Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
249065.pdf
Größe
133 kB
Erstellt
22.02.17, 12:00
Aktualisiert
22.05.17, 08:03
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 45/0338/WP17
öffentlich
22.02.2017
FB45/310.030.00
1. Evaluation der Schulsozialarbeit der Stadt Aachen
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
14.03.2017
14.03.2017
KJA
SchA
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
1. Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur
Kenntnis.
2. Der Schulausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zustimmend zur Kenntnis.
In Vertretung
Schwier
Beigeordnete
Vorlage FB 45/0338/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 05.04.2017
Seite: 1/8
finanzielle Auswirkungen
Sachstandsbericht - keine finanziellen Auswirkungen.
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
- Verschlechterung
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Vorlage FB 45/0338/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 05.04.2017
Seite: 2/8
Erläuterungen:
1. Ausgangslage
Die Reflexion und Evaluation ist Bestandteil der Konzeption der Schulsozialarbeit der Stadt Aachen,
die am 08.05.2012 im Kinder- und Jugendausschuss und am 10.05.2012 im Schulausschuss nach
ausführlicher Beratung beschlossen wurde.
Wesentliche Instrumente sind die standardisierte Form der Statistik sowie die jährlich stattfindenden
Abstimmungsgespräche zwischen den Schulleitungen, der Vertreterin des Fachamtes und den
jeweiligen Schulsozialarbeiter/innen.
Neben diesen seit 2012 angewendeten Methoden wurde im Sommer 2016 erstmals eine breit
angelegte Befragung durchgeführt. Dies geschah auf Grundlage des im KJA am 23.06.2015
empfohlenen und am 24.06.2015 verabschiedeten Kinder- und Jugendförderplan der Stadt Aachen
2015-2020. Die Handlungsziele lauten:
Kinder und Jugendliche können sich am Lebensort Schule jederzeit mit ihren individuellen
Anliegen an Schulsozialarbeiter/innen wenden. Dabei erfahren sie professionelle Zuwendung,
Wertschätzung und Unterstützung.
Kinder und Jugendliche erhalten in Streit- und Konfliktsituationen und in Fällen von
(Cyber)Mobbing Unterstützung. Lösungen werden gemeinsam entwickelt und umgesetzt.
Kinder, Jugendliche und ihre Sorgeberechtigten erhalten bei Bedarf Zugang zu finanzieller
Unterstützung zur Ermöglichung von Bildung und Teilhabe (BuT).
2. Vorgehensweise bei der Befragung
Die Befragung richtete sich an Kinder und Jugendliche sowie deren Lehr- und Fachkräfte in der
Primar- und Sekundarstufe I der Schulen mit kommunaler Schulsozialarbeit.
Die Fragebögen wurden im Fachbereich Kinder, Jugend und Schule (FB 45) unter Beteiligung der
kommunalen Schulsozialarbeiter/innen entwickelt und zunächst als Musterexemplare mit einem
Begleitschreiben an die Schulleitungen gesendet, verbunden mit der Bitte, die Evaluation zu
unterstützen und an der Befragung teilzunehmen. Sodann erfolgte die Versendung der Fragebögen in
entsprechender Stückzahl.
Die Befragung der Kinder und Jugendlichen fand in der Regel im Klassenverband mit Unterstützung
der Klassenlehrer/innen oder anderer pädagogischer Fachkräfte statt.
Der Befragungszeitraum fiel ans Schuljahresende, um den Unterrichtsausfall innerhalb der
benotungsrelevanten Schulzeit zu vermeiden, geriet somit jedoch in eine Phase spezieller Aufgaben
und Ereignisse in den Schulen.
Die Rücksendung der ausgefüllten Bögen erfolgte im Zeitraum Juli bis September 2016.
Für die Entwicklung und Auswertung der Fragebögen wurde das EDV-Programm grafstat4 genutzt.
Die Rückläufe wurden zunächst schulweise erfasst, ausgewertet und den jeweiligen Schulsozialarbeiter/innen und Schulleitungen ausgehändigt und bildeten für das Schuljahr 2016/2017 die Basis
für die Abstimmungsgespräche zwischen Schulleitung, Schulsozialarbeiter/in und Teamleitung.
