Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
292043.pdf
Größe
6,5 MB
Erstellt
14.03.18, 12:00
Aktualisiert
16.04.18, 16:09
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Finanzsteuerung
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 20/0136/WP17
öffentlich
14.03.2018
Meyer, Claudia
Gesamtabschluss 2012
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
18.04.2018
Rat der Stadt Aachen
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Rat nimmt den von der Stadtkämmerin aufgestellten und vom Oberbürgermeister bestätigten
Entwurf des Gesamtabschlusses 2012 zur Kenntnis.
Vorlage FB 20/0136/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.04.2018
Seite: 1/4
Finanzielle Auswirkungen
JA
NEIN
x
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
- Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Vorlage FB 20/0136/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.04.2018
Seite: 2/4
Erläuterungen:
Gemäß § 116 der Gemeindeordnung hat die Gemeinde zum Schluss eines jeden Haushaltsjahres
einen Gesamtabschluss aufzustellen.
Der Gesamtabschluss muss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den
tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Schulden-, Ertrags-, und
Finanzlage des Konzerns Stadt Aachen vermitteln.
Der Gesamtabschluss besteht aus
-
der Gesamtbilanz zum 31.12.
-
der Gesamtergebnisrechnung und
-
dem Gesamtanhang.
Darüber hinaus sind dem Gesamtabschluss gemäß § 49 Abs. 2 GemHVO ein Lagebericht und ein
Beteiligungsbericht sowie gemäß § 47 GemHVO ein Verbindlichkeitenspiegel beizufügen. Des
Weiteren ist dem Gesamtanhang gemäß § 51 GemHVO eine Kapitalflussrechnung unter Beachtung
des Deutschen Rechnungslegungsstandards Nr. 2 (DRS 2) in der vom Bundesministerium der Justiz
nach § 342 Abs. 2 des Handelsgesetzbuches bekannt gemachten Form hinzuzufügen.
Der Gesamtabschluss wurde durch die Stadtkämmerin aufgestellt und durch den Oberbürgermeister
gemäß § 95 Abs. 3 GO NRW bestätigt.
In Folge der Aufstellung und der eingehenden Prüfung des ersten Gesamtabschlusses der Stadt
Aachen für das Jahr 2010 durch das örtliche Rechnungsprüfungsamt wird der Gesamtabschluss 2012
sowie bereits der Gesamtabschluss 2011 und die darauf folgenden Gesamtabschlüsse bis
einschließlich 2014 auf der Grundlage der Erleichterungen des „Gesetzes zur Beschleunigung der
Aufstellung
kommunaler
Gesamtabschlüsse“
erstellt.
Demnach
sind
gemäß
§
1
die
Gesamtabschlüsse der Jahre 2011 bis 2014 der Aufsichtsbehörde in der vom Oberbürgermeister
bestätigten und vom Rat zur Kenntnis genommenen Entwurfsfassung erst im Rahmen der Anzeige
des geprüften Gesamtabschlusses 2015 vorzulegen. Aus diesem Grund ist die Kenntnisnahme des
beigefügten Gesamtabschlusses 2012 im Entwurf ausreichend.
Wie auch im Rahmen der Aufstellung des ersten Gesamtabschlusses, wird zur Aufarbeitung der
rückständigen Gesamtabschlüsse in weitem Maße auf eine externe Beratung und Unterstützung
durch die regio iT zurückgegriffen. Selbstredend erfolgt im Zuge dessen auch eine Einbindung des
Fachbereichs Rechnungsprüfung.
Der vorliegende Gesamtabschluss 2012 der Stadt Aachen schließt mit folgenden Eckwerten ab:
Die Gesamtergebnisrechnung weist für 2012 insgesamt einen Fehlbetrag in Höhe von 63.549.052,72
€ aus. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Fehlbetrag damit um rund 30,5 Mio. € angestiegen, was im
Wesentlichen auf die Realisierung der Risiken aus der Insolvenz der Alemannia Aachen Stadion
Vorlage FB 20/0136/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.04.2018
Seite: 3/4
GmbH sowie auf die Auswirkungen der Energiewende zurückzuführen ist. Der im Gesamtabschluss
ausgewiesene Fehlbetrag wird im Folgejahr - analog zum Einzelabschluss - mit der noch
verbleibenden Ausgleichsrücklage in Höhe von 22.608.224,17 € und in Höhe des darüber hinaus
verbleibenden Anteils von 40.940.828,55 € mit der Allgemeinen Rücklage verrechnet. Damit wird im
Folgejahr die Ausgleichsrücklage vollständig verzehrt werden.
Die Bilanzsumme der Gesamtbilanz beläuft sich auf 3.356.454.506,36 €.
Das Eigenkapital beträgt 710.308.569,63 €.
Anlage:
Gesamtabschluss 2012
Vorlage FB 20/0136/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 04.04.2018
Seite: 4/4
Gesamtabschluss
der Stadt Aachen
zum 31. Dezember 2012
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
INHALTSVERZEICHNIS
1
Gesamtbilanz zum 31.12.2012 ......................................................................................................... 4
2
Gesamtergebnisrechnung 2012 ....................................................................................................... 5
3
Gesamtanhang ................................................................................................................................ 7
3.1 Allgemeine Angaben, Konsolidierungskreis, Konsolidierungsmethoden,
Bilanzierungs- und
Bewertungsmethoden ............................................................................................................... 7
3.1.1
Allgemeine Angaben .................................................................................................... 7
3.1.2
Konsolidierungskreis .................................................................................................... 8
3.2 Konsolidierungsmethoden ...................................................................................................... 11
3.3 Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden ............................................................................... 12
3.4 Angaben zum Gesamtabschluss für das Haushaltsjahr 2012 .................................................. 15
3.4.1
Erläuterungen zur Gesamtbilanz zum 31.12.2012 ...................................................... 15
3.4.2
Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung 2012 ..................................................... 27
3.5 Sonstige Angaben .................................................................................................................. 33
3.6 Erweiterung des Gesamtanhangs ........................................................................................... 35
3.7 Anlage 1 - Gesamtanlagenspiegel .......................................................................................... 37
3.8 Anlage 2 - Gesamtverbindlichkeitenspiegel ............................................................................ 38
4
Gesamtlagebericht ......................................................................................................................... 40
4.1 Vorbemerkung ........................................................................................................................ 40
4.2 Darstellung des Geschäftsverlaufs ......................................................................................... 40
4.2.1
Wirtschaftliche Rahmendaten ..................................................................................... 40
4.2.2
Geschäftsverlauf des Konzerns Stadt Aachen ............................................................ 41
4.3 Darstellung der Gesamtlage ................................................................................................... 45
4.3.1
Gesamtertragslage ..................................................................................................... 45
4.3.2
Vermögens- und Schuldenlage .................................................................................. 48
4.4 Gesamtfinanzlage................................................................................................................... 50
4.5 Prognose-, Chancen- und Risikobericht .................................................................................. 51
4.6 Kennzahlen zur Gesamtlage ................................................................................................... 52
2
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
4.6.1
Kennzahlen zur haushaltswirtschaftlichen Gesamtsituation ........................................ 52
4.6.2
Kennzahlen zur Vermögenslage ................................................................................. 52
4.6.3
Kennzahlen zur Gesamtfinanzlage ............................................................................. 53
4.6.4
Kennzahlen zur Gesamtertragslage ........................................................................... 53
4.7 Zusammenfassende Gesamtaussage ..................................................................................... 55
4.8 Mitgliedschaften der Ratsmitglieder und des Verwaltungsvorstandes ..................................... 56
5
4.8.1
Anlage 1 – Mitgliedschaften der Ratsvertreter/innen ................................................... 57
4.8.2
Anlage 2 – Mitgliedschaften des Verwaltungsvorstandes............................................ 75
Beteiligungsbericht ........................................................................................................................ 78
3
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
1 Gesamtbilanz zum 31.12.2012
Gesamtbilanz der Stadt Aachen zum 31.12.2012
AKTIVA
1. Anlagevermögen
1.1 1.1 Immaterielle Vermögensgegenstände
1.1.1
1.1.1 Geschäfts- oder Firmenwert
1.1.2
1.1.2 Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände
1.1.3
1.1.3 Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
31.12.2012
31.12.2011
EUR
EUR
2.938.402.380,82
34.962.081,30
0,00
33.646.299,79
1.315.781,51
2.975.784.880,97
35.155.532,54
0,00
34.969.035,00
186.497,54
1.2 1.2
1.2.1
1.2.1.1
1.2.1.2
1.2.1.3
1.2.1.4
1.2.2
1.2.2.1
1.2.2.2
1.2.2.3
1.2.2.4
1.2.2.5
1.2.2.6
1.2.3
1.2.3.1
1.2.3.2
1.2.3.3
1.2.3.4
1.2.3.5
1.2.3.6
1.2.3.7
1.2.3.8
1.2.3.9
1.2.4
1.2.5
1.2.5.1
1.2.5.2
1.2.5.3
1.2.6
1.2.6.1
1.2.6.2
1.2.7
1.2.8
Sachanlagen
2.786.899.065,56
1.2.1 Unbebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
517.416.951,18
1.2.1.1 Grünflächen
219.163.157,00
1.2.1.2 Ackerland
50.339.855,48
1.2.1.3 Wald, Forsten
18.161.956,78
1.2.1.4 Sonstige unbebaute Grundstücke
229.751.981,92
1.2.2 Bebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
1.000.147.696,04
1.2.2.1 Kinder- und Jugendeinrichtungen
50.968.716,10
1.2.2.2 Schulen
231.340.230,35
1.2.2.3 Wohnbauten
214.797.529,92
1.2.2.4 Soziale Einrichtungen
15.385.464,50
1.2.2.5 Sportstätten
77.094.444,00
1.2.2.6 Sonstige Dienst-, Geschäfts- und Betriebsgebäude
410.561.311,17
1.2.3 Infrastrukturvermögen
1.043.012.133,36
1.2.3.1 Grund und Boden des Infrastrukturvermögens
185.671.640,38
1.2.3.2 Brücken und Tunnel
24.483.587,25
1.2.3.3 Gleisanlagen mit Streckenausrüstung und Sicherheitsanl.
0,00
1.2.3.4 Entwässerungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen
272.147.381,63
1.2.3.5 Straßennetz mit Wegen, Plätzen und Verkehrslenkungsanlagen 300.703.646,31
1.2.3.6 Sonstige Bauten des Infrastrukturvermögens
51.114.214,19
1.2.3.7 Stromversorgungsanlagen
96.521.917,86
1.2.3.8 Gasversorgungsanlagen
55.333.353,32
1.2.3.9 Wasserversorgungsanlagen
57.036.392,42
1.2.4 Bauten auf fremden Grund und Boden
2.695.975,00
1.2.5 Kunstgegenstände, Kulturdenkmäler
82.162.886,94
1.2.5.1 Kunstgegenstände
82.162.886,94
1.2.5.2 Baudenkmäler
0,00
1.2.5.3 Sonstige Kulturgüter
0,00
1.2.6 Maschinen und technische Anlagen, Fahrzeuge
39.312.908,08
1.2.6.1 Maschinen und technische Anlagen
9.580.302,38
1.2.6.2 Fahrzeuge
29.732.605,70
1.2.7 Betriebs- und Geschäftsausstattung
52.197.537,21
1.2.8 Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau
49.952.977,75
2.782.645.202,08
519.001.960,25
218.882.097,41
49.638.916,32
18.161.956,78
232.318.989,74
1.003.133.173,31
51.885.461,12
227.512.787,97
216.382.724,57
15.786.899,00
78.951.298,00
412.614.002,65
1.037.677.463,54
185.433.224,52
24.816.077,20
0,00
260.866.358,62
311.094.469,93
49.573.332,04
93.425.629,25
56.861.107,58
55.607.264,40
2.752.155,00
81.614.884,04
81.614.884,04
0,00
0,00
43.359.743,28
10.230.852,83
33.128.890,45
51.900.943,94
43.204.878,72
1.3 1.3
1.3.1
1.3.2
1.3.3
1.3.4
1.3.5
1.3.6
1.3.6.1
1.3.6.2
1.3.6.3
1.3.6.4
Finanzanlagen
1.3.1 Anteile an verbundenen Unternehmen
1.3.2 Anteile an assoziierten Unternehmen
1.3.3 Beteiligungen
1.3.4 Sondervermögen
1.3.5 Wertpapiere des Anlagevermögens
1.3.6 Ausleihungen
1.3.6.1 Ausleihungen an verbundene Unternehmen
1.3.6.2 Ausleihungen an Beteiligungen
1.3.6.3 Ausleihungen an Sondervermögen
1.3.6.4 Sonstige Ausleihungen
2. Umlaufvermögen
2.1 2.1 Vorräte
2.1.1
2.1.1 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Waren
2.1.2
2.1.2 Geleistete Anzahlungen
2.1.3
2.1.3 Sonstige Vorräte
2.2 2.2 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
2.2.1
2.2.1 Forderungen
2.2.2
2.2.2 Sonstige Vermögensgegenstände
2.3 2.3 Wertpapiere des Umlaufvermögens
2.4 2.4 Liquide Mittel
3. Aktive Rechnungsabgrenzung
3.1 3.1 Sonstige Rechnungsabgrenzungsposten
116.541.233,96
10.986.492,46
1.037.784,91
67.658.957,69
0,00
30.800.001,00
6.057.997,90
116.666,66
2.223.407,02
0,00
3.717.924,22
157.984.146,35
7.774.192,51
1.534.041,17
68.516.978,10
0,00
60.800.000,00
19.358.934,57
134.333,33
0,00
0,00
19.224.601,24
350.173.584,38
27.570.727,12
26.029.704,21
1.152.729,15
388.293,76
237.385.844,89
129.431.205,22
107.954.639,67
11.701.009,94
73.516.002,43
299.233.004,40
23.665.539,00
22.288.328,11
1.005.293,79
371.917,10
211.936.938,05
103.723.753,80
108.213.184,25
6.900.000,00
56.730.527,35
67.878.541,16
67.878.541,16
70.625.960,48
70.625.960,48
3.356.454.506,36
3.345.643.845,85
4
PASSIVA
31.12.2012
EUR
31.12.2011
EUR
1. Eigenkapital
1.1 1.1 Allgemeine Rücklage
1.2 1.2 Sonderrücklagen
1.3 1.3 Ausgleichsrücklage
1.4 1.4 Ergebnisvorträge
1.5 1.5 Gesamtjahresfehlbetrag
1.6 1.6 Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
710.308.569,63
723.070.525,56
0,00
22.608.224,17
0,00
-63.549.052,72
28.178.872,62
780.395.881,16
733.080.443,45
0,00
53.034.034,50
0,00
-33.027.009,36
27.308.412,57
2. Sonderposten
2.1 2.1 für Zuwendungen
2.2 2.2 für Beiträge
2.3 2.3 für den Gebührenausgleich
2.4 2.4 Sonstige Sonderposten
559.930.772,17
235.464.528,86
44.300.246,14
13.294.883,15
266.871.114,02
543.227.808,06
220.586.980,59
44.206.406,96
12.106.137,22
266.328.283,29
3. Rückstellungen
3.1 3.1 Pensionsrückstellungen
3.2 3.2 Rückstellungen für Deponien und Altlasten
3.3 3.3 Instandhaltungsrückstellungen
3.4 3.4 Steuerrückstellungen
3.5 3.5 Sonstige Rückstellungen
876.356.831,96
721.233.765,31
20.815.835,01
6.957.959,18
287.197,00
127.062.075,46
850.743.738,73
697.193.930,08
20.815.835,01
7.609.739,93
4.830.469,89
120.293.763,82
1.136.351.708,69
0,00
771.972.924,08
217.500.000,00
11.184.596,35
38.993.147,60
29.026.845,91
67.674.194,75
1.103.569.456,23
0,00
725.401.993,71
224.200.000,00
12.033.014,73
52.367.747,56
24.589.396,88
64.977.303,35
73.506.623,91
67.706.961,67
3.356.454.506,36
3.345.643.845,85
4. Verbindlichkeiten
4.1 4.1 Anleihen
4.2 4.2 Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen
4.3 4.3 Verbindlichkeiten aus Krediten zur Liquiditätssicherung
4.4 4.4 Verbindlichkeiten aus kreditähnlichen Rechtsgeschäften
4.5 4.5 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4.6 4.6 Sonstige Verbindlichkeiten
4.7 4.7 Erhaltene Anzahlungen
5. Passive Rechnungsabgrenzung
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
2 Gesamtergebnisrechnung 2012
Gesamtergebnisrechnung der Stadt Aachen
für das Haushaltsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2012
2012
EUR
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Steuern und ähnliche Abgaben
Zuwendungen und allgemeine Umlagen
Sonstige Transfererträge
Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Kostenerstattungen und Kostenumlagen
Sonstige ordentliche Erträge
Aktivierte Eigenleistungen
Bestandsveränderungen
2011
EUR
Veränderung
EUR
331.618.840,35
153.568.741,45
3.462.600,94
110.866.834,96
547.157.768,84
60.886.002,40
61.934.447,71
9.612.387,28
-1.533.276,30
326.517.586,09
143.027.038,94
2.992.673,06
111.747.702,95
546.116.040,01
55.534.970,26
93.078.801,48
7.551.421,33
984.332,63
5.101.254,26
10.541.702,51
469.927,88
-880.867,99
1.041.728,83
5.351.032,14
-31.144.353,77
2.060.965,95
-2.517.608,93
1.277.574.347,63
1.287.550.566,75
-9.976.219,12
-303.781.204,46
-44.371.110,28
-454.549.270,90
-80.341.500,24
-323.568.983,62
-77.404.640,40
-289.573.815,83
-62.278.445,41
-446.384.798,11
-80.621.515,99
-318.937.974,51
-93.220.356,46
-14.207.388,63
17.907.335,13
-8.164.472,79
280.015,75
-4.631.009,11
15.815.716,06
-1.284.016.709,90
-6.442.362,27
-1.291.016.906,31
-3.466.339,56
7.000.196,41
-2.976.022,71
18.040.907,15
16.946,85
-42.123.255,01
-513.203,11
15.195.844,03
1.239,53
-42.691.803,01
-602.320,85
2.845.063,12
15.707,32
568.548,00
89.117,74
23. Gesamtfinanzergebnis
24. Ordentliches Gesamtergebnis
-24.578.604,12
-31.020.966,39
-28.097.040,30
-31.563.379,86
3.518.436,18
542.413,47
25. Außerordentliche Gesamterträge
26. Außerordentliche Gesamtaufwendungen
0,00
-30.461.694,56
273,12
-24.824,73
-273,12
-30.436.869,83
27. Außerordentliches Gesamtergebnis
-30.461.694,56
-24.551,61
-30.437.142,95
28. Gesamtjahresfehlbetrag
-61.482.660,95
-31.587.931,47
-29.894.729,48
-2.066.391,77
-1.439.077,89
-627.313,88
-63.549.052,72
-33.027.009,36
-30.522.043,36
10. Ordentliche Gesamterträge
11.
12.
13.
14.
15.
16.
Personalaufwendungen
Versorgungsaufwendungen
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
Bilanzielle Abschreibung
Transferaufwendungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
17. Ordentliche Gesamtaufwendungen
18. Ergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit
19.
20.
21.
22.
Gesamtfinanzerträge
Erträge aus assoziierten Unternehmen
Gesamtfinanzaufwendungen
Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen
29. Anderen Gesellschaftern zuzurechnendes Ergebnis
30. Gesamtjahresfehlbetrag der Stadt Aachen
5
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Gesamtanhang
zum Gesamtabschluss
der Stadt Aachen
zum 31. Dezember 2012
6
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
3 Gesamtanhang
3.1
Allgemeine
Angaben,
Konsolidierungskreis,
Konsolidierungsmethoden,
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
3.1.1
Allgemeine Angaben
Die Rechnungslegung der Stadt Aachen erfolgt seit Aufstellung der Eröffnungsbilanz zum 01.01.2008 nach den
Bestimmungen über ein Neues Kommunales Finanzmanagement für Gemeinden in Nordrhein-Westfalen (NKFG
NRW).
Die Verpflichtung zur Aufstellung eines Gesamtabschlusses ist in § 116 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW) geregelt. Dabei sind die Vorschriften des siebten Abschnittes der Gemeindehaushaltsverordnung NRW (GemHVO NRW) und ergänzend einschlägige Bestimmungen des Handelsgesetzbuches
(HGB), zuletzt geändert durch Gesetz vom 24. August 2002 (BGBl. I S. 3412), anzuwenden. Diese Regelungen
sollen im Rahmen der Aufstellung des Gesamtabschlusses gewährleisten, dass die Konsolidierung der Jahresa bschlüsse der Stadt und der einzubeziehenden verselbständigten Aufgabenbereiche ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild über die gesamte wirtschaftliche Lage der Stadt vermittelt.
Grundlage hierfür sind die geprüften Jahresabschlüsse des Geschäftsjahres 2012 der voll zu konsolidierenden
verselbständigten Aufgabenbereiche und der nach Artikel 8 § 4 NKFWG NRW bestätigte Jahresabschluss der
Kernverwaltung des Haushaltsjahres 2012.
Das Haushaltsjahr bzw. Geschäftsjahr entspricht für den Konzern und die voll zu konsolidierenden Be triebe - mit
Ausnahme des Eigenbetriebs Stadttheater und Musikdirektion Aachen - dem Kalenderjahr. Der Eigenbetrieb
Stadttheater und Musikdirektion Aachen hat ein abweichendes Geschäftsjahr. Aufgrund des gleichbleibenden
Geschäftsverlaufs wurde auf einen Zwischenabschluss verzichtet.
Bei den assoziierten Unternehmen wurde der jeweils letzte Jahresabschluss zugrunde gelegt.
7
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
3.1.2
Konsolidierungskreis
Der Kreis der voll zu konsolidierenden verselbständigten Aufgabenbereiche besteht neben der Stadt Aachen aus
sechs Sondervermögen und fünf verbundenen Unternehmen.
Unternehmen
Sitz
E.V.A. Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
gewoge AG
Kur- und Badegesellschaft mbH
Aachener Stadtbetrieb (E 18)
Eurogress Aachen (E 88)
EUROGRESS Aachen Betriebs-GmbH
Gebäudemanagement der Stadt Aachen (E 26)
Kulturbetrieb der Stadt Aachen (E 49)
Stadttheater und Musikdirektion Aachen (E 46/47)
Volkshochschule Aachen (E 42)
Aachener Stadion Beteiligungs GmbH
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Kapitalanteil
in %
99,99
66,87
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
100,00
Die Aachener Stadion Beteiligungs GmbH, deren alleiniger Gesellschafter die Stadt Aachen ist, wurde in 2012
gegründet. Gegenstand der Gesellschaft ist die Gewährleistung eines Stadionbetriebs im Rahmen der Förderung
sozialer und kultureller Betreuung der Einwohner der Stadt Aachen, insbesondere für städtische Veranstaltungen
auf dem Gebiet der Jugend- und Sportförderung.
Die E.V.A. Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH wurde mit ihrem Teilkonzernabschluss in den
Gesamtabschluss einbezogen. Somit sind über die E.V.A. Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH
die folgenden Gesellschaften im Wege der Vollkonsolidierung in den Gesamtabschluss einbezogen worden (die
angegebenen Kapitalanteile beziehen sich auf die Beteiligungsverhältnisse des EVA-Konzerns).
Unternehmen
Sitz
Aachener Parkhaus GmbH (APAG)
Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs AG (ASEAG)
regio iT gesellschaft für informationstechnologie mbH
Stadtwerke Aachen AG (STAWAG )
STAWAG Energie GmbH
STAWAG Netz GmbH
FACTUR Billing Solutions GmbH
8
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Kapitalanteil
in %
100,00
94,90
61,27
100,00
100,00
100,00
100,00
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Da die Stadt Aachen die verbleibenden 5,10 % an der ASEAG AG direkt hält, ist diese Gesellschaft insgesamt mit
einem Kapitalanteil von 100,00 % in den Gesamtabschluss einbezogen worden.
Im Jahr 2012 wurde die Gesellschafterstruktur der regio iT geändert. Der Anteil des Zweckverbandes INFOKOM
Gütersloh wurde erhöht und zwei neue Geschäftsanteile an die Stadt Düren und die Beteiligungsgesellschaft
Kreis Düren ausgegeben. Im Rahmen dieser Kapitalmaßnahme wurde das Stammkapital erhöht und gezahlte
Aufgelder in die Kapitalrücklage eingestellt. Da die Gesellschafter E.V.A. und Stadt Aachen nicht an der Kapitalerhöhung teilgenommen haben, hat sich ihr Anteil an der regio iT von insgesamt 62,75 % auf 61,27 % vermindert.
Aufgrund
der
untergeordneten
Bedeutung
für
die
Vermögens-,
Schulden-,
Ertrags-
und
Finanzlage des Konzerns wurden folgende verbundene Unternehmen gem. § 116 Abs. 3 GO NRW nicht als voll
zu konsolidierende Unternehmen einbezogen (Anteile aus Sicht der Stadt Aachen):
Unternehmen
Sitz
GEGRA Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH
ASEAG Reisen GmbH
cogniport Beratungs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH
ESBUS Eschweiler Bus- und Servicegesellschaft mbH
Unterstützungseinrichtung "Akreka" GmbH
STAWAG Abwasser GmbH
STAWAG Energiedienstleistung GmbH
Solar Power Turnow West I GmbH und Co. KG
Solar Power Turnow West II GmbH und Co. KG
Infrastruktur Turnow West GmbH und Co. KG
STAWAG Energie Komplementär GmbH
Solaranlage Giebelstadt II GmbH und Co. KG
Solarpark Ronneburg GmbH & Co. KH
Windpark Riegenroth GmbH & Co. KG
Windpark Beltheim II GmbH & Co. KG
Solarpark Ilbesheim GmbH & Co. KG
Solarpark Gödenroth GmbH & Co. KG
Windpark Gödenroth GmbH & Co. KG
Campusbahn Projektentwicklungsgesellschaft mbH
Aachen
Aachen
Monschau
Eschweiler
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Kapitalanteil
in %
55,00
99,99
62,24
99,99
99,99
99,99
99,99
99,99
99,99
99,99
99,99
89,99
55,99
58,99
99,99
99,99
99,99
99,99
100,00
Da die cogniport Beratungs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH eine 100%-Tochter der regio iT ist, hat sich auch
hier der prozentuale Kapitalanteil im Gesamtabschluss reduziert.
9
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die Campusbahn Projektentwicklungsgesellschaft wurde in 2012 gegründet. Gesellschafter sind die Stadt Aachen
(51 %) und die ASEAG AG (49 %). Die Gesellschaft wurde nach dem Ratsbürgerbescheid im Juli 2013 aufgelöst; die
Liquidation endete im Dezember 2015.
Bei der Beurteilung der Wesentlichkeit wurden der NKF-Praxisleitfaden sowie die handelsrechtlichen Kommentierungen berücksichtigt. Danach werden Schwellenwerte von 3 % bis 5 % der einschlägigen Kennzahlen als Maßgröße für die Beurteilung angesetzt. Sofern ein verselbständigter Aufgabenbereich der Stadt Aachen einzeln bzw.
in Summe diese Größenkriterien nicht überschritten hat, wurde auf die Einbeziehung in den Konsolidierungskreis
aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und Wesentlichkeit verzichtet.
Folgende assoziierte Unternehmen wurden unverändert im Gesamtabschluss gem. § 50 Abs. 3
GemHVO NRW i. V. m. §§ 311, 312 HGB at equity (mit ihrem anteiligen Eigenkapital) berücksichtigt.
Unternehmen
Sitz
AGIT Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer mbH
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion West
Zweckverband Aachener Verkehrsverbund
Aachen
Eschweiler
Aachen
Kapitalanteil
in %
29,86
33,33
25,00
Auf die Einbeziehung folgender assoziierter Unternehmen wurde aufgrund untergeordneter Bedeutung für die
Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzlage des Konzerns verzichtet (die angegebenen Kapitalanteile beziehen sich auf die unmittelbaren Beteiligungsquoten der Stadt Aachen).
Unternehmen
Sitz
G.O.B. Euroservices B.V.
WAG Wassergewinnungs- und Aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH
Institut für Wasser- und Abwasseranalytik GmbH (IWA)
STAWAG Solar GmbH
smartlab Innovationsgesellschaft mbH
Avantis Services N.V.
Euregionale 2008 Agentur GmbH
G.O.B. Avantis Grenzüberschreitendes Gewerbegebiet Aachen-Heerlen N.V.
Power Tower I Bruchteilsgemeinschaft
Zweckverband Studieninstitut Aachen
10
Landgraaf,
Niederlande
Roetgen
Aachen
Aachen
Aachen
Heerlen,
Niederlande
Aachen
Heerlen,
Niederlande
Aachen
Aachen
Kapitalanteil
in %
50,00
50,00
46,00
40,00
35,00
33,33
25,00
25,00
25,00
25,00
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die folgenden verselbständigten Aufgabenbereiche wurden aufgrund fehlendem maßgeblichen Einfluss zu Anschaffungskosten (at cost) berücksichtigt (die angegebenen Kapitalanteile beziehen sich auf die unmittelbaren
Beteiligungsquoten der Stadt Aachen).
Unternehmen
Sitz
Trianel Service GmbH
Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG
NetAachen GmbH
TGE Trianel Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG
TRIANEL GmbH
utilicount GmbH & Co. KG
Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co. KG
Alemannia Aachen Stadion GmbH
ASEW Energie und Umwelt Service GmbH & Co. KG
Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG
CVUA (Chemisches- und Veterinäruntersuchungsamt)
Hochtemperatur Kernkraftwerk GmbH
RWTH Aachen Campus GmbH
AWA Entsorgung GmbH
Technische Werke Naumburg
Einkaufs- und Wirtschaftsgesellschaft für Verkehrsunternehmen
Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft für die StädteRegion Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Aachen
Lünen
Aachen
Köln
Aachen
Aachen
Hamm
Aachen
Eschweiler
Naumburg
Köln
Würselen
Kapitalanteil
in %
10,64
16,90
16,00
13,70
12,94
8,80
8,45
8,40
7,13
6,30
5,83
5,00
5,00
3,13
2,00
1,19
0,61
Der Sparkassenzweckverband wird im Gesamtabschluss – wie auch im Einzelabschluss der Stadt Aachen - mit
EUR 0,00 bewertet.
3.2
Konsolidierungsmethoden
Bei der Kapitalkonsolidierung wird die Neubewertungsmethode gemäß § 50 Abs. 1 GemHVO NRW i. V. m.
§ 301 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 HGB angewandt. Die Kapitalkonsolidierung erfolgt auf Basis der Wertansätze zum Zeitpunkt des fiktiven Erwerbs der verselbständigten Aufgabenbereiche (Stichtag der kommunalen Eröffnungsbilanz
01.01.2008). Die sich zum 01.01.2008 ergebenden aktiven Unterschiedsbeträge sind nach § 309 Abs. 1 S atz 1
HGB a. F. mit dem Eigenkapital verrechnet worden.
Die Erstkonsolidierung der Aachener Stadion Beteiligungs GmbH ist nach § 309 Abs. 2 HGB a. F. zum Zeitpunkt
des Erwerbs der Anteile (09.05.2012) erfolgt. Unterschiedsbeträge aus der Kapitalkonsolidierung haben sich nicht
ergeben.
11
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die Schuldenkonsolidierung erfolgt nach § 50 Abs. 1 GemHVO NRW i.V.m. § 303 Abs. 1 HGB durch Eliminierung der Ausleihungen, der Forderungen, der Rückstellungen und der Verbindlichkeiten sowie der Rechnungsabgrenzungsposten zwischen der Stadt und den verselbstständigten Aufgabenbereichen.
Für das Jahr 2012 wurden die notwendigen Informationen für eine Zwischenergebniseliminierung gem. § 50
Abs. 1, 2 GemHVO NRW i. V. m. § 304 Abs. 2 HGB bei den voll zu konsolidierenden Unternehmen ermittelt.
Vermögensübertragungen sind jedoch ohne Zwischenergebnis erfolgt, sodass eine Eliminierung nicht notwendig
war.
Die Aufwands- und Ertragskonsolidierung erfolgt nach § 50 Abs. 1 GemHVO NRW i. V. m. § 305 HGB. Danach
sind innerhalb des Konsolidierungskreises realisierte Erträge mit den auf sie entfallenden Aufwendungen zu ve rrechnen.
Die assoziierten Unternehmen wurden in der Gesamtbilanz unter Anwendung der Buchwertmethode mit dem
anteiligen Eigenkapital zum Zeitpunkt der erstmaligen Einbeziehung (01.01.2010) angesetzt. Der sich aus der
Erstkonsolidierung ergebende aktive Unterschiedsbetrag (1.617 TEUR) wird in den auf das Erstkonsolidierungsjahr folgenden 4 Jahren planmäßig abgeschrieben.
3.3
Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden
Die Gesamtbilanz zum 31.12.2012 enthält sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten des „Konzerns Stadt Aachen“. Die Bilanzposten sind mit Aufstellung der Einzelabschlüsse zum
Bilanzstichtag vorsichtig und regelmäßig einzeln bewertet worden. Bewertungseinheiten werden im E.V.A.Konzern, der Kur- und Badegesellschaft mbH, der gewoge AG sowie bei der Stadt Aachen eingesetzt.
Die Einzelabschlüsse sind für Zwecke der Ableitung der Summenbilanz hinsichtlich Ausweis-, Ansatz- und Bewertungsvorschriften an die von der Stadt vorgegebenen Normen des NKF angepasst worden. Auf Anpassungen
wurde lediglich bei Sachverhalten von untergeordneter Bedeutung im Hinblick auf die Vermögens-, Schulden-,
Ertrags- und Finanzgesamtlage der Gemeinde bzw. bei kommunalspezifischen Sondersachverhalten, denen
Handlungsempfehlungen des Modellprojektes „NKF-Gesamtabschluss“ (Praxisleitfaden zur Aufstellung eines
NKF-Gesamtabschlusses, 4. Auflage) zu rechnungslegungsbezogenen Erleichterungen zu Grunde liegen, verzichtet. Dies betrifft unter anderem die Fortführung der in der Eröffnungsbilanz der Stadt Aachen aufgedeckten
stillen Reserven, die Zusammenfassung von Forderungs- und Verbindlichkeitsarten, die Beibehaltung der Nettobilanzierung von geförderten oder bezuschussten Vermögensgegenständen sowie die Bewertung von Rückstellu ngen.
12
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die immateriellen Vermögensgegenstände werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten vermindert um
planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer angesetzt.
Das Sachanlagevermögen ist grundsätzlich zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten vermindert um lineare
Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauern angesetzt worden. Teilweise wurde für
Vermögensgegenstände, die vor 2008 angeschafft worden sind, die degressive Abschreibung vorgenommen.
Dies betraf vor allem Wohngebäude, technische Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung sowie Busse des
E.V.A.-Konzerns. Eine Umbewertung ist aus Gründen der Wirtschaftlichkeit unterblieben. Die im Zuge der Neubewertung zum Erstkonsolidierungszeitpunkt aufgedeckten stillen Reserven werden im Rahmen der festgesetzten
Nutzungsdauern weiter fortgeschrieben.
Festwerte sind im Bereich der Stadt Aachen im Wesentlichen für Vermögensgegenstände der Büroausstattung,
der Kindertageseinrichtungen, der Schulen, der Sportstätten und bestimmter Bereiche der Feuerwehr sowie für
den Aufwuchs von Grün- und Waldflächen gebildet worden.
Geringwertige Wirtschaftsgüter wurden, soweit sie die Kernverwaltung betreffen, entsprechend des Wahlrechts
in § 33 Abs. 4 Satz 1 GemHVO NRW im Jahr der Anschaffung voll abgeschrieben. Die bei den verselbstständigten Aufgabenbereichen ausgewiesenen geringwertigen Wirtschaftsgüter wurden entsprechend der Handlungsempfehlung des Modellprojektes „NKF-Gesamtabschluss“ aus Gründen der Wirtschaftlichkeit mit den Wertansätzen der Einzelabschlüsse in den Gesamtabschluss übernommen. Sie werden, soweit ihr Wert im Einzelfall
EUR 150,00, nicht aber EUR 1.000,00 übersteigt, zu Sammelposten zusammengefasst und über 5 Jahre abgeschrieben.
Die Finanzanlagen wurden mit fortgeführten Anschaffungskosten angesetzt. Ausleihungen wurden zum Nennwert
bzw. unverzinslich oder niedrig verzinsliche Ausleihungen mit dem Barwert bewertet.
Die Bewertung des Vorratsvermögens erfolgte grundsätzlich zu Anschaffungs-/Herstellungskosten bzw. zu gleitenden Durchschnittspreisen unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände wurden mit dem Nennbetrag aktiviert. Allen erkennbaren
Risiken wurde durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen.
Die liquiden Mittel wurden zum Nennbetrag bilanziert.
Unter den aktiven Rechnungsabgrenzungsposten wurden die vor dem Bilanzstichtag geleisteten Ausgaben
angesetzt, soweit sie Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen.
13
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die Sonderposten enthalten vereinnahmte Investitionspauschalen und zweckgebundene Zuwendungen sowie
vereinnahmte Beiträge. Die Auflösung erfolgt über die Restnutzungsdauer der bezuschussten Vermögensgege nstände. Die Sonderposten für den Gebührenausgleich beinhalten die Gebührenüberschüsse aus gebührenrechnenden Bereichen, die dem Bürger in Folgejahren wieder gutzuschreiben sind. Unter den sonstigen Sonderposten
werden vor allem die Sonderposten für die rechtlich unselbständigen Stiftungen ausgewiesen.
Allen am Bilanzstichtag bestehenden und erkennbaren Risiken wurde durch die Bildung von Rückstellungen
Rechnung getragen. Die Bewertung der Rückstellungen erfolgt mit dem Erfüllungsbetrag.
Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen wurden für bestehende Versorgungsansprüche
und sämtliche Anwartschaften gebildet. Diese wurden mit dem nach versicherungsmathematischen Grundsätzen
ermittelten Teilwert auf der Basis eines Rechnungszinsfußes von 5 % angesetzt. Abweichungen aufgrund des
Rechnungszinsfußes bei einbezogenen Unternehmen wurden aufgrund des Wesentlichkeitsgrundsatzes gem.
§ 308 Abs. 2 Satz 3 HGB nicht korrigiert. Infolgedessen wurde im Gesamtabschluss die Anpassung der Pensionsrückstellungen an die Vorschriften des BilMoG in voller Höhe zum 01.01.2010 berücksichtigt. Dieser Anpassung seffekt wird in den Konzernabschlüssen der E.V.A. GmbH entsprechend dem Wahlrecht des Art. 67 Abs. 1 Satz 1
EGHGB über maximal 15 Jahre verteilt. Durch die Vorwegnahme der Rückstellungserhöhung aufgrund der Vo rschriften des BilMoG zum 01.01.2010 sind in den Gesamtabschlüssen die im E.V.A.-Konzernabschluss enthaltenen ergebnisbelastenden Zuführungen aufgrund der Vorschriften des BilMoG zu eliminieren.
Die Verbindlichkeiten wurden mit dem Rückzahlungsbetrag bzw. bei den voll zu konsolidierenden Unternehmen
mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzlage ist auf eine Anpassung verzichtet worden.
Als passiver Rechnungsabgrenzungsposten werden bereits vor dem Abschlussstichtag erhaltene Einnahmen
ausgewiesen, soweit sie Ertrag für eine bestimmte Zeit nach diesem Stichtag darstellen.
14
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
3.4
Angaben zum Gesamtabschluss für das Haushaltsjahr 2012
3.4.1
Erläuterungen zur Gesamtbilanz zum 31.12.2012
Aktivseite
Anlagevermögen
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
2.938.402 TEUR
2.975.785 TEUR
31.12.2012
TEUR
34.962
2.786.899
116.541
2.938.402
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
Finanzanlagen
gesamt
31.12.2011
TEUR
35.156
2.782.645
157.984
2.975.785
Die Aufgliederung der erfassten Anlagengegenstände ergibt sich aus der Gesamtbilanz. Die Entwicklung des
Anlagevermögens ergibt sich aus dem Gesamtanlagenspiegel für das Haushaltsjahr 2012 (Anlage 1 zum Gesamtanhang).
Unter den immateriellen Vermögensgegenständen werden in Höhe von 20.385 TEUR Nutzungsrechte der
Stadt Aachen gegenüber der StädteRegion bilanziert, die im Rahmen der Bildung der StädteRegion entstanden
sind.
Wesentliche Zugänge bei den bebauten Grundstücken betreffen mit 6,6 Mio. EUR Schulen sowie mit
9,3 Mio. EUR sonstige Dienst-, Geschäfts- und Betriebsgebäude und hier vor allem das Haus der Identität und
Integration sowie die Gastronomie am Elisenbrunnen.
Mit dem Inkrafttreten des Leasingvertrages zum 01.01.2011 ging das wirtschaftliche Eigentum an dem Parkhaus
Tivoli auf die APAG über. Durch die im Jahr 2012 erfolgten Insolvenzanträge der Alemannia Aachen Stadion
GmbH und der Alemannia Aachen GmbH sind zum 31.12.2012 nicht mehr die Rahmenbedingungen gegeben, die
vorgesehene Kaufoption auszuüben. Durch das damit entfallende wirtschaftliche Eigentum erfolgte ein entsprechender Sachanlagenabgang des Parkhauses Tivoli mit einem Buchwert von 11,3 Mio. EUR.
15
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die Zugänge beim Infrastrukturvermögen entfallen im Wesentlichen mit 16,9 Mio. EUR auf die Entwässerungsund Abwasserbeseitigungsanlagen, mit 5,6 Mio. EUR auf die Stromversorgungsanlagen, mit 4,2 Mio. EUR auf die
Sonstigen Bauten des Infrastrukturvermögens sowie mit 3,6 Mio. EUR auf die Wasserversorgungsanlagen.
Die Zugänge zu den Anlagen im Bau betreffen vor allem mit 10.480 TEUR den Eigenbetrieb Gebäudemanagement (im Wesentlichen Verwaltungsgebäude Katschhof), mit 16.061 TEUR den E.V.A-Konzern sowie die Stadt
Aachen mit 3.991 TEUR).
Unter den Finanzanlagen werden vor allem Beteiligungen, die im Wesentlichen den E.V.A.-Konzern betreffen,
sowie Wertpapiere des Anlagevermögens der Kernverwaltung ausgewiesen.
Die Reduzierung der Wertpapiere des Anlagevermögens um 30,0 Mio. EUR resultiert bei der Kernverwaltung
aus der Kündigung und Auflösung des im Stiftungseigentum befindlichen Schuldscheindarlehens der Aareal Bank
AG.
Die Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen betreffen ein Darlehen der STAWAG Energie GmbH an die
Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG.
Die Minderung der sonstigen Ausleihungen um 15,5 Mio. EUR beruht vor allem auf einer Wertberichtigung der
Ausleihung der APAG an die Alemannia Aachen Stadion GmbH aufgrund eines laufenden Insolvenzverfahrens in
Höhe von 5,1 Mio. EUR sowie einer Umgliederung eines Festgeldes der ASEAG mit einer Fristigkeit unter 12
Monate in das Umlaufvermögen in Höhe von 10,0 Mio. EUR.
Umlaufvermögen
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
350.174 TEUR
299.233 TEUR
Vorräte
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
27.571 TEUR
23.666 TEUR
31.12.2012
TEUR
26.030
1.153
388
27.571
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Waren
Geleistete Anzahlungen
sonstige Vorräte
gesamt
16
31.12.2011
TEUR
22.288
1.006
372
23.666
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe enthalten auch unfertige Leistungen, die nach dem NKF-Positionenrahmen
unter diesem Posten auszuweisen sind. Sie betreffen vor allem noch nicht abgerechnete umlagefähige Heiz - und
Betriebskosten sowie Kosten der Energielieferungen an Dritte.
Die Zunahme der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe um 3,7 Mio. EUR ist vor allem auf einen Anstieg des Bestandes an eingespeicherten Gasmengen bei der STAWAG zurückzuführen.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
237.386 TEUR
211.937 TEUR
Die Forderungen (129.431 TEUR, Vorjahr 103.724 TEUR) beinhalten öffentlich-rechtliche Forderungen, Forderungen aus Transferleistungen, privatrechtliche Forderungen sowie Forderungen aus Lieferungen und Leistungen.
Die Veränderung der Forderungen resultiert insbesondere aus einem Anstieg bei dem E.V.A.-Konzern (34.712
TEUR) sowie einem Rückgang bei der Stadt Aachen (-9.427 TEUR), der vor allem auf eine Verminderung der
Steuerforderungen bei gleichzeitigem Anstieg der Einzelwertberichtigungen zurückzuführen ist. Die Erhöhung der
Forderungen beim E.V.A.-Konzern beruht vor allem auf der Gewährung von Liquiditätsdarlehen im Rahmen der
Projektfinanzierungen an diverse Wind- und Solarparkgesellschaften (+18,8 Mio. EUR).
In den sonstigen Vermögensgegenständen (107.955 TEUR, Vorjahr 108.213 TEUR) sind enthalten:
31.12.2012
TEUR
61.503
37.294
2.839
1.412
882
280
3.745
107.955
Kaufpreisforderung aus dem Verkauf von Sachanlagen
Zum Verkauf bestimmtes Anlagevermögen
Steuererstattungsansprüche
Biomassezertifikate
Forderungen gegenüber Mitarbeiter/innen
Forderungen Regelenergie Biogas
Sonstiges
gesamt
31.12.2011
TEUR
65.501
33.465
3.765
384
995
443
3.660
108.213
Die abgezinste Forderung aus der Veräußerung von Sachanlagen besteht gegenüber der EnBW und wird in Raten gezahlt.
17
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
11.701 TEUR
6.900 TEUR
Der Ausweis betrifft ausschließlich den E.V.A.-Konzern und beinhaltet zur Veräußerung bestimmte Anteile an
mehreren Wind- und Solarparkgesellschaften.
Liquide Mittel
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
73.516 TEUR
56.731 TEUR
Die Veränderung zum Vorjahr basiert im Wesentlichen bei der Kernverwaltung auf der Rückzahlung einer Geldanlage im Stiftungsbereich, welche über den Jahreswechsel auf einem Tagesgeldkonto angelegt wurde
(+30 Mio. EUR). Dagegen verminderten sich die Tages - und Termingelder des E.V.A.-Konzerns um 19,3 Mio.
EUR.
Aktive Rechnungsabgrenzungsposten
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
67.879 TEUR
70.626 TEUR
31.12.2012
TEUR
46.703
6.396
4.138
3.249
2.286
1.820
3.287
67.879
StädteRegion
Zuwendungen mit Gegenleistungsverpflichtung
Beamtenbesoldung
Fördermittel U3-Ausbau
Vorauszahlungen Energielieferungen
Sonstige Zuwendungen
Sonstige
gesamt
31.12.2011
TEUR
48.371
6.434
4.149
3.079
935
2.146
5.512
70.626
Im Rahmen der Bildung der StädteRegion wurde in 2009 das Eigentum von acht Schulen an die StädteRegion
unentgeltlich übertragen. Für die übertragenen Schulgebäude wurde nach der „Vereinbarung zur ergänzenden
Regelung zur öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zum Vermögensübergang und zur Regelung der Finanzbeziehungen“ ein aktiver Rechnungsabgrenzungsposten gebildet.
Die Zuwendungen mit Gegenleistungsverpflichtung betreffen den Tivoli-Vorplatz, dessen Aufbauten durch den
Erbbaurechtsvertrag nicht mehr im wirtschaftlichen Eigentum der Stadt stehen, sondern auf die Erbbaurecht snehmer Alemannia Aachen Stadion GmbH und Aachen-Laurensberger Reitverein übertragen wurden.
18
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Passivseite
Eigenkapital
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
710.309 TEUR
780.396 TEUR
Allgemeine Rücklage
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
723.071 TEUR
733.080 TEUR
Die Allgemeine Rücklage verminderte sich um 7.656 TEUR durch Korrekturbuchungen aus der Abstimmung der
Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den voll konsolidierten verselbstständigten Aufgabenbereichen, die
sich auf Vorjahre beziehen und somit nicht ergebniswirksam korrigiert worden sind.
Gegenläufig hat sich die Veränderung des passiven Unterschiedsbetrags aus der Kapitalkonsolidierung um
270 TEUR ausgewirkt. Diese Erhöhung beruht im Wesentlichen auf den auf die E.V.A. und die Stadt Aachen entfallenden Anteilen der Kapitalerhöhung der regio iT.
Der nicht mit der Ausgleichsrücklage verrechnete Teil des Gesamtjahresfehlbetrags 2011 von 2.601 TEUR ist mit
der Allgemeinen Rücklage verrechnet worden.
Ausgleichsrücklage
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
22.608 TEUR
53.034 TEUR
Zum 31.12.2012 beträgt die Ausgleichsrücklage 22.608 TEUR. Sie resultiert aus dem Einzelabschluss der Stadt
Aachen. Der im Jahresabschluss 2011 der Stadt Aachen ausgewiesene Jahresfehlbetrag in Höhe von 30.426
TEUR wurde mit der Ausgleichsrücklage verrechnet.
Sie dient im Gesamtabschluss jedoch – im Gegensatz zum Einzelabschluss – nicht als Puffer für Schwankungen
des Jahresergebnisses.
Im Rahmen des Gesamtabschlusses wird der Bestand der Ausgleichsrücklage weder durch einen Gesamtjahresüberschuss noch durch einen Gesamtjahresfehlbetrag und auch nicht durch Überschüsse oder Fehlbeträge aus
den betrieblichen Einzelabschlüssen verändert. Die Ausgleichsrücklage wird im Gesamtabschluss lediglich aus
dem Einzelabschluss der Stadt Aachen übernommen.
19
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Gesamtjahresfehlbetrag
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
-63.549 TEUR
-33.027 TEUR
Der Gesamtjahresfehlbetrag hat sich im Vergleich zum Haushaltsjahr 2011 um 30.522 TEUR erhöht. Dies ist
einerseits auf die im Gesamtabschluss zusätzlich zu berücksichtigenden Auswirkungen der Insolvenz der Alemannia Aachen Stadion GmbH, und andererseits auf konzernrelevante Auswirkungen der Energiewende, aufgrund derer die STAWAG ein deutlich vermindertes Jahresergebnis hinnehmen musste, zurückzuführen.
Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
28.179 TEUR
27.308 TEUR
Anderen Gesellschaftern stehen zum 31.12.2012 Minderheitenanteile in Höhe von insgesamt 28.179 TEUR zu.
Bei den anderen Gesellschaftern handelt es sich um die konzernfremden Gesellschafter der gewoge AG
(33,13 %), der regio iT GmbH (38,73 %) sowie um die StädteRegion, die mit 0,01 % an dem E.V.A.-Konzern beteiligt ist.
Sonderposten
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
559.931 TEUR
543.228 TEUR
Es werden Sonderposten für Zuwendungen (235.465 TEUR) und Beiträge (44.300 TEUR) ausgewiesen, die im
Rahmen einer Zweckbindung für investive Maßnahmen geleistet wurden und nicht frei verwendet werden können.
Die Auflösung der Sonderposten wird entsprechend der Abnutzung der bezuschussten Vermögensgegenstände
vorgenommen.
Von den Sonderposten für Zuwendungen entfallen 139.869 TEUR (Vorjahr 138.032 TEUR) auf die Stadt
Aachen und 92.815 TEUR (Vorjahr 80.049 TEUR) auf den Eigenbetrieb Gebäudemanagement der Stadt Aachen.
Die Erhöhung der Sonderposten beim Gebäudemanagement resultiert maßgeblich aus Zuweisungen für die Modernisierung von Schulen und das Mensenprogramm sowie für das Konjunkturprogramm II.
Die Sonderposten für Beiträge entfallen in Höhe von 44.300 TEUR (Vorjahr 44.206 TEUR) komplett auf die
Stadt Aachen.
20
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Sonderposten für den Gebührenausgleich (13.295 TEUR, Vorjahr 12.106 TEUR) werden in Höhe der nach den
abgaberechtlichen Bestimmungen tatsächlich festgestellten Kostenüberdeckungen in Gebührenhaushalten ang esetzt, soweit diese den Gebührenhaushalten noch nicht wieder zugeführt wurden. Die Sonderposten entfallen auf
die Gebührenhaushalte der Kernverwaltung in den Bereichen Abwasser, Rettungsdienst, Abfall, Straßen- und
Winterdienst.
Die sonstigen Sonderposten (266.871 TEUR, Vorjahr 266.328 TEUR) enthalten mit 235.942 TEUR (Vorjahr
234.423 TEUR) im Wesentlichen die Sonderposten für die rechtlich unselbstständigen Stiftungen.
Rückstellungen
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
876.357 TEUR
850.744 TEUR
Die Pensionsrückstellungen (721.234 TEUR, Vorjahr 697.194 TEUR) beinhalten Verpflichtungen nach beamtenrechtlichen Vorschriften und sonstige direkte Altersversorgungsverpflichtungen. Sie entfallen vor allem auf die
Stadt Aachen (445.401 TEUR, Vorjahr 433.362 TEUR) und auf den E.V.A.-Konzern (275.447 TEUR, Vorjahr
263.462 TEUR).
Die Rückstellungen für Deponien und Altlasten betragen unverändert 20.816 TEUR und betreffen die Stadt
Aachen. Die Rückstellungen wurden für die Rekultivierung der Deponie Alsdorf-Warden und für die Altlastensanierung des Krantzgeländes gebildet.
Die Instandhaltungsrückstellungen betragen 6.958 TEUR (Vorjahr 7.610 TEUR) und entfallen mit 2.396 TEUR
(Vorjahr 5.138 TEUR) auf den Eigenbetrieb Gebäudemanagement der Stadt Aachen und mit 2.739 TEUR (Vorjahr
2.472 TEUR) auf die gewoge AG. Bei der Stadt Aachen wurden im Haushaltsjahr 2012 erstmalig Instandhaltungsrückstellungen in Höhe von 1.661 TEUR für die Sanierung des historischen Rathauses gebildet.
Die Steuerrückstellungen haben sich gegenüber dem Vorjahr um 4.543 TEUR vermindert und betragen zum
Bilanzstichtag 287 TEUR (Vorjahr 4.830 TEUR). Der Rückgang betrifft vor allem den E.V.A.-Konzern und ist im
Wesentlichen auf die Abrechnung der Veranlagungsbescheide aus der Betriebsprüfung für die Jahre 2005 bis
2008 zurückzuführen.
21
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die Sonstigen Rückstellungen (127.062 TEUR, Vorjahr 120.294 TEUR) betreffen:
31.12.2012
TEUR
47.431
24.259
13.160
9.833
7.517
5.985
3.370
1.700
1.600
1.490
1.141
0
9.576
127.062
Personalbereich
Bildung StädteRegion
Drohverlustrückstellungen
Ausstehende Rechnungen
Stiftung Bischoff
Preisboykotteure
Prozesskosten und -risiken
BP Parkhäuser / E.V.A.
Periodenübergreifende Abrechnung (E.V.A.-Konzern)
Abrechnungsverpflichtungen
Archivierungsverpflichtungen
Kommunalbürgschaften
Sonstige
gesamt
31.12.2011
TEUR
47.376
28.420
705
4.587
7.687
6.868
3.097
1.700
1.600
4.324
1.133
3.000
9.797
120.294
Die Rückstellungen für den Personalbereich beinhalten vor allem Rückstellungen für Altersteilzeitverpflichtungen,
für Urlaubs- und Überstundenansprüche sowie für Personalrückstellungen im Zusammenhang mit der StädteRegion.
Die Drohverlustrückstellungen betreffen vor allem den E.V.A.-Konzern (10.999 TEUR) sowie die Aachener Stadion Beteiligungs GmbH (2.024 TEUR). Die Rückstellungen des E.V.A.-Konzerns resultieren aus vertraglichen Verpflichtungen aus Bezugsverträgen sowie zu leistenden Zahlungen bis zur Fertigstellung eines Kraftwerks. Die
Rückstellung der Aachener Stadion Beteiligungs GmbH ergibt sich aus einem vertraglich vereinbarten Andi enungsrecht, wonach sich die Gesellschaft verpflichtet hat, unter bestimmten Voraussetzungen eine Darlehensforderung gegen die Alemannia Aachen Stadion GmbH nebst etwaiger Zinsforderungen von einem Privatinvestor zu
übernehmen.
Unter den Rückstellungen für Kommunalbürgschaften wurde im Vorjahr die Bürgschaft der Stadt Aachen gegenüber der Sparkasse Aachen für ein Darlehen an die Alemannia Aachen Stadion GmbH ausgewiesen. Nach der
Umschuldung dieses Darlehns auf die Aachener Stadion Beteiligungs GmbH wurde im Jahresabschluss 2012 der
Stadt Aachen die Rückstellung auf den gesamten gesicherten Kreditbetrag von 11.100 TEUR erhöht. Im Gesamtabschluss ist diese Rückstellung zu eliminieren, da aufgrund der Vollkonsolidierung der Aachener Stadion Beteil igungs GmbH die Kreditverbindlichkeit ausgewiesen wird.
22
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Verbindlichkeiten
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
1.136.352 TEUR
1.103.569 TEUR
Die Angaben im Zusammenhang mit den Verbindlichkeiten sind im Verbindlichkeitenspiegel (Anlage 2 zum Gesamtanhang) dargestellt.
Von den Verbindlichkeiten waren insgesamt 108.395 TEUR durch Grundpfandrechte besichert.
Die Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen (771.973 TEUR, Vorjahr 725.402 TEUR) entfallen mit
483.571 TEUR (Vorjahr 423.784 TEUR) auf die Stadt Aachen, mit 145.961 TEUR (Vorjahr 167.229 TEUR) auf
den E.V.A.-Konzern, mit 96.464 TEUR (Vorjahr 98.686 TEUR) auf die gewoge AG, mit 34.920 TEUR (Vorjahr
35.702 TEUR) auf die Kur- und Badegesellschaft mbH und mit 11.057 TEUR auf die Aachener Stadion Beteiligungs GmbH.
Die Verbindlichkeiten aus Krediten zur Liquiditätssicherung in Höhe von 217.500 TEUR (Vorjahr
224.200 TEUR) beinhalten Kassenkredite und Tagesgeldaufnahmen zur Finanzierung der laufenden Geschäftstätigkeit und betreffen ausschließlich die Stadt Aachen.
Die Verbindlichkeiten aus kreditähnlichen Rechtsgeschäften (11.185 TEUR, Vorjahr 12.033 TEUR) beinhalten
vor allem Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit Grundstücksgeschäften, Verpflichtungen aus der Durchführung
von städtebaulichen Verträgen sowie verzinsliche Darlehensverpflichtungen des E.V.A.-Konzerns gegenüber der
StädteRegion.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen 38.993 TEUR (Vorjahr 52.368 TEUR) und
entfallen insbesondere mit 31.544 TEUR (Vorjahr 42.958 TEUR) auf den E.V.A.-Konzern und mit 2.267 TEUR
(Vorjahr 3.041 TEUR) auf den Eigenbetrieb Gebäudemanagement.
23
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
In den Sonstigen Verbindlichkeiten (29.027 TEUR, Vorjahr 24.589 TEUR) sind enthalten:
31.12.2012
TEUR
8.928
3.847
3.144
2.983
2.485
2.320
929
4.391
29.027
Steuerverbindlichkeiten
Kreditorische Debitoren
AVV-Abgabe
EU-Projekt Civitas-Dynamo
Transferleistungen
Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeiter/innen
Erstattungsverpflichtungen
Sonstige
gesamt
31.12.2011
TEUR
5.482
1.148
3.771
0
2.315
2.718
2.787
6.368
24.589
Die erhaltenen Anzahlungen in Höhe von 67.674 TEUR (Vorjahr 64.977 TEUR) entfallen im Wesentlichen auf
die Stadt Aachen (30.608 TEUR, Vorjahr 33.640 TEUR), das Gebäudemanagement der Stadt Aachen
(27.345 TEUR, Vorjahr 21.778 TEUR) und die gewoge AG (9.635 TEUR, Vorjahr 9.520 TEUR).
Passive Rechnungsabgrenzungsposten
Wert zum 31.12.2012:
Wert Vorjahr (31.12.2011):
73.507 TEUR
67.707 TEUR
31.12.2012
TEUR
52.481
4.738
4.058
4.181
2.029
1.308
4.712
73.507
Friedhofsgebühren
Fördermittel U3-Ausbau
PRAP für erhaltene Zuwendungen zur Weiterleitung (Tivoli)
Vorauszahlungen auf Leistungen im Folgejahr
Ruherechtsentschädigung
Gutscheine und Wertkarten
Sonstige
gesamt
24
31.12.2011
TEUR
50.872
4.148
2.873
2.397
2.311
2.156
2.950
67.707
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse
Finanzielle Verpflichtungen
Angegeben
werden
Sachverhalte,
die
nicht
in
der
Bilanz
enthalten
sind,
aber
künftig
zu
finanziellen Verpflichtungen führen können.
Offene Kreditlinien gegenüber verbundenen Unternehmen
Mehrjährige Verpflichtungen aus Miet-, Pacht und Leasingverträgen
Bestellobligo
Verpflichtungen aus städtebaulichen Verträgen
gesamt
31.12.2012
TEUR
38.053
29.025
19.670
130
86.878
Die offenen Kreditlinien gegenüber nicht konsolidierten verbundenen Unternehmen betreffen nicht in Anspruch
genommene Liquiditätskredite, die von der STAWAG Energie GmbH mehreren Wind- und Solarparkgesellschaften
gewährt worden sind.
Die Stadt Aachen ist Mitglied der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) in Köln. Die über die Mitgliedschaft der Stadt Aachen dort versicherten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie deren Hinterbliebene erhalten
aus dieser Versicherung bei Vorliegen der Voraussetzungen eine Betriebsrente. Abfindungen werden ausnahmslos bei sehr geringen Rentenhöhen (z.Z. Renten bis EUR 26,25) gezahlt. Gegenüber tariflich Beschäftigten besteht für den Fall, dass die RZVK ihren Versorgungsverpflichtungen nicht nachkommen kann, eine subsidiäre
Einstandspflicht. Der Umlagesatz betrug 2012 4,25 % zuzüglich Sanierungsgeld.
Bei dem E.V.A.-Konzern ergibt sich ein Ausgleichsbetrag an die Rheinische Zusatzversorgungskasse in Höhe von
5.000 TEUR (Vorjahr 4.300 TEUR).
Die Mitarbeiter der gewoge AG sind in der Rheinischen Zusatzversorgungskasse versichert. Der Versicherungsschutz besteht in einer zusätzlichen Altersversorgung bis zu maximal 91,75 % des Nettogehaltes für die rentennahen Jahrgänge. Für die übrigen Mitarbeiter wurde in 2003 ein individueller Versicherungsschutz auf Basis eines
Punktesystems eingeführt. Die umlagepflichtigen Gehälter beliefen sich auf 2.414 TEUR. Der Umlagesatz beträgt
4,25 % zuzüglich Sanierungsbeitrag.
25
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die Stadt Aachen ist Mitglied in verschiedenen Zweckverbänden, aus denen sich Zahlungsverpflichtungen ergeben können:
-
Zweckverband Aachener Verkehrsverbund,
-
Zweckverband für das Studieninstitut für kommunale Verwaltung,
-
Zweckverband Entsorgungsregion West,
-
Sparkassenzweckverband.
Von den fünf Gebührenbereichen (Rettungsdienst, Abwasser, Abfall, Straßenreinigung/ Winterdienst und Friedhof) weist im Jahr 2012 nur der Bereich Friedhofswesen eine Unterdeckung von 2.034 TEUR auf. Ein Ausgleich
dieser Unterdeckung in den Folgejahren ist aufgrund der vergleichsweise hohen Friedhofsgebühren nicht vorgesehen.
Haftungsverhältnisse
Es bestehen Haftungsverhältnisse aus Bürgschaften in Höhe von insgesamt 55.199 TEUR (Vorjahr 60.303 TEUR)
sowie aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten in Höhe von 1.041 TEUR (Vorjahr
1.041 TEUR).
26
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
3.4.2
Erläuterungen zur Gesamtergebnisrechnung 2012
Die Erträge aus Steuern und ähnlichen Abgaben in Höhe von 331.619 TEUR (Vorjahr 326.518 TEUR) resultieren aus Erträgen der Kernverwaltung. Im Wesentlichen sind hier die Gewerbesteuer, der Gemeindeanteil an der
Einkommen- und Umsatzsteuer, die Grundsteuer sowie Leistungen nach dem Familienlastenausgleich ausgewiesen.
Die Zuwendungen und allgemeinen Umlagen belaufen sich auf 153.569 TEUR (Vorjahr 143.027 TEUR) und
entfallen mit 144.950 TEUR (Vorjahr 131.609 TEUR) auf die Stadt Aachen, mit 2.986 TEUR (Vorjahr 5.307 TEUR)
auf das Gebäudemanagement und mit 4.008 TEUR (Vorjahr 3.602 TEUR) auf die Volkshochschule. Darin enthalten sind Erträge aus der Auflösung von Sonderposten in Höhe von 9.508 TEUR (Vorjahr 9.126 TEUR). Die Erhöhung bei der Stadt Aachen resultiert vor allem aus gestiegenen Schlüsselzuweisungen vom Land (+ 6.193 TEUR)
sowie Zuweisungen vom Land (+ 1.907 TEUR). Hier haben sich insbesondere Zuschüsse für die Betriebskosten
der Kindertagesstätten, den U3-Ausbau sowie für integrative Gruppen ausgewirkt.
Die sonstigen Transfererträge (3.462 TEUR, Vorjahr 2.993 TEUR) resultieren ausschließlich aus Erträgen der
Kernverwaltung und beinhalten vor allem Erstattungen sozialer Leistungen von Sozialleistungsträgern. Ein Großteil der hier ausgewiesenen Erträge entfällt auf „Hilfen für junge Menschen und ihre Familien“ und steht im Z usammenhang mit den sog. „Hilfen zur Erziehung“ (HZE).
Der Posten öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte in Höhe von 110.867 TEUR (Vorjahr 111.748 TEUR) betrifft
die Kernverwaltung und enthält im Wesentlichen Gebühren und Beiträge. Darin enthalten sind 1.778 TEUR (Vorjahr 1.287 TEUR) Erträge aus der Auflösung von Sonderposten aus Beiträgen und Gebühren.
27
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die privatrechtlichen Leistungsentgelte verteilen sich auf folgende Bereiche:
Stromversorgung
Gasversorgung
Energieerzeugung
Verkehr
Wasserversorgung
Mieten, Pachten, Erbbaurechte
IT-Dienstleistungen
Fernwärmeversorgung
Parkhaus- und Grundbesitzbewirtschaftung, sonstige Dienstleistungen
Erträge aus Verkäufen
Stadtentwässerung
Sonstige privatrechtlichen Leistungsentgelte
gesamt
2012
TEUR
162.024
111.459
62.455
49.653
37.886
35.648
26.939
21.948
12.705
3.166
2.501
20.774
547.158
2011
TEUR
169.510
108.280
64.456
46.070
37.261
41.822
20.647
18.169
8.663
3.012
1.480
26.746
546.116
Der Rückgang der Erträge aus der Stromversorgung ist auf insgesamt niedrigere Absatzmengen zurückzuführen.
Der Anstieg der Erträge aus IT-Dienstleistungen resultiert insbesondere aus dem sich erstmalig ganzjährig auswirkenden Kauf der IT-Sparte des Zweckverbandes INFOKOMM Gütersloh in 2011.
Die Erhöhung der Erträge aus der Parkhaus- und Grundbesitzbewirtschaftung ist auf die erstmalig in diesem Posten ausgewiesenen Umsätze aus der Grundbesitzbewirtschaftung zurückzuführen. In den Vorjahren waren diese
in den sonstigen privatrechtlichen Leistungsentgelten enthalten.
Die Kostenerstattungen und Kostenumlagen (60.886 TEUR, Vorjahr 55.535 TEUR) betreffen den Kernhaushalt
und beinhalten vor allem Abrechnungen von Sozialleistungen mit der StädteRegion sowie Erstattungen vom Land,
Gemeinden und Zweckverbänden. Der Anstieg resultiert im Wesentlichen aus höheren Erstattungen von Gemeinden, vom Land sowie von Zweckverbänden und hier vor allem aus Ausgleichszahlungen gemäß der Konsortialvereinbarung zwischen der Stadt Aachen und der StädteRegion.
28
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Die Sonstigen ordentlichen Erträge betragen insgesamt 61.934 TEUR (Vorjahr 93.079 TEUR) und setzen sich
wie folgt zusammen.
2012
TEUR
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Erträge aus der Hausbewirtschaftung
Bußgelder, Zwangsgelder und dergleichen
Differenz Schulden- / Aufwands- und Ertragskonsolidierung
Veräußerung unbeweglicher Sachanlagen
Auflösung von erhaltenen Anzahlungen
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten
Auflösung von Wertberichtigungen
Periodenfremde Erträge
Veräußerung beweglicher Sachanlagen
Steuererstattungen
Weitere sonstige ordentliche Erträge
gesamt
2011
TEUR
16.668
8.468
5.832
5.760
3.717
3.083
1.896
1.291
683
135
104
14.299
61.934
43.922
8.828
6.101
0
11.548
3.045
539
422
1.469
245
839
16.120
93.079
Der Rückgang der Sonstigen ordentlichen Erträge beruht auf den verminderten Erträgen aus der Auflösung von
Rückstellungen (-27.255 TEUR) und den Erträgen aus der Veräußerung von Sachanlagevermögen (7.830 TEUR).
Die Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen betrafen im Vorjahr vor allem die Auflösung von Pensions- und
Beihilferückstellungen bei der Stadt Aachen. Der Rückgang der Erträge aus der Veräußerung unbeweglicher
Sachanlagen betrifft den E.V.A.-Konzern; im Vorjahr waren hier unter anderem die Erträge aus der Veräußerung
des Parkhauses Büchel enthalten.
Die aktivierten Eigenleistungen (9.612 TEUR, Vorjahr 7.551 TEUR) sowie die Bestandsveränderungen (1.533 TEUR, Vorjahr 984 TEUR) betreffen im Wesentlichen – wie auch im Vorjahr – die Kanalbaumaßnahmen der
STAWAG.
Die Personal- und Versorgungsaufwendungen betragen insgesamt 348.152 TEUR (Vorjahr 351.852 TEUR).
Darin enthalten sind 27.316 TEUR (Vorjahr 42.109 TEUR) Zuführungen zu den Pensions- und Beihilferückstellungen.
Während die Personalaufwendungen um 14.207 TEUR gestiegen sind, war bei den Versorgungsaufwendungen
ein Rückgang um 17.907 TEUR zu verzeichnen.
29
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Bei den Personalaufwendungen sind insbesondere die Dienstaufwendungen angestiegen (+10.982 TEUR). Dies
betrifft vor allem die Stadt Aachen sowie den E.V.A.-Konzern und ist auf Tarifsteigerungen und erhöhte Mitarbeiterzahlen zurückzuführen. Der Rückgang der Versorgungsaufwendungen resultiert im Wesentlichen aus einer
Abnahme der Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen bei der Stadt Aachen; hier hatte sich im Vorjahr aufgrund der Anpassung der Buchungs- und Bewertungssystematik einmalig eine hohe Zuführung ergeben.
Darüber hinaus haben sich bei beiden Posten Ausweisänderungen aufgrund geänderter Zuordnung der Beiträge
für die gesetzliche Sozialversicherung sowie der Zuführungen zu den Pensionsrückstellungen ausgewirkt. Eine
detaillierte Zuordnung der Aufwendungen aus der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen, getrennt nach Anwärtern und Leistungsempfängern, wird in den folgenden Gesamtabschlüssen noch zu ermitteln sein.
Der Posten Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen beträgt 454.549 TEUR (Vorjahr 446.385 TEUR)
und setzt sich wie folgt zusammen.
2012
TEUR
Unterhaltung und Bewirtschaftung von Grundstücken und Gebäuden
Erhaltungsaufwand
Verwaltungs- und Betriebsaufwendungen
Aufwendungen für Festwerte
Unterhaltung und Bewirtschaftung von beweglichem Vermögen
Aufwendungen für sonstige Sach- und Dienstleistungen
gesamt
37.070
11.213
10.924
4.390
2.843
388.109
454.549
2011
TEUR
39.765
11.675
9.863
3.301
2.949
378.832
446.385
Die Aufwendungen für sonstige Sach- und Dienstleistungen entfallen vor allem auf den E.V.A.-Konzern und betreffen Aufwendungen für Energie- und Wasserbezug, Netznutzungsentgelte sowie Busanmietungen. Der Anstieg
gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus den Zuführungen zu den Rückstellungen für drohende
Verluste aus schwebenden Geschäften im Erzeugungsbereich der STAWAG von 10,2 Mio. EUR.
Die bilanziellen Abschreibungen betragen insgesamt 80.342 TEUR (Vorjahr 80.622 TEUR) und entfallen vor
allem auf den E.V.A.-Konzern, die Kernverwaltung und den Eigenbetrieb Gebäudemanagement der Stadt Aachen.
In dem Posten sind 7.399 TEUR Abschreibungen auf die im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen
Reserven enthalten.
Die Transferaufwendungen von 323.569 TEUR (Vorjahr 318.938 TEUR) entfallen fast ausschließlich auf die
Kernverwaltung und enthalten vor allem die Umlage StädteRegion, Zuwendungen und Zuschüsse für laufende
Zwecke sowie Sozialtransferaufwendungen. Die Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr beruht hauptsächlich auf
einem erneuten Anstieg der Aufwendungen für soziale Leistungen der Sozialhilfe an natürliche Personen in und
30
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
außerhalb von Einrichtungen sowie auf erhöhten Zuschüssen an übrige Bereiche. Darüber hinaus wurden 5,6 Mio.
EUR der Rückstellung für die Bildung der StädteRegion zugeführt.
Die sonstigen ordentlichen Aufwendungen belaufen sich auf 77.405 TEUR (Vorjahr 93.220 TEUR) und setzen
sich wie folgt zusammen.
Ausbuchung von Forderungen
Wertveränderungen zu Forderungen
Rechts- und Beratungskosten
Marketing, Werbung, Repräsentation
Versicherungsprämien
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Einstellungen Sonderposten
Sonstige Steuern
Periodenfremde Aufwendungen
Ehrenamtliche und sonstige Tätigkeiten
Mieten, Pachten, Erbbauzinsen
Verluste aus dem Abgang von unbeweglichen Sachanlagen
Verluste aus dem Abgang von beweglichen Sachanlagen
Zuführungen zu sonstigen Rückstellungen
Verluste aus dem Abgang von Finanzanlagen
Differenz Schulden- / Aufwands- und Ertragskonsolidierung
Gewährung von Bürgschaften
Weitere sonstige ordentliche Aufwendungen
gesamt
2012
2011
TEUR
TEUR
7.434
7.097
6.999
5.025
3.769
3.680
3.294
2.687
2.197
2.026
1.922
1.585
748
56
0
0
0
28.888
77.405
1.319
5.396
6.445
4.486
3.299
3.526
14.082
1.855
1.546
2.332
1.757
2.617
146
852
214
10.661
3.000
29.687
93.220
Die Aufwendungen aus der Ausbuchung von Forderungen betreffen die Stadt Aachen und resultieren aus Erlassen und unbefristeten Niederschlagungen von Forderungen. Insbesondere handelte es sich um abgeschlossene
Insolvenzen mit Forderungsausfällen im Bereich der Gewerbesteuer.
Die Aufwendungen aus den Einstellungen und Zuschreibungen in die Sonderposten resultierten im Vorjahr vor
allem einmalig aus einer Korrektur der Buchungssystematik bei den Umlegungsverfahren.
Aus den ergebniswirksamen Differenzen der Schulden- sowie der Aufwands- und Ertragskonsolidierung ergibt
sich im Haushaltsjahr 2012 insgesamt ein Ertrag, der unter den sonstigen ordentlichen Erträgen ausgewiesen wird
(Vorjahr Aufwand von 10.661 TEUR).
31
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
Für die Gewährung von Bürgschaften für Darlehen der Aachener Stadion Beteiligungs GmbH ist aufgrund der
Vollkonsolidierung der Gesellschaft im Haushaltsjahr 2012 kein Aufwand auszuweisen.
Das Gesamtfinanzergebnis weist folgende Zusammensetzung auf:
Zinserträge
Sonstige Finanzerträge
Beteiligungserträge, Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
Gesamtfinanzerträge
31.12.2012
TEUR
9.379
4.710
3.952
18.041
31.12.2011
TEUR
8.537
3.336
3.323
15.196
16
1
-41.611
-512
-42.123
-42.189
-503
-42.692
-513
-602
-24.579
-28.097
Erträge aus assoziierten Unternehmen
Zinsaufwendungen
Sonstige Finanzaufwendungen
Gesamtfinanzaufwendungen
Aufwendungen aus assoziierten Unternehmen
Gesamtfinanzergebnis
Das außerordentliche Gesamtergebnis beläuft sich auf -30.462 TEUR (Vorjahr -25 TEUR) und enthält die Auswirkungen aus der Insolvenz der Alemannia Aachen Stadion GmbH. Die daraus resultierende Ergebnisbelastung
im Gesamtabschluss 2012 setzt sich wie folgt zusammen:
2012
TEUR
Abschreibung Darlehensforderung gegen die Alemannia Aachen Stadion GmbH
Bildung Drohverlustrückstellung für Andienungsrecht des Privatinvestors
Abschreibung Beteiligung an der Alemannia Aachen Stadtion GmbH
Aufwendungen Aachener Stadion Beteiligungs GmbH
19.065
2.024
140
21.229
Abschreibung Darlehensforderung gegen die Alemannia Aachen Stadion GmbH
Ausbuchung Parkhaus Tivoli und der Verbindlichkeiten aus dem Leasingvertrag
Aufwendungen APAG
5.107
4.126
9.233
Gesamtbelastung aus der Insolvenz der Alemannia Aachen Stadion GmbH
30.462
Das den anderen Gesellschaftern zuzurechnende Ergebnis beträgt -2.066 TEUR (Vorjahr -1.439 TEUR) und
entfällt hauptsächlich auf die Minderheitsgesellschafter der gewoge AG und der regio iT GmbH. Die Änderung
zum Vorjahr resultiert aus der Veränderung der Beteiligungsstruktur der regio iT GmbH.
