Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
169237.pdf
Größe
64 MB
Erstellt
07.09.16, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 23:12
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Wirtschaftsförderung / Europäische
Angelegenheiten
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 02/0064/WP17
öffentlich
07.09.2016
FB 02
Geschäftsbericht 2014-2015 des Fachbereichs
Wirtschaftsförderung/
Europäische Angelegenheiten
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
21.09.2016
AAWW
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Arbeit, Wirtschaft und Wissenschaft nimmt die Ausführungen der Verwaltung
zustimmend zur Kenntnis.
Vorlage FB 02/0064/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 09.09.2016
Seite: 1/2
Geschäftsbericht 2014-2015 des Fachbereichs Wirtschaftsförderung/
Europäische Angelegenheiten
Der Fachbereich Wirtschaftsförderung/ Europäische Angelegenheiten hat nach mehreren Jahren
erneut die Initiative ergriffen, einen Geschäftsbericht vorzulegen. Dieser betrachtet die Jahre 2014 bis
2015 und bietet für diesen Zeitraum einen Überblick über die Tätigkeitsfelder und vielfältigen
Aufgaben der Wirtschaftsförderung.
Diese versteht sich im Rahmen ihrer Themenbereiche als Dienstleister, Moderator und nicht zuletzt
Schrittmacher mit eigenen Initiativen in den Bereichen Wirtschaft und Arbeit, Wissenschaft und
Europa sowie Statistik und Stadtforschung.
Die Struktur des Berichts orientiert sich an diesen Aufgabenfeldern und bietet auf diese Weise
Einblicke in die Arbeit des Fachbereichs – egal ob es um die Ansiedlung von Unternehmen, die
Betreuung von Betrieben im Rahmen der Bestandspflege, die Unterstützung und Anbahnung von
Kooperationen zugunsten des Technologietransfers, die Zusammenarbeit mit Hochschulen und
euregionalen Partnern oder die Analyse und Aufbereitung von Standortdaten geht.
Vorlage FB 02/0064/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 09.09.2016
Seite: 2/2
Geschäftsbericht
2014 – 2015
Fachbereich Wirtschaftsförderung/
Europäische Angelegenheiten
www.aachen.de
Inhalt
Grußwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Wirtschaft
Gewerbeflächenmanagement und Ansiedlung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Bestandspflege. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Existenzgründungs- und Fördermittelberatung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Innovations- und Technologietransfer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Auslandsaktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Branchenaktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
Digitalisierung in Aachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
6
8
10
11
12
14
23
Fachkräfte
Projekte und Aktivitäten im Bereich Fachkräftesicherung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Lokale Ökonomie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Wissenschaft
Hochschulen in Aachen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Europa
Europa und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
Statistik
Statistik und Stadtforschung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
2
© Portraits: Stadt Aachen/Andreas Herrmann
Grußwort
Prof. Dr. Manfred Sicking
Dieter M. Begaß
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen liefert mit dem vorliegenden Geschäftsbericht für die Jahre 2014 und 2015
einen Überblick über ihre Tätigkeitsfelder und Ergebnisse ihrer vielfältigen Aufgaben. Ihr wesentliches Ziel ist es, die
Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschafts- und Wissenschaftsstandortes zu fördern und dabei erster Ansprechpartner für
Unternehmen, Investoren, Gründungsinteressierte sowie Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Verbände und euregionale
Einrichtungen zu sein. Wesentliche Kennziffern des Standortes haben sich in den vergangenen beiden Jahren sehr gut entwickelt: Sowohl die Anzahl der Aachener Einwohner als auch die der Arbeitsplätze wächst stetig. Hier gilt es, diese positive
Dynamik branchenspezifisch weiterhin zu unterstützen.
Vor diesem Hintergrund haben sich mehrere Schlüsselthemen herausentwickelt, die auch weiterhin eine zunehmend
wichtige Rolle in der Arbeit der Wirtschaftsförderung für den Standort spielen werden: Im Rahmen der Fachkräftesicherung
wird es zunehmend darum gehen, neben der Bindung und Qualifizierung auch zukunftsfähige Formate zur Gewinnung von
Fachkräften zu entwickeln. Hier übernimmt die Wirtschaftsförderung u. a. mit den Initiativen Zukunft durch Innovation
(zdi-Netzwerk) und CHECK IN-Berufswelt sowie dem Studienabbrecherprogramm SWITCH und dem Newcomer Service eine
aktive Rolle, um Unternehmen und potentielle Nachwuchskräfte zusammenzubringen.
Um zugleich einen zentralen Beitrag zur Wissenschaftsstadt zu leisten, unterstützt die Wirtschaftsförderung auf verschiedenen Wegen den Transport von Wissen und Forschungsergebnissen zwischen Hochschulen und Unternehmen. Hierbei steht
seit geraumer Zeit auch das Thema Digitalisierung weit oben auf der Agenda, um die Aachener Firmen für die digitalen
Herausforderungen zu sensibilisieren sowie den Standort bei seiner zunehmenden Weiterentwicklung aktiv zu unterstützen. Die damit einhergehenden Entwicklungen werden in den nächsten Jahren viele Branchen grundlegend verändern,
was insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen vor neue Herausforderungen stellt. Doch durch Aspekte wie
Industrie 4.0, Smart Mobility oder Digitale Arbeitswelten entstehen ebenso große Chancen. Zahlreiche neue Geschäftsmodelle werden durch digitale Prozesse erst ermöglicht, was auch hohe Potentiale für den Standort Aachen bietet und sich in
Initiativen wie dem Digitalen Hub ausdrückt. Und auch den geringer werdenden Gewerbeflächenreserven im Stadtgebiet
kann durch digitale Produktionsmodelle und deren sinkenden Flächenanforderungen begegnet werden, wie eine durch die
Wirtschaftsförderung in Auftrag gegebene Studie zu urbaner Produktion zeigt.
Als Stadt im Dreiländereck steht das Thema Europa für Aachen natürlich ebenfalls im Mittelpunkt, wenn es darum geht,
den gemeinsamen Wirtschaftsraum mit den niederländischen und belgischen Partnern weiterzuentwickeln. Grenzüberschreitende Kooperationen wie die Charlemagne Grenzregion und andere internationale Projekte zeigen auf, dass von
Verwaltungsseite ein konstruktiver Beitrag zum europäischen Gedanken geleistet wird.
Das Team der Wirtschaftsförderung versteht sich in all diesen Themenfeldern als Dienstleister, Moderator und nicht zuletzt
Schrittmacher mit eigenen Initiativen.
Diese verteilen sich auf die Bereiche Wirtschaft und Arbeit, Wissenschaft und Europa sowie Statistik und Stadtforschung.
Die Struktur des Berichts orientiert sich an diesen Aufgabenfeldern und bietet auf diese Weise Einblicke in die Arbeit des
Fachbereiches – egal ob es um die Ansiedlung neuer Unternehmen, die Betreuung von Betrieben im Rahmen der Bestandspflege, die Unterstützung und Anbahnung von Kooperationen zugunsten des Technologietransfers, der Zusammenarbeit mit
Hochschulen und euregionalen Partnern oder der Analyse und Aufbereitung von Standortdaten geht.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.
