daimler in Düsseldorf oder auch der Automobilzulieferer Kostal sowie Warsteiner im
Sauerland. Ergänzend werden Kooperationen mit NRW- und bundesweit tätigen Personaltransfergesellschaften
angestrebt, deren Aufgabe die Vermittlung in neue Beschäftigungsverhältnisse ist. Warum nicht verstärkt in den
Raum Aachen?
Der Blick darf nicht nur Richtung Osten gehen. Die Kooperation mit niederländischen und belgischen Standorten
ist auszubauen. Dabei geht es nicht nur um die auch in Deutschland wahrnehmbaren großen
Wirtschaftsschließungen wie z.B. von Ford in Genk. Für die Fachkräftegewinnung sind oftmals auch die
unbekannten, weniger umfänglichen Personalfreisetzungen interessant.
Sicherlich existieren hier Klärungsbedarfe hinsichtlich der erforderlichen Sprachkenntnisse, der sozialen
Absicherung oder auch des Gehaltsniveaus. Hier kann jedoch gut auf die bereits bestehenden EURES- und
Grenzgängerberatungsstellen zurückgegriffen werden.
Unumgänglich ist ein gezieltes Standortmarketing, um neues Personal gerade außerhalb der Region Aachen
anzuwerben. So kann eine Plattform für den Informations- und Erfahrungsaustausch geschaffen und mit
Ergebnissen weiterer Bestands- und Bedarfsanalysen untermauert werden (unterstützt durch Instrumente der
Agentur für Arbeit und der IHK). Diese dient in erster Linie dazu, die Kompetenzen von Arbeitssuchenden zu
ermitteln und auf Grundlage dessen Profile zu erstellen, so dass Anforderungen des Arbeitsplatzes mit den
tatsächlichen Kompetenzen abgeglichen werden können. So wird über den Aufbau eines Bewerberpools, aktuell
für die Elektromobilität, durch das Matching der Stellenprofile und der verfügbaren Fachkräfte (gering-, mittel- und
hochqualifiziert) dem bestehenden Fachkräftemangel begegnet werden. Über die Generierung eines
entsprechenden Filters zur Vorauswahl der Fachkräfte im Bereich der Stellenangebote und –nachfragen findet
unter dem Slogan „Parship für Fachkräfte“ eine passgenaue Vermittlung statt. Zusätzlich erfolgt durch die
Informationsplattform die Darstellung der detaillierten Qualifikationsanforderungen mit Präsentation der
entsprechenden Arbeitsplatzangebote und damit der Unternehmerlandschaft in Aachen.
Des Weiteren kann über eine One-Stop-Agency Arbeitgebern zusätzlich ein umfassender Unternehmensservice
angeboten werden, dazu zählen:
- Vermittlung von Fach- und Führungskräften in Kooperation mit der Agentur für Arbeit, der IHK sowie HWK
- Beratung über öffentliche Finanzierungshilfen und Beratungsprogrammen, z.B. der KfW und der NRW.Bank.
Wie unter dem Aktionsschwerpunkt Marketing dargestellt, gilt es hier auch insbesondere den Fokus auf die
Fachkräftegewinnung zu legen und über gezielte Marketingmaßnahmen den Arbeitsplatz Aachen mit seinen
Möglichkeiten zu präsentieren.