32
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
3.5
Sonstige Angaben
Derivative Finanzinstrumente
Die Kur- und Badegesellschaft mbH hält nach wie vor 12 Zinsswapgeschäfte. Zum 31.12.2012 beträgt der bilanziell nicht zu erfassende Marktwert -6.894 TEUR.
Die Marktwerte der im E.V.A.-Teilkonzern ausgewiesenen derivativen Finanzinstrumente setzen sich wie folgt
zusammen:
31.12.2012
TEUR
ASEAG - Commodity Swap Dieselpreissicherung
regio iT - Zinsswap
STAWAG - Commodity Swap Steinkohlepreissicherung
STAWAG - Forward Strom
STAWAG - Zinsswap
STAWAG - Zinsswap
STAWAG - Zinsswap
STAWAG - Zinsswap
STAWAG - Zinsswap
STAWAG - Zinsswap
STAWAG - Zinsswap
STAWAG - Zinsswap
STAWAG - Zinsswap
STAWAG - Zinsswap
gesamt
702
-25
-1.678
5.194
-287
-3.848
-362
-599
-400
-265
-206
-623
-33
-41
-2.471
Für negative Marktwerte der Zinsswapgeschäfte in Höhe von 4.135 TEUR wurden Drohverlustrückstellungen
gebildet, da das zugrundliegende Darlehen gekündigt wurde bzw. diese Rückstellung das Risiko aus dem Kohl ekraftwerk Lünen abbildet. Ebenso wurden der negative Zeitwert des Commodity Swap zur Steinkohlepreissicherung und der positive Marktwert des Stromforwards in eine Drohverlustrückstellung einbezogen, die das Risiko
aus dem Gaskraftwerk Hamm abbildet.
Um Zinsschwankungen auf dem Finanzmarkt vorzubeugen hat die gewoge AG im Jahr 2011 eine ForwardProlongation für eine im Jahr 2013 auslaufende Zinsfestschreibung bei einem Darlehen vereinbart.
Die Stadt Aachen hat zum 31.12.2012 sog. strukturierte Darlehen abgeschlossen, in denen Instrumente zur Zinssicherung integriert sind. Der Nominalwert der strukturierten Darlehen beläuft sich zum Stichtag auf
111.627 TEUR. Im Bereich des Schuldenmanagements hat die Stadt Aachen in 2012 eine „Dienstanweisung für
33
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
die Neuaufnahme und Umschuldung von Kommunalkrediten sowie zur Regelung von Zinsderivaten“ erlassen. In
dieser Dienstanweisung ist insbesondere ein Katalog der zulässigen Derivate geregelt. Der Einsatz von Derivaten
zu spekulativen Zwecken ist nicht zugelassen.
Noch nicht abgerechnete Erschließungsmaßnahmen nach KAG / BauGB
Zum Bilanzstichtag wurden seitens der Stadt Aachen 12 Erschließungsmaßnahmen nach KAG/BauGB noch nicht
abgerechnet, obwohl die sachliche Beitragspflicht bestanden hat. Die noch nicht erhobenen Beitr äge belaufen
sich zum 31.12.2012 auf 250 TEUR.
34
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 - Gesamtanhang
3.6
Erweiterung des Gesamtanhangs
Die Kapitalflussrechnung (nach DRS 2) stellt sich wie folgt dar:
1.
2011
TEUR
Ordentliches Ergebnis vor außerordentlichen Posten (einschl. Ergebnisanteil
von Minderheitsgesellschaftern)
2.
+ Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens
3.
4.
5.
6.
+/+
+/-
7.
2012
TEUR
Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen/Erträge
Verlust aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Abnahme/Zunahme der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen sowie anderer Aktiva, die nicht
der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
+/- Zunahme/Abnahme der Verbindlichkeiten
-31.021
-31.563
84.993
191.396
23.589
-146.864
-1.144
19.616
-220.696
-8.811
-23.293
10.801
1.048
10.544
0
-25
-92.692
-28.738
aus Lieferungen und Leistungen sowie anderer Passiva, die nicht
der Investitions- oder Finanzierungstätigkeit zuzuordnen sind
8.
+/- Ein- und Auszahlungen aus außerordentlichen Posten
9.
= Cashflow aus laufender Verwaltungstätigkeit (Summe aus 1 bis 8)
10.
+ Einzahlungen aus Abgängen von
11.
-
12.
+ Einzahlungen aus Abgängen von
13.
-
14.
+ Einzahlungen aus Abgängen von
15.
-
16.
+ Einzahlungen aus dem Verkauf von konsolidierten Unternehmen
17.
-
18.
+ Einzahlungen aufgrund von Finanzmittelanlagen
19.
+ Einzahlungen für Sonderposten aus Zuwendungen und Beiträgen
Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Gegenständen des Finanzanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
und sonstigen Geschäftseinheiten
im Rahmen der kurzfristigen Finanzdisposition
sowie sonstigen Sonderposten
20.
= Cashflow aus der Investitionstätigkeit (Summe aus 10 bis 19)
21.
+ Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen
22.
-
23.
+ Einzahlungen aus der Aufnahme von (Finanz-)Krediten
Auszahlungen an Unternehmenseigener und Minderheitsgesellschafter
24.
-
25.
= Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit (Summe aus 21 bis 24)
Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und (Finanz-)Krediten
391
13
-3.964
-4.209
32.100
5.168
-28.916
-24.899
0
0
0
-186
0
0
163.955
253.272
75.362
21.978
395
0
-1.349
-928
521.309
495.403
-481.439
-465.757
38.916
28.718
21.586
21.958
0
0
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
(Summe der Zeilen 9, 20 und 26)
27.
19.069
-226.250
Auszahlungen aus dem Erwerb von konsolidierten Unternehmen
und sonstigen Geschäftseinheiten
26.
16.399
-104.603
+/- Wechselkurs-, konsolidierungskreis- und bewertungsbedingte
Änderungen des Finanzmittelfonds
28.
+ Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
63.631
41.673
29.
= Finanzmittelfonds am Ende der Periode
85.217
63.631
35
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtanhang – Anlage 1 - Gesamtanlagenspiegel
3.7
Anlage 1 - Gesamtanlagenspiegel
AHK
31.12.2011
1. Anlagevermögen
1.1
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.1.1
Geschäfts- oder Firmenwert
1.1.2
Sonstige immaterielle Vermögensgegenstände
1.1.3
Anzahlungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
1.2
Sachanlagen
AHK
Zugänge
AHK
Abgänge
AHK
Umbuchungen
AHK
kumuliert zum
31.12.2012
AfA
31.12.2011
AfA
Abschreibungen
AfA
Zuschreibungen
AfA
kumuliert zum
31.12.2012
Buchwerte
zum 31.12.2012
Buchwerte
zum 31.12.2011
4.081.254.602,00 €
136.476.347,03 €
-56.793.365,51 €
-33.248.635,98 €
4.127.688.947,54 €
-1.105.469.721,03 €
-83.816.845,69 €
0,00 €
-1.189.286.566,72 €
2.938.402.380,82 €
2.975.784.880,97 €
55.912.746,39 €
3.963.830,93 €
-392.662,61 €
168.406,31 €
59.652.321,02 €
-20.757.213,85 €
-3.933.025,87 €
0,00 €
-24.690.239,72 €
34.962.081,30 €
35.155.532,54 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
54.959.272,85 €
2.265.558,58 €
-1.193,62 €
345.925,70 €
57.569.563,51 €
-19.990.237,85 €
-3.933.025,87 €
0,00 €
-23.923.263,72 €
33.646.299,79 €
34.969.035,00 €
953.473,54 €
1.698.272,35 €
-391.468,99 €
-177.519,39 €
2.082.757,51 €
-766.976,00 €
0,00 €
0,00 €
-766.976,00 €
1.315.781,51 €
186.497,54 €
3.854.400.095,77 €
103.596.453,93 €
-23.685.510,44 €
-1.421.777,31 €
3.932.889.261,95 €
-1.071.754.893,69 €
-74.235.302,70 €
0,00 €
-1.145.990.196,39 €
2.786.899.065,56 €
2.782.645.202,08 €
1.2.1
Unbebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
529.077.394,66 €
1.969.914,90 €
-3.211.355,59 €
1.199.453,15 €
529.035.407,12 €
-10.075.434,41 €
-1.543.021,53 €
0,00 €
-11.618.455,94 €
517.416.951,18 €
519.001.960,25 €
1.2.2
Bebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
1.342.979.587,47 €
20.388.880,39 €
-12.611.793,40 €
17.028.719,71 €
1.367.785.394,17 €
-339.846.414,16 €
-27.791.283,97 €
0,00 €
-367.637.698,13 €
1.000.147.696,04 €
1.003.133.173,31 €
1.2.3
Infrastrukturvermögen
1.650.646.068,69 €
33.887.397,44 €
-2.442.551,02 €
4.495.649,31 €
1.686.586.564,42 €
-612.968.605,15 €
-30.605.825,91 €
0,00 €
-643.574.431,06 €
1.043.012.133,36 €
1.037.677.463,54 €
1.2.4
Bauten auf fremdem Grund und Boden
4.157.283,28 €
75.028,33 €
0,00 €
0,00 €
4.232.311,61 €
-1.405.128,28 €
-131.208,33 €
0,00 €
-1.536.336,61 €
2.695.975,00 €
2.752.155,00 €
1.2.5
Kunstgegenstände, Kulturdenkmäler
1.2.6
Maschinen und technische Anlagen, Fahrzeuge
1.2.7
Betriebs- und Geschäftsausstattung
1.2.8
Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau
1.3
Finanzanlagen
81.615.047,04 €
548.002,90 €
0,00 €
0,00 €
82.163.049,94 €
-163,00 €
0,00 €
0,00 €
-163,00 €
82.162.886,94 €
81.614.884,04 €
105.058.664,32 €
4.221.119,97 €
-2.419.173,79 €
134.466,08 €
106.995.076,58 €
-61.698.921,04 €
-5.983.247,46 €
0,00 €
-67.682.168,50 €
39.312.908,08 €
43.359.743,28 €
97.501.590,84 €
9.203.912,99 €
-1.213.074,65 €
390.522,78 €
105.882.951,96 €
-45.600.646,90 €
-8.084.767,85 €
0,00 €
-53.685.414,75 €
52.197.537,21 €
51.900.943,94 €
43.364.459,47 €
34.336.744,46 €
-2.822.109,44 €
-24.670.588,34 €
50.208.506,15 €
-159.580,75 €
-95.947,65 €
0,00 €
-255.528,40 €
49.952.977,75 €
43.204.878,72 €
170.941.759,84 €
28.916.062,17 €
-32.715.192,46 €
-31.995.264,98 €
135.147.364,57 €
-12.957.613,49 €
-5.648.517,12 €
0,00 €
-18.606.130,61 €
116.541.233,96 €
157.984.146,35 €
7.823.220,76 €
6.497.564,45 €
-0,02 €
-3.145.264,98 €
11.175.520,21 €
-49.028,25 €
-139.999,50 €
0,00 €
-189.027,75 €
10.986.492,46 €
7.774.192,51 €
1.3.1
Anteile an verbundenen Unternehmen
1.3.2
Anteile an assoziierten Unternehmen
1.3.3
Beteiligungen
1.3.4
Sondervermögen
1.3.5
Wertpapiere des Anlagevermögens
1.3.6
Ausleihungen
20.462.008,06 €
2.560.447,39 €
16.946,85 €
0,00 €
0,00 €
2.577.394,24 €
-1.026.406,22 €
-513.203,11 €
0,00 €
-1.539.609,33 €
1.037.784,91 €
1.534.041,17 €
79.296.083,63 €
985.248,91 €
-2.102.556,32 €
0,00 €
78.178.776,22 €
-10.779.105,53 €
259.287,00 €
0,00 €
-10.519.818,53 €
67.658.957,69 €
68.516.978,10 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
0,00 €
60.800.000,00 €
0,00 €
-30.000.000,00 €
1.000,00 €
30.801.000,00 €
0,00 €
-999,00 €
0,00 €
-999,00 €
30.800.001,00 €
60.800.000,00 €
21.416.301,96 €
-612.636,12 €
-28.851.000,00 €
12.414.673,90 €
-1.103.073,49 €
-5.253.602,51 €
0,00 €
-6.356.676,00 €
6.057.997,90 €
19.358.934,57 €
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtanhang – Anlage 2 - Gesamtverbindlichkeitenspiegel
3.8
Anlage 2 - Gesamtverbindlichkeitenspiegel
bis 1 Jahr
1 bis 5 Jahre
über 5 Jahre
Gesamt
Investitionskredite von Sonstigen
-61.623.027,47 €
-73.526.206,04 €
-636.823.690,57 €
-771.972.924,08 €
Liquiditätskredite von Sonstigen
-217.500.000,00 €
0,00 €
0,00 €
-217.500.000,00 €
-930.324,88 €
-1.785.956,44 €
-8.468.315,03 €
-11.184.596,35 €
Verbindlichkeiten aus LuL gg. Sonstigen
-38.936.147,60 €
-57.000,00 €
0,00 €
-38.993.147,60 €
Sonstige Verbindlichkeiten gg. Sonstigen
-32.444.843,95 €
-207.000,00 €
3.624.998,04 €
-29.026.845,91 €
Erhaltene Anzahlungen von Sonstigen
-67.674.194,75 €
0,00 €
0,00 €
-67.674.194,75 €
-419.108.538,65 €
-75.576.162,48 €
-641.667.007,56 €
-1.136.351.708,69 €
Kreditähnliche Rechtsg. Sonstige
38
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Gesamtlagebericht
zum Gesamtabschluss
der Stadt Aachen
zum 31. Dezember 2012
39
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
4 Gesamtlagebericht
4.1
Vorbemerkung
Die Stadt Aachen hat gemäß § 116 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen (GO NRW) i.V.m.
§ 49 der Gemeindehaushaltsverordnung NRW (GemHVO NRW) für den Schluss eines jeden Haushaltsjahres
einen Gesamtabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) aufzustellen. Zu
diesem Zweck sind die Jahresabschlüsse der Kernverwaltung und aller wesentlichen verselbstständigten Aufgabenbereiche in öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Form zu konsolidieren. Der Gesamtabschluss besteht
aus einer Gesamtbilanz, einer Gesamtergebnisrechnung sowie dem Gesamtanhang und ist um einen Gesamtl agebericht und einen Beteiligungsbericht zu ergänzen.
Mit dem vorliegenden Gesamtabschluss wurden die Kernverwaltung, sechs städtische Sondervermögen und fünf
verbundene Unternehmen im Rahmen der Vollkonsolidierung sowie drei assoziierte Unternehmen einbezogen. Im
Haushaltsjahr 2012 ist die neu gegründete Aachener Stadion Beteiligungs GmbH erstmalig vollkonsolidiert worden.
Dem Gesamtabschluss kommt im Wesentlichen eine Informationsfunktion zu. Er legt Rechenschaft ab über die
tatsächliche Aufgabenerledigung und die wirtschaftliche Entwicklung des Konzerns Stadt Aachen. Dem Prinzip
des handelsrechtlichen Konzernabschlusses folgend, hat der Gesamtabschluss die Vermögens-, Schulden-, Ertrags- und Finanzgesamtlage der Stadt und ihrer wesentlichen verselbstständigten Aufgabenbereiche so darzustellen, als ob es sich um eine wirtschaftliche Einheit handelt. Zu diesem Zweck sind alle Beziehungen zwischen
der Kernverwaltung und den einbezogenen verselbständigten Aufgabenbereichen eliminiert worden.
4.2
4.2.1
Darstellung des Geschäftsverlaufs
Wirtschaftliche Rahmendaten
Im Jahr 2012 ist in den Kernhaushalten der Städte, Landkreise und Gemeinden ein positiver Finanzierungssaldo
von 1,8 Mrd. EUR erzielt worden. Trotzdem konnte für die kommunalen Haushalte keine Entwarnung gegeben
werden.
So sind die Kassenkredite in 2012 nochmals um 3,6 Mrd. EUR gestiegen und betrugen insgesamt 47,5 Mrd. EUR.
Zugleich sanken die Investitionen deutlich ab und lagen unter dem Niveau des Jahres 2008. Vielen Städten, die
gerade eben einen positiven Finanzierungssaldo erreichen, gelang dies nur zu Lasten des Zustandes ihrer Infra40
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
struktur oder durch Verkauf von Vermögen. Zugleich war im Jahr 2012 weiterhin ein Anstieg der kommunalen
Ausgaben für soziale Leistungen trotz einer weiterhin entspannten Lage am Arbeitsmarkt zu verzeichnen.
Die kommunalen Einnahmen stiegen im Jahr 2012 um 2,8 % und betrugen insgesamt 188,8 Mrd. EUR. Hauptursachen des Einnahmenanstiegs waren die massiv gestiegenen Steuereinnahmen der Länder sowie die erhöhte
Übernahme der Kosten der Grundsicherung im Alter durch den Bund. Beides führte je nach Vorgehen der einzelnen Länder zu mehr oder weniger deutlich erhöhten Landeszuweisungen. Darüber hinaus war auch bei den G ewerbesteuereinnahmen weiterhin eine positive Entwicklung zu verzeichnen.
Die Ausgaben stiegen im Jahr 2012 um 0,9 % und betrugen 187,0 Mrd. EUR. Die Entwicklung auf der Ausgabenseite war dabei durch einen Rückgang der Investitionen um 10,6 % gekennzeichnet.
4.2.2
Geschäftsverlauf des Konzerns Stadt Aachen
Das Gesamtjahresergebnis des Konzerns Stadt Aachen wird im Wesentlichen von folgenden Bereichen beeinflusst:
-
Gemeindesteuern und ähnliche Abgaben,
-
Strom-, Gas- und Wasserversorgung,
-
Energieerzeugung sowie
-
Hausbewirtschaftung und Betreuungstätigkeit (gewoge AG).
Im Haushaltsjahr 2012 ist das Gesamtergebnis darüber hinaus geprägt von den Auswirkungen der Insolvenz der
Alemannia Aachen Stadion GmbH; diese hat zu Ergebnisbelastungen für den Konzern Stadt Aachen in Höhe von
insgesamt 30.462 TEUR geführt.
Die Steuern und ähnlichen Abgaben überstiegen 2012 die erwarteten Erträge. Dies ist in den wesentlich höheren
Gewerbesteuereinnahmen sowie Mehrerträgen aus dem Gemeindeanteil an der Einkommens- und Umsatzsteuer
begründet.
Im Energiebereich werden die langfristigen Preiserwartungen der Marktteilnehmer durch fortwährende Veränderungen der regulatorischen und strukturpolitischen Prozesse beeinflusst. So wurde durch die Bundesregierung im
März 2011 das Atom-Moratorium beschlossen, was das sofortige Aus für acht Kernkraftwerke und den stufenweisen Atomausstieg bis 2022 bedeutet. In Verbindung mit den darüber hinaus im Zusammenhang mit der Energiewende beschlossenen Maßnahmen führt dies zu einer Umwälzung an den Energiemärkten, die sich auch auf den
41
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
E.V.A.-Konzern auswirkt. Die Situation an den Erzeugungsmärkten für konventionelle Kraftwerke verschlechterte
sich zunehmend und führt zu deutlich spürbaren Margenverlusten. Dagegen zeigten die Investitionen in Projekte
im Umfeld der erneuerbaren Energien erste positive Auswirkungen.
Die regionale Situation im Mietwohnungsbereich ist stark von der Entwicklung der Hochschulen im Stadtgebiet
Aachen geprägt. Der prognostizierte Trend hoher Studentenzuwächse in Aachen hat sich bestätigt. Die Nachfrage
nach Kleinstwohnungen ist stark gestiegen. Ein Trend zur Bildung von Wohngemeinschaften ist erkennbar. Demzufolge rückt auch die Gruppe junger Nachfrager nach mittleren Wohnungsgrößen in den Fokus. Auch hierdurch
wird sich die im Jahr 2012 bestehende Ausgewogenheit zwischen Nachfrage und Angebot in diesem Marktsegment verschieben und zu einer leichten Anspannung führen.
Unverändert zeigt sich die Situation bei Großraumwohnungen und Einfamilienhäusern. Nach wie vor ist ein deutl icher Überhang der Nachfrage zu verzeichnen. Auch die im Jahr 2012 durch die Landesregierung um 50 Mio. EUR
erhöhte Wohnraumförderung hat einen gegenteiligen Trend nicht einleiten können.
Als Vorgänge von besonderer Bedeutung im Haushaltsjahr 2012 sind aus Sicht der Stadt Aachen neben den
wiederkehrenden Vorgängen wie dem Schulsanierungsprogramm und dem Ausbau der Kinderbetreuung vor allem
die Entwicklungen der StädteRegion sowie der Bereich Alemannia Aachen / Stadionfinanzierung hervorzuheben.
Bei dem E.V.A.-Konzern ist insbesondere auf die Entwicklung der Energiemärkte im Zusammenspiel mit den Belastungen durch den ÖPNV hinzuweisen.
StädteRegion Aachen
Mit Gründung der StädteRegion Aachen als Rechtsnachfolgerin des Kreises Aachen zum 21. Oktober 2009 gingen die im Rahmen des Gesetzes zur Bildung der Städteregion Aachen (Aachen-Gesetz) normierten Aufgaben
von der Stadt Aachen auf die StädteRegion über.
Aufgrund der Jahresabrechnungen der StädteRegion zeigten sich im bis 2011 vereinbarten Umlagesystem mit
pauschaler Ausgleichszahlung nachhaltig ungewünschte Lastenverschiebungen. Um sicherzustellen, dass die
Stadt Aachen allein die in Folge des Aufgabenverbundes resultierenden und ihr zuzurechnenden Nettoaufwe ndungen gegenüber der StädteRegion ausgleicht, ist im Jahr 2012 eine ergänzende Vereinbarung zur nachhaltigen
Sicherung der gesetzlich vorgesehenen Belastungsneutralität geschlossen worden. Danach erfordert der Sonderstatus der Stadt Aachen eine ergänzende Prüfung, inwieweit die Stadt Aachen mit ihrer anteiligen Regionsumlage
die von ihr tatsächlich verursachten Netto-Aufwendungen der StädteRegion unter- oder überfinanziert. In Höhe
der nachgewiesenen Differenz erfolgt eine Ausgleichszahlung zwischen der Stadt Aachen und der StädteRegion.
42
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Alemannia Aachen / Stadionfinanzierung
Der Gesamtabschluss 2012 der Stadt Aachen ist wesentlich beeinflusst von den Insolvenzen der Alemannia
Aachen Stadion GmbH sowie der Alemannia Aachen GmbH.
Zur Umfinanzierung des Aachener Fußballstadions wurde im Mai 2012 die Aachener Stadion Beteilungs GmbH,
die eine 100 %ige Tochter der Stadt Aachen ist, gegründet. Die Gesellschaft hat einerseits 8,54 % der Anteile an
der Alemannia Aachen Stadion GmbH erworben und andererseits dieser Gesellschaft ein Darlehen zur Umfina nzierung des Stadions i.H.v. 18,85 Mio. EUR gewährt.
Aufgrund der Insolvenz der Alemannia Aachen Stadion GmbH wurde die Darlehensforderung auf einen Erinnerungswert abgeschrieben. Ebenso wurde die Beteiligung an der Alemannia Aachen Stadion GmbH wertberichtigt
und das aus einem vertraglich vereinbarten Andienungsrecht bestehende Risiko bilanziell durch die Bildung einer
Drohverlustrückstellung berücksichtigt.
Insgesamt beliefen sich die im Gesamtabschluss auszuweisenden ergebniswirksamen Aufwendungen der Aach ener Stadion Beteiligungs GmbH auf 21.229 TEUR.
Darüber hinaus war auch das Ergebnis des E.V.A.-Konzerns durch die Entwicklung der Alemannia Aachen mit
9.233 TEUR belastet. Hier haben sich die erforderlichen Korrekturbuchungen im Zusammenhang mit dem Leasingvertrag für das Parkhaus Tivoli sowie die Wertberichtigung einer Ausleihung an die Alemannia Aachen Stadion GmbH ausgewirkt.
Im städtischen Jahresabschluss 2012 haben sich Ergebnisbelastungen aufgrund der Insolvenzen der AlemanniaGesellschaften von 19.121 TEUR ergeben. Im Rahmen der Vollkonsolidierung der Aachener Stadion Beteiligungs
GmbH sind allerdings die Abschreibung der Beteiligung der Stadt an der Aachener Stadion Beteiligungs GmbH
sowie die Wertberichtigung des der Aachener Stadion Beteiligungs GmbH gewährten Darlehens eliminiert worden.
Die Bildung der Rückstellung zur Gewährung der Bürgschaft für das Bankdarlehen der Aachener Stadion Beteiligungs GmbH ist ebenfalls im Gesamtabschluss eliminiert worden, da aufgrund der Vollkonsolidierung der Aachener Stadion Beteiligungs GmbH die Verbindlichkeit gegenüber dem Kreditinstitut ausgewiesen wird.
Situation auf den Energiemärkten
Auf den Energiemärkten werden die langfristigen Preiserwartungen der Marktteilnehmer durch fortwährende Veränderungen der regulatorischen und strukturpolitischen Prozesse beeinflusst. So wurde durch die Bundesregierung im März 2011 das Atom-Moratorium beschlossen, was das sofortige Aus für acht Kernkraftwerke und den
stufenweisen Atomausstieg bis 2022 bedeutete. In Verbindung mit den darüber hinaus im Zusammenhang mit der
43
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Energiewende beschlossenen Maßnahmen führte dies zu einer Umwälzung an den Energiemärkten, die sich auch
auf den E.V.A.-Konzern ausgewirkt hat.
So zeigte sich im Jahr 2012 ein Anstieg der Risiken vor allem im Kraftwerksbereich der STAWAG. Die energiepolitischen Maßnahmen haben zu strukturellen Änderungen der Beschaffungs- und Absatzmärkte sowie zu deutlichen Preisvolatilitäten geführt. Die STAWAG musste bei frühzeitig vermarkteten Strommengen empfindliche Margenverluste und damit ein deutlich vermindertes Jahresergebnis hinnehmen.
Aufgrund dieser Entwicklung wird sich zukünftig auch die Gegenfinanzierung des verlustträchtigen ÖPNVBereichs schwierig gestalten.
44
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
4.3
4.3.1
Darstellung der Gesamtlage
Gesamtertragslage
Für das Berichtsjahr ergibt sich die nachfolgend dargestellte Ergebnisstruktur:
2012
TEUR
%
2011
TEUR
%
Veränderung
TEUR
%
Steuern und ähnliche Abgaben
Zuwendungen und allgemeine Umlagen
Sonstige Transfererträge
Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte
Privatrechtliche Leistungsentgelte
Kostenerstattungen und Kostenumlagen
Sonstige ordentliche Erträge
Aktivierte Eigenleistungen
Bestandsveränderungen
Ordentliche Gesamterträge
331.619
153.569
3.462
110.867
547.158
60.886
61.934
9.612
-1.533
1.277.574
26,0
12,0
0,3
8,7
42,8
4,7
4,8
0,8
-0,1
100,0
326.518
143.027
2.993
111.748
546.116
55.535
93.079
7.551
984
1.287.551
25,4
11,1
0,2
8,7
42,4
4,3
7,2
0,6
0,1
100,0
5.101
10.542
469
-881
1.042
5.351
-31.144
2.061
-2.518
-9.976
1,6
7,4
15,7
-0,8
0,2
9,6
-33,5
27,3
>100,0
-0,8
Personalaufwendungen
Versorgungsaufwendungen
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
Bilanzielle Abschreibung
Transferaufwendungen
Sonstige ordentliche Aufwendungen
Ordentliche Gesamtaufwendungen
Ergebnis der laufenden Geschäftstätigkeit
-303.781
-44.371
-454.549
-80.342
-323.569
-77.405
-1.284.017
-6.442
-23,8
-3,5
-35,6
-6,3
-25,3
-6,1
-100,6
-0,6
-289.574
-62.278
-446.385
-80.622
-318.938
-93.220
-1.291.017
-3.466
-22,5
-4,8
-34,7
-6,3
-24,8
-7,2
-100,3
-0,3
-14.207
17.907
-8.164
280
-4.631
15.816
7.000
-2.976
4,9
-28,8
1,8
-0,3
1,5
-17,0
-0,5
85,9
Gesamtfinanzerträge
Gesamtfinanzaufwendungen
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Gesamtfinanzergebnis
Ordentliches Gesamtergebnis
18.041
-42.123
-496
-24.579
-31.021
1,4
-3,3
0,0
-1,9
-2,4
15.196
-42.692
-601
-28.097
-31.563
1,2
-3,3
0,0
-2,1
-2,5
2.845
569
105
3.518
542
18,7
-1,3
-17,4
-12,5
-1,7
Außerordentliche Gesamterträge
Außerordentliche Gesamtaufwendungen
Außerordentliches gesamtergebnis
Gesamtjahresfehlbetrag
Anderen Gesellschaftern zuzurechnendes Ergebnis
Gesamtjahresfehlbetrag der Stadt Aachen
0
-30.462
-30.462
-61.483
-2.066
-63.549
0,0
-2,4
-2,4
-4,8
-0,2
-5,0
0
-25
-25
-31.588
-1.439
-33.027
0,0
0,0
0
-2,5
-0,1
-2,6
0
-30.437
-30.437
-29.895
-627
-30.522
>100,0
>100,0
94,6
43,6
92,4
Das auf die Stadt Aachen entfallende Gesamtjahresergebnis 2012 schließt mit einem Gesamtjahresfehlbetrag
von -63.549 TEUR (Vorjahr -33.027 TEUR). Für das Haushaltsjahr 2012 ergibt sich nach dem NKFKennzahlenset eine Gesamt-Fehlbetragsquote von 8,5 %, die somit über der Fehlbetragsquote lt. Einzelabschluss
der Stadt Aachen (3,5 %) liegt. Hier haben sich insbesondere die Ergebnisbelastungen aufgrund der Insolvenz der
Alemannia Aachen Stadion GmbH sowie die im Rahmen der Erstkonsolidierung vorgenommenen Verrechnungen
mit der Allgemeinen Rücklage ausgewirkt.
45
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Die ordentlichen Gesamterträge belaufen sich auf 1.277.574 TEUR und sind gegenüber dem Vorjahr um
9.976 TEUR zurückgegangen. Sie resultieren im Wesentlichen aus den privatrechtlichen Leistungsentgelten
(42,8 %), den Steuern und ähnlichen Abgaben (26,0 %) sowie den Zuwendungen und allgemeinen Umlagen
(12,0 %).
Während bei den Steuern und ähnlichen Abgaben sowie bei den Zuwendungen und allgemeinen Umlagen Anstiege zu verzeichnen waren, haben sich die Sonstigen ordentlichen Erträge wesentlich vermindert.
Wesentliche Posten der Steuern und ähnlichen Abgaben sind die Gewerbesteuer, der Gemeindeanteil an der
Einkommens- und Umsatzsteuer sowie die Grundsteuer. Der Anstieg gegenüber dem Vorjahr beruht vor allem auf
einer Zunahme der Gewerbesteuer sowie der Gemeindeanteile an der Einkommenssteuer.
Die privatrechtlichen Leistungsentgelte in Höhe von 547.158 TEUR beinhalten vor allem Erträge aus den Bereichen Strom- und Gasversorgung, Energieerzeugung sowie Verkehr. Der Rückgang der Erlöse aus der Stromversorgung um 7.486 TEUR ist vor allem auf niedrigere Absatzmengen zurückzuführen.
Die Zuwendungen und allgemeine Umlagen haben sich im Haushaltsjahr 2012 um 10.542 TEUR erhöht. Dieser
Anstieg resultiert vor allem aus gestiegenen Schlüsselzuweisungen.
Der Rückgang der Sonstigen ordentlichen Erträge um 31.144 TEUR resultiert im Wesentlichen aus der Abnahme der Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie der Verminderung der Erträge aus der Veräußerung
von unbeweglichen Sachanlagen. Die Erträge des Vorjahres enthielten einerseits Sondereffekte bei den Pensions- und Beihilferückstellungen und andererseits die Erträge aus der Veräußerung des Parkhauses Büchel.
Die ordentlichen Gesamtaufwendungen (-1.284.017 TEUR) setzen sich im Wesentlichen zusammen aus den
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen (35,6 %), den Personalaufwendungen (23,8 %) sowie den Transferaufwendungen (25,3 %).
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich eine Verminderung der Gesamtaufwendungen um 7.000 TEUR ergeben. Hier
steht einer Erhöhung der Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen vor allem die Verringerung der sonstigen
ordentlichen Aufwendungen gegenüber.
Unter Berücksichtigung des negativen Finanzergebnisses von -24.579 TEUR ergibt sich ein ordentliches Gesamtergebnis in Höhe von -31.021 TEUR, das sich gegenüber dem Vorjahr um 542 TEUR verbessert hat. Das
außerordentliche Ergebnis beläuft sich auf -30.462 TEUR, sodass sich insgesamt ein Gesamtjahresfehlbetrag
von -61.483 TEUR ergibt, der um 29.895 TEUR höher ausfällt als der Gesamtjahresfehlbetrag 2011.
46
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Den Fremdgesellschaftern der gewoge AG, der regio iT GmbH und des E.V.A.-Konzerns ist ein positives Ergebnis von 2.066 TEUR zuzurechnen. Damit verbleibt ein auf die Stadt Aachen entfallender Gesamtjahresfehlbetrag
von -63.549 TEUR gegenüber einem Gesamtjahresfehlbetrag der Stadt Aachen von -33.027 TEUR im Jahr 2011.
Die im Folgenden genannten Entwicklungen hatten wesentlichen Einfluss auf das Gesamtjahresergebnis.
Das Jahresergebnis der Kernverwaltung weist einen Jahresfehlbetrag von -32.963 TEUR aus. Dabei ist das Ergebnis der laufenden Verwaltungstätigkeit besser ausgefallen als veranschlagt, was im Wesentlichen auf Mehre rträge im Bereich der Steuern und Abgaben sowie der Zuwendungen und allgemeinen Umlagen zurückzuführen
ist.
Die neu gegründete und erstmals konsolidierte Aachener Stadion Beteiligungs GmbH hat aufgrund der erforderlichen Abschreibungen, Wertberichtigungen und Bildung von Rückstellungen, die allesamt auf die Insolvenz der
Alemannia Aachen Stadion GmbH zurückzuführen sind, im Berichtsjahr einen Jahresfehlbetrag von -21.317 TEUR
erzielt.
Der Jahresfehlbetrag 2012 des E.V.A.-Konzerns belief sich auf -13.881 TEUR, während in 2011 ein Jahresüberschuss von 9.161 TEUR erzielt worden ist. Maßgeblichen Einfluss hatten vor allem die Insolvenz der Alemannia
Aachen Stadion GmbH sowie die Bildung von Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften im Erzeugungsbereich der STAWAG. Dagegen haben sich die übrigen Beteiligungen des E.V.A.-Konzerns
planmäßig entwickelt, wobei die regio iT - insbesondere durch den Kauf der IT-Sparte der INFOKOM - und die
ASEAG Umsatzsteigerungen erzielen konnten.
Im Gesamtabschluss beläuft sich das auf den E.V.A.-Konzern entfallende Ergebnis vor Konsolidierungsmaßnahmen auf -16.353 TEUR. Dabei haben sich aus Bewertungsanpassungen in der Kommunalbilanz II Ergebnisverbesserungen in Höhe von 4.927 TEUR ergeben, die insbesondere aus der Vorwegnahme des BilMoG-Effektes bei
den Pensionsrückstellungen resultieren. Im Gegensatz dazu haben zusätzliche Abschreibungen auf die im Rahmen der Erstkonsolidierung aufgedeckten stillen Reserven, das Ergebnis mit 7.399 TEUR belastet.
Die gewoge AG hat im Berichtsjahr einen Jahresüberschuss von 4.003 TEUR erwirtschaftet, der damit 788 TEUR
über dem Vorjahresergebnis liegt. Dabei hat sich das Betriebsergebnis um 1.172 TEUR auf 4.615 TEUR erhöht.
Im Bereich Hausbewirtschaftung resultiert die Ergebnissteigerung vor allem aus verringerten Instandhaltungsaufwendungen, Verwaltungskosten und Abschreibungen bei gestiegenen Mieterträgen. Dem positiven Ergebnis in
dem Leistungsbereich Hausbewirtschaftung stehen negative Ergebnisentwicklungen in den Geschäftsbereichen
Bautätigkeit, Verkaufstätigkeit und Betreuungstätigkeit gegenüber.
47
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Die Entwicklung der städtischen Eigenbetriebe im Haushaltsjahr 2012 verlief erwartungsgemäß.
4.3.2
Vermögens- und Schuldenlage
Vermögen und Kapital setzen sich zum 31.12.2012 wie folgt zusammen:
31.12.2012
31.12.2011
Veränderung
A k t i vs e i t e
TEUR
%
TEUR
%
Anlagevermögen
2.938.402
87,5
2.975.785
89,0
-37.383
-1,3
Immaterielle Vermögensgegenstände
Sachanlagen
34.962
2.786.899
1,0
83,0
35.156
2.782.645
1,1
83,2
-193
4.254
-0,6
0,2
Unbebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
TEUR
%
517.417
15,4
519.002
15,5
-1.585
-0,3
Bebaute Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
1.000.148
29,8
1.003.133
30,0
-2.985
-0,3
Infrastrukturvermögen
1.043.012
31,1
1.037.677
31,0
5.335
0,5
2.696
0,1
2.752
0,1
-56
-2,0
Kunstgegenstände, Kulturdenkmäler
82.163
2,4
81.615
2,4
548
0,7
Maschinen und technische Anlagen, Fahrzeuge
Betriebs- und Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen, Anlagen im Bau
39.313
52.198
49.953
1,2
1,6
1,5
43.360
51.901
43.205
1,3
1,6
1,3
-4.047
297
6.748
-9,3
0,6
15,6
116.541
3,5
157.984
4,7
-41.443
-26,2
Anteile an verbundenen Unternehmen
10.986
0,3
7.774
0,2
3.212
41,3
Anteile an assoziierten Unternehmen
1.038
0,0
1.534
0,0
-496
-32,3
Beteiligungen
67.659
2,0
68.517
2,0
-858
-1,3
Wertpapiere des Anlagevermögens
Ausleihungen
30.800
6.058
0,9
0,2
60.800
19.359
1,8
0,6
-30.000
-13.301
-49,3
-68,7
350.174
10,4
299.233
8,9
50.941
17,0
27.571
237.386
0,8
7,1
23.666
211.937
0,7
6,3
3.905
25.449
16,5
12,0
11.701
73.516
67.879
0,3
2,2
2,0
6.900
56.731
70.626
0,2
1,7
2,1
4.801
16.785
-2.747
69,6
29,6
-3,9
Gesamtbilanzsumme
3.356.455
100,0
3.345.644
100,0
10.811
0,3
P a s s i vs e i t e
TEUR
%
TEUR
%
Bauten auf fremden Grund und Boden
Finanzanlagen
Umlaufvermögen
Vorräte
Forderungen und sonst. Vermögensgegenstände
Wertpapiere des Umlaufvermögens
Liquide Mittel
Aktive Rechnungsabgrenzung (ARAP)
TEUR
%
Eigenkapital
710.309
21,2
780.396
23,3
-70.087
-9,0
Sonderposten
559.931
16,7
543.228
16,2
16.703
3,1
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Passive Rechnungsabgrenzung (PRAP)
876.357
1.136.352
73.507
26,1
33,9
2,2
850.744
1.103.569
67.707
25,4
33,0
2,0
25.613
32.782
5.800
3,0
3,0
8,6
Gesamtbilanzsumme
3.356.455
100,0
3.345.644
100,0
10.811
0,3
Die Gesamtbilanzsumme zum 31.12.2012 beträgt 3.356.455 TEUR. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Anstieg um 10.811 TEUR. Die Gesamtbilanzsumme fällt um 480.494 TEUR höher aus als die Bilanzsumme im Einzelabschluss der Kernverwaltung zum 31.12.2012 (2.875.961TEUR).
48
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Die Veränderung der Aktiva gegenüber dem Vorjahr resultiert vor allem aus der Erhöhung der Forderungen und
sonstigen Vermögensgegenständen (+25.449 TEUR), des Sachanlagevermögens (+4.254 TEUR) sowie der Liquiden Mittel (+16.785 TEUR) bei einer Verminderung des Finanzanlagevermögens (-41.443TEUR). Auf der Passivseite stehen der Verminderung des Eigenkapitals (-70.087 TEUR) vor allem Erhöhungen der Rückstellungen
(+25.613 TEUR), der Sonderposten (+16.703 TEUR) sowie der Verbindlichkeiten (+32.782 TEUR) gegenüber.
Die Gesamtvermögensstruktur ist mit 2.938.402 TEUR (87,5 % der Bilanzsumme) durch das Anlagevermögen
geprägt. Davon entfallen 2.786.899 TEUR auf das Sachanlagevermögen (83,0 %). Hier ist das kommunale Infrastrukturvermögen mit 1.043.012 TEUR (31,1 %) hervorzuheben. Wesentliche Bestandteile des Infrastrukturvermögens sind die Entwässerungs- und Abwasserbeseitigungsanlagen (272.147 TEUR) und das Straßennetz mit
Wegen, Plätzen und Verkehrslenkungsanlagen (300.704 TEUR) sowie die Strom-, Gas- und Wasserversorgungsanlagen (208.892 TEUR). Ein weiterer bedeutsamer Anteil entfällt mit 1.000.148 TEUR (29,8 %) auf die bebauten
Grundstücke und grundstücksgleichen Rechte. Hier sind insbesondere die Schulen (231.340 TEUR), die
Wohnbauten (214.798 TEUR) sowie sonstige Dienst-, Geschäfts- und Betriebsgebäude (410.561 TEUR) enthalten. Im Verhältnis zum Einzelabschluss der Kernverwaltung fällt das Finanzanlagevermögen mit 116.541 TEUR
(3,5 %) vergleichsweise niedrig aus. Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen die Eliminierung der Beteiligungsbuchwerte der voll zu konsolidierenden verselbstständigten Aufgabenbereiche sowie der Ausleihungen gegenüber
Sondervermögen im Zuge der Kapital- bzw. Schuldenkonsolidierung.
Die Erhöhung des Sachanlagevermögens um insgesamt 4.254 TEUR entfällt vor allem auf das Infrastrukturvermögen (+5.335 TEUR) sowie die Geleisteten Anzahlungen und Anlagen im Bau (+6.748 TEUR). Demgegenüber
steht eine Verminderung der Maschinen und technischen Anlagen (-4.047 TEUR) und der bebauten Grundstücke
und grundstücksgleichen Rechte (-2.985 TEUR). Die Zugänge des Infrastrukturvermögens resultieren vor allem
aus zu aktivierenden Baumaßnahmen im Bereich des Kanalvermögens, die Zunahme der Anlagen im Bau ist auf
Investitionen des E.V.A.-Konzerns zurückzuführen.
Der Rückgang des Finanzanlagevermögens resultiert aus der Verminderung der Wertpapiere des Anlagevermögens und ist begründet in der Kündigung und Auflösung eines im Stiftungseigentum befindlichen Schuldscheinda rlehns. Darüber hinaus haben sich die sonstigen Ausleihungen aufgrund einer Wertberichtigung und einer Umgliederung von Festgeldern in das Umlaufvermögen reduziert.
Das Umlaufvermögen umfasst 350.174 TEUR (10,4 %). Es setzt sich vornehmlich aus den Forderungen und
sonstigen Vermögensgegenständen (237.886 TEUR) sowie den liquiden Mitteln (73.516 TEUR) zusammen.
Wesentliche Veränderungen ergaben sich bei den Forderungen und sonstigen Vermögensgegenständen, die um
25.449 TEUR sowie bei den liquiden Mitteln, die um 16.785 TEUR angestiegen sind. Die Zunahme der Forderungen betrifft vor allem den E.V.A.-Konzern, dem ein Rückgang der Forderungen bei der Stadt Aachen gegenüber49
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
steht. Die Veränderung der liquiden Mittel resultiert aus der Rückzahlung einer Geldanlage im Stiftungsbereich,
die auf einem Tagesgeldkonto angelegt worden ist und korrespondiert mit dem Rückgang der Wertpapiere des
Anlagevermögens.
2,0 % der Bilanzsumme betreffen die aktive Rechnungsabgrenzung. Im Gesamtbetrag von 67.879 TEUR sind
46.703 TEUR im Zusammenhang mit der Bildung der StädteRegion enthalten.
Das Gesamteigenkapital zum 31.12.2012 beträgt 710.309 TEUR und entspricht somit 21,2 % der Bilanzsumme
(Eigenkapitalquote I) gegenüber 23,3 % zum 31.12.2011. Das wirtschaftliche Eigenkapital unter Hinzurechnung
der Sonderposten für Zuwendungen (235.465 TEUR) und Beiträge (44.300 TEUR) macht 29,5 % (Vorjahr
31,2 %) (Eigenkapitalquote II) der Bilanzsumme aus. Bei der Kernverwaltung betragen die Eigenkapitalquote I
31,2 % und die Eigenkapitalquote II 37,6 %. Gegenüber dem Vorjahr ist das Eigenkapital um 70.087 TEUR zurückgegangen, was vor allem auf den Gesamtjahresfehlbetrag von 63.549 TEUR zurückzuführen ist.
Die Rückstellungen belaufen sich auf 876.357 TEUR und haben damit einen Anteil von 26,1 % an der Bilanzsumme. Den größten Einzelposten stellen die Rückstellungen für Pensionen und Beihilfen mit 721.234 TEUR dar.
Langfristige Kredite für Investitionen (771.973 TEUR) und Kredite zur Liquiditätssicherung (217.500 TEUR)
sind die wesentlichen Posten bei den Verbindlichkeiten, die mit insgesamt 1.136 TEUR 33,9 % der Bilanzsumme
ausmachen. Der Anstieg um 32.782 TEUR gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf die Verbindlichkeiten aus
Krediten für Investitionen (+46.571 TEUR) bei einem Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (-13.375 TEUR) sowie der Verbindlichkeiten aus Krediten zur Liquiditätssicherung (-6.700 TEUR) zurückzuführen. Die Zunahme der Investitionskredite entfällt mit 59.787 TEUR auf die Stadt Aachen und mit
11.057 TEUR auf die Aachener Stadion Beteiligungs GmbH; dagegen war beim E.V.A.-Konzern ein Rückgang um
21.268 TEUR zu verzeichnen.
4.4
Gesamtfinanzlage
Der Bestand an Zahlungsmitteln (Liquide Mittel und Wertpapiere des Umlaufvermögens) zum Gesamtbilanzstichtag betrug 85.217 TEUR. Dem gegenüber standen Kredite zur Liquiditätssicherung von 217.500 TEUR, die
ausschließlich den Einzelabschluss der Kernverwaltung betreffen.
Zur Darstellung von Herkunft und Verwendung der Finanzmittel des Jahres 2012 wird auf die nach DRS 2 erstellte
Kapitalflussrechnung des Gesamtkonzerns (s. Anhang) verwiesen.
50
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
4.5
Prognose-, Chancen- und Risikobericht
Gemäß § 51 Absatz 1 GemHVO NRW ist im Rahmen des Gesamtlageberichts auf die Chancen und Risiken der
künftigen Gesamtentwicklung des Konzerns einzugehen.
Im Kernhaushalt zeigt sich, dass wesentliche, die kommunale Finanzlage beeinflussende Faktoren in der Bemessung der allgemeinen Leistungen nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) sowie in den kommunalen
Steuererträgnissen liegen. Vor dem Hintergrund kaum zu kalkulierender Schwankungen, welche durch gesetzgeberische Entscheidungen in ihrer Wirkung noch verschärft werden, ist ein zeitgerechtes Gegensteuern im Rahmen
einer angespannten Haushaltslage kaum möglich.
Weiterhin ergeben sich finanzielle Risiken aufgrund des Konnexitätsprinzips. In der Vergangenheit hat der Gesetzgeber vermehrt Aufgabenfelder entwickelt, bei denen er über seine Delegationsmöglichkeiten die Kommunen
mit der Aufgabenwahrnehmung beauftragt hat, ohne immer einen finanziellen Ausgleich zu schaffen, der die entstehenden Mehrbelastungen im städtischen Haushalt aufgefangen hätte. Da die Stadt hierauf unmittelbar keinen
Einfluss nehmen kann, können insoweit auch für die Zukunft weitere Haushaltsbelastungen nicht ausgeschlossen
werden.
Zu Beginn des Jahres 2015 hat die Aachener Stadion Beteiligungs GmbH das Erbbaurecht mit aufstehenden
Gebäuden (Tivoli-Stadion) sowie der zugehörigen Betriebs- und Geschäftsausstattung für den Wert von einem
Euro erworben, womit fortlaufend erhebliche jährliche Belastungen aus dem Stadionbetrieb verbunden sein we rden. Da die Gebäude in weiten Teilen auch für städtische Nutzungen herangezogen werden können, soll die gebäudliche Substanz in ihrer Nutzungsmöglichkeit erhalten bleiben. Durch die städtebauliche Entwicklung des
Areals um den Sportparks Soers sowie die Erarbeitung eines Nutzungskonzeptes für das Stadion unter Einbeziehung des angrenzenden Parkhauses wird eine Verlustminderung angestrebt.
Für die Gesellschaften des E.V.A.-Konzerns werden die Jahre ab 2012 geprägt sein von Investitionen sowie dem
Umbau der Energieversorgung. Vor dem Hintergrund der Diskussion zur künftigen Struktur der Energieversorgung
in Deutschland wird die STAWAG ihre Aktivitäten zum Ausbau der erneuerbaren Energien aufrechterhalten und
weiter verstärken. Auch mittelfristig erwartet der E.V.A.-Konzern keine positiven Ergebnisse, da die Ergebnisbeiträge des Energiesektors nicht ausreichen werden, die Verluste aus dem öffentlichen Nahverkehr zu decken.
Für den Geschäftsbereich der Wohnraumbewirtschaftung stellt das Projekt RWTH-Campus und damit einhergehende steigende Studierendenzahlen eine besondere Herausforderung dar, wobei auch wohnraumbezogene
Chancen in einer steigenden Nachfrage nach hochwertigen Wohnungsangeboten gesehen werden.
51
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
4.6
Kennzahlen zur Gesamtlage
Die für den Gesamtabschluss der Stadt Aachen relevanten NKF-Kennzahlen stellen sich wie folgt dar:
4.6.1
Kennzahlen zur haushaltswirtschaftlichen Gesamtsituation
Haushaltswirtschaftliche Gesamtsituation
Jahr 2012
Jahr 2011
Aufwandsdeckungsgrad
Ordentliche Gesamterträge
Ordentliche Gesamtaufwendungen
x100
99,5 %
99,7 %
Eigenkapitalquote I
Eigenkapital
Bilanzsumme
x100
21,2 %
23,3 %
x100
29,5 %
31,2 %
x100
8,5 %
4,2 %
Eigenkapitalquote II
Eigenkapital + Sonderposten für Zuwendungen / Beiträge
Bilanzsumme
Fehlbetragsquote
Gesamtjahresergebnis des Konzerngesellschafters
Ausgleichsrücklage + Allgemeine Rücklage
Der Aufwandsdeckungsgrad zeigt an, in welchem Maße die ordentlichen Gesamtaufwendungen durch die ordentlichen Gesamterträge gedeckt werden konnten. Die Eigenkapitalquoten messen den Anteil des Eigenkapitals am gesamten bilanzierten Kapital auf der Passivseite der Bilanz. Da bei den Kommunen die Sonderposten mit
Eigenkapitalcharakter oft eine wesentliche Größe in der Bilanz darstellen, werden die Sonderposten für Zuwendungen und Beiträge zur Ermittlung des sog. wirtschaftlichen Eigenkapitals (Eigenkapitalquote II) mitberücksichtigt. Die Fehlbetragsquote gibt Auskunft über den durch einen Jahresfehlbetrag in Anspruch genommenen Eigenkapitalanteil.
4.6.2
Kennzahlen zur Vermögenslage
Kennzahlen zur Vermögenslage
Jahr 2012
Jahr 2011
Infrastrukturquote
Infrastrukturvermögen
Bilanzsumme
x100
31,1 %
31,0 %
Abschreibungsintensität
Bilanzielle Abschreibungen auf Anlagevermögen
Ordentliche Gesamtaufwendungen
x100
6,3 %
6,2 %
Drittfinanzierungsquote
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten
bilanzielle Abschreibungen auf Anlagevermögen
x100
14,0 %
12,9 %
Investitionsquote*
Bruttoinvestitionen (Zugänge + Zuschreibungen des AV)
Abgänge des AV + Abschreibungen auf das AV
x100
100,4 %
129,2 %
*2011 incl. der Neubewertung des Kanalvermögens
52
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Die Infrastrukturquote stellt den Anteil des Infrastrukturvermögens am Gesamtvermögen dar. Die Abschreibungsintensität zeigt an, in welchem Maße der „Konzern Stadt Aachen“ durch die Abnutzung des Anlagevermögens belastet wird. Abgemildert werden die Belastungen aus Abschreibungen durch Erträge aus der Auflösung
von Sonderposten. Das Verhältnis von Abschreibungen zu Erträgen aus der Auflösung von Sonderposten zeigt
die Drittfinanzierungsquote. Die Investitionsquote gibt Auskunft darüber, in welchem Umfang dem Substanzverlust durch Abschreibungen und Vermögensabgängen neue Investitionen gegenüberstehen.
4.6.3
Kennzahlen zur Gesamtfinanzlage
Kennzahlen zur Finanzlage
Anlagendeckungsgrad II
(EK + SoPo für Zuwendungen und Beiträge + langfr. FK)
Jahr 2012
Jahr 2011
x100
81,0 %
79,1 %
Anlagevermögen
Liquidität II. Grades
Liquide Mittel + Forderungen
kurzfristige Verbindlichkeiten
x100
48,4 %
37,6 %
Kurzfristige
Verbindlichkeitsquote
kurzfristige Verbindlichkeiten
Bilanzsumme
x100
12,5 %
12,8 %
Zinslastquote
Finanzaufwendungen
ordentliche Gesamtaufwendungen
x100
3,3 %
3,3 %
Der Anlagendeckungsgrad II gibt Aufschluss darüber, zu welchem Prozentanteil das Anlagevermögen langfristig
finanziert worden ist. Die Liquidität II. Grades gibt, bezogen auf den Gesamtbilanzstichtag an, inwieweit die kurzfristigen Verbindlichkeiten durch die vorhandenen liquiden Mittel und die kurzfristigen Forderungen gedeckt werden können. Wie stark die Gesamtbilanz durch kurzfristiges Fremdkapital belastet wird, kann mit Hilfe der kurzfristigen Verbindlichkeitsquote beurteilt werden. Mit der Zinslastquote werden die Belastungen aus Finanzaufwendungen aufgezeigt, die zusätzlich zu den ordentlichen Gesamtaufwendungen bestehen.
4.6.4
Kennzahlen zur Gesamtertragslage
Kennzahlen zur Ertragslage
Jahr 2012
Jahr 2011
Zuwendungsquote
Erträge aus Zuwendungen
ordentliche Gesamterträge
x100
11,3 %
10,4 %
Personalintensität
Personalaufwendungen
ordentliche Gesamtaufwendungen
x100
23,7 %
22,4 %
Sach- und
Dienstleistungsintensität
Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen
ordentliche Gesamtaufwendungen
x100
35,4 %
34,6 %
Transferaufwandsquote
Transferaufwendungen
ordentliche Gesamtaufwendungen
x100
25,2 %
24,7 %
53
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Die Zuwendungsquote gibt Aufschluss darüber, in welchem Maße die Gemeinde von Zuwendungen und somit
von Leistungen Dritter abhängig ist. Personal- sowie Sach- und Dienstleistungsintensität messen den prozentualen Anteil der Personalaufwendungen bzw. das Ausmaß der Inanspruchnahme von Leistungen Dritter an den
ordentlichen Gesamtaufwendungen. Die Transferaufwandsquote schließlich stellt den Bezug zwischen den
Transferaufwendungen und den ordentlichen Gesamtaufwendungen dar.
54
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
4.7
Zusammenfassende Gesamtaussage
Aufgrund der zeitlich verzögerten Erstellung des Gesamtabschlusses 2012 können eine Einordnung des Ergebnisses und hieraus resultierende Steuerungsmöglichkeiten erst in den folgenden Jahren nach Aufholung des zei tlichen Versatzes und den dann vorliegenden mehrjährigen Vergleichsmöglichkeiten erfolgen.
Auf das ordentliche Gesamtergebnis 2012 haben sich auf der Ertragsseite insbesondere die Steuern und ähnlichen Abgaben, sowie die privatrechtlichen Leistungsentgelte ausgewirkt. Dagegen ist die Aufwandsseite wesentlich durch die Personalaufwendungen, die Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen, die Transferaufwendungen und das negative Finanzergebnis gekennzeichnet.
Insgesamt übersteigen die ordentlichen Aufwendungen und das negative Finanzergebnis die ordentlichen Erträge,
sodass sich ein ordentliches Gesamtergebnis von -31.021 TEUR ergibt, welches nahezu auf Vorjahresniveau (31.563 TEUR) liegt.
Während im Jahresabschluss 2012 der Stadt Aachen die außerordentlichen Ergebnisauswirkungen aus dem Bereich Alemannia Aachen insbesondere durch gestiegene Steuern und Zuwendungen kompensiert werden kon nten, war dies im Gesamtabschluss nicht möglich. Dies beruht insbesondere auf der negativen Ergebnisen twicklung des EVA-Konzerns in 2012, wo sich vor allem erstmalig anfallende Zuführungen zu Drohverlustrückstellungen sowie gestiegene Personalaufwendungen ausgewirkt haben.
Im Vergleich zum Jahr 2011 ist der Gesamtjahresfehlbetrag um 30.522 TEUR gestiegen. Dies ist bei einem nahezu unveränderten ordentlichen Gesamtergebnis auf die Realisierung der Risiken aus der Alemannia sowie auf die
Auswirkungen der Energiewende zurückzuführen.
In der Vermögens- und Schuldenlage ist auf der Aktiv-Seite das Sachanlagevermögen mit 83,0 % der Bilanzsumme der größte Posten.
Die Passiv-Seite ist vor allem durch das Eigenkapital, die Rückstellungen, unter denen insbesondere die Versorgungslasten ausgewiesen werden, sowie den Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen und zur Liquidität ssicherung gekennzeichnet.
Eine Analyse der Kennzahlen im Rahmen eines interkommunalen Vergleichs mit den Werten entsprechender
Kommunen hat gezeigt, dass die in dem Gesamtabschluss der Stadt Aachen ausgewiesenen Werte in der übl ichen Bandbreite liegen. Hinsichtlich der Kennzahl Eigenkapitalquote I ist festzustellen, dass diese für die Stadt
Aachen trotz des Rückgangs auf 21,2 % im oberen Bereich der Vergleichswerte liegt.
55
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
4.8.1
Anlage 1 – Mitgliedschaften der Ratsvertreter/innen
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Philipp
Marcel
Hauptverwaltungsbeamter/
Oberbürgermeister
gewoge-Aufsichtsrat,
ASEAG-Aufsichtsrat
Zweckverband Entsorgungsregion West Verbandsversammlung,
Sparkasse Aachen Verwaltungsrat,
Sparkasse Aachen Kuratorium Stiftung Jugendförderungswerk,
EVA Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH -Aufsichtsrat-,
Euregionale 2008 Gesellschafterversammlung,
AWA Entsorgung Aufsichtsrat,
AKREKA-Beirat,
AGIT-Aufsichtsrat,
WAG-Aufsichtsrat,
RWTH Campus Aufsichtsrat
Emil Philipp GmbH
Baal
Harald
Steuerberater
STAWAG Stadtwerke
Aachen AG - Aufsichtsrat-
Sparkasse Aachen - Verwaltungsrat-,
EVA Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH -Aufsichtsrat-,
StädteRegion Aachen -Zweckverband- Verbandsversammlung
57
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Bausch
Manfred
stv. Geschäftsführer
WVER Wasserverband Eifel-Rur
Verbandsversammlung -Verbandsrat-,
WAG Wassergewinnungs- und Aufbereitungsges.
Nordeifel - Aufsichtsrat-
Beckers
Friedrich
Kaufmann
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
AGIT-Aufsichtsrat,
REGIO-Rat-Stv.,
Integrationsrat
Begolli
Ellen
Fraktionsgeschäftsführerin
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung
Beslagic
Aida
Dipl.-Ingenieurin
Sparkasse Aachen
Zweckverbandverbandsversammlung-Stv.,
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion WestVerbandsversammlung-Stv.,
WVER Wasserverband Eifel-Rur Verbandsversammlung/Verbandsrat
58
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Blum
Peter
Versicherungskaufmann
Boenke
Wolfgang
Rentner
Bosseler
Felix
Betriebswirt
Breuer
Gaby
Hausfrau
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Bezirksvertretung Aachen-Brand,
Zweckverband Entsorgungsregion West,
WVER Wasserverband Eifel-Rur Verbandsversammlung/Verbandsrat,
WAG Wassergewinnungs- und Aufbereitungsgesellschaft Nordeifel - Aufsichtsrat, AWA Entsorgung Aufsichtsrat,
APAG – Aufsichtsrat-Stv.
gewoge Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft für Aachen AG
Regio-iT GmbH - Aufsichtsrat ,
REGIO-Rat-Stv.
Aachener Parkhaus GmbH - Aufsichtsrat-,
Aachener Verkehrs Verbund GmbH - Zweckverband
Verbandsversammlung,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
EVA - Aufsichtsrat,
AVV - Aufsichtsrat,
59
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Bruynswyck
Josef Hubert
Verwaltungsbeamter
Kreispolizeibeirat,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
REGIO-Rat,
APAG - Aufsichtsrat-Stv., Integrationsart (ab 27.06.)
Büchel
Eberhard
Rechtsanwalt
Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion West - Verbandsversammlung Stv.-,
GEGRA - Aufsichtsrat
Corsten
Ferdinand
Techniker
CrumbachTrommler
Ruth
Geschäftsführerin
STAWAG - Aufsichtsrat
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Bezirksvertretung Aachen-Haaren,
AWA Entsorgung GmbH -Aufsichtsrat-,
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion West - Verbandsversammlung,
MVA Weisweiler Aufsichtsrat
Sparkasse Aachen ZweckverbandsversammlungStv.,
REGIO-Rat,
Eurogress Aachen Betriebs GmbH-Stv.
60
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Demmer
Ralf
selbst. Bereichsleiter
Sparkasse Aachen ZweckverbandsversammlungStv.,
WVER Wasserverband Eifel-Rur Verbandsversammlung/Verbandsrat,
WAG Wassergewinnungs- und Aufbereitungsges.
Nordeifel Aufsichtsrat-Stv.,
AWA Entsorgung Aufsichtsrat-Stv., ZEWVerbandsversammlung Stv.,
Integrationsrat
Dopatka
(bis 15.09.)
Nachfolger:
Schäfer
Mathias
Student
Sparkasse Aachen Zweckverbandsversammlung,
Kreispolizeibeirat
Drews
Maria
Immobilienkauffrau
FAM Flugplatz Aachen-Merzbrück-Aufsichtsrat bis
(04.09.), Euregionale 2008 Gesellschafterversammlung-Stv., AKM Aachener Kreuz Merzbrück Aufsichtsrat
Eschweiler
Elke
Bürovorsteherin
Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf,
Sparkasse Aachen Zweckverbandsversammlung,
AGIT-Aufsichtsrat-Stv.,
Kreispolizeibeirat
61
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Ferrari
Achim
Mediendesigner
Bezirksvertretung Aachen-Mitte,
AVV-Aufsichtsrat-Stv.,
Aachener Verkehrsverbund Zweckverband-Stv.,
APAG-Aufsichtsrat-Stv.
Form
Egbert
Dipl.-Ingenieur
APAG-Aufsichtsrat,
Zweckverband Nahverkehr SPNV & Infrastruktur
Rheinland -Vergabeausschuss-Stv.
u. Hauptausschuss u. Aufsichtsrat-Stv.
u. Verbandsversammlung (jeweils bis 26.06.),
AVV Zweckverband (bis 26.06.)
George
Daniel
Politikwissenschaftler
Integrationsrat
Gilson
Alexander
Bausachverständiger
Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg, FAM Flugplatz Aachen-Merzbrück-Aufsichtsrat (ab 05.09.)
GöddenhenrichSchirk
Sabine
Psychologin
Griepentrog
Ulla
Lehrerin
STAWAG-Aufsichtsrat
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
EVA-Aufsichtsrat
Sparkasse Aachen Zweckverbandsversammlung
62
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Haase
Claus
Pensionär
Gewoge Gemeinnützige
Wohnungsgesellschaft
für Aachen, Aufsichtsrat
aachen tourist service - MitgliederversammlungVorsitzender,
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion West - Verbandsversammlung,
AWA Entsorgung GmbH -Aufsichtsrat-,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
Sparkasse Aachen Verwaltungsrat,
MVA Weisweiler GmbH & Co KG -Aufsichtsrat-
Hasse
David
Wirtschaftsgeograph
KUBA Kur- und Badegesellschaft mbH Aachen Aufsichtsrat-,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung
Helg
Wilhelm
Jurist
Bezirksvertretung Aachen-Mitte,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung
Herff
Caroline
Fraktionsgeschäftsführerin
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung
Höfken
Heiner
Rechtsanwalt
ASEAG "Aachener
Straßenbahn- und
Energieversorgungs
AG", STAWAG Stadtwerke Aachen AG Aufsichtsrat -
EVA Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH -Aufsichtsrat-,
Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen
Karlspreises zu Aachen e.V.,
Regionalrat des Regierungsbezirkes Köln
63
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Aachener Bank
-Aufsichtsrat-
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Höller-Radtke
Rosa
Angestellte des
Deutschen Bundestages
Hörmann
Martina
Dipl.-Ing.
Architektur/ Stadtplanung
Jacoby
Klaus-Dieter
Dipl.-Ingenieur
Jahn
Roland
Geschäftsführer
Jansen
Björn
angestellter Dipl.Kaufmann
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Beirat Arge in der Stadt Aachen -Vorsitzende-,
Aachener Friedenspreis,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung
gewoge-Aufsichtsrat
GEGRA-Aufsichtsrat-Stv.
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
WAG Wassergewinnungs- und Aufbereitungsges.
Nordeifel -Aufsichtsrat,
Zweckverband Aachener Verkehrsverbund-Stv.,
Integrationsrat
Aachener Straßenbahn- und Energieversorgungs AG
AVV Aachener Verkehrsverbund,
Zweckverband Verbandsversammlung,
Aachener Parkhaus GmbH - Stv. Aufsichtsrat-,
EVA-Aufsichtsrat,
Zweckverband Nahverkehr SPNV & Infrastruktur
Rheinland Hauptausschuss-Stv. u. Aufsichtsrat
u. Verbandsversammlung-Stv.
Aachener Parkhaus GmbH -Aufsichtsrat-,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
Sparkasse Aachen Verwaltungsrat, KUBAAufsichtsrat
64
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Janßen
Michael
Rechtsanwalt
ASEAG-Aufsichtsrat
REGIO-Rat-Stv., Zweckverband Nahverkehr SPNV &
Infrastruktur Rheinland Zweckverbandsversammlung
u. Aufsichtsrat-Stv. u. Hauptausschuss-Stv. (ab
27.06.), AVV Zweckverbandsversammlung (ab
27.06.)
Keller
Eleonore
Beamtin
GEGRA-Aufsichtsrat-Stv.
Keller
Maria
Lehrerin
WVER Wasserverband Eifel-Rur Verbandsversammlung/Verbandsrat,
REGIO-Rat,
Integrationsrat
Kitt
Rolf
Geschäftsleiter
AGIT "Aachener Gesellschaft für Innovation und
Technologietransfer mbH" -Aufsichtsrat-,
APAG-AR,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung
Krenkel
Christian
Dipl.-Ingenieur
Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg,
Sparkasse Aachen ZweckverbandsversammlungStv.,
WVER Wasserverband Eifel-Rur Verbandsversammlung/Verbandsrat, Kreispolizeibeirat-Stv.
65
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Krott (ab 01.01.)
für Weinkauf
Bernd
Dipl.-Sozialarbeiter
Kuckelkorn
Manfred
Fachlehrer
Kühn
Ernst-Rudolf
Geschäftsführender
Gesellschafter
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Sparkasse Aachen – Zweckverbandsversammlung
(ab 25.01.)
gewoge-Aufsichtsrat
Bezirksvertretung Aachen-Richterich,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung Stellvertreter,
GEGRA-Aufsichtsrat
KUBA Kur- und Badegesellschaft mbH Aachen Aufsichtsrat-,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
WVER Wasserverband Eifel-Rur Verbandsversammlung/Verbandsrat
66
HAAKE-BECK Bremen,
Kall-Holz Beteil.Gesellschaft, TONOLO Bestattungen
Aachen,
Tower GmbH, 16227
Eberswalde,
WVZ GmbH und Co. KG
Wirtschafts-VerkehrsZentrum, jeweils Berater
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Künzer
Martin
Sozialarbeiter
Kreispolizeibeirat,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
Sparkasse Aachen Kuratorium Jugendförderungswerk,
StädteRegion Aachen - Zweckverband - Verbandsversammlung,
Berufsbildungs- u Gewerbeförderungseinrichtung
e.V. der Handwerkskammer Aachen -Trägerverein-,
JVA-Beirat
Lassay
Dr. Lisa
Ärztin
Sparkasse Aachen Zweckverbandsversammlung-Stv.
Linden
Boris
Referent
Sparkasse Aachen Zweckverbandsversammlung-Stv.
REGIO-Rat,
Integrationsrat
Linsen-von
Thenen
Renate
Sachbearbeiterin
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung
67
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Luczak
Jochen
Geschäftsführer
AGIT-Aufsichtsrat-Stv.
Zweckverband Entsorgungsregion West Verbandsversammlung,
MVA Weisweiler Aufsichtsrat-Stv.,
AWA Entsorgung Aufsichtsrat,
Kreispolizeibeirat-Stv.
Lürken
Iris
Rechtsanwältin
Bezirksvertretung Aachen-Brand,
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion West Verbandsversammlung-,
Veranstaltergemeinschaft für Lokalfunk in der kreisfreien Stadt Aachen e.V.,
AWA Entsorgung Aufsichtsrat-Stv.
Moselage
Sigrid
Fraktionsgeschäftsführerin
Müller
Andreas
Geschäftsführer
Wasserverband Eifel-Rur Verbandsversammlung,
REGIO-Rat,
Sparkasse Aachen Zweckverbandsversammlung-Stv.
Niemann- Cremer
Gaby
Dipl.Sozialpädagogin
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
Sparkasse Aachen Kuratorium Jugendförderungswerk-Stv.,
REGIO-Rat-Stv.
68
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesellschafterversammlung Julius Müller GmbH,
Lenkungsgruppe Aachen
Ost
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Opitz
Gretel
Lehrerin
Bezirksvertretung Aachen-Kornelimünster/Walheim
Otten
Dr. Ralf
Gerhard
Rechtsanwalt
Sparkasse Aachen Verwaltungsrat-Stv.,
regio iT-Aufsichtsrat,
KUBA-Aufsichtsrat,
REGIO-Rat-Stv.
Paul
Jonas
Student
Sparkasse Aachen ZweckverbandsversammlungStv.,
Sparkasse Aachen Kuratorium Jugendförderungswerk,
KUBA-Aufsichtsrat,
Kreispolizeibeirat
Pilgram
Hermann Josef
Journalist -PRBerater
Plum
Norbert
Richter
gewoge-Aufsichtsrat
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesellschaft für die Verleihung des Internationalen
Karlspreises zu Aachen e.V.,
regio-iT GmbH -Aufsichtsrat-,
Sparkasse Aachen -ZweckverbandsversammlungVertreterversammlung
Aachener Bank
69
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Rau
Michael
Architekt
Euregionale 2008 Agentur GmbH,
FAM Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH,
Sparkasse Aachen Zweckverbandsversammlung,
Sparkasse Aachen Verwaltungsrat-StV
Reuß
Sibylle
Realschulrektorin
AWA Entsorgung GmbH -Aufsichtsrat-,
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion West - Verbandsversammlung,
REGIO-Rat-Stv.
Römer
Jürgen
Kaufmann
Bezirksvertretung Aachen-Eilendorf,
WAG Wassergewinnungs- und Aufbereitungsges.
Nordeifel -Aufsichtsrat-Stv.,
Kreispolizeibeirat
Rothe
Hubert
Pensionär
Bezirksvertretung Aachen-Richterich,
Zweckverband Aachener Verkehrsverbund, APAGAufsichtsrat-Stv.,
REGIO-Rat
Schäfer (16.09.)
für Dopatka
Rolf
Dipl.-Psychologe
Schaffrath
Hans-Dieter
Kaufmann
70
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Scheidt
Hilde
MTA
Beirat Arge in der Stadt Aachen,
Regionalstelle Frau und Beruf,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
Integrationsrat,
REGIO-Rat,
JVA-Beirat
Schlick
Maike
Architektin
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
AGIT-Aufsichtsrat-Stv.
Schmeer
Dr. Margrethe
Dozentin
Schmitt-Promny
Karin
Prokuristin
STAWAG-Aufsichtsrat
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Regiorat,
aachen tourist service
-Mitgliederversammlung Stv. Vors.,
Sparkasse Aachen Verwaltungsrat
Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg,
Paritätischer Wohlfahrtsverband Landesverband
NRW,
AGIT "Aachener Gesellschaft für Innovation und
Technologietransfer mbH" -Aufsichtsrat-,
Sparkassen-Beirat
71
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
AKMedia GmbH
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Schmitz
Jürgen
Entwicklungsingenieur Verfahrenstechnik
Schnitzler
Horst
Mediengestalter
Medientechniker
Fachdozent
Schultheis
Karl
Gruppenleiter Forschungsförderung
MWF NRW
Schulz
Margret
Hausfrau
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion WestVerbandsversammlung-Stv.,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
WAG Wassergewinnungs- und Aufbereitungsges.
Nordeifel - Aufsichtsrat-Stv.
STAWAG Stadtwerke
Aachen AG - Aufsichtsrat -
AGIT "Aachener Gesellschaft für Innovation und
Technologietransfer mbH" -Aufsichtsrat-,
AVANTIS Services N.V. -Aufsichtsrat-,
REGIO-Rat,
AVV-Aufsichtsrat-Stv. und AVV ZweckverbandVerbandsversammlung-Stv.,
Zweckverband Nahverkehr SPNV & Infrastruktur
Rheinland NVR Verbandsversammlung u. Hauptausschuss u. Vergabeausschuss (jeweils Stv.),
JVA-Beirat,
EVA Aufsichtsrat
KUBA Kur- und Badegesellschaft mbH Aachen Aufsichtsrat-,
Landschaftsversammlung Rheinland,
Wasserverband Eifel-Rur Verbandsversammlung
72
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Servos
Michael
Dipl.- Mathematiker
Zweckverband Nahverkehr SPNV & Infrastruktur
Rheinland Vergabeausschuss u. Hauptausschuss
u. Aufsichtsrat u. Verbandsversammlung, AVVAufsichtsrat,
Zweckverband Aachener Verkehrsverbund,
APAG-Aufsichtsrat,
regio iT-Aufsichtsrat
Starmanns
Karl-Heinz
Zimmerermeister
Bezirksvertretung Aachen-Haaren,
Sparkasse Aachen ZweckverbandsversammlungStv.,
WAG Wassergewinnungs- und Aufbereitungsges.,
Nordeifel -Aufsichtsrat-
Steins
Christian Herbert
Studienrat
Trägerverein Berufsbildungs- und Gewerbeförderungseinrichtung Aachen e.V. der Handwerkskammer
Aachen,
Sparkasse Aachen ZweckverbandsversammlungStv.,
REGIO-Rat
Tillmanns
Peter
Rechtsanwalt
Bezirksvertretung Aachen-Brand,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
Sparkasse Aachen Kuratorium Stiftung Jugendförderungswerk-Stv.
73
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten
und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs. 1
Satz 3 Aktiengesetz
Wilms
Ruth
Hausfrau
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
Sparkasse Aachen Kuratorium Jugendförderungswerk,
KUBA-Aufsichtsrat,
APAG-Aufsichtsrat-Stv.
Wolf
Dr. Heike
Abteilungsleiterin
AWA Entsorgung GmbH Energiebeirat,
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion West - Verbandsversammlung-Stv.,
MVA Weisweiler Aufsichtsrat-Stv.
74
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht – Anlage 2 – Mitgliedschaften des Verwaltungsvorstandes
4.8.2
Anlage 2 – Mitgliedschaften des Verwaltungsvorstandes
Name
Vorname
ausgeübter
Beruf
Philipp
Marcel
Oberbürgermeister/
Hauptverwaltungsbeamter
Sicking
Prof. Dr. Manfred
Co-Dezernent bis
31.03.,
Beigeordneter ab
01.04.
Mitgliedschaften
in Aufsichtsräten und anderen
Kontrollgremien
i.S.d. § 125 Abs.
1 Satz 3 Aktiengesetz
Gewoge-Aufsichtsrat
ASEAG-Aufsichtsrat
75
Mitgliedschaften
in Organen von verselbständigten Aufgabenbereichen der Gemeinde
in öffentlich-rechtlicher oder
privater Form
Mitgliedschaften
in Organen sonstiger privatrechtlicher Unternehmen
Zweckverband Entsorgungsregion West Verbandsversammlung,
Sparkasse Aachen Verwaltungsrat,
Sparkasse Aachen Kuratorium Stiftung Jugendförderungswerk,
EVA Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH -Aufsichtsrat-,
Euregionale 2008 Gesellschafterversammlung,
AWA Entsorgung Aufsichtsrat,
AKREKA-Beirat,
AGIT-Aufsichtsrat,
WAG-Aufsichtsrat,
RWTH Campus Aufsichtsrat
aachen tourist service e.V.,
ARGE in der Stadt Aachen - Trägerversammlung -,
AGIT “Aachener Gesellschaft für Innovation und
Technologietransfer mbH” - Stv. Aufsichtsrat -,
AWA “Entsorgung GmbH” - Stv. Aufsichtsrat
Emil Philipp GmbH,
Vogelsang ip gemeinnützige GmbH, Gesellschafterversammlung
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht – Anlage 2 – Mitgliedschaften des Verwaltungsvorstandes
Grehling
Annekathrin
Stadtkämmerin
Nacken
Gisela
Dezernentin
STAWAG “Stadtwerke Aachen AG” Aufsichtsrat
AKM “Aachener Kreuz Merzbrück GmbH & Co. KG”Aufsichtsrat -,
ARGE in der Stadt Aachen
- Stv. Trägerversammlung-,
FAM-Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH
- Aufsichtsrat-,
GEGRA “Gewerbegrundstücksgesellschaft”
- Aufsichtsrat-,
KUBA “Kur- und Badegesellschaft mbH Aachen” Aufsichtsrat-,
regio iT GmbH - Aufsichtsrat-,
Sparkasse Aachen - Zweckverbandsversammlung,
WAG “Wassergewinnungs- und -aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH” - Stv. Aufsichtsrat-,
WVER “Wasserverband Eifel-Rur”
AKM “Aachener Kreuz Merzbrück GmbH & Co. KG”
- Stv. Aufsichtsrat-,
Aachener Parkhaus GmbH - Stv. Aufsichtsrat-,
AVV “Aachener Verkehrsverbund-GmbH” Aufsichtsrat-,
AVV “Aachener Verkehrsverbund” Zweckverband Verbandsversammlung-,
AWA “Entsorgung GmbH” -Aufsichtsrat-beratend,
EuRegionale 2008 GV Stv.,
FAM-Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH - Stv.
