Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
276762.pdf
Größe
82 kB
Erstellt
13.11.17, 12:00
Aktualisiert
20.11.17, 17:46
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft und Europa /
AG Charlemagne
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0816/WP17
öffentlich
13.11.2017
Grenzüberschreitender elektromobiler ÖPNV mit dem
CharlemagnEbus
Beratungsfolge:
Datum
Gremium
Zuständigkeit
29.11.2017
Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt den Bericht zum CharlemagnEbus zur
Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, über den weiteren Verlauf zu informieren.
Vorlage FB 61/0816/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.11.2017
Seite: 1/3
Grenzüberschreitender elektromobiler ÖPNV mit dem CharlemagnEbus
Anlass
Die Charlemagne Grenzregion ist eine Kooperation der grenzanliegenden Kommunen Parkstad
Limburg, Heerlen, Vaals, Stadt Aachen, Städteregion Aachen und der Deutschsprachigen
Gemeinschaft Belgiens. Die Initiative wurde 2009 durch die jeweiligen Hauptverwaltungsbeamten
gegründet mit dem Ziel der Stärkung eines gemeinsamen grenzüberschreitenden Wirtschaftsraums.
Hauptthemenfelder sind die Bereiche Arbeit, Wirtschaft und Infrastruktur.
Gerade im Bereich der Infrastruktur gibt es grenzüberschreitend große Herausforderungen. Bereits
2013 ist dieses Thema vor dem Hintergrund der elektromobilen Entwicklung in den drei
Nachbarstaaten im Vorstand der Charlemagne Grenzregion behandelt worden. Vorderstes Ziel ist es,
eine Entwicklung im Bereich des e-mobilen ÖPNV zu verhindern, die sich nachteilig auf die
Grenzüberschreitung auswirken könnte. Aufgrund dessen ist eine Machbarkeitsstudie in Auftrag
gegeben worden, deren Ergebnisse am 03.12.2015 im Mobilitätsausschuss vorgestellt wurden. Im
Rahmen dieser durch die Kooperation finanzierten Studie wurde untersucht, welche
grenzüberschreitenden Buslinien kurzfristig auf elektromobile Antriebe umgestellt werden können. Die
Studie kam seinerzeit zu dem Ergebnis, dass u.a. die Linie 44 zwischen Heerlen und Aachen für eine
Umstellung auf Elektroantriebe geeignet ist. Die Linie 44 wird gemeinsam von ASEAG und seit
Dezember 2016 von dem niederländischen Konzessionär Arriva betrieben. In der Diskussion der
Vorlage im MoA wurde seinerzeit schon dargestellt, dass eine Förderung im Rahmen des INTERREG
Projektes ‘EMR-Connect‘ angestrebt wird.
Die Stadt Aachen wird durch das Land NRW als Modellstadt für emissionsfreie Mobilität gefördert. Ein
Ziel ist unter anderem, die drohenden Dieselfahrverbote in der Innenstadt durch die weitere Förderung
der Elektromobilität zu verhindern. In Arbeit ist die Strategie Elektromobilität im Rahmen der
Verkehrsentwicklungsplanung, die Implementierung multimodaler Mobilitätsangebote, der Ausbau der
Ladeinfrastruktur, die Elektrifizierung des ÖPNV und die Umstellung der Dienstmobilität der
Verwaltungsmitarbeitenden auf Elektro-Fahrzeuge, den ÖPNV und Pedelecs (Projekt
‘Flottenmanagement‘).
Mit dem Beschluss für die Anschaffung von 15 Elektrobussen bei der ASEAG hat die Stadt Aachen im
Jahr 2016 einen richtungsweisenden Schritt hin zu einem elektromobilen und emissionsfreien ÖPNV
getan. Mit dem Projekt CharlemagnEbus soll nun elektromobiler ÖPNV auch auf
grenzüberschreitenden Linien geschaffen werden. Gleichzeitig wird mit der Elektrifizierung der Linie
44, die mit ihrer Führung über den Hauptbahnhof, Elisenbrunnen, Bushof, Driescher Gässchen,
Ponttor auch eine innerstädtische Linie darstellt, eine zusätzliche Emissionsentlastung des
städtischen Innenraums gewonnen.