Anschließend erfolgte die Zusammenführung aller Datensätze, deren Ergebnisse nun vorliegen und
für die weitere Qualitätsentwicklung der Schulsozialarbeit in der Stadt Aachen genutzt werden.
Vorlage FB 45/0338/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 05.04.2017
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3. Beteiligung und Rücklauf
An der Befragung beteiligten sich 31 Schulen, die einen Rücklauf von über 6.000 Fragebögen
erzielten:
3.1 Primarstufe
Die Fragebögen wurden an 23 Schulen im Primarbereich (22 Grundschulen, eine Förderschule)
versendet, die sich ausnahmslos an der Befragung (100 %) beteiligten Der Rücklauf umfasste 2.429
Kinder-Fragebögen. Dies entsprach etwa 88% der Adressatengruppe. Befragt wurden die
Schüler/innen der 2. - 4. Schuljahre. Der Rücklauf weist mit jeweils knapp über 33% eine
gleichmäßige Verteilung auf die drei Schuljahre auf. Es antworteten etwa gleich viele Mädchen
(49,9%) wie Jungen (50,1%) – 8 Kinder gaben keine Geschlechtszugehörigkeit an.
3.2 Sekundarstufe I
Angesprochen waren 12 Schulen, von denen sich 9 (75%) beteiligten - eine Förderschule und zwei
Gesamtschulen nahmen nicht teil. Der Rücklauf umfasste 3.108 verwertbare Fragebögen. Somit
beteiligten sich knapp 70% der Adressatengruppe der neun teilnehmenden Schulen. 2% der
erreichten Kinder und Jugendlichen besuchten Förderschulen, 4% eine Hauptschule, 19% ein
Gymnasium, 35% Real- und 39% Gesamtschulen. Der männliche Anteil überwog mit 52% leicht
gegenüber dem weiblichen Anteil. 10 Jugendliche machten keine Angabe zur Geschlechtszugehörigkeit. Jeweils 18 - 21% der Befragten kamen aus den Schuljahren 5 bis 9, aus dem 10.
Schuljahr kamen dagegen nur 3,5%, da die anderen Zehntklässler zum Zeitpunkt der Befragung die
Schulen bereits verlassen hatten.
3.3 Lehr- und Fachkräfte
An der Befragung beteiligten sich insgesamt 566 Lehr- und Fachkräfte. Davon waren 62% an Schulen
im Primarbereich und 38% an Schulen der Sekundarstufe I tätig. Angesprochen waren alle
Beschäftigten der Schulsysteme, die pädagogisch mit den Kindern und Jugendlichen arbeiteten.
Die Professionen verteilten sich wie folgt: 340 Lehrkräfte (60%), 98 OGS-Mitarbeiter/innen (17%), 62
Sonderpädagogen/innen (11%), 38 Schulleiter/innen (7%) und 26 Fachkräfte (5%) anderer Profession
wie z.B. Sozialpädagogische Fachkräfte in der Schuleingangsphase, Schulbegleiter/innen und
Therapeuten/innen. Zwei Fachkräfte gaben keine Profession bzw. Funktion an.
4. Die Ergebnisse der Befragung
4.1 Bekanntheit, Inanspruchnahme, Zufriedenheit aus Sicht der Kinder und Jugendlichen
Mit 96% kannten nahezu alle befragten Kinder und Jugendlichen die Schulsozialarbeiter/innen
an ihren Schulen.
Etwa zwei Drittel wählten aus einer Liste diverse Anlässe, Fragestellungen und Probleme aus,
mit denen sie sich an die Schulsozialarbeit wenden würden bzw. benannten unter der Rubrik
Sonstiges ihre individuellen Gründe für eine Kontaktaufnahme.
Das restliche Drittel sah für sich keinen Anlass, Schulsozialarbeit aufzusuchen.