Aufsichtsrat-,
GEGRA “Gewerbegrundstücksgesellschaft”
- Stv. Aufsichtsrat-,
MVA Weisweiler GmbH & Co. KG -Aufsichtsratberatend,
Regionalrat-beratend,
WAG “Wassergewinnungs- und -aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH” -Aufsichtsrat-beratend
76
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Gesamtlagebericht – Anlage 2 – Mitgliedschaften des Verwaltungsvorstandes
Rombey
Wolfgang
Stadtdirektor
Barth
(ab 01.01.2012)
Dr. Lothar
Beigeordneter
Berufsbildungs- u. Gewerbeförderungseinrichtung
e.V. der Handwerkskammer Aachen -Trägerverein-,
Sparkasse Aachen
- Stv. Zweckverbandsversammlung-,
Viktoriaschule Kuratorium
regio iT GmbH –Aufsichtsrat (ab 25.01.), Studieninstitut für kommunale Verwaltung Aachen – Zweckverband (ab 25.01.)
ZEW Zweckverband Entsorgungsregion West
- Stv. Verbandsversammlung (ab 25.01.), MVA
Weisweiler – Aufsichtsrat-beratend (ab 27.06.),
AWA Entsorgung GmbH – Aufsichtsrat (ab 27.06.)
77
Gesamtabschluss der Stadt Aachen zum 31.12.2012 – Beteiligungsbericht
5 Beteiligungsbericht
Dem Gesamtabschluss 2012 wurde der Beteiligungsbericht des Jahres 2013 beigefügt, da hieraus die Unternehmenskennzahlen zum Stichtag 31.12.2012 zu entnehmen sind.
Zudem wird dem Beteiligungsbericht 2013 eine Übersicht aus dem Beteiligungsbericht des Jahres 2012 vorangestellt, welche die Beteiligungsstruktur des Konzerns Stadt Aachen sowie die Beteiligungsquoten zum Stichtag
31.12.2012 darstellt.
78
51
1
62,75
49
Projektentwicklungsgesellschaft mbH
Campusbahn
cogniport GmbH
cogniport
100
informationstechnologie
regio iT regio iT gesellschaft für
Beteiligungen der
STAWAG: siehe
Übersicht 2
0,61
1,19
100
100
100
5,1
Aachener Verkehrsverbund GmbH
AVV
100
Zweckverband Aachener Verkehrsverbund
AVV
sellschaft für die StädteRegion Aachen GmbH
GWG Gemeinnützige Wohnungsbauge-
Verkehrsunternehmen (BEKA) GmbH
BEKA Einkaufs- und Wirtschaftsges. f.
ASEAG Reisen GmbH
ASEAG Reisen
Unterstützungseinrichtung „Akreka“ GmbH
Akreka
Eschweiler Bus- und Servicegesellschaft mbH
ESBUS
Aachener Parkhaus GmbH
APAG
Aachener Straßenbahn- und
Energieversorgungs AG
Stadtwerke Aachen AG
94,9
ASEAG
100
mbH
STAWAG
100
Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft
E.V.A.
99,99
Energieversorgung & Verkehr
Beteiligungen
der Stadt Aachen
25
5
100
100
100
0,2
schreitendes Gewerbegebiet AC-Heerlen N.V.
gewoge AG
10
RWTH Aachen Campus GmbH
RWTH Aachen Campus
Stadion GmbH
Alemannia Aachen
8,4
3
3
5
5,45
6
7
13
5
25
HIMO Betreiberges. Monschau mbH
ESC Geilenkirchen GmbH
CMC Übach-Palenberg GmbH
Technologiepark Herzogenrath GmbH
DLZ Stolberg GmbH
TAE GmbH
Technologiezentrum Jülich GmbH
EBC Herzogenrath GmbH
Mess- und Prüfzentrum
Fahrzeugtechnik Alsdorf GmbH
AGIT
Aachener Gesellschaft für
Innovation und Technologietransfer mbH
Flughafen Aachen-Merzbrück GmbH
Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH
EUROGRESS Aachen Betriebs- GmbH
FAM
GEGRA
EUROGRESS
Beteiligungs GmbH
Avantis Services N.V.
Kur- und Badegesellschaft mbH
Aachener Stadion
Avantis Services
KuBa
33,33
G.O.B. AVANTIS Grenzüber-
60,73
gewoge
5,87
Tourismus, Wohnen, Wirtschaftsförderung
5XgX\_\ZhaZfUXe\V[g%#$%WXeFgTWg4TV[Xa
29,86
25,01
55
33,33
25
33,33
Stand: 31.12.2012
AWA Service GmbH
AWA Service
MVA Weisweiler GmbH & Co. KG
MVA Weisweiler
MVA Weisweiler Verwaltungs- GmbH
MVA Weisweiler
AWA Entsorgung GmbH
AWA Entsorgung
93,75
Zweckverband Entsorgungsregion West
ZEW
Entsorgung
100
50
50
3,125
2,69
24,90
100
100
100
13,3
Trianel Windkraftw. Borkum GmbH & Co. KG
TWB
Green Energy Systems GmbH
GESY
GmbH & Co. KG
TEN Trianel Erdgasförderung Nordsee
Trianel Finanzdienste GmbH
Trianel Finanzdienste
Trianel Energie B.V.
Trianel Energie
Trianel GmbH
Trianel
Stadtwerke Aachen AG
STAWAG
6,3
6,12
6,34
80
7,6
Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG
TGH
Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co.KG
TKL
Trianel Service GmbH
TSG
Trianel Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG
TGE
16,9
8,5
13,7
100
46
100
100
11
Weitere
Beteiligungen der
STAWAG Energie:
siehe Übersicht 3
STAWAG Energie GmbH
STAWAG Energie
Abwasseranalytik GmbH
IWA Institut für Wasser- und
STAWAG Abwasser GmbH
STAWAG Abwasser
STAWAG Netz GmbH
STAWAG Netz
Beteiligungen
der Stadt Aachen: STAWAG-Konzern
16
49
51
100
100
50
5XgX\_\ZhaZfUXe\V[g%#$%WXeFgTWg4TV[Xa
NetAachen GmbH
NetAachen
Stadtwerke Rösrath Energie GmbH
Stadtwerke Rösrath
Fourmanagement GmbH
Fourmanagement
STAWAG Energiedienstleistung GmbH
STAWAG En.dienstl.
FACTUR Billing Solutions GmbH
FACTUR
-aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH
WAG Wassergewinnungs- und
8,8
35
2
5
7,14
25
50
Stand: 31.12.2012
Utilicount GmbH & Co. KG
utilicount
Smartlab Innovationsgesellschaft mbH
smartlab
Technische Werke Naumburg GmbH
TWN
Hochtemperatur Kernkraftwerk GmbH
HKG
Service GmbH & Co. KG
ASEW ASEW Energie und Umwelt
Power Tower I Bruchteilseigentümergem.
Power Tower I
G.O.B. Euroservices B.V.
G.O.B. Euroservices
100
100
100
100
100
100
100
40
Windpark Braunshorn GmbH & Co. KG
Windpark Braunshorn
Windpark Oberwesel GmbH & Co. KG
Windpark Oberwesel
Windpark Lingerhahn GmbH & Co. KG
Windpark Lingerhahn
Solarpark Fürstenwalde GmbH & Co. KG
Solarpark Fürstenwalde
Solarpark Albesseb GmbH & Co. KG
Solarpark Albessen
Solarpark Metzdorf GmbH & Co. KG
Solarpark Metzdorf
STAWAG Solar Komplementär GmbH
STAWAG Solar
STAWAG Solar GmbH
STAWAG Solar
STAWAG Energie GmbH
STAWAG Energie
9,8
13
Hunsrück GmbH & Co. KG
Umspannwerk Windpark
14,6
46
59
100
100
100
100
12
Solarpark Ronneburg GmbH & Co. KG
Solarpark Ronneburg
Windpark Riegenroth GmbH & Co. KG
Windpark Riegenroth
Solarpark Ilbesheim GmbH & Co. KG
Solarpark Ilbesheim
Solarpark Gödenroth GmbH & Co. KG
Solarpark Gödenroth
Windpark Beltheim II GmbH & Co. KG
Windpark Beltheim II
STAWAG Energie Komplementär GmbH
STAWAG Energie
90
100
100
Solaranl. Giebelstadt II Verwaltungs GmbH
Solaranlage Giebelstadt II
100
Solaranlage Giebelstadt II GmbH & Co. KG
Solaranlage Giebelstadt II
Infrastruktur Turnow West GmbH & Co. KG
Infrastruktur Turnow West
Solar Power Turnow West II GmbH & Co KG
Solar P.Turnow West II
Solar Power Turnow West I GmbH & Co KG
Solar P.Turnow West I
50
50
Beteiligungen
der Stadt Aachen im STAWAG-Konzern: STAWAG Energie GmbH
5XgX\_\ZhaZfUXe\V[g%#$%WXeFgTWg4TV[Xa
Stand: 31.12.2012
Aachen Beteiligungsbericht 2013
Beteiligungen
Aachen 2013
Beteiligungsbericht der Stadt Aachen
Aachen
Beteiligungsbericht 2013
Stadt Aachen
Der Oberbürgermeister
Beteiligungscontrolling
Hackländerstraße 1, 52064 Aachen
beteiligungen@mail.aachen.de
www.aachen.de/beteiligungen
www.aachen.de
«««ȮV-tȮ)-ɇbeteiligungen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Inhaltsverzeichnis
Vorwort ................................................................................................................................... 3
01 Allgemeiner Teil
Aufbau des Beteiligungsberichts ................................................................................................ 7
Erläuterungen zu Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung ......................................................... 9
Übersicht über die Kennzahlen der Unternehmen ...................................................................... 11
Beteiligungsstruktur: Übersicht 1 ............................................................................................. 13
Beteiligungsstruktur: Übersicht 2 ............................................................................................. 14
Beteiligungsstruktur: Übersicht 3 ............................................................................................. 15
02 Entsorgung
Zweckverband Entsorgungsregion West ................................................................................... 19
AWA Entsorgung GmbH .......................................................................................................... 25
MVA Weisweiler GmbH & Co. Kommanditgesellschaft ............................................................... 35
AWA Service GmbH ................................................................................................................. 43
03 Energie
Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Aachen ...................................................... 51
Stadtwerke Aachen AG ........................................................................................................... 55
Trianel GmbH ......................................................................................................................... 69
regio iT aachen gesellschaft für informationstechnologie mbh ................................................... 75
Wassergewinnungs- und –aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH........................................... 85
04 Verkehr
Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs- AG ................................................................. 91
Aachener Parkhaus GmbH ..................................................................................................... 103
Eschweiler Bus- und Servicegesellschaft mbH ......................................................................... 109
Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH ....................................................................................... 113
05 Tourismus, Wirtschaft, Wohnen
Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer mbH......................................... 119
Grenzüberschreitendes Gewerbegebiet Aachen - Heerlen N.V. (G.O.B.-AVANTIS) ...................... 129
AVANTIS Services N.V. .......................................................................................................... 133
Kur- und Badegesellschaft mbH ............................................................................................. 135
gewoge AG .......................................................................................................................... 145
Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH ................................................................................... 159
EUROGRESS AACHEN Betriebs-GmbH ..................................................................................... 165
Aachener Stadion Beteiligungs GmbH .................................................................................... 171
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Vorwort
Die Stadt Aachen hat wie die meisten Städte und Gemeinden einen
großen Teil ihrer vielfältigen Aufgaben selbständigen Unternehmen
übertragen, an denen sie als Gesellschafterin in unterschiedlicher
Höhe unmittelbar oder mittelbar beteiligt ist. Im Sinne einer optimalen Aufgabenerfüllung steht dabei aber nicht die Rechtsform selbst,
sondern vielmehr die Frage nach dem effektivsten Instrumentarium
zur Zielerreichung im Vordergrund. Dabei sind Gesichtspunkte der
Wirtschaftlichkeit ebenso zu berücksichtigen wie politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen. So sollen auch die Beteiligungsgesellschaften vor dem Hintergrund der schwierigen Haushaltssituation in der Stadt Aachen ihren Beitrag zur Haushaltskonsolidierung leisten.
Mit dem vorliegenden Bericht wird sowohl dem Rat der Stadt und seinen Ausschüssen als auch den
Bürgerinnen und Bürgern wieder eine umfassende Übersicht über die wirtschaftlichen Beteiligungen der Stadt Aachen an Unternehmen und Einrichtungen in der Rechtsform des privaten Rechts
gemäß § 117 Gemeindeordnung NRW gegeben. Als Beitrag zu einer größeren Transparenz der
städtischen Beteiligungen und zur Verbesserung der Steuerung und Kontrolle der wirtschaftlichen
Betätigungen erfüllt der vorliegende Bericht die gesetzlich geforderten Aufgaben in vollem Umfang. Er soll eine Standortbestimmung der Unternehmen sein sowie Anregung für eine weitere
strategische Entwicklung städtischer Beteiligungen. Grundlage bilden die geprüften Jahresabschlüsse der Gesellschaften für das Geschäftsjahr 2012. Die Übersicht über die gesamte städtische
Beteiligungsstruktur wurde zum 31.12.2013 erstellt.
Den Ratsmitgliedern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern steht der Bericht weiterhin kostenlos – auch unter aachen.de – zur Verfügung.
Marcel Philipp
Oberbürgermeister
der Stadt Aachen
3
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
01
Beteiligungen
im Überblick
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Aufbau
des Beteiligungsberichts
Der vorliegende Bericht enthält wesentliche Angaben über alle per 31.12.2012 bestehenden wichtigen Beteiligungen der Stadt Aachen. Er wurde zum Ende des Jahres auf der Grundlage geprüfter
Jahresabschlüsse erstellt. Dabei liefert er gesellschaftsrechtliche und wirtschaftliche Daten der
einzelnen Unternehmen und ermöglicht einen schnellen Überblick über die wirtschaftlichen Verhältnisse.
Unternehmen, die aufgrund der niedrigen Beteiligungsquote nicht detailliert betrachtet werden,
können der graphischen Darstellung entnommen werden.
Die Angaben zu den einzelnen Gesellschaften sind wie folgt aufgebaut:
In einer kurzen tabellarischen Übersicht sind allgemeine Angaben zum Unternehmen enthalten.
Weiterhin finden sich die Organe des Unternehmens und deren Zusammensetzung im Bericht wieder. Außerdem werden für die Gesellschaften die wirtschaftlichen Verhältnisse aufgeführt, die in
der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung zum Ausdruck kommen. Es folgt die Verbindung
zum städtischen Haushalt. Hier wird gezeigt, ob es sich um eine Gesellschaft handelt, die über ihre
Dividende Zahlungen an den Haushalt leistet oder ob Zuschüsse oder Verlustausgleichszahlungen
von der Stadt zu leisten sind. Abschließend folgen die Lageberichte der Unternehmen. Hierbei liegt
ein besonderes Augenmerk auf der Erreichung der öffentlichen Zwecksetzung.
Der Bericht ist in die Kapitel Entsorgung, Versorgung, Verkehr und Tourismus/ Wirtschaft/ Wohnen
unterteilt.
7
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Erläuterungen
zu Bilanz und Gewinnund Verlustrechnung
Gemäß § 264 Abs. 2 Handelsgesetzbuch (HGB) hat der Jahresabschluss der Kapitalgesellschaft
unter Beachtung der Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage zu vermitteln. Nachstehend
werden einige damit zusammenhängende Begriffe erläutert. Im Zahlenteil der Beteiligungsunternehmen kann es aufgrund der Darstellung in vollen Tausend EUR zu Rundungsfehlern bei der Addition der Einzelbeträge kommen. Die Gesamtsummen geben dann aber wieder die richtigen gerundeten Summen an.
Bilanz
Auf der Aktivseite wird die Verwendung der Eigen- und Fremdmittel gezeigt, während die Passivseite die Mittelherkunft darstellt. Die Verwendung des Vermögens wird in Anlage- und Umlaufvermögen gegliedert, wobei das Anlagevermögen diejenigen Vermögensgegenstände widerspiegelt,
die dem Unternehmen langfristig dienen sollen. Das Umlaufvermögen unterliegt einem häufigeren
Zu- und Abfluss, da es i.d.R. nur kurzfristig zur Verfügung steht. Rechnungsabgrenzungsposten
sind zeitliche Abgrenzungen von Ausgaben (Aktivseite) bzw. Einnahmen (Passivseite) vor dem
Abschlussstichtag, die Aufwand bzw. Ertrag für die Zeit nach diesem Tag darstellen.
Das auf der Passivseite ausgewiesene Eigenkapital gliedert sich zum einen in die Stammeinlagen
sowie ggf. gebildete Rücklagen und zum anderen in sowohl im aktuellen Geschäftsjahr wie auch in
Vorjahren erwirtschaftete Gewinne oder Verluste (-Vorträge) der Gesellschaften. Rückstellungen
sind für ungewisse Verbindlichkeiten und für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu
bilden. Ungewiss bedeutet hierbei Unsicherheit hinsichtlich der Höhe oder des Zeitpunktes ihres
Eintritts. Außerdem sind Rückstellungen zu bilden für im Geschäftsjahr unterlassene Instandhaltungsaufwendungen, die innerhalb der ersten drei Monate des Folgejahres nachgeholt werden.
Darüber hinaus sind noch Rückstellungen für Gewährleistungen ohne rechtliche Verpflichtung
zulässig (sog. Gewährleistungs-Rückstellungen) und Aufwandsrückstellungen, soweit sie am Abschlussstichtag wahrscheinlich oder sicher sind. In der tabellarischen Darstellung wird weiterhin
der prozentuale Anteil der genannten Posten an der Bilanzsumme dargestellt. Ferner enthält die
Passivseite die verschiedenen Verbindlichkeitspositionen (Schulden), aus deren Mitteln die Vermögensgegenstände der Aktivseite angeschafft wurden.
9
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechung
Umsatzerlöse sind Erlöse aus dem Verkauf und der Vermietung oder Verpachtung der für die gewöhnliche Geschäftstätigkeit der Gesellschaft typischen Erzeugnisse, Waren und Dienstleistungen.
Das Betriebsergebnis gibt an, in welchem Maße das Unternehmen auf seinem Leistungs- bzw.
Produktionsgebiet erfolgreich ist. Das Ergebnis ist maßgeblich für die Wirtschaftlichkeit der Zweckerfüllung. Ausnahmen gelten für Holdinggesellschaften und Finanzinstitute. Das Finanzergebnis
spiegelt das Zins- und Beteiligungsergebnis und das Ergebnis des sonstigen Finanzanlagevermögens des Unternehmens wider. Das gewöhnliche Geschäftsergebnis ist der Saldo aus dem Betriebsund Finanzergebnis.
Das außerordentliche Ergebnis zeigt den Saldo von außerordentlichen Erträgen und außerordentlichen Aufwendungen. Diese haben mit der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit nichts zu tun und fallen
selten an, sind von ungewöhnlicher Art, aber von einiger Bedeutung. Ein Beispiel für außerordentliche Erträge ist der Verkauf einer Beteiligung, bei der sehr hohe Buchgewinne anfallen. Ein außerordentlicher Aufwand kann z.B. das Abbrennen eines Gebäudes sein, das in Millionenhöhe abgeschrieben werden muss. Der Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag entspricht dem Saldo des
gewöhnlichen Geschäftsergebnisses und dem außerordentlichen Ergebnis nach Berücksichtigung
von Steuern.
10
Kennzahlen
der Gesellschaften im Überblick
in TEUR
AGIT
APAG
ASEAG
AVANTIS
AWA
AWA Serv.
ESBUS
EUROGRESS
E.V.A.
FAM
GEGRA
GEWOGE
KUBA
MVA
regio it
STAWAG
Trianel
WAG
ZEW
Eigenkapital
1.150
1.051
9.332
1.603
5.953
371
26
76
14.569
249
1.086
39.922
205
5.000
2.661
104.708
84.922
15.347
26
Bilanzsumme
9.617
9.834
116.903
29.492
72.319
2.753
352
143
122.043
2.045
10.109
155.001
38.212
102.433
14.457
478.362
347.922
47.301
7.432
12,0%
10,7%
8,0%
5,4%
8,2%
13,5%
7,4%
53,1%
11,9%
12,2%
10,7%
25,8%
0,5%
4,9%
18,4%
21,9%
24,4%
32,4%
0,3%
0
4.720
27.514
166
34.473
3.516
525
13
2.501
3
0
14.024
1.972
28.402
16.628
369.299
1.957.961
19.047
42.217
0,0%
39,0%
37,5%
21,6%
75,3%
49,3%
31,5%
3,7%
16,6%
1,0%
0,0%
61,3%
22,3%
60,8%
37,9%
78,4%
97,1%
81,8%
99,2%
2.397
966
33.769
201
4.709
1.493
854
269
9.489
165
16
3.174
2.068
1.027
18.349
33.312
20.524
19
185
34,6%
8,0%
46,1%
26,2%
10,3%
20,9%
51,2%
77,5%
63,0%
56,9%
3,7%
13,9%
23,4%
2,2%
41,9%
7,1%
1,0%
0,1%
0,4%
914
799
3.635
9
1.774
474
47
2
426
25
291
4.221
1.520
14.847
3.420
18.470
2.477
3.618
0
13,2%
6,6%
5,0%
1,2%
3,9%
6,6%
2,8%
0,6%
2,8%
8,6%
67,8%
18,4%
17,2%
31,8%
7,8%
3,9%
0,1%
15,5%
0,0%
Eigenkapitalquote
Materialaufwand, Aufwand für bezogene
Leistungen
in % der Gesamtkosten
Personalaufwand
in % der Gesamtkosten
Abschreibungen*
in % der Gesamtkosten
sonst. betriebl. Aufwendungen
3.615
5.613
8.374
392
4.819
1.648
242
63
2.638
97
122
1.470
3.293
2.409
5.437
50.248
36.318
589
145
52,2%
46,4%
11,4%
51,0%
10,5%
23,1%
14,5%
18,2%
17,5%
33,4%
28,4%
6,4%
37,2%
5,2%
12,4%
10,7%
1,8%
2,5%
0,3%
Gesamtkosten (ohne Fremdkapitalkosten)
6.926
12.098
73.292
768
45.775
7.131
1.668
347
15.054
290
429
22.889
8.853
46.685
43.834
471.329
2.017.280
23.273
42.547
Umsatzerlöse**
3.369
9.411
51.643
374
43.336
6.529
1.599
133
14.007
212
712
30.317
7.639
52.541
46.033
479.224
2.006.264
25.088
42.558
153
-7.767
-30.849
-923
2.566
100
-49
23
-10.296
-56
36
5.880
-1.407
1.955
2.797
22.620
5.183
1.603
0
Abschreibungen / Umsatzerlöse
27,1%
8,5%
7,0%
2,4%
4,1%
7,3%
2,9%
1,5%
3,0%
11,8%
40,9%
13,9%
19,9%
28,3%
7,4%
3,9%
0,1%
14,4%
0,0%
Eigenkapitalrentabilität
13,3%
n.s.
n.s.
n.s.
43,1%
27,0%
n.s.
30,3%
n.s.
n.s.
3,3%
14,7%
n.s.
39,1%
105,1%
21,6%
6,1%
10,4%
0,0%
1.067
-6.741
-21.269
-895
9.466
571
-9
28
-20.119
-33
327
10.306
382
16.677
5.716
64.571
17.346
5.375
275
in % der Gesamtkosten
Ergebnis der gewöhnlichen
Geschäftstätigkeit
Cash Flow
*Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
**Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und aktivierte Eigenleistungen
Negative Rentabilitäten sind mit n.s. (nicht sinnvoll) gekennzeichnet. Die Gesellschaften sind alphabetisch geordnet.
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungen
der Stadt Aachen
1
Energieversorgung & Verkehr
Tourismus, Wohnen, Wirtschaftsförderung
Entsorgung
99,99
E.V.A.
Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH
94,9
100
5,1
STAWAG
ASEAG
Stadtwerke Aachen AG
Aachener Straßenbahn- und
Energieversorgungs AG
5,87
0,2
60,73
33,33
gewoge
G.O.B. AVANTIS Grenzüber-
gewoge AG
schreitendes Gewerbegebiet AC-Heerlen N.V.
25
ZEW
Zweckverband Entsorgungsregion West
33,33
Beteiligungen der
STAWAG: siehe
Übersicht 2
60,27
0,98
regio iT regio iT gesellschaft für
100
100
APAG
100
Aachener Parkhaus GmbH
ESBUS
100
Eschweiler Bus- und Servicegesellschaft mbH
KuBa
Avantis Services
Kur- und Badegesellschaft mbH
Avantis Services N.V.
EUROGRESS
GEGRA
EUROGRESS Aachen Betriebs- GmbH
Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH
Aachener Stadion
FAM
Beteiligungs GmbH
Flughafen Aachen-Merzbrück GmbH
33,33
55
AWA Entsorgung
3,125
AWA Entsorgung GmbH
MVA Weisweiler
MVA Weisweiler Verwaltungs- GmbH
50
informationstechnik mbH
100
cogniport
100
Akreka
100
Unterstützungseinrichtung „Akreka“ GmbH
25,01
MVA Weisweiler
MVA Weisweiler GmbH & Co. KG
50
8,4
cogniport GmbH
49
100
51
93,75
ASEAG Reisen
Alemannia Aachen
ASEAG Reisen GmbH
Stadion GmbH
BEKA Einkaufs- und Wirtschaftsges. f.
RWTH Aachen Campus
AGIT
Aachener Gesellschaft für
Innovation und Technologietransfer mbH
Campusbahn i.L.
Projektentwicklungsgesellschaft mbH
25
1,19
5
Verkehrsunternehmen (BEKA) GmbH
RWTH Aachen Campus GmbH
5
13
0,61
GWG Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft für die StädteRegion Aachen GmbH
AVV
Zweckverband Aachener Verkehrsverbund
25
AWA Service
AWA Service GmbH
Mess- und Prüfzentrum
Fahrzeugtechnik Alsdorf GmbH
EBC Herzogenrath GmbH
Technologiezentrum Jülich GmbH
7
TAE GmbH
6
DLZ Stolberg GmbH
5,45
29,86
Technologiepark Herzogenrath GmbH
5
CMC Übach-Palenberg GmbH
3
ESC Geilenkirchen GmbH i.L.
3
HIMO Betreiberges. Monschau mbH
100
AVV
Aachener Verkehrsverbund GmbH
Stand: 31.12.2013
100
Beteiligungen
der Stadt Aachen: STAWAG-Konzern
2
STAWAG
Stadtwerke Aachen AG
100
12,13
STAWAG Netz
STAWAG Netz GmbH
Trianel
50
Trianel GmbH
100
100
100
Trianel Energie
Trianel Energie B.V.
Trianel Finanzdienste
Trianel Finanzdienste GmbH
7,6
100
Trianel Gasspeicher Epe GmbH & Co. KG
13,7
100
46
100
24,90
2,69
15
GmbH & Co. KG
GESY
Green Energy Systems GmbH
TWB
Trianel Windkraftw. Borkum GmbH & Co. KG
Trianel Onshore
Windkraftwerke GmbH & Co. KG
6,34
6,12
4,78
Trianel Kohlekraftwerk Lünen GmbH & Co.KG
FACTUR Billing Solutions GmbH
Fourmanagement
100
8,45
16,9
IWA
Institut f. Wasser- u. Abwasseranalytik GmbH
25
Power Tower I
Power Tower I Bruchteilseigentümergem.
7,14
ASEW ASEW Energie und Umwelt
Service GmbH & Co. KG
STAWAG Energie
STAWAG Energie GmbH
TGH
Trianel Gaskraftwerk Hamm GmbH & Co. KG
FACTUR
Fourmanagement GmbH
TKL
46
50,2
Trianel Service GmbH
100
TEN Trianel Erdgasförderung Nordsee
IWA Institut für Wasser- und
Abwasseranalytik GmbH
TSG
-aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH
STAWAG Abwasser
STAWAG Abwasser GmbH
TGE
WAG Wassergewinnungs- und
Weitere
Beteiligungen der
STAWAG Energie:
siehe Übersicht 3
49
16
100
100
100
100
STAWAG En.dienstl.
STAWAG Energiedienstleistung GmbH
Stadtwerke Rösrath
Stadtwerke Rösrath Energie GmbH
NetAachen
NetAachen GmbH
STAWAG Infrastruktur Mo.
STAWAG Infrastruktur Monschau GmbH & Co. KG
5
2
35
8,8
STAWAG Infrastruktur Mo.
STAWAG Infrastruktur Monschau Verwaltungs GmbH
49
STAWAG Infrastruktur Si.
STAWAG Infrastruktur Simmerath GmbH & Co. KG
49
STAWAG Infrastruktur Si.
STAWAG Infrastruktur Simmerath Verwaltungs GmbH
25,1
HKG
Hochtemperatur Kernkraftwerk GmbH
TWN
Technische Werke Naumburg GmbH
smartlab
Smartlab Innovationsgesellschaft mbH
utilicount
Utilicount GmbH & Co. KG
EWW
Energie- und Wasserversorgung Waldbröl GmbH
enewa GmbH
enewa GmbH
Stadtwerke Lübeck
Stadtwerke Lübeck GmbH
Stand: 31.12.2013
Beteiligungen
der Stadt Aachen im STAWAG-Konzern: STAWAG Energie GmbH
3
STAWAG Energie
STAWAG Energie GmbH
40
STAWAG Solar
STAWAG Solar GmbH
100
100
100
STAWAG Solar
STAWAG Solar Komplementär GmbH
Solarpark Metzdorf
Solarpark Metzdorf GmbH & Co. KG
Solarpark Albessen
Solarpark Albesseb GmbH & Co. KG
100
100
100
100
STAWAG Energie
STAWAG Energie Komplementär GmbH
Solarpark Gödenroth
Solarpark Gödenroth GmbH & Co. KG
Solarpark Ilbesheim
Solarpark Ilbesheim GmbH & Co. KG
Windpark Laudert
Windoark Laudert GmbH & Co. KG
49
49
46
Windpark Oberwesel II
Windpark Oberwesel II GmbH & Co. KG
Windpark Oberwesel III
Windpark Oberwesel III GmbH & Co. KG
100
100
Solar P.Turnow West I
Solar Power Turnow West I GmbH & Co KG
Solar P.Turnow West II
Solar Power Turnow West II GmbH & Co KG
Infrastruktur Turnow West
Solarpark Ronneburg
Infrastruktur Turnow West GmbH & Co. KG
Solarpark Ronneburg GmbH & Co. KG
90
50
50
Solaranlage Giebelstadt II
Solaranlage Giebelstadt II GmbH & Co. KG
100
100
100
100
100
100
Solarpark Fürstenwalde
Solarpark Fürstenwalde GmbH & Co. KG
Windpark Lingerhahn
Windpark Lingerhahn GmbH & Co. KG
Windpark Oberwesel
Windpark Oberwesel GmbH & Co. KG
59
49,9
49
Windpark Riegenroth
Solaranlage Giebelstadt II
Windpark Riegenroth GmbH & Co. KG
Solaranl. Giebelstadt II Verwaltungs GmbH
Windpark Beltheim II
Windpark Beltheim II GmbH & Co. KG
ELWEA GmbH
ELWEA GmbH
Windpark Braunshorn
Windpark Braunshorn GmbH & Co. KG
Windpark Gödenroth
Windpark GödenrothGmbH & Co. KG
Stand: 31.12.2013
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
02
Bereich
Entsorgung
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Zweckverband
Entsorgungsregion West
Eschweiler
Allgemeine Angaben
Firma
Zweckverband Entsorgungsregion West
Sitz
Zum Hagelkreuz 24, 52249 Eschweiler
Rechtsform
Zweckverband
Gründungsjahr
2003
Gesellschafter
Verbandsvorsteher
Marcel Philipp
Leiter
Verwaltung
Wilfried Kohl
Gremien
Verbandsversammlung
Stammkapital
25.500,00 EUR
Mitarbeiter
2,69 (Durchschnitt)
Internet
www.zew-entsorgung.de
Gegenstand des Unternehmens
Der Zweckverband ist öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger, soweit ihm Aufgaben von den
Mitgliedern übertragen wurden. Der Zweckverband nimmt insoweit im Entsorgungsgebiet die
Aufgaben eines öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgers gem. §§ 15 Abs. 1 Satz 1, 13 Abs. 1 Satz
1 KrW-/AbfG, § 5 LAbfG wahr. Soweit Aufgaben bei den Verbandsmitgliedern verbleiben, steht
ihnen insoweit das Recht und die Pflicht zum Erlass von Satzungen, zur Erhebung von Gebühren
sowie zur Erstellung eines Abfallwirtschaftskonzeptes zu. Der Zweckverband darf Abfälle von
außerhalb des Verbandsgebietes zur Beseitigung übernehmen. Er kann dazu öffentlich-rechtliche
Vereinbarungen schließen.
Organe des Unternehmens
Verbandsvorsteher: Marcel Philipp
Verbandsversammlung:
Vorsitzender
Stellvertreter
bis 13.12.12
Wolfgang Spelthahn
Josef Johann Schmitz
Peter Blum (FDP)
Ferdinand Corsten (CDU)
Hans-Wilhelm Dohmen
Helmut Etschenberg
Rudi Frischmuth
Dr. Thomas Griese
Claus Haase (SPD)
Hendrik Hackmann
Michael Kirsch
Landrat Kreis Düren
Kreis Düren
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Kreis Düren
Städteregionsrat
Kreis Düren
StädteRegion
Ratsmitglied
StädteRegion
StädteRegion
19
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
ab 13.12.12
ab 29.3.12
bis 13.1.12 (verstorben)
Oliver Krischer
Jochen Luczak (Grüne)
Iris Lürken (CDU)
Gudula Metz
Jürgen Neesen
Marcel Philipp
Sibylle Reuß (SPD)
Dr. Philipp Rohde
Karl Schavier
Ulla Thönissen
Walter Welter
Otto Zimmermann
Kreis Düren
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Kreis Düren
StädteRegion
Oberbürgermeister
Ratsmitglied
StädteRegion
Kreis Düren
StädteRegion
StädteRegion
StädteRegion
Zusammensetzung der Organe
Organe des Zweckverbandes sind die Verbandsversammlung und der Verbandsvorsteher. Die Verbandsversammlung nimmt die Aufgaben des Werksausschusses und der Verbandsvorsteher die der
Werksleitung entsprechend (§§ 2, 5 EigVO i.V.m. §18 Abs.3 GkG) wahr.
Verbandsvorsteher
Der Verbandsvorsteher führt die laufenden Geschäfte sowie nach Maßgabe der Gesetze, der Verbandssatzung und der Beschlüsse der Verbandsversammlung die übrige Verwaltung des Zweckverbandes. Er vertritt den Zweckverband gerichtlich und außergerichtlich. Der Verbandsvorsteher
muss Hauptverwaltungsbeamter eines Mitglieds des Zweckverbands sein. Der Verbandsvorsteher
wird auf die Dauer von 2 Jahren gewählt. Die Hauptverwaltungsbeamten der Mitglieder des
Zweckverbandes wechseln sich als Verbandsvorsteher im 2-Jahres-Rhythmus ab. Die Reihenfolge
bestimmt sich nach der alphabetischen Abfolge der Verbandsmitglieder (Städteregion Aachen,
Stadt Aachen, Kreis Düren).
Verbandsversammlung
Die Verbandsversammlung besteht aus je sieben stimmberechtigten Vertretern je Verbandsmitglied. Für jeden Vertreter wird ein Stellvertreter für den Fall der Verhinderung bestellt.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
20
2010
24
2011
0%
7.666 100%
2
0%
7.692
24
2012
0%
7.268 100%
2
0%
7.294
24
0%
7.408 100%
0
0%
7.432
26
0%
26
0%
26
0%
542
7%
449
6%
724
10%
7.124
93%
6.819
93%
6.683
90%
0
0%
0
0%
0
0%
7.692
7.294
7.432
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
44.124
43.683
42.558
4
138
1
Betriebsleistung
44.128
43.821
42.559
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
43.808
43.358
42.217
198
175
185
0
0
0
116
274
145
6
13
11
-6
-13
-11
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
0
0
0
Steuern
0
0
0
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
0
0
0
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebserfolg
Finanzerfolg
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Der Zweckverband erhebt von seinen Mitgliedern eine Umlage, soweit seine sonstigen Einnahmen,
insbesondere Gebühren und Beiträge, zur Deckung des Finanzbedarfs nicht ausreichen. Für die
Berechnung der Umlage wird die Einwohnerzahl des einzelnen Verbandsmitgliedes zur Zahl der
Gesamteinwohner im Verbandsgebiet ins Verhältnis gesetzt. Soweit die Notwendigkeit einer Umlage aus einer Aufgabenerfüllung des Zweckverbandes resultiert, die dieser lediglich für einzelne
Verbandsmitglieder erfüllt, können nur diese hierfür zu einer Umlage herangezogen werden.
Lagebericht
A. Geschäftsverlauf 2012
1. Allgemeines
Die Geschäftsentwicklung des ZEW im Jahre 2012 lag im Bereich der Erwartungen.
Die von der Landesregierung NRW beabsichtigte Neufassung des Abfallwirtschaftsplanes (AWP) ist
weiterhin in der Erarbeitung. Die Datenerhebung ist nach Beteiligung der Gebietskörperschaften
und der Unteren Abfallwirtschaftsbehörden abgeschlossen. Z. Z. werden diese Daten von Experten
ausgewertet und Prognosen zur Müllmengenentwicklung und Kapazitätsbedarf von Entsorgungsanlagen unter Berücksichtigung der Bevölkerungsentwicklung erstellt.
Das NRW-Umweltministerium strebt an, Kooperationen zwischen den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern auf freiwilliger Basis zu erreichen. Die aktuelle Entwicklung gibt allerdings Grund
zu großer Skepsis. Aktuell sind die Kreise, deren Anlieferverträge zu Müllverbrennungsanlagen
auslaufen, bemüht, durch europaweite Ausschreibungen möglichst günstige Entsorgungspreise zu
erzielen. Hierbei findet das Nähe-Prinzip (möglichst zur nächstgelegenen Müllverbrennungsanlage
liefern) kaum Beachtung.
Am 01.06.2012 ist das Kreislaufwirtschaftsgesetz in Kraft getreten und hat das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz abgelöst. Dadurch haben sich zahlreiche Neuerungen ergeben.
Eine wesentliche Änderung zur alten Rechtslage stellen die Regelungen zu "gewerblichen/ gemeinnützigen Sammlungen", als Ausnahme von den bestehenden kommunalen Überlassungspflichten bei Abfällen zur Verwertung aus privaten Haushaltungen, dar.
Dies kann gravierende Auswirkungen auf die Abfallmengen, die dem ZEW zukünftig überlassen
werden, haben, denn die neue Rechtslage weitet die Möglichkeiten für gewerbliche und gemein21
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
nützige Sammlungen erheblich aus. Als Beispiel sind hier die sog. Tür-/Straßensammlungen, Entrümpelungsdienste, Kleidersammelcontainer oder privatwirtschaftlich betriebene Wertstoffhöfe zu
nennen. Gewerbliche Sammlungen können nur dann verhindert werden, wenn diesen überwiegend
öffentliche Interessen entgegenstehen und sie im Falle ihrer Durchführung - auch im Zusammenwirken mit weiteren gewerblichen/gemeinnützigen Sammlungen - zu einer Gefährdung der Funktionsfähigkeit der öffentlich-rechtlichen Entsorgung sowie zu einer wesentlichen Beeinträchtigung
der öffentlich-rechtlichen Planungs- und Organisationsverantwortung führt. Der Nachweis dieser
Gefährdung gestaltet sich jedoch in der Praxis schwierig, weil viele Sammlungen nicht oder nicht
ordnungsgemäß unter Vorlage umfangreicher und aussagekräftiger Angaben zu Menge, Sammelsystem, -häufigkeit, -zeitraum und -gebiet sowie zum Verwertungsweg angezeigt werden und
daher in die Betrachtung der Gesamtmenge, die den öffentlich-rechtlichen Entsorgungssystemen
entzogen werden, nicht einfließen können.
Wenn sich eine gewerbliche Sammlung als wesentlich leistungsfähiger darstellt, kann eine Zulassung, ggfs. unter Aufnahme von Auflagen, Befristungen oder Hinweisen, durch die Untere Abtallwirtschaftsbehörde erfolgen.
Unter Zugrundelegung des Abfallwirtschaftskonzeptes des ZEW ist es - in enger Absprache mit den
Städten und Gemeinden - daher von enormer Bedeutung, die getrennte Erfassung von möglichst
vielen Abfallfraktionen vorrangig in Eigenerledigung und evtl. unter Einbindung gewerblicher/
gemeinnütziger Sammler voranzutreiben bzw. zu gewährleisten.
Zur Verbesserung der Wertstofferfassung hat die Verbandsversammlung ferner die Einrichtung
weiterer Entsorgungs- und Logistik-Centren (ELC) beschlossen. Für den südlichen Bereich der StädteRegion Aachen wird ein Standort in Monschau-lmgenbroich eingerichtet. Ein weiteres ELC ist im
Nordkreis Düren geplant. Derzeit wird eine Fläche im Gewerbegebiet Inden Pier auf Eignung geprüft.
Das im Hinblick auf die ab 2015 umzusetzende Wertstofferfassung zu erlassene Wertstoffgesetz
des Bundes befindet sich noch immer in Vorbereitung durch die Bundesregierung.
Am Standort der Kompostierungsanlage in Würselen ist die in 2011 errichtete Vergärungsanlage in
Betrieb genommen worden. ln 2012 wurden ca. 16.800 t Bioabfall der Vergärung zugeführt und
ca. 2,27 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugt.
2. Entwicklung der Umsätze und entsorgten Mengen
Die Umsatzerlöse im Jahr 2012 lagen mit insg. TEUR 42.558 um 2,6% unter dem Vorjahresniveau
(TEUR 43.683). Während die Umsätze aus dem Herkunftsbereich Stadt Aachen (TEUR 13.177; Vj.
TEUR 13.397) und StädteRegion Aachen (TEUR15.154; Vj. TEUR 15.543) nur unwesentlich unter
dem Vorjahr lagen, gingen die Umsätze aus dem Kreis Düren (TEUR 13.639; Vj. TEUR 14.024) um
über 2,75% zurück.
3. Anlagenbetrieb
Der ZEW betreibt kein operatives Geschäft. Mit der Erfüllung der dem ZEW übertragenen abfallwirtschaftlichen Aufgaben hat der ZEW die AWA Entsorgung GmbH beauftragt. Diese betreibt die
notwendigen Anlagen oder bedient sich in Teilbereichen auch externer Entsorgungsmöglichkeiten.
4. Investitionen
Da sich der ZEW zur Erfüllung seiner Aufgaben im Wesentlichen der AWA Entsorgung GmbH bedient, ergeben sich in der Regel keine nennenswerten Investitionen. Im Geschäftsjahr 2012 wurden
keine Investitionen getätigt.
5. Finanzierung
Die Aktivitäten des Geschäftsjahres 2012 konnten aus den vorhandenen liquiden Mitteln finanziert
werden. Eine Aufnahme von Fremdmitteln war nicht erforderlich.
Die Liquidität des Unternehmens war zu jedem Zeitpunkt des Geschäftsjahres ausreichend gesichert. Entsprechend den Vorschriften des Kommunalabgabengesetzes hat der ZEW das Recht,
seine Aufwendungen in voller Höhe in die von den Abfallerzeugern zu erhebenden Gebühren einzubeziehen.
22
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
6. Personalentwicklung
Neben den drei hauptamtlichen Mitarbeitern des ZEW war im Berichtsjahr auch eine Aushilfskraft
in geringem Umfang beschäftigt. Im Jahr 2012 wurden, bezogen auf Vollzeitstellen, insgesamt
2,69 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt.
Im Übrigen bedient sich der ZEW zur Erfüllung seiner Aufgaben überwiegend der AWA Entsorgung
GmbH als beherrschter Tochtergesellschaft. Als rechtliche Grundlage dient ein diesbezüglicher
Geschäftsbesorgungsvertrag.
7. Umweltschutz
Der ZEW als öffentlich-rechtlicher Entsorgungsträger hat Vorbildfunktion beim Umweltschutz. Die
mit dem operativen Geschäft beauftragte AWA Entsorgung GmbH ist vertraglich verpflichtet, Entsorgungsanlagen gesetzes- und genehmigungskonform zu betreiben und erfüllt dies auch konsequent und zuverlässig.
8. Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres 2012
Das Kreislaufwirtschaftsgesetz ist am 01.06.2012 in Kraft getreten. Wesentliche nachteilige Auswirkungen können sich für den ZEW aus den neuen Regelungen zu gewerblichen/gemeinnützigen
Sammlungen ergeben.
Die Errichtung weiterer Entsorgungs- und Logistikcentren (ELC) im Verbandsgebiet wurde von der
Verbandsversammlung beschlossen. Die Umsetzung erfolgt sukzessive. Die Vergärungsanlage am
Standort Würselen wurde in Betrieb genommen und arbeitet zuverlässig.
B. Lage des Zweckverbandes
1. Vermögens- und Finanzlage
Die Vermögens- und Finanzlage des Zweckverbandes Entsorgungsregion West (ZEW) ist weiterhin
geordnet.
Das Anlagevermögen ist von stark untergeordneter Bedeutung. Zur Erfüllung seiner Aufgaben
bedient sich der ZEW im Wesentlichen der AWA Entsorgung GmbH, an der er mehrheitlich beteiligt
ist. Dort und in Tochtergesellschaften der AWA Entsorgung GmbH werden auch die Entsorgungsanlagen betrieben.
Im Umlaufvermögen ist unter den Sonstigen Vermögensgegenständen eine Position in Höhe von
TEUR 1.139 ausgewiesen, deren Sachverhalt in einem Vorgang der MVA Weisweiler GmbH & Co.
KG im Rahmen des Erwerbs der MVA im Jahr 2008 begründet liegt und in dessen Folge auch Auswirkungen auf die Kosten der AWA Entsorgung GmbH sowie des Zweckverbandes Entsorgungsregion West verbunden sind. Unter Anwendung entgeltrechtlicher Wahlrechte werden diese Kosten
ratierlich in die Entgelte der kommenden Jahre eingerechnet, was unter Berücksichtigung der
erforderlichen Gesellschafter- und Gremienbeschlüsse zu bilanziellen Konsequenzen führte. Hieraus resultiert auch der Ausweis einer Position in gleicher Höhe unter den Verbindlichkeiten.
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (TEUR 4.994; Vj. TEUR 5.238) beinhalten einen Betrag von TEUR 1.139 aus dem Vorgang bezüglich der Moena-Mietnebenkosten. Unter
den Verbindlichkeiten gegenüber Verbandsmitgliedern ist eine Verbindlichkeit gegenüber dem
Kreis Düren (TEUR 1.684; Vj, TEUR 1.563) bzw. den Gebührenzahlern aus dem Kreisgebiet Düren
ausgewiesen, der aus einer Abstandszahlung aus dem Jahr 2008 resultiert und seinen Ursprung in
einem Vertrag aus dem Jahre 1992 zwischen dem Kreis Düren und der Stadt Düsseldorf hat.
Die Kapitalflussrechnung weist einen Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätrgkeit in Höhe
von TEUR 397 aus.
Aus dem speziellen Vorgang einer Ausgleichszahlung, die beim ZEW im Verhältnis zum Kreis Düren
einen Darlehenscharakter hat, resultieren Auswirkungen auf die Finanzierungstätigkeit, wobei
verschiedene Sachverhalte in der Entwicklung dieser Position im Berichtsjahr insgesamt zu einem
Mittelzufluss von TEUR 121 führten.
Insgesamt ergibt sich im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme des Finanzmittelfonds um TEUR 518
auf nunmehr TEUR 3.908.
23
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Bilanzielle Kennzahlen sind aufgrund des besonderen Status des ZEW sowie durch das rechtliche
und strukturelle Umfeld nur von geringer Aussagekraft und für eine betriebswirtschaftlichanalytische Bewertung nur eingeschränkt heranzuziehen.
Der Anlagendeckungsgrad I (Eigenkapital/ Anlagevermögen) weist einen Wert von 106 % aus,
dagegen ist die Liquidität I. Grades (liquide Mittel/ kurzfristiges Fremdkapital) mit 66 % schwach,
wird aber dadurch relativiert, dass der weit überwiegende Anteil des kurzfristigen Fremdkapitals
aus Verbindlichkeiten gegenüber der AWA Entsorgung GmbH besteht. Zudem weist die Liquidität
II. Grades (liquide Mittel + kurzfristige Forderungen/kurzfristiges Fremdkapital) mit 109 % einen
deutlich besseren Wert auf.
Auch die Eigenkapitalquote (0,34 %) ist auf den ersten Blick sehr schwach, aufgrund der besonderen Bedingungen aber nicht bedrohlich und kann somit akzeptiert werden.
2. Ertragslage
Aussagen zur Umsatzentwicklung wurden bereits getroffen.
Da die Entsorgungsaufwendungen als wesentliche Kostenposition durch die mengenabhängige
Abrechnung einen variablen Charakter haben und in der ZEW-Struktur mit dem Umsatz stark korrelieren, kann es i.d.R. beim Rohergebnis nur zu geringen Planabweichungen und nicht zu großen
Ausschlägen kommen. Das Rohergebnis (TEUR 341; Vj. TEUR 463) deckt die übrigen Verwaltungskosten. Das Geschäftsjahr schließt mit einem ausgeglichenen Jahresergebnis.
Da der ZEW seine Gebühren auf LSP-Basis kalkuliert, sind die Gewinnmöglichkeiten strukturell sehr
begrenzt. Umgekehrt kann es über mehrere Perioden gesehen nicht zu dauerhaften Verlusten
kommen. Vor Zuführung zur Rückstellung für Rückerstattungsverpflichtungen an die Bürger wies
der ZEW ein positives Ergebnis in Höhe von TEUR 50 aus.
C. Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung
Der Marktpreis für gewerbliche Abfälle hat sich weiter nach unten entwickelt. Die Auslastung der
MVA und die Erlöse für die Annahme gewerblicher Abfälle zur Verwertung haben Auswirkungen
auf die Entgelte, die die AWA dem ZEW in Rechnung stellt.
Die Regelungen zu gewerblichen/gemeinnützigen Sammlungen im neuen Kreislaufwirtschaftsgesetz, als Ausnahme von den bestehenden kommunalen Überlassungspflichten bei Abfällen zur
Verwertung aus privaten Haushaltungen, könnten zusätzlich nachteilige Auswirkungen auf die
Mengenentwicklung und Erlöse des ZEW mit entsprechenden negativen Folgen auf die Abfallgebühren haben.
D. Entwicklung nach dem Abschlussstichtag
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Abschlussstichtag, die einen Einfluss auf den Jahresabschluss haben könnten, sind nicht bekannt.
24
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
AWA Entsorgung GmbH
Eschweiler
Allgemeine Angaben
Firma
AWA Entsorgung GmbH
Sitz
Zum Hagelkreuz 24, 52249 Eschweiler
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
1991
Gesellschafter
Geschäftsführer Ulrich Koch
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
640.000,00 EUR
Mitarbeiter
77 (Durchschnitt)
Internet
www.awa-gmbh.de
Gegenstand des Unternehmens
Hierzu zählen die Wahrnehmung, Koordination und Durchführung von abfallwirtschaftlichen Aufgaben. Daneben spielen Planung, Vorbereitung, Einleitung und Durchführung von Genehmigungsverfahren für Anlagen zur Sortierung, stofflichen Verwertung, thermischen oder sonstigen Behandlungen und Ablagerungen von Siedlungsabfällen sowie Errichtung und Betrieb entsprechender
Anlagen eine Rolle.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Ulrich Koch
Aufsichtsrat
Vorsitzender
stellv. Vorsitzender
ab 22.10.12
bis 22.10.12
Helmut Etschenberg
Ferdinand Corsten (CDU)
Michael Bayer
Johannes Blees (CDU)
Peter Blum (FDP)
Prof. Dr.-Ing. Peter Doetsch
Hans-Wilhelm Dohmen
Rudi Frischmuth
Claus Haase (SPD)
Michael Kirsch
Werner Krickel
Oliver Krischer
Jochen Luczak (Grüne)
Gudula Metz
Folker Moschel
Jürgen Neesen
Städteregionsrat
Ratsmitglied
IHK
sachk. Bürger
Ratsmitglied
RWTH
Kreis Düren
Kreis Düren
Ratsmitglied
StädteRegion Aachen
StädteRegion Aachen
Kreis Düren
Ratsmitglied
Kreis Düren
StädteRegion Aachen
StädteRegion Aachen
25
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
ab 22.6.12
bis 13.1.12 (verstorben)
Marcel Philipp
Sibylle Reuß (SPD)
Dr. Philipp Rohde
Karl Schavier
Josef-Johann Schmitz
Wolfgang Spelthahn
Ulla Thönissen
Walter Welter
Ralf Woelk
Otto Zimmermann
Oberbürgermeister
Ratsmitglied
StädteRegion Aachen
Kreis Düren
Kreis Düren
Landrat Kreis Düren
StädteRegion Aachen
StädteRegion Aachen
DGB
StädteRegion Aachen
Darüber hinaus entsendet jedes Mitglied des ZEW eine fachkundige Person mit beratender Stimme.
Dies sind die Umweltdezernenten/innen:
Dr. Lothar Barth
Hans Martin Steins
Uwe Zink
Beigeordneter Stadt Aachen
Kreis Düren
StädteRegion Aachen
Weiterhin nimmt ein Vertreter des Betriebsrates mit beratender Stimme an der Sitzung des
Aufsichtsrates teil.
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Gesellschaft kann einen oder mehrere Geschäftsführer haben. Die Zahl der Geschäftsführer
richtet sich nach dem Aufgabenumfang der Gesellschaft. Ist nur ein Geschäftsführer vorhanden, so
ist er stets alleinvertretungsberechtigt. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, kann einer der
Geschäftsführer durch Beschluss der Gesellschafterversammlung zum Vorsitzenden bestimmt
werden.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus 24 stimmberechtigten und vier beratenden Mitgliedern. 21 stimmberechtigte Mitglieder des Aufsichtsrates und ihre Stellvertreter werden von der Verbandsversammlung des Zweckverbands Entsorgungsregion West bestellt und in den Aufsichtsrat entsandt. Drei
stimmberechtigte Aufsichtsratsmitglieder und ihre Stellvertreter werden auf Vorschlag der Gesellschafterversammlung durch Mehrheitsbeschluss des Aufsichtsrates bestellt (je ein Mitglied von
IHK, DGB, RWTH). Darüber hinaus entsendet jedes Mitglied des ZEW eine fachkundige Person mit
beratender Stimme. Weiterhin nimmt ein Vertreter des Betriebsrates mit beratender Stimme an der
Sitzung des Aufsichtsrates teil.
Gesellschafterversammlung
In der Gesellschafterversammlung werden die Gesellschafter durch ihre gesetzlichen Vertreter
vertreten. Darüber hinaus kann sich jeder Gesellschafter durch rechtsgeschäftliche Vertreter vertreten lassen, sofern es sich hierbei um Angehörige der Verwaltung des vertretenen Gesellschafters
handelt. Abweichend hiervon kann die Gesellschafterversammlung weitere Personen als Vertreter
oder Beistand in der Gesellschafterversammlung zulassen.
26
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2010
2011
2012
Anlagevermögen
19.818 35%
27.947 41%
28.628 40%
Umlaufvermögen
36.381 63%
40.327 59%
43.666 60%
Rechnungsabgrenzungsposten
1.119
2%
71
0%
0%
Bilanzsumme Aktiva
57.318
Eigenkapital
11.152 19%
6.938 10%
Rückstellungen
24.315 42%
32.850 48%
37.976 53%
Verbindlichkeiten
21.306 37%
28.044 41%
27.909 39%
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
545
68.345
25
1%
513
72.319
1%
5.953
480
57.318
68.345
72.319
2010
2011
2012
41.240
43.778
43.336
3.698
5.640
5.357
Betriebsleistung
44.938
49.418
48.693
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
35.017
36.762
34.473
Personalaufwand
4.683
4.464
4.709
Abschreibungen
1.300
1.280
1.774
Sonstige betriebliche Aufwendungen
4.613
5.178
4.819
-675
1.734
2.917
Finanzerfolg
2.079
10.843
-351
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
1.403
12.577
2.566
-718
-16.569
0
-1.623
222
3.550
2.308
-4.214
-984
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Betriebserfolg
Außerordentliches Ergebnis
Steuern
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
8%
1%
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Über die Ergebnisverwendung – d.h. über die Verwendung des Jahresüberschusses zuzüglich eines
Gewinnvortrages und abzüglich eines Verlustvortrages oder, soweit einschlägig, über die Verwendung des Bilanzgewinnes – entscheidet die Gesellschafterversammlung nach freiem Ermessen. Die
Gesellschafterversammlung kann insbesondere beschließen, dass das Ergebnis ganz oder teilweise
in Gewinnrücklagen eingestellt oder auf neue Rechnung vorgetragen oder wird.
Soweit die Ergebnisse aus der Wahrnehmung von Aufgaben resultieren, die die Gesellschafter in
gleichem Umfange auf die AWA Entsorgung GmbH übertragen haben, erfolgt die Ergebnisverteilung im Verhältnis der Geschäftsanteile zueinander. Im Übrigen erfolgt die Ergebnisverteilung nach
dem Ergebnis der jeweiligen von den Gesellschaftern übertragenen Aufgaben.
27
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Lagebericht
Geschäftsverlauf 2012
Trotz widriger Gesamtumstände konnte das Geschäftsjahr 2012 erfolgreich abgeschlossen werden.
Alle wirtschaftlichen, abfallwirtschaftlichen und ökologischen Ziele konnten eingehalten werden.
Ein stattlich positives Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit spiegelt das Engagement von
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wider.
Abfallwirtschaftliche Entwicklung und entsorgte Mengen
Die AWA als kommunales Unternehmen ist nicht nur nach dem Landesabfallgesetz sondern auch
aufgrund der inneren Überzeugung von Gremienmitgliedern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
zum vorbildlichen ökologischen Verhalten verpflichtet. Es kommt daher für den Geschäftserfolg der
AWA Entsorgung GmbH darauf an, dass die Abfallströme, die per Gesetz bzw. Satzung dem ZEW
zu überlassen sind, von der beauftragten AWA Entsorgung GmbH ordnungsgemäß behandelt werden. In zunehmendem Maße müssen aber auch Lösungen und Behandlungsmethoden für Stoffe
gefunden werden, deren Überlassungspflicht (noch) nicht eindeutig geregelt ist.
Zu den Abfallströmen im Einzelnen:
Abfälle zur Beseitigung inkl. Sperrmüll aus dem Bereich der Privathaushalte
An der Grundsystematik der Zuständigkeit für diese Stoffgruppe hat das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz, das zum 01.06.2012 in Kraft getreten ist, nichts geändert. Nach wie vor müssen alle Städte
und Gemeinden im Gebiet des ZEW (Zweckverband Entsorgungsregion West) ihre Abfallmengen in
die von der AWA betriebenen abfallwirtschaftlichen Anlagen andienen. Insgesamt 15 Städte und
Gemeinden sowie die 10 Mitgliedskommunen der RegioEntsorgung AöR beliefern zuverlässig die
AWA-Anlagen.
Auch als ein Großfeuer das ELC Horm am 02.09.2012 in Mitleidenschaft gezogen hatte, konnten
alle abfallwirtschaftlichen Dienstleistungen für die betroffenen Kommunen zuverlässig erbracht
werden. Dabei haben die Kommunen auch außerordentlich flexibel auf diesen ungewohnten Zustand reagiert.
Zurückhaltender entwickeln sich die Anlieferungen aus dem Bereich Industrie, Handel, Handwerk
und Gewerbe. Die private Entsorgungswirtschaft bemüht sich zum Teil, selbst Abfallgemische der
öffentlichen Entsorgungspflicht zu entziehen und versucht, den Abfallerzeugern eine Verwertung
außerhalb der AWA-Anlagen mit attraktiven Preisen schmackhaft zu machen. Der leichte Rückgang
der an sich überlassungspflichtigen Abfallmengen in 2012 führt dazu, dass in verstärktem Maße
Stoffstromüberprüfungen im ZEW-Gebiet durchgeführt werden und die Abfallerzeuger auf die
Entsorgungspflicht in geeigneter Weise hingewiesen werden. Teilweise sind Abfallerzeuger irritiert,
wie günstig die Beseitigung sich finanziell darstellt und wie flexibel durch geeignete Behälter auf
individuelle Wünsche der Abfallerzeuger eingegangen werden kann.
Dass an AWA-Abfallbehandlungsanlagen auch entsprechende Verwertungsmaßnahmen erfolgen
können, ist bei Abfallerzeugern aus Industrie, Handel, Handwerk und Gewerbe noch nicht flächendeckend bekannt. Insofern muss die Gewerbeabfallberatung ihre Beratungsleistungen gezielt
verstärken, um dem schon seit Jahren sinkenden Anteil von Abfallmengen zur Verwertung entgegenzusteuern. Die organisatorischen und personellen Voraussetzungen dafür sind geschaffen und
werden in 2013 umgesetzt.
Überraschend erfolgreich konnten deutlich mehr als geplant Inertgemische in der Region akquiriert
werden, die zum Aufbau der Profilierung für die Rekultivierungsmaßnahmen gebraucht werden.
Durch entsprechenden Sondervorschläge in der Bauausführung aber auch durch intelligente Umplanungen konnte das noch zu verfüllende Volumen erweitert werden, so dass bis voraussichtlich
Mitte 2015 die Inertmaterialien akquiriert werden können. Zusätzliche Einnahmemöglichkeiten
sind erfreulicherweise mit diesen Aktivitäten verbunden. Im Gegenzug konnten Aufwendungen für
die Beschaffung von Baumaterialien vermieden werden.
Bioabfälle und Grünschnitt
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem gebrauchten Stromerzeugungsaggregat ist die in 2012
eingeweihte Biovergärungsanlage problemlos gelaufen. Die für die Kompostierungsanlagen in
Aachen-Brand und Alsdorf-Warden sowie in Würselen notwendigen Mengen sind zuverlässig von
28
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
den Gebietskörperschaften aus dem ZEW-Gebiet angeliefert worden. Die Tendenz, dass Grünschnittmengen im Wege der Eigenkompostierung auch durch Gemeinden insgesamt verringert
werden, ist erkennbar. Teilweise wird versucht, Bioabfälle in landwirtschaftlichen Vergärungsanlagen unterzubringen. Um die Auslastung der vom ZEW zu verantwortenden Anlagen der AWA auch
erfüllen zu können, werden diese „Abwanderungsversuche“ unterbunden.
Über die Abfallberatung wird nach wie vor Werbung für die Eigenkompostierung gemacht, sofern
dazu die gärtnerischen Voraussetzungen erfüllt sind. Gerade der pädagogische Umweg über Kindergärten und Grundschulen eignet sich hervorragend, diese Form der Kreislaufwirtschaft im Kleinen selbst zu organisieren.
Schadstoffe aus den Privathaushalten und dem Kleingewerbe
Der Quecksilbervorfall in der MVA Weisweiler in 2011 hat noch einmal sehr deutlich bewusst gemacht, wie wichtig die Schadstoffentfrachtung des Hausmülls ist. Die durch die Mobile Schadstoffsammlung gesammelten Mengen sollen aufgrund von gezielten Werbemaßnahmen gesteigert
werden.
Nach einer intensiven Analyse der Einzelergebnisse an den bisherigen Standorten konnte durch
eine Umstellung der Logistik im Kreis Düren in Absprache mit Städten und Gemeinden die Zahl der
Sammelstellen beibehalten, aber der Aufwand und die Kosten reduziert werden. Der im Gebiet der
StädteRegion Aachen bisher geübte vierteljährliche Sammlungsrhythmus konnte auf 6 Termine im
Jahr erweitert werden, wodurch die Sammelergebnisse voraussichtlich erhöht werden können.
Zusätzlich wird in 2013 an allen bestehenden und neuen ELC das Schadstoffmobil an einem Samstag im Monat stehen. Am Standort Warden werden seit Mitte 2012 an zwei Wochentagen (Dienstag und Freitag) gewerbliche Anlieferungen entgegengenommen. Zusätzlich wurde in 2012 für
Gewerbebetriebe und Schulen ein attraktives Holsystem entwickelt. Ab 2013 hat der Aufsichtsrat
für all das eine zusätzliche Stelle bewilligt. In dem Fall ist der Service für Bürger attraktiver.
Durch gezielte Informationen und durch die Möglichkeit, die die AbfallApp des ZEW bietet, besteht
für die Bevölkerung die Möglichkeit, auch in den Nachbarstädten ihre Schadstoffe bei den dortigen
Sammelterminen abgeben zu können.
Im Rahmen der Gewerbeabfallberatung werden auch die gewerblichen Abfallerzeuger zur Nutzung
der Mobilen Schadstoffsammlung animiert.
Papier, Pappe, Kartonagen (PPK) aus Privathaushalten und aus dem gewerblichen Bereich
Die durch die europaweite Ausschreibung für 1,5 Jahre festgelegte Papiervergütung hat sich bei
sinkenden Marktpreisen als außerordentlich positiv herausgestellt. Dies hat auch die Akquisition
der Gemeinde Titz und indirekt auch der Stadt Herzogenrath erleichtert, die ihre Papiermengen
ebenfalls über den ZEW vermarkten lassen. Bau und Betrieb der Papieranhalle auf dem Gelände
des ELC Warden haben sich ganz erfreulich für die Konzentration von Papiermengen und die bessere Vermarktbarkeit bewährt. Eine weitere Steigerung der Papiermengen wird angestrebt. Es zeichnet sich ab, dass mindestens zwei Kommunen im Jahr 2014 ihre Papiermengen ebenfalls wieder
über den ZEW vermarkten lassen wollen.
Wertstoffe
Im ELC Horm wurde in 2012 ein „Paperspike“ zur Trennung von Kartonagen und „DeinkingQualitäten“ installiert. Leider konnte die Maschine wegen des Brandschadens am 02.09.2012 nicht
mehr in Betrieb gehen. Das wird zur Zeit nachgeholt. In stärkerem Maße als bisher kümmert sich
die Gesellschaft – auch unter den Vorgaben des neuen Kreislaufwirtschaftsgesetzes – um Wertstoffe. Neben der zuvor beschriebenen PPK-Situation werden Elektronikschrott, Metalle, Textilien und
anderen Wertstoffe gesammelt. Dazu werden Entsorgungs- und LogistikCentren eingerichtet. Die
von der AWA Service betriebenen ELC Warden und Horm werden ergänzt durch das ELC Süd in
Monschau-Imgenbroich ab Sommer 2013 und das ELC Nord im Gewerbegebiet Inden-Pier voraussichtlich ab Herbst 2013. Andere Standorte im ZEW-Gebiet sind dafür ebenfalls im Gespräch. Den
Flächenerwerb für ein ELC Mitte in Stolberg hat der Aufsichtsrat im März 2013 beschlossen. Einige
Städte haben seit langem eigene Wertstoffhöfe im Betrieb (Aachen, Baesweiler, Düren, Herzogenrath, Würselen). Eine Vernetzung von ELC und Wertstoffhöfen ist unter dem Gesichtspunkt einer
effektiven Wertstofferfassung und nachhaltigen Rohstoffsicherung mehr als geboten.
29
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Anlagenbetrieb
MVA Weisweiler
Aufgrund von nicht-akquirierbaren Müllmengen konnte die MVA Weisweiler in den Monaten Februar bis Mai zum Teil nur in Teillastbetrieb gefahren werden. Die hohe Verfügbarkeit und der störungsfreie Betrieb ermöglichten es jedoch, dass in den verbliebenen Monaten des Jahres 2012
noch insgesamt 369.500 to verbrannt wurden. Der Wirtschaftsplan wurde damit um ca. 6.400
übererfüllt.
Das erste Betriebsjahr mit vollständig umgebauter Rauchgasreinigung hat alle ökologischen und
wirtschaftlichen Erwartungen übererfüllt. Die Einsparung von Energiekosten in Höhe von 2,5 Mio.
EUR waren nicht nur wirtschaftlich sehr erfolgreich, sondern die damit verbundenen reduzierten
Energieverbräuche haben gleichzeitig zum Umweltschutz beigetragen. Die Investition von 10 Mio.
EUR war mehr als sinnvoll.
Kompostierungsanlagen
Die Kompostierungsanlagen in Aachen-Brand, Warden und Würselen waren im Geschäftsjahr 2012
ohne Probleme bestens in Betrieb.
Der Probebetrieb bei der neu errichteten Biovergärungsanlage in Würselen konnte erfolgreich
abgeschlossen werden. Der Dauerbetrieb funktioniert inzwischen störungsfrei. Die Energieausbeute entspricht den Erwartungen.
ELC Warden/Deponie Warden
Die Arbeiten an der Schaffung des Planums für die Rekultivierungsmaßnahmen werden intensiv
vorangetrieben. Die Akquisition entsprechender Materialien läuft erfolgreich. Auch konnte durch
gezielte Akquisition anstelle von Baumaterial eine extra für die Rekultivierungsmaßnahmen notwendige Drainageschicht erworben werden. Erhebliche Aufwendungen für die Beschaffung von
Baumaterial konnten vermieden werden.
Das Änderungsverfahren zum Gebietsentwicklungsplan ist im Dezember 2012 abgeschlossen worden. Deshalb kann jetzt der Flächennutzungsplan angepasst werden. Sowohl die Bezirksregierung
Köln als auch die Stadt Eschweiler haben uns bei den jeweiligen Verfahren sehr gut unterstützt. Die
Vergabe zur Abdichtung und Rekultivierung des ersten Deponieabschnitts vor der Ortschaft
Warden erfolgte im Oktober 2012. Mit der Baumaßnahme konnte vor dem Winter 2012 aber nicht
mehr begonnen werden. Damit ist die Grundlage für die langjährige Folgenutzung des ehemaligen
Eingangsbereichs der Deponie und Teilen der Deponie gelegt.
ELC Horm
Der Geschäftsverlauf 2012 hat grundsätzlich die positiven Erwartungen erfüllt und sich im Rahmen
der kontinuierlichen Entwicklung des Geschäftsbetriebes in den zurück liegenden Jahren bewegt.
Eine Beeinträchtigung des operativen Betriebes entstand durch einen Großbrand infolge Selbstentzündung im ELC Horm. Dort wurden die für die Zwischenlagerung von Haus- und Gewerbemüll
genutzten Rotteboxen und die Abluftanlage ein Raub der Flammen.
Die Hausmüllumladung wurde unter erschwerten Bedingungen beibehalten. Der Fortgang der
Sanierung der hauptsächlich betroffenen Trocknungs- und Lagerhalle ist aktuell noch unklar, da
Versicherungsfragen zu klären sind.
Unmittelbare Auswirkungen auf das Ergebnis der AWA Entsorgung GmbH ergaben sich aus dem
Schadenfall nicht.
Auch im Geschäftsjahr 2012 wurden im ELC Horm weitere energietechnische und betriebliche
Optimierungen vorgenommen – zum Beispiel der sogenannte „Paperspike“, der zur Ertragsverbesserung im Rahmen der Papiervermarktung beitragen soll.
Sickerwasserreinigungs- und Gasnutzungsanlage
Das in 2012 installierte neue Belebtschlamm-Verfahren der Firma Lambda zeigte nach einer
schwankenden Anfahrphase zum Jahresende bereits stabile und inzwischen hervorragende Betriebsergebnisse.
30
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Die in 2012 begonnene und zwischenzeitlich abgeschlossene Anbindung an das öffentliche Gasnetz zur Vermischung von Deponie- und Netzgas sichert – wie geplant – die Wärmeversorgung des
Standortes. Im Detail müssen in 2013 aber noch Optimierungen der Steuerungstechnik erfolgen.
Personalentwicklung
Insgesamt waren 82 Personen bezogen auf Vollzeitstellen im Jahr 2012 bei der AWA Entsorgung
GmbH tätig. 14 Auszubildende werden bei der AWA Entsorgung GmbH auf ihr Berufsleben vorbereitet. Dies entspricht einer Ausbildungsquote von knapp 14 %.
Umweltschutz
Alle vom Aufsichtsrat festgelegten Umweltziele werden – wie in den vergangenen 20 Jahren –
vorbildlich umgesetzt. Selbstverständlich ist die Einhaltung aller umweltrelevanten Vorschriften
und staatlichen Vorgaben.
Erneut wurde das eingerichtete Qualitäts- und Umweltmanagement zertifiziert. Ebenso wurde die
AWA Entsorgung erneut als Entsorgungsfachbetrieb anerkannt.
Das Beteiligungsunternehmen MVA Weisweiler wird in 2013 ebenfalls ein Umwelt- und Qualitätsmanagement einführen.
Öffentlichkeitsarbeit
Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wurde zusammen mit der RegioIT eine ZEW-weite AbfallApp
entwickelt, mit der Bürgerinnen und Bürger sowie Gewerbetreibende alle für sie relevanten Abfuhrtermine, Abfallinformationen und Standorte von Entsorgungseinrichtungen und Sammelsystemen jederzeit aktuell ortsbezogen abrufen können. Die AbfallApp erfreut sich großer Beliebtheit
und ist Ausdruck eines verbesserten Services.
Sonstige wesentliche Vorgänge des Geschäftsjahres
Im Geschäftsjahr hat die steuerliche Betriebsprüfung für die Jahre 2009 bis 2011 begonnen. In
diesem Zusammenhang werden bestimmte Sachverhalte diskutiert, aus denen im Zuge aktueller
Rechtsprechung und hierauf basierender Verwaltungsanweisungen erhebliche Steuerrisiken erwachsen können. Aus Vorsichtsgründen wurden im Geschäftsjahr entsprechende Steuerrückstellungen eingestellt.
Lage der Gesellschaft
Vermögens- und Finanzlage
Die Vermögens- und Finanzlage der AWA Entsorgung GmbH ist weiterhin geordnet.
Das Gesamtvermögen der Gesellschaft in Höhe von TEUR 72.319 überschreitet den Vorjahreswert
(TEUR 68.345) um TEUR 3.974. Das Anlagevermögen ist von TEUR 27.947 im Vorjahr auf
TEUR 28.629 angestiegen. Das Umlaufvermögen (TEUR 43.665; Vorjahr T 40.327)hat sich gegenüber dem Vorjahr um TEUR 3.338 erhöht.
Auf der Passivseite hat sich das Eigenkapital um TEUR 984 reduziert. Ursächlich hierfür ist der
Jahresfehlbetrag in gleicher Höhe.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR 23.244; Vorjahr TEUR 25.379) reduzierten
sich um die planmäßigen Tilgungen.
Die Rückstellungen (TEUR 37.976; Vorjahr TEUR 32.850) erhöhten sich insgesamt um TEUR 5.126.
Hierzu haben Zuführungen zu den Steuerrückstellungen wesentlich beigetragen, die aus Vorsichtsgründen im Zusammenhang mit der begonnen steuerlichen Betriebsprüfung eingestellt wurde.
Weiterhin erfolgten Rückstellungen für Kostenüberdeckungen im Rahmen der LSP-basierenden
Kalkulation und eine Aufstockung der Rekultivierungsrückstellung im Zuge der handelsrechtlichen
Bewertungsvorschriften.
31
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Die Finanzlage stellt sich wie folgt dar:
31.12.2012
TEUR
31.12.2011
TEUR
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
14.315
3.528
Cashflow aus Investitionen
- 2.374
- 9.482
Cashflow aus Finanzierung
-1.895
8.625
Veränderung der Liquidität
10.046
2.671
11.236
8.565
21.282
11.236
Finanzmittelfonds am Anfang
des Geschäftsjahres
Finanzmittelfonds am Ende
des Geschäftsjahres
In der Kapitalflussrechnung wurden im Vergleich zum Vorjahr bei der Zuordnung bilanzieller Positionen Änderungen vorgenommen. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.
Die Eigenkapitalquote ist mit 8,2 % unter betriebswirtschaftlichen Aspekten zwar gering, aufgrund
des strukturellen und rechtlichen Umfelds erwachsen hieraus aber keine Risiken.
Das Verhältnis von Eigenkapital und langfristigem Fremdkapital zum Anlagevermögen (Anlagendeckungsgrad II) weist einen Wert von 167 % aus. Das Umlaufvermögen deckt das kurzfristige
Fremdkapital mit einem Faktor von 1,8 ab.
Ertragslage
Die ausschließlich im Inland erzielten Umsatzerlöse entfallen mit etwa EUR 42,7 Mio. (Vorjahr EUR
43,7) auf Entsorgungsentgelte, die damit um 2,3 % rückläufig waren. Hierbei ist allerdings zu
berücksichtigen, dass die Gesellschaft ihre Entgelte nach den für sie geltenden öffentlichrechtlichen Rahmenbedingungen (KAG, LSP u. a.) zu bemessen hat und diese nicht frei kalkulierbar
sind.
Die Umsatzerlöse sind somit von der Entwicklung der Entsorgungskosten abhängig, die wesentlich
von den Verbrennungskosten der MVA Weisweiler GmbH & Co. KG beeinflusst werden. Somit hat
die günstige Entwicklung der Verbrennungskosten auch entsprechende Auswirkungen auf die
Umsatzentwicklung.
