Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
287473.pdf
Größe
80 kB
Erstellt
08.02.18, 12:00
Aktualisiert
19.02.18, 12:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0879/WP17
öffentlich
08.02.2018
AVV
Bericht der euregionalen Koordinierungsstelle für Bus und Bahn
zum aktuellen Sachstand bei Förderprojekten (ETC, Interreg) (AVVBeirat)
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
01.03.2018
Mobilitätsausschuss
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der regionale AVV-Beirat der Stadt Aachen
nimmt die Ausführungen zum aktuellen Sachstand von Förderprojekten der euregionalen
Koordinierungsstelle für Bus und Bahn zur Kenntnis.
Vorlage FB 61/0879/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 09.02.2018
Seite: 1/3
Erläuterungen:
Bericht der euregionalen Koordinierungsstelle für Bus und Bahn zum aktuellen Sachstand bei
Förderprojekten (ETC, Interreg)
Die euregionale Koordinierungsstelle im AVV ist Partner bzw. Konsortialführer in den beiden
folgenden Förderprojekten. Im Folgenden wird der aktuelle Sachstand berichtet.
1)
Interreg V-A „emr connect“ (seit Oktober 2017, Laufzeit 3 Jahre, Konsortialführer)
2)
Horizon 2020-Projekt „European Travellers Club (ETC)“ (seit Mitte 2016, Laufzeit 3 Jahre,
Projektpartner)
Zu 1) Interreg V-A „emr connect“
Wie bereits in der Zweckverbandssitzung vom 23. Juni 2017 berichtet, wurde das Interreg V-A-Projekt
„emr connect“ bewilligt und ist am 1. Oktober 2017 gestartet. In diesem Projekt arbeiten neben dem
AVV, der die Konsortialführerschaft hat, folgende 13 Partner zusammen: Stadt Aachen, ASEAG,
RWTH Aachen University, Provinz Limburg, Parkstad Limburg, Arriva Personenvervoer,
Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, TEC, De Lijn, SNCB, Liége Europe Metropole, Université
de Liège, Universiteit Hasselt.
Für das Projekt wurden Fördergelder in Höhe von rund 4,6 Mio. € bewilligt. Der Anteil der AVV GmbH
beträgt rund 0,9 Mio. Euro (inkl. Personalkosten) bei einer Förderquote von 80 %. Ziel ist die Stärkung
des grenzüberschreitenden ÖV und somit die Erhöhung des Anteils von öffentlichen Verkehrsmitteln
im grenzüberschreitenden Modal Split.
Am 01. Februar 2018 hat die offizielle Kick-Off Veranstaltung stattgefunden, bei der das Projekt auch
der Presse vorgestellt wurde. Das Projekt erarbeitet in 5 Arbeitspaketen Verbesserungen im
grenzüberschreitenden Nahverkehr zu den Themen Tarife und Leistungsangebot (z. B.
Weiterentwicklung grenzüberschreitender Tarife), Digitalisierung im Bereich Ticketing und
Fahrgastinformation (z. B. grenzüberschreitende Verfügbarkeit von Echtzeitdaten), Vernetzung in der
Bildungs- und Wissensregion, Elektrifizierung der Buslinie 44 sowie Vernetzung unterschiedlicher
Verkehrsträger und Stärkung mulitmodaler Angebote.
Momentan arbeitet der AVV zusammen mit den Partnern an den Themen Errichtung der
Schnellladeinfrastruktur am Aachener Hauptbahnhof, Entwicklung eines grenzüberschreitenden
Semestertickets und Weiterentwicklung der Interoperabilität von E-Tickets. Zukünftig geplant sind
weitere Maßnahmen wie z. B. die Errichtung einer Velocity Station in Heerlen, eine Untersuchung zur
multimodalen Anbindung der ländlichen Gegenden in Belgien und die Errichtung eines Euregionalen
Kundenschalters im Aachener Hauptbahnhof.
