Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
277524.pdf
Größe
358 kB
Erstellt
16.11.17, 12:00
Aktualisiert
22.11.17, 07:14
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Dezernat I
Beteiligte Dienststelle/n:
Dez. I/0005/WP17
öffentlich
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
16.11.2017
"Diesel-Gipfel": Anträge auf Bundesförderung von Maßnahmen zur
Reduzierung der NO2-Belastung
hier: Tagesordnungsantrag der GRÜNE-Fraktion vom 06.11.2017
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
22.11.2017
Rat der Stadt Aachen
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Rat der Stadt nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.
Philipp
Oberbürgermeister
Vorlage Dez. I/0005/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 16.11.2017
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Erläuterungen:
Mit Blick auf notwendige und angemahnte Verbesserungen des Gesundheitsschutzes, gleichzeitig
aber auch als Baustein zur Gestaltung einer nachhaltigen und zukunftsweisenden Mobilitätsstrategie,
plant die Stadt Aachen, mit einem breit angelegten Maßnahmenpaket die Einhaltung der EUGrenzwerte für NO2 bis zum Jahr 2020 zu gewährleisten. Dazu wurden Maßnahmen und Projekte
entwickelt, die aus dem Fonds „Nachhaltige Mobilität in der Stadt“ gefördert werden sollen. Sie
korrespondieren mit dem Maßnahmenkonzept des Luftreinhalteplans 2015 sowie dem Prozess zur
Aufstellung des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) und verstehen sich als kraftvolle Ergänzung,
Unterstützung und Fortentwicklung dieser Aktivitäten. Zunächst wurde am 30. September 2017 eine
erste Projektskizze mit dem Titel „Aachener Aktionsplan Mobilität neu denken“ eingereicht, die Ende
Oktober vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) als förderwürdig
eingestuft wurde. Im nächsten Schritt wird bis 24. November 2017 ein Projektantrag gestellt, der die
Erstellung eines Masterplans - „Green City Plan“ - vorsieht, in dem die einzelnen Maßnahmen
ausgearbeitet werden. Eine Entscheidung über die Förderung der Maßnahmen selbst wird erst auf
Basis des Masterplans erfolgen, der bis zum 31. Juli 2018 fertiggestellt wird.
Der sich in Vorbereitung befindliche Förderantrag gliedert sich in die Themen Digitalisierung des
Verkehrssystems / Vernetzung im ÖPNV, Radverkehr, Elektrifizierung des Verkehrs, Urbane Logistik
sowie Mobilitätsmanagement/Umsteigerkampagne.
Im Themenfeld Digitalisierung des Verkehrssystems ist vorgesehen, einen universell ausbau- und
einsetzbaren Kleinbus, der für den Personennahverkehr ausgerüstet ist, im praktischen Einsatz auf
der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Markt zu testen („Marktliner“). Darüber hinaus soll
insbesondere auf hochbelasteten Innenstadtstraßen die verkehrstechnische Infrastruktur auf
zukünftige Anforderungen des autonomen Fahrens ausgebaut werden. Das beinhaltet notwendige
Erfassungseinrichtungen an den Knotenpunkten wie auch die Aufrüstung bestehender Steuergeräte
und Rechnereinheiten. Die dann mögliche Datenerfassung soll gleichzeitig eine Optimierung der
Verkehrskoordinierung erlauben.
Darüber hinaus sieht der Fördergeber den Aufbau „smarter Mobilitätspunkte“ vor, darunter fallen auch
weitere Pedelec-Verleih-Stationen. Durch die Topographie Aachens wird nicht nur der Steigerung des
Fahrradverkehrs, sondern auch einer Intensivierung von Pedelec-Fahrten eine große Bedeutung
beigemessen, um Autoverkehr in größerem Umfang zu ersetzen.
Auch im Bereich des Radverkehrs liegt dem Fördergeber daran, pendlerorientiert Radwegenetze
weiter auszubauen und Verknüpfungspunkte mit dem ÖPNV zu schaffen. Vorgesehen ist,
Sanierungsarbeiten auf Radwegen auf einer Länge von insgesamt 18 Kilometer prioritär umzusetzen,
den weiteren Ausbau des Radvorrangnetzes voranzutreiben und durch Umbaumaßnahmen im
Hauptverkehrsstraßennetz auf weiteren fünf Kilometern die Bedingungen für Radfahrer zu verbessern.
Im Arbeitspaket „Elektrifizierung des Verkehrs“ ist die Beschaffung von weiteren 13 Elektrobussen und
die Errichtung von Ladeinfrastruktur am Betriebshof der ASEAG für 100 Fahrzeuge vorgesehen.
Darüber hinaus sollen bis zu 90 vorhandene, jüngere Dieselbusse (Euro 5) mit SCRT-Filtersystemen
Vorlage Dez. I/0005/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 16.11.2017
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nachgerüstet werden, um die Stickstoff-Emissionen der Fahrzeuge deutlich zu senken. In den
Aachener Parkhäusern soll Ladeinfrastruktur errichtet werden, um möglichst alle auf dem Markt
befindlichen Elektro-Pkw laden zu können, zusätzlich zur Installation von Lademanagementsystemen.
Die Abrechnung könnte an den Parkvorgang gekoppelt werden, um die Verfügbarkeit für möglichst
viele Kunden zu sichern. Auch im öffentlichen Straßenraum sollen 25 neue Ladesäulen entstehen,
davon fünf Schnelladestationen.
Im Bereich „Urbane Logistik“ verfolgt der Fördergeber die Intention, Anreize zur Nutzung
umweltfreundlicher Lieferfahrzeuge zu schaffen und verkehrsreduzierende Konzepte zu entwickeln.
Im Masterplan sollen Maßnahmen ausgearbeitet werden, die die weiteren Förderanträge unterstützen
und ergänzen.
Schließlich werden im Arbeitspaket Mobilitätsmanagement/Umsteigerkampagne in Anlehnung an
erfolgreiche Projekte wie „Maastricht bereikbaar“ und „Slim naar Antwerpen“ umfangreiche
Anreizmechanismen geschaffen, um den Mobilitätsbedarf von privaten Unternehmen und dem ihrer
Beschäftigten umzustellen. Neben der Schaffung der technischen Voraussetzungen zur
Elektrifizierung des Auto- und Lieferverkehrs dieser Unternehmen (Ladeinfrastruktur, Nutzung von
CarPools, etc.) sind umfangreiche weiche Maßnahmen geplant, die zu einer nachhaltigen
Veränderung des Mobilitätsverhaltens ihrer Beschäftigten führen – dies erfolgt mit Unterstützung
digitaler Technologien.
Für die Erstellung des Masterplans werden rund 200.000 Euro benötigt, die zu 100 Prozent gefördert
werden.
Anlage/n:
Tagesordnungsantrag der GRÜNE-Fraktion vom 06.11.2017
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