Die übrigen Umsatzerlöse (TEUR 412; Vorjahr TEUR 35) betreffen Erlöse aus dem Stromverkauf,
wobei die starken Zuwächse auf die Inbetriebnahme der Vergärungsanlage zurückzuführen ist.
Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen im Wesentlichen Erlöse aus Geschäftsbesorgungen
(TEUR 1.444; Vorjahr TEUR 1.295), Schrotterlöse aus der Rostascheaufbereitung (TEUR 2.211;
Vorjahr TEUR 1.899) sowie Mieterlöse aus dem Betriebshof RegioEntsorgung (TEUR 335; Vorjahr
TEUR 338).
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen (EUR 34,3 Mio.; Vorjahr EUR 36,6 Mio.) beinhalten
Fremdleistungen für die Verbrennungskosten der MVA Weisweiler GmbH & Co. KG, für den Betrieb
der Kompostplätze Alsdorf-Warden und Würselen sowie Leistungen für den Betrieb der Zentraldeponie Alsdorf-Warden, für die Betriebsführung der Rostascheaufbereitung, Schadstoffsammlung
und für den Betrieb des Zwischenlagers. Insbesondere die günstige Entwicklung der Verbrennungskosten der MVA Weisweiler hat zu dem Rückgang beigetragen.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind insbesondere Kosten für Versicherungsbeiträge
(TEUR 607; Vorjahr TEUR 1.104), Wartung/Instandhaltung (TEUR 1.570; Vorjahr TEUR 971), Beratungs- und Prüfungskosten (TEUR 530; Vorjahr TEUR 782), Fremdleistungen (TEUR 458; Vorjahr
TEUR 408) und Öffentlichkeitsarbeit (TEUR 300; Vorjahr TEUR 281) enthalten.
Beteiligungserträge wurden in Höhe von TEUR 728 erzielt.
In den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen sind Erträge aus der Abzinsung von Rückstellungen
in Höhe von TEUR 359 (Vorjahr TEUR 4.371) enthalten, wobei der hohe Vorjahreswert im Zusammenhang mit der erforderlichen Aufstockung der Deponierückstellung steht.
32
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Die Position Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthält insbesondere Zinsaufwendungen aus der
Aufzinsung der Deponierückstellung (TEUR 915) sowie der Pensionsrückstellung und BeihilfeVerpflichtungen in Höhe von TEUR 129 (Vorjahr TEUR 116), die mit dem Ertrag aus der Aufzinsung
der Rückdeckungsversicherung (TEUR 58, Vorjahr TEUR 49) verrechnet werden.
Insgesamt war die Gesellschaft wirtschaftlich erfolgreich, was sich insbesondere bilanziell in einer
entsprechend hohen Rückstellung für zurückzuerstattende Entgelte an die Bürger niederschlägt
(2012: TEUR 2.372).
Das Rohergebnis (TEUR 14.219; Vorjahr TEUR 12.656) liegt um TEUR 1.563 (12 %) über dem des
Vorjahres, wozu ein unterproportionaler Anstieg des Materialaufwandes beigetragen hat.
Das Ergebnis vor Steuern beträgt TEUR 2.501. Die hohe Ertragsteuerbelastung von TEUR 3.485
führt letztendlich zum Ausweis eines Jahresfehlbetrages, wobei Steuerrückstellungen im Zusammenhang mit der laufenden steuerlichen Betriebsprüfung und in Verbindung mit den LSPbasierenden kalkulatorischen öffentlich-rechtlichen Rahmenbedingungen wesentlich zur Situation
beigetragen haben.
Trotz des operativ erfolgreichen Jahres schließt das Geschäftsjahr mit einem Jahresfehlbetrag in
Höhe von TEUR 984 (Vorjahr: Jahresfehlbetrag TEUR 4.214) ab. Der vergleichsweise hohe Fehlbetrag im Vorjahr ist auf Sondersachverhalte im neutralen Ergebnisbereich zurückzuführen.
Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung
Abfallmengen und Preisentwicklungen
Für die Jahre 2013 und 2014 muss damit gerechnet werden, dass sich die Hausmüllmengen reduzieren, da in entsprechende Wertstoffsammlungen Mengen fließen, die bisher unmittelbar dem
Hausmüll zugeführt wurden. Die Bereitschaft der Bevölkerung, solche Sammelsysteme auch zu
bedienen, ist erfreulich groß. Der Gesetzgeber kommt mit seinem Wertstoffgesetz nicht voran, so
dass weiter insbesondere von Kommunalbetrieben erwartet werden kann, in die Wertstofferfassung schon vorab einzusteigen, um der politischen Vorgabe, die Rohstofferfassung zu verstärken,
endlich auch tatsächlichen Rückhalt zu geben.
Die Tendenz von Industrie, Handel, Handwerk und Gewerbe, möglichst wenige Abfälle dem öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger zu überlassen, hält an. Die regional tätigen privaten Abfallbetriebe beraten die Abfallerzeuger in dieser Tendenz und locken mit günstigen Preisen.
Die Mitverbrennungsmöglichkeiten in Braun- und Steinkohlekraftwerken sind nach wie vor groß
und finanziell attraktiv. Die Aufbereitung von Haus- und Gewerbeabfällen rechnet sich offensichtlich nach wie vor angesichts des enormen Preisunterschiedes zwischen MVA-Preisen und Mitverbrennungspreisen.
Die Kosten des „Auslastungsmanagements“ müssen nach wie vor aufgebracht werden, so dass die
Kostenungerechtigkeiten zwischen Bürgern und Gewerbe bestehen bleiben.
Landesabfallplan NRW
Die Aufstellung des Landesabfallplans durch das NRW Umweltministerium wird intensiv vorangetrieben, die ökologische Orientierung des neuen LAP ist deutlich erkennbar. Ob allerdings wegen
der vielen europaweiten Ausschreibungen noch genügend Mengen für eine gerechte Auslastung
von Müllverbrennungsanlagen und anderen abfallwirtschaftlichen Behandlungsanlagen zur Verfügung steht, bleibt offen.
Es ist zu befürchten, dass gute ökologische Vorhaben der Landesregierung verpuffen werden.
Primärenergieproduktion
Durch den erfolgreichen Betrieb der Biovergärungsanlage in Würselen ist der Einstieg in die Energieproduktion gelungen.
Risikomanagement
Das Risikomanagementsystem (RMS) wird intensiv gelebt. In monatlichen Telefonkonferenzen
tauschen sich die Geschäftsleitung und die externen Berater des RMS eingehend aus. Halbjährlich
erörtern die Berater die Probleme mit der Geschäftsleitung und den Abteilungsleitern vor Ort. Die
33
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Aktualisierung der Risiken ist damit gewährleistet. Gekennzeichnet wird die Risikosituation der
AWA Entsorgung durch typische Risiken wie die Unsicherheit bei Müllmengen, die Unklarheiten bei
der rechtlichen Regelung von Zuständigkeiten und künftigen Verantwortungen (Wertstoffgesetz),
standardmäßig sind die typischen Betriebsrisiken beim Betrieb von technischen Anlagen. Das
Großbrandereignis im ELC Horm hat dies anschaulich unter Beweis gestellt.
34
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
MVA Weisweiler
GmbH & Co. KG
Eschweiler
Allgemeine Angaben
Firma
MVA Weisweiler GmbH & Co. KG
Sitz
Zum Hagelkreuz 22, 52249 Eschweiler
Rechtsform
GmbH & Co. KG
Gründungsjahr
1997
Gesellschafter
Geschäftsführer Ulrich Koch, Andreas Fries
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
12.784.00,00 EUR
Mitarbeiter
11,75 (Durchschnitt)
Internet
www.mva-weisweiler.de
Gegenstand des Unternehmens
Hierzu zählen die Fertigstellung sowie die Betriebsübernahme und der Betrieb der MVA Weisweiler.
Zudem der wirtschaftliche und umweltverträgliche Betrieb und die technische Weiterentwicklung
der MVA Weisweiler. Zu den Aufgaben gehören alle damit verbundenen Geschäftstätigkeiten,
Betrieb und Betriebsführung von Vorschalt- und Sortieranlagen, Reststoffaufbereitungsanlagen
und Deponien […] und die Beteiligung an anderen Unternehmungen.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Ulrich Koch, Andreas Fries
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Helmut Etschenberg
stv. Vorsitzender bis 7.9.12
Carsten Liedtke
stv. Vorsitzende ab 7.9.12 und
Mitglied des AR seit 1.6.12
Kerstin Abraham
Bernfried Ahle
Willi Bündgens
Ferdinand Corsten (CDU)
bis 31.5.12 und ab 6.8.12
Michael Depenbrock
Claus Haase (SPD)
bis 6.8.12
Nikolaus Houben
Dr. Hermann-Josef Roos
Josef-Johann Schmitz
Wolfgang Spelthahn
Reinhard Van Vlodrop
Beratende Mitglieder
Rudi Bertram
Städteregionsrat
Stadtwerke Krefeld AG
Stadtwerke Krefeld AG
EGN
StädteRegion
Ratsmitglied
Stadtwerke Krefeld AG
Ratsmitglied
EGN
EGN
Kreis Düren
Landrat Kreis Düren
EGN
Stadt Eschweiler
35
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
bis 12.6.12
ab 12.6.12
Uwe Zink
Gisela Nacken
Dr. Lothar Barth
StädteRegion
Beigeordnete Stadt Aachen
Beigeordneter Stadt Aachen
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Zur Geschäftsführung und Vertretung ist die Komplementärin berechtigt und verpflichtet.
Gesellschafterversammlung
Die von den beiden Gesellschaftern AWA Entsorgung GmbH und Entsorgungsgesellschaft Niederrhein mbH (EGN) zu entsendenden Mitglieder. Die Gesellschafterversammlung wählt für die Dauer
zweier aufeinanderfolgender Geschäftsjahre aus ihrer Mitte einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter. Der Vorsitz wechselt zwischen einem von der AWA und einem von der EGN entsandten
Mitglied. Stellvertreter ist jeweils ein von dem anderen Gesellschafter entsandtes Mitglied.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2011
2012
Anlagevermögen
115.165 77%
99.189 75%
84.425 82%
Umlaufvermögen
34.397 23%
32.296 24%
17.449 17%
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
560
0%
150.122
562
0%
132.047
559
1%
102.433
Eigenkapital
5.000
3%
5.000
4%
5.000
5%
Rückstellungen
6.950
5%
5.436
4%
5.311
5%
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
138.172 92%
121.611 92%
0
0
0%
92.122 90%
0%
0%
150.122
132.047
102.433
2010
2011
2012
57.291
56.605
52.541
1.321
14.390
298
Betriebsleistung
58.612
70.994
52.839
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
28.904
25.579
28.402
902
958
1.027
16.930
21.035
14.847
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2.352
2.536
2.409
Betriebserfolg
9.523
20.886
6.155
-6.082
-4.907
-4.200
3.441
15.979
1.955
Außerordentliches Ergebnis
-10
0
0
Steuern
241
2.503
499
3.191
13.475
1.456
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
36
2010
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Es besteht keine unmittelbare Verbindung zum städtischen Haushalt.
Lagebericht
Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft
Das Geschäftsjahr 2012 war trotz einiger unerfreulicher Entwicklungen im Frühjahr gleichwohl
technisch und wirtschaftlich erfolgreich.
In den Monaten Februar bis Mai 2012 konnte aufgrund von fehlenden Müllmengen die Anlage nur
in Teillast gefahren werden. Die technisch hohe Verfügbarkeit der Anlage ermöglichte es, in den
Monaten Juni bis Dezember das gesteckte Ziel des Wirtschaftsplans 2012 nicht nur zu erreichen,
sondern um 6.366 Tonnen sogar zu überschreiten.
Das erste volle Geschäftsjahr mit einer gut funktionierenden modifizierten Rauchgasreinigungsanlage hat anschaulich unter Beweis gestellt, dass sich diese Investitionen in technischer und kaufmännischer Hinsicht gelohnt haben.
Anlagenbetrieb
AWA Entsorgung GmbH (AWA) und Entsorgungsgesellschaft Niederrhein GmbH (EGN) sind als
Gesellschafter und Auslastungspartner die „Hauptkunden“ der MVA Weisweiler GmbH & Co. KG
(MVA KG). Beide Gesellschafter haben sich im Geschäftsjahr 2012 bemüht, ihre übernommenen
Pflichten nicht nur zu erfüllen, sondern in jeder Hinsicht zu überschreiten, um einen wirtschaftlichen Erfolg der MVA KG zu gewährleisten. Schließlich waren beide Auslastungspartner auch in den
Monaten März bis Juli nur in der Lage, ihr Pflichtkontingent zu erfüllen. Wegen der überraschend
negativen Entwicklung am Abfallmarkt zu Beginn des Jahres konnten die Kapazitäten, die technisch zur Verfügung gestanden haben, nicht vollständig genutzt werden.
Umso erfreulicher waren die Anstrengungen beider Gesellschafter, in den Monaten Juli bis Dezember 2012 die zuvor dargestellte Schwächephase wieder auszugleichen. Immerhin gelang es der
MVA KG damit, ca. 6.400 Tonnen über dem gesetzten Wirtschaftsplanziel von 369.500 Tonnen
thermisch zu behandeln.
Durch ein gezieltes Stoffstrommanagement gelang es den Beteiligten die technisch zur Verfügung
gestellte Verbrennungskapazität effektiv zu nutzen, auch wenn das vom Gesellschafter AWA in
den letzten Jahren genutzte Zwischenlager in Hürtgenwald-Horm Anfang September durch ein
Großfeuer nicht mehr bis zum Ende 2012 zur Verfügung stand.
In der Revisionsphase vom 16.01. bis 13.02.2012 der Linie 1 konnte die Müllverbrennungsanlage
immer mit zwei Linien betrieben und somit Verbrennungsengpässe vermieden werden.
Insgesamt lag die Zeitverfügbarkeit an allen drei Linien in 2012 im Mittel bei 93%; dies ist der
höchste Wert in der Unternehmensgeschichte.
Die im Geschäftsjahr 2011 erfolgte Modernisierung der Leittechnik hat ihre Bewährungsprobe in
2012 im Langzeitbetrieb bestanden. Der Umbau der Rauchgasreinigungsanlage in den Jahren 2010
und 2011 ermöglichte es, in 2012 erstmals während eines vollständigen Geschäftsjahres die MVA
Weisweiler mit dieser neuen Technik zu betreiben. Alle Erwartungen an die Energieeinsparungen
konnten sogar übertroffen werden.
Die Dampfproduktion war im Geschäftsjahr 2012 stetig, zuverlässig und lag mit 1.167.017 Tonnen,
trotz der Teillastzeiten bei 86%. Betriebsintern konnte der Energieverbrauch –insbesondere auch
wegen der umgebauten Rauchgasreinigung- erneut um ca. 25 Prozent gesenkt werden. Hier zeigt
sich aber auch, dass das seit mehr als 10 Jahren konsequent verfolgte Ziel der Verbesserung der
Energieeffizienz richtig war und erkennbare Früchte trägt.
Abfallwirtschaftliche Situation
Wie in den vergangenen Jahren bereits geschildert, stehen die Müllverbrennungsanlagen in NRW,
aber auch bundesweit untereinander in massiver Konkurrenz. Gemeinsam sind wiederum alle
37
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Müllverbrennungsanlagen dem harten Wettbewerb mit EBS-Kraftwerken und den Möglichkeiten
der Mitverbrennungsanlagen ausgesetzt.
Eine konsequente Stoffstromkontrolle ist im Land NRW völlig zum Erliegen gekommen. Wenn aufbereitete Hausmüllmengen in die Mitverbrennung geraten, wird das Potential an Müllmengen, das
die MVA’s erreicht, immer geringer. Daher sind bei europaweiten Ausschreibungen viele Mitverbrennungsanlagen bei ihren Angeboten unter die technischen Gestehungspreise der eigenen Anlage gegangen. Schließlich ist kein Anlagenbetreiber in der Lage, dauerhaft unter seinen tatsächlichen und nachweisbaren Gestehungskosten eine thermische Dienstleistung anzubieten. Auch hier
verschließen die Verantwortlichen in Behörden und Überwachungsinstitutionen ganz offensichtlich
ihre Augen.
Durch die endgültige Inbetriebnahme des EBS-Kraftwerkes in Frankfurt-Höchst ist angesichts der
dort geforderten niedrigen Preise eine Sogwirkung auf nordrheinwestfälische Abfallmengen festzustellen. Erfreulich hat sich hingegen die Mitverbrennung in Braunkohlenkraftwerken verringert.
Wirtschaftliche Situation
AWA und EGN haben beide ihr Auslastungskontingent erfüllt.
Die Vermarktung der Freien Spitze erfolgte durch beide Auslastungspartner zu Marktkonditionen.Die in die Freie Spitze gelieferte Menge der AWA belief sich auf 47.090 Tonnen. EGN hat im
Jahr 2012 38.776 Tonnen in die Freie Spitze geliefert.
Die Gesellschaft verfügte im Geschäftsjahr 2012 ständig über ausreichende Liquidität.
Die Beendigung des LSP-Nachprüfverfahren bei der RWE Power AG und die entsprechenden hälftigen Auszahlungen an die Auslastungspartner in Millionenhöhe sowie das rückläufige Zinsniveau
haben zu entsprechend geringeren Zinseinnahmen geführt.
Die betriebsinternen Maßnahmen zur Energieeinsparung haben zu erheblichen Kostenreduzierungen geführt.
Wichtige Vorgänge des Geschäftsjahres
Die von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bereits 2010 angeregte Prüfung der Stilllegung einer
Verbrennungsstraße wurde fortgesetzt.
Aufgrund des Ende 2016 auslaufenden Vertragswerks mit RWE Power AG (Dienstleistungs-, Anbindungs- und Dampfliefervertrag) hat die Geschäftsführung bereits 2011 eine Untersuchung in Auftrag gegeben, in der die Randbedingungen und wirtschaftlichen Auswirkungen aus der Umsetzung
einer umfassenden Eigenlösung (d.h. eigene Betriebsführung, eigene Energieverwertung und
-vermarktung, etc.) darzustellen und sowohl technisch als auch wirtschaftlich zu bewerten waren.
Diese Prüfung sollte sowohl auf der derzeitigen Basis eines Drei-Linien-Betriebes als auch alternativ für einen zweilinigen Betrieb ab 2017 ermittelt werden.
Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass dieser von RWE völlig unabhängige dreilinige
Betrieb bis Ende 2016 technisch hergestellt werden kann, und zu deutlich günstigeren Verbrennungskosten führt als die derzeitige Lösung mit der Betriebsführung durch RWE.
Mit dem Ergebnis der Studie hat eine vom MVA-Aufsichtsrat bestimmte Verhandlungsgruppe die
Verantwortlichen der RWE Power AG konfrontiert. Die Verhandlungen für die mögliche Fortsetzung
der Betriebsführung durch die RWE Power wurden während des gesamten Jahres 2012 auf Ebene
der Geschäftsführungen fortgesetzt. Durch diese Vorgehensweise konnten bereits erkennbare
Verbesserungen vom Grundsatz her vereinbart werden. Zum Ende des Geschäftsjahres ist der
Verhandlungsstand aber nach wie vor so, dass sich das Modell „Eigenlösung“ wirtschaftlicher
darstellen lässt als die Fortführung des Vertragswerks mit RWE Power.
Konsequenterweise hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft alle Voraussetzungen beschlossen, um
unter den zeitlich engen Gesichtspunkten einer Eigenlösung zum Ende des Jahres 2016 die notwendigen entsprechenden Planungsschritte zu veranlassen.
38
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Lage der Gesellschaft
Ertragslage
Die Umsatzerlöse (52.541 TEUR; Vj. 56.510 TEUR) waren zwar vergleichsweise stark rückläufig,
dies ist aber im Zusammenhang mit der LSP-basierenden Kalkulationssystematik zu sehen und
hieraus ist keine negative Geschäftsentwicklung abzuleiten.
Die im Vergleich zum Vorjahr stark zurück gegangenen sonstigen betrieblichen Erträge (298 TEUR;
Vj. 14.390 TEUR) sind durch einen Sondersachverhalt im Vorjahr begründet.
Trotz stark gesunkener Energiekosten verzeichnete der Materialaufwand (28.401 TEUR; Vj. 25.579
TEUR) insgesamt einen Anstieg von 11,0 %. Der Anstieg resultiert aber nicht aus gestiegenen
Kosten des laufenden Geschäftes, sondern einen größeren Einfluss übten hier Instandhaltungsrückstellungen aus.
Die Abschreibungen (14.847 TEUR; Vj. 21.035 TEUR) liegen wieder im normalen Bereich, nachdem
im Vorjahr außerplanmäßige Abschreibungen zu einem außergewöhnlichen Anstieg geführt hatten.
Der Jahresüberschuss in Höhe von 1.456 TEUR (Vj. 13.475 TEUR) liegt auf Planniveau, nachdem im
Vorjahr aus einem Sondervorgang ein ungewöhnlich hohes Jahresergebnis resultierte.
Nach den neuen handelsrechtlichen Rechnungslegungsvorschriften (BilMoG) sind sogenannte
Aufwandsrückstellungen nicht mehr zulässig. Da im Rahmen des LSP-basierenden kalkulatorischen
Umfelds der MVA KG diesbezügliche Abgrenzungen weiterhin berücksichtigt werden dürfen, wird
es künftig handelsrechtlich zu größeren Ergebnisschwankungen kommen.
Finanzlage
Die Kapitalflussrechnung setzt sich wie folgt zusammen:
A.
B.
C.
D.
E.
F.
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
Finanzmittelfonds am Jahresanfang
Finanzmittelfonds am Jahresende
2012
TEUR
2.969
-83
-16.552
-13.666
25.976
12.310
2011
TEUR
20.477
-5.059
-16.552
-1.134
27.110
25.976
Vermögenslage
Die Eigenkapitalquote (4,9 %; Vj. 3,8 %) hat sich nur unwesentlich verändert. Die Eigenkapitalquote ist damit unter betriebswirtschaftlichen Aspekten zwar sehr niedrig, aufgrund des rechtlichen
Umfelds und der Kalkulationsgrundlagen lassen sich hieraus aber keine besonderen Risiken ableiten. Weiterhin wird der Jahresüberschuss entsprechend des Gesellschaftsvertrags und diesbezüglicher Beschlüsse den Gesellschafterkonten gutgeschrieben und danach nicht mehr unter dem Eigenkapital ausgewiesen. Somit bleibt das Eigenkapital trotz des Jahresüberschusses in seiner
absoluten Höhe gleich.
Die permanente Optimierung des Anlagenbetriebs führt inzwischen zu Reisezeiten von rund 24
Monaten. Diesem positiven Umstand wurde in den vergangenen Jahren aus Gründen einer sachgerechten periodischen Zuordnung durch entsprechende Rückstellungen Rechnung getragen. Die
neuen Rechnungslegungsvorschriften im Rahmen des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes lassen
die Bildung sogenannter Aufwandsrückstellungen nicht mehr zu.
Die Vermögens- und Finanzverhältnisse der MVA KG sind weiterhin geordnet. Die Liquidität ist
sichergestellt.
Voraussichtliche Entwicklung der Gesellschaft
Erneut konnten die Betriebskosten im Jahr 2012 im Verhältnis zum Vorjahr gesenkt werden. Dies
ist einerseits dem erfolgreichen Umbau der Rauchgasreinigungsanlage mit deutlich besseren Er-
39
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
gebnissen als geplant zu verdanken. Andererseits konnten weitere Einsparmaßnahmen hinsichtlich
der Energieverbräuche erzielt werden.
Die Wettbewerbsfähigkeit der MVA Weisweiler im Vergleich zu anderen Müllverbrennungsanlagen
hat sich dadurch leicht verbessert.
Es kann davon ausgegangen werden, dass auch im Jahr 2013 beide Auslastungspartner ihre
Pflichtkontingente erfüllen und alle Bemühungen unternehmen werden, die Freie Spitze – abhängig
von ihrer technischen Verfügbarkeit – jeweils zur Hälfte gleichmäßig auszulasten. Auch wenn
feststeht, dass in 2013 weniger Hausmüllmengen angeliefert werden, bemühen sich beide Auslastungspartner, möglichst keine hochkalorischen Mengen der MVA Weisweiler zuzuführen.
Der intensive Erfahrungsaustausch und die erfreulich konstruktive Kooperation mit den Müllverbrennungsanlagen im Regierungsbezirk Köln und insbesondere den Müllverbrennungsanlagen in
Krefeld und Düsseldorf stellen sicher, dass die Entsorgungsverpflichtungen jederzeit erfüllt werden
können. Der technische Erfahrungsaustausch stellt im Übrigen sicher, dass seitens der Aufsichtsbehörden mit gleichen Maßstäben und Randbedingungen gearbeitet wird.
Der Betrieb der Anlage stellt jederzeit die Entsorgungssicherheit im Gebiet des ZEW sicher.
Als Fazit kann eine stabile Geschäftsentwicklung auch in 2013 prognostiziert werden.
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Verabschiedung Landesabfallplan NRW
Die von der Landesregierung NRW Ende Mai 2012 aufgenommenen Vorarbeiten zur Herstellung
des Landesabfallplans wurden mit allen Beteiligten durch das NRW-Umweltministerium und die
von ihr beauftragten Gutachter vorgenommen.
Der Datenabgleich ist zwischenzeitlich abgeschlossen worden. An Hausmüllmengen fallen in NRW
3.600.000 Tonnen pro Jahr zzgl. ca. 700.000 Tonnen Sperrmüll an. Diesem stehen Verbrennungskapazitäten in Höhe von ca. 5.600.000 Tonnen pro Jahr gegenüber.
Im Geschäftsjahr 2013 wird auf den unterschiedlichsten Ebenen zu diskutieren sein, ob man auf
Landesebene z.B. mit verbindlichen Zuweisungen entgegenwirken kann, dass durch eine bestandsgefährdende Preisentwicklung der erreichte hohe technische Umweltstandard (mit den sich eben
daraus ergebenden höheren Verbrennungskosten) unterlaufen wird. Jedenfalls sollen im neuen
Landesabfallplan konkrete Einzugsgebiete für die abfallwirtschaftlichen Anlagen benannt werden.
Die europäischen Grundprinzipien von Nähe und Autarkie sollen so umgesetzt werden, und damit
verbundene Umweltbelastungen auf das unbedingt Notwendigste verringern.
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag
Entsprechende Sachverhalte liegen nicht vor.
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Personalentwicklung
Im Jahr 2012 waren bei der MVA Weisweiler neun Mitarbeiter/-innen (MA) in Vollzeit beschäftigt.
Ebenso wurde ein MA in Teilzeit und zwei Aushilfen (geringfügig) eingesetzt. Im Geschäftsjahr
2013 ist die Wiederbesetzung einer vakanten Stelle vorgesehen.
Die kaufmännische Geschäftsbesorgung erfolgt durch die MitarbeiterInnen des Gesellschafters
AWA Entsorgung GmbH.
Umweltschutz
Die auf dem neuesten Stand befindliche Ausstattung der Müllverbrennungsanlage Weisweiler hat
auch im Geschäftsjahr 2012 zuverlässig ihren Dienst geleistet. Auch die mit dem illegalen Quecksilbereintrag aufgetretenen Probleme konnten abschließend abgearbeitet werden. Die Überwachungsbehörden sind über alle relevanten Vorkommnisse im laufenden Betrieb informiert.
Die Umweltauswirkungen der Müllverbrennungsanlage Weisweiler sind durch die permanente
Einhaltung der Grenzwerte sichergestellt. Anerkannt ist, dass alle umweltrelevanten Grenzwerte
40
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
zuverlässig weit unter den festgesetzten Größenordnungen tatsächlich liegen. Die Werte werden
aggregiert monatlich im Internet für jedermann aktualisiert und zugänglich gemacht.
Die Akzeptanz der MVA Weisweiler wird maßgeblich auch dadurch innerhalb der Bevölkerung der
Region Aachen und Düren sichergestellt, dass sich zahlreiche Besuchergruppen von den Umweltschutzmaßnahmen vor Ort überzeugen können. Insgesamt konnten ca. 1.000 Besucher die MVA
Weisweiler im Geschäftsjahr 2012 besichtigen.
41
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
AWA Service GmbH
Eschweiler
Allgemeine Angaben
Firma
AWA Service GmbH
Sitz
Zum Hagelkreuz 24, 52249 Eschweiler
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
2004
Gesellschafter
Geschäftsführer Ulrich Reuter
Karl Rambadt
Gremien
Gesellschafterversammlung
Stammkapital
25.000,00 EUR
Mitarbeiter
37,75 (Durchschnitt)
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die Erbringung abfallwirtschaftlicher Dienstleistungen, einschließlich Errichtung, Erwerb und Betrieb der hierzu erforderlichen Anlagen sowie die Übernahme
der Betriebsführung von Ver- und Entsorgungsunternehmen. Die Gesellschaft darf alle Maßnahmen
treffen, die geeignet sind, den Gesellschaftsgegenstand zu fördern. Die Gesellschaft ist berechtigt,
sich mit Zustimmung der Gesellschafter an anderen Gesellschaften zu beteiligen. Die Gesellschaft
darf Grundstücke erwerben sowie eigenen und fremden Grundbesitz verwalten und verwerten.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer
Ulrich Reuter
Karl Rambadt
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Gesellschaft kann einen oder mehrere Geschäftsführer haben. Die Zahl der Geschäftsführer
richtet sich nach dem Aufgabenumfang der Gesellschaft. Ist nur ein Geschäftsführer vorhanden, so
ist er stets alleinvertretungsberechtigt. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer gemeinschaftlich oder durch einen Geschäftsführer gemeinschaftlich mit einem Prokuristen vertreten.
Gesellschafterversammlung
In der Gesellschafterversammlung werden die Gesellschafter durch ihre gesetzlichen Vertreter
vertreten. Darüber hinaus kann sich jeder Gesellschafter durch rechtsgeschäftliche Vertreter vertreten lassen. Abweichend hiervon kann die Gesellschafterversammlung weitere Personen als
Vertreter oder Beistand in der Gesellschafterversammlung zulassen.
43
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2010
2011
2012
Anlagevermögen
1.802 52%
1.449 45%
1.425 52%
Umlaufvermögen
1.658 48%
1.741 54%
1.314 48%
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
13
0%
3.473
15
0%
3.204
14
2.753
Eigenkapital
283
8%
324 10%
371 13%
Rückstellungen
138
4%
127
124
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
3.052 88%
0
0%
4%
2.754 86%
0
0%
0
3.473
3.204
2.753
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
6.141
6.389
6.529
520
717
737
Betriebsleistung
6.661
7.106
7.266
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
3.191
3.462
3.516
Personalaufwand
1.370
1.459
1.493
443
476
474
1.492
1.580
1.648
Betriebserfolg
164
129
134
Finanzerfolg
-54
-41
-35
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
110
87
100
0
0
0
Steuern
53
47
52
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
57
40
48
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Außerordentliches Ergebnis
5%
2.257 82%
Bilanzsumme Passiva
sonstige betriebliche Erträge
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Es besteht keine direkte Verbindung zum städtischen Haushalt.
Lagebericht
A. Geschäftsverlauf 2012
1. Allgemeine Entwicklung des Unternehmens
Die AWA Service GmbH wurde durch notarielle Urkunde vom 19. Juli 2004 gegründet und am
20. September 2004 unter der HRB 12652 in das Handelsregister Aachen eingetragen.
Die AWA Service GmbH hat die Aufgabe, als 100 %-ige Tochtergesellschaft der AWA Entsorgung
GmbH abfallwirtschaftliche Dienstleistungen im Auftrage des Zweckverbandes Entsorgungsregion
West (ZEW) und der AWA Entsorgung GmbH zu erbringen. Die Beauftragung der AWA Service
GmbH durch die AWA Entsorgung GmbH erfolgte aufgrund eines umfangreichen Vertragswerkes,
das am 18. Februar 2005 unterzeichnet wurde. Die AWA Entsorgung GmbH ist wiederum durch ein
44
1%
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
umfangreiches Vertragswerk durch den Zweckverband Entsorgungsregion West (ZEW) beauftragt
worden.
Der Geschäftsverlauf 2012 hat grundsätzlich unsere positiven Erwartungen erfüllt und sich im
Rahmen der kontinuierlichen Entwicklung des Geschäftsbetriebes in den zurück liegenden Jahren
bewegt. Eine signifikante Beeinträchtigung des operativen Betriebes entstand durch einen Großbrand am 2. September 2012 im ELC Horm. Dort wurden die für die Zwischenlagerung von Hausund Gewerbemüll genutzten Rotteboxen und die Abluftanlage ein Raub der Flammen. Ebenso
wurde die Dachkonstruktion über dem hinteren Teil der Halle schwer beschädigt. Zeitweise waren
mehr als 270 Feuerwehrleute und Helfer im Einsatz. Der Einsatz zog sich über mehrere Tage hin.
Insgesamt ist die AWA Service GmbH auf folgenden Gebieten tätig:
•
•
•
•
•
•
•
Betrieb des ELC Horm mit Abfallumladung, Sortierung, Zwischenlagerung und Annahmestellen
Durchführung der mobilen Schadstoffsammlung im ZEW-Gebiet
Betrieb einer Schadstoffannahmestelle für das ZEW-Gebiet in Aachen
Betriebsführung im ELC Warden
Umschlag und Vermarktung des von Kommunen im ZEW-Gebiet gesammelten Altpapiers
Verwertung des von Kommunen im ZEW-Gebiet eingesammelten Altholzes einschl. Sortierung und Aufbereitung
Innerbetriebliche Transporte
Zu einzelnen Tätigkeitsbereichen können folgende detaillierte Erläuterungen gegeben werden:
a) ELC Horm
Im Sommer 2012 wurde in der Sortierhalle in einer Bandstrecke ein „PaperSpike“ installiert. Mit
dieser Maschine gelingt es, Kartonagen aus Mischpapier herauszuholen und damit sowohl die
Papierqualität wie auch die Kartonagenqualität zu erhöhen und somit bessere Erlöse zu erzielen.
Vorgesehen war zunächst, die in Horm angelieferten eigenen Papiermengen über diese Aufbereitungseinheit zu schicken und später auch Teilströme aus dem ELC Warden dorthin zu bringen.
Zu einer Inbetriebnahme ist es allerdings nicht gekommen, weil am 02.09.2012 ein Großbrand in
unserer Zwischenlagerhalle ausgebrochen ist. Abgesehen von der Komplettzerstörung unserer
Stromzufuhr hat dieses Ereignis alle Betriebsabläufe beeinträchtigt oder unterbrochen.
Durch das Brandereignis wurden die gesamte Zwischenlagerhalle und alle Rotteboxen zerstört.
Nachdem die Aufräumarbeiten einige Wochen in Anspruch genommen hatten, wurden in einer
internen Arbeitsgruppe am Jahresende Grundsätze für ein Konzept der zukünftigen Nutzung der
Zwischenlagerhalle erarbeitet.
Der Fortgang der Angelegenheit und die konkreten Planungen hängen sehr wesentlich von den
Ergebnissen der Gespräche mit der Versicherung ab. Zudem muss noch eine behördliche Abstimmung eventueller zusätzlicher Brandschutz- und Betriebsauflagen erfolgen.
Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Lageberichts im März 2013 dauern die Gespräche mit dem
Versicherer über die Höhe des Schadens und der Aufwendungen für den Wiederaufbau unter Beteiligung entsprechender Sachverständiger, Berater und Anwälte an.
Neben der komplett zerstörten Zwischenlagerhalle wurde auch unsere Umladehalle für Bioabfälle
und Hausmüll beeinträchtigt, insbesondere wurde das dort installierte Abluftsystem zerstört. Deshalb musste die Hausmüllumladung in die Annahmehalle des ELC verlegt werden. Die Bioabfallumladung war wegen des fehlenden Abluftsystems überhaupt nicht mehr möglich. Alle betroffenen
Kommunen wurden deshalb zur Kompostierungsanlage Würselen umgeleitet. Nach der provisorischen Behebung der in dieser Halle eingetretenen Schäden und der Installation eines mobilen
Abluftgerätes wird die Wiederinbetriebnahme der Bioabfallumladung voraussichtlich Anfang April
2013 gelingen.
b) Mobile Schadstoffsammlung
Die mobile Schadstoffsammlung wurde in 2012 grundlegend neu strukturiert. Im früheren Kreis
Aachen wurde die Anzahl der Sammeltermine von 4 auf 6 pro Jahr erhöht. Im Kreis Düren konnte
eine übergreifende Tourenplanung umgesetzt werden. Hierdurch ist eine deutlich optimierte Routenführung unserer LKWs ermöglicht worden. Damit verbunden war allerdings eine Umstellung
eingefahrener Sammeltermine. Die ersten Erfahrungen mit dem neuen System in 2013 sind gut.
45
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
c) Holzsortierung und -vermarktung
Am Standort ELC Warden wurde das dort angelieferte Holz in 2 Versuchsserien sortiert. Im ersten
Schritt wurde versucht, die Holzgüteklassen A1 und A2 auszusortieren um bessere Wertstofferlöse
zu erzielen. Als sich zeigte, dass die angestrebten Qualitätskriterien nicht erzielt werden konnten,
wurde auf eine Trennung von A1-Holz umgestellt. Rein mengenbedingt sind die damit zu erzielenden Mehrerlöse geringer als bei aussortiertem A1- und A2-Holz. Die Erstattungspreise an sich sind
aber besser und die Sortierqualität ist mit einfachen Mitteln gesichert herzustellen. Deshalb wurde
das Sortierverfahren nach A1-Holz inzwischen in Warden fest installiert. Die insgesamt vermarktete
Holzmenge wurde in 2012 gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert.
d) Altpapierumschlag und -vermarktung
Die Vermarktung des Altpapiers wurde im Frühjahr 2012 europaweit ausgeschrieben. Die Ausschreibung erbrachte ein gutes Ergebnis, sodass den anliefernden Kommunen angesichts des
Preisverfalls im 2. Halbjahr eine über den aktuellen Markpreise liegende Vergütung gezahlt werden
konnte. Der Vertrag hat eine Laufzeit bis 31.12.2013 mit einer Verlängerungsoption bis
31.12.2014.
Die vermarktete Papiermenge wurde in 2012 gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Im Jahre
2013 wird das Altpapier aus zwei weiteren Kommunen in den Anlagen der AWA Service GmbH
angeliefert werden.
Die geplante Papiersortierung konnte auf Grund der Brandfolgen im Jahre 2012 nicht in Betrieb
genommen werden.
e) Entsorgte Mengen
Bedingt durch den Brandschaden ist die Durchsatzleistung des ELC Horm in 2012 deutlich geringer
als in 2011. Konkrete Vergleichsbetrachtungen erübrigen sich hier.
Die in den mobilen und stationären Schadstoffsammelstationen angenommenen Mengen aus Privathaushalten sind in Summe weiter deutlich zurückgegangen. Im Herbst 2012 wurden deshalb die
Werbemaßnahmen erheblich verstärkt. Es bleibt abzuwarten, wie davon die Mengenentwicklung in
2013 beeinflusst wird. Positiv entwickelt hat sich jedenfalls aufgrund besserer Dienstleistungen die
Annahme gewerblicher Abfallmengen am Standort ELC Warden.
B. Lage der Gesellschaft
1. Vermögens- und Finanzlage
Die Zugänge im Anlagevermögen in Höhe von insgesamt TEUR 497 resultierten schwerpunktmäßig
aus Investitionen im Bereich der technischen Anlagen und des Fuhrparks.
Die Liquidität der Gesellschaft ist durch die Einräumung von vertraglich geregelten Gesellschafterdarlehen gewährleistet. Der Darlehensvertrag beinhaltet Regelungen für ein Investitionsdarlehen
sowie für ein Liquiditätsdarlehen zur Finanzierung des laufenden Geschäftsverkehrs. Das Liquiditätsdarlehen wird bei Bedarf in Anspruch genommen. Die von der AWA Entsorgung gewährten
Darlehen dotierten zum Stichtag mit TEUR 1.079 (Vorjahr TEUR 1.106). Die Tilgungen erfolgen
planmäßig entsprechend der getroffenen Vereinbarungen.
Die Kapitalflussrechnung setzt sich wie folgt zusammen:
46
2012
TEUR
2011
TEUR
A.
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
-304
638
B.
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
- 470
- 85
C.
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
- 27
- 476
D.
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds
-801
77
E.
Finanzmittelfonds am Jahresanfang
1.401
1.324
F.
Finanzmittelbestand am Jahresende
600
1.401
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Das Verhältnis von Eigenkapital und langfristigem Fremdkapital zum Anlagevermögen (Anlagendeckungsgrad II) weist einen Wert von 70 % aus. Das Umlaufvermögen deckt das kurzfristige Fremdkapital mit einem Wert von 76 % ab.
Beide Werte erreichen damit zwar nicht vollständig die betriebswirtschaftlich empfohlene Maßgabe einer fristenkongruenten Finanzierung, woraus aber aufgrund des strukturellen Umfelds kein
Risikopotential abzuleiten ist.
2. Ertragslage
Die ausschließlich im Inland erzielten Umsatzerlöse (insgesamt TEUR 6.529; Vj. TEUR 6.389) betreffen in weit überwiegenden Anteilen Erlöse aus den Beauftragungen seitens der Gesellschafterin
AWA Entsorgung GmbH. Zu den Umsatzerlösen zählen insbesondere Erlöse aus der Annahme von
Altpapier (TEUR 3.007; Vj. TEUR 3.123, Erlöse aus Abfallaufbereitung (TEUR 1.067; Vj. TEUR
1.192), Betriebsführung (TEUR 473; Vj. TEUR 190) sowie sonstigen Dienstleistungen (TEUR 712; Vj.
TEUR 619).
Die Erlösplanung wurde neu strukturiert. Dies zog auch Änderungen in der Kontierungszuordnung
nach sich. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst. Der Vorjahreswert der Erlöse aus
Abfallaufbereitung bestand aus mehreren Positionen. Der erhebliche Anstieg bei den Betriebsführungserlösen ist auf strukturelle Veränderungen zurückzuführen. Auch erweiterte Aufgaben in
diesem Bereich haben zu der Erlössteigerung beigetragen.
Einen wesentlichen Posten in den sonstigen betrieblichen Erträgen (insgesamt TEUR 737: Vj. TEUR
717) stellen die Erträge aus dem Verkauf von Kraftstoffen dar (TEUR 516; Vj. TEUR 502), die sich
aus der Mitnutzung der Tankstelle von Dritten ergeben. In weiteren Positionen sind unter anderem
Mieterlöse (TEUR 40; Vj. TEUR 45) sowie Erlöse aus Weiterbelastungen (TEUR 30; Vj. TEUR 41)
ausgewiesen. Erstmals sind unter den sonstigen betrieblichen Erträgen Erlöse aus der Verwertung
von Elektronikschrott enthalten (89 TEUR). Dies resultiert aus Veränderungen in den Abrechnungsstrukturen auf den Ebenen der AWA Entsorgung GmbH und der AWA Service GmbH. Allerdings hat
diese Änderung auch eine korrespondierende Auswirkung unter den Aufwendungen für bezogene
Leistungen.
Unter den Mieterlösen ist eine Position aufgenommen, die inhaltlich diesen Mieterlösen zugeordnet werden kann, aber im Vorjahr dort nicht ausgewiesen war.
Die Aufwendungen für bezogene Leistungen beinhalten im Wesentlichen Vergütungen an Dritte für
Altpapier (TEUR 2.562; Vj. TEUR 2.622), Fremdleistungen für Transporte (TEUR 431; Vj. TEUR 330)
und Geschäftsbesorgungsleistungen der AWA Entsorgung GmbH (TEUR 385; Vj. TEUR 372). Bei den
Kosten für Altpapiervergütung ist zu berücksichtigen, dass in diesem Kontext auch entsprechende
Erlöse erzielt werden.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten insbesondere Kraftstoffkosten (TEUR 723;
Vj. TEUR 675), Wartungs- und Instandhaltungsaufwand (TEUR 178; Vj. TEUR 178), Miet- und Leasingaufwand (TEUR 292; Vj. TEUR 289), Kfz-Kosten (TEUR 96; Vj. TEUR 97) und Kosten für Versicherungsaufwand (TEUR 85; Vj. TEUR 103). Die hohen Kosten für die Kraftstoffe erfahren dabei
eine Relativierung durch in diesem Zusammenhang erzielte Erlöse.
Die inhaltliche Zuordnung beim Wartungs- und Instandhaltungsaufwand sowie beim Miet- und
Leasingaufwand wurde modifiziert. Die Vorjahreswerte sind entsprechend angepasst.
Der Zinsaufwand resultiert im Wesentlichen aus Zinsen für die Gesellschafterdarlehen (TEUR 45; Vj.
TEUR 47).
Das Geschäftsjahr 2012 schließt mit einem Ergebnis vor Ertragsteuern in Höhe von TEUR 63,7 ab.
Nach Ertragsteuern (TEUR 16,0) beträgt der Jahresüberschuss TEUR 47,7.
C. Risikomanagement
Das installierte Risikomanagementsystem wird in der Gesellschaft aktiv gelebt. Die kontinuierliche
Fortschreibung ist durch unsere Beratungsgesellschaft unter Einbeziehung unserer betroffenen
Mitarbeiter sichergestellt. Im Laufe des Jahres 2012 konnte keine signifikante Veränderung der
Risikolage festgestellt werden.
D. Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
Die in den vergangenen Jahren durchgeführten Optimierungsmaßnahmen im ELC Horm sowie die
Neustrukturierung des Vertriebs haben die AWA Service GmbH gegenüber ihren gewerblichen
47
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Kunden besser positioniert. Der aktuelle Preiskampf auf den Entsorgungsmärkten führt aber zu
Einbußen bei Drittmengen für die Verbrennung, die durch verstärkte Akquisitionstätigkeit kompensiert werden müssen.
Die Folgen des Großbrandes werden durch die geplanten Wiederaufbaumaßnahmen die Aktivitäten
des Standortes Horm einschränken.
Bestandsgefährdende Risiken werden aufgrund des eng begrenzten Geschäfts und der vertraglichen Bindungen zur Muttergesellschaft jedoch nicht gesehen.
E. Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach dem Bilanzstichtag liegen nicht vor.
F. Sonstige Angaben
Sitz der Gesellschaft ist Eschweiler. Wesentliche Bereiche der kaufmännischen und technischen
Verwaltung werden im Rahmen einer Geschäftsbesorgung von der Muttergesellschaft erledigt.
Zum Abschlussstichtag beschäftigte die AWA Service GmbH insgesamt 35 Mitarbeiter.
Die Gesellschaft betreibt Betriebsstätten in Hürtgenwald-Horm (Entsorgungs- und Logistikcenter
Horm), in Aachen (Schadstoffannahmestelle/Recyclinghof) und in Eschweiler (ELC Warden: Betriebsführungsaufgaben auf dem Deponiegelände, Sonderabfallzwischenlager, Betrieb einer Papierumladehalle).
Der Betrieb der Anlagen erfolgte ohne besondere Ereignisse in Übereinstimmung mit den betrieblichen Vorgaben und Genehmigungsauflagen.
48
03
Bereich
Energie
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Energieversorgungs- und
Verkehrsgesellschaft mbH
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
Energieversorgungs- und
Gesellschafter
Verkehrsgesellschaft mbH Aachen
Sitz
Neuköllner Str. 1, 52068 Aachen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
1972
Geschäftsführer Dr. Christian Becker
Michael Carmincke
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
14.049.880,00 EUR
Mitarbeiter
164 (31.12.2012)
Gegenstand des Unternehmens
Die Versorgung mit Elektrizität, Gas, Wasser und Wärme, die Erfüllung anderer Versorgungsaufgaben, die Durchführung von Entsorgungsaufgaben, der öffentliche Nahverkehr, die Durchführung
von Gelegenheitsverkehr, die Schaffung und Vorhaltung von allgemein zugänglichen Parkflächen,
die Verwaltung von Vermögen in Stadt und StädteRegion Aachen und deren Umgebung sowie die
Erbringung unterstützender Verwaltungsdienstleistungen sind Gegenstand des Unternehmens. Die
Gesellschaft ist eine geschäftsleitende Holding-Gesellschaft.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Dr. Christian Becker, Michael Carmincke
Aufsichtsrat
Vorsitzender
stellv. Vorsitzender
2. stellv. Vorsitzender
Marcel Philipp
Helmut Etschenberg
Claus Schramm
Harald Baal (CDU)
Gaby Breuer (CDU)
Leo Buse
Sabine Göddenhenrich (Grüne)
Karl-Heinz Goldin
Dr. Alexander Heyn (FDP)
Heiner Höfken (SPD)
Roland Jahn (Grüne)
Kurt Lennartz
Maike Schlick (CDU)
Oberbürgermeister
Städteregionsrat
Arbeitnehmervertreter
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Arbeitnehmervertreter
Ratsmitglied
Arbeitnehmervertreter
sachk. Bürger
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Arbeitnehmervertreter
Ratsmitglied
51
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
ab 23.4.2012
bis 15.1.2012
Karl Schultheis
Angelika Weinkauf (SPD)
Peter Zimmermann
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Arbeitnehmervertreter
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Geschäftsführung besteht aus bis zu vier Geschäftsführern, von denen einer dem Vorstand der
STAWAG und einer dem Vorstand der ASEAG angehören muss. Der dritte Geschäftsführer wird von
der Stadt Aachen vorgeschlagen. Der vierte Geschäftsführer wird von der StädteRegion Aachen
vorgeschlagen.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus fünfzehn Mitgliedern. Die Stadt Aachen stellt zwei und der Kreis
Aachen ein Mitglied(er). Die übrigen Mitglieder werden von der Gesellschafterversammlung gewählt. Eines der von der Stadt Aachen gestellten Mitglieder ist der Oberbürgermeister oder ein von
ihm benannter Vertreter. Die StädteRegion Aachen entsendet den Städteregionsrat oder einen von
ihm benannten Vertreter. Zehn der Aufsichtsratmitglieder werden von den Gesellschaftern bestimmt, fünf von den Arbeitnehmern nach den Vorschriften des Drittelbeteiligungsgesetzes gewählt.
Vertretung der Stadt Aachen in der Gesellschafterversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2011
2012
Anlagevermögen
57.786 59%
57.164 63%
58.175 48%
Umlaufvermögen
40.053 41%
33.836 37%
63.868 52%
0
0
Rechnungsabgrenzungsposten
87
0%
0%
Bilanzsumme Aktiva
97.925
91.000
Eigenkapital
28.011 29%
29.986 33%
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
52
2010
8.209
122.043
8%
12.160 13%
61.631 63%
48.805 54%
74
97.925
0%
50
91.000
0%
0%
14.569 12%
1.911
2%
105.538 86%
25
122.043
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
17.164
16.974
14.007
3.658
6.747
981
20.822
23.721
14.988
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
6.388
5.986
2.501
Personalaufwand
9.050
9.393
9.489
725
566
426
4.508
4.280
2.638
151
3.496
-67
Finanzerfolg/ Ergebnis aus Beteiligungen
-5.185
5.727
-10.229
Erg. der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-5.034
9.223
-10.296
Steuern
10.758
7.248
5.121
-15.792
1.975
-15.417
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebserfolg
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Der Jahresfehlbetrag in Höhe von 15.416.890,49 EUR wurde auf neue Rechnung vorgetragen.
Lagebericht (Auszug)
Geschäfts- und Rahmenbedingungen
Die Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Aachen (E.V.A.), Aachen, ist in ihrer Doppelfunktion als geschäftsführende Holding und als Dienstleistungsgesellschaft für sämtliche Konzern- und Beteiligungsgesellschaften tätig.
Die Geschäftsgrundlage für ihre Stellung als Holding bilden die Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge mit den Gesellschaften Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG),
Aachen, und Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft (STAWAG), Aachen, die als zentrale Säulen der
öffentlichen Daseinsvorsorge anzusehen sind und für den kommunalen und steuerlichen Querverbund stehen.
Im Laufe des Jahres 2012 konnten für die regio iT neue Gesellschafter gewonnen werden. Demzufolge zahlten die Stadt Düren und die Beteiligungsgesellschaft Düren mbH jeweils 3 TEuro in das
gezeichnete Kapital der regio iT ein. Darüber hinaus legte die INFOKOM Gütersloh weitere 1 TEuro
in das gezeichnete Kapital der Gesellschaft ein. Der Kapitalanteil der E.V.A. reduzierte sich insofern
von 62,75 % auf 61,27 %.
Das Dienstleistungsgeschäft basiert auf den mit den Konzerngesellschaften abgeschlossenen
Dienstleistungsverträgen für kaufmännisch-administrative Tätigkeiten sowie für Gebäudedienstleistungen.
Nicht finanzielle Leistungsindikatoren
Am Jahresende waren bei der E.V.A. 164 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive Auszubildende
und Aushilfen beschäftigt. Das Durchschnittsalter der Belegschaft betrug 43 Jahre. Eine große
Anzahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stammt aus den Beteiligungsgesellschaften ASEAG
und STAWAG und wurden in den Jahren 2000 und 2001 in die E.V.A. übergeleitet
Jährlich werden kaufmännische Ausbildungsplätze besetzt. Nach Bedarf werden die Auszubildenden im Anschluss an ihre Ausbildungszeit in befristete oder unbefristete Anstellungsverhältnisse
übernommen.
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
53
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Ertragslage
Das Geschäftsjahr schließt mit einem Jahresfehlbetrag von 15,4 Mio. Euro. Das Gesamtergebnis
verschlechterte sich damit gegenüber dem Vorjahr um 17,4 Mio. Euro.
Die wirtschaftliche Lage der E.V.A. wird im Wesentlichen durch die Geschäftsentwicklung der
Beteiligungsgesellschaften bestimmt. Das Zins- und Beteiligungsergebnis beträgt -10,2 Mio. Euro
und liegt damit 15,9 Mio. Euro unter dem Vorjahresergebnis.
Dabei fiel die Gewinnabführung der STAWAG mit 19,4 Mio. Euro um 6,7 Mio. Euro geringer aus als
im Vorjahr (Vorjahr 26,1 Mio. Euro). Die Ergebnisverschlechterung resultierte insbesondere aus der
Wertschöpfungsstufe Erzeugung/Gewinnung, die aufgrund der schlechten Ergebnisprognosen im
konventionellen Erzeugungsbereich Drohverlustrückstellungen bilden musste.
Bei der ASEAG wirkten sich folgende außerordentliche Vorgänge auf das Ergebnis aus. Bedingt
durch Sonderabschreibungen des Parkhauses Tivoli infolge der Insolvenzverfahren der Alemannia
Aachen GmbH und der Alemannia Aachen Stadion GmbH weist die APAG gegenüber der ASEAG
erstmals einen Verlustübernahmeanspruch in Höhe von 4,1 Mio. Euro aus. Gegenüber der Gewinnabführung im Vorjahr bedeutet dies eine Verschlechterung um 6,2 Mio. Euro. Darüber hinaus wurde bei der ASEAG der Beteiligungsbuchwert an der APAG um 6 Mio. Euro wertberichtigt. Demzufolge erhöhten sich die Aufwendungen aus Verlustübernahme für die E.V.A. gegenüber dem Vorjahr um 12,3 Mio. Euro auf 31,7 Mio. Euro.
Die Geschäftsentwicklung der regio iT übertraf im Geschäftsjahr 2012 das Vorjahresergebnis um
0,5 Mio. Euro und erreichte fast 2 Mio. Euro. Die Ergebnisverbesserung ist im Wesentlichen auf
steigende Umsatzerlöse zurückzuführen, die durch den Kauf der IT-Sparte der INFOKOM Gütersloh
AöR im Oktober 2011 zurückzuführen ist. Die Ausschüttung des Bilanzgewinnes aus dem Jahre
2011 erfolgte im Juni 2012. Der E.V.A.-Anteil betrug 1,1 Mio. Euro (Vorjahr 0,2 Mio. Euro).
Der Beteiligungsertrag der gewoge liegt mit 0,17 Mio. Euro auf Vorjahresniveau.
Risikobericht
Nach dem Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) – konkretisiert durch den § 91 Abs. 2 Aktiengesetz – hat die Geschäftsleitung ein Überwachungssystem
einzurichten, das die rechtzeitige Erkennung von Risiken gewährleistet, die den Fortbestand des
Unternehmens gefährden könnten.
Die aktuelle Überprüfung der Risikosituation hat keine den Fortbestand des Unternehmens gefährdende Risikokonzentration erkennen lassen. Konkrete Risiken wurden in den Jahresabschlüssen der
Einzelgesellschaften durch adäquate Rückstellungsbildung berücksichtigt.
Prognosebericht
Die E.V.A. erwartet für das Wirtschaftsjahr 2013 weiterhin ein negatives Ergebnis vor Steuern in
Höhe von 7 Mio. Euro. Dies ist jedoch eine Ergebnisverbesserung gegenüber dem Vorjahr um über
3 Mio. Euro. Dabei geht die Gesellschaft im Bereich ihrer Dienstleistungen von einem ausgeglichenen Betriebsergebnis aus. Die Gewinnabführung der STAWAG wird sich voraussichtlich nochmals
um 7,6 Mio. Euro auf 11,9 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr verschlechtern, während die Verlustübernahme der ASEAG mit 19,9 Mio. Euro deutlich geringer ausfällt (Vorjahr 31,2 Mio. Euro).
Insgesamt erwartet die E.V.A. für das Geschäftsjahr 2013 ein negatives Beteiligungsergebnis in
Höhe von 6,8 Mio. Euro. Dadurch wird der Jahresfehlbetrag nach Ertragsteuern um ca. 50 % geringer ausfallen als im Vorjahr und voraussichtlich 7,7 Mio. Euro erreichen.
Auch für das Geschäftsjahr 2014 wird weiterhin mit einer angespannten Ergebnissituation gerechnet. Hierbei wird es insbesondere auf die Energiemarktsituation ankommen, ob der Ergebnisbeitrag der STAWAG ausreicht, den Verkehrsverlust aufzufangen.
54
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Stadtwerke Aachen AG
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
Stadtwerke Aachen AG
Sitz
Lombardenstr. 12-22, 52070 Aachen
Rechtsform
AG
Gründungsjahr
1967
Vorstand
Dr. Peter Asmuth
Gesellschafter
Dr. Christian Becker
Gremien
Hauptversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
43.520.000,00 EUR
Mitarbeiter
392 (31.12.12)
Internet
www.stawag.de
Gegenstand des Unternehmens
Aufgaben und Ziele der STAWAG sind die Versorgung mit Elektrizität, Gas, Wasser und Wärme, die
Erfüllung anderer Versorgungs- und Entsorgungsaufgaben. Außerdem gehört die grundbesitzwirtschaftliche Betätigung dazu.
Organe des Unternehmens
Vorstand: Dr. Peter Asmuth, Dr. Christian Becker
Aufsichtsrat
Vorsitzender
1. stv. Vors.
2. stv. Vors.
Harald Baal (CDU)
Heiner Höfken (SPD)
Bernhard Wilhelm
Willy Beyer
Ferdinand Corsten (CDU)
Sabine Göddenhenrich (Grüne)
Annekathrin Grehling
Dr. Alexander Heyn (FDP)
Norbert Kreitz
Peter Kremer
Monika Kuck (Grüne)
Marcel Philipp
Dr. Margrethe Schmeer
Karl Schultheis (SPD)
Volker Willms
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Arbeitnehmervertreter
Arbeitnehmervertreter
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Stadtkämmerin
sachkundiger Bürger
Arbeitnehmervertreter
Arbeitnehmervertreter
Ratsmitglied
Oberbürgermeister
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Arbeitnehmervertreter
55
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Zusammensetzung der Organe
Vorstand
Der Aufsichtsrat bestimmt die Zahl der Mitglieder des Vorstandes und kann ein Vorstandsmitglied
zum Vorsitzenden des Vorstandes bestellen. Die Gesellschaft wird durch zwei Vorstandsmitglieder
oder durch ein Vorstandmitglied und einen Prokuristen vertreten. Der Vorstand gibt sich eine Geschäftsordnung, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedarf.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus 15 Mitgliedern. Die E.V.A. entsendet den Oberbürgermeister und den
Stadtkämmerer der Stadt Aachen in den Aufsichtsrat. Die Amtszeit des Aufsichtsrates endet mit
Ablauf der Hauptversammlung, die über die Entlastung für das vierte Geschäftsjahr beschließt, das
nach der Wahl des Aufsichtsrats beginnt. Die Amtszeit der auf Vorschlag der Stadt Aachen gewählten Aufsichtsratsmitglieder endet mit Ablauf der Hauptversammlung, die innerhalb von vier Monaten nach Ablauf der Wahlperiode des Rates der Stadt Aachen abzuhalten ist. Scheidet ein Aufsichtsratsmitglied aus, so ist für die Restzeit ein Nachfolger zu wählen. Der Aufsichtsrat wählt aus
seiner Mitte einen Vorsitzenden, einen ersten und einen zweiten Stellvertreter. Der zweite Stellvertreter ist aus dem Kreis der Arbeitnehmervertreter zu wählen.
Hauptversammlung
Die Hauptversammlung wird durch den Vorstand einberufen, soweit das Gesetz nichts anderes
bestimmt. Die ordentliche Hauptversammlung findet spätestens innerhalb von 8 Monaten nach
Schluss des Geschäftsjahres statt. Den Vorsitz in der Hauptversammlung führt der Vorsitzende des
Aufsichtsrates oder im Verhinderungsfalle sein Stellvertreter. Beschlüsse der Hauptversammlung
bedürfen, soweit Gesetz oder Satzung nichts anderes bestimmen, der einfachen Mehrheit des in
der Versammlung vertretenen Grundkapitals.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2011
2012
Anlagevermögen
250.953 56%
298.722 63%
312.172 65%
Umlaufvermögen
192.830 43%
175.972 37%
163.392 34%
Rechnungsabgrenzungsposten
2.260
1%
2.586
1%
2.799
1%
Bilanzsumme Aktiva
446.043
477.280
478.362
Eigenkapital
102.208 23%
104.708 22%
104.708 22%
Sonderposten für Zuschüsse
15.011
3%
16.166
3%
16.871
4%
Rückstellungen
152.212 34%
166.094 35%
189.575 40%
Verbindlichkeiten
176.173 39%
190.290 40%
167.184 35%
22
25
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
56
2010
439
446.043
0%
477.280
0%
478.362
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
442.852
480.352
479.224
44.211
21.276
19.655
Betriebsleistung
487.063
501.628
498.879
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
328.981
357.689
369.299
Personalaufwand
31.853
32.882
33.312
Abschreibungen
16.187
16.504
18.470
Sonstige betriebliche Aufwendungen
50.107
49.267
50.248
Betriebserfolg
59.935
45.286
27.551
Finanzerfolg
-5.900
-6.406
-4.931
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
54.035
38.880
22.620
-21.024
-9.782
-2.582
521
531
619
-29.690
-26.067
-19.420
2.800
2.500
0
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
außerordentliches Ergebnis
Sonstige Steuern
Gewinnabführung an E.V.A.
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Eine unmittelbare Verbindung zum städtischen Haushalt besteht nicht. Mittelbar ist der Haushalt
der Stadt Aachen über Ergebnisübernahmeverträge innerhalb des EVA-Konzerns und eine entsprechende Ausschüttung der EVA an die Stadt Aachen betroffen.
Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Die Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft (STAWAG) ist der Dienstleister rund um Energie und
Wasser in Aachen. Zentrale Aufgabe des Unternehmens ist die zuverlässige, preisgünstige und
umweltschonende Versorgung der Aachener Bürgerinnen und Bürger mit Strom, Gas, Wasser und
Wärme. Darüber hinaus bietet die STAWAG ihren Kunden in Haushalt, Gewerbe und Industrie
umfassende Beratungs- und Serviceleistungen zum umweltschonenden und effizienten Einsatz von
Energie. Tochtergesellschaften der STAWAG verantworten die Bereitstellung von Personal für den
Betrieb der städtischen Abwasserkanäle, den Betrieb und die Unterhaltung der Versorgungsnetze
in Aachen sowie den zukunftsweisenden Ausbau der Eigenerzeugung, insbesondere im Bereich
erneuerbarer Energien.
Das Geschäftsjahr 2012 war durch die verlangsamte Expansion der deutschen Wirtschaft vor dem
Hintergrund der konjunkturellen Unsicherheit in der Eurozone geprägt. Das Bruttoinlandsprodukt
(BIP) nahm preisbereinigt in Deutschland um 0,7 Prozent zu, nachdem für das Vorjahr eine Zunahme von 3,0 Prozent zu verzeichnen war. Im Schlussquartal des Jahres 2012 hat sich die Wirtschaftsleistung hauptsächlich außenwirtschaftlich bedingt nochmals verringert und das Bruttoinlandsprodukt ist um 2,3 Prozent gesunken. Im internationalen Vergleich verlief die Konjunktur in
Deutschland wesentlich besser als im übrigen Euroraum.
Die Konjunkturabschwächung wirkte sich auf dem Arbeitsmarkt nur leicht aus, wo noch eine Aufwärtstendenz der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zu beobachten war. Die Zahl der
Erwerbstätigen stieg im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Prozent, während die Anzahl der
Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr um 2,6 Prozent zurückging. Im Jahresdurchschnitt betrug
die Arbeitslosenquote für die Bundesrepublik Deutschland 6,8 Prozent.
Der Primärenergieverbrauch in Deutschland lag im Jahr 2012 nach vorläufigen Berechnungen der
Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen nur leicht (0,8 Prozent) über dem Niveau des Vorjahres. Als
57
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
stärkste Einflussfaktoren gelten der diesjährige Schalttag und die vor allem im Februar und April
2012 kühle Witterung, die zur deutlichen Steigerung des Wärmebedarfs beitrugen. Die nachlassende Konjunktur brachte hingegen kaum verbrauchssteigernde Wirkungen. Auf der anderen Seite
waren verbrauchsdämpfende Effekte auf die Zunahme der Energieeffizienz zurückzuführen. Die
Netzeinspeisungen bei der STAWAG Netz GmbH (STAWAG Netz) lagen im Berichtsjahr 2012 in den
Sparten Gas und Fernwärme witterungsbedingt deutlich oberhalb der Werte aus dem Vorjahr. Für
Strom und Wasser lagen die Netzeinspeisungen hingegen in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Die Verkaufsmengen bei der STAWAG lagen für Gas und Wärme in 2012 aufgrund der kalten Witterung z.T. deutlich über den Vorjahresmengen. Im Gassegment wurde diese witterungsbedingte
Erhöhung jedoch teilweise durch den intensivierten Wettbewerb kompensiert. Die durch den Vertrieb an Endkunden gelieferte Strommenge war im Vergleich zum Vorjahr insgesamt konstant, die
insgesamt gelieferte Menge lag jedoch aufgrund geringerer Handelsgeschäfte unterhalb der Vorjahreswerte. Die gelieferte Wassermenge lag für 2012 nahezu auf Vorjahresniveau.
Der Wettbewerbsdruck am Markt und die gravierenden Anforderungen der Regulierungsbehörden
hatten auch im Berichtsjahr 2012 einen bestimmenden Einfluss auf Art und Umfang der Leistungserbringung in unseren Kerngeschäftsfeldern Vertrieb und Netze. Die STAWAG konnte dabei auf den
verstärkt umkämpften Energiemärkten ihre starke Marktposition im Strom- und Gasbereich bei den
Privatkunden in Aachen erneut behaupten.
Unsere Fernwärmestrategie mit ihrem Schwerpunkt, die Anschlussdichte in Bezug auf das vorhandene Fernwärmenetz zu erhöhen, wurde erfolgreich fortgesetzt.
Bei Übernahme der Betriebsführung des Kanalnetzes der Stadt Aachen durch die STAWAG im Jahr
2006 wurde das damals vorhandene Personal in die STAWAG Abwasser GmbH (STAWAG Abwasser) überführt. Auch im Berichtsjahr wurde das Personal der STAWAG Abwasser der STAWAG zur
Erbringung der Betriebsführungsleistung kostendeckend zur Verfügung gestellt, so dass die
STAWAG Abwasser erneut ein ausgeglichenes Ergebnis erzielen konnte.
Die STAWAG Netz ist als hundertprozentige Tochtergesellschaft der STAWAG Pächterin der Netze
und Anlagen. Sie plant und steuert als sogenannte „kleine Netzgesellschaft“ deren langfristige
Instandhaltungs-, Erneuerungs- und Entwicklungsstrategie unter dem besonderen Aspekt der
Kosteneffizienz bei gleichzeitiger Erhaltung der Netzsubstanz. Die STAWAG Netz ist Ansprechpartnerin der Regulierungsbehörden und somit auch Adressatin für deren Netzentgeltbescheide.
Gemäß § 6b Abs. 7 Satz 4 EnWG ist die STAWAG Netz mit den Tätigkeiten der in § 6b Abs. 3 EnWG
aufgeführten Bereiche der Elektrizitäts- und der Gasverteilung betraut. Auf die in diesem Zusammenhang stehenden Leistungen der STAWAG an ihre Tochter STAWAG Netz wird in der Anlage zum
Tätigkeitsabschluss im Bereich der Strom- und Gasverpachtung verwiesen.
Seit dem Jahr 2009 werden die Netzentgelte nicht mehr auf der Basis einer kostenbasierten Entgeltkalkulation, sondern nach dem System der Anreizregulierung ermittelt. Im Konzept der Anreizregulierung ist vorgesehen, dass den Netzbetreibern von den Regulierungsbehörden für die Dauer
einer Regulierungsperiode von fünf Jahren (im Gasbereich zunächst vier Jahre) weitgehend unabhängig von der tatsächlichen eigenen Kostenentwicklung ein fester Erlöspfad als Obergrenze vorgegeben wird. Die Entwicklung dieser Erlösobergrenze in den einzelnen Jahren wird maßgeblich
von der unternehmensindividuellen Effizienz bestimmt. Diese wird für jedes Unternehmen mit Hilfe
eines zentralen deutschlandweiten Unternehmensvergleichs (Benchmarking) von der Regulierungsbehörde ermittelt.
Die unternehmensindividuellen Effizienzwerte der STAWAG Netz liegen für die erste Regulierungsperiode (Gas: 2009 bis 2012; Strom: 2009 bis 2013) im Strombereich mit 94,8 Prozent und im
Gasbereich mit 88,2 Prozent über den Durchschnittswerten der gesamten Branche. Für die zweite
Regulierungsperiode rechnet die STAWAG Netz für die Gassparte nunmehr mit einem Effizienzwert
in Höhe von 91,93 Prozent.
Seit dem Jahr 2009 erhält die STAWAG Netz sowohl für den Strom- als auch für den Gasbereich
Erlösobergrenzenbescheide nach dieser Systematik. Diese haben, ausgehend von den in der Vergangenheit bereits deutlich gekürzten Netzkosten, in den nächsten Jahren leicht steigende Erlöse
aus Strom- und Gasnetzentgelten zur Folge. Da in diesen Erlössteigerungen jedoch bereits ein
Inflationsausgleich berücksichtigt ist, werden die realen Erlöse aus den Netzentgelten im Stromund Gasbereich auch zukünftig weiter sinken. Im Berichtszeitraum wurden diese genehmigten
Erlösobergrenzen nach den Vorgaben der Anreizregulierungsverordnung lediglich noch bei einigen
wenigen Positionen (Inflationsausgleich, Erweiterungsfaktor, vorgelagerte Netzkosten und andere
sogenannte dauerhaft nicht beeinflussbare Kosten) durch die STAWAG Netz angepasst. Für das
58
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Jahr 2012 resultierte hieraus für den Strombereich eine Erlösobergrenze in Höhe von 47,4 Mio.
Euro (Vorjahr: 43,2 Mio. Euro) und für den Gasbereich eine Erlösobergrenze in Höhe von 24,0 Mio.
Euro (Vorjahr: 21,3 Mio. Euro).
Für die kommende zweite Regulierungsperiode (Gas ab 2013 und Strom ab 2014) bilden im Konzept der Anreizregulierung die Kostenprüfungen in den sogenannten Basisjahren (Gas: 2010,
Strom: 2011) neben dem erneuten Effizienzvergleich eine wesentliche Grundlage für die zukünftigen Erlösobergrenzen.
Die STAWAG Energie GmbH (STAWAG Energie) ist eine weitere hundertprozentige Tochter der
STAWAG. Geschäftszweck der STAWAG Energie sind der Betrieb von Anlagen zur Energieumwandlung, das Halten von Beteiligungen an solchen Anlagen sowie die Verwertung der in den einzelnen
Anlagen erzeugten Energie für die Gesellschafter. Innerhalb des STAWAG-Teilkonzerns ist die
STAWAG Energie insbesondere verantwortlich für die Entwicklung von Projekten im Umfeld der
regenerativen Energieerzeugung.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Gesellschaft zusätzlich zu den bereits bestehenden Photovoltaikanlagen direkt oder über Beteiligungen 12 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von rund
32 MWp errichtet. Im Segment Biogas wurden in den Anlagen Straelen und Kerpen die Prozessabläufe weiter optimiert. Insgesamt liegt der Jahresüberschuss der STAWAG Energie, z.T. bedingt
durch erfolgreiche Weiterveräußerung von Beteiligungsanteilen an Projektgesellschaften, mit 0,8
Mio. Euro deutlich über den Erwartungen.
Die FACTUR Billing Solutions GmbH (FACTUR) erzielte 2012 ein Ergebnis in Höhe von rund 4,7 Mio.
Euro, das an die STAWAG abgeführt wird.
Die Trianel-Gruppe, an deren Führungsgesellschaft Trianel GmbH die STAWAG zum Jahresende mit
12,13 Prozent beteiligt war, hat ihre Aktivitäten im Bereich der Stromerzeugung und der energierelevanten Dienstleistungen weiter ausgebaut. Die Arbeit in den verschiedenen Projektgesellschaften, an denen neben anderen kommunalen Partnern auch die STAWAG oder die STAWAG Energie
beteiligt sind, wurde vorangetrieben. Nach vorläufigen Angaben wird die Trianel für das Geschäftsjahr 2012 einen Jahresüberschuss von 1,3 Mio. Euro erzielen.
Der Anteil am Telekommunikationsanbieter NetAachen GmbH (NetAachen), in den die STAWAG
2009 ihre Anteile an der accom KG eingebracht hat, beträgt unverändert 16 Prozent. Das Berichtsjahr 2012 wird mit einem positiven Ergebnis über den Erwartungen liegen.
Die Neukonzeption der STAWAG Energiedienstleistung GmbH (EDL), die zukünftig unter Einbindung von oder in Kooperation mit regionalen Partnerunternehmen Energiedienstleistungen bündeln und ausbauen soll, dauerte im Berichtsjahr weiter an.
Die Entwicklung der übrigen operativ tätigen Beteiligungsgesellschaften WAG Wassergewinnungsund -aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH (WAG), Technische Werke Naumburg GmbH (TWN)
sowie der smartlab Innovationsgesellschaft mbH (smartlab) entsprach den Erwartungen.
Die utilicount GmbH & Co. KG hat das Geschäftsjahr 2012 mit einem positiven Ergebnis in Höhe
von 337 TEuro abgeschlossen.
Kernbestandteil der STAWAG-Strategie ist die Beteiligung des Unternehmens im Wettbewerb um
Konzessionen und Rekommunalisierungsprojekte. Als erste Erfolge hat die STAWAG hier im Geschäftsjahr 2012 den Zuschlag für die Stromnetzkonzessionen der Städte Simmerath und Monschau erhalten.
Im Ausschreibungsverfahren der Stadtwerke Rösrath AöR hat sich STAWAG erfolgreich als strategischer Partner für 49 Prozent der Anteile an der neu zu gründenden StadtWerke Rösrath - Energie
GmbH durchgesetzt und wird hier in den nächsten Jahren gemeinsam mit den Partnern aus Rösrath
eine neues kommunales Energieversorgungsunternehmen aufbauen.
Darüber hinaus hat die STAWAG auch von der Gemeinde Wachtberg den Zuschlag für den Aufbau
eines neuen Energie- und Wasserversorgungsunternehmens für die Gemeinde Wachtberg erhalten.
Auch an diesem Unternehmen wird die STAWAG nach Gründung 49 Prozent der Anteile halten.
59
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Nicht finanzielle Leistungsindikatoren
Die STAWAG beschäftigte zum Jahresende 392 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive Auszubildenden und Aushilfen. Zusätzliche 244 Beschäftigte waren zum Dezember 2012 bei unseren
Tochtergesellschaften STAWAG Netz, STAWAG Energie, STAWAG Abwasser und FACTUR tätig.
Das Durchschnittsalter der Belegschaft betrug 43 Jahre. Die STAWAG zeichnet sich als Arbeitgeber
durch eine geringe Fluktuationsquote aus, die sich in einer durchschnittlichen Betriebszugehörigkeit von 16 Jahren niederschlägt.
Im Jahr 2012 wurde das konzernweite Führungskräfte-Entwicklungsprogramm abgeschlossen.
Dabei erhielten unsere Führungskräfte wichtige Impulse zu den Themen Führung, Kommunikation
und Change-Management sowie ein Angebot zur Reflexion und zum Austausch mit anderen Führungskräften. Dazu setzt die STAWAG mit dem Potentialträgerprogramm ihr Engagement fort,
zielgerichtet Mitarbeiter früh mit individuellen Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen auf
weiterführende Aufgaben mit größerer Verantwortung vorzubereiten.
Dazu wurde ein dreijähriges Trainee-Programm für Nachwuchsführungskräfte in 2012 entwickelt
und eingeführt. Daran nehmen seit Dezember 2012 sechs Hochschulabsolventen teil, die alle relevanten Bereiche im STAWAG-Verbund durchgehen und dabei einen umfassenden Einblick in die
wesentlichen Prozesse des Unternehmens erhalten. Dazu gehört auch eine Veranstaltungsreihe
zum Aufbau verschiedener Kompetenzen.
Die STAWAG und die STAWAG Netz sind in ein Qualitäts- und Umweltmanagement eingebunden.
Ein Zertifikat bestätigt bis zum 14. Januar 2016, dass die Anforderungen nach ISO 9001:2008 und
ISO 14001:2004 erfüllt sowie wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll durchgeführt werden.