Prof. Dr. Manfred Sicking
Dieter M. Begaß
Beigeordneter für Wirtschaftsförderung,
Leiter Fachbereich Wirtschaftsförderung/
Soziales und Wohnen Europäische Angelegenheiten
3
in Aachen gibt es mehr
als 20 Unternehmen
mit jeweils über 500
MitarbeiterInnen
Überblick
ein durchschnittliches
Studentenleben
kostet in Aachen rund
775 € im Monat
die Stadt Aachen hat
auf Twitter knapp
6.000 Follower und
über 11.000 Likes auf
Facebook
Bruttoinlandsprodukt
15 Mrd. €
253.945
Einwohner**
auf die 34 größten
Betriebe entfallen rund
40.000 Arbeitsplätze
im Stadtgebiet
121.313
sozialversicherungspflichtig Beschäftigte*
Der Standort Aachen bietet mit seiner
zentralen wirtschaftsgeografischen Lage,
qualifizierten Arbeitsplätzen, einer
exzellenten Hochschullandschaft sowie
seiner Infrastruktur hervorragende
Standortbedingungen.
4
die Aachener Industriequote liegt bei 6,6% – der
Produktionssektor liefert
damit jeden siebten
Arbeitsplatz
57.972 Studierende; jeder vierte Aachener ist
Studierender an einer
der ansässigen
Hochschulen
RWTH-Maschinenbauer haben einen
Roboter entwickelt,
der in weniger als
zehn Sekunden
einen kompletten Bierkasten öffnet
mehr als 50% der
Aachener Stadtgrenze
ist zugleich auch
deutsche Staatsgrenze
Mietpreis 1a-Lage:
120 €/m2
jeder vierte
„Dr.-Ing.“
kommt aus Aachen
*Stand: 30.06.2015 **Stand: 31.12.2015
Fläche:
160,8 km2
5
© Aachener Luftbildservice/Stadt Aachen
Wirtschaft
Der grenzüberschreitende Gewerbepark Avantis in Aachen/Heerlen.
In einem globalen und dynamischen Umfeld sind Maßnahmen zur Sicherung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit von zentraler Bedeutung. Die Aachener Wirtschaftsförderung bietet Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten, um die hierfür relevanten
Rahmenbedingungen zu verbessern. Diese umfassen ein bedarfsorientiertes Gewerbeflächenmanagement, Beratung im Bereich Fördermittel und Existenzgründung sowie die
Rolle als Behördenlotse und als Ansprechpartner im Innovations- und Technologietransfer.
Gewerbeflächenmanagement
und Ansiedlung
Auch das Gewerbeflächenmanagement der
Stadt Aachen sieht sich der Entwicklung
ausgesetzt, dass eine wachsende Flächennachfrage einer sinkenden Verfügbarkeit
von Freiflächen gegenübersteht . Die Wirtschaftsförderung unterstützt im Rahmen des
Ansiedlungsservice alle Unternehmen der
gewerblichen Wirtschaft auf der Suche nach
einem neuen Standort . Hierbei spielen neben
Standorten für Neuansiedlungen, auch Firmenverlagerungen und -erweiterungen eine
wesentliche Rolle, wobei sowohl Bestandsobjekte als auch Grundstücksflächen vermittelt
werden . Im Zeitraum 2014-2015 nutzten 261
6
Unternehmen das diesbezügliche Beratungspotenzial der Wirtschaftsförderung .
Grundstücksnachfrage
Pro Jahr werden in Aachen städtische Grundstücke mit einer durchschnittlichen Fläche von
rund 46 .000 qm veräußert . Dies entspricht
einer mittleren jährlichen Veräußerung von
rund 10 Grundstücken p . a ., wobei sich die
Zweiteilung des Gewerbeflächenmarktes in
Klein- und Großverkäufe in einer Quote von
9:1 ausdrückt . Im Jahr 2014 wurden innerhalb
des Aachener Stadtgebietes insgesamt 19
gewerbliche Grundstücke mit einer Gesamtfläche von knapp 75 .000 qm verkauft . In
2015 belief sich die Gesamtanzahl auf 16
Grundstücke, die zusammen auf eine Fläche
von knapp 42 .000 qm kommen . Die größte
Einzelveräußerung im Berichtszeitraum erfolgte mit 20 .000 qm im Gewerbepark Avantis . Im
5-Jahres-Vergleich von 2009 zu 2014 nahm der
Gesamtverkauf städtischer Gewerbeflächen
um rund 180 Prozent zu .
Als positives Beispiel zu nennen ist hierbei der
grenzüberschreitende Gewerbepark Avantis,
Firmen Trianel und Saint-Gobain sowie des Jobcenters werten die städtische Einfallstraße auf
und erweitern den bislang dort vorherrschenden handelslastigen Branchenschwerpunkt.
Auch andere Gewerbestandorte entwickeln
sich positiv. Die Firma Zaquensis hat ein
knapp 4.000 qm großes Grundstück im Gewerbegebiet Auf der Hüls erworben, an der
Charlottenburger Allee errichtet die Devolo
AG einen neuen Standort und im Gewerbepark Brand sind bereits knapp 20 % der zur
Verfügung stehenden Fläche vermarktet.
Anhand der Branchendifferenzierung stehen
bei der Flächennachfrage die Bereiche Unternehmensbezogene Dienstleistungen sowie
Einzelhandel und Logistik an der Spitze, während nach Anzahl der verkauften Grundstücke
die Bereiche Handwerk und Baugewerbe
vorne rangieren – die überwiegende Mehrheit
der Unternehmen kommt aus dem Aachener
Stadtgebiet.
Von einer gewerblichen Gesamtfläche über
100 ha auf Avantis befinden sich 60% auf
deutscher Seite und 40% auf niederländischer
(das Verhältnis von Bauland zu Grünflächen
liegt bei 7:3). Zur Unterstützung der AvantisVermarktung wurde eine Marketing-Broschüre
entwickelt, die im Sommer 2015 erschien.
Darin können sich Ansiedlungsinteressenten
in den Sprachen Deutsch, Niederländisch und
Englisch gezielt über die Standortvorteile des
Gewerbeparks AVANTIS informieren.
Der stark zunehmende Nachfragebedarf nach
gewerblichen Flächen steht einem stark sinkenden Angebot gegenüber. Angesichts dessen müssen perspektivisch auch alternative
Erschließungswege berücksichtigt und diskutiert werden. Hierzu gehören neben Ausweitungen im Rahmen des Flächennutzungsplans
und interkommunalen Gewerbeflächenmodellen auch Brachflächenrevitalisierungen, wie
ein erster Ansatz der Wirtschaftsförderung in
Form einer Studie im Stadtteil Aachen-Nord
aufzeigt, die im 3. Kapitel im Kontext der
Lokalen Ökonomie näher beleuchtet wird.
Auch im Gewerbepark Brand konnten im
Berichtszeitraum über 2 ha Fläche veräußert
werden. Darüber hinaus waren zum Zeitpunkt
der Erstellung des Berichts ebenfalls knapp
2 ha bereits wieder optioniert.
Weitere namhafte Beispiele für Neubauten an
anderen Stellen im Stadtgebiet im Zeitraum
2014-2015 sind die Projektentwicklungen an
der Krefelderstraße: Die neuen Standorte der
© Aachener Luftbildservice/Stadt Aachen
Die Projektentwicklung der Honold-Logistikgruppe im
Gewerbepark Avantis.
© Stadt Aachen
in dem im Zeitraum 2014-2015 eine Gesamtfläche von knapp 75.000 qm verkauft wurde.