Vorlage FB 61/0879/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 09.02.2018
Seite: 2/3
Zu 2) Horizon 2020-Projekt „European Travellers Club (ETC)”
Die AVV GmbH ist seit Mitte 2016 als Subpartner für die Erbringung des deutschen Piloten im Projekt
„European Travellers Club (ETC)“ verantwortlich. Das Projektkonsortium wird gebildet durch die
niederländischen Partner Open Ticketing Institute (OTI), Translink Systems (TLS – Betreiber des
niederländischen E-Ticket-Standards OV-Chipkaart), dem luxemburgischen Verkehrsverbund und der
VDV eTicket Service GmbH & Co. KG als Betreiber des deutschen E-Ticket-Standards (VDV-KA).
Dem Konsortium steht insgesamt ein Budget in Höhe von rund 3,5 Mio. Euro zur Verfügung. Auf
deutscher Seite bindet der AVV die ASEAG als grenzüberschreitend operierendes
Verkehrsunternehmen in den deutschen Piloten ein. AVV und ASEAG steht zur Umsetzung des
deutschen Piloten ein Budget in Höhe von rund 590.000 Euro (inkl. Personalkosten) bei einer
Förderquote von 100 % zur Verfügung. Das Projekt verfolgt das Ziel, eine Lösung für den
interoperablen Einsatz von elektronischen Fahrausweisen über nationale Grenzen hinweg zu
entwickeln. Über die grundsätzliche Funktionsweise des Ansatzes wurde bereits in der
Zweckverbandssitzung vom 23. Juni 2017 berichtet.
Seit dem 1. Dezember 2017 läuft ein grenzüberschreitender Pilotversuch im Rahmen des ETCProjektes, der die Nutzung der grenzüberschreitenden Linien 44 (Aachen – Heerlen), 350 (Aachen –
Maastricht) sowie aller ASEAG-Busse im Stadtgebiet Aachen umfasst. Während dieser Pilotphase
wird das System von den Pilotnutzern unter Alltagsbedingungen getestet. Diese können mit technisch
erweiterten Chipkarten sowohl im binnenländischen als auch im grenzüberschreitenden ÖV reisen.
Dies bedeutet, dass ein deutscher Fahrgast seine deutsche Chipkarte auch im niederländischen ÖV
(zunächst begrenzt auf Pilotlinien) einfach und unkompliziert nutzen kann. Im Anschluss daran wird
der Fahrgast über sein heimisches Verkehrsunternehmen für die Fahrten im Nachbarland
abgerechnet.
Am 15. Februar 2018 hat ein Pressetermin zur Vorstellung des Projektes unter anderem unter
Beteiligung von Herrn Hendrik Wüst (Minister für Verkehr des Landes NRW) und Herrn Hubertus
Mackus (Gedeputeerde Landbouw, Natuur, Infra, Rail en Monumenten der niederländischen Provinz
Limburg) in Aachen stattgefunden. Im Rahmen dieses Termins konnte erfreulicherweise auch über die
bisher gesammelten positiven Ergebnisse berichtet werden. So konnten für den Piloten bislang ca.
400 Testkunden gewonnen werden, die alleine im ersten Monat ca. 2000 Transaktionen mit den
Chipkarten ausgelöst haben. Während dieses Termins wurde seitens des deutschen Standardhalters
VDV-eTS nochmals das Ziel bekräftigt, die Technologie in den deutschen E-Ticket-Standard zu
integrieren, sodass die Lösung bundesweit zum Einsatz kommen kann.
Der Pilot läuft noch bis zum 31. März 2018 und wird anschließend evaluiert. Im Zuge der
Folgeaktivitäten ist geplant, den Ansatz auf den grenzüberschreitenden SPNV – insbesondere den im
Dezember 2018 startenden RE18 (Aachen – Maastricht) auszuweiten.
Vorlage FB 61/0879/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 09.02.2018
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