Zwischenzeitlich haben zahlreiche Termine zwischen Stadt Aachen, AG Charlemagne Grenzregion,
ASEAG, AVV und Arriva stattgefunden, in denen die Grundlagen für eine Projektumsetzung
abgestimmt wurden. Zudem steht eine Genehmigung des Förderprojektes ‘EMR-Connect‘ kurz bevor,
über das die Ladeinfrastruktur für den CharlemagnEbus gefördert werden kann.
Vorlage FB 61/0816/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.11.2017
Seite: 2/3
Förderprojekt ‘EMR-Connect‘
Auf Initiative der euregionalen Koordinierungsstelle zum ÖPNV, die beim AVV angesiedelt ist, wurde
2016 ein Projektantrag im Interreg V-A Programm der Euregio Maas-Rhein für das Projekt “EMRConnect“ gestellt. Bereits in der Vorbereitungsphase war die AG Charlemagne Grenzregion in die
Konzeption mit eingebunden. Das Ergebnis der Studie hat den Bedarf der Einrichtung der
Ladeinfrastruktur für den grenzüberschreitenden Busverkehr und die notwendige Abstimmung mit den
Verkehrsbetrieben bestätigt und verdeutlicht. Das eigentliche Projektkonsortium besteht aus 12
Projektpartnern: AVV GmbH, Stadt Aachen, ASEAG, RWTH Aachen University, Provinz Limburg,
Parkstad Limburg, Arriva Personenvervoer, Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, TEC, De Lijn,
SNCB, Liège Europe Metropole, Université de Liège, Universiteit Hasselt.
Für das Projekt stehen insgesamt Fördermittel in Höhe von 4,6 Mio. € bei einer Förderquote von 80 %
zur Verfügung. Die Stadt hat insgesamt ein förderfähiges Budget von rd. 685.000 € (inkl.
Personalkosten), das vor allem im Arbeitspaket ‘Lademöglichkeiten für grenzüberschreitend
verkehrende Elektrobuslinien‘ vorgesehen ist. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.
CharlemagnEbus
Die Linie 44 wird zwischen Heerlen Station und Hauptbahnhof Aachen mit je zwei Bussen gemeinsam
von ASEAG und Arriva betrieben. Bei einem Halbstundentakt sind derzeit vier 12 Meter lange
Dieselbusse im Einsatz. Das Verkehrsunternehmen Arriva, das sich der Provinz Limburg gegenüber
vertraglich verpflichtet, bis 2026 den gesamten Busverkehr innerhalb Limburgs emissionsfrei zu
betreiben, plant, auch auf der Linie 44 zukünftig Elektrobusse einzusetzen, deren Nachladekonzept
sich jedoch von den ASEAG Elektrobussen unterscheidet. Während die ASEAG Elektrobusse mit
relativ großen Energiespeichern ohne Nachladung im Betrieb nur nachts im Depot nachgeladen
werden müssen, sind für die Elektrobusse von Arriva an den Endhaltestellen innerhalb der
Wendezeiten Ladevorgänge notwendig.
Damit zukünftig die grenzüberschreitende Mobilität gesichert ist, bedarf es in Aachen und Heerlen
einer Ladeinfrastruktur an den Endhaltestellen. Auf diese Situation hat die AG Charlemagne
Grenzregion bereits frühzeitig mit ihrer Studie hingewiesen.
Koordiniert durch die AG und in enger Kooperation mit den Verkehrsunternehmen, FB 61 und dem
AVV sind die unterschiedlichen Ansprüche und Bedarfe bezüglich der technischen, räumlichen und
logistischen Umsetzbarkeit geprüft worden.
Der Mobilitätsauschuss hat sich mittlerweile für eine weitere und konkretere Prüfung des Standortes
für die Ladeinfrastruktur ausgesprochen.
Vorlage FB 61/0816/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 13.11.2017
Seite: 3/3