Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
256738.pdf
Größe
90 kB
Erstellt
05.05.17, 12:00
Aktualisiert
21.05.17, 20:10
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0698/WP17
öffentlich
05.05.2017
AVV
Sachstand Einführung elektronisches Fahrgeldmanagement (EFM)
/ Digitale Entwicklung im AVV (AVV-Beirat)
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
01.06.2017
MA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der regionale AVV-Beirat der Stadt Aachen
nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.
Vorlage FB 61/0698/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 08.05.2017
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Erläuterungen:
Sachstand Einführung elektronisches Fahrgeldmanagement (EFM) / Digitale Entwicklung im
AVV
Mit ihrer Strategie zur Digitalen Mobilität verfolgt die AVV GmbH das Ziel, Zugangshemmnisse zum
ÖPNV in den Bereichen Information, Tarif und Vertrieb weiter abzubauen, die Mobilitätsangebote des
Umweltverbundes stärker zu vernetzen und somit den Zugang zu den Mobilitätsangeboten im AVV
und darüber hinaus in NRW sowie grenzüberschreitend in der Euregio Maas-Rhein zu erleichtern.
Hierzu finden derzeit verstärkt Aktivitäten in den Feldern
Elektronisches Fahrgeldmanagement (EFM),
Schaffung einer zentralen, verbundweiteinheitlichen Vertriebsplattform
Kommunikation und Fahrgastinformation
statt.
Die Aktivitäten in den Feldern bilden im Ergebnis die Basis für einen Mobilitätsverbund, in dem der
Nutzer Informationen und Buchungen auf einer zentralen Plattform einholen bzw. tätigen kann und
einen einheitlichen Zugang zu Mobilitätsdienstleistungen erhält. Zum aktuellen Sachstand der
Aktivitäten in den vorgenannten Feldern wird nachfolgend berichtet:
Elektronisches Fahrgeldmanagementsystem
Das Vorhaben zum Aufbau eines EFM-Systems im Gebiet des AVV befindet sich im zeitlichen
Rahmen. Nach derzeitigem Planungsstand wird beabsichtigt, ab Juli 2017 erste Tarifprodukte auf
Chipkarten im AVV auszugeben, deren Gültigkeit ab August 2017 beginnt. Zunächst werden
Schülerkarten, SemesterTickets, Job-Tickets und Abonnements für Jedermann auf Chipkarte
ausgegeben. Somit ist ein erster, maßgeblicher Schritt bei der Einführung des EFM erreicht.
Damit zukünftig auch Fahrgäste des Gelegenheitsverkehrs mit elektronischen Fahrausweisen
ausgestattet werden können, befindet sich die Verbundgesellschaft und die Verkehrsunternehmen
derzeitig in der Erstellung eines zweiten Förderantrags. Dieser wird voraussichtlich noch in der ersten
Jahreshälfte 2017 an den Zweckerband Nahverkehr Rheinland gestellt. Die in der Förderanmeldung
2014 angemeldeten Gesamtausgaben, für diese Ausbaustufe, betragen derzeit ca. 4,5 Mio. €. Hiermit
soll im Wesentlichen die Ausstattung der Kunden-Center und Vorverkaufsstellen, die Beschaffung
neuer Fahrausweisautomaten und der Aufbau einer zentralen, verbundweiteinheitlichen
Vertriebsplattform im AVV gefördert werden.
Verbundweiteinheitliche Vertriebsplattform
Die Konzeption der Vertriebsplattform wurde von der Verbundgesellschaft erarbeitet und mit den
Verkehrsunternehmen im Rahmen eines Strategieworkshops Ende 2016 abgestimmt und
beschlossen. Ziel dieser Plattform ist es, einen barrierefreien Einstieg für die Fahrgäste zu schaffen,
damit der gewünschte Fahrausweis bequem online auf dem Smartphone oder PC direkt aus der
Fahrplaninformation bezogen werden kann. Darüber hinaus sollen durch eine zentrale Plattform die
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Ausdruck vom: 08.05.2017
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Kosten für den Infrastrukturbedarf gemindert und neue vertriebliche Möglichkeiten durch einen SingleAccount und Self-Services (Prozessoptimierung) geschaffen werden. Auch können neue Potentiale
durch die Einbindung ÖPNV-fremder Leistungen (z. B. multi- und intermodaler Mobilitätsanbieter)
generiert werden.
