Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
244763.pdf
Größe
1,6 MB
Erstellt
17.01.17, 12:00
Aktualisiert
08.06.18, 17:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische
Angelegenheiten
Beteiligte Dienststelle/n:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 02/0088/WP17
öffentlich
17.01.2017
FB 02, FB 61
Revitalisierung Aachen-Nord
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
09.02.2017
26.04.2017
PLA
AAWW
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Planungsausschuss:
Der Planungsausschuss nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur weiteren Vorgehensweise zur
Revitalisierung des Gewerbestandortes Aachen-Nord zur Kenntnis.
Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft:
Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Ausführungen der Verwaltung zur
weiteren Vorgehensweise zur Revitalisierung des Gewerbestandortes Aachen-Nord zur Kenntnis.
Vorlage FB 02/0088/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2017
Seite: 1/5
Revitalisierung Aachen-Nord
In der Septembersitzung des AAWW und in der Oktobersitzung des Jahres 2016 des PLA wurde der
Abschlussbericht der ‘Standort- und Marktanalyse der Gewerbeflächen Aachen-Nord‘ durch Herrn
Wittfeld von kadawittfeldarchitektur vorgestellt, woraufhin die Verwaltung beauftragt wurde, den
begonnenen Prozess unter Berücksichtigung der in der Diskussion vorgebrachten Anregungen
weiterzuführen und in den Ausschüssen zu Beginn des neuen Jahres über die weiteren Schritte zu
berichten.
Da der Abschlussbericht ausgehend von der Standort- und Marktanalyse Anregungen und
Empfehlungen sowohl zum wirtschaftlichen als auch zum städtebaulichen Entwicklungspotential
enthält, wird im Folgenden die zwischen den Fachbereichen Wirtschaftsförderung/Europäische
Angelegenheiten (FB 02) und Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen (FB 61) abgestimmte weitere
Vorgehensweise erläutert. Darüber hinaus ist vorgesehen, die Ausschüsse regelmäßig über den
aktuellen Sachstand der weiteren Entwicklung zu informieren.
Städtebauliche Ausrichtung
Die ‘Standort- und Marktanalyse der Gewerbeflächen Aachen-Nord‘ stellt hinsichtlich der
städtebaulichen
Ausrichtung
des
Betrachtungsraumes
in
Aachen-Nord
verschiedene
Entwicklungsoptionen dar, die in unterschiedlichen Varianten skizziert sind. Allen gemeinsam ist die
zentrale Bedeutung als Gewerbestandort, die dem Bereich zwischen Jülicher Straße und Grünem
Weg zukommt. Diese Einschätzung wird auch von der Verwaltung geteilt, und soll daher weiteren
Entwicklungsüberlegungen zu Grunde gelegt werden.
Eine Variationsbreite für verschiedene Nutzungen wird im Wesentlichen für den Bereich, der sich
zwischen Jülicher Straße und Wurmtal in der einen Richtung sowie zwischen Talbotstraße und
Versatz Berliner Ring in der andern Richtung befindet, dargestellt (vgl. Abb. 1). Die heterogene
Struktur dieses Bereiches, im Übergang zum Landschaftsraum Wurmtal / Gut Kalkofen, eröffnet ein
breites Spektrum potentiell denkbarer Nutzungen, die in den Varianten der Studie zum Ausdruck
kommen.
Vorlage FB 02/0088/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2017
Seite: 2/5
Abbildung1: Lageplan Aachen-Nord
Die Verwaltung wird die Ausführungen der ‘Standort- und Marktanalyse der Gewerbeflächen AachenNord‘ und die enthaltenen Nutzungsvorschläge prüfen und die Ergebnisse dieser Prüfung in den
Prozess der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes Aachen*2030 einbeziehen.
Potenzialflächen
Der heutige Stadtteil Aachen-Nord hat sich vom einst verkehrsgünstig gelegenen Industriestandort vor
den Toren der Stadt zu einem heterogenen Wohn- und Gewerbestandort innerhalb des Stadtzentrums
entwickelt. Traditionelle immissionsstarke Industrien, die bislang Gewerbe- und Industriestandorte
prägten, wurden teilweise aufgegeben und hinterlassen ein Angebot an Brach- bzw. mindergenutzten
Flächen.
Im Rahmen der o.g. Studie wurden u.a. Brachflächen identifiziert, die für eine Revitalisierung
besonderes Potenzial aufweisen und sehr viel stärker als bisher in den Blick zu nehmen sind.
Insbesondere die expliziten Nachfragen nach Gewerbegrundstücken in Aachen-Nord begründet die
Auswahl der folgenden als Potenzialflächen: ehem. Kaiserbrunnen, ehem. Garbe-Lahmeyer sowie
Werhahn (vgl. Abb. 2).