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Eine deutliche Mehrheit der Befragten gab positive Rückmeldungen zu den Kontakten mit den
Fachkräften der Schulsozialarbeit. Knapp 4.000 Kinder und Jugendliche wählten 14.800mal
eine Aussage mit positiver Ausrichtung wie z.B. war nett zu mir, hat mir zugehört, hat mich
ernst genommen, hat mir geholfen oder auch hat mich unterstützt, Lösungen zu finden.
Nur 2% der Kinder im Primarbereich und 6% der Kinder und Jugendlichen in der
Sekundarstufe äußerten ihre Unzufriedenheit mit den Aussagen es hat mir nicht gefallen
(Primarbereich) bzw. ich habe mit ihm/ihr gesprochen, nichts davon trifft zu
(Sekundarbereich).
4.2 Erreichbarkeit aus Sicht der Kinder und Jugendlichen
In Bezug auf die Erreichbarkeit fielen die Werte bei der Befragung der Kinder und Jugendlichen
niedriger aus als erwartet. Einflussfaktoren hierfür sind u.a. die Anzahl der Fachkräfte pro Schule,
deren Stundenkontingente, Dienst an nur drei oder vier Wochentagen, räumliche Begebenheiten.
Hinzu kommt der Sachverhalt, dass Schulsozialarbeiter/innen durch Termine, Angebote und
Maßnahmen oftmals gebunden sind und von daher (anderen) Kindern und Jugendlichen in diesen
Zeiten nicht zur Verfügung stehen.
40% der Grundschüler/innen und 55% der Sekundarschüler/innen gaben an zu wissen, wie
sie die Fachkraft für Schulsozialarbeit erreichen können.
86% der Grundschulkinder wussten, wo das Büro/der Raum der Schulsozialarbeit ist.
62% im Primarbereich gaben zudem an, dass sie die Fachkraft gut, gegenüber 9%, die sie
schlecht erreichen können.
Im Sekundarbereich waren es 37%, die sie gut und 11%, die sie schlecht erreichen können.
In beiden Bereichen überwog jeweils die Aussage, die Fachkraft sei gut erreichbar gegenüber
der, sie sei schlecht erreichbar – im Primarbereich fiel diese Mehrheit signifikant höher aus.
Nicht alle Befragten trafen eine Auswahl zwischen gut und schlecht erreichbar, was im
Wesentlichen auf den an dieser Stelle ungünstigen Aufbau des Fragebogens zurückzuführen
ist.
4.3 Die Sicht der Lehr- und Fachkräfte
Die Antworten der Lehr- und Fachkräfte bezüglich des ersten Handlungszieles fielen mit großer
Mehrheit sehr positiv aus und bestätigten die Ergebnisse der Kinder- und Jugendbefragung im
Hinblick auf den Bekanntheitsgrad, die Inanspruchnahme und die Zufriedenheit.
Hinsichtlich der Erreichbarkeit fiel die Bewertung aus Fachkräftesicht sogar positiver aus als bei den
Kindern und Jugendlichen selbst.
4.4 Streit- und Konfliktsituationen aus Sicht der Kinder und Jugendlichen
In Bezug auf das zweite Handlungsziel lässt sich anhand der Ergebnisse feststellen, dass Streit- und
Konfliktsituationen in unterschiedlichen Erscheinungsformen in einem hohen Umfang im Lebensalltag
in den Schulen vorkommen.
Für 3.149 Kinder und Jugendliche ist ein Streit oder Konflikt ein möglicher Anlass für eine
Kontaktaufnahme zur Schulsozialarbeit.
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4.888 (92%) bestätigten, dass sie sich in Streit- und Konfliktsituationen an die
Schulsozialarbeiter/innen wenden können.
An 14 von 23 Schulen im Primarbereich sowie an 8 von 9 Schulen im Sekundarbereich
existierten zum Befragungszeitpunkt Streitschlichter- und Pausenhelferprogramme, die
oftmals im Verantwortungsbereich der Schulsozialarbeit liegen. 589 Kinder und Jugendliche
gaben an, selbst Streitschlichter/in oder Pausenhelfer/in zu sein.