Ertragslage
Die STAWAG schließt das Geschäftsjahr 2012 mit einem Überschuss von 19,4 Mio. Euro ab. Das
Ergebnis resultiert aus folgenden Einflüssen:
Insgesamt stiegen die Umsatzerlöse nur geringfügig mit 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Im
Stromgeschäft erfolgte zum 1. Januar 2012 eine Preiserhöhung, mit der die gestiegenen Vergütungen für regenerativ erzeugte Strommengen sowie gestiegene Netzkosten an die Kunden weitergegeben wurden. Trotz einer Konjunkturabschwächung lagen die Absatzmengen im Tarif- und Sonderkundengeschäft auf Vorjahresniveau. Die Absatzmengen bei den Handelsgeschäften nahmen
gegenüber dem Vorjahr deutlich ab. In der Sparte Gas konnten die Preise beibehalten werden.
Aufgrund der durchschnittlich kälteren Witterung nahmen die Absatzmengen zu, jedoch wurde die
Erhöhung teilweise wettbewerbsbedingt kompensiert.
In der Sparte Fernwärme musste aufgrund der gestiegenen Beschaffungskosten für Gas, Öl und
Kohle eine Preisanpassung zum 1. Januar 2012 und zum 1. Juli 2012 vorgenommen werden. Insgesamt nahmen die Absatzmengen aufgrund der kälteren Witterung gegenüber dem Vorjahr deutlich
zu.
Die allgemeinen Wasserpreise blieben im Berichtsjahr erneut konstant. Der Umsatzanteil dieser
Sparte ging mengenbedingt leicht zurück.
In der Sparte Stadtentwässerung konnte eine Umsatzsteigerung aufgrund eines höheren Investitionsvolumens von rd. 6,4 Mio. Euro erzielt werden.
Insgesamt erzielte die STAWAG im Berichtsjahr 2012 einschließlich der Netznutzungsentgelte und
Umsatzerlöse aus den Nebengeschäften einen gegenüber dem Vorjahr um 0,4 Mio. Euro leicht
gestiegenen Umsatz von 473,6 Mio. Euro. In den Nebengeschäften sind auch für den Tätigkeitsabschluss relevante Umsatzerlöse der Strom- und der Gasverpachtung gegenüber der STAWAG Netz
enthalten.
60
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Die Aufteilung auf die einzelnen Bereiche ergibt sich aus der folgenden Übersicht:
2012
Mio. EUR
2011
Mio. EUR
Veränderung
in %
- Stromversorgung
147,3
157,1
-6,2
- Gasversorgung
103,1
101,9
1,2
- Stromerzeugung und - vermarktung
59,6
60,7
-1,8
- Wasserversorgung
35,1
35,3
-0,6
- Fernwärmeversorgung
21,8
18,2
19,8
- Stadtentwässerung
19,7
13,3
48,1
3,5
3,2
9,4
- Grundbesitzwirtschaft
- Nebengeschäfte
83,5
83,5
0,0
- Gesamtumsatz
473,6
473,2
+0,1
In der Stromversorgung ist die Stromsteuer und in der Gasversorgung ist die Erdgassteuer nicht
berücksichtigt.
Die sonstigen betrieblichen Erträge nahmen um 1,6 Mio. Euro ab und betrugen 19,6 Mio. Euro.
Neben den im Berichtsjahr von der STAWAG Netz leicht rückläufig vereinnahmten Konzessionsabgaben für Strom und Gas in Höhe von 11,7 Mio. Euro sind Auflösungen für Rückstellungen in Höhe
von 0,5 Mio. Euro sowie periodenfremde Erträge von 0,4 Mio. Euro enthalten.
Die mit Abstand größte Aufwandsposition war mit rund 369,3 Mio. Euro auch im Jahr 2012 der
Materialaufwand. Er stieg gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 11,6 Mio. Euro an und war im
Wesentlichen durch gestiegene Energiebezugs- und Netzentgeltkosten mit 7,0 Mio. Euro sowie
durch weiteren höheren Fremdleistungsbezug mit 4,6 Mio. Euro begründet.
Der Personalaufwand stieg um 0,4 Mio. Euro auf 33,3 Mio. Euro. Die STAWAG beschäftigte am
Jahresende 392 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter inklusive Auszubildenden und Aushilfen.
Die planmäßigen Abschreibungen des Anlagevermögens lagen mit 18,5 Mio. Euro um 2,0 Mio.
Euro über dem Vorjahreswert.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 50,2 Mio. Euro (Vorjahr: 49,3 Mio.
Euro) sind neben dem üblichen Aufwand die Konzessionsabgabe an die Stadt Aachen und die
erbrachten Dienstleistungen der Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH Aachen
(E.V.A.), der regio iT aachen – gesellschaft für informationstechnologie mbh (regio iT) sowie der
FACTUR enthalten. Die konzerninternen Leistungen lagen im Jahr 2012 mit 16,3 Mio. Euro wieder
unter dem Vorjahreswert (17,6 Mio. Euro).
Das Zinsergebnis verschlechterte sich aufgrund geringerer Zinserträge und höherer Zinsaufwendungen im Wesentlichen aus der Zuführung zur Pensionsrückstellung um 1,2 Mio. Euro.
Insgesamt weist die STAWAG für das Berichtsjahr ein negatives Finanzergebnis von 4,9 Mio. Euro
aus, das um 1,5 Mio. Euro unter dem Vorjahresergebnis liegt. Hierin enthalten sind im Wesentlichen Effekte aus einem negativen Zinsergebnis von 7,9 Mio. Euro sowie aus bestehenden Gewinnund Verlustabführungsverträgen von -0,4 Mio. Euro (Vorjahr: -2,6 Mio. Euro).
Aufgrund der Anwendung des BilMoG ab 1. Januar 2010 werden außerordentliche Aufwendungen
im Berichtsjahr mit 2,6 Mio. Euro ausgewiesen. Hierbei handelt es sich um Effekte aus der Zuführung des Bewertungsunterschieds der Pensionsrückstellungen.
Das Geschäftsjahr 2012 schließt die STAWAG mit einem Ergebnis von 19,4 Mio. Euro ab, das aufgrund des bestehenden Gewinnabführungsvertrages an die E.V.A. abgeführt wird.
Finanzlage
Die Investitionen in das Anlagevermögen einschließlich der Kapitaleinlagen bei verbundenen Unternehmen und Beteiligungsgesellschaften betrugen im Berichtsjahr 35,4 Mio. Euro. Hierbei entfielen 7,8 Mio. Euro auf die Kapitalrücklage bei der STAWAG Energie und weitere 0,3 Mio. Euro bei
der smartlab. An der neu gegründeten Gesellschaft StadtWerke Rösrath - Energie GmbH beteiligte
sich die STAWAG mit einem Geschäftsanteil von 0,1 Mio. Euro (49 Prozent). Von dem langfristigen
Gesellschafterdarlehen an die STAWAG Energie wurden planmäßig im Berichtsjahr 0,8 Mio. Euro
61
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
zurückgeführt. Kapitalrückzahlungen erfolgten hingegen aus der Beteiligung Trianel Gaskraftwerk
Hamm GmbH & Co. KG mit 1,0 Mio. Euro sowie von der Trianel Gasspeichergesellschaft Epe GmbH
& Co. KG mit 0,8 Mio. Euro. Darüber hinaus wurden Investitionen bei den Tätigkeiten gemäß § 6b
Abs. 3 EnWG für das Strom- und Gasnetz vorgenommen. Wesentliches Ziel der Investitionsmaßnahmen waren die Sicherung und die zukunftsorientierte Erweiterung der Versorgungs- und
Dienstleistungsaktivitäten in allen Sparten der STAWAG.
Die Investitionen wurden mit Mitteln aus dem Cashflow, der sich auf 60,2 Mio. Euro geringfügig
gegenüber dem Vorjahr erhöhte, sowie aus liquiden Mitteln finanziert.
Die STAWAG war im Berichtsjahr in einem konzernweiten Cash-Pooling-System bei der E.V.A.
eingebunden. Am Bilanzstichtag bestanden Forderungen gegen die E.V.A. aus bereitgestellten
Liquiditätsdarlehen in Höhe von 34,3 Mio. Euro.
Der Bestand an Bankkrediten verringerte sich um 47,8 Mio. Euro. Die Verringerung ist insbesondere auf die Ablösung des Darlehens aus der Finanzierung von Abwasserinvestitionen zurückzuführen. In das Finanzergebnis in Höhe von -4,9 Mio. Euro (Vorjahr: -6,4 Mio. Euro) sind neben den
Zinsaufwendungen auch die Ergebnisabführungen und Verlustübernahmen aus den Beteiligungen
der STAWAG an ihren hundertprozentigen Tochtergesellschaften eingeflossen. Nach Änderungen
durch das BilMoG zum 1. Januar 2010 liegen die Zinsaufwendungen bei der Zuführung zur Pensionsrückstellung zum 31. Dezember 2012 (Zinssatz: 5,04 Prozent) bei 8,1 Mio. Euro (Vorjahr: 7,6
Mio. Euro). Darüber hinaus stehen Mittel aus der aperiodischen Zuführung im Geschäftsjahr zur
Pensionsrückstellung in Höhe von 2,6 Mio. Euro (Vorjahr: 9,8 Mio. Euro) der Innenfinanzierung zur
Verfügung.
Cashflow I und II der STAWAG stellen sich im Berichtsjahr wie folgt dar:
2012
Mio. EUR
2011
Mio. EUR
Veränderung
in %
19,4
26,1
-25,7
0,0
2,5
-100,0
= Jahresüberschuss vor Gewinnabführung
19,4
28,6
-32,2
+ Abschreibungen
18,5
16,8
10,1
= Cashflow I
37,9
45,4
-16,5
+/- Zunahme/Abnahme der Rückstellungen
23,5
13,9
69,1
– Auflösung von Zuschüssen/ Zulagen
-1,2
-1,3
-7,7
= Cashflow II
60,2
58,0
3,8
CASHFLOW (OHNE ZUSCHÜSSE)
Jahresüberschuss vor Gewinnabführung und nach
Rücklagenzuführung
+ Zuführung zu Rücklagen (Gewinnrücklagen)
Vermögenslage
Die Bilanzsumme erhöhte sich nur geringfügig gegenüber dem Vorjahr um 0,2 Prozent auf 478,4
Mio. Euro. Das Anlagevermögen stieg um 13,4 Mio. Euro auf 312,2 Mio. Euro. Im Wesentlichen
geht dieser Anstieg zurück auf die Erhöhung der Anteile gegenüber der STAWAG Energie zur Finanzierung weiterer Maßnahmen bezüglich regenerativer Erzeugungsanlagen. Darüber hinaus
wurden Investitionen in immaterielle Vermögensgegenstände, in den weiteren Ausbau von Verteilungsanlagen inklusive des Tätigkeitsbereichs gemäß § 6b Abs. 3 EnWG für die Strom- und Gasverpachtung sowie in die Ertüchtigung von Umspann- und Netzstationen durchgeführt.
Der Anteil des Anlagevermögens an der Bilanzsumme stieg von 62,6 Prozent auf 65,3 Prozent an.
Insgesamt nahmen die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände im Umlaufvermögen
um 16,8 Mio. Euro ab. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen betragen 53,1 Mio. Euro
und nahmen gegenüber dem Vorjahr um 23,3 Mio. Euro ab. Sie resultieren im Wesentlichen aus der
Verbrauchsabrechnung für Tarif- und Sondervertragskunden mit 27,6 Mio. Euro, aus der bilanziellen Abgrenzung mit 16,1 Mio. Euro sowie aus der Bautätigkeit im Bereich der Stadtentwässerung
mit 3,7 Mio. Euro. Die Forderungen gegen verbundene Unternehmen erhöhten sich um 14,9 Mio.
Euro auf 21,3 Mio. Euro und betreffen im Wesentlichen die Forderungen gegen die E.V.A. aus dem
Cash-Pooling. Forderungen gegen Beteiligungsunternehmen betreffen mit 7,0 Mio. Euro die Trianel
aus der Stromvermarktung des GuD-Kraftwerks Hamm-Uentrop sowie aus der Gasvermarktung des
Gasspeichers Epe. Das Eigenkapital beträgt unverändert wie im Vorjahr 104,7 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote lag ebenfalls mit 21,9 Prozent auf Vorjahresniveau.
62
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen erhöhten sich um 9,1 Mio. Euro
und beinhalten eine aperiodische Zuführung von 2,6 Mio. Euro. Die sonstigen Rückstellungen
nahmen um 14,4 Mio. Euro zu und beinhalten, neben einer Rückstellung für drohende Verluste aus
schwebenden Geschäften von 10,5 Mio. Euro insbesondere für Bezugsverträge, alle zur Erfüllung
der bestehenden Verpflichtungen erforderlichen Positionen zum Bilanzstichtag.
Die Verbindlichkeitenstruktur führte wie bereits im Vorjahr zu mittel- und langfristigen Restlaufzeiten. Hiervon haben 55,3 Prozent (Vorjahr: 42,8 Prozent) der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Insgesamt nahm der Bestand an Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 47,8 Mio. Euro auf insgesamt 105,2 Mio. Euro ab.
Die Bilanzstruktur ist durch einen sehr hohen Anlagendeckungsgrad II gekennzeichnet. Das Anlagevermögen ist zu 124,4 Prozent durch Eigenmittel (inklusive Zuschüsse) sowie lang- und mittelfristige Fremdmittel finanziert.
Zusammenfassend stellt sich die Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage der STAWAG als geordnet
dar.
Nachtragsbericht
Im ersten Quartal 2013 konnte beim Gas- und Fernwärmegeschäft witterungsbedingt eine deutliche Erhöhung der Absatzmengen verzeichnet werden. Unsere Strompreise mussten wir zum 1.
Januar 2013 ausschließlich wegen der gestiegenen Abgaben (EEG, KWK, § 19 NEV, Offshore) erhöhen. Darüber hinausgehende Vorgänge von besonderer Bedeutung für die Vermögens-, Finanzund Ertragslage nach Schluss des Geschäftsjahres haben sich nicht ereignet.
Risikobericht
Energieversorgungsunternehmen galten bislang als eher krisenfest. Doch dies hat sich aufgrund
von politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geändert. Risiken zu erkennen, zu managen und in eine solide ökonomische Unternehmensführung aufzunehmen, ist wichtiger denn je geworden. Ebenso bedeutend ist für uns, in den sich ändernden Branchen- und Marktstrukturen die unternehmerischen Chancen zu identifizieren und sie zum Wachstum oder zur Stabilisierung unserer wirtschaftlichen Gesamtsituation zu nutzen.
Organisatorisch ist das Risikomanagement der STAWAG und ihrer Tochtergesellschaften in das
konzerneinheitliche Chancen-/Risikomanagementsystem der E.V.A. integriert. Die E.V.A. hat in
einer allgemeinen Richtlinie Grundsätze festgelegt, in welcher Weise mögliche Chancen und Risiken bei allen Konzerngesellschaften frühzeitig erkannt, bewertet und erfasst werden. Neben diesem zentral gesteuerten Risikoprozess existiert bei der STAWAG noch jeweils ein dezentrales Risikomanagement für den Energiehandel und für die Erzeugungsvermarktung. Die Richtlinien hierfür
wurden 2009 und 2011 unter Einbeziehung der E.V.A. etabliert. Die dezentralen Risikomanagementberichte erfolgen jeweils an ein spezielles Risikokomitee. Sie fließen anschließend in den
Risikogesamtbericht der STAWAG und der E.V.A. ein.
Analog zu unserem Controlling- und Planungsprozess ist der Risikoprozess mit seinen regelmäßigen Risikoinventuren ein fester Bestandteil unserer betrieblichen Abläufe. Für die verschiedenen
Unternehmensbereiche und Gesellschaften sind Risikoverantwortliche benannt, die erkannte Gefahren und Chancen in ihren Bereichen durch Abschätzung der Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit bewerten und sie nach einer wiederkehrenden Systematik dokumentieren. Die Risiken werden nach den Kategorien allgemeine externe, allgemeine interne, leistungswirtschaftliche
und finanzwirtschaftliche Risiken unterschieden. Der Risikomanager führt die Ergebnisse in einem
halbjährlichen standardisierten Bericht an den Vorstand und die Aufsichtsgremien zusammen. Die
Risikoverantwortlichen kommunizieren ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Risiken und
stellen die Überwachung beschlossener Maßnahmen sicher. Da trotz sämtlicher aufgestellter Regeln der Umgang mit Risiken von Mensch zu Mensch verschieden ist, kann nicht völlig ausgeschlossen werden, dass einzelne Risiken nicht erfasst werden. Hierdurch wird jedoch die Funktionsfähigkeit des Risikomanagementsystems als Ganzes nicht eingeschränkt.
Gesamtrisikobeurteilung
Das Risikoportfolio der Unternehmensgruppe STAWAG und ihrer Tochtergesellschaften, zu denen
die STAWAG Netz, STAWAG Energie, FACTUR und STAWAG Abwasser gezählt werden, zeigt zum
Stichtag 31. Dezember 2012 hauptsächlich einen Anstieg von einigen im Vorjahr bereits genannten
Einzelrisiken aus der Wertschöpfungsstufe konventioneller Energieerzeugung. Die konjunkturell
und strukturell bedingten Preisfluktuationen auf den Beschaffungs- und Absatzmärkten sind zu
63
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
einem erheblichen Risiko für das Geschäftsergebnis der STAWAG geworden, wenngleich der Witterungsverlauf sowie die politischen und regulatorischen Veränderungen und Eingriffe ebenfalls
unverändert große Einflussfaktoren bleiben. Wenngleich die Unwägbarkeiten und damit die Risiken
unseres Geschäftes zunehmen, sind aus heutiger Sicht keine Risiken erkennbar, die den Fortbestand der STAWAG-Gruppe oder einzelner Segmente im Berichtszeitraum gefährdet haben oder
über diesen hinaus gefährden könnten.
Nachfolgend werden einige Risiken erläutert, die besonderen Einfluss auf die Vermögens-, Finanzund Ertragslage der STAWAG und ihrer Tochtergesellschaften haben können:
Allgemeine externe Risiken
In dieser Risikokategorie betrachtet die STAWAG die politischen Verhältnisse und die gesetzlichen
Vorschriften, die die Marktstrukturen beeinflussen. Die STAWAG muss hier leider weiterhin feststellen, dass die energiepolitischen Rahmenbedingungen im Jahr 2012 für ein Stadtwerk, das an
Produktionsanlagen beteiligt ist, noch nicht verlässlicher geworden sind. Es wird höchste Zeit, dass
die deutsche Energiepolitik einen Weg findet, den Ausbau der Solarstrom- und Windkraftanlagen
mit den bestehenden und in Bau befindlichen konventionellen Kraftwerkskapazitäten auszubalancieren. Bis dahin wird die STAWAG ihre Chancen aus neuen regenerativen Kapazitäten den Risiken
aus konventionellen Kapazitäten gegenüberstellen und ggf. auch den Verkauf von Produktionsanlagen bzw. von Beteiligungen prüfen müssen. Darüber hinaus wird die STAWAG in Zukunft noch
stärker abwägen, in welche Assets sie investieren bzw. an welchen Assets sie sich direkt oder
indirekt beteiligen möchte.
In dieser Risikokategorie erfassen wir weiterhin alle Risiken aus gesetzlichen Auflagen, Auflagen
im öffentlich-rechtlichen Bereich, aus Umweltschutzbestimmungen sowie Risiken aus der Regulierung. Die STAWAG Netz, die sich seit 2009 im eingeführten Regulierungsregime der Anreizregulierung befindet, trägt mit Beginn der zweiten fünfjährigen Regulierungsperiode (im Gasbereich seit
1. Januar 2013; im Strombereich ab 1. Januar 2014) weiterhin Ergebnisrisiken. Die zuständigen
Regulierungsstellen müssen noch endgültig feststellen, welche Erlöse sie den einzelnen Netzbetreibern in dieser Regulierungsperiode zubilligen. Hier besteht das Risiko, dass die Obergrenzen zu
niedrig sind und nicht die tatsächliche Kostenentwicklung widerspiegeln. Allerdings besteht auch
die Chance, dass unsere künftigen Netzerträge bei höheren Obergrenzen und erfolgreichen Effizienzmaßnahmen über den Erwartungen liegen. Die Unsicherheiten hinsichtlich der Ausgestaltung
der Anreizregulierung werden daher weiter fortbestehen.
Leistungswirtschaftliche Risiken
Die STAWAG hält Finanzbeteiligungen an konventionellen Kraftwerken. Ihre Tochter STAWAG
Energie betreibt im regenerativen Bereich eigene Kraftwerksanlagen oder beteiligt sich an entsprechenden Projektgesellschaften. Seit 2012 ist die STAWAG Energie auch in der Projektierung von
regenerativen Anlagen engagiert. Zusammen wird dies in einer Wertschöpfungsstufe Erzeugung
abgebildet. Neben den grundsätzlichen Betreiberrisiken und dem technischen Ausfallrisiko sind wir
dem Risiko fallender Stromnotierungen ausgesetzt. Frühzeitig vermarktete Strommengen aus dem
Kraftwerk Hamm-Uentrop können zu empfindlichen Margenverlusten führen und letztlich auch die
Werthaltigkeit des Kraftwerks mindern. Auch aus unserer Beteiligung am Steinkohlekraftwerk
Lünen, das in 2013 ans Netz gehen wird, erwarten wir vorerst Verluste. Alle Hoffnungen richten
sich auf die deutsche Energiepolitik, die die Benachteiligung solcher Anlagen gegenüber den regenerativen Kapazitäten sowie den alten Kraftwerken mit hohem CO 2 -Ausstoß überprüfen muss.
Dennoch resultieren aus diesen Kraftwerken zurzeit die größten Ergebnisrisiken für die STAWAG.
Die STAWAG betreibt zur Optimierung ihrer Beschaffungskosten Energiehandel. Hierbei werden
ausgehend von geplanten Absatzmengen sowie einer vorgegebenen Beschaffungsstrategie physische und finanzielle Produkte für Strom und Gas bei Großhändlern und den Börsen gekauft oder
verkauft. Dabei nutzt die STAWAG die Möglichkeiten des professionellen Portfoliomanagements,
bei dem die Zeitpunkte der Beschaffung und des Vertriebs naturgemäß auseinanderfallen. Die bei
diesem Vorgehen entstehenden Chancen und Risiken managt die STAWAG aktiv. Preisrisiken in den
Beschaffungsbüchern werden je Lieferjahr betrachtet und durch einen sogenannten Stresstest und
den Value at Risk bewertet. Begrenzt und kontrolliert werden die Risiken durch vorgegebene Limits. Darüber hinaus existieren Mengen- und Strukturrisiken in den Vertriebsbüchern. Offene Mengenpositionen werden dabei grundsätzlich aber nicht eingegangen. Die regelmäßige Ermittlung
von Abweichungsfehlern und Worst-CaseSzenarien führt zu einer Bewertung, die die Grundlage für
weiterführende Entscheidungen bildet. In den Risikoberichten des Energiehandels werden auch
Kredit-, Produkt-, Liquiditäts- und Transportrisiken behandelt. Sie haben aktuell jedoch keine mit
den Preis- und Mengenrisiken vergleichbare Bedeutung.
64
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Auf der Kunden- und Energieabsatzseite besteht für die STAWAG unverändert die Gefahr, ihre
maßgebliche Rolle als lokaler Energieversorger und Energiedienstleister nicht ausweiten zu können
bzw. Marktanteile im lokalen Vertriebsgebiet, insbesondere durch Angriffe von Wettbewerbern, zu
verlieren. Absatzeinbußen im Privatkundensegment gilt es durch geeignete Gegenmaßnahmen,
z.B. maßgeschneiderte Beratungskonzepte und Serviceorientierung, zu vermeiden. Gleichzeitig
werden die Rückgewinnung von Gewerbekunden und die Erweiterung des Vertriebsgebietes außerhalb von Aachen vorangetrieben. Die vertragliche Gestaltung von Beschaffungs- und Vertriebsaktivitäten birgt allerdings weiterhin Risiken, die in die Berichterstattung aufgenommen werden
müssen.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Die STAWAG musste im Zuge des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes seit 2010 ihre Pensionsrückstellungen neu bewerten und hat in den letzten Jahren erhebliche Sonderzuführungen über
den gesetzlichen Anteil hinweg vorgenommen. Die seit der Finanz- und Staatenkrise stark gefallenen Kapitalmarktzinsen können jedoch zu einer Absenkung des zugrunde zu legenden Rechnungszinses führen und würden für die STAWAG das Risiko einer nochmaligen Höherdotierung der Pensionsrückstellungen bedeuten. Wenngleich solche bilanziellen Anpassungen das Jahresergebnis
belasten können, werden die Zahlungsströme hiervon nicht beeinflusst.
Die STAWAG ist über die STAWAG Energie an dem Trianel-Projekt Windpark Borkum beteiligt. Das
Projekt befindet sich technisch auf einem guten Weg, sodass mit einer Inbetriebsetzung in 2013
gerechnet wird. Allerdings wurden die Gesellschafter jüngst nochmals um finanzielle Unterstützung gebeten, denn verschiedene Lieferanten hatten die Auslieferung von Komponenten mit Preisnachbesserungen verbunden. Diese beurteilt der Projektentwickler zwar als juristisch ungerechtfertigt, doch am Ende führte es zu einer weiteren Darlehensgewährung der Gesellschafter an die
Projektgesellschaft.
Schwankungen an den Finanzmärkten können einen wesentlichen Einfluss auf das Jahresergebnis
der STAWAG und der STAWAG Energie ausüben, solange dort variable Langfristfinanzierungen
existieren, Festzinsfinanzierungen fällig werden und prolongiert werden sollen oder Neukreditaufnahmen geplant sind. In 2012 wurden für den variabel verzinsten Darlehensbestand umfangreiche
Zinssicherungsgeschäfte abgeschlossen. Die momentanen Zinsänderungsrisiken aus fällig werdenden Zinsfestschreibungen sind in den nächsten Jahren nur geringfügig. Dennoch stellen wir auf
dem aktuellen Zinsniveau Überlegungen an, ob sich Zinsänderungsrisiken für gegebenenfalls notwendige Neukredite begrenzen bzw. vermeiden lassen, um eine gute und sichere Kalkulationsbasis
für Investitionsentscheidungen zu finden. Die derzeit bei der STAWAG bzw. der STAWAG Energie
eingesetzten Finanzinstrumente zur Zinssicherung bergen keine ungewöhnlich hohen Risiken in
Bezug auf den laufenden Cashflow.
Allgemeine interne Risiken
Diese Risikokategorie nimmt Risiken aus den Bereichen Organisation, Personal- und Führungsmanagement und Kommunikation auf. Hier wurden keine wesentlichen Risiken erkannt und gemeldet,
obwohl bei der Neu- oder Wiederbesetzung von extern ausgeschriebenen Stellen vereinzelt schon
der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal zu spüren ist.
Berichterstattung nach § 108 Abs. 3 Nr. 2 GO NRW
Gegenstand des Unternehmens sind die Versorgung mit Strom, Gas, Wasser und Wärme, die Erfüllung anderer Versorgungsaufgaben, die Erfüllung von Entsorgungsaufgaben sowie die grundbesitzwirtschaftliche Betätigung. Die STAWAG ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt,
durch die der genannte Gesellschaftszweck gefördert werden kann.
Die Ausführungen im Lagebericht und Anhang legen dar, dass die STAWAG der aus ihrer satzungsgemäßen Aufgabenstellung folgenden öffentlichen Zwecksetzung und Zweckerreichung voll entsprochen hat.
Die Versorgungssicherheit ist langfristig gewährleistet und die Energie- und Wasserversorgung
wird wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll durchgeführt.
Prognosebericht
Erste Daten des Jahres 2013 deuten darauf hin, dass sich das Wachstum der deutschen Wirtschaft
im Geschäftsjahr 2013 zurück auf den Erholungspfad stellt und sich von den Wertschöpfungseinbußen der letzten Quartale erholen wird. So geht das Institut für Weltwirtschaft (Kiel) in ihrer
65
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Prognose vom 13. März 2013 von einem Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von 0,6 Prozent
gegenüber dem Vorjahr aus. Vor dem Hintergrund der bestehen gebliebenen Unsicherheiten im
Euroraum wird damit weiterhin von einer deutlich positiveren Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Vergleich zu anderen Volkswirtschaften Europas ausgegangen.
Die Aufhellung von Frühindikatoren wie der ifo-Geschäftsklimaindex unterstreicht die verbesserte
Stimmungslage in der deutschen Wirtschaft seit der Jahreswende. Auch der Arbeitsmarkt reagiert
robust auf ein schwieriges konjunkturelles Umfeld. So ist die Arbeitslosenquote stabil auf ihrem
Vorjahresniveau geblieben und betrug im Februar 2013 7,4 Prozent (BAA, Monatsbericht 02/2013).
Gesamtwirtschaftlich positiv haben sich darüber hinaus die expansiven geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank und die Fortsetzung der Niedrigzinspolitik ausgewirkt.
Nichtsdestotrotz bestehen für das Jahr 2013 weiterhin Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung.
So ist fraglich, ob es der europäischen Wirtschaftspolitik gelingt, den Euroraum zu stabilisieren.
Neben der schwierigen konjunkturellen Situation in Zypern gibt in diesem Zusammenhang die
politische Instabilität nach der Wahl in Italien Anlass zur Sorge.
Im Jahresverlauf werden die Arbeitsmarktindikatoren robust bleiben. Die Zahl der Arbeitslosen
wird sich in 2013 mit ca. 2,9 Millionen etwa auf Vorjahresniveau belaufen. (IfW, Kiel, 03/2013). Die
Arbeitslosenquote wird demnach voraussichtlich im Jahresdurchschnitt bei 6,7 Prozent liegen.
Aktuelle Prognosen zu den Verbraucherpreisen gehen davon aus, dass die Preissteigerung im Jahr
2013 zwischen 1,6 Prozent (HWWI, Hamburg, 03/2013) und 2,0 Prozent (IfW, Kiel 03/2013) liegen
dürfte.
Die Unternehmen in der Stadt und der Städteregion Aachen sind gemäß der aktuellen Konjunkturumfrage der IHK vom Februar 2013 überwiegend zufrieden mit der aktuellen Lage, aber bleiben
zurückhaltend in ihren Erwartungen für das neue Geschäftsjahr.
Auch die STAWAG hat das Geschäftsjahr 2013 in den Geschäftsfeldern Netz und Vertrieb erfolgreich begonnen und geht auf der Grundlage der vorliegenden ersten Geschäftsdaten davon aus,
dass das geplante Ergebnisniveau in diesen Segmenten erreicht bzw. übertroffen wird.
Für das Planjahr 2013 geht die STAWAG jedoch aufgrund der aktuellen Situation am Stromhandelsmarkt und der sich daraus für das Unternehmen ergebenden Auswirkungen auf die Erzeugungssparte derzeit von einem Rückgang des Gesamtergebnisses auf rund 11,9 Mio. Euro aus.
Sowohl die geschäftliche Entwicklung im Jahr 2013 als auch die Entwicklung in den Folgejahren
werden dabei insbesondere im Geschäftsbereich Erzeugung, aber auch im Geschäftsbereich Vertrieb/Beschaffung durch aktuelle Entwicklungen im internationalen und nationalen Umfeld beeinflusst. Ohne eine grundlegende Änderung des Energiemarktdesigns – Stichwort Kapazitätsmärkte –
rechnet die STAWAG mit einer gegenüber der Vergangenheit deutlich reduzierten Ergebnissituation.
Für das Jahr 2014 rechnet die STAWAG vor dem Hintergrund des derzeitigen energiewirtschaftlichen Umfelds mit einem Ergebnis in Höhe von 12,1 Mio. Euro.
Die STAWAG verfolgt vor diesem Hintergrund weiterhin die Strategie, ihr Investitionsportfolio
durch die Entwicklung attraktiver Projekte im Bereich Onshore-Windkraft und Photovoltaik zu
nutzen. Im Bereich Windenergie ist die Entwicklung weiterer Projekte soweit fortgeschritten, dass
im Geschäftsjahr 2013 weitere Windparks errichtet werden. Die im Verlauf der Geschäftsjahre
installierten Photovoltaikanlagen werden im Geschäftsjahr 2013 einen relevanten Ergebnisbeitrag
leisten können.
Einen weiteren Schwerpunkt ihrer strategischen Aktivitäten sieht die STAWAG weiterhin im Bereich
Rekommunalisierung im erweiterten regionalen Umfeld. Dazu gehört auch die Prüfung und ggf.
Realisierung von Beteiligungen an anderen Stadtwerken. Im Fokus steht vor dem Hintergrund der
Anreizregulierung auch die weitere Optimierung der organisatorischen Strukturen.
Insgesamt sieht sich die STAWAG durch die aktuellen Entwicklungen in ihrem strategischen Kurs
bestätigt.
Im Vertrieb liegt unser Hauptaugenmerk dabei zunächst auf der Sicherung unseres Kundenstammes. Hier wollen wir in spezifischen Segmenten – auch überregional – Wachstumschancen prüfen
und nutzen. Neuausrichtung unserer Marke rundet unsere Aktivitäten in diesem Geschäftssegment
ab.
66
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Das Geschäftsfeld Services wird im Wesentlichen durch unsere Beteiligung an der FACTUR geprägt.
Hier gehen wir aufgrund der vorliegenden Informationen und der Entwicklung des Dienstleistungsmarktes davon aus, das erfolgreiche Wachstum auch 2013 durch die Neuakquisition weiterer
Kunden fortsetzen zu können.
Unabhängig von den positiven Aussichten für das laufende Geschäftsjahr wird die STAWAG auch
2013 ihr Investitionsportfolio auf eine angemessene Chancen-Risiko-Struktur hin überprüfen und
geeignete Maßnahmen treffen, um mittel- und langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
67
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Trianel GmbH
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
Trianel GmbH
Sitz
Krefelder Str. 28, 52070 Aachen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
1999
Gesellschafter
Geschäftsführer Sven Becker
Dr. Jörg Vogt
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
18.592.575,00 EUR
Mitarbeiter
236 (Durchschnitt)
Internet
www.trianel.com
Gesellschafter zum 31.12.2012
Energie- und Wasserversorgung Mittleres Ruhrgebiet GmbH, Bochum
25,00 %
Stadtwerke Aachen AG
12,13 %
Überlandwerk Fulda AG
7,54 %
Stadtwerke Bonn GmbH
5,88 %
Stadtwerke Lübeck Holding GmbH
5,19 %
SWU Energie GmbH, Ulm
4,85 %
Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH
3,03 %
NEW Viersen GmbH
2,91 %
N.V HVC, Niederlande
2,51 %
enwor - energie & wasser vor ort GmbH, Herzogenrath
2,24 %
Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation, Österreich
1,78 %
Allgäuer Überlandwerk GmbH
1,76 %
Stadtwerke Halle GmbH
1,59 %
SWT Stadtwerke Trier Versorgungs GmbH
1,51 %
Stadtwerke Heidelberg GmbH
1,26 %
NVB Nordhomer Versorgungsbetriebe GmbH
1,21 %
Stadtwerke Hamm GmbH
1,14 %
Trianel Suisse AG, Schweiz
0,99 %
Stadtwerke Lindau (B) GmbH & Co KG
0,98 %
69
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
70
GSW Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen-Bönen-Bergkamen
0,84 %
Stadtwerke Aalen GmbH
0,75 %
Stadtwerke Borken/Westf, GmbH
0,75 %
Stadtwerke Lünen GmbH
0,67 %
Energie- und Wasserversorgung Rheine GmbH
0,57 %
Hertener Energiehandelsgesellschaft mbH
0,55 %
Stadtwerke Fröndenberg GmbH
0,54 %
Ahauser Energie- und Dienstleistungsgesellschaft mbH
0,50 %
BBSW Energie GmbH, Steinheim
0,50 %
ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH
0,50 %
Gemeindewerke Steinhagen GmbH
0,50 %
GWS Stadtwerke Hameln GmbH
0,50 %
Osterholzer Stadtwerke GmbH & Co. KG
0,50 %
Schleswiger Stadtwerke GmbH
0,50 %
Stadtwerke Bad Salzuflen GmbH
0,50 %
Stadtwerke Dachau
0,50 %
Stadtwerke Elmshorn
0,50 %
Stadtwerke Gronau GmbH
0,50 %
Stadtwerke Sindelfingen GmbH
0,50 %
Stadtwerke Tuttlingen GmbH
0,50 %
Stadtwerke Wedel GmbH
0,50 %
TWO Technische Werke Osning GmbH
0,50 %
Regio Energie Solothurn, Schweiz
0,38 %
Stadtwerke Bad Pyrmont Beteiligungs und Bäder GmbH
0,38 %
Stadtwerke Uelzen GmbH
0,38 %
Stadtwerke Detmold GmbH
0,36 %
Trianel GmbH
0,34 %
Stadtwerke Unna GmbH
0,33 %
Stadtwerke EVB Huntetal GmbH
0,31 %
Stadtwerke Soest GmbH
0,29 %
Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH
0,27 %
Stadtwerke Georgsmarienhütte GmbH
0,25 %
Stadtwerke Herford GmbH
0,25 %
Stadtwerke Lengerich GmbH
0,25 %
Stadtwerke Verden GmbH
0,25 %
Teutoburger Energie Netzwerk e.G., Hagen a.T.W.
0,25 %
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist der Handel im In- und Ausland mit Energie mit dem Ziel, die
örtliche Energieversorgung zu stärken. Zu diesem Zweck darf die Gesellschaft folgende Aufgaben
wahrnehmen:
1.1 Handel mit
a. Energie (Strom, Gas, Öl, Kohle),
b. Energiederivaten und energiebezogenen Finanzderivaten (i.S.d. Kreditwesengesetzes/KWG: Eigengeschäfte),
c. auf die Versorgung bezogenen Finanzprodukten wie Wetterderivaten und Emissionszertifikaten (i.S.d. KWG: Eigengeschäfte)
1.2 Vertrieb von Energie
1.3 Erbringung von beratenden und sonstigen entgeltlichen Dienstleistungen im unmittelbaren
Bereich der Energieversorgung.
Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar gefördert werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie
Hilfs- und Nebenbetriebe errichten, erwerben und pachten, ferner Interessengemeinschaften eingehen und Zweigniederlassungen errichten.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer
Zum Bilanzstichtag waren Herr Dipl.-Volkswirt Sven Becker (Sprecher) und Herr Dr. Jörg Vogt
(Dipl.-Verwaltungswissenschaftler) Geschäftsführer der Gesellschaft.
Aufsichtsrat
Bernhard Wilmert, Bochum, Sprecher der Geschäftsführung der Energie- und Wasserversorgung
Mittleres Ruhrgebiet GmbH (Vorsitzender),
Waldemar Opalla, Diepholz, Geschäftsführer der Stadtwerke EVB Huntetal GmbH (stellvertretender
Vorsitzender),
Dr. Christian Becker, Aachen, Mitglied des Vorstands der Stadtwerke Aachen Aktiengesellschaft,
Stefan Fritz, Kaufbeuren, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck Holding GmbH,
Günter Bury, Fulda, Vorstand der Überlandwerk Fulda Aktiengesellschaft,
Dr. Arno Gasteiger, Salzburg, Vorstand der Salzburg AG für Energie, Verkehr und Telekommunikation (Mitglied des Aufsichtsrates bis 7. Februar 2012),
Marco Westphal, Bonn, Geschäftsführer der Stadtwerke Bonn GmbH,
Matthias Berz, Ulm, Geschäftsführer der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH
(Mitglied des Aufsichtsrates seit 26. September 2012),
Alfons Bröker, Soest, Geschäftsführer der Stadtwerke Soest GmbH
(Mitglied des Aufsichtsrates bis 26. September 2012),
Dr. Achim Grunenberg, Lünen, Geschäftsführer der Stadtwerke Lünen GmbH,
Dr. Leonhard Schitter, Salzburg, Mitglied des Vorstandes der Salzburg AG für Energie, Verkehr und
Telekommunikation (Mitglied des Aufsichtsrates seit 26. September 2012),
Frank Kindervatter, Viersen, Geschäftsführer der Niederrheinwerke Viersen GmbH
(Mitglied des Aufsichtsrates bis 26. September 2012),
71
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Christoph Hüls, Detmold, Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold GmbH
(Mitglied des Aufsichtsrates seit 26. September 2012),
Michael Lucke, Kempten, Geschäftsführer der Allgäuer Überlandwerk GmbH
(Mitglied des Aufsichtsrates seit 26. September 2012),
Thomas Zaremba, Jena, Geschäftsführer der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH
(Mitglied des Aufsichtsrates seit 26. September 2012),
Michael Hegel, Köln, Bankkaufmann
(gewähltes sachverständiges Mitglied des Aufsichtsrates),
Dr. Ulf Böge, Meckenheim, Präsident des Bundeskartellamtes a.D.
(gewähltes sachverständiges Mitglied des Aufsichtsrates),
Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge, Köln, Direktor des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität zu Köln, (gewähltes sachverständiges Mitglied des Aufsichtsrates seit 26. September 2012).
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2011
2012
Anlagevermögen
35.045 15%
66.060 23%
57.390 16%
Umlaufvermögen
203.460 85%
217.551 76%
285.799 82%
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
1.414
1%
239.919
1.345
0%
284.957
4.733
1%
347.922
Eigenkapital
72.486 30%
81.544 29%
84.922 24%
Rückstellungen
26.786 11%
34.908 12%
44.594 13%
137.628 57%
168.231 59%
217.564 63%
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
3.019
1%
274
0%
843
239.919
284.957
347.922
2010
2011
2012
1.794.850
1.898.093
2.006.264
10.936
9.257
14.437
Betriebsleistung
1.805.786
1.907.350
2.020.701
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
1.763.169
1.863.168
1.957.961
Personalaufwand
15.495
17.907
20.524
Abschreibungen
2.665
824
2.477
Sonstige betriebliche Aufwendungen
14.369
15.830
36.318
Betriebserfolg
10.089
9.621
3.420
235
4.101
1.763
10.323
13.722
5.183
-6
0
0
Steuern
3.758
6.570
2.894
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
6.559
7.152
2.290
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis
72
2010
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Es besteht keine direkte Verbindung zum städtischen Haushalt.
Lagebericht
Auf die Darstellung des äußerst umfangreichen Lageberichts der Trianel wird hier aus Kostengründen und Gründen der Praktikabilität verzichtet. Interessierte möchten wir auf die unter trianel.com
verfügbaren Geschäftsberichte verweisen.
73
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
regio iT gesellschaft für informationstechnik mbh
Aachen
Firma
regio iT gesellschaft für informationstechnik mbh
Sitz
Lombardenstraße 24, 52070 Aachen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
2003; 2011Umfirmierung und Änderung
Gesellschafter*
der Gesellschafterstruktur
Geschäftsführer Dieter Rehfeld (Vorsitzender)
Günter Herrmann
Dieter Ludwigs
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
307.228,00 EUR
Mitarbeiter
326 (31.12.12)
Internet
www.regioit-aachen.de
*Sonstige Gesellschafter:
Stadt Alsdorf, Stadt Baesweiler, Stadt Eschweiler, Stadt Herzogenrath, Stadt Monschau, Gemeinde
Roetgen, Gemeinde Simmerath, Stadt Würselen, Stadt Düren, Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren
mbH: jeweils 1%
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die automatisierte Informationsverarbeitung für alle hierfür
geeigneten Aufgaben kommunaler Gesellschafter, ihrer kommunalen Unternehmen und wirtschaftlich selbstständigen Organisationseinheiten sowie ihrer juristischen Personen des öffentlichen
Rechts. Weiterhin führt die Gesellschaft IT-gestützte Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern der kommunalen Gesellschafter, sowie deren kommunalen Gesellschaften, sowie von
Einwohnern und Einwohnerinnen der kommunalen Gesellschafter für den ersten Arbeitsmarkt
durch.
Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck mittelbar oder unmittelbar gefördert werden kann. Sie kann sich zur Erfüllung ihrer Aufgaben anderer Unternehmen bedienen, sich an ihnen beteiligen oder solche Unternehmen sowie
Hilfs- und Nebenbetriebe errichten, erwerben und pachten, ferner Interessengemeinschaften eingehen und Zweigniederlassungen errichten.
75
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Dieter Rehfeld, Günter Herrmann, Dieter Ludwigs
Aufsichtsrat
Vorsitzender
stv. Vors.
stv. Vors.
für INFOKOM Gütersloh
für INFOKOM Gütersloh
Axel Hartmann
Wolfgang Boenke (CDU)
Jürgen Lohmann
Manfred Bausch (SPD)
Ferdinand Gatzweiler
Karl-Heinz Hermanns
Dr. Lothar Barth
Ingrid von Morandell
Dr. Ralf Otten (CDU)
Hermann-Josef Pilgram (Grüne)
Michael Servos (SPD)
Dietmar Spotke (FDP)
Klaus Dieter Wolf
Sven-Georg Adenauer
Maria Unger
StädteRegion
Ratsmitglied
Gemeinde Herzebrock-Clarholz
Ratsmitglied
Stolberg
Simmerath
Beigeordneter
StädteRegion
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Sachk. Bürger
StädteRegion
Kreis Gütersloh
Gütersloh
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Gesellschaft hat einen oder mehrere Geschäftsführer. Hat sie mehrere Geschäftsführer, wird
die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen vertreten. Hat die Gesellschaft mehrere Geschäftsführer, so kann die Gesellschafterversammlung einen Vorsitzenden der Geschäftsführung bestimmen.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus fünfzehn Mitgliedern. Die Aufsichtsratsmitglieder werden von den
Gesellschaftern in Anlehnung an die Höhe ihrer Beteiligung am Stammkapital der Gesellschaft
entsandt.
Gesellschafterversammlung
Die Gesellschafterversammlung besteht aus jeweils einem Vertreter pro Gesellschafter. Die Vertretung der Stadt Aachen in der Gesellschafterversammlung erfolgt durch den Oberbürgermeister
oder seinen Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen Angestellten zu
bevollmächtigen.
76
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2010
Anlagevermögen
6.857 59%
10.505 68%
10.337 72%
Umlaufvermögen
4.661 40%
3.950 25%
3.322 23%
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
Eigenkapital
161
2011
1%
11.680
7%
15.510
797
6%
14.457
4%
1.815 12%
2.661 18%
Rückstellungen
4.214 36%
5.109 33%
4.608 32%
Verbindlichkeiten
4.801 41%
8.092 52%
7.171 50%
Rechnungsabgrenzungsposten
2.157 18%
Bilanzsumme Passiva
508
1.056
2012
494
3%
17
11.680
15.510
14.457
2010
2011
2012
37.779
39.826
46.033
828
674
818
Betriebsleistung
38.607
40.500
46.852
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
13.635
14.426
16.628
Personalaufwand
13.668
15.506
18.349
Abschreibungen
3.007
3.289
3.420
Sonstige betriebliche Aufwendungen
5.404
4.769
5.437
Betriebserfolg
2.893
2.510
3.017
-199
-179
-220
2.694
2.331
2.797
außerordentliche Aufwendungen
163
0
0
Steuern
917
815
832
1.614
1.515
1.966
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
0%
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Eine unmittelbare Verbindung zum städtischen Haushalt besteht nicht. Mittelbar ist der Haushalt
der Stadt Aachen über das Ergebnis der E.V.A. betroffen.
77
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Lagebericht
1. Gesellschaftsrechtliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen
1.1. Gesellschaftsrechtliche Rahmenbedingungen
Die regio iT GmbH ist IT-Dienstleister und Partner für Kommunen, Energie- und Entsorgungsunternehmen, Schulen sowie Non-Profit-Organisationen. An den Standorten Aachen und Gütersloh
werden innerhalb der vier Leistungsbereiche Verwaltung & Finanzen, Energie & Entsorgung, Bildung & Wissen, IT Service & Betrieb lösungsorientierte Produkte und Dienstleistungen entlang der
gesamten IT-Wertschöpfungskette angeboten.
Auch im Jahre 2012 konnten weitere Gesellschafter für die regio iT gewonnen werden. Zum
31.12.2012 halten der Kreis Düren, die Stadt Düren, die Stadt Alsdorf, die Stadt Baesweiler, die
Stadt Eschweiler, die Stadt Herzogenrath, die Stadt Monschau, die Gemeinde Roetgen, die Gemeinde Simmerath und die Stadt Würselen jeweils 1 Prozent.
Somit ergibt sich zum 31.12.2012 folgende Struktur:
Gesellschafter
Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mit
beschränkter Haftung Aachen, Aachen
61,27 %
INFOKOM Gütersloh AöR - Zweckverband für kommunale Informations- und Kommunikationstechnik
15,00 %
StädteRegion Aachen
12,75 %
Stadt Aachen
0,98 %
Stadt Alsdorf
1,00 %
Stadt Baesweiler
1,00 %
Stadt Eschweiler
1,00 %
Stadt Herzogenrath
1,00 %
Stadt Monschau
1,00 %
Gemeinde Roetgen
1,00 %
Gemeinde Simmerath
1,00 %
Stadt Würselen
1,00 %
Stadt Düren
1,00 %
Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH
1,00 %
1.2. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Der Bereich der Informationstechnologie in Deutschland blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2012
zurück. Der Branchenverband BITCOM prognostiziert für das Jahr 2012 ein Wachstum von 2,3
Prozent gegenüber dem schon sehr erfolgreichen Vorjahr 2011. Alle drei Teilmärkte der Informationstechnik (Software, IT-Service und IT-Hardware) konnten eine positive Wachstumsrate vorweisen. Insgesamt wird in Deutschland voraussichtlich ein Umsatz von 72,8 Mrd. Euro im Bereich der
Informationstechnik erzielt.
Der Softwarebereich legte im Jahre 2012 kräftig um 4,4 Prozent auf 16,9 Mrd. Euro zu. Auch das
Geschäft mit IT-Dienstleistungen wie Outsourcing und Wartung wächst um 2,1 Prozent auf 34,9
Mrd. Euro. Der IT-Hardwaremarkt ist mit 1,1 Prozent ebenfalls im Plus, entwickelt sich aber aufgrund des anhaltenden Preisverfalls etwas schwächer. Dagegen setzt sich der Boom bei TabletComputern fort. Der Umsatz wird voraussichtlich um 41 Prozent auf 1,6 Mrd. Euro steigen.
Die insgesamt erfreulichen Umsatzzahlen sorgen für weitere Impulse auf dem Arbeitsmarkt. Nach
aktuellen Zahlen waren 2011 in der IT-Branche 876.000 Personen beschäftigt. Dies war ein Anstieg
um 3,6 Prozent oder 28.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Für das Jahr 2012 erwartet man
einen weiteren Anstieg um ca. 1,2 Prozent auf dann 886.000 Beschäftigte. Genau hier liegt auch
die Herausforderung für die kommenden Jahre, da die steigenden Umsätze in neue Arbeitsplätze
umgesetzt werden müssen. Hierzu benötigt die Branche attraktive Rahmenbedingungen am Technologiestandort Deutschland sowie ein leistungsfähiges Bildungswesen, das den Nachwuchs auf
Berufswege in die IT vorbereitet. Die größte Herausforderung der Branche ist weiterhin der Fachkräftemangel.
78
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Für das Jahr 2013 prognostiziert BITCOM für den deutschen Markt der Informationstechnik ein
weiteres Wachstum um 2,8 Prozent gegenüber dem Jahr 2012. Laut dem Hightech-Verband
BITCOM wird der IT-Bereich in 2013 deutlich stärker wachsen als die Wirtschaft. Insgesamt als
Querschnittstechnologie hat IT eine herausragende Position. Der ungebrochene Boom bei Smartphones und Tablets mit steigendem Bedarf an mobilen Lösungen sowie die weitere hohe Nachfrage
nach Cloud-Computing führen hier zu wachsenden Umsätzen. Genau in diesen Wachstumsfeldern
hat die regio iT erste Produkte am Markt platzieren können.
2. Geschäftsentwicklung 2012 und Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
2.1. Ertragslage
Die Umsatzerlöse lagen im Jahr 2012 bei insgesamt 46,0 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (39,8
Mio. Euro) stiegen die Umsatzerlöse um 15,6 Prozent oder 6,2 Mio. Euro. Der Umsatzanstieg ist vor
allem auf den Kauf der IT-Sparte der INFOKOM Gütersloh AöR zurückzuführen. Dieser erfolgte zum
01.10.2011 und wirkt sich erstmals in 2012 ganzjährig aus. Daneben sind auch die Umsätze insgesamt mit unseren Bestandskunden weiter gestiegen. Bei den Umsatzerlösen mit Dritten, die 2011
ein Volumen von 30,7 Mio. Euro erreichten, ergibt sich für das Jahr 2012 (37,1 Mio. Euro) eine
Steigerung von 6,4 Mio. Euro oder 20,9 Prozent. Bei den Umsatzerlösen mit verbundenen Unternehmen ist ein leichter Rückgang von 9,0 Mio. Euro auf 8,9 Mio. Euro zu verzeichnen.
In den einzelnen Umsatzsegmenten haben sich die Umsatzerlöse aus Produktnutzung, insbesondere durch die neuen Kunden in der Region Gütersloh, sehr positiv entwickelt. Im Jahr 2012 konnte
hier ein Produktumsatz von 35,7 Mio. Euro erzielt werden, was einem Zuwachs von 6,4 Mio. Euro
entspricht.
Im Bereich des Hard- und Softwareverkaufs sowie des angebotenen Leasings für das Handelsgeschäft konnte der Vorjahreswert von 4,4 Mio. Euro wieder erreicht werden. Erwartet wurden starke
Umsatzeinbrüche durch den starken Preisverfall im Hardware-Bereich und einer längeren Nutzungsdauer der Kunden für die eingesetzte Hardware. Dies ist durch Neukundengeschäft kompensiert worden.
Der Umsatz aus Dienstleistung & Beratung lag im Jahr 2012 bei 3,7 Mio. Euro und somit um 0,3
Mio. Euro unter dem Vorjahreswert (4,0 Mio. Euro). Hierbei ist zu berücksichtigen, dass in 2011 ein
Großprojekt im Konzernumfeld umgesetzt wurde.
Die sonstigen betrieblichen Erträge sind im Jahresvergleich von 0,7 Mio. Euro auf 0,8 Mio. Euro
gestiegen. Während die Fördermittel für Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Vergleich zum
Vorjahr gesunken sind (- 0,2 Mio. Euro), wurde dies durch Einmaleffekte bei der Auflösung von
Rückstellungen (+ 0,3 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr) kompensiert.
Im Jahr 2012 entstanden Materialaufwendungen in Höhe von 16,6 Mio. Euro, die um 2,2 Mio. Euro
oder 15,3 Prozent über den Aufwendungen des Jahres 2011 (14,4 Mio. Euro) liegen. Die Erhöhung
der Materialaufwendungen ist insbesondere auf höhere Systemaufwendungen (Wartung für Softund Hardware) (+0,8 Mio. Euro), höheren Lieferungen/Leistungen zur Weiterberechnung (+0,7
Mio. Euro) und höheren Personalaufwendungen für zugewiesene Beamte des Zweckverbandes
Gütersloh sowie der Stadt Aachen (+0,5 Mio. Euro) zurückzuführen. Die höheren Systemaufwendungen und die Lieferungen/Leistungen zur Weiterberechnung korrespondieren mit den wesentlich
gestiegenen Umsatzerlösen.
Das betriebliche Rohergebnis ist aufgrund des signifikanten Umsatzanstiegs im Vergleich zum Jahr
2011 gestiegen. Dieses beträgt für das Jahr 2012 30,2 Mio. Euro und ist im Vergleich zum Jahr
2011 (26,1 Mio. Euro) um 15,9 Prozent gestiegen. Diese positive Entwicklung des Rohergebnisses
spiegelt auch den weiteren Ausbau der eigenen Wertschöpfung im Unternehmen wider.
Die Personalaufwendungen der Angestellten liegen mit 18,3 Mio. Euro (Vorjahr: 15,5 Mio. Euro)
um 2,8 Mio. Euro oder 18,3 Prozent über dem Vorjahreswert. Die Personalkosten der übernommenen ehemaligen Angestellten der INFOKOM Gütersloh AöR im vierten Quartal 2011, zusätzliche
Einstellungen sowie eine Tariferhöhung in 2012 führten zu dieser Steigerung.
Die Abschreibungen des Jahres 2012 liegen bei 3,4 Mio. Euro und somit um 0,1 Mio. Euro über
dem Jahr 2011. Insbesondere das übernommene Anlagevermögen der INFOKOM Gütersloh AöR
führte zu dieser Erhöhung.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen belaufen sich auf 5,4 Mio. Euro und sind im Vergleich
zum Vorjahr (4,8 Mio. Euro) um 0,6 Mio. Euro gestiegen. Zusätzliche Mietkosten für die Niederlas79
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
sung Gütersloh, gestiegene Seminargebühren und Fortbildungskosten aufgrund des personellen
Anstiegs bei der regio iT sowie gestiegene Reisekosten aufgrund der zwei Standorte führten im
Wesentlichen zu dieser Erhöhung.
Das Finanzergebnis liegt bei -0,2 Mio. Euro und etwas über dem Vorjahresniveau. Ausschlaggebend hierfür ist ein in 2012 aufgenommenes Darlehen zur Finanzierung des Kaufes der IT-Sparte
INFOKOM Gütersloh AöR.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit liegt mit 2,8 Mio. Euro um 0,5 Mio. Euro über
dem Vorjahresniveau (2,3 Mio. Euro). Im ersten Jahr nach Kauf der IT-Sparte INFOKOM Gütersloh
AöR, welches im Zeichen der Konsolidierung der zwei Standorte stand, konnte sofort ein neues
Rekordergebnis in der Unternehmensgeschichte der regio iT erwirtschaftet werden.
Nach Abzug der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag ergibt sich ein Jahresüberschuss von
1.965.511 Euro, was einem Anstieg gegenüber dem Jahr 2011 (1.515.307 Euro) von 450.204 Euro
oder 29,7 Prozent entspricht. Ursächlich für dieses besondere Ergebnis sind neben den signifikant
gestiegenen Umsatzerlösen auch Einmaleffekte aus der Auflösung von Rückstellungen. Gegenüber
dem geplanten Jahresüberschuss (1.486.000 Euro) ergibt sich sogar eine Steigung von 32,3 Prozent.
2.2. Finanzlage
Für die Finanzierung von Investitionen steht der regio iT das konzernweite Cash-Pooling zur Verfügung. Zum Stichtag bestanden Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 2,4 Mio.
Euro (Vorjahr: 1,2 Mio. Euro). Aufgrund des Erwerbes der IT-Sparte der INFOKOM Gütersloh AöR
wurde ein weiteres Darlehen aufgenommen. Im Rahmen der Gewinnung neuer Gesellschafter
wurde eine Kapitalerhöhung vorgenommen, wodurch sich die Eigenkapitalquote im Vergleich zum
Vorjahr verbessern konnte. Die folgende Übersicht zeigt die Finanzlage sowie Veränderung von
Bilanz- und Vermögensstruktur im Jahresvergleich.
Finanzen
2012 (TEUR)
2011 (TEUR)
3.254
6.959
477
1.663
Erhöhung aktive RAP
0
894
Darlehenstilgungen
0
442
2.136
0
Mittelverwendung Zugänge Anlagevermögen
Verringerung passive RAP
Verringerung sonst. Verbindlichkeiten
Verringerung Rückstellungen
501
0
6.368
9.958
3.420
3297
Mittelherkunft
Abschreibungen
Erhöhung sonst. Verbindlichkeiten
0
3.733
Erhöhung Bilanzgewinn
450
1.307
Erhöhung Kapitalrücklage
388
0
7
0
Erhöhung gezeichnetes Kapital
Erhöhung Rückstellungen
Verringerung Umlaufvermögen
Abgänge Anlagevermögen
Verringerung aktive RAP
Darlehensaufnahmen
80
0
895
628
712
1
14
258
0
1216
0
6.368
9.958
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Bilanzstruktur
31.12.2012
31.12.2011
Anlagevermögen
71,5%
67,7%
Umlaufvermögen
23,0%
25,5%
Vermögen
RAP
5,5%
6,8%
100,0%
100,0%
Eigenkapital
18,4%
11,7%
Bankdarlehen
16,8%
7,8%
Rückstellungen
31,9%
32,9%
übrige Verbindlichk.
32,8%
44,4%
Kapital
RAP
0,1%
3,2%
100,0%
100,0%
2.3. Vermögenslage
Im Berichtsjahr 2012 lagen die Investitionen bei 3,3 Mio. Euro (Vorjahr: 7,0 Mio. Euro). Umfangreiche Investitionen sind insbesondere im Bereich der IT-Infrastruktur sowie im Bereich der Applikationen (Lizenzen) getätigt worden.
Die hohe Investitionssumme des Jahres 2011 ist auf den Erwerb der IT-Sparte der INFOKOM Gütersloh AöR zurückzuführen.
Die Bilanzsumme hat sich gegenüber dem 31.12.2011 um 1,1 Mio. Euro verringert. Die bilanzielle
Eigenkapitalquote als Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital verbessert sich aufgrund der
Einzahlungen der neuen Gesellschafter in die Kapitalrücklage von 0,4 Mio. Euro und des eingestellten Jahresüberschusses von 2,0 Mio. Euro um 6,7 Prozent auf 18,4 Prozent.
3. Personal
Zum 31. Dezember 2012 waren bei der regio iT 326 (Vorjahr: 309) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 25 Auszubildende (Vorjahr: 21) beschäftigt. Zusätzlich wurden von der Stadt Aachen
sowie vom Zweckverband INFOKOM Gütersloh insgesamt 39 Beamtinnen und Beamte (Vorjahr: 38)
zugewiesen.
Die regio iT hält das Siegel „Beruf und Familie" der unabhängigen Hertie-Stiftung seit Sommer
2011.
Eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist dem Unternehmen wichtig. Für die Praxis heißt
das: Unternehmensziele und Mitarbeiterinteressen wurden in eine tragfähige Balance gebracht.
Bestehende Strukturen in Handlungsfeldern wie Arbeitsorganisation, Informations- und Kommunikationspolitik, Personalentwicklung und Familienservice wurden ständig weiterentwickelt. In 2012
wurde uns von der berufundfamilie Service GmbH (Beteiligungsgesellschaft der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung) bescheinigt, dass unsere Maßnahmen und Angebote im Gesundheitsbereich überdurchschnittlich umfangreich und vielfältig sind. Das nächste Audit steht im August 2013 an.
Zur weiteren Unterstützung des Integrationsprozesses der beiden Standorte wurden in Zusammenarbeit mit einem externen Unternehmen für die einzelnen Teams Workshops durchgeführt. Ziel
hierbei war es, dass sich die neuen standortübergreifenden Teams intensiv kennenlernen und eine
aktuelle Situationsanalyse erarbeitet wurde, um so Maßnahmen abzuleiten, die die Zusammenarbeit erleichtern und verbessern. In dem Zeitraum von Juni 2012 bis März 2013 haben insgesamt 13
Teamworkshops stattgefunden. Die Rückmeldung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die
Durchführung sowie die Inhalte der Team-Workshops war durchweg positiv. Die Ergebnisse der
Teamworkshops sind somit auch ein wichtiger Indikator für die Leistungsfähigkeit des Unternehmens im Hinblick auf den noch anhaltenden Fusionsprozess.
81
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
4. Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Das integrierte Managementsystem (IMS) der regio iT ist zertifiziert nach DIN EN ISO 9001, ISO/IEC
20000 und ISO/IEC 27001. Die regio iT legt hiermit ihr wirkungsvolles und aufgabengerechtes
Managementsystem im Sinne einer optimalen Unternehmensorganisation fest.
In 2006 wurde das neu eingeführte Qualitätsmanagementsystem der regio iT erstmals nach ISO
9001 zertifiziert. Sowohl in 2009 als auch in 2012 haben unabhängige Prüfer diese Zertifizierung
bestätigt und somit unserem Qualitätsmanagementsystem eine optimal aufgestellte prozessorientierte Organisation bescheinigt: Mit den definierten Qualitätsstandards tragen wir den Anforderungen unserer Kunden Rechnung und qualifizieren uns für die erfolgreiche Teilnahme an Ausschreibungen.
ISO 20000 ist der internationale Standard zur Zertifizierung eines (IT-) Service Managements. Dazu
werden in der ISO/IEC 20000 die notwendigen Mindestanforderungen an Prozesse spezifiziert und
dargestellt, die eine Organisation etablieren muss, um (IT-) Services in definierter Qualität bereitstellen und managen zu können. Erstmals wurde die Zertifizierung in 2008 vorgenommen. Eine
erfolgreiche Rezertifizierung erfolgte in 2011.
Auch das Informationssicherheits-Managementsystem der regio iT ist als integraler Bestandteil des
IMS nach einem international gültigen und anerkannten Standard, nach ISO/IEC 27001, ausgerichtet und zertifiziert. Konkret wurde der regio iT erstmals in 2009 bestätigt, dass sie den Umgang mit
Informationen hinsichtlich der Verfügbarkeit, Vertraulichkeit, Integrität und Revisionssicherheit
optimal gestaltet. Im Rahmen einer Wiederholungsbegutachtung wurde die Zertifizierung in 2012
bestätigt
5. Nachtragsbericht
Die Strategie, dass Kunden auch Gesellschafter der regio iT werden, wird weiterhin verfolgt, auch
grenzüberschreitend. Es gibt langjährige Geschäftsbeziehungen mit der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgien (DG), die sich durch eine gesellschaftsrechtliche Beteiligung an der regio iT
weiter festigen sollen. Die Gespräche haben sich soweit konkretisiert, dass ein Gesellschafter
Unternehmensanteile abgeben wird. Bei weiterem positiven Verlauf der Gespräche soll eine rückwirkende Übertragung der Anteile zum 01.01.2013 vorgenommen werden.
6. Risikobericht
Im Rahmen des nach ISO 9001, ISO 20000 und ISO 27001 zertifizierten integrierten Managementsystems verfügt die regio iT über ein Risikomanagement, welches in das Risikomanagementsystem
der EVA eingebunden ist. Mit diesen Instrumentarien werden nach Art und Umfang Frühwarnsignale definiert und bestandsgefährdende Risiken erkannt. Als Ergebnis der jährlichen Risiko-Inventur
liegen für 2012 keine bestandsgefährdenden Risiken vor.
7. Prognosebericht
Für das Wirtschaftsjahr 2013 und 2014 wird ein Jahresergebnis vor Steuern von 2.662 TEUR bzw.
2.805 TEUR erwartet. Die Herausforderung für 2013 liegt weiterhin in dem Integrationsprozess der
beiden Standorte Aachen und Gütersloh, um durch Optimierungen in den Prozessen und durch
Konsolidierungsmaßnahmen weitere Synergieeffekte zu erzielen. Ziel ist es, an den Standorten
durch Neugewinnung von Kunden und Umsatzausbau bei Bestandskunden weiter zu wachsen. Die
Effekte aus dem Zusammenschluss werden weiterhin eher mittelfristig gesehen.
Der Umsatz für das Jahr 2013 wird bei gleichzeitig geringeren Materialaufwendungen in etwa auf
dem Niveau des Jahres 2012 liegen, wodurch sich der Rohertrag im Vergleich zum Jahr 2012 erhöhen wird. Durch eine Tarifanpassung und zusätzlichen Einstellungen wird die Personalkostenintensität weiter steigen. Die frühzeitige Investition von Personalressourcen in neue strategische Themen wie z.B. Cloud-Computing oder mobile Applikationen zeigt schon erste Früchte. Im Bereich
der mobilen Applikationen (Apps) konnte die regio iT auch außerhalb des Bestandskundengeschäftes schon Lösungen bundesweit platzieren. Auch im Themenkomplex Cloud sind erste Produkte
vom Markt angenommen worden.
Für das Jahr 2013 ist ein voraussichtliches Investitionsvolumen von 4,3 Mio. Euro angesetzt worden. Die größten Einzelmaßnahmen bei Investitionen umfassen Hardware-Investitionen im Rechenzentrumsbetrieb.
82
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Das Jahr 2013 wird vordergründig davon geprägt sein, den Integrationsprozess der beiden Standorte weiter zu forcieren und die Standorte zu harmonisieren. Die regio iT verfolgt weiterhin das
Ziel, ihren Kundenkreis weiter auszubauen, sowohl regional in den Regionen Aachen und Gütersloh
als auch durch die Vermarktung des eigenentwickelten Wahlverfahrens VoteManager.
8. Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung
Die Gesellschaft hat den im Gesellschaftsvertrag vorgegebenen und der Aufsichtsbehörde von der
Stadt Aachen angezeigten öffentlichen Zweck der automatisierten Informationsverarbeitung für
kommunale Gesellschafter, ihre kommunalen Unternehmen und wirtschaftlich selbständige Organisationseinheiten sowie juristische Personen des öffentlichen Rechts voll erfüllt.
83
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Wassergewinnungs- und
-aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH
Roetgen
Allgemeine Angaben
Firma
WAG Wassergewinnungs- und
Gesellschafter
-aufbereitungsgesellschaft Nordeifel mbH
Sitz
Am Filterwerk, 52159 Roetgen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
1997
Geschäftsführer Walter Dautzenberg
Johannes Grote
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
1.100.000,00 EUR
Mitarbeiter
2 (Durchschnitt)
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die überörtliche Wassergewinnung, die Wasserbeschaffung, der
Wassertransport und die Wasseraufbereitung. Die WAG betreibt ihre Geschäfte ohne eigenes
Personal unter Einschaltung der STAWAG und enwor als Betriebsführerinnen, wobei Pacht- und
Betriebsführungsentgelte sowie alle übrigen Aufwendungen kostendeckend über den Wasserpreis
erwirtschaftet werden.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Walter Dautzenberg, Johannes Grote
Aufsichtsrat
Vorsitzender
stellv. Vorsitzender
Helmut Etschenberg
Marcel Philipp
Dr. Peter Asmuth
Manfred Bausch (SPD)
Heiner Berlipp
Raimund Billmann
Peter Blum (FDP)
Dieter Haller
Klaus Dieter Jacoby (CDU)
Werner Krickel
Herbert Pagel
Städteregionsrat
Oberbürgermeister
Vorstand STAWAG
Ratsmitglied
StädteRegion
StädteRegion
Ratsmitglied
StädteRegion
Ratsmitglied
StädteRegion
Geschäftsführer enwor
85
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
beratend
Dr. Henry Risse (Grüne)
Karl-Heinz Starmanns (CDU)
Axel Wirtz
Hermann Friedrich Brinkmann
Dieter Tinnemann
Peter Kremer
Gisela Nacken
Rudolf Roß
Uwe Zink
sachkundiger Bürger
Ratsmitglied
StädteRegion
Geschäftsführer enwor
enwor
STAWAG
Beigeordnete
STAWAG
StädteRegion
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Gesellschaft hat einen oder zwei Geschäftsführer. Die Bestellung erfolgt durch die Gesellschafterversammlung. Umfang und Verteilung der Aufgaben bestimmen sich im Einzelnen nach einer
vom Aufsichtsrat erlassenen Geschäftsordnung. Sind zwei Geschäftsführer bestellt, so wird die
Gesellschaft durch beide Geschäftsführer gemeinsam oder durch einen in Gemeinschaft mit einem
Prokuristen vertreten. Ist nur ein Geschäftsführer bestellt, vertritt er die Gesellschaft allein.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus 14 stimmberechtigten und sechs beratenden Mitgliedern. Stimmberechtigte Mitglieder sind: Der Städteregionsrat der StädteRegion Aachen / Der Oberbürgermeister
der Stadt Aachen/ Ein Geschäftsführer der enwor / Ein Vorstandsmitglied der STAWAG / 5 vom
Städteregionstag der StädteRegion vorgeschlagene und von enwor entsandte Vertreter und 5 vom
Rat der Stadt Aachen vorgeschlagene und von der STAWAG entsandte Vertreter. Beratende Mitglieder sind: Ein vom Städteregionsrat der StädteRegion Aachen zu bestimmender Fachbeamter der
StädteRegion / Ein vom Oberbürgermeister der Stadt Aachen zu bestimmender Fachbeamter der
Stadt / Der Technische Betriebsleiter der enwor/ Der Technische Betriebsleiter der STAWAG / Betriebsratsvorsitzender der enwor / Betriebsratsvorsitzender STAWAG. Neben den stimmberechtigten und den beratenden Mitgliedern des Aufsichtsrats kann zugleich für ein jedes Mitglied ein
stellvertretendes Mitglied durch die vorschlagende bzw. bestimmende Stelle benannt werden. Die
Stellvertreter haben ein Teilnahmerecht an den Sitzungen des Aufsichtsrates nur, wenn die stimmberechtigten oder beratenden Mitglieder selbst nicht anwesend sind. Vorsitzender des Aufsichtsrates ist der Städteregionsrat der StädteRegion Aachen, sein Vertreter ist der Oberbürgermeister der
Stadt Aachen.
Gesellschafterversammlung
In der Gesellschafterversammlung werden die STAWAG durch den Oberbürgermeister der Stadt
Aachen und durch ein Vorstandsmitglied, die enwor durch den Städteregionsrat der StädteRegion
Aachen und durch einen Geschäftsführer vertreten.
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Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2010
2011
Anlagevermögen
47.913 88%
Umlaufvermögen
5.764 11%
Rechnungsabgrenzungsposten
657
2012
45.445 89%
1%
42.636 90%
4.809
9%
4.183
9%
593
1%
483
1%
Bilanzsumme Aktiva
54.334
50.847
47.301
Eigenkapital
15.324 28%
15.147 30%
15.347 32%
Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
2.485
5%
2.528
5%
2.268
5%
824
2%
428
1%
582
1%
35.701 66%
32.744 64%
29.105 62%
0
0
0
0%
50.847
47.301
2010
2011
2012
24.739
24.963
25.088
459
607
1.122
Betriebsleistung
25.198
25.570
26.210
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
18.125
18.925
19.047
18
19
19
3.724
3.512
3.618
363
322
589
2.968
2.791
2.936
-1.575
-1.443
-1.334
1.393
1.348
1.603
365
525
603
1.027
824
999
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebserfolg
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
54.334
0%
0%
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Eine unmittelbare Verbindung zum städtischen Haushalt besteht nicht.
Lagebericht (Auszug)
Wirtschaftliche Lage
Der Umfang der Geschäftstätigkeit der WAG lag im Berichtsjahr geringfügig unter dem des Vorjahres. Insgesamt wurden 32,6 Mio. m³ Trinkwasser (Vorjahr 32,8 Mio. m³) an die Wasserversorgungsunternehmen enwor, STAWAG, WML und Perlenbachverband geliefert. Ab September 2012
wurde erstmals Trinkwasser (ca. 46 Tm³) an die Stadtwerke Düren (SWD) geliefert. Dieses diente
vornehmlich der Inbetriebnahme der Versorgungssysteme des neuen Abnehmers. Insgesamt verringerte sich aber die Wasserabgabe um 0,6 % gegenüber dem Vorjahr. Das abgegebene Wasser
entsprach jederzeit den Vorgaben der Trinkwasserverordnung.
87
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Die Umsatzerlöse setzten sich zusammen aus Erlösen aus dem Trinkwasserverkauf in Höhe von
25.017 TEUR (Vorjahr 24.903 TEUR) und Erlösen aus der Stromeinspeisung in Höhe von 70 TEUR
(Vorjahr 59 TEUR). Die Umsatzerlöse aus dem Trinkwasserbereich beinhalteten Einnahmen aus der
Weiterberechnung des Wasserentnahmeentgelts (WEE) in Höhe von 1.467 TEUR. Deren Anstieg um
164 TEUR gegenüber dem Vorjahr war Ursache der Erlössteigerung, während der Umsatz aus den
Wasserlieferungen um 50 TEUR zurückging. Der Anstieg des WEE begründet sich darin, dass dieses
in 2011 unterjährig auf 4,5 ct/m³ angehoben wurde, die Erhöhung sich damit nur für ein halbes
Jahr auswirkte, während das WEE in 2012 für das komplette Jahr berechnet wurde.
Die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt insgesamt einen Überschuss vor Steuern von 1.603 TEUR.
Damit konnte das hohe Ergebnisniveau des Vorjahres (1.349 TEUR) nochmal um 254 TEUR übertroffen werden. Dieses positive Ergebnis resultiert aus einer Ertragssteigerung in Höhe von 640
TEUR, dem jedoch höhere Aufwendungen von ca. 495 TEUR gegenüber standen. Des Weiteren trug
das Finanzergebnis mit einer Ergebnisverbesserung zum Vorjahr in Höhe von 109 TEUR dazu bei.
Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung schließt das Geschäftsjahr 2012 mit einem
Jahresüberschuss nach Steuern von 999 TEUR.
Wie aus der Kapitalflussrechnung ersichtlich, zeigt sich die Vermögenslage der WAG im Geschäftsjahr 2012 ausgeglichen. So konnte aus der ordentlichen Geschäftstätigkeit ein Finanzvermögen
von 4,83 Mio. EUR erwirtschaftet werden, woraus sich der Zuwachs des Nettoanlagevermögens
von 0,96 Mio. EUR und die Tilgung der Darlehen in Höhe von 3,16 Mio. EUR finanzieren ließen. Die
Ergebnisausschüttung an die Gesellschafter von 0,8 Mio. EUR wurde im Wesentlichen durch den
Verkauf von Wertpapieren finanziert.
Der Investitionsplan umfasste ein Gesamtvolumen von 1,95 Mio. EUR. Insgesamt wurden davon
Maßnahmen in Höhe von 0,96 Mio. EUR umgesetzt. Die Unterschreitung des Planansatzes resultiert im Wesentlichen aus der zeitlichen Verschiebung von Grundstücksgeschäften und der Errichtung von Bodenfilterbecken auf die Folgejahre.
Die WAG ist in das Risikomanagementsystem der Betriebsführerin enwor eingebunden. Im Geschäftsjahr 2012 hat die Geschäftsführung mit Unterstützung der enwor 22 Risiken identifiziert,
die regelmäßig einer Betrachtung unterzogen werden. Diese wurden strukturiert und nach Risikoursache einem Risikoverantwortlichen zugeteilt. Der Risikobericht für das Geschäftsjahr 2012
kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Risikolandschaft im Berichtszeitraum nicht wesentlich gegenüber dem Vorjahr verändert hat und sich aus heutiger Sicht keine den Fortbestand gefährdenden Risiken abzeichnen.