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e. Maßnahmen
-
Qualifizierungs- und Vermittlungskampagne von Arbeitsuchenden in Zusammenarbeit mit dem
Jobcenter, der BA und verschiedenen Qualifizierungsträgern
Entwicklung passgenauer Qualifizierungsmodule und Weiterbildungen initiieren
Kooperationen zur Verbundausbildung anstoßen
Systematische Qualifizierung von Ausbildungsabbrechern fokussieren
Konzeptentwicklung zur Landesinitiative „Öffentlich geförderte Beschäftigung“
Verkürzter Ausbildungsgang „Elektrofahrzeugproduktion“ für Studienabbrecher in Umsetzung bringen
überregionale Fachkräftekampagne
gezielte Ansprache von Unternehmen und Standorten an denen Personalabbau droht sowie von
Transfer- und Auffanggesellschaften ( eu-, über- und regional)
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4. Wohnraumsituation
Aachen ist ein exzellenter Wirtschafts- und Hochschulstandort, der sich mit zunehmend prosperierenden
Unternehmen auch als Lebensraum attraktiv machen muss. Es werden neben den Beschäftigten in der
Produktion auch internationale Fachkräfte in der Zukunft benötigt werden, um die eingeschlagene Entwicklung
fortführen zu können. Dies führt insbesondere zu einer verstärkten Wohnraumnachfrage, die mehrere Strategien
erforderlich macht.
a. Aachen Strategie Wohnen
Ziel der Aachen Strategie Wohnen, die 2010 im Rat der Stadt Aachen verabschiedet wurde, ist es, dass
Menschen in jeder Lebenslage ein angemessenes Wohnungsangebot in Aachen finden. In den letzten Jahren
wurden deshalb Strukturen geschaffen, so z. B. mit einer zentralen Wohnbaukoordination und einem Runden
Tisch der Wohnungsmarktakteure“ um den Dialog zwischen Politik, Verbänden und Investoren zu
institutionalisiert, um Bauhemmnisse abzubauen und Investitionen zu fördern. Damit werden entscheidende
Grundlagen für die Entwicklung bedarfsgerechten Wohnraums gebildet. Noch immer leiden derartige
Entwicklungen unter Nutzungskonflikten und unterschiedlichen Interessenlagen relevanter Akteure. Eine
Beschleunigung ist geboten, soll die durch Arbeitsplatzwachstum ausgelöste Wohnraumnachfrage gestillt
werden. Wichtige Instrumente sind dabei die Ausweisung von Neubauflächen, Nachverdichtung sowie
Revitalisierung und Mobilisierung brachliegender Flächen. Hier ist es in den letzten Jahren zu einer massiven
Bautätigkeit in allen Marktsegmenten gekommen. Alleine in den letzten drei Jahren wurden 1.743 Wohnungen
fertiggestellt und weitere 2.425 Baugenehmigungen erteilt. 2016 wurde z.B. der erste Bauabschnitt Wohnquartier
Guter Freund auf 25.000 m² und mit 248 Wohneinheiten fertiggestellt. Aktuell entwickelt die Stadt Aachen an der
Burggrafenstraße ein Areal von 9.000 m², wo in unmittelbarer Nähe zu den Gewerbeflächen auf der Jülicher
Straße und in Innenstadtnähe, zeitnah neuer Wohnraum im unteren und mittleren Preissegment entstehen wird.
Mit dem Plangebiet Richtericher Dell wird eine weitere große Flächenreserve für den Wohnungsbau im
Stadtgebiet Aachen erschlossen. Perspektivisch werden hier fast 900 Wohneinheiten mit einer großen
Bandbreite an Haustypen für verschiedene Zielgruppen und Wohnformen zur Verfügung stehen. Auch weitere
Ausweisungen von Neubauten z. B. in Brand, am Lousberg und in Kornelimünster geben in den
unterschiedlichen Segmenten ein nennenswertes Angebot.
Wir sind also auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Wollen wir dem durch das Wirtschaftswachstum
bedingten Wohnraumbedarf Rechnung tragen, müssen nun auch die letzten Hürden bei den genannten
Entwicklungen ausgeräumt oder genommen werden. Ergänzend sind weitere Wohnprojekte an den Start zu
bringen.
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b. Aktiver Austausch über Potenziale mit den Nachbarkommunen
Diese werden bei dem zu erwartenden Bedarf jedoch trotz aller Bemühungen nicht ausreichend sein, so dass
darüber hinaus Initiativen zu ergreifen sind.