Danach befragt, wer ihnen in Streit- und Konfliktsituationen geholfen hätte und an wen sie sich
in Situationen, die sie nicht selber klären können wenden würden, wählte ein großer Teil der
Kinder und Jugendlichen mehrere Antwortoptionen. Dazu gehörten auch jeweils in einem
hohen Umfang die Fachkräfte der Schulsozialarbeit.
4.5 (Cyber)Mobbing aus Sicht der Kinder- und Jugendlichen der Sekundarstufe I
Die Hälfte der Kinder und Jugendlichen gab an, dass es in ihren Klassen schon einmal einen
Fall gegeben habe.
9% der Befragten gaben zu, selbst aktiv an (Cyber)Mobbing gegenüber Mitschüler/innen
beteiligt gewesen zu sein.
Ebenfalls knapp 9% sahen sich schon einmal selbst als Opfer (271 Kinder/Jugendliche).
Die Befragten benannten unterschiedliche Personen, die in Fällen von (Cyber)Mobbing
einbezogen worden sind. Am häufigsten genannt wurden hier die Lehrkräfte, gefolgt von
Schulsozialarbeiter/innen, Eltern und Schulleitungen. Unter der Rubrik „Sonstige Personen“
wurden zudem von einigen Jugendlichen andere Mitschüler/innen und die Polizei benannt.
6% verneinten die Frage, ob Lösungen erarbeitet und umgesetzt worden seien, 36% wussten
dies nicht, 22% meinten, dies sei manchmal der Fall gewesen und 35% sagten ja, der Fall
wurde bearbeitet und gelöst.
4.6 Streit- und Konfliktsituationen aus Sicht der Lehr- und Fachkräfte
Die große Mehrheit der Lehr- und Fachkräfte war der Auffassung, dass Schulsozialarbeiter/innen bei
Streitigkeiten und Konflikten helfen und dazu beitragen, dass die Schüler/innen respektvoll
miteinander umgehen und es weniger Gewalt in den Schulen gibt.
Dies traf für mehr als die Hälfte der Befragten auch in Bezug auf (Cyber)Mobbing zu, wobei das
Thema in der Primarstufe eine untergeordnete Rolle spielte.
4.7 Bildung und Teilhabe (BuT) aus Sicht der Lehr- und Fachkräfte
Das dritte Handlungsziel wurde ausschließlich in der Befragung der Lehr- und Fachkräfte thematisiert.
Für zwei Drittel der Lehr- und Fachkräfte gehörte die Beratung und Unterstützung zum
Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) in ihren Schulen zum Aufgabengebiet der
Schulsozialarbeit.
Die große Mehrheit befand, dass die Schulsozialarbeiter/innen sich mit dem BuT auskennen,
die Eltern informieren, beraten und bei der Antragstellung unterstützen und mit den
Bewilligungsbehörden kooperieren.
Besonders hohe Zustimmung fand die grundlegende Aussage, dass die berechtigten
Schüler/innen bzw. deren Eltern Leistungen nach dem BuT beantragen und beziehen.
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Lernerfolge bei den Schüler/innen infolge von Lernförderung nahmen 44% der Fachkräfte
wahr.
Mehr als die Hälfte bestätigte positive Wirkungen aufgrund sozialer und kultureller Teilhabe.
4.8. Sich wohl- und sicher fühlen
Der Bogen für die Kinder und Jugendlichen beinhaltete abschließend Fragen zum Wohlbefinden und
Sicherheitsgefühl.
Die herausragende Mehrheit der befragten Kinder fühlte sich in ihrer Grundschule und
insbesondere in ihrer Klasse wohl.
Auch im Sekundarbereich fühlte sich der überwiegende Teil der Kinder und Jugendlichen in
ihren Schulen und Klassen wohl.
In Bezug auf ihr Gefühl nach Sicherheit (nur im Sekundarbereich gefragt) fiel die Anzahl der
Zustimmenden noch höher aus.