Künftige Entwicklungen
Unabhängig von der wirtschaftlichen Lage des vergangenen Jahres und der unsicheren Entwicklung der Wirtschaft in 2013 geht die Geschäftsführung davon aus, dass die Trinkwasserabgabe in
den kommenden Jahren weiterhin rückläufig sein wird. Diese Annahme wurde auch in der Mittelfristplanung berücksichtigt. Aus diesem Grund ist die Geschäftsführung bestrebt, zusätzliche Wasserversorger zur Belieferung mit Trinkwasser aus den Talsperren der Eifel zu gewinnen.
Durch den Abschluss des Trinkwasserlieferungsvertrages vom 5. Mai 2011 mit den Stadtwerken
Düren ist nun sichergestellt, dass die WAG jährlich mindestens 2,8 Mio. m³ Trinkwasser zusätzlich
aus der Trinkwasseraufbereitungsanlage an der Wehebachtalsperre an die Stadtwerke Düren liefern wird. So kann die WAG ihre Trinkwasseraufbereitungskapazitäten effizienter nutzen, was sich
positiv auf die Ertragslage des Unternehmens auswirken wird.
Die Geschäftsführung bemüht sich zurzeit intensiv um die Neuerteilung eines Wasserrechtes zur
Entnahme von Rohwasser aus dem Obersee. Das bestehende Wasserrecht läuft am 28.02.2013
aus. Die umfangreichen Antragsunterlagen wurden der Bezirksregierung Köln im Oktober 2012
eingereicht. Es ist davon auszugehen, dass das neue Wasserrecht im Laufe des Jahres verliehen
wird. Für die Übergangszeit wird eine befristete Erlaubnis zur Entnahme von Wasser erteilt werden.
Insgesamt sieht die Geschäftsführung unverändert keine aktuellen technischen, wirtschaftlichen
oder rechtlichen Risiken, die eine Änderung der Geschäftspolitik erforderlich machen. Die Leistungs- und Handlungsfähigkeit der Gesellschaft ist gegeben.
Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres sind nicht eingetreten.
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04
Bereich
Verkehr
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Aachener Straßenbahn und
Energieversorgungs- AG
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs AG
Sitz
Neuköllner Str. 1, 52068 Aachen
Rechtsform
AG
Gründungsjahr
1880
Vorstand
Michael Carmincke
Gremien
Hauptversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
6.021.120,00 EUR
Mitarbeiter
642 (31.12.2012)
Internet
www.aseag.de
Gesellschafter
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist der Bau, der Erwerb und der Betrieb von Straßenbahnen, Obuslinien und Omnibuslinien zur Personen- und Güterbeförderung, sowie der Bau und die Bewirtschaftung von Parkhäusern und Parkplätzen. Außerdem gehört die Durchführung von Gelegenheitsverkehren dazu. Die Gesellschaft ist berechtigt, Zweigniederlassungen zu errichten, ihren Betrieb ganz
oder teilweise zu verpachten. Sie kann sich an Unternehmen, die ihrem Zweck förderlich erscheinen, beteiligen, solche Unternehmungen erwerben oder pachten, veräußern oder verpachten und
Interessengemeinschaftsverträge abschließen; sie kann ferner jederzeit Personen- und Güterförderungsbetrieb von Schienenfahrzeugen ganz oder teilweise auf Betrieb mit anderen Fahrzeugen
umstellen. Die Gesellschaft kann Grundstücke und Grundstücksrechte ankaufen und veräußern.
Organe des Unternehmens
Vorstand: Michael Carmincke
Aufsichtsrat
Vorsitzender
stellv. Vorsitzender
2. stellv. Vorsitzender
Heiner Höfken (SPD)
Peter Timmermanns
Claus Schramm
Leo Buse
Helmut Etschenberg
Karl-Heinz Goldin
Hans-Albert Heinrich
Roland Jahn (Grüne)
Michael Janßen (CDU)
Marcel Philipp
Alfred Sonders
Josef Stiel
Ratsmitglied
StädteRegion Aachen
Busfahrer ASEAG
kfm. Angestellter
Städteregionsrat
Busfahrer ASEAG
Busfahrer ASEAG
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Oberbürgermeister
Bürgermeister Stadt Alsdorf
StädteRegion Aachen
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Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Zusammensetzung der Organe
Vorstand
Der Vorstand besteht aus mindestens einer Person. Die genaue Zahl der Vorstandsmitglieder bestimmt der Aufsichtsrat; diesem obliegt auch der Erlass einer Geschäftsordnung für die Vorstandsmitglieder. Ist nur ein Vorstandsmitglied vorhanden, so vertritt es die Gesellschaft allein. Sind
mehrere Vorstandsmitglieder vorhanden, so wird die Gesellschaft entweder durch zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied gemeinschaftlich mit einem Prokuristen vertreten. Der Aufsichtsrat kann bestimmen, dass einzelne Vorstandsmitglieder befugt sind, die Gesellschaft allein zu vertreten.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus 12 Mitgliedern. Die E.V.A. entsendet den Oberbürgermeister der Stadt
Aachen und den Landrat des Kreises Aachen oder einen vom Oberbürgermeister bzw. Landrat
vorgeschlagenen Beamten oder Angestellten der Stadt bzw. des Kreises in den Aufsichtsrat. Die
übrigen derjenigen Sitze, die nicht nach Maßgabe des Drittelbeteiligungsgesetzes besetzt werden,
sollen sich zur Hälfte auf die Stadt und zur Hälfte auf den Kreis verteilen. Die Aufsichtsratsmitglieder werden, vorbehaltlich der in Satz 2 dieses Absatzes getroffenen Regelung, auf die Dauer der
durch §102 Abs. 1 AktG zugelassenen Frist gewählt. Die Amtszeit der auf Vorschlag der Stadt
Aachen und des Kreises Aachen gewählten Aufsichtsratsmitglieder endet mit Ablauf der Hauptversammlung, die innerhalb von vier Monaten nach Ablauf der Wahlperiode des Rates der Stadt
Aachen beziehungsweise des Kreistages des Kreises Aachen abzuhalten ist. Sie werden durch einen
mit einfacher Mehrheit zu fassenden Beschluss der Hauptversammlung abberufen, wenn der Rat
der Stadt Aachen beziehungsweise der Kreistag des Kreises Aachen von ihrem Abberufungsrecht
[...] Gebrauch gemacht haben. Der Aufsichtsrat wählt aus seiner Mitte für die festgelegte Amtsdauer [...] einen Vorsitzenden, einen ersten und zweiten Stellvertreter. Hierbei gilt als Richtlinie,
dass der Vorsitzende ein von der Stadt Aachen, der erste stellvertretende Vorsitzende ein vom
Kreis Aachen und der zweite stellvertretende Vorsitzende ein von den Arbeitnehmern gestelltes
Mitglied sein soll. Der Aufsichtsrat ist befugt, aus seiner Mitte Aufsichtsbeiräte zu bilden und deren
Aufgaben und Befugnisse in einer Geschäftsordnung festzusetzen.
Vertretung der Stadt Aachen in der Hauptversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2011
2012
Anlagevermögen
63.616 58%
77.116 66%
55.077 47%
Umlaufvermögen
45.642 42%
38.516 33%
61.800 53%
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
Eigenkapital
Sonderposten mit Rl-Anteil
700
1%
109.958
740
1%
116.372
0%
9.332
8%
9.332
8%
9.332
8%
300
0%
0
0%
0
0%
87.407 79%
90.994 78%
Verbindlichkeiten
11.863 11%
14.870 13%
Bilanzsumme Passiva
25
116.903
Rückstellungen
Rechnungsabgrenzungsposten
92
2010
1.055
109.958
1%
1.175
116.372
1%
96.939 83%
9.330
8%
1.302
1%
116.903
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
45.902
47.619
51.643
6.540
7.051
5.615
Betriebsleistung
52.442
54.670
57.257
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
24.478
25.628
27.514
Personalaufwand
49.532
31.621
33.769
Abschreibungen
3.807
4.093
3.635
Sonstige betriebliche Aufwendungen
8.641
9.231
8.374
-34.016
-15.904
-16.035
-1.703
-2.656
-14.813
-35.719
-18.560
-30.849
außerordentliche Aufwendungen
765
765
765
Steuern
102
107
117
36.587
19.432
31.731
0
0
0
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Betriebserfolg
Finanzerfolg/ Ergebnis aus Beteiligungen
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Erträge aus Verlustübernahme
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Eine unmittelbare Verbindung zum städtischen Haushalt besteht nicht. Mittelbar ist der Haushalt
der Stadt Aachen über Ergebnisübernahmeverträge innerhalb des EVA-Konzerns und eine entsprechende Ausschüttung der E.V.A. an die Stadt Aachen betroffen.
Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Ausgehend von einem hohen Vorjahresniveau, entwickelte sich die Nachfrage nach Bussen und
Bahnen 2012 im Bundesdurchschnitt weiterhin positiv. Der VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) berichtet in seinem Jahresbericht 2012 über die bundesweite Erhöhung des Verkehrsaufkommens um 0,9 Prozent auf 9,8 Milliarden Fahrgäste, die Verkehrsleistung stieg sogar um 1,4
Prozent auf 92,4 Milliarden Personenkilometer.
Im Busverkehr stehen Zuwächsen in Ballungsgebieten und größeren Städten Verluste in der Region
gegenüber, meist bedingt durch Bevölkerungs- und insbesondere Schülerrückgänge. Auf diese
Weise nimmt seit einigen Jahren der Anteil der städtischen Busverkehre an den insgesamt im Busverkehr beförderten Fahrgästen der VDV-Unternehmen tendenziell zu, wodurch die dort erzielten
Fahrgastgewinne ein stärkeres Gewicht erlangen. Insgesamt konnte lt. VDV im Busverkehr das
Verkehrsaufkommen auf dem Vorjahresniveau gehalten werden, während sich die Verkehrsleistung
mit einem Minus von 0,4 Prozent leicht rückläufig entwickelte.
Der VDV berichtet in seinem Jahresbericht von einer Fortsetzung des Anstiegs des Wanderungssaldos in der bundesdeutschen Bevölkerung im Jahr 2012, wodurch die Gesamtbevölkerung geringfügig anstieg. Die Anzahl der Auszubildenden, insbesondere der Schüler, nahm jedoch weiterhin
deutlich ab. Gegenüber 2011 gestiegen sind dagegen die Anzahl der Studenten, der Erwerbstätigen sowie der Anteil der Bevölkerung über 18 Jahre. Insbesondere die letzte Größe hat Auswirkungen auf den Motorisierungsgrad.
Das ifmo (Institut für Mobilitätsforschung) hat in ihrer 2011 veröffentlichten Studie zur Mobilität
junger Menschen im Wandel berichtet, dass Deutschland neben Großbritannien das Land ist, in
dem sich seit der Jahrtausendwende die deutlichste Trendwende im Mobilitätsverhalten junger
Erwachsener vollzieht. Zwar stagniert der Führerscheinbesitz unter jungen Erwachsenen, ihre PkwNutzung hat jedoch deutlich abgenommen. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass dies zu
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Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
etwa einem Drittel durch eine Abnahme des Pkw-Besitzes verursacht ist, während etwa zwei Drittel der Entwicklung auf ein verändertes Mobilitätsverhalten von Pkw-Besitzern zurückgeht. Es ist
eine deutliche Steigerung der Nutzung anderer Verkehrsmittel zu verzeichnen. Begründet liegt dies
lt. ifmo darin, dass junge Erwachsene mit Auto immer flexibler verschiedene Verkehrsmittel nutzen.
Gegenläufige Auswirkung dürften die Kraftstoffpreise gehabt habe. Diese bewegten sich für den
Verbraucher im Jahresdurchschnitt auf deutlich höherem Niveau als im Durchschnitt des Vorjahres.
Den einen oder anderen Verkehrsteilnehmer mag dies zum Umstieg auf Busse und Bahnen bewegt
haben. Allerdings sahen sich auch die Verkehrsunternehmen gezwungen, einen Teil der erheblichen Preissteigerungen der letzten Jahre für Dieselkraftstoff mittels Tarifanpassungen an den
Fahrgast weiterzugeben.
Ertragslage
Die ASEAG hat das Geschäftsjahr 2012 mit einem Fehlbetrag vor Verlustübernahme von 31,7 Mio.
Euro abgeschlossen. Dies bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Ergebnisverschlechterung um 12,3
Mio. Euro. Ursächlich hierfür waren insbesondere drei außerordentliche Vorgänge. Folgende zwei
sind davon im Finanzergebnis anzusiedeln:
•
Bedingt durch Sonderabschreibungen des Parkhauses Tivoli infolge der Insolvenzverfahren der Alemannia Aachen GmbH und der Alemannia Aachen Stadion GmbH weist die
APAG erstmals eine Verlustübernahme in Höhe von 4,1 Mio. Euro aus. Gegenüber der
Gewinnabführung im Vorjahr bedeutet dies eine Verschlechterung um 6,2 Mio. Euro.
•
Der Beteiligungsbuchwert an der APAG wurde um 6,0 Mio. Euro wertberichtigt.
Das Betriebsergebnis war trotz der ungeplanten außerordentlichen Zuführung zur Pensionsrückstellung aufgrund von sinkenden Abzinsungssätzen und erhöhten Tarifabschlüssen - Gesamteffekt
ca. 2,5 Mio. Euro - mit -0,1 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr nahezu konstant.
Die Immobilien der ASEAG wurden bis zum Vorjahr an die E.V.A. verpachtet und anschließend
wieder zurückgemietet. Die originären Aufwendungen wurden als Mietnebenkosten abgerechnet.
Dieses Pacht-/Mietmodell wurde zum 01.01.2012 aufgehoben. Insofern sind die sonstigen betrieblichen Erträge, Materialaufwendungen und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen nur bedingt
vergleichbar.
Die Umsatzerlöse erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 4,1 Mio. Euro auf 51,6 Mio.
Euro. Der Verkauf von Fahrkarten stieg dabei um 1,6 Mio. Euro und die Zuschusserlöse um 2,0 Mio.
Euro. Dies resultiert im Wesentlichen aus den erstmals erhaltenen Zuwendungen für die Förderung
94
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
des Mobil-Tickets im AVV. Darüber hinaus erhöhten sich die a-periodischen Erlöse um 0,2 Mio.
Euro und reduzierten sich die Abgaben an den Aachener Verkehrsverbund um 0,3 Mio. Euro.
Die sonstigen betrieblichen Erträge verringerten sich um 1,4 Mio. Euro auf 5,6 Mio. Euro. Die bereits erwähnten entgangenen Konzernmieten betragen dabei 0,6 Mio. Euro. Darüber hinaus entfallen im Vorjahr erhaltene a-periodische Erträge aus Anlagenabgängen, Rückstellungsauflösungen
sowie die Entnahme aus dem Sonderposten mit Rücklageanteil gemäß § 6b EStG.
Der Materialaufwand erhöhte sich insgesamt um 1,9 Mio. Euro auf 27,5 Mio. Euro. Es werden nun
wieder Energiebezüge in Höhe von 0,5 Mio. Euro ausgewiesen, die in den Vorjahren noch in den
Nebenkosten für die angemieteten Gebäude enthalten waren (Auflösung Pacht-/Mietmodell). Die
Kosten für Fahrzeugmieten stiegen um 0,6 Mio. Euro, die Treibstoffkosten um 0,3 Mio. Euro und
die Instandhaltungskosten für Betriebsgebäude um 0,4 Mio. Euro.
Der Personalaufwand erhöhte sich insgesamt um 2,1 Mio. Euro. Trotz einer geringeren Anzahl an
Mitarbeitern erhöhten sich die Löhne und Gehälter aufgrund einer Tariflohnerhöhung insgesamt
um 0,2 Mio. Euro. Die Aufwendungen für Altersversorgung erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr
um 2,0 Mio. Euro.
Die planmäßigen Abschreibungen liegen im Wesentlichen bedingt durch Investitionsverschiebungen um 0,5 Mio. Euro unter dem Vorjahresniveau.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen 0,9 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Auch
hier wirkt sich wiederum die bereits erwähnte Auflösung des Pacht-/Mietmodells aus.
Die außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von 0,8 Mio. Euro resultieren aus einer weiteren
Zuführung von einem Fünfzehntel des Bewertungsunterschieds der Pensionsrückstellungen gemäß
BilMoG. Die in den nächsten Jahren noch zuzuführenden Bewertungsunterschiede zur Pensionsrückstellung belaufen sich insgesamt noch auf ca. 9,2 Mio. Euro.
Zwischen der ASEAG und der Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mit beschränkter
Haftung Aachen (E.V.A.) besteht ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag. Aufgrund
dieses Vertrages wird der Verlust der ASEAG von der E.V.A. ausgeglichen.
95
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Finanzlage
Im Berichtsjahr belief sich das Finanzvolumen der ASEAG auf 28,9 Mio. Euro.
Die Restlaufzeit zweier Finanzanlagen in Höhe von insgesamt 14,0 Mio. Euro beläuft sich inzwischen auf unter einem Jahr. Daher werden nun davon 10,0 Mio. Euro bei den Finanzmitteln ausgewiesen, da diese jederzeit kurzfristig verfügbar sind.
Weitere 4,0 Mio. Euro betreffen eine Darlehnsforderung gegenüber der APAG. Da jedoch aufgrund
der erstmaligen Verlustübernahme in Höhe von 4,1 Mio. Euro erstmals eine Verbindlichkeit gegenüber der APAG entsteht, werden diese Forderungen passivisch verrechnet. Darüber hinaus reduzierten sich im Wesentlichen die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, insbesondere
Busanschaffungen, zum Bilanzstichtag infolge geringerer Schulden. Das Umlaufvermögen erhöhte
sich insbesondere durch die gestiegene Forderung aus dem Verlustausgleichsanspruch gegen die
E.V.A. Aufgrund einer terminlichen Verschiebung der Busanschaffung in das Folgejahr liegen die
Investitionen im Sachanlagenvermögen mit 1,6 Mio. Euro im Geschäftsjahr deutlich unter dem
Normalmaß.
Neben der Verschiebung der Finanzanlagen mit 14,1 Mio. Euro resultieren die Mittel mit 6,0 Mio.
Euro aus der Abschreibung der Geschäftsanteile an der APAG, mit 5,7 Mio. Euro aus der Erhöhung
der Pensionsrückstellungen und mit 3,6 Mio. Euro aus Abschreibungen.
96
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Vermögenslage
Die Bilanzsumme beträgt im Berichtsjahr 116,9 Mio. Euro und liegt damit nahezu auf Vorjahresniveau. Das Anlagevermögen bildet 47,2 Prozent der Bilanzsumme und beinhaltet im Wesentlichen
mit 35,3 Mio. Euro den im Berichtsjahr wertberichtigten Beteiligungsbuchwert an der Aachener
Parkhaus GmbH. Die Finanzmittel betragen 22,7 Prozent des Gesamtvermögens und resultieren im
Wesentlichen aus dem unter den Forderungen gegen E.V.A. ausgewiesenen Cash-Pool in Höhe von
15,8 Mio. Euro sowie Kassen- und Bankguthaben in Höhe von 10,7 Mio. Euro. Das übrige Umlaufvermögen besteht im Wesentlichen aus der Verlustausgleichsforderung und beträgt 30,1 Prozent
der Bilanzsumme.
Die Kapitalseite weist insgesamt 104,9 Mio. Euro mittel- und langfristige Mittel aus, die sowohl
das Anlagevermögen als auch Teile des Umlaufvermögens langfristig abdecken. Die hauptsächlich
aus Pensionsverpflichtungen resultierenden mittel- und langfristigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten betragen 81,8 Prozent der Bilanzsumme. Der Anteil der kurzfristigen Rückstellungen, der
Verbindlichkeiten und des Rechnungsabgrenzungspostens beträgt 10,2 Prozent, die Eigenkapitalquote beträgt 8,0 Prozent.
Investitionen
Die Investitionen des Geschäftsjahres betrugen insgesamt 1,7 Mio. Euro. Aufgrund einer terminlichen Verschiebung der Busanschaffung in das Folgejahr liegen die Investitionen im Sachanlagenvermögen mit 1,6 Mio. Euro im Geschäftsjahr deutlich unter dem Normalmaß.
Beschaffung
Ein wesentlicher Bestandteil des Beschaffungsprozesses ist der Einkauf von Subunternehmerleistungen zur Erstellung der ÖPNV-Betriebsleistung der ASEAG. Hier wird insgesamt ein Einkaufsvolumen von ca. 16 Mio. Euro beschafft, das aufgrund seiner starken Außenwirkung auf unsere Kunden von besonderer Bedeutung für die Gesamtwahrnehmung der ASEAG in der Stadt Aachen und
der StädteRegion ist. Um dieser Bedeutung der Subunternehmerleistung stärker Rechnung zu
tragen, ist aufbauend auf den bestehenden Instrumenten zur Lieferantenkontrolle im Geschäftsjahr
2012 ein System aufgebaut worden, mit dem zukünftig die Qualitätsanforderung der ASEAG an die
Leistungserstellung der Subunternehmer effizienter und umfassender überwacht und bewertet
werden kann. Dabei wurden insbesondere Qualitätsanforderungen konkretisiert und regelmäßige
Feedbackrunden mit den Lieferanten eingeführt.
Treibstoff für Busse wird in speziellen Tanks auf dem Betriebsgelände bevorratet. Der ASEAGAufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 29. Juni 2009 vorbehaltlich des Ausschlusses kommunalrechtlicher Beschränkungen dem Abschluss von Rahmenverträgen zu „Finanztermingeschäften" zugestimmt. Ziel war es, eine konstante Größe für die Treibstoffkosten in der mittelfristigen Wirtschaftsplanung zu erreichen. Die hierfür erforderliche Erklärung für Verträge mit privatrechtlich
organisierten Unternehmen von Kommunen zwischen der Stadt Aachen und der ASEAG gegenüber
97
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
der Bank wurde am 16. Dezember 2009 unterzeichnet. Hierin sichert die ASEAG zu, dass keine
kommunalrechtlichen Beschränkungen für den Abschluss von Derivatgeschäften bestehen. Entsprechende Geschäfte wurden seitens der ASEAG im Jahr 2012 für die Dieselbeschaffung in den
Jahren 2013,2016 und 2017 getätigt, so dass nunmehr für das Jahr 2013 eine Absicherung des
erwarteten Einkaufsvolumens von ca. 90 Prozent, für das Jahr 2014 von ca. 45 Prozent, 2015 von
ca. 19 Prozent, für 2016 ca. 50 Prozent und 2017 von ca. 25 Prozent besteht. Im Januar 2013
wurde für das bisher schwach gesicherte Geschäftsjahr 2015 ein weiteres Sicherungsgeschäft
abgeschlossen, so dass nun auch hier gut 50 Prozent des Bedarfs abgesichert sind. Gegenüber dem
tagesaktuellen Spotmarkt konnten 2012 Kosten von ca. 567.000 Euro durch diese Maßnahme
vermieden werden. Zum Bilanzstichtag belief sich der Marktwert der Diesel-Swaps der ASEAG auf
ca. 0,7 Mio. Euro. Die ASEAG beabsichtigt, auch weiterhin entsprechende Geschäfte abzuschließen, auch wenn aufgrund der hohen Volatilität des Dieselpreises bei Preisrückgängen hiermit auch
Risiken verbunden sind. Nach aktueller Marktsituation wird diese Maßnahme sowohl die angestrebte Planungssicherheit bringen als auch den dieselpreisbedingten Kostenanstieg bremsen.
Mitarbeiter
Zum 31. Dezember 2012 beschäftigte die ASEAG 642 Mitarbeiter/-innen.
Die Anzahl der Mitarbeiter/-innen reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 13 Mitarbeiter. 17
Eintritten standen 30 Austritte gegenüber. Hierin spiegelt sich die Strategie der Leistungsverschiebung von der ASEAG hin zur Tochtergesellschaft ESBUS wider, bei der entsprechend Personal aufgebaut wurde.
Auch im Jahr 2012 wurden wieder umfangreiche Fahrerschulungen durchgeführt. In allen Bereichen bietet die ASEAG weitere Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen an Die ASEAG übernahm für
Mitarbeiter ebenfalls wiederum Zuschüsse zu den monatlichen Kosten bei Fitnesscenter-Verträgen
etc..
Im Jahr 2009 hatte die ASEAG begonnen, die ersten vier Auszubildenden zur „Fachkraft im Fahrbetrieb" (FIF) auszubilden. Die anerkannte Berufsausbildung schließt nach zweieinhalb beziehungsweise drei Jahren mit einer IHK-Abschlussprüfung ab. Seither wurden jährlich Auszubildende als
Fachkraft im Fahrbetrieb eingestellt. Ziel war und ist es, zum einen die Altersstruktur der im Unternehmen beschäftigten Busfahrer ausgewogener zu gestalten und zum anderen, dass die jungen
Leute neben dem Busfahren selbst eine Vielzahl weiterer Qualifikationen rund um den ÖPNV erhalten. Während ihrer Berufsausbildung haben die Auszubildenden zunächst anderthalb Jahre lang
kaufmännische und organisatorische Themen der ASEAG kennengelernt und wurden danach in der
Fahrschule und im Fahrbetrieb ausgebildet. Im Jahr 2012 haben die ersten vier Auszubildenden
ihre Berufsausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb erfolgreich abgeschlossen und alle vier wurden
im Anschluss daran in den Fahrdienst der ASEAG übernommen.
Auch im Jahr 2012 bot die ASEAG fünf jungen Menschen wiederum die Möglichkeit, eine dreieinhalbjährige Berufsausbildung als Kraftfahrzeugmechatroniker, Fachrichtung Nutzfahrzeugtechnik/Fahrzeugkommunikationstechnik oder eine dreijährige Berufsausbildung zur Fachkraft im Fahrbetrieb zu beginnen.
98
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Nachtragsbericht
Es sind keine Vorgänge oder Ereignisse von besonderer Bedeutung eingetreten, die das im vorliegenden Abschluss vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft wesentlich beeinflussen.
Risikobericht
Unternehmerisches Handeln ist stets mit Chancen und Risiken verbunden. Aufgabe des Risikomanagements ist es, Risiken frühzeitig zu identifizieren, zu analysieren, zu bewerten und zu dokumentieren. Darauf basierend werden Maßnahmen zur Steuerung, Begrenzung und Minimierung der
Risiken ergriffen. In die Analysen fließen die denkbaren externen Marktrisiken, operative Betriebsrisiken sowie finanzwirtschaftliche Risiken mit ein.
Um dies sicherzustellen, ist das Chancen- und Risikomanagementsystem konsequent in die bestehenden Steuerungs- und Controllingprozesse integriert. Im Rahmen der Unternehmenssteuerung
99
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
werden allgemeine Markt- und Erlösrisiken im Zuge der Überwachung der Entwicklung von Erlösen,
Mengen und Kosten in der Planung, in der Vorhersage für das Jahresendergebnis und im Berichtswesen erfasst und gesteuert. Zusätzlich ist ein Risikomanagementsystem im Sinne von AktG § 91
Abs. 2 auf der Ebene der Konzernmutter implementiert, in das die ASEAG integriert ist und das alle
weiteren Risiken erfasst. Berichte zum Risikomanagement erfolgen unmittelbar an den Vorstand.
Darüber hinaus fungieren die interne Revision und der Abschlussprüfer bei der Jahresabschlussprüfung als unabhängige Kontrollinstanzen. Zum 1. Januar 2010 ist eine konzernweite Unternehmensverfassung in Kraft getreten. Diese sieht u.a. Regelungen zum Wettbewerbsrecht, zur Antikorruption, zur Vermeidung von Interessenkonflikten, zum Datenschutz und zur Umsetzung der Verfassung vor. Wie in den Vorjahren wurden auch im Geschäftsjahr 2012 in allen Unternehmensbereichen regelmäßig systematische und vollständige Risikoerhebungen vorgenommen. Im Rahmen der
halbjährlichen Aktualisierung bzw. Überprüfung wurden alle wesentlichen Risiken identifiziert,
analysiert, bewertet und dokumentiert, und zwar nach ihrer potenziellen Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit.
Zum 31. Dezember 2010 war es in Folge eines Arbeitsgerichtsurteils Anfang 2011 notwendig geworden, eine außerordentliche Pensionsrückstellung in Höhe von 19,14 Mio. Euro zu bilden; die
Pensionsrückstellung valutiert zum 31. Dezember 2012 in Höhe von 21,44 Mio. Euro. Das dazugehörige Gerichtsverfahren befindet sich zurzeit in der Revision beim Bundesarbeitsgericht (BAG).
Die seitens der ASEAG angestrebte Berufung beim Landesarbeitsgericht ist zu Gunsten der ASEAG
entschieden worden. Mit einem Urteil des BAG ist voraussichtlich erst im Geschäftsjahr 2014 zu
rechnen. Weitere Klagen zum gleichen grundsätzlichen Sachverhalt sind inzwischen bei der ASEAG
eingegangen, wurden aber aufgrund des beim BAG anhängigen Verfahrens vorerst zurückgestellt.
Bilanziell wurde nach heutigem Kenntnisstand ausreichend Vorsorge getroffen.
Im Zusammenhang mit dem Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) stellt das Ergebnis der
einmaligen Neubewertung bei Einführung der Pensionsrückstellungen ein ergebnisbelastendes
Risiko dar, welches im Rahmen der Fünf-Jahres-Planung bereits bewertet und eingeplant ist. Dennoch kann es durch sich verändernde Rahmenparameter (Zinssätze, Versicherungstafeln u. A.)
auch weiterhin zu erheblichen Belastungen des Ergebnisses durch Anpassungen der Pensionsrückstellungen kommen. Eine diesbezügliche bilanzielle Vorsorge ist handelsrechtlich nicht möglich und
auch nicht in der mittelfristigen Wirtschaftsplanung berücksichtigt.
Durch die von der EU angestrebte Liberalisierung des Verkehrsmarktes mit einem „kontrollierten"
Wettbewerb und den damit verbundenen Restrisiken bei der Direktvergabe wird sich die Lage im
ÖPNV entscheidend weiter verändern. In Übereinstimmung mit der neuen EU-Verordnung zur
Regelung des ÖPNV (VO 1370/2007) wird die ASEAG der Mobilitätsdienstleister in Stadt und Kreis
Aachen bleiben. Der Ratsbeschluss, der eine Konkretisierung der Betrauung bis Ende 2017 vorsieht, wurde am 21. November 2007 gefasst. Dieser Sachverhalt bedeutet für die ASEAG einen
gewissen Bestandsschutz für die nächsten Jahre. Die ASEAG setzt sich jedoch schon heute mit den
Anforderungen, die mit der Umsetzung der VO 1370/2007 einhergehen, auseinander und beabsichtigt, bereits vor dem Ablauf der Betrauung im Jahr 2017 einzelne Komponenten der Verordnung in
Abstimmung mit den Aufgabenträgern in separaten Absprachen zu realisieren (z. B. Anreizsysteme).
Neben den rechtlichen Risiken aus der Verordnung VO 1370/2007 zur Direktvergabe ergibt sich aus
dem seit Mai 2012 in Nordrhein-Westfalen geltenden Tariftreue- und Vergabegesetz (TVgG-NRW),
welches durch den Minister für Arbeit, Integration und Soziales im Herbst 2012 für den ÖPNV
konkretisiert wurde, ein zusätzliches Kostenrisiko bei der Beauftragung der Subunternehmer. Das
im Auftrag der ASEAG erstellte Rechtsgutachten der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek kommt
zwar zu dem Ergebnis, dass die ASEAG und die Subunternehmerverträge der ASEAG nicht vom
TVgG-NRW betroffen sind - Rechtsprechung gibt es zu diesem Gesetz jedoch bisher noch keine, so
dass ein Restrisiko verbleibt. Eine entsprechende Verordnung zur Anwendung des TVgG-NRW wird
im Mai 2013 erwartet.
Ein weiteres wesentliches bilanzielles Risiko ist die künftige Werthaltigkeit der Beteiligung an der
APAG. Rückläufige Ergebnisse in den vergangenen Jahren haben im Jahresabschluss 2012 zu einer
Korrektur des Beteiligungswertes geführt. Sollten die von der Geschäftsführung und dem Gesellschafter eingeleiteten Maßnahmen und die mit dem Projekt Parkhaus Tivoli verbundenen verbliebenen Erwartungen mittelfristig nicht vollumfänglich greifen bzw. eintreten, besteht das Risiko
eines weiteren Korrekturbedarfs des Beteiligungsansatzes. Im Geschäftsjahr 2012 kam es aufgrund
der Insolvenzen der Alemannia Aachen GmbH als Hauptmieter des Parkhauses Tivoli und der Alemannia Aachen Stadion GmbH als Darlehensnehmer der APAG und den daraus resultierenden
Wertberichtigungen zu einem negativen APAG-Ergebnis.
100
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Weitere wesentliche Risiken ergeben sich aus Umweltbelangen, die es erforderlich machen können,
dass die ASEAG schneller als geplant kostenintensive schadstoffreduzierende oder umweltpolitische Maßnahmen einzuleiten hätte. Der Dieselunfall gegen Ende des Geschäftsjahres 2012 war
zwar voraussichtlich durch entsprechende Versicherungen abgedeckt, doch die Einrichtung höherer, moderner Standards im Bereich der Umwelttechnologie kann in der Zukunft erhebliche Investitionen notwendig machen.
Auch wenn sich die Zuschusssituation gemäß der aktuellen Rechtslage im Bereich der Schülerbeförderung verbessert hat, bleibt ein wesentliches Risiko der ASEAG weiterhin die Abhängigkeit von
Zuschüssen und Fördermitteln und die damit verbundene Notwendigkeit, wegfallende Zuschüsse
durch andere geeignete Maßnahmen zu kompensieren. So hält die Tendenz rückläufiger Schwerbehindertenquoten an, wodurch die ASEAG mittelfristig gegebenenfalls keinen unternehmenseigenen
Zuschusssatz mehr realisieren kann und somit auf das gesetzliche Niveau zurückfällt.
Ein weiteres wesentliches Risiko ist die zunehmende Anzahl leistungsgeminderter Mitarbeiter, die
insbesondere nicht mehr im Fahrdienst eingesetzt werden können.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind keine operativen Risiken bekannt, die zu einer Gefährdung
einzelner Betriebsbereiche oder des gesamten Unternehmens führen könnten. Nach Überprüfung
der Risikosituation kommen wir zu dem Ergebnis, dass wir ausreichend versichert sind und genügend bilanzielle Vorsorge getroffen haben.
Der Fortbestand der ASEAG ist gesichert, wenn die E.V.A. langfristig den Verlust der ASEAG ausgleichen kann. Sollte der Ausgleich gefährdet sein, ist die Geschäftsführung der E.V.A. gefordert,
Maßnahmen zur Sicherstellung einzuleiten.
Prognosebericht
Auch in den Jahren 2013 bis 2017 sieht sich die ASEAG großen Herausforderungen gegenüber. Die
Gewerkschaft ver.di fühlt sich aufgrund der aktuellen Beschlüsse zum Tariftreue- und Vergabegesetz NRW gestärkt für weitere Forderungen in Verhandlungen mit den Arbeitgebern, was sich auch
an den sich hinziehenden Tarifverhandlungen zwischen ver.di und ASEAG erkennen lässt. Voraussichtlich weiter fallende Abzinsungssätze für die Bewertung der Pensionsrückstellungen, eine
zunehmende Lebenserwartung sowie die Neubewertung der Pensionsrückstellungen wegen des
BilMoG (je ein Fünfzehntel des zum 1. Januar 2010 festgestellten gesamten Unterschiedsbetrags)
werden zur Bildung zusätzlicher Pensionsrückstellungen führen. Darüber hinaus wird die Ergebnisentwicklung in diesem Zeitraum im Wesentlichen von Faktoren wie der Entwicklung der Lohntarife
bei ASEAG und Subunternehmen bzw. der geplanten personellen Umschichtung im Fahrdienst von
der ASEAG (Personalaufwand) zur 100-prozentigen Tochter ESBUS (Fremdlieferungen), steigenden
Umsatzerlösen, zunehmenden Ausgleichszahlungen für die Schülerbeförderung (§ 11 a ÖPNVGNRW) und abnehmenden Ausgleichszahlungen für Schwerbehinderte (§ 148 SGB IX), neuen Zuschüssen für das Mobilitätsticket (Sozialticket) sowie der Entwicklung der Dieselpreise beeinflusst.
Bei den Ausgleichszahlungen nach § 11a ÖPNVG-NRW (Schülerbeförderung) kam es im Jahr 2012
nach langen Jahren rückläufiger Ausgleichszahlungen aufgrund geänderter Gesetzgebung zu einem Anstieg, der sich nach aktueller Planung noch bis 2014 geringfügig fortsetzt, bevor das dann
erreichte Niveau eingefroren wird. In der Planung der ASEAG ist dies entsprechend berücksichtigt.
Die Schwerbehindertenquote wird nach aktuellen Einschätzungen weiter sinken, wodurch auch die
hieraus resultierenden Zuschüsse abnehmen werden. In einer Stadt wie Aachen, in der der ÖPNV
insbesondere durch die ansässigen Studenten geprägt wird, wird der doppelte Jahrgang der Studierenden im Jahr 2013 einen starken Einfluss auf die Schwerbehindertenquote haben.
Der geplante Jahresfehlbetrag für das Jahr 2013 beträgt 19,9 Mio. Euro und liegt damit um ca.
11,8 Mio. Euro unter dem Jahresfehlbetrag vor Verlustübernahme des Geschäftsjahres 2012, das
stark durch Sondereinflüsse (insbesondere Pensionsrückstellungen und Abschreibungen i.V.m. der
APAG) geprägt war. Die allgemeinen Kostensteigerungen werden dabei im Wesentlichen durch
Mehrerlöse gedeckt. Dies ist insbesondere auf weiterhin sehr erfreuliche Zuwächse im Bereich der
Zeitkarten, die Erhöhungen der Fahrkartenpreise über dem Kostensteigerungsniveau und den
neuen Zuschuss für das Mobilitätsticket zurückzuführen. Außerordentliche Effekte werden im
normalen Betrieb nicht erwartet. Unterstützt wird diese Entwicklung durch ein ebenfalls wieder
ansteigendes Beteiligungsergebnis der APAG.
Kostensteigerungen im Bereich des Dieselverbrauchs werden beim Eigenverbrauch zwar teilweise
durch Preissicherungen aufgefangen, führen aber dennoch zu einer Ergebnisbelastung. Dies ist
auch bei den Subunternehmen wegen bestehender Preisgleitklauseln zu berücksichtigen, so dass
steigende Vergütungssätze zu erwarten sind.
101
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Laut Wirtschaftsplan 2013 ist für den Zeitraum von 2013 bis 2017 mit einem in etwa konstanten
negativen Ergebnis auf einem Niveau zwischen -19,7 Mio. Euro und - 19,9 Mio. Euro zu rechnen.
Diese Stagnation des Ergebnisses ist möglich, weil es gemäß der Planung in den nächsten Jahren
jeweils gelingen wird, durch Erlössteigerungen einen Großteil der Kostensteigerungen aufzufangen. Dies wiederum gelingt, weil die Kostensteigerungen im laufenden Betrieb der ASEAG aufgrund weiterer geplanter Maßnahmen zur Kostensenkung insgesamt moderat ausfallen werden.
Darüber hinaus wirken sich der Entfall von außerordentlichen Aufwänden (z. B. Ende des Sanierungsprogramms für Wohnimmobilien) und wieder ansteigende Beteiligungsergebnisse positiv aus.
Das Programm zur Modernisierung der Busflotte ist mittlerweile weitestgehend abgeschlossen.
Anstehende Investitionen dienen nunmehr primär dazu, den erreichten hohen technischen Stand
der Busflotte zu erhalten und technische Fortschritte entsprechend in den Busbestand kontinuierlich einfließen zu lassen. Im Jahr 2013 werden ausschließlich Großraumbusse (20m-Busse ohne
Gelenkbalg) mit der Euro-5-Abgasnorm angeschafft. Darüber hinaus soll im Rahmen eines EUweiten Projektes zur Elektromobilität der Einsatz von Elektrobussen im Linienverkehr untersucht
werden. Neben den Forschungsergebnissen erwartet die ASEAG insbesondere einen Know-howZugewinn im Bereich dieser Antriebstechnik, die die ASEAG anstelle der Hybridtechnologie als
mittel- bis langfristige Zukunftstechnologie im ÖPNV ansieht.
Das Ziel eines umweltverträglichen ÖPNV bleibt somit weiterhin bestehen. Die Vermarktung dieses
ÖPNV soll insbesondere in der Region intensiviert werden. Darüber hinaus beteiligt sich die ASEAG
an einem Projekt „Mobility Broker", das auf Basis einer einheitlichen Datenbank dem Kunden eine
verkehrsmittelübergreifende Buchung (Bahn, Bus, Auto und/oder Fahrrad) seines jeweiligen benötigten Verkehrsmittels auf einer Plattform ermöglichen soll. Ziel der ASEAG ist dabei insbesondere,
sich als Mobilitätsdienstleister mit Leistungen zu positionieren, die über die reine Busleistung
hinausgehen. Zeitgleich sollen u.a. durch einen mobilen Datenzugriff auf aktuelle Abfahrtspläne
und die flexible Nutzungsmöglichkeit unterschiedlicher Verkehrsmittel Zugangshemmnisse zum
ÖPNV abgebaut werden. Die Zielsetzung eines ökologisch hochwertigen ÖPNV liegt im Trend der
Branche.
Die ASEAG verfolgt insgesamt das Ziel, sich als kommunales Verkehrsunternehmen und zuverlässigen Dienstleister für Stadt und StädteRegion Aachen zu positionieren und diese Position zu einem
umfassenden Mobilitätsdienstleister auszubauen.
Mit der förmlichen Betrauung der ASEAG bis zum Jahr 2017, die durch ihre Aufgabenträger Stadt
und Kreis Aachen im Jahr 2007 erfolgt ist, ist eine gute Basis geschaffen worden, um den neuen
Anforderungen der EU-Verordnung über öffentliche Personenverkehrsdienste auf Schiene und
Straße (VO 1370/2007) und des ÖPNV-Gesetzes NRW gerecht zu werden. Hierauf aufbauend strebt
die ASEAG mittelfristig eine Direktvergabe der Leistung an. Darüber hinaus bleibt ein Ziel der
ASEAG, sich den ökonomischen und ökologischen Anforderungen unserer Gesellschaft zu stellen
und damit den spezifischen Anforderungen der Bürger der Städteregion Aachen an einen nutzerorientierten ÖPNV gerecht zu werden. Dabei gilt es für die ASEAG, sich im Spannungsfeld zwischen
wirtschaftlichen Anforderungen und angebotsorientierten Zielen zu bewähren.
Neben den vorstehend dargelegten Aktivitäten auf dem Weg zum umfassenden Mobilitätsdienstleister in der StädteRegion Aachen, beabsichtigt die ASEAG, sich zusammen mit einem Partner an
der für nunmehr für 2014 erwarteten Ausschreibung für die Euregiobahn (geplante Betriebsaufnahme nun voraussichtlich 2018) zu beteiligen.
Aufgrund des positiven Trends der letzten Jahre, den zu erwartenden doppelten Studentenjahrgängen in 2013 sowie den derzeit sehr hohen Benzinpreisen gehen wir davon aus, dass wir auch in
diesem Jahr, sowohl bei den Beförderungserlösen als auch bei den Fahrgastzahlen, ganzjährig
betrachtet Steigerungen zu erwarten haben.
Berichterstattung nach § 108 Abs. 3 Nr. 2 GO NRW
Gegenstand des Unternehmens sind der Bau, Erwerb und Betrieb von Straßenbahnen, O-Buslinien
und Omnibuslinien zur Personen- und Güterbeförderung, die Durchführung von Gelegenheitsverkehr und Bau und Bewirtschaftung von Parkhäusern und Parkplätzen.
Die Ausführungen in Lagebericht und Anhang legen dar, dass die ASEAG der aus ihrer satzungsmäßigen Aufgabenstellung folgenden öffentlichen Zwecksetzung und Zweckerreichung voll entsprochen hat.
102
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Aachener Parkhaus GmbH
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
Aachener Parkhaus GmbH
Sitz
Neuköllner Str. 1, 52068 Aachen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
1995
Gesellschafter
Geschäftsführer Joachim Adler
Herbert Sliwinski
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
51.129,19 EUR
Mitarbeiter
20 (Durchschnitt)
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die Schaffung und Vorhaltung von allgemein zugänglichen
Parkflächen durch den Bau und die Bewirtschaftung von Parkhäusern, Parkplätzen sowie Anlagen,
die diesem Betrieb dienen, und alle damit verbundenen Dienstleistungen.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Joachim Adler Herbert Sliwinski
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Stellv. Vorsitzender
Beratender Teilnehmer
Roland Jahn (Grüne)
Heiner März (SPD)
Gisela Nacken
Gaby Breuer (CDU)
Egbert Form (CDU)
Rolf Kitt (CDU)
Michael Servos (SPD)
Dr. Klaus Vossen (FDP)
Claus Schramm
Ratsmitglied
sachk. Bürger
Beigeordnete
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Ratsmitglied
sachk. Bürger
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Geschäftsführer werden durch die Gesellschafterversammlung bestellt oder abberufen.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus acht stimmberechtigten Mitgliedern. Eines dieser stimmberechtigten
Mitglieder ist der Oberbürgermeister als geborenes Mitglied oder ein von ihm vorgeschlagener
Beamter oder Angestellter der Stadt Aachen. Die übrigen Mitglieder werden durch den Rat ent103
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
sandt. Ein vom Betriebsrat benannter Vertreter der Arbeitnehmer der Betriebsführerin, der
“Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-Aktiengesellschaft” – ASEAG– nimmt an den
Aufsichtsratssitzungen beratend teil.
Gesellschafterversammlung
Den Vorsitz in der Gesellschafterversammlung führt der Vorsitzende des Aufsichtsrats, bei seiner
Verhinderung sein Stellvertreter. Alleiniger Gesellschafter ist die ASEAG.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
2011
15.958 98%
2012
22.830 99%
310
2%
228
1%
27
0%
21
0%
16.294
23.078
51
0%
232
1%
1%
16.004 98%
18.021 78%
7
8
0%
2.965 30%
18
0%
1.051 11%
459
2
9.834
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
8.429
9.127
9.411
98
4.622
244
Betriebsleistung
8.527
13.749
9.655
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
3.600
3.604
4.720
Personalaufwand
822
930
966
Abschreibungen
374
622
799
Sonstige betriebliche Aufwendungen
1.243
1.259
5.613
Betriebserfolg
2.487
7.334
-2.444
-114
-347
-5.324
2.373
6.987
-7.767
136
143
143
0
0
4.144
-2.237
-2.079
0
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
0
4.766
-3.766
Entnahmen aus anderen Gewinnrücklagen
0
0
3.766
Einstellung in andere Gewinnrücklagen
0
4.766
0
Bilanzgewinn
0
0
0
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern
Erträge aus Verlustübernahme
Außerordentliches Ergebnis (Gewinnabführung)
5%
8.322 85%
23.078
Finanzerfolg
0%
9.834
4.817 21%
232
6.852 70%
16.294
sonstige betriebliche Erträge
104
2010
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Eine unmittelbare Verbindung zum städtischen Haushalt besteht nicht. Mittelbar ist der Haushalt
der Stadt Aachen über Ergebnisübernahmeverträge innerhalb des EVA-Konzerns und eine entsprechende Ausschüttung der E.V.A. an die Stadt Aachen betroffen.
Lagebericht
Geschäft- und Rahmenbedingungen
Die Aachener Parkhausgesellschaft GmbH (APAG), bewirtschaftet in Aachen 15 Parkhäuser und objekte, davon sind 14 öffentlich zugänglich. Mit über 7.000 Stellplätzen, wovon 3.849 von der
APAG gepachtet oder gemietet sind, bewirtschaften wir ca. 70 % der Gesamtparkflächen in
Aachen.
Die Parkhäuser und Parkobjekte, zentral im Innenstadtbereich gelegen, sind 24h für die Kunden
geöffnet. Wir bieten unterschiedlichste Produkte rund um das Parken und bedienen alle strategisch wichtigen Zielgruppen, wie z.B. Kurz- und Mietparker. Ca. 7.000 Kunden nutzen die von der
APAG zur Verfügung gestellte transpondergesteuerte Abfertigungstechnik („Nupsi“), zu der eine
Online-Abrechnung angeboten wird.
Das 24h täglich besetzte Servicecenter gewährleistet die Steuerung aller Anlagen über modernste
Leitstandtechnik, den Sprechkontakt zu allen Parkhäusern, zentrale Störmeldungen sowie einen
mobilen Service. Eine Videozentrale mit der Aufschaltung von Kameras garantiert ein Höchstmaß
an Sicherheit.
Seit vielen Jahren sind wir darüber hinaus für die Stadt Aachen ein verlässlicher Partner bei der
Bewirtschaftung von ca. 300 Parkscheinautomaten.
Eingebunden im kommunalen Konzernverbund der Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH Aachen (E.V.A.) und dank der engen Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft Aachener
Straßenbahn und Energieversorgungs-AG (ASEAG) bieten wir unseren Geschäftspartnern ein
Höchstmaß an Kontinuität und Sicherheit.
Im November 2008 wurde ein Leasingvertrag in Verbindung mit einer Kaufoption mit der Alemannia Aachen Stadion GmbH über die Nutzung des Tivoli-Parkhauses geschlossen. Nach der erfolgten
Abnahme ist das Parkhaus Tivoli zum 1. Januar 2011 in das wirtschaftliche Eigentum der APAG
übergegangen. Zeitgleich ist der ebenfalls 2008 abgeschlossene Mietvertrag mit der Alemannia
Aachen GmbH in Kraft getreten. Durch die Insolvenzanträge der Alemannia Aachen Stadion GmbH
und der Alemannia Aachen GmbH Ende 2012 sind für die Geschäftsführung zum Bilanzstichtag
nicht mehr die Rahmenbedingungen gegeben, die bei Abschluss der Kaufoption vorlagen. Eine
Ausübung der Kaufoption durch die APAG ist unter den gegebenen Rahmenbedingungen zum
Bilanzstichtag nicht vorgesehen, zumal aufgrund des Entfalls des Ankermieters Alemannia Aachen
GmbH und den nur geringen sonstigen Verwertungsmöglichkeiten in jedem Fall eine weitreichende
Wertberichtigung des Projektes Parkhaus Tivoli zum Bilanzstichtag notwendig geworden wäre.
Damit ist die APAG nicht mehr wirtschaftlicher Eigentümer des Parkhauses Tivoli und das Finanzierungsleasing ist beendet. Derzeitig bestehen Überlegungen des Parkhaus aus der Insolvenzmasse
zu einem Preis deutlich unter dem Niveau der Kaufoption zu erwerben, um an zukünftigen Entwicklungen am Sportpark Soers teilnehmen zu können.
Im Jahr 2008 wurde darüber hinaus ein Vertrag über den Verkauf des Grundstücks Büchel an die
STRABAG unterschrieben. Das Parkhaus blieb bis zur Zahlung des Kaufpreises im Eigentum der
APAG. Die Kaufpreiszahlung erfolgte im Dezember 2011, wodurch der Eigentumsübergang vollzogen wurde. Die Bewirtschaftung erfolgt bis zum Zeitpunkt des geplanten Abrisses weiterhin durch
die APAG.
105
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Nach dem Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile durch die Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs-Aktiengesellschaft (ASEAG) besteht seit dem 1. Januar 2003 ein Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrag.
Der ASEAG obliegt außerdem weiterhin die technische und kaufmännische Betriebsführung der
Gesellschaft. Allgemeine kaufmännische Verwaltungsleistungen werden von der Energieversorgungs- und Verkehrsgesellschaft mit beschränkter Haftung Aachen, Aachen, (E.V.A.) ausgeführt.
Finanz- und Vermögenslage
Aufgrund der bereits geschilderten Entwicklung bezüglich des Parkhauses Tivoli ergibt sich gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Veränderung. Die Bilanzsumme reduzierte sich von 23,1 Mio. EUR
auf 9,8 Mio. EUR. Im Sachanlagevermögen ist das Parkhaus Tivoli nicht mehr enthalten, es beinhaltet nunmehr im Wesentlichen den Grundbesitz der übrigen eigenen Parkhäuser und deren technische Ausstattung. Ein neues Parkplatzprojekt am Universitätsklinikum Aachen (UKA) ist mit 1,1
Mio. EUR in den im Bau befindlichen Anlagen enthalten. Das Finanzanlagevermögen beinhaltet
ausschließlich eine Darlehensüberlassung an die Alemannia Aachen Stadion GmbH, Aachen, die
infolge des eröffneten Insolvenzverfahrens bis auf 2,0 Mio. EUR wertberichtigt wurde. Der Darlehensvertrag hat eine Laufzeit bis zum 21. Mai 2027. Das Umlaufvermögen resultiert im Wesentlichen aus dem Cash-Pool-Bestand bei der E.V.A.. Die Forderungen aus dem Verlustausgleich gegenüber der ASEAG wurde mit einem Gesellschafterdarlehen in Höhe von 4,0 Mio. EUR verrechnet.
Zur Finanzierung wurde die Laufzeit des Bankdarlehens in Höhe von 7,0 Mio. EUR bis zum 30.
Dezember 2013 verlängert. Zur Deckung des Jahresfehlbetrages wurde eine Entnahme aus der
Gewinnrücklage in Höhe von 3,8 Mio. EUR erforderlich.
Im Rahmen der Cash-Pooling-Vereinbarung mit der E.V.A. kann die Gesellschaft jederzeit über ein
Volumen von bis zu Mio. EUR 3,0 verfügen.
Ertragslage
Auch die Ertragslage des laufenden Geschäftsjahres ist geprägt durch außerordentliche Ergebnisbelastungen infolge der Geschäftsvorfälle im Zusammenhang mit dem Parkhaus Tivoli. Die daraus
resultierenden Aufwendungen aus Sachanlageabgängen betragen 4.125 TEUR, die Abschreibungen auf Finanzanlagen 5.107 TEUR und die Abschreibungen auf Forderungen 167 TEUR.
Die Umsatzerlöse des Jahres 2012 liegen mit 9.391 TEUR um 264 TEUR (2,9 %) über dem Vorjahresniveau. Davon resultierten 157 TEUR aus der erstmalig ganzjährigen Bewirtschaftung der Parkscheinautomaten, die von der ASEAG übernommen wurde. Im Berichtsjahr wurden keine Tarifanpassungen bei den Kurzparkern vorgenommen, die entsprechenden Erlöse stiegen geringfügig um
15 TEUR (0,2 %). Die Tarife für Dauerparker wurden zum 01.03.2012 um durchschnittlich 5% erhöht, hier erhöhten sich die Erlöse p.a. um 81 TEUR (5,2%).
Die Materialaufwendungen erhöhten sich insgesamt deutlich um 1.116 TEUR (31,0%). Im Wesentlichen resultiert dies mit 600 TEUR aus der erstmalig anfallenden Pachtzahlung für das verkaufte
aber weiter bewirtschaftete Parkhaus Büchel und mit 311 TEUR aus Instandhaltungsaufwendungen. Darüber hinaus stiegen die Bewachungskosten des abgestellten ASEAG-Personals sowie die
Kosten infolge der übernommenen Bewirtschaftung der
Parkscheinautomaten.
Die Personalaufwendungen stiegen im Wesentlichen aufgrund höherer Aushilfslöhne insgesamt um
37 TEUR (3,9 %) auf 966 TEUR. Zum Jahresende beschäftigte die APAG 21 (Vorjahr 21) eigene
Mitarbeiter ohne Aushilfen.
Das Jahresergebnis vor Verlustübernahme in Höhe von 7.910 TEUR wird in Höhe von 4.144 TEUR
aufgrund des Beherrschungs- und Ergebnisabführungsvertrages von der ASEAG übernommen. Der
verbleibende Jahresfehlbetrag in Höhe von 3.766 TEUR wird durch eine entsprechende Entnahme
aus anderen Gewinnrücklagen ausgeglichen.
Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung
Die Gesellschaft hat den im Gesellschaftsvertrag vorgegebenen und der Aufsichtsbehörde der
Stadt Aachen angezeigten öffentlichen Zweck "Schaffung und Vorhaltung von allgemein zugänglichen Parkplätzen" im Berichtsjahr voll erfüllt.
106
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Nachtragsbericht
Nach Ende des Geschäftsjahres sind keine Vorgänge oder Ereignisse eingetreten, die das im vorliegenden Abschluss vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft beeinflussen.
107
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Eschweiler Bus- und
Servicegesellschaft mbH
Eschweiler
Allgemeine Angaben
Firma
Eschweiler Bus- und Servicegesellschaft mbH
Sitz
Bourscheidtstr. 9, 52249 Eschweiler
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
2000 (Jahr des Erwerbs der Geschäftsanteile
Gesellschafter
der Horst Taeter Verkehrsunternehmen
GmbH Durch die ASEAG)
2003 Umfirmierung in ESBUS
Geschäftsführer Hermann Paetz
Bernhard Breuer
Gremien
Gesellschafterversammlung
Stammkapital
25.600,00 EUR
Mitarbeiter
28 (Durchschnitt)
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines Verkehrsunternehmens zur Personenbeförderung im öffentlichen Linienverkehr und alle damit verbundenen Dienstleistungen. Die Geschäftstätigkeit betrifft ausschließlich die Vermietung von Bussen und die Personalgestellung an die Muttergesellschaft ASEAG. Die Dienstleistungen wurden auf den der ASEAG konzessionierten Linien
erbracht. Wegen der eingeschränkten geschäftlichen Tätigkeit der Gesellschaft ist ein Branchenvergleich nicht möglich.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Hermann Paetz, Bernhard Breuer
Aufsichtsrat
Die Gesellschaft hat keinen Aufsichtsrat.
Gesellschafterversammlung
Alleinige Gesellschafterin ist die Aachener Straßenbahn und Energieversorgungs - AG (ASEAG)
109
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
2010
2011
224 91%
2012
174 80%
23
9%
14
0
0%
28 13%
247
7%
216
126 36%
193 55%
32
9%
352
Eigenkapital
26 10%
26 12%
26
7%
Rückstellungen
34 14%
37 17%
30
9%
187 76%
154 71%
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
0
0%
0
0%
296 84%
0
247
216
352
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
1.290
1.326
1.599
25
26
26
1.316
1.351
1.625
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
540
457
525
Personalaufwand
627
670
854
Abschreibungen
48
50
47
Sonstige betriebliche Aufwendungen
183
217
242
Betriebserfolg
-82
-43
-44
-8
-8
-6
-90
-51
-49
0
3
0
90
54
49
0
0
0
sonstige betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern
Erträge aus Verlustübernahme (+) / abgeführter
Gewinn (-)
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
0%
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Eine unmittelbare Verbindung zum städtischen Haushalt besteht nicht. Mittelbar ist der Haushalt
der Stadt Aachen über Ergebnisübernahmeverträge innerhalb des E.V.A.-Konzerns und eine entsprechende Ausschüttung der E.V.A. an die Stadt Aachen betroffen.
Lagebericht
Geschäft und Rahmenbedingungen
Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eines Verkehrsunternehmens zur Personenbeförderung im öffentlichen Linienverkehr und aller damit verbundenen Dienstleistungen. Die Geschäftstätigkeit im Geschäftsjahr 2012 betrifft die Personenbeförderung im Auftrag der Muttergesellschaft
ASEAG auf deren konzessionierten Linien. Im laufenden Geschäftsjahr wurde damit begonnen,
Leistungen, die durch Fahrpersonalabgänge bei der ASEAG frei wurden, durch Mitarbeiter zu erbringen, die bei ESBUS neu eingestellt wurden. Die entsprechenden Dienste wurden aus der
110
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Dienstmasse der ASEAG zu ESBUS verlagert. Wegen der eingeschränkten geschäftlichen Tätigkeit
der Gesellschaft ist ein Branchenvergleich nicht möglich.
Ertragslage
Die Gesellschaft weist einen Verlust vor Verlustübernahme von 49 TEUR aus. Das bedeutet eine
Verbesserung um 5 TEUR gegenüber dem Vorjahr.
Die periodischen Gesamterlöse aus Personenbeförderungen in Höhe von 1.426 TEUR stiegen gegenüber dem Vorjahr (1.322 EUR) um 105 TEUR. Dabei erhöhte sich der durchschnittliche Vergütungssatz auf 2,64 EUR (Vorjahr 2,46 EUR). Die Fahrleistung stieg geringfügig auf 541 Tkm (Vorjahr 537 Tkm). Die im Geschäftsjahr erstmals anfallenden Personalkosten für die abgestellten
Busfahrer in Höhe von 171 TEUR werden in voller Höhe an die ASEAG weiterberechnet.
Die Materialaufwendungen erhöhten sich insgesamt um 68 TEUR auf 525 TEUR. Dabei stiegen die
Treibstoffkosten (306 TEUR) aufgrund der Preisentwicklung um 23 TEUR. Die Instandhaltungskosten erhöhten sich um 16 TEUR, die Busreinigungskosten um 13 TEUR und die Kosten für Fahrzeuganmietungen um 14 TEUR.
Zum 31.03.2012 betrugen die Mitarbeiteräquivalente zur Erbringung der Fahrleistung 19,2 Personen. Anschließende Veränderungen im Personalbestand betreffen Busfahrer, die an die ASEAG
abgestellt werden. Zum Jahresende waren insgesamt 32,7 Mitarbeiteräquivalente beschäftigt. Die
Vergütungen werden aufgrund eines mit ver.di abgeschlossenen Haustarifvertrages gewährt.
Die Abschreibungen wurden fast ausschließlich für Fahrzeuge aufgewendet.
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich im Wesentlichen aufgrund gestiegener
Verwaltungskosten um insgesamt um 24 TEUR.
Aufgrund des Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrages wird der Verlust von der ASEAG
ausgeglichen.
Vermögens- und Finanzlage
Im Geschäftsjahr 2012 standen der Gesellschaft für die Personenbeförderung durchschnittlich
sechs (Vorjahr sieben) eigene Busse und vier (Vorjahr drei) Dauerleihgaben der ASEAG zur Verfügung.
Aufgrund der Neuanschaffung eines Busses im Jahr 2010 wurde mit der ASEAG ein Investitionskredit in Höhe von 150 TEUR mit einer Laufzeit von neun Jahren abgeschlossen. Die Tilgung erfolgt in
neun gleichbleibenden Jahresraten.
Der Anstieg der Forderungen gegen Gesellschafter resultiert im Wesentlichen aus der erstmaligen
Abstellung von Busfahrern an die ASEAG.
Aufgrund des Cash-Pooling im EVA-Konzern werden die flüssigen Mittel ausschließlich bei den
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen ausgewiesen. Im Berichtsjahr wurde die
Verwaltung des Cash-Pooling von der ASEAG auf die E.V.A. übertragen.
Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach dem Schluss des Geschäftsjahres eingetreten sind,
haben sich nicht ergeben.
Risiko- und Prognosebericht
Neben der Fahrleistungserbringung für die Muttergesellschaft ASEAG ist die Aufgabe von ESBUS
auch weiterhin eine strategische. Das heißt, bei einer eventuellen Ausschreibung von Linienkonzessionen oder aber auch im Rahmen des Genehmigungswettbewerbs bestehen über ESBUS mit
marktorientierten Kostensätzen gute Chancen, Leistungen zu erwerben und im E.V.A.-Konzern zu
halten.
Es wurde die Möglichkeit geschaffen, neue Mitarbeiter für den Fahrdienst und die Leistungserstellung auf ASEAG konzessionierten Linien künftig bei ESBUS unter günstigen Bedingungen einzustellen. Gleichzeitig wird die ESBUS in ihrer Position und am Markt gestärkt.
111
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
ESBUS wird als kommunales Tochterunternehmen stärker in den Fokus von wirtschaftlich zu betreibender ÖPNV-Leistung gestellt und wird helfen, die Kosten für die Leistungserstellung im Konzern niedrig zu halten.
Vor dem Hintergrund der bestehenden betrieblichen Strukturen (Personalleitung, gemeinsamer
Betriebsrat, gemeinsame Verwendung von Betriebsmitteln u.s.w.) und einer wachsenden Leistungserbringung für die ASEAG (bei der ASEAG ausscheidende Mitarbeiter werden in nächster Zeit
durch Einstellungen bei ESBUS ersetzt) wird derzeit die Bewertung juristisch geprüft, ob ein „gemeinsamer Betrieb“ vorliegt. Mit den Ergebnissen und Empfehlungen aus dem Gutachten werden
möglicherweise weitere organisatorische Anpassen bei ESBUS an die ASEAG erfolgen.
Weiterhin wird ESBUS „schlank“ geführt und die notwendigen Leistungen werden über Dienstleistungsverträge bei Dritten oder im E.V.A.-Konzern eingekauft.
Im Herbst des Jahres 2012 wurde ein Wirtschaftsplan erstellt, der für das Geschäftsjahr 2013 einen
Jahresfehlbetrag in Höhe von 144 TEUR prognostizierte. Zwischenzeitlich wurden bereits Maßnahmen ergriffen, die eine deutliche Reduzierung dieses Fehlbetrages erwarten lassen.
Die ESBUS hat im Geschäftsjahr 2012 mit Hilfe eines adäquaten Risikomanagementsystems und
basierend auf dem im gesamten E.V.A.-Konzern gültigen Risiko-Handbuch eine Risikoinventur zur
Identifizierung der Risiken durchgeführt und die Ergebnisse dokumentiert. Den Fortbestand der
ESBUS gefährdende Risiken sind derzeit nicht erkennbar.
112
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Flugplatz AachenMerzbrück GmbH
Würselen
Allgemeine Angaben
Firma
Flugplatz Aachen-Merzbrück GmbH
Sitz
Merzbrück 216, 52146 Würselen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
1995
Gesellschafter
Geschäftsführer Uwe Zink
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
57.000,00 EUR
Mitarbeiter
11 (Durchschnitt)
Internet
www.flugplatz-aachen.de
Gegenstand des Unternehmens
Aufgabe des Unternehmens ist es, den Verkehrslandeplatz und das Segelfluggelände AachenMerzbrück zu betreiben, zu unterhalten und auszubauen. Dabei sind die Belange des Umweltschutzes, insbesondere die „Verordnung über die zeitliche Einschränkung des Flugbetriebes mit
Leichtflugzeugen und Motorseglern und Landeplätzen“ vom 5. Januar 1999 zu beachten. Der
Flugplatz dient der Allgemeinen Luftfahrt und Luftfahrzeugen bis 5,7 t Höchstabfluggewicht. Er
steht ferner der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und Fachhochschule
Aachen für wissenschaftliche und Forschungszwecke zur Verfügung.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Uwe Zink
Aufsichtsrat
Vorsitzender
stellv. Vorsitzende
bis 5.9.12
ab 6.9.12
beratend
Arno Nelles
Annekathrin Grehling
Maria Drews (CDU)
Alexander Gilson (CDU)
Peter Gartzen
Hermann Gödde
Manfred Zitzen
Günter Kuckelkorn
Prof. Dr. Rudolf Mathar
Hans-Josef Bülles
Monika Frohn
Bürgermeister Würselen
Stadtkämmerin
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Eschweiler
Eschweiler
Geschäftsführer SEW
StädteRegion
Fluggemeinschaft Aachen e.V.
Lärmschutzbeirat
IHK
113
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Der Geschäftsführer wird von der Gesellschafterversammlung bestellt.
Aufsichtsrat
Die Gesellschaft hat einen Aufsichtsrat, dessen Mitglieder von den Gesellschaftern wie folgt entsandt werden: Stadt AC 2 Mitgl., Stadt Eschweiler 2 Mitgl., Stadtentwicklung Würselen 2 Mitgl.,
FGA 1 Mitgl., StädteRegion AC 1 Mitgl.. Für jedes Aufsichtsratsmitglied ist von dem entsendenden
Gesellschafter ein Vertreter zu bestimmen. Die von den Gesellschaftern entsandten Mitglieder
können von dem Gesellschafter, der sie entsandt hat, jeder Zeit abberufen und durch andere Personen ersetzt werden. Der AR wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter.
Zum Vorsitzenden des AR soll der jeweilige Bürgermeister der Stadt Würselen gewählt werden,
zum stellvertretenden Vorsitzenden soll eines der beiden Aufsichtsratsmitglieder der Stadt Aachen
gewählt werden.
Vertretung der Stadt Aachen in der Gesellschafterversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2010
2011
2012
Anlagevermögen
1.628 83%
1.670 85%
1.628 80%
Umlaufvermögen
329 17%
303 15%
417 20%
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
0%
1.957
0
0%
1.974
0
0%
2.045
Eigenkapital
89
5%
161
8%
Sonderposten für Zuschüsse und Zulagen
22
1%
11
1%
1
0%
Rückstellungen
33
2%
35
2%
33
2%
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
114
0
1.813 93%
0
1.957
0%
1.767 90%
0
1.974
0%
249 12%
1.718 84%
45
2.045
2%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
210
211
212
88
93
92
298
304
304
4
2
3
Personalaufwand
195
171
165
Abschreibungen
25
25
25
Sonstige betriebliche Aufwendungen
107
107
97
Betriebserfolg
-32
-1
14
Finanzerfolg
-55
-72
-69
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-87
-73
-56
90
105
104
Steuern
0
0
0
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
3
33
48
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Betriebsleistung
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
Erträge aus Zuschüssen der Gesellschafter
Verbindungen zum städtischen Haushalt
An der von der Gesellschafterversammlung beschlossenen Ergebnisverwendung ist die Stadt
Aachen entsprechend ihrem Anteil am Stammkapital beteiligt. Die Gesellschafterversammlung hat
den Vortrag des Ergebnisses auf neue Rechnung beschlossen. Die Stadt zahlte einen Pachtkostenzuschuss in Höhe von 7,2 TEUR. Darüber hinaus beteiligte sich die Stadt Aachen mit 29,3 TEUR am
Kapitaldienst für Planungsdarlehen.
Lagebericht
Im Geschäftsjahr 2012 haben der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung je dreimal getagt.
Das Jahresergebnis 2011, die Entlastung des Geschäftsführers und die Entlastung des Aufsichtsrates wurden in der 69. Sitzung des Aufsichtsrates bzw. in der 48. Gesellschafterversammlung am
02.07.2012 beschlossen.
Die aus dem Gesellschaftsvertrag resultierende Verpflichtung zur Erhaltung des öffentlichen Zweckes der Gesellschaft und die Erreichung dieses Zweckes wurden im Berichtsjahr erfüllt.
Darstellung der Geschäftsentwicklung 2012
1. Verlegung der Start- und Landebahn
Die Abarbeitung der Einwendungen aus der Offenlage der Planfeststellungsunterlagen hat sich
länger hingezogen als ursprünglich erwartet. Die Antworten auf die Einwendungen wurden am
29.03.2012 der höheren Luftaufsicht in Düsseldorf vorgelegt. Der Erörterungstermin sollte zunächst nach der Sommerpause 2012 stattfinden. Die Bezirksregierung hat den Erörterungstermin
letztlich erst am 19.02.2013 in der Alsdorfer Stadthalle durchgeführt. Insgesamt erschienen ca. 40
Zuhörer, wovon ca. 10 dem Kreis der Landeplatzgegner zuzurechnen waren. Der Planfeststellungsbeschluss wird zum Ende des Jahres erwartet.
115
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
2. Tankstelle
Die Vertragsverhandlungen mit der TOTAL zur Fortsetzung des Tankstellenbetriebes konnten im
März 2012 positiv abgeschlossen werden. Der Vertrag wurde bis zum 12.04.2019 verlängert. Zum
01.01.2013 ist eine neue Tankstellensoftware installiert worden.
3. Flugplatzsoftware
Es wurden in 2012 die notwendigen Vorbereitungen für die Inbetriebnahme der neuen Flugplatzsoftware getroffen. Diese ist seit dem 01.01.2013 im Echteinsatz. Sie ermöglicht eine Kompatibilität zwischen Flugdaten und der Buchhaltung, so dass Synergien erzielt werden können.
Auch sind statistische Auswertungen möglich, die bessere Prognosen und Trendbetrachtungen
ermöglichen.
4. Flugbewegungen/Entgeltordnung
In 2012 waren 39.342 Flugbewegungen zu verzeichnen. Der gewerbliche Flugverkehr verzeichnete
fast 17.000 Bewegungen. Der Segelflug ist weiter zurückgegangen auf 1.370 Bewegungen. Die
Ultraleichtflieger hatten ca. 4.000 Bewegungen im Jahr.
Die neue Entgeltordnung wurde zwischenzeitlich von der Bezirksregierung genehmigt und zum
01.04.2013 veröffentlicht. Es wird mit einer Entgeltsteigerung um ca. 20 % gerechnet.
Mit den neuen Entgelten werden laute Flugzeuge und die Vorhaltung des Platzes im Verhältnis der
Steigerungen höher belastet.
5. Personalentwicklung
Es wurde aufgrund des Ausscheidens einer Mitarbeiterin zum 01.03.2012 eine neue Buchhaltungskraft eingestellt. Darüber hinaus wechselte die Betriebsleitung. Aufgrund der Altersstruktur der
Mitarbeiter/innen sind weitere organisatorische und personelle Entscheidungen vorzubereiten und
zu treffen.
Chancen und Risiken der künftigen Entwicklung
In der Aufsichtsratssitzung am 23. April 2012 hat die Geschäftsführung dargestellt, dass der Landeplatz unter den heutigen Prämissen, d.h. unter Berücksichtigung der Gesellschafterzuschüsse zur
Pachtzinserhöhung (lt. Gesellschafterbeschluss vom 06.12.2004) kostendeckend mit einem kleinen
Überschuss („schwarze Null“) geführt werden kann. Zur Verbesserung der Ertragslage wird ebenfalls die neue Entgeltordnung für die Landegebühren ab 01.04.2013 beitragen.
Für die Zukunft des Verkehrslandeplatzes ist der Ausgang des Planfeststellungsverfahrens bedeutend. Hierzu bleibt die weitere Entwicklung abzuwarten.
Gespräche über die zukünftige Rolle von FAM und FH/RWTH (Bereich Luft- und Raumfahrt) auf dem
Landeplatz und das Ausloten von gemeinsamen Aktivitäten werden weiter verfolgt. Der Kontakt
mit dem BK Alsdorf wurde fortgeführt. Erste Gespräche wurden mit dem Dekan der RWTH in 2012
geführt.
116
05
Bereiche
Tourismus,
Wirtschaft,Wohnen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Aachener Gesellschaft für
Innovation und Technologietransfer mbH
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
Aachener Gesellschaft für Innovation
Gesellschafter
Und Technologietransfer mbH
Sitz
Technologiezentrum am Europaplatz
Dennewartstr. 25-27, 52068 Aachen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
1983
Geschäftsführer Dr. Helmut Greif
Ulrich Schirowski
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
3.253.000,00 EUR
Mitarbeiter
42 (Durchschnitt)
Internet
www.agit.de
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist es Innovation und Technologietransfer zu fördern, Technologiezentren zu errichten und zu betreiben, Beratungs- und andere Dienstleistungen anzubieten, Vorhaben der angewandten Forschung und Entwicklung durchzuführen, Urheberrechte und Know how
zu vermitteln und zu verwerten, sowie Vorhaben auf dem Gebiet der technologieorientierten Wirtschaftsförderung und Standortwerbung für die Region im In- und Ausland.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Dr. Helmut Greif, Ulrich Schirowski
Aufsichtsrat
Vorsitzender bis 22.11.12
Vorsitzender ab 22.11.12
(im AR ab 1.11.12)
Dieter Philipp
Prof. Dr. Johannes Gartzen
Handwerkskammer Aachen
IHK Aachen/ FH Aachen
stv. Vorsitzender bis 1.11.12
stv. Vorsitzender
stv. Vorsitzender bis 13.12.12
stv. Vorsitzender ab 13.12.12
Prof. Dr. Reinhart Poprawe
Günter Rosenke
Hans-Peter Schmitz
Dieter Wolf
Friedrich Beckers (CDU)
Georg Beyß
IHK Aachen/ FH Aachen
Landrat Kreis Euskirchen
Städteregion
Städteregion
Ratsmitglied
Kreisdirektor Kreis Düren
119
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
ab 22.11.12
Hubert Herpers
Peter Deckers
Assessor Jürgen Drewes
Helmut Etschenberg
Rolf Kitt (CDU)
Marcel Philipp (CDU)
Stephan Pusch
Karin Schmitt-Promny (Grüne)
Karl Schultheis (SPD)
Thomas Pennartz
Dr. Axel Thomas
Sparkasse Aachen
Handwerkskammer Aachen
IHK Aachen
Städteregionsrat
Ratsmitglied
Oberbürgermeister
Landrat Kreis Heinsberg
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Sparkasse Düren
WFG Kreis Aachen
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Geschäftsführer werden durch den Aufsichtsrat bestellt, angestellt und abberufen.
Aufsichtsrat
Die Stadt Aachen ist mit 5 Mitgliedern vertreten. Die Mitglieder aus dem Bereich der kommunalen
Gebietskörperschaften werden für die Dauer einer Wahlzeit der Kommunalvertretungen in den
Aufsichtsrat entsandt. Sie bleiben bis zur jeweiligen Entscheidung eines Nachfolgers im Amt. Die
Bestellung von stellvertretenden Mitgliedern für den Fall der Verhinderung ist zulässig.
Vertretung der Stadt Aachen in der Gesellschafterversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2010
2011
2012
Anlagevermögen
9.675 92%
8.833 86%
7.945 83%
1.495 14%
1.671 17%
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
8%
7
0%
10.562
2
0%
10.330
0
0%
9.617
Eigenkapital
1.401 13%
1.103 11%
1.150 12%
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum
Anlagevermögen
4.832 46%
4.189 41%
3.551 37%
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
120
880
109
1%
4.220 40%
0
10.562
0%
139
1%
4.884 47%
15
10.330
0%
139
1%
4.773 50%
5
9.617
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
2.759
3.014
3.369
sonstige betriebliche Erträge
2.684
3.371
3.866
Betriebsleistung
5.442
6.385
7.234
0
27
0
2.115
2.684
2.397
899
910
914
2.378
2.804
3.615
50
-40
309
-147
-161
-156
-97
-201
153
0
0
0
89
97
106
-186
-298
47
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
Personalaufwand
Abschreibungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebserfolg
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis
Steuern
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Die Zuschüsse teilen sich die Gesellschafter Stadt Aachen, Kreis Aachen, Kreis Düren, Kreis Euskirchen und Kreis Heinsberg im Verhältnis ihrer Geschäftsanteile zueinander. Der Zuschuss der Stadt
Aachen für das Jahr 2012 betrug 610,2 TEUR incl. TZA II und ZBMT.