Die beiden größten Ansiedlungen in diesem
Zeitraum waren der Internet-Apothekenanbieter Doc Morris mit einem Verwaltungsund Logistikgebäude auf rund 30.000 qm
Fläche sowie das DPDHL-Innovationszentrum
„Zustellformen der Zukunft“ der Deutschen
Post auf insgesamt rund 38.000 qm Fläche.
Der Innovationspark wird seit dem Kauf der
StreetScooter GmbH für den Test von Elektrofahrzeugen im Zuliefereinsatz genutzt und
kann aufgrund einer Erweiterungsoption noch
vergrößert und ausgebaut werden.
Der Trianel-Neubau an der Krefelderstraße.
RWTH Aachen Campus
Mit dem RWTH Aachen Campus entsteht auf
einer Fläche von insgesamt 800.000 qm mit
19 geplanten Forschungsclustern und einem
Investitionsvolumen von 540 Mio. Euro eine
zukunftsträchtige Synergie von Forschung,
Wirtschaft und Wissenschaft. Das Areal, das
sich über die beiden neuen Gebiete Campus
West und Campus Melaten erstreckt, wird
nach Fertigstellung aus Büro-, Seminar- und
Hallenflächen sowie Laboreinrichtungen mit
ergänzender Infrastrukturnutzung bestehen.
Von den 19 zukunftsweisenden Clustern sollen
elf Cluster auf dem Campus Melaten auf einer
Fläche von 473.000 qm entstehen. Derzeit
befinden sich dort sechs Cluster in der Realisierung, die im Kapitel Wissenschaft konkret
benannt werden.
Der Campus West stellt die Verbindung zwischen Campus Mitte und Campus Melaten dar.
325.000 qm Fläche werden für insgesamt acht
Forschungscluster rund um den Westbahnhof
angesetzt.
„Als auswärtiger Anbieter ökologisch orientierter Logistikdienstleistungen sind
wir von Honold – Logistik ist grün begeistert von dem Service, den wir in Aachen
vorgefunden haben: Da unsere Standortwahl auf Avantis fiel, war es neben
den klassischen Voraussetzungen wie großflächige Grundstücke und zentraler
Infrastrukturanbindung vor allem die Unterstützung der Aachener Wirtschaftsförderung, die dazu geführt hat, dass unsere Anforderungen vollständig erfüllt
werden konnten. Im Hinblick auf eine relativ kurze Zeitschiene konnten wir von
der dortigen Professionalität und den Serviceleistungen erheblich profitieren,
um nun auch von Avantis aus Branchenlogistik- und Transportdienstleistungen
anbieten zu können.“
Heiner Matthias Honold, Geschäftsführender Gesellschafter Honold Logistik Gruppe GmbH & Co. KG
7
Bereits über 120 Unternehmen, wie u. a.
Siemens, Claas oder Daimler und 30 Lehrstühle der RWTH Aachen haben sich für langfristige Kooperationen und zur Ansiedlung auf
dem RWTH Aachen Campus entschieden. Sie
erhalten dort die Möglichkeit, sich mit eigenen
Forschungs- und Entwicklungsressourcen
niederzulassen, um so auch direkten Kontakt
zu qualifizierten Nachwuchsfachkräften zu
erhalten. Insgesamt werden dort rund 10.000
neue Arbeitsplätze in der Forschung und in
indirekten Bereichen entstehen.
Mit der RWTH Aachen Campus GmbH, die
die Planung und Umsetzung der CampusKonzeption verantwortet, steht die Aachener
Wirtschaftsförderung im Rahmen eines Jour
Fixe in regelmäßigem Austausch und beteiligt
sich an der Flächenaktivierung und Unternehmensansiedlung.
Messepräsenz
Auch auf den beiden größten europäischen
Immobilien- und Investitionsmessen MIPIM
(Cannes/Frankreich) und ExpoReal (München)
war die Aachener Wirtschaftsförderung in den
Jahren 2014 und 2015 vertreten und hat dort
gemeinsam mit regionalen Partnern am Stand
von aachen1a für den Standort geworben.
© Bruno Bebert
© Gerhard Blank
Gemeinschaftsstand von aachen 1a auf der EXPO REAL 2015 in München.
MIPIM 2015 in Cannes.
Bestandspflege
Als klassische Dienstleistung der Wirtschaftsförderung gilt die Bestandspflege und -betreuung ansässiger Betriebe. Hierfür führt die
Aachener Wirtschaftsförderung regelmäßige
Unternehmensbesuche durch, die meist aus
einer proaktiven Ansprache der Betriebe resultieren und insbesondere der Unterstützung
und dem Kennenlernen betrieblicher Anliegen
dienen sollen. Ihre Anzahl lag im Jahr 2014 bei
109 sowie im Jahr 2015 bei 113 durchgeführten Besuchen, zum Teil auch gemeinsam mit
Aachens Oberbürgermeister Marcel Philipp.
Die Gesamtanzahl aller Unternehmenskontakte im Zeitraum 2014-2015 lag bei rund 1.200.
Hierin inbegriffen sind neben den proakti-
Neben der proaktiven Ansprache der Unternehmen durch die Wirtschaftsförderung gehen
regelmäßig auch eigene Anfragen der Unternehmen ein, die sich meist auf die Themenbereiche Standortsuche, Förderberatung sowie
Fachkräftesicherung und Technologietransfer
beziehen.
Die TOP 5 der Branchen
1
Informations- und
Kommunikationstechnologie
3
2
Maschinenbau/Produktionstechnologie
Finanz- und Dienstleistungen
4
8
ven Unternehmensbesuchen auch Telefon-,
Netzwerk- und Arbeitsgruppenkontakte sowie
Besprechungen, Mailkorrespondenz und externe Anfragen.
Einzelhandel
5
Handwerk/Baugewerbe
Innovationskreis Wirtschaft
Eine weitere Form der Einbindung betrieblicher Anliegen und Bedürfnisse stellt das Format „Innovationskreis Wirtschaft“ (IKW) dar,
das im Jahre 2010 im Rahmen des damaligen
Projektschwerpunkts Vereinbarkeit von Familie und Beruf initiiert und im Dezember 2014
neu aufgelegt wurde. Hierzu wurden rund 20
Aachener UnternehmensvertreterInnen zu
einem Gedankenaustausch gemeinsam mit
Oberbürgermeister Marcel Philipp ins Centre
Charlemagne eingeladen. Ziel war es, Impulse
Aachener Unternehmen aus verschiedenen
Branchen und Größenklassen zusammenzubringen und in die Weiterentwicklung des
Wirtschaftsstandortes einfließen zu lassen,
um diesen angesichts globaler Trends und
neuen Herausforderungen gemeinsam weiter
zu entwickeln, innovative Konzepte zu erarbeiten sowie die Belange und Einschätzungen
der Geschäftsführungen in Erfahrung zu brin-
Die TOP 5 der Themen 2014
Die TOP 5 der Themen 2015
Fachkräftesicherung
2
Fördermittelberatung
Grundstücks- und
Bestandsimmobiliensuche
3
Innovationstransfer
4
Öffentlichkeitsarbeit/
Marketing
Grundstücks- und
Bestandsimmobiliensuche
5
3
5
Vereinbarkeit
Familie und Beruf
Besuch der Wirtschaftsförderung mit Oberbürgermeister Marcel Philipp
bei der Synopsys GmbH...
2
1
Digitalisierung
Innovationstransfer
4
Nachwuchsfachkräftegewinnung
© Synopsys GmbH
...sowie bei der Heusch GmbH.
