Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
174238.pdf
Größe
107 kB
Erstellt
29.11.16, 12:00
Aktualisiert
23.08.17, 11:28
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Personal und Organisation
Beteiligte Dienststelle/n:
Bauverwaltung
Dezernat I
FB 11/0180/WP17
öffentlich
FB 11/510
29.11.2016
Frau Groß
Einrichtung einer befristeten Referentenstelle im Dezernat I
(Oberbürgermeister) für das Projekt "Aachen - Pilotstadt
emissionsfreie Mobilität"
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
15.12.2016
PVA
Anhörung/Empfehlung
Beschlussvorschlag:
Auf Vorschlag des Oberbürgermeisters empfiehlt der Personal- und Verwaltungsausschuss dem Rat
der Stadt, für den Stellenplan 2017 die Einrichtung einer zusätzlichen Stelle im Dezernat I für das
Projekt „Aachen – Pilotstadt emissionsfreie Mobilität“, befristet bis zum 31.12.2019 und ausgewiesen
nach Entgeltgruppe 13 TVöD (kw), zu beschließen.
Vorlage FB 11/0180/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.12.2016
Seite: 1/5
Finanzielle Auswirkungen:
konsumtive
Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
Auswirkungen
2016
ner Ansatz 2016
2017 ff.
Ertrag**
Fortgeschriebe-
Folge-
Folge-
ner Ansatz 2017
kosten
kosten
ff.
(alt)
(neu)
0€
0€
0€
152.100 €
0€
0€
0€
0€
0€
228.000 €
0€
0€
Abschreibungen
0€
0€
0€
0€
0€
0€
Ergebnis
0€
0€
0€
-75.900 €
0€
0€
Personal*-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
-75.900 €
Deckung vorhanden. Der nicht
durch Projektmittel gedeckte
Anteil wird gesamtstädtisch
getragen.
*
Finanzielle Auswirkungen ergeben sich in Höhe der Personalkosten einer Stelle nach Entgeltgruppe 13
TVöD in Höhe von jährlich 76.000 € gem. KGSt-Gutachten „Kosten eines Arbeitsplatzes Stand
2015/2016“.
**
Lt. Bewilligungsbescheid beträgt die Förderung für 2017 bis 2019 66,6667 % der Personalkosten
(jährlich gerundet somit 50.700 €).
Für das Jahr 2017 ist eine vollumfängliche Deckung aus Mittelverlagerungen möglich. Im Übrigen sind
die Mehrbelastungen im Rahmen der Veränderungsnachweisung berücksichtigt.
Vorlage FB 11/0180/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.12.2016
Seite: 2/5
Erläuterungen:
Die Stadt Aachen setzt seit Jahren auf eine integrierte Umweltschutz - und Luftreinhaltestrategie.
Nachhaltige Verkehrsplanung und Stadtentwicklung, eine klimaverträgliche und schadstoffarme
Energieversorgung, innovative Mobilitätskonzepte sowie eine enge Kooperation mit den örtlichen
Hochschulen, Umwelt- und Wirtschaftsverbänden und der Bürgerschaft gelten dabei als wichtige
Erfolgsfaktoren.
Beispielhaft für den Aachener Weg stehen die bundesweit effektivste Festbrennstoffverordnung, die
„Planungsleitlinien Aachener Standard 2010 Energie“, eine vorbildliche Kooperation mit örtlichen
Partnern (IHK-Mobilitätsberatung für lokale und regionale Unternehmen, Beratungsstelle altbauplus,
Ausbau von Cambio Carsharing u.v.m.), der Aufbau der „Modellregion Elektromobilität“, der Prozess
der Verkehrsentwicklungsplanung mit anspruchsvollen und messbaren Zielen sowie die enge
Verzahnung der Aktivitäten von Stadt und den Hochschulen RWTH und FH Aachen auf dem
Mobilitätssektor (u.a. Jobticketeinführung, Velocity, Parkraumbewirtschaftung, nachhaltige
Campusentwicklung).
Kontinuierliche Verbesserungen der Luftqualität sind Ausdruck des Aachener Erfolgs. Heute wird der
EU-Grenzwert für Feinstaub (PM10) in Aachen weitgehend sicher eingehalten. Dagegen sind beim
Stickstoffdioxid (NO2) trotz deutlicher Minderungen weitere Schritte geboten, um die EUAnforderungen zu erfüllen.
Aachen will daher seine Anstrengungen in diesem Bereich intensivieren. Dabei sieht die Stadt die
emissionsfreie Mobilität als wichtige Zukunftsoption mit großem Wirkungspotenzial und als besondere
Chance für den Wissens-, Forschungs- und Technologiestandort Aachen. Für diesen Ansatz bietet die
Region Aachen sehr gute Rahmenbedingungen, denn die Bereiche Forschung (RWTH, FH Aachen,
Smartlab GmbH), Produktion (Streetscooter/Deutsche Post, FEV GmbH) und Anwendung (bei
STAWAG, AVV, IHK Aachen, Städteregion, ASEAG, Stadt Aachen, Stadtbetrieb, Velocity, Cambio)
sind hier eng vernetzt und in dieser Dichte ein regionales Alleinstellungsmerkmal. Unterstützung
bieten zudem lokale Initiativen wie das Europäische Netzwerk für bezahlbare und nachhaltige
Elektromobilität e.V. und der Verein der Elektromobilfreunde in der Region Aachen.