Lagebericht
Vorbemerkung zum Jahr 2012
Das Jahr 2012 war einerseits geprägt durch die deutliche Steigerung der Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge im operativen Bereich gegenüber dem Vorjahr, aber gleichzeitig involviert in den Restrukturierungsprozess der Region Aachen. Das Ergebnis dieses Erneuerungsprozesses der Region Aachen mündete in einer neuen Einrichtung, dem Zweckverband (ZV) der Region
Aachen, der ab dem 1.01.2013 die Rechtsnachfolge der REGIO e.V. antritt. Diese Neuordnung
strahlt auch auf die AGIT über, da ein Teil der AGIT-Aktivitäten wie etwa die der Regionalagentur
(RA) oder die Aktivitäten der Strukturentwicklung in den neuen ZV überführt wurden.
Mit dieser neuen Aufgabenteilung zwischen ZV und AGIT hat sich auch die AGIT einem strategischen Änderungsprozess und einer strategischen Neuausrichtung unterworfen. Die sogenannte
AGITneu wird sich in Zukunft wieder verstärkt auf Ihre klassischen Aufgaben konzentrieren: der
technologieorientierten Beratung, der Betreuung von Ansiedlungen, der Innovationsförderung und
dem Business Development Support sowie dem Technologietransfer sowohl im regionalen als auch
im überregionalen, grenzüberschreitenden Kontext. Durch diese Arbeitsteilung hat die AGIT ihr
Personal deutlich in 2013 gegenüber 2012 reduziert.
Gleichzeitig konnte im Rahmen dieser Neuausrichtung die FH Aachen als neuer Gesell- schafter
hinzugewonnen werden, so dass damit die regionalen Hochschulen erstmals als Gesellschafter in
der AGIT vertreten sind. Dies bedeutet einen neuen Meilenstein in der Entwicklung der AGIT und
eine verstärkte Hinwendung zu den klassischen Aufgaben der AGIT, dem Technologie- und Wissenstransfer.
A. DARSTELLUNG DES GESCHÄFTSVERLAUFS
Die sechs Geschäftsfelder der AGIT werden in ihrem Geschäftsverlauf beschrieben. Die Projekte
und Aufträge werden nur summarisch dargestellt. Sie sind inhaltlich im AGIT-Jahresbericht 2012
aufgeführt und können auch auf der Internetseite der AGIT eingesehen werden.
121
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Das Jahr 2012 war geprägt von der Neuorientierung der AGIT und den Maßnahmen, die für diese
Entwicklung notwendig waren. Da zum 31.12.2012 viele Projekte ausgelaufen sind, hat sich die
Mitarbeiterzahl von ca. 42 Personen in 2012 auf jetzt ca. 30 Personen in 2013 reduziert.
1. Beratung technologieorientierter Unternehmen (Geschäftsfeld I)
Die betriebswirtschaftliche Unterstützung für technologieorientierte Gründer und Unternehmen
von der Ideenphase bis hin zur Etablierung am Markt seitens der AGIT lag in 2012 qualitativ und
quantitativ auf dem hohen Niveau der Vorjahre (Gründungsquote aus den erfolgten Beratungen
liegt bei 42 %). Die gegründeten Unternehmen werden laut Businessplan im ersten Jahr nach der
Gründung 130 Arbeitsplätze schaffen mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 8,3 Mio. Euro.
Die Region Aachen liegt damit bei technologieorientierten Unternehmensgründungen gegenläufig
zum deutschlandweiten Trend, der einen deutlichen Rückgang der Gründer konstatiert.
2. Technologiezentrumsmanagement (Geschäftsfeld II)
Die große Nachfrage von jungen Unternehmen nach Mietflächen setzte sich erfreulicher- weise
auch in 2012 in den drei von der AGIT betriebenen und betreuten Technologiezentren TZA, MTZ
und ZBMT fort. Die Auslastung der Zentren TZA und MTZ konnte dabei nochmals gegenüber dem
hohen Niveau im Vorjahr gesteigert werden (TZA 99 %, MTZ 100 %). Auch das im Sommer 2011 in
Betrieb genommene ZBMT war 2012 im Jahresdurchschnitt bereits zu 95 % ausgelastet.
3. Investorenberatung (Geschäftsfeld III)
Im Jahr 2012 betreute die AGIT 65 potenzielle Investoren. Insgesamt 8 Unternehmen, die von der
AGIT oder den regionalen Partnern begleitet wurden, entschieden sich für eine Investition in der
Technologieregion Aachen. Bei zwei Unternehmen handelt es sich um Unternehmen, die bereits in
der Region Aachen ansässig waren und sich bei der kreisübergreifenden Suche nach einem neuen
Standort an die AGIT gewandt haben.
4. Regional- und Clusterentwicklung (RuC) (Geschäftsfeld IV)
Die Region Aachen ist auf einem erfolgreichen Kurs für eine nachhaltige regionale Wirtschafts- und
Strukturentwicklung. Ein wesentliches Instrument bildet weiterhin die nordrhein-westfälischeuropäische Strukturfondsförderung und hierbei vor allem das NRW-EU Ziel 2 Programm 20072013 (EFRE). Das regionale Programm- und Projektmanagement wurde 2007 der AGIT seitens der
Gesellschafter übertragen. Letztlich sind die meisten der in den Ziel-2-Förderwettbewerben beim
Land NRW eingereichten Projekte aus der Region Aachen in enger Abstimmung - zum Teil auch in
inhaltlicher Kooperation - mit der AGIT erstellt worden. Bei den Ergebnissen des Wettbewerbs ist
die Region Aachen weiterhin führend in NRW.
5. Regionalmarketing (Geschäftsfeld V)
Das Standortmagazin der Region Aachen aHEAD 2011/2012 wurde im Laufe des Jahres 2012 bei
Veranstaltungen, Messen und Delegationsbesuchen weiter eingesetzt und in Hotels in der Euregio
platziert. Wegen der regionalen Strukturreform wurde jedoch in 2012 keine neue Ausgabe veröffentlicht. Das Magazin Region Aachen46 wurde 2012 zweimal herausgegeben.
Im Mai 2012 wurde der neue Internetauftritt online geschaltet. Im Auftrag der Stadt Aachen, der
StädteRegion Aachen und der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg wurde bereits 2011 mit der
Erarbeitung eines neuen Konzepts für eine gemeinsame Umsetzung des Innovationspreis Region
Aachen mit den AC²-Gründungs- und Wachstumswettbewerben begonnen. Um den Standort Region Aachen sowie die Dienstleistungen der AGIT in den Medien bekannter zu machen, wurden im
Jahr 2012 im Rahmen der Pressearbeit insgesamt 39 Pressemitteilungen, redaktionelle Artikel und
Fernseh- und Radioberichte verbreitet und lanciert. Hieraus entstanden 195 Veröffentlichungen.
2012 konnten - in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftsförderern der Region - elf Firmen für die
Standortwerbekampagne „Wussten Sie schon, dass…?“ gewonnen werden. Die Technologieregion
Aachen beteiligt sich seit 2011 an der Marketingkampagne des Landes NRW, die mit dem Slogan
“Germany at its best“ wirbt.
122
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
6. Regionalagentur Aachen (Geschäftsfeld VI)
Die Tätigkeit der Regionalagentur, die im Auftrag des Landes NRW und der Region Aachen für die
regionale Arbeitspolitik zuständig ist, konzentriert sich auf folgende fünf Handlungsfelder:
- Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen und Beschäftigten
- Arbeit und Bildung in der Gesundheitsregion Aachen
- Fachkräfteentwicklung im Demografischen Wandel
- Jugend und Beruf
- Neue Wege in Arbeit
B. DARSTELLUNG DER LAGE
Das Geschäftsjahr 2012 brachte eine deutliche Steigerung der Gesamtleistung. Die Umsatzerlöse
nahmen gegenüber 2011 um 355 TEUR auf jetzt 3.369 TEUR zu, was primär mit der hohen Auslastung des ZBMT erklärt werden kann; für das ZBMT war 2012 das erste volle Geschäftsjahr. Die
sonstigen betrieblichen Erlöse erhöhten sich um 495 TEUR auf nunmehr 3.866 TEUR (Vorjahr 3.371
TEUR). Diese sonstigen Erlöse basieren zum Beispiel auf Projekteinnahmen, die mit Eigenanteilen
hinterlegt sein müssen. Durch den Verlustaus- gleich aus dem Jahre 2011 in Höhe von 298 TEUR,
der auch unter sonstigen Erlösen in 2012 verbucht wird, schloss das Geschäftsjahr mit einem deutlich positiven Ergebnis von rund 47 TEUR ab (Vorjahr -298 TEUR).
Gegenüber dem Jahr 2011 ist diese Verbesserung primär auf einer Erhöhung der Zuschüsse (Verlustausgleich 2011) zurückzuführen, die damit die Eigenanteile der Projekte in 2012 abdeckten. Die
Personalkosten haben sich in 2012 wegen der deutlichen Reduzierung des Projektvolumens gegenüber 2011 um 287 TEUR auf jetzt 2.397 TEUR verringert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen (Sachkosten) haben sich in 2012 gegenüber 2011 deutlich um 811 TEUR erhöht auf jetzt 3.615
TEUR, was wesentlich aus den erhöhten Instandhaltungsaufwendungen im Jahr 2012 wegen einer
großen Dachsanierung im TZA BA I und den Mehraufwendungen im ZBMT auf Grund der hohen
Auslastung und des ersten Vollgeschäftsjahres resultiert.
Unter dem Aspekt, dass die Einnahmen aus Projekten (die von der Region Aachen an die AGIT
herangetragen wurden) in der Regel mit einem Eigenanteil zwischen 20 % und 30 % unter Vollkostenbetrachtung finanziell hinterlegt werden müssen, war dieses Ergebnis vorhersehbar und kann
durchaus als zufriedenstellend bezeichnet werden. Erstmalig nicht anerkannte Raumkosten in
Projekten haben ein deutlich besseres Ergebnis verhindert.
Bezüglich des TZA BA II haben die Gesellschafter Stadt Aachen und StädteRegion Aachen den
Ausgleich für die Differenz zwischen „Leasingrate“ und „Einnahmen“ ab 2010 übernommen. In
2012 liegt dieser Betrag bei 98 TEUR (94 TEUR für 2011) und damit im Planbereich. Damit wurde
die im letzten Bericht festgestellte notwendige neue Finanzierungslösung vollständig eingelöst.
Der noch verbleibende Fehlbetrag von 114 TEUR (Vorjahr 122 TEUR) kann ebenfalls laut Gesellschafterbeschluss durch ein Darlehen zur Verbesserung der Liquiditätssituation der AGIT ausgeglichen werden. Die in den Beschlüssen zur Absicherung der Situation im BA II gemachten Berechnungen (Simulation) über die Kostendifferenz „Einnahmen vs. Leasingrate“ sowie Höhe der Darlehensaufnahme wurden damit eingehalten.
Hingewiesen werden soll noch auf die Tatsache, dass die steigende Leasingrate zum reduzierten
Rückkaufswert von 1.800 TEUR in 2019 entscheidend beiträgt.
Für die Finanzierung der eingeworbenen und im Auftrag der Region Aachen durchgeführten Projekte gab es für 2012 noch keine zufriedenstellende Lösung, da weder der aufzubringende Eigenanteil
von den Gesellschaftern bereitgestellt noch die notwendige Finanzierungssicherheit geboten wird.
In 2013 jedoch wurde hier durch die Trennung von Technologiezentrumsmanagement und Wirtschaftsförderung sowie einer erstmaligen Bereitstellung der Eigenanteile und Gemeinkosten für
Projekte eine zukunftsweisende Lösung herbeigeführt.
Das Ergebnis laut Gewinn- und Verlustrechnung entwickelt sich auf rund 47 TEUR (Vorjahr -298
TEUR).
Im Bereich des Technologiezentrums-Management (TZM) hat die AGIT im Geschäftsjahr 2012
gegenüber dem Vorjahr im TZA eine gleich hohe Auslastung im Jahresmittel, jedoch erhöhte Einnahmen, da im Bereich Konferenzraummanagement der bisher beste Umsatz erzielt wurde. Die
Wirtschafts- und Finanzkrise zeigt sich somit im AGIT-Geschäftsbetrieb nicht.
Die Gesellschaft hat unter Berücksichtigung der Personalkosten, aber vor Umlage der Zentralen
Dienste für das TZA BA I einen Überschuss in Höhe von 383 TEUR (Vorjahr 435 TEUR) erzielt. Die
123
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gründe für diesen deutlichen Überschussrückgang liegen eindeutig in den erhöhten IHAufwendungen für die Dachsanierung im TZA BA I. Im TZA BA II wurde ein Verlust von rund -114
TEUR (Vorjahr -122 TEUR) nach Abzug des Zuschusses in Höhe von 98 TEUR (Vorjahr 94 TEUR)
durch die Stadt Aachen und die StädteRegion Aachen erreicht. Hierbei sollte erwähnt werden, dass
der Tilgungsanteil der Leasingrate 279 TEUR in 2012 betrug.
Im MTZ, das in 2012 zu 100 % ausgelastet war, lag das Ergebnis bei knapp 19 TEUR (im Vorjahr 3
TEUR). Gegenüber 2011 hat sich das Ergebnis damit - wie prognostiziert - wiederum deutlich verbessert (16 TEUR).
In 2011 wurde das ZBMT sukzessiv ab Juli in Betrieb genommen. Durch zahlreiche Baumängel
(Heizung, Lüftung, Aufzug) konnte eine Vermietung nicht entlang der vorgesehenen Zeitachse
erfolgen, die zudem zu erheblichen Mietminderungen geführt haben. Nicht alle diese Mängel konnten in 2012 beseitigt werden und führten damit weiterhin zu erhöhten Verlusten. Das Ergebnis von
knapp -182 TEUR (Vorjahr -130 TEUR) belastet die AGIT nicht, da über eine Verlustabdeckungsvereinbarung mit der Stadt Aachen dieser Verlust ausgeglichen wird. Erfreulich ist die Tatsache, dass
in 2013 trotz immer noch erheblicher Mietmängel im ZBMT der Vermietungsstand bei über 95 %
liegt, was in Gründer- und Technologiezentren als Vollauslastung angesehen werden kann.
Bei Umlage der Aufwendungen für die Zentralen Dienste nach Mitarbeiterköpfen (Anzahl) auf die
jeweiligen Bereiche verbleibt für das TZA BA I für 2012 ein GuV-Ergebnis von rund 265 TEUR (Vorjahr 338 TEUR). Das deutlich schlechtere Ergebnis in 2012 ist eindeutig auf hohe Instandhaltungskosten von 269 TEUR (185 TEUR in 2011) zurückzuführen.
Auf Grund deutlich erhöhter Außenstände, die insbesondere im Bereich der Projektförderung bei
bis zu 1.000 TEUR lagen, hat sich trotz eines systematischen Forderungs- und Kostenmanagements
in 2012 eine gleichbleibend schlechte Liquiditätssituation für die AGIT ergeben. Die volle Höhe des
Kontokorrentkredites von 850 TEUR musste auch in 2012 in Anspruch genommen werden. Die
daraus resultierende Zinsbelastung lag mit ca. 16 TEUR jedoch auf Grund des niedrigen Zinsniveaus unter dem Wert des Vorjahres (ca. 18 TEUR in 2011).
Nach Berücksichtigung der laufenden Zuschüsse der Gesellschafter für wirtschaftsfördernde Maßnahmen verbleibt damit für die Gesellschaft ein Jahresüberschuss in Höhe von 47 TEUR (Vorjahr 298 TEUR). Dieser Wert liegt im erwarteten Bereich aufgrund der vielen neuen Aufgaben, die die
AGIT auch in 2012 übernommen und durchgeführt hat.
Die Vermögenslage des Unternehmens ist wie in Vorjahren durch eine hohe Anlagenintensität (83
%) wegen des in früheren Jahren errichteten TZA gekennzeichnet. Insgesamt entwickelt sich das
Vermögen korrespondierend zur AfA des Gebäudes rückläufig. Die Forderungen aus Lieferungen
und Leistungen stiegen an. Die unter den sonstigen Vermögensgegenständen ausgewiesenen
sonstigen Forderungen aus Projektförderungen erhöhten sich aufgrund wachsender Außenstände
bei den zugesagten Fördermitteln auf 1.044 TEUR (809 TEUR in 2011). Hieraus erklärt sich für 2012
der geringe Bestand an liquiden Mitteln und er bestätigt die Notwendigkeit der Euribor-Erhöhung
in 2011.
Das Ergebnis 2012 laut Gewinn- und Verlustrechnung hat zur Konsequenz, dass auf der Passivseite
das Eigenkapital nicht weiter aufgebraucht wird.
Die Gesellschafterversammlung hat in ihrer Sitzung vom 9. November 2011 die Übernahme der
Anteile des ausgeschiedenen Gesellschafters Aachen-Münchener Versicherung nach einem bestimmten Schlüssel einstimmig beschlossen. Der Beschluss wurde in 2012 umgesetzt. In 2012
konnte ein neuer Gesellschafter hinzugewonnen werden (Fachhochschule Aachen), der mit Datum
1.01.2013 Anteile in Höhe von knapp 4 TEUR von dem Gesellschafter IHK Aachen mit Zustimmung
aller Gesellschafter erworben hat und über einen Sitz im Aufsichtsrat verfügt. Die Anzahl der Aufsichtsratssitze wurde damit wieder auf den ursprünglichen Stand von 17 heraufgesetzt.
Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach Schluss des Geschäftsjahres wie folgt eingetreten.
Liquidität: Die hohe Anzahl und das Volumen der Projekte haben in den letzten Jahren zu einer
weiterhin angespannten Liquidität der AGIT geführt. Zwar bearbeitet die AGIT zu- künftig nur noch
Projekte, die zu 100 % ausfinanziert sind, aber die nachträgliche, oft verzögerte Auszahlung von
Projektmitteln von bis zu über einem Jahr hat auch dann eine der Zuschusshöhe entsprechende
komplette Vorfinanzierung der Projekte zur Folge. Beispielsweise lag die vorfinanzierte Summe für
Projekte Mitte Mai über dem Euribor-Kreditrahmen. Die Erhöhung des Kontokorrentkredits von 510
TEUR auf 850 TEUR in 2011 hat sich als knapp ausreichend herausgestellt. Eine weitere Erhöhung
des Kontokorrentkredites ist nicht mehr vorgesehen, auch weil durch die Neugründung des Zweck124
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
verbandes der Region Aachen ein Großteil der Projekte aus der AGIT in diesen Verband übergegangen ist. Dadurch ist das Projektvolumen in 2013 deutlich zurückgegangen. Zudem finanzieren
ab Januar 2013 die Gesellschafter den Eigenanteil der Projekte, was die Liquiditätssituation zunehmend verbessert hat. Aber erst gegen Ende des Jahres 2013 wird sich die Situation deutlich
entschärfen, da zum einen das Projektvolumen in 2013 deutlich zurückgegangen ist und zudem die
Forderungen aus 2012 weitgehend beglichen sein müssten.
AGITneu: Im Jahre 2011 hat die Region Aachen ein Reformkonzept entwickelt, das zu neuen, verbesserten Strukturen in der Region führen soll. Nach diesem Konzept gibt es ab dem 1.01.2013
einen Zweckverband (ZV) und eine AGITneu. Die AGITneu wird sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und deutlich weniger Projekte durchführen als bisher oder ausschließlich Projekte, die in
Ihr Kernportfolio passen und die zu 100 % finanziert sind. Nach aktueller Planung wird das Projektvolumen für die AGITneu in 2013 bei 1.238 TEUR liegen. Dieses entspricht einem Projektvolumen von 2008, als die AGIT ein positives Ergebnis erwirtschaftete. Für 2014 sind bisher noch keine
weiteren neuen Projekte, die von den Gesellschaftern mit Eigenanteilen hinterlegt sein müssen,
vorgesehen, sondern es werden vorhandene Projekte und Aufträge kostenneutral verlängert bzw.
zu Ende geführt. Das Auftrags- und Projektvolumen hat einen Planwert in 2014 von 615 TEUR. Die
geplanten Personalmaßnahmen für AGITneu laut konzipiertem AGITneu-Stellenplan konnten bisher
plangemäß durchgeführt werden.
TZA: Inspektionen am TZA, die nach jeder Winterperiode verstärkt durchgeführt werden, haben
ergeben, dass spätestens im Jahr 2012 größere Dachsanierung am Gebäude erforderlich sind.
Diese Dachsanierung wurde 2012 in einem ersten Schritt durchgeführt; weitere Sanierungen sind
für 2013 und 2014 geplant. Wir haben ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Instandhaltungsund Modernisierungsaufwendungen des TZA für die nächsten 5 bzw. 10 Jahre erfasst, da das Gebäude in 2013 20 Jahre alt wird. Dieses Gutachten ist inzwischen fertiggestellt. Es sieht einen
Instandhaltungsaufwand von ca. 350 TEUR/Jahr für die nächsten 10 Jahre vor. In den Wirtschaftsund Stellenplänen 2013 und 2014 sowie der 5-Jahres-Abschätzung sind diese Werte bereits übernommen worden. Da der größte Mieter des TZA BA II (25 % der Fläche) Mitte 2013 ausgezogen ist
und hier größere Instandsetzungsarbeiten notwendig werden, ergibt sich in 2013 ein deutlicher
Erlösrückgang. Die neu geschlossenen Verträge mit neuen Mietern jedoch lassen für 2014 wieder
eine Vollauslastung vermuten. Auch diese Erlösrückgänge wurden in den Wirtschaftsplänen 2013
und 2014 berücksichtigt.
ZBMT: Obwohl erhebliche Mängel am ZBMT zu Mietminderungen geführt haben, belasten diese
nicht die AGIT, da zum Einen die Mietminderung an die GEGRA weitergegeben wurde und zum
Zweiten die Stadt Aachen die Gesamtverluste und damit auch die entstandenen Anfangsverluste in
2012 über eine Verlustausgleichsregelung vollständig ausgleicht. Auch in 2013 sind viele dieser
Mängel noch nicht behoben (Aufzug, Heizung), so dass zwar mit einer leichten Ergebnisverbesserung in 2013 zu rechnen ist, eine deutliche Ergebnisverbesserung aber erst in 2014 eintreten wird.
Sachstand AGIT-Beteiligungen
Unter strategischen Gesichtspunkte hält die AGIT neun Beteiligungen an Betreibergesellschaften
für Technologiezentren und Wirtschaftsförderungsgesellschaften.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Gesellschafterversammlung der ESC Euro-Service-Center
Geilenkirchen GmbH, Geilenkirchen, die Auflösung der Gesellschaft beschlossen und einen Liquidator bestimmt.
Bei der Beteiligung an der TAE GmbH - Technik Agentur Euskirchen, Euskirchen, ist die AGIT nachschusspflichtig. Aufgrund der negativen Geschäftsentwicklung hat die Gesellschafterversammlung
der TAE GmbH die Abdeckung des Verlustes durch zu leistende Nachschüsse beschlossen. Die AGIT
hat im abgelaufenen Jahr daher einen Nachschuss zur Verlustabdeckung von rd. 3 TEUR (Vorjahr 4
TEUR) geleistet.
Weitere wesentliche Sachverhalte zu den gehaltenen Beteiligungen gibt es nicht zu berichten.
C. RISIKOBERICHT
In 2012 wurde ein Auftrags- und Projektvolumen von über 1.773 TEUR (Vorjahr 1.933 TEUR) bearbeitet und damit das Niveau von 2011 deutlich unterschritten. Das Projektvolumen lag damit weiterhin auf einem hohen Niveau, was negative Folgen für das Ergebnis der AGIT hat, da der Eigenanteil an den Projekten (der in der Regel zwischen 20 % und 30 % liegt) sich unmittelbar negativ
im Ergebnis niederschlägt, solange der Eigenanteil über Zuschüsse der Gesellschafter nicht abgedeckt wird. Hinzu kam die Tatsache, dass Raumkosten und Zentrale Dienste im Rahmen der Projek125
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
te nicht mehr finanziert werden. Risiken aus Arbeitsverträgen ergaben sich nicht, da Projekt- und
Arbeitsverträge befristet sind und eine kontinuierliche Anpassung des Personalbestands an den
Umfang der Projektarbeiten damit ermöglicht wird.
Mit dem Beschluss der Gesellschafter vom 21.11.2012, den zusätzlichen Zuschussbedarf aus 2011
in Höhe von 298 TEUR auszugleichen und den Eigenanteil der Projekte zzgl. Gemeinkosten in 2013
zu genehmigen, hat sich diese Problematik deutlich entschärft. Damit wird zudem die Liquidität
nach einer begründbaren Übergangszeit (Forderungen aus 2012) ab Mitte 2013 deutlich verbessert. Hinzu kommt, dass ein Großteil der Projekte (Regionalagentur, Frau und Beruf, etc.) an den
neuen Zweckverband mit Übergangsdatum 1.01.2013 überführt wurde und damit für die AGIT in
2012 abgeschlossen wurden. Damit fällt die weitere Vorfinanzierung dieser Projekte weg.
In 2013 liegt das Projektvolumen in der AGITneu mit ca. 1.238 TEUR deutlich unter dem Niveau von
2012. Dies wird im Zusammenhang mit der Übernahme der Eigenanteile durch die Gesellschafter
und den genehmigten Gemeinkosten zu einer deutlichen Verbesserung der Liquidität gegenüber
dem Vorjahr führen.
Nach jetziger Planung wird bereits im Übergangsjahr 2013 ein „Null-Ergebnis“ erreicht werden.
Für die seit 2003 weiterhin ständig auftretenden Betriebsverluste für den 2. Bauabschnitt TZA
wurde - wie oben beschrieben - eine Lösung erarbeitet. Die seit 2008 laufenden Verhandlungen
konnten Anfang 2011 in einem Gesellschafterbeschluss zum Abschluss gebracht werden.
Durch die in der Sitzung im Februar 2013 beschlossene weitergehende Neuregelung der Verlustabdeckung im Rahmen einer Vereinbarung zwischen der Stadt Aachen und der StädteRegion Aachen
auf der einen Seite, sowie den anderen Gesellschaftern auf der an- deren Seite, ergeben sich bis
6/2019 (Dauer des Vertrages) unter normalen wirtschaftlich Verhältnissen Risiken, die unserer
Einschätzung nach über die Verträge abgesichert sind.
Die vorgesehenen Instandhaltungsmaßnahmen im Bereich der Dachflächensanierung wurden in
einen Stufenplan überführt und in 2010 ausgeschrieben. Mit den ersten dringenden Arbeiten wurde Ende 2010 begonnen. Umfangreichere Arbeiten wurden im Herbst 2012 durchgeführt. Weitere
größere Maßnahmen mit einem Volumen von über 100 TEUR werden auch in 2013 und 2014
durchgeführt werden. Das in Auftrag gegebene Instandhaltungsgutachten hat einen Finanzierungsrahmen von 350 TEUR/Jahr für die nächsten 10 Jahre ermittelt. Diese Werte wurden bereits in
die Wirtschaftspläne der nächsten Jahre übernommen.
Aufgrund der oben beschriebenen Projektaktivitäten hat sich die Liquiditätssituation der Gesellschaft in 2012 nicht verbessert und bleibt weiterhin angespannt. In Verbindung mit den niedrigen
Zinssätzen im Bereich des Kontokorrentkredites ist die aktuelle Zinsbelastung jedoch nicht gestiegen.
D. SONSTIGE ANGABEN UND PROGNOSE ZUR VORAUSSICHTLICHEN ENTWICKLUNG
Auf Grund der vorgesehenen finanziellen Trennung von Technologiezentrumsmanagement und
Wirtschaftsförderung ergab sich die Notwendigkeit vollständig neuer Wirtschafts- und Stellenpläne
2013 und 2014. In einer Arbeitsgruppe wurden alle Kosten- gruppen der „Zentralen Dienste“ (ZD)
bewertet und weitgehend den Sparten zugeordnet. Die verbleibenden Kosten der „ZD“ wurden mit
unterschiedlichen sachgerechten Schlüsseln auf die Bereiche verteilt. Gegenüber der bisherigen
Vorgehensweise der Verteilung der „ZD“ auf die Bereiche nach „Personenanzahl“ (VZÄ) wurde der
Schlüssel „Personalkosten“ gewählt, der als sachgerechter für die AGITneu als der bisherige
Schlüssel eingestuft wurde.
Nach der Prüfung der Spartengewinnermittlung 2012 durch die Wirtschaftsprüfer für das TZA I / II
und das MTZ sowie das ZBMT zeigt sich, dass bei gleich bleibender hoher Auslastung nur unwesentliche Veränderungen in den Einnahmen zu erwarten sind. In 2013 wird der größte Einzelmieter
das TZA BA II verlassen. Die Verhandlungen mit neuen Mietern lassen erwarten, dass dadurch kein
größerer Einbruch in der Auslastung entstehen wird, jedoch Mindereinnahmen wg. Übergangszeiten und größeren Reno- vierungsarbeiten entstehen werden. Die Ausgaben im TZA II werden durch
die weiterhin steigende Leasingrate natürlich zusätzlich belastet. Jedoch sind diese Erhöhungen im
Planbudget berücksichtigt. In 2013 gibt es jedoch eine wesentliche Veränderung in der Leasingrate, die für die Hälfte des aktuellen Darlehens neu verhandelt wurde. Dies führt aufgrund der besseren Zinskonditionen zu einer jährlichen Entlastung von über 80 TEUR für das TZA BA II. Die Finanzund Wirtschaftskrise, die sich bisher in einer verringerten Einnahmesituation im Bereich der Konferenzraumvermietung niedergeschlagen hat, scheint überwunden, denn in 2012 waren die Einnahmen nochmals deutlich höher als in 2011 und in 2013 dürften diese Werte wieder erreicht werden.
126
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Der Eigentümer des MTZ hat das Gebäude an das UKA (Universitätsklinikum Aachen) verkauft.
Zum 1.01.2015 wird das MTZ komplett an das UKA übergeben. Für 2013 zeichnet sich auch für das
neue, in 2011 in Betrieb genommene Zentrum für Bio-Medizinische Technik (ZBMT), für das die
AGIT als Generalmieter auftritt, eine Vollauslastung (> 95 %) ab. Die technischen Anfangsprobleme sind aber noch nicht behoben (Juni 2013), so dass das Ergebnis möglicherweise noch nicht
deutlich verbessert werden kann.
Im Bereich Personal- und Sachkosten werden sich nur Veränderungen auf Grund der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst ergeben. Im Planbudget sind Erhöhungen berücksichtigt, die den
aktuellen Verhandlungsergebnissen entsprechen. Aufgrund des Baualters des TZA (knapp 20 Jahre
für den TZA BA I) und der geplanten Maßnahmen werden die Instandhaltungsaufwendungen voraussichtlich weiterhin hoch sein und möglicherweise noch ansteigen. Hier wurde ein Architekturbüro beauftragt, ein Gutachten zum möglichen Instandhaltungs- und Modernisierungsbedarf der
nächsten 10 Jahre zu erstellen. Dieses Gutachten liegt vor, und die Werte wurden in den Langzeitplanungen berücksichtigt.
Die Bemühungen der Gesellschaft, durch geförderte Projekte Mehreinnahmen zu er- zielen, waren
in 2012 ebenso erfolgreich wie in 2011. Die aktuelle Prognose des Projektvolumens für 2013 liegt
nach der Übergabe vieler Projekte an den Zweckverband (ZV) der Region Aachen in dem Plankorridor von ca. 1.238 TEUR Gesamtkosten, einschließlich der Gemeinkosten. Dieser Wert ist etwas
höher als der bisherige Planwert aus dem Jahre 2012. Dies resultiert aus der Tatsache, dass ein
Projekt, dass an den ZV übergeben werden sollte, nun von der AGIT rechtlich zu Ende geführt
werden muss; hieraus ergeben sich jedoch keine finanziellen Risiken, da die AGIT das Projekt als
Unterauftrag vom ZV in Absprache mit dem Zuwendungsgeber bearbeiten lässt. Durch die Übernahme der Eigenanteile und der Gemeinkosten durch die Gesellschafter, ergeben sich hieraus keine
zusätzlichen Ergebnisbelastungen aus den Projekten.
Das Ergebnis in 2013 wird damit dem neu eingereichten Plan eher entsprechen, da das Ergebnis
aus dem Technologiezentrumsmanagement nicht auf den Bereich Wirtschaftsförderung durchschlägt. Um weitere finanzielle Risiken zu vermeiden, werden auf Seiten der AGIT alle Arbeitsverträge der Projektmitarbeiter den Projektlaufzeiten angepasst.
Die Ausgliederung des AIC in eine neue Gesellschaft (aric), die für Ende 2009 geplant war, musste
aufgrund veränderter Rahmenbedingungen, verzögerter Projektzuwendungen und der Klärung
wichtiger Detailfragen in 2011 in der geplanten Form aufgegeben werden. In 2012 wurden eine
Kooperationsvereinbarung mit der RWTH Aachen und ein Zuwendungsvertrag mit dem Kreis Heinsberg erarbeitet, die in 2013 unterzeichnet und in Kraft treten sollen. Die Verträge sollen in einem
ersten Schritt bis 12/2014 mit einer entsprechenden Verlängerungsoption gehen. Diese Vereinbarungen, die auch eine finanzielle Beteiligung des Kreises Heinsberg vorsehen, sollen Kosten und
Eigenanteile in Projekten absichern und die AGIT-Aktivitäten im Arbeitsbereich GALILEO vor Ort in
Wegberg-Wildenrath unterstützen.
Mit der Förderung von Gründungen, Wachstum und Ansiedlung in der Region Aachen steht die
Gesellschaft auch weiterhin vor interessanten und anspruchsvollen Aufgaben. Die Bewältigung
dieser Aufgaben sind durch die Lösung der TZA BA II-Problematik in 2010 deutlich erleichtert worden. Die intensiven Bemühungen um ausreichende Fördermittel sowie eine bestmögliche Refinanzierung der vermieteten Immobilien hat erstmalig in 2008 zu einem positiven Ergebnis geführt, das
in 2009 und 2010 jedoch nicht gehalten werden konnte. Hierfür war in 2009 zu einem großen Teil
die ungelöste TZA BA II-Problematik verantwortlich und in 2010 und 2011 der hohe Projektanteil
an der Finanzierungsstruktur der AGIT mit den erheblichen Eigenanteilen.
Für 2013 kann aus heutiger Sicht deshalb gesagt werden, dass die Gesellschaft das Plan-Ergebnis
erreichen kann, sofern keine gravierenden Sondereffekte eintreten. Die strategische Ausrichtung
der AGITneu ist auf einem guten Weg.
127
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Grenzüberschreitendes
Gewerbegebiet AachenHeerlen N.V.
Heerlen
Allgemeine Angaben
Firma
Grenzüberschreitendes Gewerbegebiet
Gesellschafter
Aachen-Heerlen N.V.
Sitz
Snellius 8, NL – 6422 RM Heerlen
Rechtsform
AG nach niederländischem Recht
Gründungsjahr
1998
Geschäftsführer Prof. Dr. Manfred Sicking
Frau M.F.A. de Wit-Romans
Gremien
Hauptversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
4.991.582,00 EUR
Mitarbeiter
2,9 (Durchschnitt)
Internet
www.avantis.org
Gegenstand des Unternehmens
Zweck der Gesellschaft ist ein hochwertiges, grenzüberschreitendes Gewerbegebiet im Grenzgebiet Aachen – Heerlen zu realisieren. Mit der Realisierung wird beabsichtigt, der Euregio MaasRhein starke wirtschaftliche Impulse durch Investitionen zu geben, die Arbeitsplätze und Erwerbsquellen schaffen. Die Gesellschaft hat ferner die Aufgabe, für ein zuverlässiges und zweckmäßiges
Funktionieren der von ihr angebotenen Gewerbegebietseinrichtungen zu sorgen. Der Gesellschaftszweck wird unter anderem durch folgende Maßnahmen erreicht:
- Erwerb von Grundstücken,
- Anlegen infrastruktureller Einrichtungen, wie Straßen, Erschließungswege, Energieversorgung,
Telekommunikationseinrichtungen, Entwässerungssysteme, Einrichtungen des öffentlichen Personennahverkehrs, oder die Beauftragung hierzu,
- Akquirieren von Unternehmen, die sich im Gewerbegebiet niederlassen
- Auftritt als zentrale Dienststelle für sämtliche im Gewerbegebiet ansässige Unternehmen
- Unterhaltung des Gewerbegebietes als Ganzes auf einem hochwertigen Niveau
- Gewährung von Hilfestellungen beim Erlangen aller für die Ansiedlung oder den Betrieb von
Unternehmen erforderlichen Genehmigungen sowie möglicher Fördermittel und beim Lösen von
damit in Beziehung stehenden Problemen, und zwar mit allen Mitteln, die diesem Zweck im weitesten Sinne förderlich sind, soweit dies mit den Kräften der Gesellschaft möglich ist.
129
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Prof. Dr. Manfred Sicking, Frau M.F.A. de Wit-Romans
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Rob van Midden
Annekathrin Grehling
M. Heckmanns
Michael Deitmer (bis 12/12)
Michael Bernhart (ab 12/12)
LIOF
Stadtkämmerin
Gemeinde Heerlen
Land NRW
Land NRW
Zusammensetzung der Organe
Vorstand
Die Hauptversammlung legt die Zahl der Vorstandsmitglieder fest. Die Hauptversammlung bestimmt die Mitglieder des Vorstandes. Dem Vorstand obliegt die Leitung der Gesellschaft. Die
Hauptversammlung ist befugt, dem Vorstand schriftlich allgemeine Richtlinien für die Unternehmenspolitik zu geben.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus vier Mitgliedern. Die Mitglieder des Aufsichtsrates werden von der
Hauptversammlung aufgrund eines bindenden Vorschlags gewählt, der wie folgt unterbreitet wird:
das Aufsichtsratsmitglied A von der Stadt Aachen, das Aufsichtsratsmitglied B von der Gemeinde
Heerlen, das Aufsichtsratsmitglied C durch die Versammlung der Aktionäre C und das Aufsichtsratsmitglied D durch die Versammlung der Aktionäre D. Die Hauptversammlung bestellt den Vorsitzenden des Aufsichtsrates und seinen Stellvertreter.
Vertretung der Stadt Aachen in der Hauptversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2010
2011
2012
Anlagevermögen
3.695 13%
3.711 12%
3.250 11%
Umlaufvermögen
25.257 87%
27.516 88%
26.241 89%
0
0
0
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
130
0%
28.952
31.227
3.930 14%
135
0%
0%
29.492
2.990 10%
153
0%
0%
1.603
5%
172
1%
24.887 86%
28.085 90%
27.717 94%
0
0
0
28.952
0%
31.227
0%
29.492
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
20
517
374
1.145
776
-209
Sonstige Erträge
107
80
428
Kosten im Zusammenhang mit Verkauf
-46
-14
-22
1.225
1.359
571
0
0
0
Infrastrukturkosten
137
211
166
Personalkosten
213
382
201
5
-104
9
500
488
392
-102
0
0
753
978
766
Zinsergebnis
-973
-1.593
-728
Erg. der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-500
-1.211
-923
Steuern
-154
-255
475
1
15
12
-345
-941
-1.386
Erträge Verkauf + Vermietung von Stellplätzen
Änderung Grundstücksbewirtschaftung
Summe der Betriebserlöse
Kosten des Grunderwerbs
Abschreibungen
sonstige betriebliche Aufwendungen
Erhaltene Fördermittel
Summe Kosten abzgl. erh. Fördermittel
Anteil am Gewinn aus Beteiligungen an anderen
Unternehmen
Ergebnis nach Steuern
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Eine unmittelbare Verbindung zum städtischen Haushalt besteht nicht.
131
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
AVANTIS Services N.V.
Heerlen
Allgemeine Angaben
Firma
AVANTIS Services N.V.
Sitz
Snellius 8, NL – 6422 RM Heerlen
Rechtsform
AG nach niederländischem Recht
Gründungsjahr
2002
Gesellschafter
Geschäftsführer Prof. Dr. Manfred Sicking,
Frau M.F.A. de Wit-Romans
Gremien
Hauptversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
300.000,00 EUR
Mitarbeiter
-
Gegenstand des Unternehmens
Ihr Zweck ist die Erbringung von Dienstleistungen für im Gewerbegebiet Avantis angesiedelte
Unternehmen, kurz: das so genannte Park-Management. Dabei handelt es sich um eine moderne
Form der Gewerbegebietsverwaltung, die langfristig eine hochwertige Qualität des Gewerbegebiets gewährleistet. Haupttätigkeitsbereiche sind die Instandhaltung der umfassenden Grünanlagen und die Gewährleistung der Sicherheit der Nutzer des Gewerbegebiets. Ferner gehören die
Instandhaltung der (eigenen) Straßen und die Abfallentsorgung zu den Aufgaben der Gesellschaft.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Prof. Dr. Manfred Sicking, Frau M.F.A. de Wit-Romans
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Rob van Midden
Annekathrin Grehling
M. Heckmanns
Michael Deitmer (ab 12/12)
Michael Bernhart (ab 12/12)
LIOF
Stadtkämmerin
Gemeinde Heerlen
Land NRW
Land NRW
Zusammensetzung der Organe
Vorstand
Der Geschäftsführer wird durch Gesellschafterbeschluss bestellt und abberufen.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus 4 Mitgliedern. Bei der Wahl durch die Hauptversammlung hat die
Stadt Aachen ein Vorschlagsrecht für ein Aufsichtsratsmitglied.
133
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gesellschaftervertreter
Die Hauptversammlung besteht aus jeweils einem Vertreter der Gesellschafter.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2010
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
2011
0
0%
377 100%
0
0%
0
0%
406 100%
0
0%
0%
413 100%
0
0%
377
Eigenkapital
233
62%
279
69%
316
76%
Verbindlichkeiten
144
38%
127
31%
97
24%
0
0%
0
0%
0
0%
Bilanzsumme Passiva
406
0
Bilanzsumme Aktiva
Rechnungsabgrenzungsposten
413
2010
2011
2012
206
222
233
89
106
110
Summe Erlöse
295
327
344
Betriebskosten
88
46
-
Sicherungskosten
17
19
-
Unterhaltskosten
97
112
-
Kosten des Glasfasernetzes
24
36
-
5
5
-
65
67
-
Betriebskosten*
-
-
127
Unterhaltskosten*
-
-
106
Allgemeine Kosten*
-
-
78
296
286
311
Zinsergebnis
5
4
4
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
4
46
37
Steuern
0
0
0
Ergebnis nach Steuern
4
46
37
Beitrag der Städte
Beiträge angesiedelter Unternehmen
+Dienstleistung Glasfaser
Miete und Nebenkosten
Externe Kosten
Summe Kosten
377
413
406
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
*Umgliederung ab 2012
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Eine unmittelbare Verbindung zum städtischen Haushalt besteht nicht.
134
2012
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Kur- und
Badegesellschaft mbH
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
Kur- und Badegesellschaft mbH
Sitz
Krefelder Str. 123, 52070 Aachen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
1932
Gesellschafter
Geschäftsführer Werner Schlösser
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
205.000,00 EUR
Mitarbeiter
45 (Durchschnitt)
Internet
www.bad-aachen.de
www.carolus-thermen.de
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb eigener oder fremder Einrichtungen, sowie die Übernahme von Aufgaben, die im Zusammenhang mit dem Kur- und Badewesen, der Förderung des
Aachen-Tourismus, sowie der wirtschaftlichen Entwicklung von Bad Aachen stehen. Die Gesellschaft ist insbesondere berechtigt, eine Freizeit-Therme in Aachen im eigenen Namen und für
eigene Rechnung zu errichten, zu erhalten, zu betreiben oder zu verpachten, insbesondere auch
durch Erwerb eines Erbbaurechts und durch Beteiligung an einer Betriebsgesellschaft.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Werner Schlösser
Aufsichtsrat
Vorsitzender
stellv. Vorsitzende
Dr. Ralf Otten (CDU)
Rosa Höller-Radtke (SPD)
Annekathrin Grehling
David Hasse (Grüne)
Björn Jansen (SPD)
Ernst-Rudolf Kühn (CDU)
Ursula Palm-Schwarzer
Jonas Paul (Grüne)
Margret Schulz (SPD)
Klaus Trommler (FDP)
Ruth Wilms (CDU)
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Kämmerin
Ratsmitglied
Bürgermeister
Ratsmitglied
Arbeitnehmervertreterin
Ratsmitglied
Ratsmitglied
sachkundiger Bürger
Ratsmitglied
135
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Bestellung und Abberufung der Geschäftsführer sowie die Festsetzung der Dienstbezüge
derselben erfolgt durch die Versammlung der Gesellschafter.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus mindestens fünf Mitgliedern.
Die Aufsichtsratsmitglieder werden von der Gesellschafterversammlung gewählt. Eines der Mitglieder ist der Oberbürgermeister als geborenes Mitglied oder ein von ihm vorgeschlagener Beamter oder Angestellter der Stadt. Ein Aufsichtsratsmitglied wird von den Arbeitnehmern der Gesellschafterversammlung zur Wahl vorgeschlagen. Das von den Arbeitnehmern vorzuschlagende Aufsichtsratsmitglied wird von diesen in allgemeiner, geheimer, gleicher und unmittelbarer Wahl
bestimmt. Die Aufsichtsratsmitglieder werden jeweils für eine Ratsperiode gewählt. Die Amtsdauer entspricht der Ratsperiode. Nach Ablauf der Ratsperiode bleiben die Aufsichtsratsmitglieder bis
zum Vollzug der Neuwahl im Amt.
Ist ein Aufsichtsratsmitglied auch Ratsmitglied und scheidet es als Ratsmitglied vor Ende der Ratsperiode aus, so endet auch sein Amt als Aufsichtsratsmitglied. Das Aufsichtsratsmitglied bleibt
jedoch bis zum Vollzug der Neuwahl eines Nachfolgers im Amt.
Vertretung der Stadt Aachen in der Gesellschafterversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
2011
37.925 96%
2012
37.523 98%
36.728 96%
1.412
4%
805
2%
1.479
4%
5
0%
5
0%
5
0%
39.342
38.333
38.212
Eigenkapital
205
1%
205
1%
205
1%
Rückstellungen
394
1%
286
1%
555
1%
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
136
2010
37.383 95%
1.360
39.342
3%
36.509 95%
1.332
38.333
3%
36.144 95%
1.308
38.212
3%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
7.324
7.321
7.639
503
425
445
Betriebsleistung
7.827
7.746
8.084
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
1.930
1.874
1.972
Personalaufwand
2.072
2.068
2.068
Abschreibungen
2.022
1.517
1.520
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2.893
3.099
3.293
-1.090
-812
-770
-849
-727
-637
-1.939
-1.539
-1.407
84
87
87
2.022
1.626
1.494
0
0
0
sonstige betriebliche Erträge
Betriebserfolg
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Steuern
Außerordentliches Ergebnis (Erträge aus Verlustübernahme)
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Das außerordentliche Ergebnis der Kur- und Badegesellschaft entspricht der Verlustübernahme
durch die Stadt Aachen. Die Stadt zahlte 2012 zur Sicherung der Liquidität der Gesellschaft einen
Zuschuss i.H.v. 1.800.000 EUR.
Lagebericht (Auszug)
A
Darstellung des Geschäftsverlaufs
1.
Branchenentwicklung und
Entwicklung der Gesamtwirtschaft
a)
Branchenentwicklung
Die Kur- und Badegesellschaft mbH ist mit ihrer Geschäftstätigkeit keiner klar umrissenen Branche
zuzuordnen. Insofern liegen auch keine gesicherten Informationen über Branchenstruktur und konjunktur vor.
Mit dem wesentlichen Unternehmensteil, den Carolus Thermen Bad Aachen, bewegt sich die Gesellschaft im Bereich der freizeitorientierten Bäder, hier aber im Spezialsegment der freizeitorientierten Thermal- und Mineralbäder.
Da diese freizeitorientierten Thermal- und Mineralbäder teilweise kommunalwirtschaftlich, teilweise aber auch privatwirtschaftlich betrieben werden, gibt es keine verlässlichen Aussagen zur
Marktsituation und -entwicklung dieses Bädertyps.
b)
Entwicklung der Gesamtwirtschaft
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland
hat in seiner Pressemitteilung vom 07.11.2012 folgendes ausgeführt:
„Im Zuge der Eurokrise verlangsamte sich die konjunkturelle Entwicklung in Deutschland im Laufe
des Jahres 2012 zusehends. Der Sachverständigenrat prognostiziert für das Jahr 2012 eine Zu137
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
wachsrate des Bruttoinlandsprodukts um 0,8 %. Der Tiefpunkt der wirtschaftlichen Entwicklung in
Deutschland wird voraussichtlich im 4. Quartal 2012 erreicht. Im Laufe des Jahres 2013 ist damit
zu rechnen, dass die deutsche Wirtschaft wieder etwas Fahrt aufnehmen wird. Des Anstieg des
Bruttoinlandsprodukts dürfte sich im Jahresdurchschnitt 2013 wiederum auf 0,8 % belaufen.“
Das ifo Institut für Wirtschaftsförderung e.V. München berichtet in einer Pressemitteilung aus dem
Januar 2013 zum Bereich der Dienstleistungen wie folgt:
„Der ifo-Geschäftsklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe (ohne Handel, Kreditgewerbe,
Leasing, Versicherungen und ohne Staat) ist nach zwei Rückgängen in Folge deutlich gestiegen und
befindet sich nun wieder auf dem Niveau vom September. Die befragten Dienstleister zeigten sich
merklich zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage und waren auch hinsichtlich der weiteren
Geschäftsentwicklung wieder zuversichtlicher. Die Bereitschaft, neue Mitarbeiter einzustellen, hat
leicht zugenommen.“
Aus den vom ifo Institut für Wirtschaftsförderung e.V. veröffentlichten Tabellen und Graphiken ist
zu entnehmen, dass der ifo-Geschäftsklimaindikator für das Dienstleistungsgewerbe im ersten
Halbjahr 2012 deutlich angestiegen, im zweiten Halbjahr 2012 aber noch deutlicher wieder gesunken ist. Erst im Dezember 2012 ergab sich wieder eine leichte Verbesserung. Die positiven Erwartungen aus dem ersten Halbjahr 2012 haben sich offensichtlich zunächst nicht bewahrheitet.
2.
Umsatz- und Auftragsentwicklung
Die Umsatzerlöse der Gesellschaft stiegen im vergangenen Jahr um 4,34 % auf 7,639 Mio. Euro.
Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen um 4,70 % auf 0,445 Mio. Euro.
Die Summe aus Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen stieg um 4,36 % auf 8,084
Mio. Euro.
Insgesamt besuchten im vergangenen Wirtschaftsjahr 352.808 Gäste die Carolus Thermen Bad
Aachen. Dies entsprach einem Zuwachs von 1,86 % im Vergleich zum Vorjahr. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Carolus Thermen Bad Aachen in 2011 an insgesamt fünf Tagen wegen dringend
notwendiger Instandhaltungsmaßnahmen nicht in Betrieb waren.
Der Tagesdurchschnitt der Besucherzahlen lag im Wirtschaftsjahr 2012 bei 964 Gästen und damit
um 0,1 % höher als im Vorjahr.
Das Preissystem der Carolus Thermen Bad Aachen blieb im Jahr 2012 unverändert.
Die Gastronomie verzeichnete einen Umsatzzuwachs von 4,08 % auf 1,266 Mio. Euro.
Die Umsätze aus dem Bereich Kurverwaltung stiegen um 1,9 % auf 0,541 Mio. Euro.
Die Umsätze aus Managementaufgaben stiegen um 0,57 % auf 0,088 Mio. Euro.
3.
Investitionen
Die Zugänge im Anlagevermögen betrugen im vergangenen Wirtschaftsjahr insgesamt 138 TEUR.
Hiervon entfielen 3,0 TEUR auf immaterielle Wirtschaftsgüter, 48,8 TEUR auf Bauten auf fremden
Grundstücken, 22,8 TEUR auf technische Anlagen und Maschinen, 60,4 TEUR auf Betriebs- und
Geschäftsausstattung sowie 3,0 TEUR auf Anlagen im Bau.
4.
Finanzierungsmaßnahmen und -vorhaben
Kredite wurden im Jahr 2012 nicht aufgenommen.
5.
Umweltschutz
Die Gesellschaft bemüht sich um aktiven Umweltschutz.
Zur Absicherung dieser Aktivitäten hat sie in den Wirtschaftsjahren 2005/2006 am regionalen
Projekt ÖKOPROFIT teilgenommen. In diesem Projekt ging es um konkrete Einsparmaßnahmen für
Energie, Abfall, Wasser und Abwasser sowie um Rechtssicherheit beim Umgang mit Gefahrstoffen
und Erfolge im Umweltschutz.
138
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Zum Ende des Jahres 2006 wurde ein spezialisiertes Ingenieurbüro damit beauftragt, gezielt nach
weiteren Energieeinsparmöglichkeiten in den Carolus Thermen Bad Aachen zu suchen.
In diesem Zusammenhang ergaben sich erhebliche Einsparungen bei den Energieverbrauchsmengen, die allerdings nahezu komplett wieder durch deutliche Steigerungen der Energiepreise aufgefangen wurden.
Aufgrund der Art ihrer Tätigkeit hat die Gesellschaft keine speziellen umweltrelevanten Problematiken.
6.
Personal- und Sozialbereich
a)
Angaben zur Belegschaft
Zum Ende des Jahres 2012 setzte sich die Belegschaft der Gesellschaft wie folgt zusammen:
Geschäftsführung und Verwaltung
inkl. Geschäftsführer
Carolus Thermen Bad Aachen
Kurverwaltung Bad Aachen
insgesamt
davon im Erziehungsurlaub
davon in der Freizeitphase Altersteilzeit
4
38
5
47
1
3
Da sechs Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer teilzeitbeschäftigt sind, entsprechen die 47 genannten Stellen tatsächlich nur 41,7 Stellen im Vollzeit-Äquivalent (39 Std./Woche).
Nicht zum Personalbestand der Gesellschaft gehören die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den
Bereichen Personalreserve, Facility-Management, Parkhaus, Gastronomie und Fremdreinigung der
Carolus Thermen Bad Aachen. In diesen Bereichen sind ca. 100 weitere Personen regelmäßig in den
Carolus Thermen Bad Aachen tätig.
Nicht zum angestellten Personal gehören ebenfalls die im Spa und im Shop der Carolus Thermen
Bad Aachen tätigen Personen, da diese Bereiche durch selbstständige Unternehmerinnen geführt
werden.
Die Vergütung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Gesellschaft erfolgt nach einem Haustarifvertrag auf der Basis des Tarifvertrages für den öffentlichen Dienst (TVöD).
Zurzeit sind zwei Auszubildende zur Kauffrau/zum Kaufmann für Tourismus und Freizeit bei der
Gesellschaft beschäftigt. Weitere Auszubildende sind in der Gastronomie der Carolus Thermen Bad
Aachen bei dem verantwortlichen Managementunternehmen tätig.
b)
Betriebliche Sozialleistungen
Entsprechend den Regelungen des Tarifvertrages erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Kur- und Badegesellschaft mbH eine betriebliche Altersversorgung über die Rheinische Zusatzversorgungskasse. Der Gesamtaufwand hierfür belief sich im vergangenen Wirtschaftsjahr auf 0,115
Mio. Euro.
Darüber hinaus erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf entsprechenden Antrag die
tarifvertraglich vorgesehenen Vermögenswirksamen Leistungen. Der Gesamtaufwand hierfür betrug im vergangenen Wirtschaftsjahr 0,002 Mio. Euro.
c)
Aus- und Weiterbildung
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen regelmäßig die ihnen angebotenen inner- und außerbetrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen.
d)
Gesundheits- und Arbeitsschutz
Die Gesellschaft bedient sich eines externen Arbeitsmediziners und einer externen Fachkraft für
Arbeitssicherheit, die in regelmäßigen Abständen die Betriebsstellen des Unternehmens besuchen
und kontrollieren.
139
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
In regelmäßigen Sitzungen mit den verantwortlichen Betriebs- und Bereichsleitern werden alle
anstehenden Fragen aus diesen Bereichen diskutiert und gelöst.
7.
Wichtige Ereignisse des Geschäftsjahres
Am 30.12.2012 feierte die Kur- und Badegesellschaft mbH ihr 80-jähriges Bestehen.
B
Darstellung der Unternehmenslage
1.
Vermögenslage
Das Anlagevermögen wurde zum 31.12.2012 mit insgesamt 36,728 Mio. Euro bilanziert.
Hiervon entfallen 0,012 Mio. Euro auf immaterielle Vermögensgegenstände.
Der größte Teil des Anlagevermögens (17,614 Mio. Euro) steht in der Position „Grundstücksgleiche
Rechte und Bauten auf fremdem Boden“ und bezieht sich überwiegend auf die Carolus Thermen
Bad Aachen.
Weitere 0,531 Mio. Euro wurden bilanziert für technische Anlagen und Maschinen. 0,512 Mio. Euro
stellen den aktuellen Wert der Betriebs- und Geschäftsausstattung dar, 0,007 Mio. Euro resultieren
aus Anlagen im Bau.
Unter der Position „Finanzanlagen“ wurden zum 31.12.2012 insgesamt 18,052 Mio. Euro bilanziert.
Zum einen handelt es sich um ein Wertpapier (Stadionanleihe der Alemannia GmbH), das vorsichtshalber nur noch mit einem Erinnerungswert von 1,00 Euro bilanziert ist.
Zum anderen werden hier die bisher von der Stadt Aachen als alleiniger Gesellschafterin noch nicht
eingezahlten Verlustübernahmen der Jahre 1998 bis 2012 sowie die darauf entfallende Verzinsung
(5,5 % per anno) bilanziert.
Das gesamte Umlaufvermögen wurde mit 1,479 Mio. Euro ausgewiesen.
Hiervon entfallen 0,068 Mio. Euro auf Vorräte und 1,076 Mio. Euro auf liquide Mittel.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden bilanziert in einer Höhe von 0,038 Mio. Euro.
Sonstige Vermögensgegenstände wurden bilanziert in einer Gesamthöhe von 0,297 Mio. Euro.
Ergänzt um aktivische Rechnungsabgrenzungsposten in Höhe von 0,005 Mio. Euro ergibt sich eine
Bilanzsumme von 38,212 Mio. Euro.
Auf der Passivseite der Bilanz zeigen sich folgende wesentliche Positionen:
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
0,205 Mio. Euro
0,555 Mio. Euro
36,144 Mio. Euro
1,308 Mio. Euro
Der wesentliche Teil der Verbindlichkeiten (34,920 Mio. Euro) resultiert aus langfristigen Bankkrediten zur Finanzierung der Carolus Thermen Bad Aachen.
2.
Finanzlage
Die Liquidität der Gesellschaft war über das gesamte Wirtschaftsjahr 2012 gesichert. Zum Bilanzstichtag (31.12.2012) beliefen sich die liquiden Mittel auf 1,076 Mio. Euro.
3.
Ertragslage
Die Gesellschaft deckt aus ihren Umsatzerlösen und sonstigen betrieblichen Erträgen zunächst
vollständig den Materialaufwand, den Personalaufwand und die sonstigen betrieblichen Aufwendungen.
140
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Abschreibungen in einer Gesamthöhe von 1,520 Mio. Euro, Zinserträge von 1,228 Mio. Euro und
Zinsaufwendungen von 1,864 Mio. Euro führten dann zunächst zu einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von -1,407 Mio. Euro.
Regelmäßig abzudecken sind darüber hinaus sonstige Steuern in Höhe von 0,087 Mio. Euro
(Grundsteuern).
Der durch die Stadt Aachen als alleiniger Gesellschafterin übernommene Verlust belief sich daher
im Wirtschaftsjahr 2012 auf 1,494 Mio. Euro. Das Bilanzergebnis ist ausgeglichen.
Diese Zahlen dokumentieren, dass die Gesellschaft aus ihrer eigenen Ertragskraft die laufenden
Kosten decken kann. Die aus dem Bau der Carolus Thermen Bad Aachen resultierenden Zinsaufwendungen und Abschreibungen führen trotz erheblicher Zinserlöse zu einem negativen Ergebnis,
das von der Gesellschafterin vollständig abgedeckt wird. Insofern ist nicht nur die Liquidität, sondern auch die Bestandskraft des Unternehmens gesichert.
4.
Besondere Darstellung zur Entwicklung und Lage des Unternehmens
Die relativ kleinen Geschäftsbereiche Kurverwaltung und Managementaufgaben sind nicht nur
kostendeckend, sondern tragen zur Deckung der Verwaltungsgemeinkosten bei.
Die Carolus Thermen Bad Aachen erwirtschaften nur geringfügig mehr als ihre laufenden Betriebsund Unterhaltungskosten.
In der Liquiditätsbetrachtung können durch die quartalsweise erfolgenden Vorauszahlungen auf
die Verlustübernahme durch die Stadt Aachen als alleiniger Gesellschafterin auch die Zins- und
Tilgungsleistungen sowie notwendige Neu- und Ersatzinvestitionen gedeckt werden.
In Anbetracht des sehr niedrigen Eigenkapitals und der dadurch notwendigen 100 %-igen Kreditfinanzierung der Carolus Thermen Bad Aachen entstehen nach wie vor erhebliche Zinsaufwendungen, die aus dem laufenden Betrieb nicht zu erwirtschaften sind. Gleiches gilt für die Abschreibungen, die sich allerdings seit dem Wirtschaftsjahr 2011 deutlich verringert haben.
Der zusammenfassende Blick auf die letzten zwölf Geschäftsjahre (2001 bis 2012), in denen die
Gesellschaft die Carolus Thermen Bad Aachen betrieben hat, zeigt, dass die mittel- und langfristigen Planungen für die Gesellschaft grundsätzlich eingehalten werden.
So stieg das EBITDA in den Jahren bis 2006/2007 zunächst kontinuierlich an, sank dann durch
Sondereinflüsse in den Jahren 2008/2009 deutlich ab, lag aber in 2010 mit 0,819 Mio. Euro sogar
geringfügig über dem bisher besten Ergebnis aus dem Geschäftsjahr 2006 (0,816 Mio. Euro). Für
das Wirtschaftsjahr 2012 berechnet sich das EBITDA auf 0,759 Mio. Euro und verbesserte sich
damit gegenüber dem Vorjahr um 0,110 Mio. Euro.
Aufgrund der Preisanpassung im letzten Quartal des Wirtschaftsjahres 2011 konnten die Umsätze
im Wirtschaftsjahr 2012 deutlich gesteigert werden. Der Personalaufwand blieb aufgrund einiger
Sonderfaktoren nahezu unverändert.
Der deutliche Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen resultiert sowohl aus erhöhten
Energiekosten sowie aus einem erneuten deutlichen Anstieg der Instandhaltungsaufwendungen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Gesellschaft zumindest seit 2009 ihr Ergebnis vor
Verlustübernahme von Jahr zu Jahr verbessert hat. Das Ergebnis 2012 lag erstmalig unter -1,5 Mio.
Euro, um rund 131 T€ oder 8,08 % besser als im Vorjahr.
C
Hinweise auf wesentliche Risiken
der künftigen Entwicklung (Risiko-Bericht)
1.
Wirtschaftliche Bestandsgefährdungspotenziale
Grundsätzlich ist der Bestand der Gesellschaft durch die Stadt Aachen als alleiniger Gesellschafterin abgesichert.
Die alleinige Gesellschafterin übernimmt regelmäßig die aufgelaufenen Verluste und garantiert
damit ein ausgeglichenes Bilanzergebnis.
141
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Auch wenn die Gesellschaft bis auf Weiteres von dieser Absicherung durch die Stadt Aachen abhängig sein wird, zeigen die Geschäftsentwicklungen der vergangenen neun Jahre, dass sich die
Wirtschaftlichkeit der Gesellschaft kontinuierlich verbessert. Dies gilt insbesondere für den überwiegenden Geschäftsbereich, die Carolus Thermen Bad Aachen.
2.
Sonstige Risiken mit besonderem Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
des Unternehmens
Im Laufe des Wirtschaftsjahres 2008 hat das Finanzamt Aachen-Stadt den Einsprüchen der Gesellschaft gegen die aufgrund der Betriebsprüfung für die Jahre 1999 bis 2001 ergangenen Steuerbescheide der Jahre 1999 bis 2007 in vollem Umfang entsprochen. Folglich sind die Verlustübernahmen der Stadt Aachen – wie bislang erklärt – als verdeckte Einlagen zu behandeln. Darüber hinaus
ist keine verdeckte Gewinnausschüttung wegen Gewinnlosigkeit der Gesellschaft anzunehmen.
Demnach ergeben sich für die Jahre 2003 bis 2007 aufgrund der zu bilanzierenden Verluste keine
Gewerbesteuern. Die bislang gebildeten Rückstellungen für Gewerbesteuern und Nachzahlungszinsen waren daher zum 31.12.2008 aufzulösen.
Die Gesellschaft hat daher zum 31.12.2012 nach wie vor ihre vollständigen Verlustvorträge in
Höhe von 40,854 Mio. Euro im Bereich der Körperschaftssteuer und 31,998 Mio. Euro im Bereich
der Gewerbesteuer zur Verfügung.
3.
Masterplan 2013-2015 für die Carolus Thermen Bad Aachen
Im Laufe des Jahres 2012 wurde intensiv an einem Masterplan für die Carolus Thermen Bad Aachen
gearbeitet, der in den Jahren 2013-2015 realisiert werden sollte.
Ziel des Masterplans sollte es sein, mögliche Besucher- und Umsatzrückgänge durch Abnutzung
und Attraktivitätsverlust der Carolus Thermen Bad Aachen zu verhindern sowie Besucherzahlen
und Umsätze wieder um rund 10 % steigern zu können.
Nach einer Vielzahl von eigenen Vorarbeiten wurde im Jahr 2012 ein Hamburger Architekturbüro
mit vorbereitenden Arbeiten zu diesem Masterplan beauftragt. In diesem Zusammenhang entstanden eine ausführliche Bestandsanalyse sowie eine erste Ideensammlung für konkrete Maßnahmen.
Im Zuge der Arbeiten an diesem Masterplan hat sich herausgestellt, dass alle Bereiche der Carolus
Thermen Bad Aachen überarbeitet und teilweise erneuert sowie ergänzt werden müssen. Dies hat
zur Folge, dass die Realisierung des Masterplans sowohl investiven Aufwand wie auch zusätzlichen
Instandhaltungsaufwand erfordert.
Der zusätzliche Instandhaltungsaufwand sowie die auf zusätzliche Investitionen entfallenden
neuen Abschreibungen würden das Ergebnis der Gesellschaft für ca. drei Jahre belasten, bevor die
durchgeführten Maßnahmen deutliche Ergebnisverbesserungen erbringen können.
Eine kaufmännische Investitionsrechnung hat deutlich gezeigt, dass sich der zusätzliche Investitions- wie auch der zusätzliche Instandhaltungsaufwand innerhalb von zehn Jahren amortisieren
würde. Die Stadt Aachen als alleinige Gesellschafterin sah sich jedoch nicht in der Lage, die Belastungen des Geschäftsergebnisses in den ersten drei Jahren der Durchführung zu tragen.
Aus diesem Grunde mussten zum Ende des Jahres 2012 zunächst alle weiteren Arbeiten im Rahmen
des Masterplans gestoppt werden. Aufgrund des beschlossenen Wirtschaftsplans für 2013 können
nur geringe investive Maßnahmen und der zwangsläufige Instandhaltungsaufwand finanziert
werden.
Die Gesellschaft befürchtet, bei weiterer Verschiebung des Masterplans Besucher- und Umsatzrückgänge bei gleichzeitig steigendem Investitionsaufwand, was ebenfalls zu einer Verschlechterung der Jahresergebnisse führen würde.
D
Sonstige Angaben (§ 289 Abs. 2 HGB)
Gemäß § 108 Abs. 2 Ziffer 2 der Gemeindeordnung für das Land Nordrhein-Westfalen ist die Gesellschaft verpflichtet, im Lagebericht zur Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung und zur Zweckerreichung Stellung zu nehmen.
Mit den Carolus Thermen Bad Aachen hat die Stadt Aachen als staatlich anerkanntes Heilbad einen
neuen Schwerpunkt gesetzt. Sie ist damit den Forderungen nach einer grundsätzlichen Umorientie142
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
rung der staatlich anerkannten Heilbäder nachgekommen. Neben dem stationären Kurwesen wird
mit den Carolus Thermen Bad Aachen ein zeitgemäßes Wellness-Angebot breiten Bevölkerungsschichten zur Verfügung gestellt.
Die staatlich anerkannten Heilquellen, die sich im Eigentum der Stadt Aachen befinden, und das
daraus gewonnene überaus wertvolle Mineral-Thermalwasser werden in den Carolus Thermen Bad
Aachen in einer zeitgemäßen Form genutzt.
Die Angebote der Carolus Thermen Bad Aachen haben insbesondere auch zu einer Entlastung der
Krankenkassen geführt, da nunmehr gesundheitsorientierte und gesundheitsfördernde Nutzungen
des Mineral-Thermalwassers auf Selbstzahlerbasis erfolgen.
Die Stadt Aachen hat damit ihre fast 2000-jährige Badetradition in einer modernen und zeitgemäßen Form weiterentwickelt und einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung ihrer HeilbadAnerkennung geleistet.
Nicht zuletzt wurden im Zusammenhang mit Errichtung und Eröffnung der Carolus Thermen Bad
Aachen die bisherigen überaus defizitären Thermalbadehäuser Kurbad Quellenhof und Römerbad
geschlossen. Beide Immobilien konnten durch die Stadt Aachen als Eigentümerin veräußert werden.
Mit der Tätigkeit der Gesellschaft, insbesondere der Errichtung und dem Betrieb der Carolus Thermen Bad Aachen, erfüllt die Stadt Aachen die öffentliche Zwecksetzung als staatlich anerkanntes
Heilbad. Die bisher erreichten Besucherzahlen zeigen eindeutig auch einen hohen Grad der Zweckerreichung.
143
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
gewoge AG
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
gewoge AG
Sitz
Kleinmarschierstr. 54-58, 52062 Aachen
Rechtsform
AG
Gründungsjahr
1891
Vorstand
Bernd Botzenhardt
Gremien
Hauptversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
12.300.000,00 EUR
Mitarbeiter
53 (Jahresende)
Internet
www.gewoge-aachen.de
Gesellschafter
Gegenstand des Unternehmens
Zweck der Gesellschaft ist eine qualitativen und quantitativen Erfordernissen entsprechende Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum. Dabei werden die sozial und wirtschaftlich benachteiligten Bevölkerungskreise mit besonderem Augenmerk berücksichtigt. Die Gesellschaft darf auch
sonstige Geschäfte betreiben, sofern sie dem Gesellschaftszweck mittelbar oder unmittelbar dienlich sind. Die Gesellschaft kann auch Gebäude für öffentliche, soziale und kulturelle Zwecke sowie
für gewerbliche Nutzung errichten und bewirtschaften. Zur Erfüllung des Zwecks kann die Gesellschaft Immobilien in allen Rechts- und Nutzungsformen errichten, erwerben, veräußern, vermieten,
bewirtschaften, betreuen und verwalten. Bei Veräußerung von Wohnungseigentum aus dem Bestand der Gesellschaft wird dem Mieter eine vorrangige Erwerbsmöglichkeit eingeräumt. Die Gesellschaft führt ihre Geschäfte nach wirtschaftlichen Grundsätzen.
Organe des Unternehmens
Vorstand: Bernd Botzenhardt
Aufsichtsrat
Vorsitzender
stellv. Vorsitzender
Hermann Josef Pilgram (Grüne)
Manfred Kuckelkorn (SPD)
Dr. Christian Becker
Wolfgang Boenke (CDU)
Norbert vom Dorp
Martina Hörmann (Grüne)
Franz Jansen
Heinz-Willi Laeven
Norbert Lauffs
Wolfgang Pomp
René Rademacher
Ralf Schaffrath
Wolfgang Scheen
Prof. Dr. Manfred Sicking
Dr. Klaus Vossen (FDP)
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Vorstand STAWAG
Ratsmitglied
Arbeitnehmervertreter
Ratsmitglied
Sparkasse
Sparkasse
Sparkasse
Arbeitnehmervertreter
Arbeitnehmervertreter
Arbeitnehmervertreter
Arbeitnehmervertreter
Stadt Aachen
sachk. Bürger
145
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Zusammensetzung der Organe
Vorstand
Der Vorstand besteht aus einer oder mehreren Personen. Vorstandsmitglieder werden durch Beschluss des Aufsichtsrates auf höchstens fünf Jahre bestellt. Eine wiederholte Bestellung oder eine
vorzeitige Verlängerung der Amtszeit, die auch mehrfach erfolgen kann, ist jeweils für höchstens
fünf Jahre zulässig. Der Aufsichtsrat kann ein Mitglied zum Vorsitzenden des Vorstandes ernennen.
Der Vorstand hat die Gesellschaft unter eigener Verantwortung zu leiten. Er hat die ihm obliegenden Pflichten mit der Sorgfalt eines ordentlichen und gewissenhaften Geschäftsleiters nach Maßgabe der Gesetze und dieser Satzung zu erfüllen. Ist nur ein Vorstandsmitglied bestellt, so vertritt
es die Gesellschaft allein. Sind mehrere Vorstandsmitglieder bestellt, so wird die Gesellschaft durch
zwei Vorstandsmitglieder oder durch ein Vorstandsmitglied gemeinsam mit einem Prokuristen
vertreten. Der Aufsichtsrat kann bestimmen, dass Vorstandsmitglieder einzelvertretungsbefugt
sind. Der Vorstand gibt sich eine Geschäftsordnung, die der Zustimmung des Aufsichtsrates bedarf.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus 15 Personen. Neun Mitglieder werden von der Hauptversammlung
gewählt. Dabei dürfen fünf Mitglieder von der Stadt Aachen bzw. von einem an deren Stelle tretenden Aktionär, drei Mitglieder von der Sparkassen Immobilien GmbH bzw. eines an deren Stelle
tretenden Aktionärs und ein Mitglied von den sonstigen Aktionären vorgeschlagen werden. Ein
Mitglied stellt die Stadt Aachen. Sie entsendet als Mitglied den Oberbürgermeister oder einen von
ihm bestellten Beamten oder Angestellten. Die Arbeitnehmervertreter entsenden fünf Mitglieder.
Der Aufsichtsrat kann zur Beratung Sachkundige hinzuziehen.
Vertretung der Stadt Aachen in der Hauptversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2011
2012
Anlagevermögen
121.611 81%
125.687 81%
124.878 81%
Umlaufvermögen
28.607 19%
28.969 19%
29.737 19%
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
146
2010
256
0%
150.475
0%
155.128
38.306 25%
4.733
472
3%
0%
155.001
38.720 25%
3.931
385
3%
39.922 26%
4.136
3%
107.374 71%
112.428 72%
110.907 72%
61
49
37
150.475
0%
155.128
0%
155.001
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
29.006
29.055
30.317
544
566
642
Betriebsleistung
29.550
29.622
30.959
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
13.417
13.730
14.024
Personalaufwand
2.769
2.871
3.174
Abschreibungen
4.628
4.087
4.221
Sonstige betriebliche Aufwendungen
1.470
2.065
1.470
Betriebserfolg
7.266
6.869
8.070
-2.091
-2.128
-2.190
5.175
4.741
5.880
21
0
0
Steuern
1.809
1.526
1.877
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
3.344
3.215
4.003
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
außerordentliche Aufwendungen
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Es erfolgt eine jährliche Dividendenzahlung an Eurogress Aachen (Betrieb gewerblicher Art). 2013
wurden aus dem Geschäftsjahr 2012 der gewoge AG rd. 2,247 Mio. EUR ausgeschüttet.
Lagebericht
Gliederung
1.
Geschäfts- und Rahmenbedingungen
1.1
1.2
1.3
1.4
Darstellung des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses
Finanzielle Leistungsindikatoren
Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Servicestellen
2.
Darstellung der Lage
2.1
2.2
2.3
Ertragslage
Finanzlage
Vermögenslage
3.
Nachtragsbericht
4.
Risikobericht
4.1
4.2
4.3
Risiken der künftigen Entwicklung
Chancen der künftigen Entwicklung
Finanzinstrumente
5.
Prognosebericht
6.
Ergänzende Angaben nach § 108 Abs. 2 Nr. 2 GO NW
7.
Abhängigkeitsbericht nach § 312 AktG
147
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
1. Geschäfts- und Rahmenbedingungen
1.1 Darstellung des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses
Konjunkturelle Entwicklung und Kapitalmarkt
Die weltwirtschaftliche Situation stand auch 2012 unter dem Einfluss von zwei bekannten Faktoren. Zum einen belastet die Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum den Weltmarkt. Zum anderen gibt es noch nicht abgeschlossene Anpassungsprozesse, die seit dem Platzen der Immobilienblase in den USA im Jahr 2007 auch in anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften stattfinden.
In der Folge kam es zu einer globalen Eintrübung der Konjunkturdaten, einhergehend mit einer
verschlechterten Stimmung von Unternehmen und Haushalten. Die Notenbanken in den großen
Volkswirtschaften reagierten im Spätsommer 2012 auf die neuerliche Zunahme von Pessimismus
auf den Finanzmärkten und die Eintrübung der konjunkturellen Aussichten. Sie kündigten Wertpapierkäufe an, die im Fall der europäischen Zentralbank (EZB) und der amerikanischen Zentralbank
(Fed) erstmalig im Umfang nicht begrenzt wurden und die Stimmung an den Finanzmärkten zunächst verbesserte. Ob die Maßnahme tatsächlich positiv auf eine Belebung der Konjunktur durchschlägt, bleibt abzuwarten. Ein Erfolg wird wesentlich davon beeinflusst, ob die im Euroraum
angestoßenen Reform- und Konsolidierungsbemühungen bei Finanzinvestoren, Unternehmen und
Haushalten das erforderliche Vertrauen entstehen lassen.