© Heusch GmbH
1
gen. Hierbei wurden zahlreiche neue Ideen
und Vorschläge erarbeitet, die im Anschluss
zum Teil konkretisiert werden konnten und
u. a. im Rahmen des Aachener IndustrieDialogs nun weiter verfolgt werden.
9
© Christoph Pauli
Der regelmäßige Kontakt mit Unternehmen steht für die Wirtschaftsförderung
im Mittelpunkt.
AU F B R U C
GROW
H 2015
Da s Fo ru
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Mit AC2 zum eigene
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Unternehmen!
Mit AC2 zu mehr
Unternehmenserfolg
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14 – 19 U G U ST 20 15
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de/ auf bru
ein Projekt der GründerRegion
0241 4460-350 oder
ein Projekt der GründerRegion
Aachen
Partner AC2
10
AC2 – die Wachstums
initiative 2014/15
AC2 – der Gründungsw
ettbewerb 2014/1
0241 4460-350 oder
5
www.ac-quadrat.de
ch
www.ac-quadrat.de
Aachen
Partner AC2
büro G29
Zudem führte die Aachener Wirtschaftsförderung im Dezember 2014 gemeinsam mit
der StädteRegion eine RWP-Informationsveranstaltung durch, zu der 60 interessierte
Unternehmen begrüßt werden konnten. Ein
ähnliches Format fand im Juni 2015 zum
NRW-Leitmarktwettbewerb Informations- und
Kommunikationswirtschaft statt, an dem rund
40 FirmenvertreterInnen teilnahmen. Ergänzend informierte die Wirtschaftsförderung
bei verschiedensten Netzwerkterminen über
Fördermöglichkeiten von EU, Bund und Land.
büro G29
und Fördermittelberatung
zen. In 2014 wurden hierzu 10 Unternehmen
beraten, in 2015 waren es bereits 36. In den
Jahren 2014 und 2015 entfiel insgesamt ein
Fördervolumen von 707.985 Euro aus GRWMitteln (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“) auf
Unternehmen im Aachener Stadtgebiet.
büro G29
Neben den Angeboten zur Gründungsberatung führt die Wirtschaftsförderung ebenfalls
Potential- und Förderberatungen durch. Im
Rahmen der Potentialberatung, die kleine und
mittlere Unternehmen durch Fördermittel des
Europäischen Sozialfonds darin unterstützt,
betriebliche Lösungen zu finden, um die eigeDie Aachener Wirtschaftsförderung bietet als
Partner der STARTERCENTER NRW und der
ne Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, wurden
GründerRegion Aachen Existenzgründungsbe- im Zeitraum 2014/2015 Gespräche mit Unratungen an und richtet sich hierbei insbeson- ternehmen unterschiedlicher Größe und aus
verschiedenen Branchen durchgeführt. Das
dere an gründungsinteressierte Freiberufler.
Angebot der Potentialberatung soll künftig
Im Zeitraum 2014/2015 fanden rund 90
Kontakte in Form von persönlichen und telefo- stärker im Kontext des Themenbereichs Digitanischen Beratungen sowie Stellungnahmen für lisierung ausgebaut werden, um Betriebe bei
ausländische Gründer statt. 1/3 hiervon waren der Implementierung und Umsetzung digitaler
Intensivberatungen und 2/3 Erstberatungen.
Strategien und Prozesse noch zielgerichteDarüber hinaus beteiligt sich die Wirtschafts- ter auch gemeinsam mit externen Partnern
förderung gemeinsam mit der GründerRegion unterstützen zu können. Ein zunehmend
an Messeauftritten und hat u. a. an Veranstal- nachgefragter Beratungsservice bezieht sich
tungen wie der RWTH bonding-Kontaktmesse, auf das Regionale Wirtschaftsförderungsproder Meet at FH, der AUFBRUCH-Messe der
gramm (RWP), das Anreize schaffen soll für
GründerRegion sowie den Events des AC2den Ausbau und Erhalt von DauerarbeitsplätGründungswettbewerbs.
büro G29
Existenzgründungs-
© xxxx
Demonstrationsfabrik Industrie 4.0 des FIR e. V. an der RWTH Aachen
Technologietransfer
Technologieorientierte Unternehmen
und Gründungen
ten mit dem im Exzellenzcluster „Integrative
Produktionstechnik für Hochlohnländer“ des
RWTH-Werkzeugmaschinenlabors WZL beheimateten Unternehmensnetzwerk PROTECA bereits konkrete Ansatzpunkte für die produzierende und verarbeitende Industrie geschaffen
werden, indem neben einem Netzwerkabend
im Mai 2014 z. B. zwei Netzwerkfrühstücke
im Oktober 2014 sowie im April 2015 mit
jeweils rund 30 TeilnehmerInnen durchgeführt
wurden.
Mit aktuell 1.637 technologieorientierten Unternehmen (TOU), davon 438 neu gegründeTechnologietransfer durch Netzwerke
ten TOU im Zeitraum 2010 bis 2014 und einem
hieraus entstehenden Beschäftigungszuwachs
von 1.512 neuen Arbeitsplätzen innerhalb
Als exzellenter Hochschulstandort bietet
Aachen seinen Unternehmen den Standortvor- der Region, etabliert sich Aachen weiter als
Gründungsstandort in den Bereichen IKT,
teil, wissenschaftliche Forschungsergebnisse
zeit- und ortsnah nutzen zu können. Die Hoch- Maschinenbau und Automotive. Mehr als die
Hälfte von ihnen gehen aus Instituten und
schulen arbeiten hierbei oftmals direkt mit
den Unternehmen zusammen, um betriebliche Forschungseinrichtungen der Aachener HochAnforderungen mithilfe zahlreicher Forschulen hervor.
schungsvorhaben untersuchen und bedienen
zu können. Deren Ergebnisse werden gemein- Eine neue Dimension des Technologietranssam mit den Unternehmen in konkrete Anwen- fers bietet zudem die Campus-Idee des oben
dung gebracht und auf ihre Markttauglichkeit beschriebenen RWTH Aachen Campus vor
allem aufgrund der tragfähigen Hervorbringetestet. Die Wirtschaftsförderung untergung und Entwicklung von Startups aus dem
stützt diesen Austausch zwischen exzellenter
Hochschulumfeld. Dieses Thema stand auch
Wissenschaft und innovativen Unternehmen.
im Mittelpunkt zahlreicher Veranstaltungen,
Die Zusammenarbeit mit Netzwerkinitiativen
und Verbänden wie REGINA (Informations- u. um den Technologietransfer im Rahmen der
einzelnen Cluster zu unterstützen. So konnten
Kommunikationstechnologien), MedLife (Mebspw. in gemeinsamen Veranstaltungsformadizintechnik/Gesundheitswirtschaft), Energy
Hills (Neue Energien) und PROTECA (Produktionstechnologie) ermöglicht Unternehmen
den Kontakt zu Experten in verschiedenen
Forschungsfeldern.
Einen weiteren Ansatzpunkt zur Unterstützung technologieorientierter Gründungen und
junger Unternehmen bietet der Projektantrag
„Digital HUB“, da seit Ende 2014 zahlreiche
Anfragen seitens Unternehmen bei der Wirtschaftsförderung in diesem Themenkontext
eingegangen sind. Die Idee Digitaler HUBs,
die im Kapitel „Digitalisierung“ detaillierter
vorgestellt wird, sind regionale Knotenpunkte,
in denen IT-Start Ups und innovative Unternehmen als Treiber für digitale Geschäftsmodelle bspw. durch Inkubationsmöglichkeiten
unterstützt werden sollen.