Abbildung 2: Potenzialflächen
Vorlage FB 02/0088/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2017
Seite: 3/5
Die ausgewählten Flächen bieten große Flächen- sowie Nutzungspotenziale. Das gesamte ehemalige
Garbe-Lahmeyer-Gelände erstreckt sich über eine Bodenfläche von etwa 4 ha, davon ist ca. 1 ha der
Jahrhunderthalle zuzuschreiben, die durch ihre Mehrgeschossigkeit weitere Nutzfläche zur Verfügung
stellt. Auch das Werhahn-Gelände (ca. 15.500 m²) sowie das ehem. Kaiserbrunnen-Gelände (ca.
12.700
m²)
stellen
große
Flächen
in
optimaler
Lage
zur
Verfügung,
die
ein
großes
Arbeitsplatzpotenzial bergen.
Zur Mobilisierung der Potenzialflächen ist zunächst eine fachliche Bewertung der vorhandenen und
innerhalb der Verwaltung bekannten Eckdaten erforderlich. Ziel dieses ersten Schrittes ist die
Entwicklung von Steckbriefen der einzelnen Potenzialflächen anhand verschiedener Parameter (z.B.
Rahmendaten,
Planungs-
und
Umweltrecht,
Denkmalschutz,
Charakterisierung,
Entwicklungsperspektiven etc.). Für die Erfassung eines solchen Steckbriefs wird vom Landesamt für
Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) ein Leitfaden zur Verfügung gestellt. In diesem
Zusammenhang kann das Land NRW des Weiteren verschiedene Fördermittel bereitstellen, von
denen die jeweils zuständigen Fachbereiche profitieren könnten.
Weitere Mobilisierungsansätze müssen anschließend einzelfallbezogen und nach gesamtstädtischen
Interessen sowie lokalen Rahmenbedingungen vorangetrieben werden. Grundsätzlich ist jedoch eine
tatsächliche Aktivierung dieser Flächen nur durch die jeweiligen Eigentümer auszulösen. Der Prozess
der Aktivierung könnte jedoch unterstützend (und dadurch zeitlich beschleunigt) durch die Verwaltung
begleitet werden. An dieser Stelle kann der Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische
Angelegenheiten bei der Vermarktung und Ansiedlung von Unternehmen, die wiederum neue
Arbeitsplätze für die Stadt Aachen bedeuten, unterstützend zur Seite stehen. Die Nachfrage nach
entsprechenden Immobilien ist vorhanden.
Vorlage FB 02/0088/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2017
Seite: 4/5
Eine Broschüre wie sie die Stadt Karlsruhe (Unternehmensstandorte zukunftsfähig entwickeln) im Jahr
2014 veröffentlicht hat, wäre auch für die Stadt Aachen denkbar, insbesondere als kooperatives
Projekt
der
beiden
Fachbereiche
Stadtentwicklung
und
Verkehrsanlagen
sowie
Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten. Hierin würden Unternehmern Möglichkeiten
aufzeigt, wie Standorte zukunftsfähig entwickelt werden können, welche Fördermittel es gibt, welche
Rahmenbedingungen an einzelnen Standorten vorzufinden sind oder auch wie die Flächen am
eigenen Standort intelligent und effizient zu nutzen sind.
Darüber hinaus lässt sich das Projekt MIA – (Re-)Integration von Produktion im urbanen Raum als
weiterer Schritt, der sich an die Standort- und Marktanalyse der Gewerbeflächen Aachen-Nord
anschließt, definieren. Das Projekt befasst sich mit der Thematik der urbanen Produktion und
betrachtet insbesondere die Standorte Campus West und Aachen-Nord. Über die gesamte
Projektlaufzeit (08/2016 – 07/2019) sind 75 Unternehmensbesuche bei produzierenden Unternehmen
geplant, die auf der einen Seite den derzeitigen Stand der Produktion erfassen und auf der anderen
Seite Unternehmen bei der Einführung digitalisierter Produktionstechniken unterstützen sollen. Als
Endergebnis des Projektes sollen zwei Expertisen bereitgestellt werden, eine zur Unterstützung bei
unternehmerischen Standortentscheidungen sowie eine zur Unterstützung bei kommunalen
Standortentwicklungen. Anknüpfungspunkt für zukünftige Revitalisierungen bilden hierbei u.a. die
innovativen Produktionsmethoden, die derzeit für den Streetscooter entwickelt werden.
Akteure
Die Verwaltung steht bereits jetzt mit verschiedenen Eigentümern und Akteuren der o.g. Flächen in
intensivem Austausch. Für eine ganzheitliche Darstellung und Identifizierung von möglichen
Strategien und Maßnahmen beabsichtigt die Verwaltung eine Veranstaltung mit der Fokussierung auf
Aachen-Nord anzubieten.
Eine solche Veranstaltung könnte bereits dieses Jahr im Mai auf dem ehem. Garbe-LahmeyerGelände, bspw. in der sogenannten Jahrhunderthalle, durchgeführt werden. Adressaten sind
Eigentümer bzw. Nutzer, Unternehmer, Investoren und Entwickler sowie generell an der Thematik
interessierte Personen.
Vorlage FB 02/0088/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.11.2017
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