Die Vorbereitung der EU-weiten Ausschreibung für die Vertriebsplattform wird durch die
Verbundgesellschaft koordiniert. Die Ausschreibung soll ebenfalls noch in der ersten Jahreshälfte
veröffentlicht werden, sodass eine Einführung in der ersten Jahreshälfte 2019 möglich ist.
Um bei der Umsetzung des EFM im AVV auch alle Belange des Datenschutzes zu berücksichtigen,
finden derzeit in regelmäßigen Abständen Abstimmungsgespräche zwischen den
Datenschutzbeauftragten der Verkehrsunternehmen statt. Ziel ist ein gemeinsamer
Datenschutzleitfaden für die Einführung des EFM im AVV, welcher auf Basis des VDV Standards und
der Abstimmung mit dem Landesdatenschutzbeauftragten NRW basiert.
Kommunikation und Fahrgastinformation
Um die Ziele der Digitalisierungsstrategie im Bereich Fahrgastinformation umsetzen zu können, erfolgt
derzeit der Ersatz des bisherigen elektronischen Fahrgastinformationssystems im AVV. Das
zukünftige System basiert auf dem Produkt System HAFAS, aufbauend auf den Ergebnissen und
Erkenntnissen des Projektes „CIVITAS DYN@MO“ (vgl. TOP 5), und bietet eine zukunftssichere Basis
für weitere Ausbauschritte. Derzeit werden die Oberflächengestaltung der Webseite, die
Vervollständigung der Tarifmodule, sowie die Anbindung von Fremdapplikationen (z. B. Pendlerportal,
Handyticket) umgesetzt. Die Inbetriebnahme des neuen AVV-Fahrplanauskunftssystems ist für das 3.
Quartal 2017 vorgesehen, die Abschaltung des Altsystems „Busspur“ wird spätestens zum
Fahrplanwechsel im Dezember 2017 erfolgen.
Das neue System bietet u. a. ein ÖPNV-Echtzeitrouting auf Grundlage der dynamischen Daten der
AVV-Unternehmen, multi- und intermodale Verbindungsauskünfte (z. B. Bus&Bahn, Park&Ride,
Bike&Ride, ÖV+Carsharing) sowie die Möglichkeit der Integration von Mobilitätsdienstleistern (z. B.
Carsharing, Bikesharing) des Mobilitätsverbundes.
In weiteren Ausbauschritten (2017 - 2019) sind ein Relaunch und eine Erweiterung der mobilen
Auskunft (App AVVconnect), die Integration der Fahrgastinformation mit der verbundeinheitlichen
Vertriebsplattform zum Erwerb von Fahrscheinen, die Bereitstellung eines OnlineTarifberatungsmoduls für individuelle Reiseprofile / Reisebedürfnisse, die Bereitstellung von
individualisierten Informationen (z. B. individualisierte Benachrichtigungen bei
Störungen/Verspätungen, ÖV-Reiseassistenz ähnlich wie eine Auto-Navigation), sowie die
Realisierung von Verbindungsauskünften für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste (Barrierefreiheit)
vorgesehen.
Im Rahmen seiner Open-Data-Strategie stellt die AVV GmbH seit kurzem interessierten Dritten
sowohl den Fahrplanbestand der AVV-Verbundunternehmen als auch eine Schnittstelle zum AVV-
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Fahrgastinformationssystem zur Verfügung, um die weitere Verbreitung der ÖPNV-Informationen
sowie die Entwicklung neuer, innovativer Mobilitätsservices durch Dritte zu fördern.
Über den weiteren Fortgang der Aktivitäten zur Digitalen Entwicklung im AVV wird zu gegebener Zeit
berichtet.
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