Das Produktionstechnik-Netzwerk PROTECA führte
gemeinsam mit dem Industrie-Dialog...
© PROTECA/WZL
...Austauschformate zu Industrie 4.0-Themen durch.
© PROTECA/WZL
Innovations- und
11
© NRW.Invest
Die Wirtschaftsförderung informiert im Ausland auch über die Aachener Technologie- und Hochschullandschaft.
Runde Tische zur Kooperations- und
bilateralen Kontaktanbahnung
Ein weiteres wichtiges Instrument zur Förderung des regionalen Innovationstransfers
stellt die Organisation sog. Runder Tische
durch die Wirtschaftsförderung dar. Hierbei werden entlang spezifischer Bedarfe
einzelner Unternehmen geeignete Partner aus
Wirtschaft und Wissenschaft vorab sondiert
und miteinander ins Gespräch gebracht. Im
Ergebnis konnten hierdurch sowohl konkrete
Kooperationen als auch verschiedenste bilaterale Kontaktanbahnungen hergestellt werden.
Stattgefunden haben in diesem Kontext zahlreiche Veranstaltungen mit dem Ziel, Unternehmen bei der Suche nach neuen Kooperationspartnern aktiv zu unterstützen, wobei im
Berichtszeitraum insbesondere produzierende
Unternehmen aus der Industrie diesen Service
der Wirtschaftsförderung genutzt haben.
Auslandsaktivitäten
Im Rahmen einer zunehmend globalisierten
Welt unterhält und fördert auch die Aachener
Wirtschaftsförderung neben den etablierten
Kontakten in der Grenzregion und darüber
hinaus innerhalb Europas zusätzliche internationale Netzwerke in China und der Türkei. Die
Wirtschaftsförderung informiert hierbei über
Standortvorteile und unterstützt ausländische
Unternehmen bei ihren Ansiedlungsvorhaben
in Aachen.
© Stadt Aachen
Ausländische Unternehmen werden bei Ansiedlungsvorhaben in Aachen unterstützt.
12
© NRW.Invest
Regelmäßige Delegationsreisen nach Ningbo sind Bestandteil der Städtepartnerschaft.
Delegationsreisen
und Aachen-China-Office
technik. „Wir konnten mit unseren Partnern
des Aachen-China-Office in China Unternehmen für Aachen interessieren.“, berichtete
In den Jahren 2014 und 2015 nahmen Vertreter Professor Dr. Manfred Sicking, Beigeordneder Aachener Wirtschaftsförderung an zwei
ter für Wirtschaftsförderung, Soziales und
Delegationsreisen nach China teil, bei denen
Wohnen. Seit 2008 sind die Stadt Aachen, die
neben der Partnerstadt Ningbo auch weitere
IHK Aachen und die AGIT in China, insbesonStädte wie Shanghai, Wuxi und Yinchuan auf
dere in der Partnerstadt Ningbo, aktiv und
der Route standen. Durchgeführt wurden die
vermarkten dort die Region Aachen als InvesReisen gemeinsam mit Vertretern der AGIT,
titions-, Forschungs- und Entwicklungsstandder IHK Aachen, der RWTH Aachen sowie
ort. Diese Zusammenarbeit wird auch künftig
NRW.Invest. Die Vertreter aus Aachen präsen- im Rahmen eines dauerhaften Engagements
fortgeführt werden.
tierten die Kompetenzen der TechnologieAuch der enge Türkei-Kontakt nach Bursa und
region Aachen, insbesondere auf dem Gebiet
der der Elektromobilität und der Produktions- Istanbul, hier insbesondere der Partnerstadt
Sariyer, wird weiterhin gehalten. Dies u. a.
über das Business Network Aachen (BNA),
das von der Wirtschaftsförderung mit initiiert
wurde und dem mittlerweile rund 50 Mitglieder angehören – auch Unternehmen wie Lindt,
FEV und Grünenthal.
© Stadt Aachen
© Stadt Aachen
...chinesische Unternehmen auf den Standort Aachen
aufmerksam zu machen.
Das Aachen-China-Office unterstützt dabei...
13
© büro G29
Aachener
Industrie-Dialog
Leerstehende Ladenlokale sollen für die Präsentation
Aachener Produkte und der dahinterstehenden Betriebe
genutzt werden.
Branchen-
Der Aachener Industrie-Dialog
Aktivitäten
Industrielle Krisenfälle wie das Beispiel des
Schienenfahrzeugherstellers Bombardier im
Die Wirtschaftsförderung fungiert traditionell Jahre 2013 verdeutlichen die Arbeitsplatzrelevanz des verarbeitenden und produzierenden
als Ansprechpartner für sämtliche Branchen
Gewerbes für den Standort Aachen . Die sich
am Standort Aachen . Anlass- und nachfragean die Schließung des Werks anschließende
bedingt wurden in den letzten beiden Jahren
gemeinsame Kraftanstrengung aller relevaneinige Schwerpunkte im Rahmen der Branten lokalen Akteure markiert Auslöser und Anchenpflege und -entwicklung gelegt . Diese
fangspunkt des Aachener Industrie-Dialogs .
bezogen sich insbesondere auf die Bereiche
Die Übernahme der Produktion des an der
Industrie und Produktion, Einzelhandel, Gesundheitswirtschaft, Automotive sowie Logis- RWTH Aachen entwickelten Street-Scooter –
einem innovativen Elektrofahrzeug – durch die
tik . Hierbei wurden im Kontext verschiedener
neu gegründete Talbot Services GmbH steht
Initiativen, Projekte und Anfragen verstärkt
hierbei für die Umsetzung praxisorientierten
individuelle Maßnahmen und Aktivitäten
Technologietransfers auf lokaler Ebene .
durch die Wirtschaftsförderung auf den Weg
Der Industrie-Dialog startete zunächst auf
gebracht und betreut .
Ebene der regionalen Institutionen unter
Federführung der städtischen Wirtschaftsförderung und setzt sich bis heute
die Förderung der Wettbewerbs- und
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Zu diesem Zweck erarbeitete die Wirtschaftsförderung ein industrielles Handlungskonzept,
das im April 2014 vorgestellt wurde . Hierin
enthalten sind entlang von vier Themenfeldern insgesamt 18 Maßnahmen, die sich auf
die Stärkung innovationsfähiger Faktoren
sowie die Förderung der Kommunikation
zwischen produktionsintensiven Industrieunternehmen und allen weiteren relevanten
Akteuren beziehen . Hierbei exemplarisch zu
nennen sind die Entwürfe zur geplanten Kampagne „Gesicht zeigen – Aachener Industrieprofile“, bei der leerstehende Ladenlokale in
der Innenstadt für die Präsentation Aachener
Produkte und der dahinterstehenden Betriebe
genutzt werden sollen .
Auch der „Innovationskreis Wirtschaft“, der
am 9 . Dezember 2014 zum ersten Mal als
Unternehmerbeirat auf Einladung des Oberbürgermeisters und organisiert durch die Wirtschaftsförderung stattfand und an dem rund
20 UnternehmensvertreterInnen teilnahmen,
brachte wichtige Impulse für die gemeinsame
wirtschaftliche Weiterentwicklung Aachens .
Auf die ebenfalls im Handlungskonzept
enthaltene Unterstützung des Unternehmensnetzwerkes PROTECA wurde
bereits im Kapitel Technologietransfer
näher eingegangen .