In den Nachbarkommunen, insbesondere in Stolberg und in Eschweiler-Weisweiler, bieten umfassende
Wohnraumbebauung breit gefächerte Angebote. In Stolberg entsteht am Stadtrand eine Neubausiedlung, in
Breinig wird großflächig Raum für Ein- und Mehrfamilienhäuser entwickelt. In Weiseiler entsteht das „Neue
Zentrum“, ein Gebäudekomplex mit einer Gesamtnettofläche von 10.000 m².
Insgesamt entstehen im nahen Umfeld bezugsfertige Neubauten in erheblichem Umfang, neben Mietwohnungen
auch Eigentumswohnungen und Häuser der gehobenen Kategorie. Es ist seitens der Stadt Aachen in
Kooperation mit den Nachbarkommunen die Attraktivität des Aachener „Speckgürtels“ in Szene zu setzen und
für die Beschäftigten bei den Aachener Unternehmen zu präsentieren. Dazu zählt auch insbesondere eine
Darstellung der Erreichbarkeit der Nachbarkommunen im Aachener Raum und im Weiteren dessen Optimierung.
c. Erreichbarkeiten der Nachbarkommunen
Wie der nachfolgend abgebildeten Grafik zu entnehmen, befindet sich Aachen im Zentrum von verkehrstechnisch
bereits sehr gut angebundenen Nachbachkommunen. Betrachtet man den Radius von bis zu 30 km, so ergibt
sich ein zeitlicher Aufwand von 15 bis 30 Minuten, um von Aachen aus die Nachbarstädte zu erreichen.
Im Vergleich dazu sind, zumindest zu den Stoßzeiten, die Ballungsbiete des Rheinlandes, des Ruhrgebietes
bzw. des Rhein-Main-Gebietes von erheblich höheren zeitlichen Aufwänden gekennzeichnet. So ergibt sich
im Kölner und Frankfurter Raum oder an der Ruhr der 1,5 bis 2 fache zeitliche Faktor, um entsprechende
Distanzen zu überwinden.
Trotzdem sind für die regionale Entwicklung weitere zusätzlich Maßnahmen zu ergreifen, um die
Erreichbarkeit bzw. Mobilität zu verbessern.
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d. Maßnahmen
-
Schärfung und Weiterentwicklung der kommunalen Handlungsinstrumente zur Schaffung eines
bedarfsgerechten Wohnraumangebotes. Zusammenführung der Instrumente in einem "Neuen Aachener
Handlungskonzept Wohnen" als gesamtstädtische Strategie.
Zielgruppenorientierte Baulandbereitstellung.
Förderung neuer Wohnformen und experimentellen Wohnungsbaus.
Gezielte Koordination von Wohnungsbauprojekten mit dem Ziel, die Prozesse zu beschleunigen und
Bauhemmnisse abzubauen.
Integrierte Betrachtung von Wohnraum und Wohnumfeld. Entwicklung quartiersbezogener Maßnahmen
auf Basis sozialräumlicher Faktoren mit dem Ziel, das Wohnangebot im jeweiligen Quartier quantitativ
und qualitativ zu verbessern.
Aufbau eines kleinräumigen städtischen Wohnbaumonitorings als empirische Grundlage für eine
strategische Wohnbauplanung
Konzertierte Aktion mit den Nachbarkommunen Eschweiler, Stolberg und Herzogenrath, um mithilfe des
Wohnraumangebotes zu einer Attraktivitätssteigerung der Kommunen und damit dem Arbeitsort Aachen
beizutragen. Dabei sind sowohl die Printmedien, die Social Media-Kanäle und Unternehmensnetzwerke
zu nutzen.
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5. Marketing
Was machte Aachen bisher aus? Sicherlich ist Aachen nach dem Motto “Innovation trifft Tradition“ sowohl für
seine exzellente Hochschullandschaft als auch für seine – in der Altstadt auch deutlich sichtbare – Historie
bekannt. Doch Wachstum benötigt mehr als die Konzentration auf Bestehendes, mehr als nur die Pflege des
aktuellen Images, mehr als das Ausruhen auf vermeintlich bedeutsamen “softskills“.