4.9. Auswirkungen der Schulsozialarbeit aus Sicht der Lehr- und Fachkräfte
Die Befragung der Lehr- und Fachkräfte griff unabhängig von den Handlungszielen im Kinder- und
Jugendförderplan Aspekte auf, die vor der Installation von Schulsozialarbeit oftmals als Erwartungen
formuliert und in der (Fach)Öffentlichkeit als Attribute für Schulsozialarbeit gehandelt werden.
Für einen Großteil der Befragten leistet Schulsozialarbeit demnach einen wesentlichen Beitrag, dass
Schüler/innen beim Lernen unterstützt werden (71%),
sie sich in der Schule wohler fühlen (81%) und
einen leichten Zugang zu außerschulischen Hilfsangeboten finden (74%),
es neue, zusätzliche Angebote an der Schule gibt (77%),
sich die Kooperation mit anderen Institutionen verbessert (87%),
die Arbeit mit Eltern sich leichter gestaltet (80%),
es weniger Störungen im Unterricht gibt (63%),
ein gutes Schulklima herrscht bzw. das Schulklima sich bessert (84%),
Probleme und Krisen des Schulalltags bewältigt werden (87%) und
die Lehr- und Fachkräfte sich selbst entlastet fühlen (77%).
5. Fazit und Ausblick
Bereits die Aushändigung der schulspezifischen Teilergebnisse an die jeweiligen Schulsozialarbeiter/innen setzte konstruktive Dialoge in Gang, die gemeinsam mit den Schulleitungen fortgeführt wurden.
Einzelne Ergebnisse wurden darüber hinaus im Team der Schulsozialarbeit thematisiert, woraufhin
erste Ideen zur Optimierung gesammelt und diskutiert worden sind.
Die Werte zum Themenkomplex der Streit- und Konfliktsituationen sowie des (Cyber)Mobbings
zeugen von hoher Aktualität und Prägnanz. Schulsozialarbeit muss auch künftig in Abstimmung und
Kooperation mit den anderen Professionen am Ort Schule mit präventiven und intervenierenden
Maßnahmen (re)agieren. Diesbezügliche Konzepte müssen weiterentwickelt, erprobt und ausgewertet
werden.
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Auch im Bereich der Leistungen für Bildung und Teilhabe (BuT) besteht weiterhin Handlungsbedarf.
Hier hat Schulsozialarbeit insbesondere die Aufgabe, sowohl die Lehr- und Fachkräfte als auch die
Sorgeberechtigten zu informieren und zu unterstützen. In Zukunft sollte dabei verstärkt die Beratung
der Jugendlichen hinzukommen mit dem Ziel, diese zu befähigen, die Möglichkeiten zielführend für
sich zu nutzen.
Die Auswertung zeigt, dass die Unterstützungsangebote der Schulsozialarbeit von zahlreichen
Kindern und Jugendlichen sowie von einem Großteil der Lehr- und Fachkräfte in Anspruch genommen
und wertgeschätzt werden. Sie bringt sowohl den Bedarf an als auch die Wirksamkeit von
Schulsozialarbeit zum Ausdruck. Weder in Bezug auf die Altersstufen der Kinder und Jugendlichen
noch auf die Schulform gab es bei den Ergebnissen Auffälligkeiten oder Ausprägungen, die einen
Hinweis darauf geben würden, dass Schulsozialarbeit für eine der angesprochenen Altersgruppen
oder für eine der beteiligten Schulformen weniger bedeutsam sei. Die Ergebnisse bekräftigen vielmehr
einen Einsatz sowohl in der Primar- als auch in der Sekundarstufe I und zwar in allen Schulformen.
Gleichwohl weisen die Ergebnisse zum Teil auf einen unterschiedlich hohen Bedarf an den einzelnen
Schulen hin.
Die Evaluation der Schulsozialarbeit sollte auch zukünftig unter Einbeziehung ihrer originären
Zielgruppe, der Kinder und Jugendlichen, sowie der pädagogisch tätigen Akteure an den Schulen
erfolgen. In wie weit die Eltern und Sorgeberechtigten hinzugezogen werden sollen und können, bleibt
noch zu klären. Künftige Evaluationen bedürfen der Weiterentwicklung der Evaluationsinstrumente
und -methoden.
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