© Kurt Beyer
Der Industrie-Dialog auf dem WZL-Kongress 2015 im Eurogress.
Gemeinsamer Steuerungskreis
mit aktiven Unternehmen
Corporate Social Responsibility. Den Auftakt
zu dieser nun unternehmensseitig gesteuerten
Initiative bildete die Veranstaltung „Aufbruch
2015“ am 24. März 2015, an der 55 UnternehIm Sommer 2014 ging die Federführung auf
den Steuerungskreis der aktiven Unternehmen mensvertreterInnen teilnahmen, gefolgt von
im Rahmen des Aachener Industrie-Dialogs
zwei weiteren Austauschveranstaltungen am
über, so dass – weiterhin unterstützt durch die 08. und 24. Juni 2015 mit 30 bzw. 35 Teilnehstädtische Wirtschaftsförderung – ein noch
merInnen, bei denen die ersten Arbeitsgrupunmittelbarerer Austausch der produzierenpenergebnisse und geplanten Maßnahmen
vorgestellt wurden. Am 29. und 30. Septemden Unternehmerschaft auch mit breiterem
Branchenfokus gefördert werden kann.
ber 2015 präsentierte sich der Industrie-Dialog
Neben dem Steuerungskreis, dem rund zehn
auf dem durch das Werzeugmaschinenlabor
Mitglieder aus der produzierenden Unterder RWTH Aachen veranstalteten Kongress
„Exzellente Fabriken planen und bauen“ im
nehmerschaft angehören, beschäftigen sich
Eurogress im Rahmen einer begleitenden
vier Arbeitsgruppen mit den Themenfeldern
Industrieausstellung.
Innovation, Fachkäfte, Kommunikation und
„Die Bedeutung unserer regionalen Industrie muss verstärkt in den Fokus der
öffentlichen Wahrnehmung gerückt werden.
Hierzu bedarf es einer klaren Aussprache der
Unternehmen vor Ort über ihre Bedarfe und
Interessen, wobei die aktiven Mitglieder des
Unternehmens-Steuerungskreises durch die
Aachener Wirtschaftsförderung als Schnittstelle und Sprachrohr unterstützt werden.
Auf diese Weise wird dem Industrie-Dialog
kontinuierlich zum Erfolg verholfen, denn
die Initiative etabliert sich nur dann langfristig, wenn die von den Industrieunternehmen
formulierten Anregungen, Ideen und Ziele
im Mittelpunkt stehen und gemeinsam
angepackt sowie umgesetzt werden.“
Dagmar Wirtz, Geschäftsführende Gesellschafterin der
3Win Maschinenbau GmbH
© Stadt Aachen
Das Steuerungsteam des Aachener Industrie-Dialogs.
15
© alle Fotos: Christoph Pauli
© Christoph Pauli
Impressionen des 1. Aachener Unternehmertags unter dem Motto ‚Schlag auf Schlag‘...
… bei dem auch das Gütesiegel ‚Made in Aachen‘ präsentiert wurde.
1. Aachener Unternehmertag
Darüber hinaus fand am 3. Dezember 2015 der
1. Aachener Unternehmertag im Krönungssaal
des Rathauses statt, bei dem rund 60 Unternehmen die Netzwerkbörse nutzten, um sich
kennenzulernen. Das flankierende Rahmenprogramm legte mit dem Thema „Schlag auf
Schlag“ den Fokus auf das Bild des Boxrings,
in dem die Unternehmen miteinander auf
„Tuchfühlung“ gehen konnten.
Die Einführung eines Gütesiegels „Made in
Aachen“ für produzierende und verarbeitende Unternehmen wurde seit der AufbruchVeranstaltung im März ebenfalls weiter
vorangetrieben, so dass sich seit Anfang 2016
Betriebe, die die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen, für die Verleihung des Siegels
bewerben können und die ersten zehn im April
2016 hiermit ausgezeichnet wurden.
„Die größte Chance des Aachener Industrie-Dialogs besteht darin, eine Plattform des Dialogs mit gemeinsamen Strategien zu entwickeln. Gesprächspartner dieses Dialogs müssen die kleinen, mittelständischen
und großen Unternehmen in Aachen sein. Deren Bedürfnisse und Anforderungen sind teilweise sehr unterschiedlich, so dass sie analysiert und verstanden werden müssen, um gezielte Unterstützung bieten zu
können. Kommen diese Unternehmen nicht miteinander ins Gespräch, bleibt es bei pauschalen Lösungen.
Eine Plattform des Dialogs bot der 1. Aachener Unternehmertag im Dezember 2015, der ca. 250 Führungskräften aus 65 Aachener Unternehmen die Möglichkeit bot, miteinander ins Gespräch zu kommen und
Gemeinsamkeiten auszuloten. Diese Netzwerkaktivitäten werden in 2016 weiter ausgebaut. Die Aachener
Wirtschaftsförderung ist einer der wichtigen und unverzichtbaren Partner in diesem Dialog. Sie agiert
stets als aktiver Mittler, Organisator und professioneller Ansprechpartner und steht allen engagierten
Unternehmen zur Seite und fördert so die weitere Entwicklung dieser tollen Initiative.“
Karl Spekl, Senior Director Lumileds Germany GmbH
16
© Stadt Aachen – Nadine Jungblut
© www.medien.aachen.de / David Engel
Die Annastraße lädt zum Flanieren ein.
Oberbürgermeister Marcel Philipp präsentiert die Kampagne ‚Einkaufen in Aachen – Alles drin‘.
Weitere
beziehen: der Besinnung aufs Einkaufen als
Erlebnis und ganzheitlicher Freizeitgestaltung.
Zugleich gilt es, den Trading down-Effekt
an Standorten wie der Großkölnstraße und
Umgebung zu vermeiden. Hierfür wirbt die
Einzelhandel
Wirtschaftsförderung u. a. aktiv Fördergelder
Aachen entwickelt sich zu einer hochwertigen ein, um diese im Rahmen des Citymanageund differenzierten Einkaufsstadt: egal ob
ment zugunsten des Einzelhandels nutzbar
Fachmarktmagistrale an der Krefelderstraße,
zu machen. Beispiele hierfür sind die sog. Imattraktive Nahversorgungszentren wie etwa in mobilien- und Standortgemeinschaften (ISG),
Eilendorf und Brand oder die neue Shoppingdie durch Städtebaufördergelder des Landes
mall Aquis Plaza – der Aachener Einzelhandels- NRW sowie städtische Haushaltsmittel finanstandort bietet für jeden Bedarf das Passende. ziert werden und sich für die Attraktivierung
Zugleich gehört der Einzelhandel zu den von
quartiersbegrenzter Standorte einsetzen. Die
großen Umbrüchen betroffenen Branchen. Der Wirtschaftsförderung setzt sich für eine ganzstetige Anstieg der Umsätze im Online-Handel heitlichere Betrachtung dieses ISG-Modells
hat hierbei die größten Auswirkungen auf den ein, um nicht nur dessen räumlichen Ansatz
stationären Einzelhandel in der Innenstadt.
auszuweiten, sondern auch die Einbeziehung
Vor diesem Hintergrund unterstützt die Wirtweiterer Akteursgruppen neben Einzelhändschaftsförderung den „Handel im Wandel“
lern, Immobilieneigentümern und Kommune.
mit Konzepten, die sich auf dessen Stärken
Der „Initiativkreis Innenstadtmarketing Aachen“
startete im Oktober 2015 mit einem Aktionstag die Marketing-Offensive „Einkaufen in
Aachen – Alles drin“. Ziel ist eine nachhaltige
Neupositionierung der Aachener Innenstadt
als einen sich wandelnden Einkaufsstandort. Die Kampagne soll zunächst bis zum 31.
