Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
256744.pdf
Größe
92 kB
Erstellt
05.05.17, 12:00
Aktualisiert
21.05.17, 20:07
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0695/WP17
öffentlich
05.05.2017
AVV
Bericht der euregionalen Koordinierungsstelle für Bus und Bahn
zum aktuellen Sachstand bei Förderprojekten (AVV-Beirat)
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
01.06.2017
MA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der regionale AVV-Beirat der Stadt Aachen
nimmt die Ausführungen zum aktuellen Sachstand bei Förderprojekten der euregionalen
Koordinierungsstelle für Bus und Bahn zur Kenntnis.
Vorlage FB 61/0695/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 08.05.2017
Seite: 1/4
Erläuterungen:
Bericht der euregionalen Koordinierungsstelle für Bus und Bahn zum aktuellen Sachstand bei
Förderprojekten
Die euregionale Koordinierungsstelle im AVV hat sich in der jüngeren Vergangenheit an
unterschiedlichen Projektanträgen beteiligt und nun ein wichtiges Projekt für den
grenzüberschreitenden ÖV in der Euregio Maas-Rhein proaktiv als Konsortialführer initiiert („EMR
Connect“). Darüber hinaus war der AVV als Teil des Projektkonsortiums von „Mobility as a Service
(MaaS4EU)“ erfolgreich bei der Akquisition eines neuen Projektes des Horizon 2020
Förderprogramms der Europäischen Union:
1)
Interreg VA „EMR Connect“ (rückwirkend ab Januar 2017, Laufzeit 3 Jahre)
2)
Horizon 2020 „Mobility as a Service (MaaS4EU)” (ab Juni 2017, Laufzeit 3 Jahre)
Bereits seit Mitte 2016 ist der AVV Teil des europäischen Forschungs- und Entwicklungsprojektes
„European Travellers Club (ETC)“:
3)
Horizon 2020 „European Travellers Club (ETC)“ (seit Mitte 2016, Laufzeit 3 Jahre)
Zu 1)
Interreg VA „EMR Connect“
Die euregionale Koordinierungsstelle des AVV hat sich seit Anfang des Jahres 2016 intensiv um die
Zusammenstellung eines Konsortiums für einen Projektantrag im Interreg VA Programm bemüht. Aus
verwaltungstechnischen Gründen beim Fördermittelgeber hat sich die Bearbeitung des von der AVV
GmbH eingereichten Projektantrags mehrmals verzögert. Die Bemühungen wurden nun durch die
Genehmigung des Projektes „EMR Connect“ belohnt. Es konnte ein Konsortium bestehend aus 14
Projektpartnern zusammengestellt werden, das folgende Partner umfasst: AVV GmbH, Stadt Aachen,
ASEAG, RWTH Aachen University, Provinz Limburg, Parkstad Limburg, Arriva Personenvervoer,
Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, TEC, De Lijn, SNCB, Liége Europe Metropole, Université
de Liège, Universiteit Hasselt.
Im Projekt „EMR Connect“ arbeiten unter Federführung der euregionalen Koordinierungsstelle beim
Aachener Verkehrsverbund die Partner an Maßnahmen zur Verbesserung des grenzüberschreitenden
ÖV, für die ein Gesamtvolumen in Höhe von rund 4,6 Mio. Euro beantragt wurde. Der Anteil der AVV
GmbH beträgt rund 0,9 Mio. Euro (inkl. Personalkosten) bei einer Förderquote von 80 %. Das
Projektkonsortium beschäftigt sich mit einer großen Bandbreite an Themen aus dem euregionalen
ÖV:
-
Verbesserungen in den Bereichen „Tarife“ und „Ticketing“, insbesondere im Bereich des
grenzüberschreitenden E-Ticketings
-
Hinwirkung auf die Schaffung der infrastrukturellen Voraussetzungen für die Elektrifizierung von
grenzüberschreitenden Buslinien (Ladestationen)
Vorlage FB 61/0695/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 08.05.2017
Seite: 2/4
-
Integration von grenzüberschreitenden multimodalen Informationen in das
Fahrgastinformationssystem des AVV (u. a. Echtzeitdaten)
-
Untersuchungen zu Verbesserungen im grenzüberschreitenden Leistungsangebot
-
Untersuchungen zur multimodalen Anbindung an den grenzüberschreitenden ÖV
-
Vernetzung in der Bildungs- und Wissensregion EMR durch Zusammenarbeit dreier EMRUniversitäten bei der Organisation grenzüberschreitender Workshops zu ÖV-Themen und
projektbegleitenden Untersuchungen.