Aufgrund der strategischen und gesamtstädtischen Bedeutung des Projekts wird im Dezernat I - Büro
des Oberbürgermeisters - eine Stabsstelle (hauptverantwortliche Koordination) mit weitreichenden
Kompetenzen im Bereich der emissionsfreien Mobilität eingerichtet.
Alle Aachener Akteure sind überzeugt, dass emissionsfreie Mobilität kein einfacher Wechsel der
Antriebstechnik ist und eine effiziente Steuerung unerlässlich ist, um die Prozesse bestmöglich zu
koordinieren und ggf. zu optimieren.
Vorlage FB 11/0180/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.12.2016
Seite: 3/5
Emissionsfreie Mobilität in Aachen:
a. verändert die gebaute Stadt,
b. schafft Raum für smarte Mobilitätsformen,
c. ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor,
d. macht Leben und Arbeiten in der Stadt durch sinkende Emissionen (Lärm, CO2, Feinstaub
und NOx) attraktiver,
e. bietet durch geteilte Mobilität neue Gestaltungsspielräume für die Stadtentwicklung (z.B. durch
E-Car-Sharing als ein Baustein im städtischen „Mobilitätsmanagement“),
f.
unterstützt die lokale Energiewende.
Umsetzungsaktivitäten und weitere strategische Planungen können durch die Stabsstelle beim
Oberbürgermeister, umfangreiche Vorarbeiten, bestehende Kooperationen und vorhandene
Grundlagendokumente schnell und auf Basis einer laufenden Bürgerbeteiligung erfolgen.
Zielsetzung des Pilotprojektes „Aachen - Pilotstadt emissionsfreie Mobilität“ ist die schnellstmögliche
Einhaltung der EU-Luftqualitätsgrenzwerte durch deren konsequenten Ausbau. Dabei findet das
gesamte Spektrum der Verkehrsmittel, die emissionsfrei angetrieben werden, Berücksichtigung.
Hierzu gehören:
Private E-Pkw
Dienst-/Flotten-Elektrofahrzeuge
E-CarSharing
E-Busse: Hybridbusse/vollelektrische Busse
Private Pedelecs
Pedelec-Verleihangebote
Elektroroller
Elektrifizierung des Schienenverkehrs
Elektrorollstühle
Segways
Vorlage FB 11/0180/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.12.2016
Seite: 4/5
Die Stabsstelle wird folgende konkreten Schritte einleiten:
die Entwicklung und Umsetzung eines verkehrsmittelübergreifenden „Masterplans
Elektromobilität“ als Grundlage für einen beschleunigten und zielgerichteten Ausbau von lokal
emissionsfreien Mobilitätsoptionen. Dabei werden die sechs Handlungsfelder der
Umsetzungsstrategie 2030 integriert berücksichtigt.
Implementierung von multimodalen Verkehrsangeboten auf Basis der Emissionsfreien
Mobilität zur Umsetzung der Ziele des Aachener Verkehrsentwicklungsplans (VEP).
Unterstützung einer nachhaltigen „Mobilitätskultur“ (vergleichbar Zürich oder Kopenhagen),
nach der das Handeln von Politik und Verwaltung noch stärker auf die Steigerung der
Lebensqualität der Stadtgesellschaft ausgerichtet wird.
Umsetzung einzelner Pilotmaßnahmen gemeinsam mit lokalen Partnern wie
ASEAG,STAWAG, Cambio oder Velocity (z.B. Einrichtung einer Geschäftsstelle
„Elektromobilität Region Aachen“, Erstellung einer Strategie Ladeinfrastruktur, Einführung
eines emissionsfreien Fahrzeugpools bei der Stadtverwaltung, Aufbau von 40 VelocityVerleihstationen, Verankerung der Emissionsfreien Mobilität in den Regularien der Stadt
Aachen (z.B. in der Stellplatzsatzung, bei Grundstücksverkäufen, bei der Neubauplanung, bei
der Fahrzeugbeschaffung und bei Sondernutzungsregeln), Beschaffung von mind. 15
Elektrobussen bei der ASEAG bis 2020 inkl. Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur.
Analyse und Bewertung der regionalen Wertschöpfung (volkswirtschaftliche Effekte) durch die
Umsetzung von Maßnahmen der Elektromobilitätsförderung.
Analyse und Bewertung innovativer Lösungen europäischer Städte mit Blick auf die
Übertragbarkeit für Aachen bzw. andere NRW-Kommunen.
Labor Aachen: Erarbeitung eines Thesenpapiers zur Übertragung der Erkenntnisse und
umgesetzten Aktivitäten auf andere Kommunen in NRW).
Im Rahmen des Projektes ist die Einrichtung einer nach Entgeltgruppe 13 TVöD ausgewiesenen
Stelle beabsichtigt. Aufgrund der Befristung für die Dauer von drei Jahren (2017 bis 2019) wird die
Stelle mit einem entsprechenden kw-Vermerk versehen. Die Förderung durch das Ministerium für
Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
beträgt jährlich 66,6667 % der Personalkosten zzgl. Reisekosten.
Die Beteiligung des Personalrates (Anhörung) gem. § 75 Nr. 1 LPVG – Vorbereitung des Entwurfs von
Stellenplänen (hier Stellenplan 2017) - ist erfolgt.
Vorlage FB 11/0180/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 20.12.2016
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