Dezember 2017 fortgeführt werden. Sie wurde
von der Stadt Aachen, dem aachen tourist service e.V., der IHK Aachen, ECE Projektmanagement und weiteren Akteuren des Aachener
Einzelhandels ins Leben gerufen und soll mit
einem jährlichen Budget von bis zu 200.000
Euro und zielgerichteten Marketingaktivitäten
die Innenstadt Aachens als attraktiven Standort für Shopping, Gastronomie und Kultur
positionieren. Die Wirtschaftsförderung bringt
sich hierbei mit ihren
vielfältigen Kontakten
zu Geschäftsinhabern
und Immobilieneigentümern aktiv ein.
acclivis + büro G29
Branchen
Innenstadtkonzept:
Kampagne „Alles drin“
© büro G29
Einkaufen in der Krämerstraße
facebook.de/aachen.shopping
17
130 Geschäfte
Aquis Plaza
898 Tage
Bauzeit
29.200 m
Einkaufsfläche
2
täglich 750 Arbeiter
während der Bauphase
290 Millionen Euro
Kosten
© Stadt Aachen
Das im Oktober 2015 eröffnete Einkaufszentrum Aquis Plaza stellt das aktuellste Beispiel
für die Entwicklung Aachens als hochwertige
Einkaufsstadt dar. In den ersten vier Tagen
besuchten die Mall rund 260.000 Menschen.
Am Eröffnungstag selbst kamen bereits
85.000 Besucher. Laut eines Gutachtens soll
das Aquis Plaza ein Kaufkraftpotential in
Höhe von 1,2 Millionen Einwohnern und ein
Nachfragevolumen von 6,36 Milliarden Euro
pro Jahr erzeugen.
© büro G29
© büro G29
© www.medien.aachen.de / David Engel
Zahlen , Daten, Fakten zum Aquis Plaza.
Aachen wird für Besucher aus dem benachbarten
Ausland noch attraktiver.
Die Adalbertstraße (7840 Passanten pro Stunde) wird
von mehr Passanten frequentiert als der Kurfürstendamm in Berlin (7345 Passanten pro Stunde).
Der Wochenmarkt vor dem Rathaus.
Insgesamt erfährt die Aachener Einkaufsstadt
durch die neue Shoppingmall eine Aufwertung und wird auch für Besucher aus dem
benachbarten Ausland noch attraktiver. Durch
den unterschiedlichen Charakter der beiden
Innenstadtteile – „konsumiger Mainstream“
in der südöstlichen Achse und eine eher
kleinteiligere, meist inhabergeführte Ladenlandschaft in der Altstadt – können sich die
beiden Kontrapunkte gegenseitig befruchten.
Unterstützt wird dies auch durch die geplante
Neu-Entwicklung des Nikolausquartiers rund
um den Büchel, die das „Altstadt-Flair“
im direkten Umfeld von Dom und Rathaus
ausweitet. Die Wirtschaftsförderung unter-
stützt die weitere Innenstadtentwicklung als
Ansprechpartner und Bindeglied zwischen
ansiedlungsinteressierten Einzelhändlern und
Immobilieneigentümern. Im Berichtszeitraum
eröffneten im Innenstadtgebiet ca. 170 Einzelhändler und Gastronomen neue Geschäfte,
ca. 130 Unternehmen hiervon im Einkaufscenter Aquis Plaza. Gleichwohl gingen den ca. 40
Eröffnungen außerhalb des Centers nahezu
gleich viele Geschäftsaufgaben voraus. Die
Wirtschaftsförderung konnte jedoch sowohl
im Rahmen eingehender Standortanfragen als
auch durch aktive Akquise und Vermittlung von
Interessenten an Immobilieneigentümer zahlreiche Leerstände in neue Nutzungen vermitteln.
Einzelhandelskennziffern
18
Umsatz-Kennziffer (je Einw.): 125,8
Kaufkraft (Mio. €): 1.562,2
Umsatz (Mio. €): 1.770,5
Einzelhandelszentralität: 127,0
Mietspiegel:
1a-Lage 100 € +/qm
1b-Lage 50 bis 80 €/qm
1c-Lage 25 bis 50 €/qm
2er Lage 10 bis 20 €/qm
© büro G29
Wussten Sie schon,… dass es laut einer
Erhebung für das aktuelle Zentren- und
Nahversorgungskonzept der Stadt Aachen
insgesamt 1.565 Einzelhandelsbetriebe mit
einer Verkaufsfläche von ca. 409.580 qm
im Stadtgebiet gibt?
19
Wussten Sie schon, …
© medienpool-aachen, Winfried Kock
… dass die Region Aachen eine von sechs ausgewiesenen Gesundheitsregionen in NRW ist?
… dass im Bezirk der Arbeitsagentur AachenDüren zum 31. Dezember 2014 31.573 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im
Gesundheitswesen tätig waren? Damit ist die
Gesundheitsbranche der Spitzenreiter unter den
Arbeitgebern der Region und beschäftigt sogar
mehr Menschen als der Einzelhandel (Platz 2:
28.668 Beschäftigte) und das Baugewerbe (Platz
3: 18.699 Beschäftigte).
Die Wirtschaftsförderung befasst sich auch mit dem Fachkräftemangel im
Gesundheits- und Pflegesektor.
Gesundheitswirtschaft
Gesundheitsregion Aachen
Die Region Aachen verfügt aufgrund zahlreicher kompetenter Vertreter in Wissenschaft
und Wirtschaft über ein großes Potential im
Bereich der Gesundheitswirtschaft.
Folgende fünf Handlungsfelder stehen bei der
Arbeit im Vordergrund:
• Medizintechnik/Life Sciences
• Zweiter Gesundheitsmarkt/Gesundheitstourismus
• Arbeit und Bildung
• Patientenversorgung und Pflege
• Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Aktivitäten der Stadt Aachen
Die Begleitung von Weiterentwicklungen
branchenaffiner Unternehmen, wie der
Biotech-Firma meotec GmbH, spielt im
Branchenschwerpunkt Gesundheitswirtschaft
ebenso eine wesentliche Rolle wie die des
Zentrums für Biomedizintechnik (ZBMT), das
erste Gebäude im gleichnamigen Cluster auf
dem RWTH Aachen Campus.
Mit den beiden Projekten „GenderMed AC“ (bis
Januar 2015) und „Future proof for cure and
care“ (bis Dezember 2014) beteiligte sich die
Wirtschaftsförderung der Stadt Aachen darüber
hinaus aktiv an der Entwicklung der Region Aachen zur führenden Gesundheitsregion NRWs.
Das Projekt „FPCC“ diente der Begegnung
des Fachkräftemangels in Gesundheitsfachberufen, insbesondere in der Pflege. Durch das
euregional aufgestellte Projekt sollte der Austausch von Auszubildenden und Studierenden
Am 1. Januar 2015 haben sich die Vereine
LifeTecAachen-Jülich e.V. und AKM (Aachener Kompetenzzentrum für Medizintechnik)
e.V. unter dem neuen Namen „MedLife e.V.“
zusammengeschlossen. Hierdurch ist ein
Netzwerk aus fast 80 Mitgliedern entstanden,
in dem Unternehmen, Wissenschaftler und
andere Akteure aus den Bereichen Medizintechnik, Biotechnologie, Pharmazie und
Gesundheitswirtschaft gemeinsam an der Zukunft der Gesundheitsregion Aachen arbeiten.