Dass Aachen seit einigen Jahren bereits als Zentrum neuer (e-)Mobilität-Entwicklungen wahrgenommen wird,
steht außer Zweifel. Mit verschiedenen Strategien wollen wir deutlich machen, dass die Stadt nicht nur den
Willen, sondern auch die Kraft und Qualität hat, innovative Entwicklungen anzustoßen, um eine bundes- oder
europaweite Modellregion zu werden.
Eine entsprechende Kampagne sollte sich als eigenständiger und doch wiedererkennbarer Ableger der gerade
noch in der Findung steckenden großen Offensive “Luftreinhaltung/neue Mobilität für Aachen“ zeigen. Durch
dramaturgisch geschickte Zuspitzung der Wirklichkeit kann sie sich in der Wahrnehmung durchsetzen. Die neue
Mobilität und damit verbundene Entwicklungen sollten dabei durchaus das Fundament der Basiskampagne sein.
Ein griffiger Slogan soll die Wirkung haben, Aachen als coole, lebenswerte Stadt, in der Mobilität neu gedacht
wird, darzustellen. Im Mittelpunkt stehen die Leute, die den Wandel mit Begeisterung anschieben und die gerne
hier leben.
So wollen wir im Rahmen der Fachkräfte-Suche
das positive Image für den Innovationsstandort Aachen stärken
Hinweise auf die bereits aktive und weiter wachsende Community geben
die interne lokale und regionale Wirkung verbessern und damit eine positive Auswirkung auf
potenzielle Arbeitskräfte vor Ort erzielen
eine externe Wirkung erzeugen, z.B. gezielt vor allem dort, wo gerade Arbeitsplätze abgebaut
werden und Arbeitnehmer neue Herausforderungen suchen
Der Weg:
-
alle Kanäle der Verbreitung berücksichtigen (klassisch über Print, Radio, TV, Webseiten, aber auch
“zeitgemäß“ über soziale Medien; Plakatwerbung; Veranstaltungen vor Ort)
Ausschreibung der crossmedialen Kampagne – idealerweise eingebunden in die Basis-Kampagne
a. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Unter dem Motto “Held(inn)en gesucht!“ werden die Themen klassisch journalistisch aufbereitet. Durch
geschicktes Storytelling wird Neugier erzeugt – wir geben die Antworten und erzählen,
dass Erfinden viel Spaß macht und wie es geht,
dass es neue, coole, innovative Firmen ‘made in Aachen‘ gibt,
dass Aachener Forscherinnen und Forscher die E-Mobile zum Rollen bringen,
dass in Aachen die Autofabrik von morgen entsteht,
wie sich junge Leute, die in Aachen neue Mobilität machen, selbst von A nach B bewegen
Fachbereich Wirtschaft,
Wissenschaft und Europa
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stadt aachen
Im Hinblick auf die “weichen“ Faktoren (liebens- und lebenswerte Stadt) beschreiben wir
- wo und wie junge ForscherInnen leben, was sie nach Feierabend machen, was sie brauchen - und was
sie davon in Aachen finden!
- Wir zeigen auf, wie wir auf Wünsche junger Familien eingehen!
- Wir betonen die Vorzüge der Drei-Länder-Eck-Lage und das europäische Image der Stadt
b. Maßnahmen
Praktische Schritte der Kampagne
- gezielte Sonderveröffentlichungen
- Platzierung von Anzeigen
- Interaktivität in Sozialen Medien
- Plakatkampagne (um auch eine Wirkung nach “innen“ zu erzielen)
- auffällige (und mitreißende!) Veranstaltungsformate an ausgewählten Orten der Stadt
- Touren nach Aachen – “hinein in Forschung, Entwicklung und Produktion!“
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6. Zeitschiene/Meilensteinplanung
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