Inzwischen wurde das Projekt „EMR Connect“ genehmigt, die AVV GmbH erwartet den
Förderbescheid in den nächsten Wochen. Nach Erhalt des Förderbescheids wird der offizielle
Projektstart schnellstmöglich erfolgen. Ausgegangen wird derzeit von einem Start Mitte des Jahres
2017.
Zu 2)
Horizon 2020 „Mobility as a Service (MaaS4EU)”
Die euregionale Koordinierungsstelle beim AVV hat als Teil eines europäischen Projektkonsortiums
einen Projektantrag für den Förderaufruf „Mobility as a Service (MaaS4EU)“ des Forschungs- und
Entwicklungsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union eingereicht. Das Konsortium umfasst
Partner aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Großbritannien, Italien, Finnland, Griechenland
und Ungarn.
Diese Partner bilden das Konsortium für das Projekt „Mobility as a Service (MaaS4EU)“, das nach
Durchlaufen eines zweistufigen Antragsverfahrens Anfang 2017 den Zuschlag zur Durchführung des
europäisch geförderten Forschungs- und Entwicklungsprojektes erhalten hat. Während in „EMR
Connect“ die Implementierung vorhandener Lösungen verfolgt, arbeitet das Projektkonsortium im
Rahmen dieses Forschungsprojektes an der Entwicklung einer integrierten Fahrgastinformations- und
Ticketingplattform, die grenzüberschreitende genauso wie multimodale Verkehrsangebote (u. a.
Mitfahrgelegenheiten im grenzüberschreitenden Kontext) berücksichtigen soll. Hierzu steht der AVV
GmbH ein Budget in Höhe von rund 160.000 Euro (inkl. Personalkosten) bei einer Förderquote in
Höhe von 100 % zur Verfügung.
Zu 3)
Horizon 2020 „European Travellers Club (ETC)”
Die AVV GmbH ist seit Mitte 2016 als Subpartner für die Erbringung des deutschen Piloten im ETCProjekt verantwortlich. Das Projektkonsortium wird gebildet durch die niederländischen Partner Open
Ticketing Institute (OTI), Translink Systems (TLS) (Betreiber des niederländischen E-Ticket-Standards
OV-Chipkaart), UL, dem luxemburgischen Verkehrsverbund und der VDV eTicket Service GmbH &
Co. KG als Betreiber des deutschen E-Ticket-Standards (VDV-KA). Dem Konsortium steht insgesamt
ein Budget in Höhe von rund 3,5 Mio. Euro zur Verfügung. Auf deutscher Seite bindet die AVV GmbH
die ASEAG als grenzüberschreitend operierendes Verkehrsunternehmen in den deutschen Piloten
ein. AVV GmbH und ASEAG steht zur Umsetzung des deutschen Piloten ein Budget in Höhe von
rund 590.000 Euro (inkl. Personalkosten) bei einer Förderquote von 100 % zur Verfügung. Das Projekt
verfolgt das Ziel, eine Lösung für den interoperablen Einsatz von elektronischen Fahrausweisen über
nationale Grenzen hinweg zu entwickeln.
Vorlage FB 61/0695/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 08.05.2017
Seite: 3/4
Der gemeinsame Projektzeitplan sieht für den Zeitraum Herbst 2017 bis Frühling 2018 die
Durchführung eines Pilotversuchs vor. Dieser Pilot wird auf deutscher Seite im Stadtgebiet Aachen
sowie auf der grenzüberschreitenden Linie 44 und auf niederländischer Seite im Gebiet der Provinz
Limburg umgesetzt. Während dieser Pilotphase werden „Friendly User“mit speziellen Chipkarten
ausgestattet und sollen diese sowohl im binnenländischen als auch im grenzüberschreitenden ÖV
testen. Die Chipkarten funktionieren ähnlich dem aus dem Mobilfunk bekannten „Roaming“-Prinzip.
Dies bedeutet, dass mit dieser Chipkarte ÖV-Fahrten im Ausland getätigt werden und über das
heimische Verkehrsunternehmen (z. B. ASEAG) im Nachgang abgerechnet werden können. Konkret
bedeutet dies, dass deutsche Fahrgäste den niederländischen ÖV mit dem Dort üblichen CheckIn/Check-Out nutzen können. Niederländische Fahrgäste können über die mandantenfähige
Onlinevertriebsplattform das gesamte dort angebotene deutsche Fahrkartensortiment erwerben und
mit ihrer vorhandenen niederländischen Chipkarte auf deutscher Seite nutzen. Hierdurch wird der
Zugang zu fremden ÖV-Systemen deutlich erleichtert. Nachhaltiges Ziel ist es, dass der ÖV auch
grenzüberschreitend mit nur einem heimischen Nutzermedium (bspw. Chipkarte) einfach und
unkompliziert genutzt werden kann.
Vorlage FB 61/0695/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 08.05.2017
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