Im Euroraum setzte sich die Rezession im Jahresverlauf fort. Seit dem Herbst 2011 verringerte sich
die gesamtwirtschaftliche Produktion. In Summe beziffert sich der BIP-Rückgang der Eurostaaten
auf 0,4 %. Dabei entwickelten sich einzelnen Volkswirtschaften stark unterschiedlich. Während die
Produktion in den von der Staatsschuldenkrise besonders betroffenen Ländern geradezu dramatisch zurückging, verlief die Entwicklung in Belgien, der Slowakei, Deutschland und Österreich
vergleichsweise günstig. Deutschland und Österreich verzeichnete sogar gegen den Trend eine
aufwärts gerichtete Aktivität.
In diesem Umfeld schrumpfte nachvollziehbar auch die Binnennachfrage, ein Prozess, der sich seit
dem Sommer 2011 kontinuierlich entwickelt. Teile der Wirkung konnten mit der Belebung des
Außenhandels kompensiert werden, was wohl nicht zuletzt durch die Abwertung des Euro begünstigt wurde. Von der zurückhaltenden Nachfrage waren ebenso die deutlich abnehmenden Bruttoanlageinvestitionen betroffen. Dabei ist der Bereich der Bauinvestitionen besonders hervorzuheben, der mittlerweile auf das Niveau von 1997 zurückgefallen ist. Die Anpassung in den Niederlanden und in Spanien ist als Folge von Immobilienkrisen dabei besonders ausgeprägt.
Darauf reagierend werden erhebliche Anstrengungen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte unternommen. Die Maßnahmen umfassen höhere Abgaben sowie Einschnitte bei Beschäftigung
und Löhnen im öffentlichen Dienst, was wiederum die private Nachfrage belastet.
Daten Euro-Raum (2012/2013 geschätzt)
2010
Reales Bruttoinlandsprodukt
+ 1,8 %
+ 1,4 %
2011
- 0,5 %
2012
+ 0,1 %
2013
Verbraucherpreise
+ 1,6 %
+ 2,7 %
+ 2,4 %
+ 1,8 %
Arbeitslosenquote
10,1 %
10,2 %
11,3 %
12,0 %
Eine derartige Gemengelage veranlasst Ratingagenturen regelmäßig, die Kreditwürdigkeit von
Staaten neu zu beurteilen. Ende Januar 2013 führte es im Fall von Großbritannien dazu, dass
Moody´s das Kreditrating herabgestufte. Kurz danach warnte Fitch in Bezug auf die Niederlande
ebenfalls vor einer Rückstufung und senkte den Ausblick schon einmal auf negativ. Die fünftgrößte
Wirtschaft der Eurozone schrumpfte schon in 2012 und ist damit bereits zum dritten Mal seit 2009
in der Rezession. Dies wiederum ist in Bezug auf die Architektur des ESM-Rettungsschirmes von
Bedeutung. Die fünf Nationen mit der größten Beitragslast sind Deutschland, Frankreich, Italien,
Spanien und die Niederlande. Sie allein bestreiten einen Anteil von 81,1 %.
Die ökonomische Leistungsfähigkeit gerade dieser fünf Nationen ist also von erheblicher Bedeutung. Betrachtet man die Länder in der Reihenfolge ihres Beitragsumfangs ist ausschließlich der
wichtigste Zahler Deutschland wirtschaftlich stabil. Der nächstfolgende – Frankreich – ist auf dem
Weg in eine Rezession, die sich anschließenden Länder Spanien, Italien und Niederlande befinden
sich bereits in einer Rezession. Der ESM hat zunächst ein Volumen von EUR 700 Mrd. Entsprechend
der Maßgabe des BVerfG wurde im ESM-Vertrag die Haftung Deutschlands begrenzt. In Anlehnung
an einen Beitragssatz von rund 27 % und das festgelegte Volumen ergibt sich zunächst eine maximale Haftungssumme von maximal EUR 190 Mrd.
148
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Quelle: European Financial Stability Facility (EFSF)
Das Misstrauen von Banken untereinander ist ungebrochen groß. Obwohl mit Zinsnachteilen verbunden entscheiden sich die Banken selbst bei Übernachtfazilitäten lieber für das Hinterlegen von
Liquiditätsüberschüssen bei der EZB als sie diese anderen Banken zur Verfügung zu stellen.
Die deutsche Wirtschaft erwies sich unter den beschrieben schwierigen Rahmenbedingungen als
äußerst robust. Aber auch hier hat die Entwicklungsdynamik in der zweiten Jahreshälfte spürbar
nachgelassen. Trotzdem konnte das Bruttoinlandsprodukt preisbereinigt um 0,7 % gesteigert
werden. Als wesentlicher Treiber und damit wichtigster Wachstumsmotor konnte sich wieder einmal der positive Außenbeitrag beweisen. Mit 1,1 % kam hier der entscheidende Impuls für die
insgesamt positive Entwicklung. Dieses Ergebnis ist einem sich stärker ausweitenden Verhältnis
von Ex- und Import geschuldet. Gegenüber den Exporten, die real um 4,1 % anstiegen, blieben die
Importe mit einem Zuwachs von 2,3 % deutlich zurück.
Bei der Binnennachfrage ergibt sich ein differenziertes Bild. Während die Konsumausgaben stiegen
(+0,8 % bei den privaten und +1,0 % staatlich), waren die Investitionen, in Teilen erheblich rückläufig (Bauinvestitionen -1,1 %, Ausrüstungsinvestitionen -4,4 %). Charakteristisch für die Entstehung des Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2012 ist eine Zweiteilung der Wirtschaft: In den Dienstleistungsbereichen legte die preisbereinigte Bruttowertschöpfung gegenüber 2011 zum Teil kräftig zu.
Dagegen rutschten sowohl das produzierende Gewerbe ohne Baugewerbe (-0,8 %) als auch das
Baugewerbe (-1,7 %) ins Minus. Insgesamt stieg die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller
Wirtschaftsbereiche genau wie das BIP um 0,7 %.
149
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Auf dem Kapitalmarkt war die Zinsentwicklung zwischen Anfang und Ende 2012 für Kreditnehmer
positiv. Die von der deutschen Bundesbank veröffentlichten Effektivzinssätze für Kredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (Neugeschäft) gingen unabhängig von Fristigkeit und Darlehensvolumen deutlich zurück. Der Zinssatz für Monatsgelder im Interbankengeschäft fiel im Jahresverlauf von 0,84 % im Januar auf ein Rekordtief von 0,11 % im Dezember 2012.
Die Situation am Arbeitsmarkt
Den deutschen Arbeitsmarkt kennzeichnete 2012 der niedrigste Stand von Erwerbslosen seit 20
Jahren. Insgesamt meldete das Statistische Bundesamt einen Schnitt von 41,5 Millionen Erwerbstätigen mit Wohnsitz in Deutschland. Das sind 416.000 Menschen bzw. 1,0 % mehr als 2011, mit
allerdings stark abflachendem Trend in der zweiten Jahreshälfte. Dennoch ist auch das jüngste
Jahresergebnis angesichts des durch die Staatsschulden- und Bankenkrise im Euro-Raum belasteten gesamtwirtschaftlichen Umfeldes sehr beachtlich. Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte 2012
im sechsten Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Maßgeblichen Anteil daran hatte (wie schon in
den Jahren 2010 und 2011) die Entwicklung der voll sozialversicherungspflichtig Beschäftigten,
deren Zahl im Vorjahresvergleich überproportional gestiegen ist. Dagegen waren marginale Beschäftigungsformen wie Minijobs und Ein-Euro-Jobs weiterhin rückläufig.
Im Jahresdurchschnitt 2012 betrug die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit registrierten
Arbeitslosen rund 2,9 Millionen. Das waren 79 000 weniger registrierte Arbeitslose (-2,6 %) als im
Vorjahreszeitraum. Die jahresdurchschnittliche Arbeitslosenquote bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen sank von 7,1 % im Jahr 2011 auf 6,8 % im Jahr 2012.
150
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Der Blick nach vorn in das Jahr 2013 geht von einer abnehmenden Zahl der Erwerbstätigen sowie
einer leicht steigenden Arbeitslosenquote aus.
Der Ausblick auf 2013
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gingen in ihrem Herbstgutachten 2012 noch davon
aus, dass sich im Laufe des Jahres 2013 die deutsche Konjunktur insoweit belebt, dass für den
Jahresdurchschnitt 2013 ein Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 1,0 % zu erwarten sei. Neueste Berechnungen der Bundesregierung prognostizieren inzwischen nur noch ein Wirtschaftswachstum von ca. 0,4 %. In Laufe des Jahres dürfte das Wachstum aber wieder anziehen. Die Regierung
rechnet demnach damit, dass die Zahl der Arbeitslosen auf niedrigem Niveau bleibt, die Einkommen steigen und sich die Preise moderat entwickeln. In einem so verbesserten Umfeld dürften die
günstigen Finanzierungsbedingungen dann stärker zum Tragen kommen. Im Kern wird es daher um
die richtige Balance zwischen Sparkurs und Förderung von Wachstum und neuen Arbeitsplätzen
gehen.
Der Immobilienmarkt
Der starke Preisanstieg von Immobilienaktien ist das hervorstechende Merkmal des Immobilienmarktes 2012. Dies belegt auch der DIMAX© eindrucksvoll mit einem Plus von rund 32 % gegenüber dem Vorjahresendwert. Ob darin möglicherweise das Entstehen einer Preisübertreibung verbunden sein könnte, wurde konträr interpretiert. Die Bundesbank z.B. sah sich veranlasst, das
Thema im November aufzugreifen und warnte in ihrem Finanzstabilitätsbericht vor einem Risiko
durch eine gefährliche Immobilienblase. Sie sieht die Voraussetzungen für das Anheizen von Übertreibungen für durchaus gegeben. Für den Aufbau einer Kausalkette ist das Zusammentreffen
verschiedener Faktoren notwendig. Ausgelöst durch die Unsicherheit an den Finanzmärkten, entsteht der Impuls Vermögen in sicher eingestufte Anlagemöglichkeiten umzuschichten. Unterstützt
wird diese Intension durch die mittelfristig guten Aussichten für Einkommen und Arbeitsmarkt, die,
begleitet von niedrigen Zinsen und hoher Liquidität, die Preisentwicklung anheizen. Auf dieses
Muster bezieht sich die Bundesbank, indem sie Parallelen in Bezug auf die jüngsten Erfahrungen
mit Spanien, Portugal und Irland aufzeigt.
Quelle: Deutsche Bundesbank
Hier haben die Preise nach einer enormen Anstiegsdynamik stark nachgegeben. In Spanien waren
es zu diesem Zeitpunkt, bezogen auf den Höchststand, mehr als 25 %. Die irischen Wohnimmobilien verloren sogar mehr als 50 %. Während die Bundesbank in ihrem Bericht vermutet, dass in
Irland die Korrektur abgeschlossen sein könnte, sieht man bei den spanischen Immobilien weiteres
Potential für nachgebende Preise. Als Indikatoren dienen plausibilisierbare Kauf-Mietpreis- bzw.
Kaufpreis-Einkommens-Quotienten. Je weniger sich die Kaufpreise in Mieten oder Einkommen
abbilden lassen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit eines Preisverfalls. In Irland sind diese
Indikatoren bereits unter den langjährigen Durchschnitt gefallen, während sie sich in Spanien noch
151
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
ein Viertel darüber bewegen. Als kritisch aus Finanzstabilitätssicht sind Preissteigerungen dann zu
beurteilen, wenn sie von einem starken Kreditwachstum begleitet werden.
Die bauwirtschaftliche Situation
Für die deutsche Bauwirtschaft ergibt sich 2012 ein differenziertes Bild. Einschließlich Bestandswohnungen erhielten in Deutschland von Januar bis November 2012 insgesamt 218.500 Wohnungen eine Baugenehmigung. Damit wurde der Vorjahreswert um 6,8 % übertroffen. Den größeren
Beitrag an diesem Ergebnis leisteten die Neubauwohnungen. Auf insgesamt 196.494 Wohnungen
beziffert sich der Neubauanteil, ein Anstieg von 6,9 %. Damit zeigte sich der Wohnungsbau als
wesentliche Stütze für die Baukonjunktur, der von der Unsicherheit auf den Finanzmärkten, den
niedrigen Zinsen und der guten Arbeitsmarktlage profitierte. Sowohl der Umsatz (+4,7 %) als auch
der Auftragseingang (+9,2 %) lagen deutlich über dem Vorjahresniveau. Trotz zunehmender gesamtwirtschaftlicher Abschwächung hat sich der Wirtschaftsbau 2012 robust entwickelt. Der Umsatz stieg um nominal 1,4 %, der Auftragseingang legte sogar um 5,2 % zu.
Belastet wird die Entwicklung im Bauhauptgewerbe durch die Investitionszurückhaltung der Öffentlichen Hand. Die Baubetriebe meldeten für das Gesamtjahr 2012 für den Öffentlichen Bau
einen Umsatzrückgang von 5,5 %. Die Gebietskörperschaften haben insbesondere im Dezember
ihre Investitionen eingefroren: Der Umsatz brach um 16,9 % und der Auftragseingang um 9,7 %
ein. Lediglich einigen Großprojekten ist es zu verdanken, dass der Ordereingang im Gesamtjahr
2012 mit +7,6 % noch relativ positiv ausfällt.
Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie konnte somit lediglich einen Umsatz vermelden, der
im Gesamtjahr 2012 nur um nominal 0,5 % über dem Niveau des Vorjahres lag. Da die Bauunternehmen mit einem hohen Auftragsbestand ins neue Jahr gegangen sind, geht der Hauptverband
für 2013 von einem Umsatzplus von nominal 2,0 % aus.
Die regionale Situation im Mietwohnungsbereich
Der in den Vorjahren prognostizierte Studentenzuwachs im Stadtgebiet hat sich nunmehr bestätigt. Die Nachfrage nach Kleinstwohnraum ist so stark gestiegen, dass zwischenzeitlich auch ein
Trend zur Bildung von Wohngemeinschaften erkennbar ist. Demzufolge rückt auch eine neue
Gruppe junger Nachfrager nach mittleren Wohnungsgrößen in den Fokus. Hierdurch könnte sich
perspektivisch auch die augenblickliche Ausgewogenheit zwischen Nachfrage und Angebot in
diesem Marktsegment verschieben, was zu einer leichten Anspannung führt.
Unverändert zeigt sich die Situation bei Großraumwohnungen und Einfamilienhäuser. Nach wie vor
ist ein deutlicher Überhang an Nachfrage zu verzeichnen. Auch die im Jahre 2012 durch die Landesregierung um EUR 50 Mio. erhöhte Wohnraumförderung hat einen gegenteiligen Trend noch
nicht einleiten können.
Mit Abschluss des Jahres 2012 endeten auch die Vorarbeiten zur Erstellung des neuen Mietspiegels
für die Stadt Aachen, der nunmehr verbindlich zum 01.01.2013 verabschiedet wurde. Nicht zuletzt
durch die eigene Beteiligung insbesondere bei der Erhebung umfangreicher Datenpakete erhofft
sich die Gesellschaft mittelfristig eine noch detailliertere und realistischere Einstufung des Mietpreisniveaus in der Stadt Aachen, das Gesellschaften und Investoren auch künftig die Möglichkeit
bietet, angemessenen und attraktiven Wohnraum im Stadtgebiet zu gestalten.
1.2 Finanzielle Leistungsindikatoren
Insbesondere die im Jahr 2012 anhaltend schwierige wirtschaftliche Lage solcher Zielgruppen, die
die Gesellschaft auch satzungsgemäß in besonderem Maß mit Wohnraum versorgen möchte, führte
dazu, dass das in den Planungen kalkulierte Mietausfallrisiko von 2,0 % voll ausgeschöpft wurde.
Trotz intensiver Mieterbetreuung und Engagement im sozialen Mieterservice und der Mietschuldnerberatung der Gesellschaft standen dem Ansatz von TEUR 576 Miet- und Umlagenausfallwagnis
Ausfälle in Höhe von insgesamt TEUR 650 gegenüber. Die Vermietungssituation selbst hat sich im
Jahr 2012 nur wenig verändert. Zum Jahresende waren 97,6 % des gesamten Wohnungsbestandes
vermietet, der Leerstand sank um insgesamt 5 Wohneinheiten. Fluktuationsbedingt waren am
Jahresende 46 Wohnungen (-17) nicht vermietet, wegen laufender Modernisierung und ähnlicher
Gründe waren 64 Wohnungen (+12) zum Stichtag nicht vermietbar. Die Erlösschmälerungen ohne
Umlagenausfall lagen mit TEUR 433 somit 8,5 % unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau (TEUR
473). Auch die Fluktuationsrate bewegte sich mit 7,9 % unter dem Niveau des letzten Jahres (8,2
%), wobei die Gründe für die Beendigung der Mietverhältnisse sehr vielfältig waren.
152
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Im Jahr 2012 verringerten sich die Instandhaltungsaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr (TEUR
4.230) um TEUR 368 auf TEUR 3.862. Für noch nicht abgeschlossene Modernisierungsmaßnahmen
im Rahmen der Bestandsentwicklung wurden im Jahr 2012 Rückstellungen in Höhe von TEUR 255
gebildet. Bezogen auf die Gesamtfläche ergaben sich verausgabte Instandhaltungsaufwendungen
in Höhe von EUR 11,00 pro m2 (Vorjahr EUR 12,05 pro m2).
Die Gesamtkapitalrentabilität (Jahresüberschuss vor Ertragsteuern und Fremdkapitalzinsen im
Verhältnis zur Bilanzsumme) beträgt 4,8 % und liegt 0,7 % über der des Vorjahres. Die Eigenkapitalrentabilität (Jahresüberschuss vor Ertragsteuern im Verhältnis zum Eigenkapital) beträgt 12,5 %
und liegt 2,6 % über der des Vorjahres. Die durchschnittliche Sollmiete nettokalt beträgt EUR 4,73
(2011: EUR 4,56) pro Quadratmeter und Monat und liegt damit deutlich unter dem Durchschnitt
(EUR 5,18 lt. GdW-Jahresstatistik 2011) in den alten Bundesländern.
1.3 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren
Am Jahresende waren 53 hauptamtliche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt. Den 33
kaufmännischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen standen dabei 11 Technische sowie 9 Gewerbliche gegenüber. Im Jahresdurchschnitt hatte die Gesellschaft zwei Auszubildende. Darüber hinaus
waren 43 Mitarbeiter nebenberuflich (Minijob) als Hauswarte für die Gesellschaft tätig. Damit zeigt
das Unternehmen seit Jahren eine relativ gleich bleibende personelle Ausstattung. 42,3 % der
hauptamtlichen Mitarbeiter weisen eine Betriebszugehörigkeit von mehr als 15 Jahren auf. 17,3 %
der Mitarbeiter sind zwischen 20 und 34 Jahren alt, 38,5 % zwischen 35 und 49 und 44,2 % zwischen 50 und 65 Jahren.
Mit der Einführung eines neuen ERP-Systems wird das Unternehmen den Anforderungen an eine
leistungs- und zukunftsfähige IT gerecht. Eine rechtzeitig gebildete Projektgruppe begleitete die
Inbetriebnahme, sodass die Einführung ohne Anlaufschwierigkeiten reibungslos vollzogen werden
konnte. Begleitet von intensiven Schulungen haben sich die Mitarbeiter schnell in das neue Datenbanksystem einarbeiten können.
1.4 Servicestellen
Neben der Hauptverwaltung in der Kleinmarschierstraße betreibt die Gesellschaft in den beiden
großen Wohngebieten Gut Kullen und Driescher Hof sowie im Bereich Aachen Nord jeweils eine
wirtschaftlich unselbstständige Servicestelle mit regelmäßigen Sprechstunden mit Kundenberatern
und Hausmeistern.
2. Darstellung der Lage
2.1 Ertragslage
Die Unternehmensleitung beurteilt den Geschäftsverlauf 2012 als zufrieden stellend. Das Ergebnis
vor Ertragssteuern beträgt TEUR 4.980 (Vorjahr TEUR 3.852) und setzt sich zusammen aus dem
Betriebsergebnis in Höhe von TEUR 4.615 (Vorjahr TEUR 3.443), dem Beteiligungs- und Finanzergebnis von TEUR 228 (Vorjahr TEUR 328) und dem neutralen Ergebnis von TEUR 137 (Vorjahr TEUR
81).
Das positive Betriebsergebnis wird im Wesentlichen von dem Leistungsbereich Hausbewirtschaftung getragen. Zum 31. Dezember 2012 weist die Gesellschaft einen Bestand von 4.686 Wohnungen (davon 2.402 öffentlich geförderte bzw. 168 mit Mietpreisbindung), 37 Gewerbeeinheiten und
1.584 Garagen und Stellplätze aus. Den aus der Hausbewirtschaftung erwirtschafteten Erträgen in
Höhe von TEUR 29.053 (Vorjahr TEUR 27.607) stehen Aufwendungen in Höhe von TEUR 23.525
(Vorjahr TEUR 23.389) gegenüber. Die Ergebnisveränderung von TEUR 1.310 gegenüber dem Jahr
2011 resultiert im Wesentlichen aus geringeren Instandhaltungs- (TEUR -247) und Verwaltungskosten (TEUR -188), geringeren Abschreibungen auf Forderungen (TEUR -131) bei gestiegenen Mieterträgen (TEUR +725).
Die positiven Ergebnisse in den Leistungsbereichen Hausbewirtschaftung (TEUR 5.528) und den
sonstigen Geschäftsvorfällen (TEUR 7) wurden durch die Ergebnisse in den Geschäftsbereichen der
Bautätigkeit, Verkaufstätigkeit und Betreuungstätigkeit reduziert. Der im Vergleich zum Jahr 2011
um TEUR 278 erhöhte Fehlbetrag aus der Bautätigkeit (TEUR -691) besteht aus verrechneten Personal- und Sachaufwendungen, denen eine geringere Zunahme aktivierter Eigenleistungen gegenüberstanden. Das Ergebnis im Betreuungsbereich verbesserte sich insbesondere durch niedrigere
verrechnete Personal- und Sachaufwendungen um 73 TEUR und schließt mit einem negativen Ergebnis von TEUR 216 ab.
153
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Das positive Ergebnis des neutralen Bereichs von TEUR 137 (Vorjahr TEUR 81) wird im Wesentlichen verursacht durch Erträge aus der Erstattung Bonusregelung (TEUR 67), der Auflösung von
Rückstellungen (TEUR 65) und aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens (TEUR
51) bei einer Nachzahlung für Vorjahre (TEUR 38).
Die Aufwendungen für die Verwaltung beliefen sich insgesamt auf TEUR 4.735 (Vorjahr TEUR
4.699), wobei einer Erhöhung der kalkulatorischen Kosten für eigengenutzte Räume, der Abschreibungen und der Personalaufwendungen eine Reduzierung der sonstigen betrieblichen Aufwendungen gegenüber steht.
Die Gewinn- und Verlustrechnung der Gesellschaft schließt mit einem Jahresüberschuss von TEUR
4.003 ab (Vorjahr TEUR 3.215). Die Veränderung resultiert im Wesentlichen aus erhöhten Umsatzerlösen für die Hausbewirtschaftung. Zum Jahresende werden TEUR 460 in andere Gewinnrücklagen und TEUR 200 in die gesetzliche Rücklage eingestellt, sodass sich mit dem Gewinnvortrag in
Höhe von TEUR 604 ein Bilanzgewinn von TEUR 3.946 ergibt.
Bei der künftigen Entwicklung wird durch das Ausschöpfen von vorliegendem Mietsteigerungspotenzial im Bestand und im Zusammenhang mit durchgeführten Objektmodernisierungen von einer
Erhöhung der Umsatzerlöse aus der Hausbewirtschaftung ausgegangen. Im Bauträgergeschäft
wird für 2013 nicht mit Ergebnisbeiträgen gerechnet. Preissteigerungen bei den Betriebskosten
sowie eine erweiterte Instandsetzungs- und Modernisierungstätigkeit zur nachhaltigen Bestandsentwicklung führen jedoch auch im Aufwandsbereich zu höheren Planwerten. In der Summe wird
für 2013 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von TEUR 3.651 und
einem Jahresüberschuss nach Steuern von TEUR 3.132 gerechnet.
2.2 Finanzlage
Die langfristigen Vermögenswerte sind durch zur Verfügung stehende langfristige Finanzierungsmittel gedeckt. Darüber hinaus stehen nicht gebundene Mittel von TEUR 10.355 zur Verfügung. Sie
werden in voller Höhe zur Deckung des Finanzierungsbedarfs im mittelfristigen Bereich eingesetzt.
Zum Bilanzstichtag ergibt sich ein Überschuss an kurzfristig realisierbaren Vermögenswerten über
die kurzfristig fällig werdenden Verbindlichkeiten von TEUR 9.221.
Die mit Grundpfandrechten gesicherten Verbindlichkeiten teilen sich auf in 97,3 % Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (TEUR 96.196) und 2,7 % Verbindlichkeiten gegenüber anderen
Kreditgebern (TEUR 448). 73,0 % der Verbindlichkeiten (TEUR 80.989) haben eine Restlaufzeit von
über fünf Jahren, 10,7 % (TEUR 11.802) von ein bis fünf Jahren und 16,3 % (TEUR 18.116) sind
kurzfristig fällig. Der wesentliche Anteil der kurzfristigen Verbindlichkeiten besteht aus erhaltenen
Anzahlungen für Betriebs- und Heizkosten. Den kurzfristigen Verbindlichkeiten stehen ausreichende kurzfristig verfügbare Mittel gegenüber.
Die Kapitalflussrechnung weist einen Cashflow in Höhe von TEUR 8.277 (Vorjahr TEUR 7.411) aus
und einen Finanzmittelbestand am 31. Dezember 2012 von TEUR 17.649. Die Liquidität war über
das ganze Jahr gesichert. Die Gesellschaft konnte zu jeder Zeit ihre finanziellen Verpflichtungen
erfüllen. Bei der Liquiditätsfortschreibung wird davon ausgegangen, dass bei der Modernisierungstätigkeit keine wesentlichen Kostenüberschreitungen eintreten, die vorgesehenen Fremdmittel wie geplant zufließen sowie die Ansätze im Wirtschaftsplan 2013 eingehalten werden.
2.3 Vermögenslage
Die Bilanzsumme nimmt in 2012 um TEUR 127 auf TEUR 155.001 ab. Die Veränderung auf der
Aktivseite wird im Wesentlichen durch Verminderungen bei Sachanlagen und Rechnungsabgrenzungsposten bestimmt. Die Verminderung des Anlagevermögens ist insbesondere begründet durch
planmäßige Abschreibungen und den Verkauf einer Eigentumswohnung, die nicht vollständig
durch Modernisierungsinvestitionen kompensiert wurden. Das Umlaufvermögen weist hauptsächlich eine Erhöhung der unfertigen Leistungen um TEUR 542 aus.
Von der Bilanzsumme entfallen zum Bilanzstichtag TEUR 125.222 oder 80,8 % auf langfristiges
Vermögen, hauptsächlich auf bebaute Grundstücke des Anlagevermögens. Das kurz- und mittelfristige Vermögen beläuft sich auf TEUR 29.779 bzw. 19,2% der Bilanzsumme.
154
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Die Kapitalstruktur in der Entwicklung:
2010
2011
2012
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Eigenkapital
35.504
23,6
35.918
23,1
37.120
23,9
Fremdkapital – langfristig
95.967
63,8
100.728
64,9
98.457
63,5
Fremdkapital - mittel- und kurzfristig
19.004
12,6
18.482
12,0
19.424
12,6
150.475
100,0
155.128
100,0
155.001
100,0
Gesamtkapital
Die Vermögensstruktur in der Entwicklung:
2010
Anlagevermögen - u.a. langfristig
Umlaufvermögen – mittelfristig
Umlaufvermögen – kurzfristig
Gesamtvermögen
2011
2012
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
121.821
80,9
126.115
81,3
125.222
80,8
1.279
0,9
1.279
0,8
1.279
0,8
27.375
18,2
27.734
17,9
28.500
18,4
150.475
100,0
155.128
100,0
155.001
100,0
Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital stellen die fristengerechte Finanzierung des langfristigen Vermögens sicher. Die in Durchführung und Planung befindlichen Baumaßnahmen des Anlagevermögens werden weitgehend durch Eigenmittel aus Überschüssen oder durch Fremdmittel finanziert.
Die gesamten Investitionen des Jahres 2012 in Höhe von TEUR 3.615 verteilen sich auf die Teilaktivierung von Modernisierungskosten von bebauten Grundstücken (TEUR 2.555 – 70,7 %), die Modernisierung der Geschäftsstelle (TEUR 123 – 3,4 %), Bauvorbereitungskosten (TEUR 746 – 20,6
%), sowie immaterielle Vermögensgegenstände und Betriebs- und Geschäftsausstattung (TEUR
191 – 5,3 %).
3. Nachtragsbericht
Nach Ende des Geschäftsjahres 2012 sind keine Vorgänge von besonderer Bedeutung oder weiterer Risikobehaftung ersichtlich geworden.
4. Risikobericht
4.1 Risiken der künftigen Entwicklung
Die abklingende Wirtschaftskrise hatte bisher keine negativen Einflüsse auf das Unternehmen.
Akut drohende Entwicklungen sind derzeit nicht erkennbar. Die Marktposition kann bei weiterhin
erfolgreicher Geschäftstätigkeit als gefestigt betrachtet werden. Die Zuspitzung einer Schuldenund Vertrauenskrise hätte für die gesamte Wirtschaft in Deutschland Folgen, deren Effekte auch
für das Unternehmen als mögliches Risiko einer künftigen Entwicklung aufzuführen sind.
Die Gesellschaft beobachtet weiter aufmerksam die externen Veränderungen. Mit der Bankenkrise
haben die Kreditgeber mit veränderten Vergaberichtlinien, Risikoaufschlägen und einer zurückhaltenden Darlehnsvergabe reagiert. Auch auf Grund der aktuellen Konditionslage sollen in naher
Zukunft vermehrt Volltilger als Finanzierungsinstrument genutzt werden.
Eine angebotsbezogene Risikominimierung bei der Bestandsentwicklung wird durch eine genaue
Objektauswahl über ein mehrstufiges Selektionsverfahren sichergestellt. Als Entscheidungsgrundlage dienen dabei die Ergebnisse zukunftsgerichteter Investitionsrechnungen. Daneben unterstützt
eine fortlaufende Marktbeobachtung die Einschätzung sich ergebender Potentiale.
Für den hauptsächlichen Geschäftsbereich der Wohnungsbewirtschaftung werden weiterhin die
Mietrückstände und das entsprechende Abschreibungserfordernis auf Mietforderungen kritisch
beobachtet. Eine Gefährdung des Unternehmens ergibt sich hieraus aber nicht. Im Geschäftsjahr
konnte sogar eine leichte Senkung der Rückstände trotz abnehmender Zahlungsmoral beobachtet
werden. Um der Entwicklung von Mietrückständen nachhaltig entgegenzuwirken, erfolgt eine enge
Zusammenarbeit mit der ARGE, die weiter intensiviert wird. Zusätzlich arbeitet die Gesellschaft mit
155
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
der SCHUFA Holding AG zusammen, um durch frühzeitige Bonitätsprüfung von Wohnungsinteressenten Problemsituationen für das Unternehmen im Vorfeld auszuschließen oder zu minimieren.
Für die vorhandenen Risiken aus Bauträgergeschäften bestehen Rückstellungen. Allen weiteren
erkennbaren Risiken wurde durch die Bildung von Rückstellungen Rechnung getragen. Der Versicherungsschutz für die Immobilienbestände und die sonstigen Gefahren aus dem Geschäftsbetrieb
wurde weiter optimiert.
Die gegen Ende des Jahres 2011 begonnene Umstellung der wohnungswirtschaftlichen Software
wurde in 2012 erfolgreich abgeschlossen. Mit der Verjüngung des ERP-Systems wurden die Anforderungen an eine leistungs- und zukunftsfähige IT sichergestellt. Durch den engagierten und vorausschauenden Einsatz einer frühzeitig gebildeten Projektgruppe, die diese Umstellung verantwortlich begleitete und durch umfangreiche Schulungsmaßnahmen konnte eine reibungslose Migration der Prozesse in der Datenverarbeitung erreicht werden.
4.2 Chancen der künftigen Entwicklung
Die im mehrjährigen Wirtschaftsplan definierten Ergebnisse werden vorwiegend aus dem Kerngeschäft Wohnungsbewirtschaftung durch Bestandsaufbau, -entwicklung und -pflege erzielt. Ein
aktives und strategisches Portfolio Management trägt zur wertorientierten Bestandsentwicklung
bei, wobei eine nachhaltig erzielbare Wirtschaftlichkeit im Fokus der Entwicklung für die Gesellschaft angemessen berücksichtigt werden soll. Zur Verjüngung der Gebäudestruktur sieht die
Neubautätigkeit der kommenden Jahre die Neuschaffung von Mietflächen und Ersatzbauten vor.
Neben der traditionell bereits hohen Nachfrage an Kleinstwohnungen im mittleren und unteren
Preissegment, wird durch das Projekt RWTH Campus, bei dem auf einer Fläche von rund 800.000
m2 etappenweise bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden sollen, künftig auch die
Nachfrage nach hochwertigeren Wohnungsangeboten steigen. Durch die Verzahnung von Zielgruppenorientierung und Bestandsentwicklungsplanung innerhalb des bestehenden Portfoliomanagements integriert die Bestandsentwicklung neben technischen, betriebswirtschaftlichen und
satzungsgemäßen Belangen vermehrt diese Entwicklungen und wird ständig, zur weiteren Optimierung unseres Bestandes und dessen Marktfähigkeit, aktualisiert und ergänzt.
4.3 Finanzinstrumente
Nach den mehrjährigen Wirtschafts- und Finanzplänen sind Risiken, dass liquide Mittel zur Erfüllung von Verpflichtungen aus Finanzinstrumenten nicht ausreichend zur Verfügung stehen, ebenso
wie Zahlungsstromschwankungen nicht erkennbar.
Geschäfte, die als derivative Finanzinstrumente definiert werden, wurden mit Ausnahme eines
Forward-Darlehens nicht abgeschlossen. Der Abschluss der entsprechenden Verträge bedarf der
Genehmigung durch den Vorstand. Finanzanlagen tätigt das Unternehmen vorwiegend in der Form
der klassischen Festgeldanlage.
Der Vorstand beachtet das seit dem 1. Mai 1998 geltende Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im
Unternehmensbereich (KonTraG) durch ein Risikomanagementsystem. Das systematische Verfahren
ermöglicht für die verschiedenen Beobachtungsbereiche und -felder die Darstellung von geschäftlichen Entwicklungen, die eventuell zu einer Risikosituation für das Unternehmen führen können und
wird ständig weiter entwickelt. Es sind geeignete Frühwarnziele definiert, damit wirtschaftliche
und rechtliche bestandsgefährdende Entwicklungen rechtzeitig erkannt werden können. Zur Absicherung gegen mögliche Liquiditätsrisiken und zur Aufrechterhaltung der jederzeitigen Zahlungsfähigkeit wird ein fortlaufender Liquiditätsplan erstellt, der permanent an aktuelle Änderungen
angepasst wird und als Basis für die Geldmitteldisposition dient.
5. Prognosebericht
Auch in den kommenden Jahren werden die Aktivitäten der Gesellschaft stark vom Geschäftsfeld
der Wohnungsbewirtschaftung geprägt, wobei neben der Betreuung und Verwaltung der Bestände
die Schwerpunkte auf der weiteren Bestandspflege, -optimierung und Quartiersentwicklung liegen
werden. Vorgesehen ist dabei auch die Bebauung verfügbarer Grundstücke zur Bestandsergänzung
und -entwicklung. Daneben sollen auch die Geschäftsbereiche Verwaltungsleistung und Baubetreuung für Dritte weiter betrieben und ausgebaut werden.
Zurückhaltung zeigen wird die Gesellschaft im Jahr 2013 bei Bauträgergeschäften und bei Investitionen in Gewerbeimmobilien. In diesen Segmenten beobachtet die Gesellschaft zwar eine leichte
Veränderung auf dem Nachfragemarkt, plant derzeit aber noch keine signifikante Aktivität.
156
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit für 2013 lässt durch die Intensivierung von
Bestandsinvestitionen einen leichten Rückgang erwarten. Für das Jahr 2014 wird ein ähnliches
Ergebnis prognostiziert. Aus der Wirtschafts- und Finanzplanung ergeben sich auch in den darauf
folgenden Jahren positive Jahresergebnisse.
6. Ergänzende Angaben nach § 108 Abs. 2 Nr. 2 GO NRW
Nach den Bestimmungen der Satzung hat die Gesellschaft eine qualitativen und quantitativen
Erfordernissen entsprechende Versorgung der Bevölkerung mit Wohnraum sicherzustellen und
dabei mit besonderem Augenmerk die sozial und wirtschaftlich benachteiligten Bevölkerungskreise
zu berücksichtigen.
Dieser wichtigen öffentlichen Aufgabe für den Mehrheitsaktionär, die Stadt Aachen, und damit der
öffentlichen Zwecksetzung ist die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2012 in vollem Maße nachgekommen. Neben technischen und wirtschaftlichen Betreuungsleistungen für die Stadt Aachen werden
in Erfüllung der genannten satzungsmäßigen Aufgabe unverändert Maßnahmen geplant und
durchgeführt, die der Pflege des Wohnungsbestandes, der Wohnumfeldverbesserung oder der
Energieeinsparung dienen.
7. Abhängigkeitsbericht nach § 312 AktG
Die Stadt Aachen hält in ihrem Eigenbetrieb „Eurogress“ die Mehrheit der Anteile an der gewoge
AG. Der Vorstand hat deshalb einen Abhängigkeitsbericht erstellt und zur Prüfung vorgelegt. Die
Schlusserklärung darin lautet:
„Ich erkläre hiermit, dass bei jedem in diesem Bericht aufgeführten Rechtsgeschäft unsere Gesellschaft eine angemessene Gegenleistung erhalten hat. Berichtpflichtige Maßnahmen haben im
Geschäftsjahr nicht vorgelegen. Es sind auch keinerlei Rechtsgeschäfte mit Dritten auf Veranlassung oder im Interesse der Stadt Aachen vorgenommen oder unterlassen worden.“
157
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Gewerbegrundstücksgesellschaft mbh
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH
Sitz
Kleinmarschierstr. 54 – 58, 52062 Aachen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
1990
Gesellschafter
Geschäftsführer Prof. Dr. Manfred Sicking
Ralf Wagemann
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
1.024.000,00 EUR
Mitarbeiter
1
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist es, gewerbliche Flächen zu beschaffen und bereitzustellen,
insbesondere durch Erstellung, Vermietung und Verkauf eigener gewerblicher Objekte im Stadtgebiet Aachen.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Prof. Dr. Manfred Sicking, Ralf Wagemann
Aufsichtsrat
Vorsitzender
Manfred Kuckelkorn (SPD)
Eberhard Büchel (CDU)
Annekathrin Grehling
Norbert Laufs
Barbara Deisenrieder
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Stadtkämmerin
Sparkasse
Generali Deutschland Immobilien GmbH
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Gesellschaft hat zwei Geschäftsführer. Ein Geschäftsführer wird von der Stadt Aachen vorgeschlagen oder gestellt, der andere wird von der Sparkasse Aachen gestellt. Der Geschäftsführung
obliegt die Führung der Geschäfte nach Maßgabe der Gesetze und des Gesellschaftsvertrages. Die
Gesellschaft wird durch ihre Geschäftsführer jeweils einzeln vertreten.
159
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat besteht aus fünf Mitgliedern. Die Stadt Aachen stellt drei, die Sparkasse Aachen
und die Generali Deutschland Immobilien GmbH je ein Mitglied. Eines der von der Stadt gestellten
Mitglieder ist der Oberbürgermeister oder ein von ihm vorgeschlagener Beamter oder Angestellter.
Die übrigen von der Stadt gestellten Mitglieder werden durch den Rat entsandt, die anderen Mitglieder durch die Vorstände bzw. Geschäftsführungen ihrer Körperschaft. Der Aufsichtsrat wählt
aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und einen Stellvertreter.
Vertretung der Stadt Aachen in der Gesellschafterversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2010
2011
2012
Anlagevermögen
7.072 94%
9.202 94%
9.453 94%
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
6%
573
6%
656
6%
0
0%
0
0%
0
0%
Bilanzsumme Aktiva
7.553
9.775
Eigenkapital
1.092 14%
1.089 11%
Sonderposten mit Rl-anteil
1.706 23%
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
12
0%
4.744 63%
0
0%
10.109
1.086 11%
0
0%
0
0%
10
0%
10
0%
8.676 89%
0
0%
9.013 89%
0
Bilanzsumme Passiva
7.553
9.775
10.109
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
2010
2011
2012
247
499
712
78
1.784
130
325
2.283
843
0
0
0
Personalaufwand
22
20
16
Abschreibungen
52
1.829
291
Sonstige betriebliche Aufwendungen
66
89
122
186
345
413
-142
-303
-377
44
42
36
0
0
0
Steuern
18
20
16
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
25
22
19
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
sonstige betriebliche Erträge incl. Zuwendungen eines Gesellschafters
Betriebsleistung
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
Betriebserfolg
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Außerordentliches Ergebnis
160
482
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Eine von der Gesellschafterversammlung beschlossene Gewinnausschüttung erfolgt im Verhältnis
der Beteiligung der Minderheitsgesellschafter am Stammkapital. Die Stadt ist verpflichtet, alle
Aufwendungen auszugleichen, die im Zusammenhang mit Erwerb, Erschließung und Bebauung,
Veräußerung, Vermietung einschl. der Personal-, Sach- und Fremdkapitalkosten der Gesellschaft
entstehen, soweit sie nicht durch Erlöse und Zuschüsse gedeckt sind. Ferner ist sicherzustellen,
dass die Gesellschaft für die eingesetzten Eigenmittel eine Mindestverzinsung von 5,5% jährlich
erhält (ab 1.7.2011: 4,17%) und dieser Gewinn durch Beschluss der Gesellschafterversammlung an
die Minderheitsgesellschafter auszuschütten ist. Unter anderem zur Sicherstellung der garantierten
Gewinnausschüttung hat die GEGRA 2012 einen Zuschuss der Stadt Aachen i.H.v. rd. 37 TEUR
erhalten.
Lagebericht
1.
Geschäfts- und Rahmenbedingungen
1.1 Darstellung des Geschäftsverlaufs und des Geschäftsergebnisses
Die Gesellschaft ist eine kleine Kapitalgesellschaft (GmbH) mit Sitz in Aachen, das Geschäftsjahr ist
das Kalenderjahr. Gesellschafter sind die Stadt Aachen (55%), die Sparkasse Aachen (30%) und die
AMB Generali Immobilien GmbH (15%). Gegenstand der Gesellschaft ist gemäß § 2 des Gesellschaftsvertrages die Beschaffung und die Bereitstellung gewerblicher Flächen, insbesondere durch
Erstellung, Vermietung und Verkauf eigener gewerblicher Objekte im Stadtgebiet Aachen.
Die Gesellschaft ist Eigentümerin des 2. BA des Medizintechnischen Zentrums (MTZ) in unmittelbarer Nähe des Klinikums Aachen. Das Gebäude ist für 10 Jahre an die AGIT - Aachener Gesellschaft
für Innovation und Technologie mbH- vermietet. Der 1. BA des MTZ wurde im Jahr 2009 verkauft.
Im Mai 2010 wurde mit dem Neubau eines Zentrums für Bio-Medizintechnik (ZBMT) als erstem
Gebäude des RWTH-Campus begonnen. Das Gebäude wurde im September 2011 fertig gestellt und
bezogen.
Die wirtschaftliche Grundlage der Gesellschaft ist durch die Mietverträge sowie durch eine vertragliche Vereinbarung mit der Stadt Aachen gesichert, nach der sich diese verpflichtet, die nicht durch
Ertrag gedeckten Aufwendungen der Gesellschaft einschließlich einer Mindestverzinsung des eingesetzten Kapitals der Minderheitsgesellschafter jährlich auszugleichen.
Die gesamtwirtschaftliche Situation
Die weltwirtschaftliche Konjunktur hat 2012 nahezu überall an Fahrt verloren, und die Stimmung
von Unternehmen und Haushalten hat sich weiter verschlechtert. Ein wichtiger Belastungsfaktor ist
schon seit dem Jahr 2011 die Schulden- und Vertrauenskrise im Euroraum. Hinzu kommt, dass
Anpassungsprozesse, die seit dem Platzen der Immobilienblase in den USA im Jahr 2007 auch in
anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften stattfinden, noch nicht abgeschlossen sind. Die Notenbanken in den großen fortgeschrittenen Volkswirtschaften reagierten im Spätsommer 2012 auf
die neuerliche Zunahme von Pessimismus auf den Finanzmarkten und die Eintrübung der konjunkturellen Aussichten, indem sie neue Wertpapierkäufe ankündigten. Die Rezession im Euroraum hat
sich im Verlauf des Jahres 2012 fortgesetzt. Die gesamtwirtschaftliche Produktion ging seit dem
Herbst 2011 zurück.
In Deutschland hat sich die konjunkturelle Dynamik im Verlauf des Jahres 2012 zwar immer weiter
verlangsamt, doch im Jahresdurchschnitt ist die deutsche Wirtschaft nach ersten Berechnungen
des Statistischen Bundesamtes weiter gewachsen: Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP)
war um 0,7% höher als im Vorjahr. In den beiden vorangegangenen Jahren war das BIP zwar
kräftiger gestiegen (2010 um 4,2% und 2011 um 3,0%), allerdings handelte es sich dabei vorwiegend um Aufholprozesse nach der weltweiten Wirtschaftskrise 2009. Die deutsche Wirtschaft
erwies sich also in einem schwierigen Wirtschaftlichen Umfeld als widerstandsfähig und trotzte der
europäischen Rezession.
Die Zahl der Erwerbstätigen erreichte im sechsten Jahr in Folge einen neuen Höchststand. Im Jahresdurchschnitt 2012 wurde die Wirtschaftsleistung von rund 41,6 Millionen Erwerbstätigen erbracht. Das waren noch einmal 449.000 Personen oder 1,1% mehr als ein Jahr zuvor. Der Anstieg
der Erwerbstätigkeit fiel allerdings im Jahr 2012 im Zuge der in der zweiten Jahreshälfte nachlassenden wirtschaftlichen Dynamik nicht mehr ganz so kräftig aus wie im Jahr 2011. Damals hatte
161
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
sich die Zahl der Erwerbstätigen noch um 550.000 Personen oder 1,4% erhöht. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Jahresvergleich (Dezember 2011 zu Dezember 2012) mit 60.000 Personen auf
2.840.000 nur gering an. Die Arbeitslosenquote stieg damit von 6,6% im Dezember 2011 auf 6,7%
im Dezember 2012.
Der Umsatz im Bauhauptgewerbe konnte in 2012 das hohe Niveau halten. Wachstumsmotor für
das Bauhauptgewerbe blieb der Wohnungsbau(+ 5%). Ein anhaltend hoher Beschäftigungsstand,
steigende verfügbare Einkommen und historisch niedrige Hypothekenzinsen stützten die Nachfrage. Dass insgesamt lediglich ein moderater Umsatzwachstum von 1% auf ca. 93 Mrd. EUR realisiert
werden konnte, lag in der Hauptsache am öffentlichen Hoch-(- 11,6%) und Tiefbau(- 2,5%). Im
Wirtschaftsbau haben sich Genehmigungen und Auftragseingänge 2012 positiv entwickelt. Für den
gewerblichen Bau wird im kommenden Jahr eine nominale Umsatzzunahme von 1% erwartet.
Auf dem Kapitalmarkt war die Zinsentwicklung zwischen Anfang und Ende 2012 für Kreditnehmer
positiv. Die von der deutschen Bundesbank veröffentlichten Effektivzinssätze für Kredite an nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften (Neugeschäft) gingen unabhängig von Fristigkeit und Darlehensvolumen deutlich zurück. Der Zinssatz für Monatsgelder im Interbankengeschäft fiel im Jahresverlauf von 0,84% im Januar auf ein Rekordtief von 0,11% im Dezember 2012.
Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute gehen in ihrem Herbstgutachten 2012 davon aus,
dass sich im Laufe des Jahres 2013 die deutsche Konjunktur belebt, da sich die Lage im Euroraum
allmählich entspannen und die übrige Weltwirtschaft starker Fahrt aufnehmen dürfte. In einem so
verbesserten Umfeld dürften die günstigen Finanzierungsbedingungen starker zum Tragen kommen. Die Entwicklung in den einzelnen Euro-Mitgliedsstaaten dürfte allerdings sehr unterschiedlich
ausfallen. So rechnet das lfo-lnstitut für die Wirtschaft in der Währungszone mit einem BIPRückgang um 0,5 Prozent im laufenden Jahr. Für stabiler aufgestellte Volkswirtschaften wie zum
Beispiel Deutschland wird hingegen nach einer Stagnation zu Beginn des Jahres 2013 im zweiten
Halbjahr eine Belebung prognostiziert. Tragende Kräfte werden die Wohnungsbauinvestitionen
und der private Konsum sein. Für den Jahresdurchschnitt 2013 erwarten die Institute in Deutschland einen Zuwachs des Bruttoinlandsprodukts um 1,0 %.
Geschäftsentwicklung
Die Unternehmensleitung beurteilt den Geschäftsverlauf als grundsatzlieh zufrieden stellend. Das
Ergebnis 2012 weist keine gravierenden Änderungen zum Plan auf, der geplante Überschuss wurde
erreicht.
Vor dem Hintergrund des RWTH Aachen-Zukunftsprogramms der Exzellenzinitiative (CampusKonzept) hat die Gesellschaft den Neubau eines Zentrums für Bio-Medizintechnik (ZBMT) in unmittelbarer Nähe zum Universitätsklinikum im September 2011 fertig gestellt. Mit der RWTH Aachen
Campus GmbH wurde für ca. 3/4 der Flächen ein langfristiger Mietzinsgarantievertrag (20 Jahre)
abgeschlossen, der mit Bezugsfertigkeit des gesamten Gebäudes wirksam wurde. Ca. 1/4 der
Flachen wurde für Gründerfirmen an die AGIT vermietet.
1.2 Finanzielle Leistungsindikatoren
Die Gesamtkapitalrentabilität (Jahresüberschuss vor Ertragsteuern + Fremdkapitalzinsen im Verhältnis zur Bilanzsumme) beträgt 3,9% (Vorjahr 3,8%). Die Eigenkapitalrentabilität (Jahresüberschuss vor Ertragsteuern im Verhältnis zum Eigenkapital) beträgt 1,8% (Vorjahr 2,0%).
1.3 Nicht finanzielle Leistungsindikatoren
Neben zwei Geschäftsführern und einem Prokuristen ist weiter kein eigenes Personal im Unternehmen beschäftigt. Wegen der geringen Größe hat die Gesellschaft keine umfangreiche Organisation ausgebaut. Im Übrigen hat die Gesellschaft der gewoge AG die Führung ihrer Geschäfte im
Rahmen eines Betriebsführungsvertrages Obertragen.
2. Darstellung der Lage
2.1 Ertragslage
Im Geschäftsjahr 2012 wurde ein Jahresüberschuss von TEUR 19 erzielt. Das Ergebnis setzt sich
zusammen aus dem Betriebsergebnis in Höhe von TEUR 48 (Vorjahr TEUR 54), dem Finanzergebnis
von TEUR -26 (Vorjahr TEUR -19) und dem neutralen Ergebnis von EUR -3 (Vorjahr EUR -13).
162
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Das Betriebsergebnis ist im Wesentlichen beeinflusst durch Erträge aus der Bewirtschaftung des
ZBMT und dem MTZ (2. BA.). Das Finanzergebnis resultiert Oberwiegend aus Aufwendungen für
das MTZ 1. BA, denen keine Erträge gegenüberstehen und das neutrale Ergebnis betrifft Aufwendungen für Vorsteuerkorrekturen früherer Jahre sowie für die Akquisition neuer Bauvorhaben. Der
Jahresüberschuss des Geschäftsjahres 2012 ermöglicht die Ausschüttung einer Dividende an die
Minderheitsgesellschafter.
Nach dem Wirtschaftsplan wird für das Jahr 2013 ein voraussichtlicher Jahresüberschuss von TEUR
19 erwartet. Aufgrund des Mietvertrages und der Erstattung von Fehlbetragen durch die Stadt
Aachen kann die Ertragslage als gesichert bezeichnet werden.
2.2 Finanzlage
Die langfristigen Vermögenswerte sind in voller Höhe durch zur Verfügung stehende langfristige
Finanzierungsmittel gedeckt. Der Oberschießende Betrag in Höhe von TEUR 522 entspricht der
Stichtagsliquidität.
Die Kapitalflussrechnung weist einen Cashflow in Höhe von TEUR 310 (Vorjahr TEUR 145) aus und
einen Finanzmittelbestand am 31. Dezember 2012 von TEUR 422. Die Liquidität war über das ganze Jahr gesichert. Die Gesellschaft konnte zu jeder Zeit ihre finanziellen Verpflichtungen erfüllen.
Die Zahlungsbereitschaft ist unter Berücksichtigung der Ausgleichsverpflichtung der Stadt Aachen
auch 2013 gewährleistet.
2.3 Vermögenslage
Die Bilanzsumme hat sich im Jahr 2012 um TEUR 334 oder 3,42% auf TEUR 10.109 erhöht. Die
Veränderung auf der Aktivseite wird im Wesentlichen verursacht durch Investitionen von TEUR 542
und den planmäßigen Abschreibungen des Sachanlagevermögens (TEUR 291 ). Auf der Passivseite
haben sich die langfristigen Fremdmittel, insbesondere Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern, durch die Restvalutierung zur Finanzierung des Zentrums für Bio-Medizintechnik (ZBMT) in
Höhe von TEUR 722 abzüglich planmäßiger Darlehenstilgung von TEUR 224 erhöht. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten sind hingegen vor allem durch den Ausgleich von Verbindlichkeiten aus
Garantieeinbehalten und Bauleistungen um TEUR 164 gesunken.
Die Vermögensstruktur weist TEUR 9.453 (93,51 %) Anlagevermögen und TEUR 656 (6,49%) Umlaufvermögen aus.
Die Kapitalstruktur zeigt TEUR 8.908 (88,1%) langfristige und TEUR 134 (1,4%) kurzfristige Verbindlichkeiten sowie TEUR 1.067 (10,5%) Eigenkapital.
Der mehrjährige Vergleich der Kapitalstruktur zeigt folgende Entwicklung:
2010
Eigenkapital
Fremdkapital
- langfristig
Fremdkapital
- mittel- und kurzfristig
Gesamtkapital
2011
2012
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
2.773
36,8
1.067
10,9
1.067
10,5
4.541
60,1
8.410
86,0
8.908
88,1
239
3,1
298
3,1
134
1,4
7.553
100,0
9.775
100,0
10.109
100,0
Eigenkapital und langfristiges Fremdkapital stellen die fristengerechte Finanzierung des langfristigen
Vermögens sicher. Die Vermögens- und Finanzlage ist geordnet.
3. Nachtragsbericht
Nach Ende des Geschäftsjahres 2012 hat die Gesellschaft beschlossen, die Lüftungs- und Klimatechnik im Zentrum für Bio-Medizintechnik (ZBMT) durch einen Fachingenieur untersuchen zu lassen,
da die Anlage einen überproportionalen Energieverbrauch verursacht.
163
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
4. Risikobericht
In den geschäftlichen Aktivitäten der Gesellschaft werden insbesondere aufgrund der langfristigen
Vermietung der Gewerbeflächen an die AGIT als Generalmieter, der Mietzinsgarantie der Campus
GmbH und der Ausgleichsverpflichtung der Stadt Aachen zum jetzigen Zeitpunkt keine Risiken der
künftigen Entwicklung gesehen, sofern der Hauptmieter AGIT seinen Verpflichtungen regelmäßig
nachkommt.
Risiken aus Verpflichtungen aus Finanzinstrumenten existieren nicht. Mögliche negative Auswirkungen aus Zahlungsstromschwankungen sind nicht erkennbar. ·
Geschäfte, die als derivate Finanzinstrumente definiert werden, wurden nicht abgeschlossen.
Finanzanlagen erfolgen vorwiegend durch klassische Festgeldanlagen.
Die geplanten Baukosten für das Zentrum für Bio-Medizintechnik (ZBMT) wurden eingehalten. Das
Ausfallrisiko der AGIT GmbH und der RWTH-Campus GmbH wird aufgrund der Gesellschafterstrukturen als gering eingeschätzt.
Zum Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich (KonTraG) und seinen Auswirkungen hat die Geschäftsführung im Hinblick auf die geringe Größe der Gesellschaft und ihren
überschaubaren Geschäftsumfang kein umfassendes Früherkennungssystem aufgebaut Fehlentwicklungen können aber kurzfristig aufgrund von Quartalsberichten erkannt werden.
5. Prognosebericht
Die voraussichtliche Entwicklung geht von der Fortführung der Vermietungen des 2. Bauabschnitts
des MTZ bis 2014 sowie der Bewirtschaftung des ZBMT aus.
6. Ergänzende Angaben nach § 108 Abs. 2 Nr. 2 GO NRW
Hinsichtlich der öffentlichen Zwecksatzung ist die GEGRA (Gewerbegrundstücksgesellschaft mbH)
ihren satzungsgemäßen Aufgaben nachgekommen.
164
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
EUROGRESS AACHEN
Betriebs-GmbH
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
EUROGRESS AACHEN Betriebs-GmbH
Sitz
Monheimsallee 48, 52062 Aachen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
2006
Gesellschafter
Geschäftsführerin Kristina Wulf
Gremien
Gesellschafterversammlung, Aufsichtsrat
Stammkapital
25.000,00 EUR
Mitarbeiter
31
Internet
www.eurogress-aachen.de
Gegenstand des Unternehmens
Die Aufgabe der Gesellschaft ist die Vorbereitung und Durchführung von Tagungen, Konzerten,
Ausstellungen und sonstigen gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen, insbesondere im
Gebäude des Eigenbetriebs EUROGRESS AACHEN, aber auch außerhalb. Insgesamt soll durch die
Gesellschaft eine größere Selbständigkeit und Flexibilität sowie bessere Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Partnern erreicht werden.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführerin: Kristina Wulf
Aufsichtsrat
Vorsitzender
stellv. Vorsitzende
Klaus-Dieter Jacoby (CDU)
Rosa Höller-Radtke (SPD)
Aida Beslagic (Grüne)
Alexander Gilson (CDU)
Ruth Crumbach-Trommler (FDP)
Boris Linden (SPD)
Hermann-Josef Pilgram (Grüne)
Franz Plum (CDU)
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Ratsmitglied
Ratsmitglied
sachk. Bürger
165
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Bestellung und Abberufung des Geschäftsführers obliegt der Gesellschafterversammlung.
Aufsichtsrat
Zwischen dem Aufsichtsrat der Gesellschaft und dem Betriebsausschuss des Eigenbetriebs
EUROGRESS Aachen soll gem. Gesellschaftsvertrag Personalunion bestehen.
Vertretung der Stadt Aachen in der Gesellschafterversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
Anlagevermögen
Umlaufvermögen
Rechnungsabgrenzungsposten
0
2011
0%
57 99%
1
1%
0
2012
0%
14 10%
143 100%
128 90%
1
0%
143
1
0%
Bilanzsumme Aktiva
58
Eigenkapital
37 63%
61
43%
76 54%
Rückstellungen
12 21%
25
18%
28 20%
Verbindlichkeiten
9 16%
57
40%
38 27%
Rechnungsabgrenzungsposten
0
0
0%
Bilanzsumme Passiva
0%
143
0
58
143
143
2010
2011
2012
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
131
122
133
sonstige betriebliche Erträge
184
209
238
Betriebsleistung
315
331
371
0
0
13
239
239
269
0
0
2
Sonstige betriebliche Aufwendungen
64
57
63
Betriebserfolg
12
35
23
0
1
0
12
36
23
Steuern
3
11
7
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
9
24
15
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
Personalaufwand
Abschreibungen
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
166
2010
0%
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Der Jahresabschluss schließt mit einem Jahresüberschuss i.H.v. EUR 15.405,67 ab, der auf neue
Rechnung vorgetragen wurde. Ein Zuschuss wurde nicht gezahlt.
Lagebericht
I. Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft
Die Aufgabe der Gesellschaft ist die Vorbereitung und Durchführung von Tagungen, Konzerten,
Ausstellungen und sonstigen gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen im Gebäude des
Eigenbetriebes EUROGRESS AACHEN, aber auch außerhalb. Die Gesellschaft soll durch eine größere Selbständigkeit und Flexibilität für das EUROGRESS AACHEN eine bessere Kooperationsmöglichkeit mit anderen Partnern erreichen.
Das Geschäftsjähr 2012 schließt bei einem Veranstaltungsvolumen von 3 Veranstaltungen mit
einem Jahresüberschuss von 15 TEUR ab und liegt damit um 9 TEUR unter dem Jahresüberschuss
des Vorjahres mit 24 TEUR.
Grundsätzlich hat sich das Geschäftsjahr plangemäß entwickelt, über besondere Ereignisse ist
nicht zu berichten.
II. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
(Durch Rundungen können in den nachfolgenden Tabellen Rundungsdifferenzen auftreten.)
1. Ertragslage
Die Ergebnisstruktur stellt sich wie folgt dar:
2012
TEUR
%
2011
TEUR
%
Veränderung
TEUR
%
Umsatzerlöse
Sonstige betriebliche
Erträge
133
35,85
122
36,86
11
9,0%
238
64,15
209
63,14
29
13,9%
Gesamtleistung
371
100,00
331
100,00
40
12,0%
Materialaufwand
-13
-3,50
-14
-4,23
1
-7,1%
Personalaufwand
-269
-72,51
-239
-72,21
-30
12,6%
-2
-0,54
0
0,00
-2
100,0%
-64
-17,25
-43
-12,99
-21
48,8%
Abschreibungen
Sonstige betriebliche
Aufwendungen
Betriebsergebnis
23
6,20
35
10,57
-12
-34,3%
Ertragssteuern
-8
-2,16
-11
-3,32
3
-27,3%
Jahresüberschuss
15
4,04
24
7,25
-9
-37,5%
Die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde im Geschäftsjahr erstmals um den Posten
Materialaufwand - Aufwendungen für bezogene Leistungen- ergänzt. Dieser Posten beinhaltet die
im Vorjahr noch unter der Position sonstige betriebliche Aufwendungen enthaltenen Veranstaltungskosten, sowohl für Fremd- wie auch Eigenveranstaltungen. Zur besseren Vergleichbarkeit
wurden die Vorjahresangaben an die neue Gliederung angepasst, so dass sich für die beiden Positionen Materialaufwand und sonstige betriebliche Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahresabschluss eine Änderung ergibt.
167
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Differenziert nach Umsatzsparten ergeben sich die nachfolgenden Umsatzerlöse:
2012
2011
EUR
EUR
104.194,56
100.118,80
und technischen Geräten
15.293,00
12.871,00
Eigenveranstaltungen
11.104,14
8.725,08
1.984,02
0,00
132.575,72
121.714,88
Überlassung von Räumen
Überlassung von Dienstleistungen
Sonstige Erlöse
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen beinhalten die üblichen Kosten für Geschäftsbesorgung, Energie und Reinigung sowie Rechtsberatung und sonstige Kosten. Im Detail ergibt sich
folgende Übersicht:
2012
EUR
2011
EUR
Geschäftsbesorgungskosten
19.886,36
18.257,23
Kosten für Energie und Reinigung
10.000,97
10.259,19
Werbe- und Reisekosten
Rechts- und Beratungskosten
Sonstige Kosten
432,70
0,00
9.187,98
5.440,45
23.660,82
8.601,75
63.168,83
42.558,62
Die Finanzergebnisstruktur setzt sich wie folgt zusammen:
2012
2011
EUR
EUR
555,90
936,07
-603,36
-303,41
-47,46
632,66
Finanzergebnisstruktur
Zinsen und ähnliche Erträge
Zinsaufwendungen
2. Finanzlage
Die EUROGRSS AACHEN Betriebs-GmbH führt je ein Bankkonto bei der Sparkasse Aachen und
Aachener Bank eG sowie eine Barkasse. Weitere Einzelheiten zur Finanzlage ergeben sich aufgrund
der nachfolgenden Kapitalflussrechnung:
Periodenergebnis vor außerordentlichen Posten
2012
2011
EUR
TEUR
15
24
Abschreibungen auf Gegenstände
des Anlagevermögens
2
0
Änderung der Rückstellungen
3
13
1
8
-18
48
Zu-/Abnahme der Vorräte, der Forderungen aus
Lieferung und Leistung sowie anderer Aktiva (sofern
keine Investitions- oder Finanzierungstätigkeit)
Zu-/Abnahme der Verbindlichkeiten aus Lieferung
und Leistung sowie anderer Passiva (sofern keine
Investitions- oder Finanzierungstätigkeit)
168
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
3
93
-16
0
Auszahlungen für Investitionen in
das Anlagevermögen
Einzahlungen aus dem Abgang
von Gegenständen des Anlagevermögens
0
0
-16
0
Einzahlungen in das Eigenkapital
0
0
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
0
0
Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelfonds
-13
93
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
140
47
Finanzmittelfonds am Ende der Periode
127
140
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
3. Vermögenslage
Die Vermögensstruktur stellt sich wie folgt dar:
31.12.2012
TEUR
%
Anlagevermögen
Betriebs- und Geschäftsausstattung
31.12.2011
TEUR
%
TEUR
Veränderung
%
14
9,8
0
0
14
100,0%
aus Lieferungen und Leistungen
1
0,7
2
1,4
-1
-50,0%
Sonstige inklusive RAP
1
0,7
1
0,7
0
0,0%
2
1,4
3
2,1
-1
-33,3%
127
88,8
140
97,9
-13
-9,3%
129
90,2
143
100,0
-14
-9,8%
143
100,0
143
100,0
0
-0,0%
Umlaufvermögen
Forderungen
Liquide Mittel
Gesamtvermögen
Das Kapital setzt sich zusammen aus:
31.12.2012
TEUR
%
31.12.2011
TEUR
%
TEUR
Veränderung
%
Eigenkapital
Gezeichnetes Kapital
25
17,5
25
17,5
0,0
0,0%
Bilanzgewinn
51
35,7
36
25,2
15,0
41,7%
Bilanzielles Eigenkapital
76
53,1
61
42,7
15,0
24,6%
Fremdkapital
Rückstellungen
Steuerrückstellungen
Sonstige Rückstellungen
7
4,9
8
5,6
-1,0
-12,5%
21
14,7
17
11,9
4,0
23,5%
28
19,6
25
17,5
3,0
12,0%
1
0,7
0
0,0
1,0
100,0%
Verbindlichkeiten
aus Lieferungen und Leistungen
gegenüber verbundenen Unternehmen
gegenüber Gesellschaftern
Sonstige
Gesamtkapital
0
0,0
1
0,7
-1,0
-100,0%
32
22,4
54
37,8
-22,0
-40,7%
6
4,2
2
1,4
4,0
*
39
27,3
57
39,9
-18,0
-32,6%
67
46,9
82
57,3
-15,0
-18,3%
143
100,0
143
100,0
-0,0
-0,0%
169
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Die Rückstellungen des laufenden Jahres ergeben sich wie folgt:
31.12.2012
EUR
Steuerrückstellungen
Stand 01.01.2012
8.373,00
Inanspruchnahme
4.838,00
Auflösung
0,00
3.535,00
Zuführung
3.397,00
Stand 31.12.2012
6.932,00
Sonstige Rückstellungen
Stand 01.01.2012
17.069,31
Inanspruchnahme
-17.052,31
Auflösung
-17,00
Zuführung
20.891,88
Stand 31.12.2012
20.891,88
0,00
Einzelheiten zur Zusammensetzung und detaillierten Entwicklung der Rückstellungen sind dem
Anhang zum Jahresabschluss zu entnehmen.
III. Nachtragsbericht
Vorgänge von besonderer Bedeutung haben sich nach Schluss des Geschäftsjahres nicht ergeben.
IV. Risikobericht
Die Geschäftsführung hat es als ihre Aufgabe angesehen, Risiken, die sich auf die EUROGRESS
AACHEN Betriebs-GmbH auswirken können, zu identifizieren und angemessen zu steuern. Wesentliche Bestandteile des Risikomanagements sind u. a. der jährliche Wirtschaftsplan (insbesondere
Erfolgsplan). Dabei werden die wirtschaftlichen Ergebnisse aller Veranstaltungen durch eine entsprechende Nachkalkulation kontrolliert.
Wesentliche Risiken, die den Bestand der GmbH gefährden können, sind derzeit nicht erkennbar.
V. Prognosebericht (Fortbestand und zukünftige Entwicklung der GmbH)
Neben der Veranstaltung des Kabarettisten Jürgen B. Hausmann und dem „Neujahrkonzert“ wird
auch 2013 wieder der große Kongress „Aachener Kolloquium Fahrzeug und Motorentechnik“
durchgeführt werden.
170
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Aachener Stadion
Beteiligungs GmbH
Aachen
Allgemeine Angaben
Firma
Aachener Stadion Beteiligungs GmbH
Sitz
bis 7/2013: Aureliusstraße 2, 52062 Aachen
Gesellschafter
seit 7/2013: Adalbertsteinweg 59, 52070 Aachen
Rechtsform
GmbH
Gründungsjahr
2012
Geschäftsführer Thomas Hübner (bis 5/2013)
Dr. Lothar Barth (seit 5/2013)
Gremien
Gesellschafterversammlung
Stammkapital
25.000,00 EUR
Mitarbeiter
-
Gegenstand des Unternehmens
Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an der Alemannia Aachen Stadion GmbH zur
Unterstützung des Betriebes eines Stadions im Rahmen der Förderung sozialer und kultureller
Betreuung der Einwohner der Stadt Aachen, insbesondere für städtische Veranstaltungen auf dem
Gebiet der Jugend- und Sportförderung. Die Gesellschaft ist zu allen Maßnahmen und Geschäften
berechtigt, durch die der Gesellschaftszweck unmittelbar oder mittelbar gefördert werden kann.
Organe des Unternehmens
Geschäftsführer: Thomas Hübner (bis 5/2013), Dr. Lothar Barth (seit 5/2013)
Zusammensetzung der Organe
Geschäftsführung
Die Bestellung und Abberufung des Geschäftsführers obliegt der Gesellschafterversammlung.
Vertretung der Stadt Aachen in der Gesellschafterversammlung
Der Oberbürgermeister oder Vertreter. Beide haben das Recht, einen anderen Beamten oder einen
Angestellten zu bevollmächtigen.
171
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Wirtschaftliche Verhältnisse
Bilanz (TEUR)
2012 (Rumpfgeschäftsjahr)
Anlagevermögen
0
0%
Umlaufvermögen
2.924
14%
18.292
86%
0
0%
Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Aktiva
21.216
Eigenkapital
Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme Passiva
Gewinn- und Verlustrechnung (TEUR)
0
0%
2.044
10%
19.171
90%
0
0%
21.216
2012 (Rumpfgeschäftsjahr)
Umsatzerlöse incl. Bestandsveränderungen und
aktivierte Eigenleistungen
0
sonstige betriebliche Erträge
1
Betriebsleistung
1
Materialaufwand/ Aufwand für bezogene Leistungen
0
Personalaufwand
4
Abschreibungen
0
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebserfolg
Finanzerfolg
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
130
-134
46
-88
Außerordentliches Ergebnis
-21.229
Jahresüberschuss/ Jahresfehlbetrag
-21.317
Verbindungen zum städtischen Haushalt
Die Aachener Stadion Beteiligungs GmbH hat im Jahr 2012 ein Darlehen und eine Kapitaleinlage
erhalten. Ein städtischer Zuschuss wurde im Jahr 2012 nicht gezahlt.
Lagebericht (Auszug)
Geschäftsverlauf und Lage der Gesellschaft
Die Aachener Stadion Beteiligungs GmbH wurde im Mai 2012 gegründet, um die Umfinanzierung
des Aachener Fußballstadions zu begleiten und zu unterstützen. Der Gegenstand des Unternehmens ist die Beteiligung an der Alemannia Aachen Stadion GmbH zur Unterstützung des Betriebes
eines Stadions im Rahmen der Förderung sozialer und kultureller Betreuung der Einwohner der
Stadt Aachen, insbesondere für städtische Veranstaltungen auf dem Gebiet der Jugend- und Sportförderung.
172
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Zu diesem Zweck wurden Anteile an der Alemannia Aachen Stadion GmbH in Höhe von 8,54 %
erworben, unter gleichzeitiger Einräumung eines Sitzes im Aufsichtsrat der Gesellschaft.
Für die Umfinanzierung der Verbindlichkeiten des Fußballstadions gewährt die Aachener Stadion
Beteiligungs GmbH der Alemannia Aachen Stadion GmbH ein Darlehen in Höhe von 18,85 Mio.
EUR, das durch Grundpfandrechte auf dem Erbpachtgrundstück der Alemannia Aachen Stadion
GmbH abgesichert ist.
Die Refinanzierung erfolgt über ein Gesellschafterdarlehen sowie ein Darlehen von
einem Kreditinstitut, das in voller Höhe durch eine Bürgschaftserklärung des Gesellschafters gesichert ist.
Das Darlehen, das der Alemannia Aachen Stadion GmbH gewährt wurde, wurde zum Ende des
Geschäftsjahres aufgrund nicht geleisteter Darlehensverpflichtungen seitens des Darlehensgebers
gekündigt. Daraufhin wurden die Ausleihungen in die Forderungen umgegliedert. Das Darlehen
nebst Zinsen, Verzugszinsen und Stundungszinsen wurde sofort fällig gestellt, kann aber seitens
des Darlehensnehmers aufgrund der eröffneten Insolvenz nicht bedient werden.
Die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft ist in Gänze abhängig von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Alemannia Aachen Stadion GmbH, die ihrerseits wiederum abhängig von den spielerischen Leistungen der Alemannia Aachen GmbH ist. In der Saison 2013/2014 spielt die Alemannia
Aachen GmbH in der vierten Liga, so dass zumindest für diese Saison seitens des Fußballvereins
keine kosten¬deckende Leistungsfähigkeit für die Unterhaltung des Aachener Fußballstadions
besteht. Die Alemannia Aachen Stadion GmbH wird daher durch einen Betriebskostenzuschuss der
Stadt Aachen in die Lage versetzt, die anfallenden Kosten zu decken. Es kann daher davon ausgegangen werden kann, dass zumindest bis zur Hälfte des ersten Halbjahres 2014 die Alemannia
Aachen Stadion GmbH ihren laufenden Zahlungsverpflichtungen aus der Unterhaltung des Fußballstadions nachkommen kann.
Ertragslage
Die Gesellschaft erzielt keine Umsatzerlöse, sondern lediglich sonstige betriebliche Erträge sowie
Zinserträge aus der Gewährung einer Ausleihung, die später in eine Forderung umgebucht wurde.
Die Personalaufwendungen bestehen aus dem Gehalt für den Geschäftsführer, den dazugehörigen
Sozialabgaben sowie den Beiträgen zur Berufsgenossenschaft.
In den sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Aufwendungen für Rechtsberatung und Abschlusskosten enthalten.
Das Finanzergebnis beinhaltet die Zinserträge für die Ausleihungen an ein Unternehmen, mit dem
ein Beteiligungsverhältnis besteht, sowie die Zinsaufwendungen, die zur Refinanzierung an den
Gesellschafter zu zahlen sind, sowie weitere kurzfristige Zinsen.
Die außerordentlichen Aufwendungen enthalten neben dem Abwertungsbedarf einer Forderung in
Höhe von 19,065 Mio. EUR und einer Beteiligung in Höhe von 140 TEUR jeweils mangels Werthaltigkeit die Einstellung in die Drohverlustrückstellung nebst Zinsen mit 2,024 Mio. EUR. Die Verpflichtung der Gesellschaft zur Zahlung dieses Betrages zuzüglich weiterer Zinsen ist aufgrund
vertraglicher Vereinbarung vom 31. Mai 2012 im folgenden Geschäftsjahr eingetreten.
Nachtragsbericht
Die Gesellschaft hat sich im laufenden Geschäftsjahr nicht wie geplant entwickelt, da auf der Einnahmenseite die ursprünglichen Zins- und Tilgungsbeiträge nicht von der Darlehensnehmerin bedient werden konnten. Die Gesellschaft ist aktuell in der Lage, die ausstehenden Zahlungsverpflichtungen einzuhalten und wird künftig über die Gewährung von Zahlungszuschüssen des Gesellschafters dazu in der Lage sein.
Risikobericht
Die Geschäftsführung hat es als ihre Aufgabe angesehen, Risiken, die sich auf die Aachener Stadion Beteiligungs GmbH auswirken können, zu identifizieren und angemessen zu steuern. Wesentliche Bestandteile des Risikomanagements sind u. a. der jährliche Wirtschaftsplan (Erfolgs- und
Vermögensplan), und der 5-jährige Finanzplan. Des Weiteren werden Quartalsabschlüsse erstellt
und, sofern vorhanden, Planabweichungen systematisch analysiert und als Grundlage für Steuerungsmechanismen ausgewertet.
173
Beteiligungsbericht 2013 der Stadt Aachen
Neben dem System der internen Kontrollen bestehen Schnittstellen zu verschiedenen Ämtern der
Stadt Aachen (Finanzsteuerung, Beteiligungsverwaltung, Rechnungsprüfungsamt, Rechtsamt), die
wesentliche Aufgaben übernehmen und damit die Kontrollsicherheit erhöhen.
Darüber hinaus besteht aufgrund des Gegenstands des Unternehmens ein relativ überschaubarer
Planungsinhalt.
Wesentliche Risiken, die den Bestand der Aachener Stadion Beteiligungs GmbH gefährden können,
sind derzeit insoweit nicht erkennbar, als dass über den Gesellschafter jederzeit die Zahlungsfähigkeit gewährleistet wird.
Prognosebericht (Fortbestand und zukünftige Entwicklung der Gesellschaft)
Die Entwicklung der Gesellschaft ist im Wesentlichen abhängig von der fußballerischen Entwicklung der Alemannia Aachen sowie von der Zuschussgewährung des Gesellschafters. Es werden
seitens des Darlehensschuldners Verhandlungen über die weitere Zukunft des Stadions angestrebt,
die direkten Einfluss auf den Fortbestand der Gesellschaft und deren Gesellschaftszweck haben
werden.
174