Die Aachener Wirtschaftsförderung vermittelt
regelmäßig Unternehmenskontakte an MedLife, um branchenspezifische Kooperationen
zu unterstützen.
Durch die starke Präsenz von FH Aachen,
RWTH Aachen und Uniklinik liegt der Schwerpunkt in der Region Aachen auf Forschung
und Entwicklung im Bereich Medizintechnik
und Life Sciences sowie in der Patientenversorgung und Pflege.
© www.medien.aachen.de / Andreas Herrmann
Das Zentrum für Biomedizintechnik (ZBMT) auf dem
RWTH Aachen Campus
20
in der Euregio Maas-Rhein gefördert werden.
Im Rahmen des Projektes fand im Juni 2015
bereits zum dritten Mal die Gesundheitsfachberufemesse statt und lockte rund 600
Besucher in das Technologiezentrum am Europaplatz. Rund 30 Aussteller informierten die
Besucher über Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten in der Pflege, der Medizintechnik
oder handwerklichen Berufen der Branche. Im
Vorjahr kamen rund 650 Besucher zur Messe.
Während der dreijährigen Laufzeit des interdisziplinären Projekts „Gender-Med-AC“
wurden verschiedene Bedarfe erhoben und
Lösungsangebote für Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft entwickelt und gefördert.
Das Ziel des Projekts, das Anfang 2015 endete, zielte auf die Förderung der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen in der Pflege und
Gesundheitswirtschaft ab und wirkte dem
Fachkräftemangel in der Pflege durch eine
Steigerung der Attraktivität von Pflegeberufen
entgegen.
© Zweckverband Region Aachen, Birgitt van Megeren
© Zweckverband Region Aachen, Birgitt van Megeren
Die Gesundheitsfachberufemesse bietet Schülern die Möglichkeit,...
… Berufe im Pflege- und Gesundheitsbereich hautnah kennenzulernen.
Getragen und koordiniert wurde „GenderMed-AC“ durch die Aachener Wirtschaftsförderung. Partner in diesem Projekt waren
außerdem das Amt für Altenarbeit der StädteRegion Aachen, das deutsche Institut für
angewandte Pflegewissenschaft (DIP) sowie
MA&T Sell & Partner GmbH und die Katholische Hochschule NRW. Strategische assoziierte Partner wie die Gesundheitsregion Aachen,
koordiniert durch den Zweckverband, sowie
die Arbeitsagentur Aachen/Düren unterstützten das Projekt.
Das Ziel bestand darin, durch die Arbeitspakete und erarbeiteten Maßnahmen, MitarbeiterInnen langfristig und positiv an die
beteiligten Unternehmen zu binden und als
attraktives, zukunftsorientiertes Unternehmen
interessant für zukünftige Mitarbeitende zu
sein. Die Umsetzung kann als sehr erfolgreich
bewertet werden. Durch die direkte Arbeit mit
und in den Einrichtungen aus der Gesundheitsbranche konnten die Arbeitspakete gut
umgesetzt und sehr zufriedenstellende Ergebnisse erzielt werden.
In Form der projekteigenen Publikation
„Pflege – Beruf – Familie“ wurden hierbei
regelmäßig Informationen über Inhalte und
Ergebnisse des Projekts veröffentlicht. Die
Broschüre erschien insgesamt viermal,
davon zweimal im Berichtszeitraum. Darüber
hinaus wurde zum Abschluss des Projekts
eine Ergebnisdokumentation mit Handlungsempfehlungen für die Praxis erstellt.
21
© industrieblick – Fotolia.de
Die Logistikbranche wird zunehmend digitalisiert.
Automotive
Branche besteht für die Wirtschaftsförderung
in der Zusammenarbeit mit Unternehmen
wie der P3 Gruppe (Unternehmensberatung
und Ingenieursdienstleistungen u. a. für den
Automotive-Bereich) und der FEV GmbH
(Entwicklung und Beratung in den Bereichen
Motor- und Antriebstechnik, Getriebe- und
Fahrwerkskonstruktion, Fahrzeugelektronik
und -software sowie E-Mobility). Neben der
Unterstützung und Begleitung bei Erweiterungsabsichten (P3: Alter Schlachthof, FEV:
Neuenhofstraße) geht es hierbei auch um
Kooperationen innerhalb konkreter Forschungsprojekte. So war die Wirtschaftsförderung Anfang 2015 an einem Projektantrag der
FEV und weiterer Forschungspartner beteiligt,
in dem es um die Weiterentwicklung von
E-Mobilitätskonzepten mit automatisierten
Fahrfunktionen ging.
© Aachener Luftbildservice/ Stadt Aachen
Auch im Bereich der Automobilzulieferbranche ist die Wirtschaftsförderung aktiv. Ein
Schwerpunkt liegt hierbei auf der Betreuung
von Ansiedlungsvorhaben. Ein Beispiel stellt
das Anfang 2014 im Gewerbepark Avantis
fertiggestellte Logistikzentrum der Honold
Logistik Gruppe dar. Die über 44.000 qm große
Halle dient in erster Linie dem auch in Aachen
ansässigen Reifenhersteller Continental als
Ausgangspunkt für die europaweite Auslieferung seiner Zulieferprodukte. Mit dem Bau des
Logistikzentrums wurden nicht nur 100 neue
Arbeitsplätze geschaffen, es wurde auch ein
großer Schritt in Richtung des Ausbaus der
Automobilzulieferindustrie in Aachen gemacht.
Ein weiterer Schwerpunkt innerhalb dieser
Logistikzentrum der Honold Logistik Gruppe
© www.demis.nl
Die „blaue Banane“: eine dicht bevölkerte, bandförmige
Zone im europäischen Großraum.
22
Logistik
Die Zeiten, in denen Logistik als reine Transportbranche galt, sind vorbei: längst sind
durch ein breiteres Verständnis des SupplyChain-Managements zahlreiche Wachstumsund Innovationsmöglichkeiten entstanden, die
die Logistikbranche um Aufgabengebiete wie
Vertrieb, Distribution und Informationsverarbeitung erweitern. Die Stärken der Logistik in
der Region Aachen basieren insbesondere auf
der geografisch günstigen Lage im Hotspot
der „blauen Banane“, der dicht bevölkertsten
bandförmigen Zone im europäischen Großraum.
In der Stadt Aachen waren Ende 2014 innerhalb der traditionell logistischen Bereiche
des Sektors „Verkehr und Lagerei“ 3.515
Menschen beschäftigt (bezogen auf die
Region Aachen sind dies sogar über 20.000
beschäftigte Personen in rund 1.000 logistischen Betrieben). Hinzu kommen diejenigen
Arbeitsplätze der Value Added Services und
der logistischen Supportdienstleistungen.
Logistik ist aufgrund ihrer Konjunkturanfälligkeit und struktureller Marktentwicklungen
eine stark dynamische Branche. Dies belegt
auch die stark wachsende Neubaufläche für
Logistikimmobilien, die in 2015 bundesweit
bei 3,4 Millionen qm lag. Innerhalb Aachens
befinden sich insbesondere im Gewerbegebiet
Avantis aufgrund der Autobahnnähe stark
logistikaffine Flächen. Dies zeigt sich auch
in den Ansiedlungsaktivitäten, von denen
insbesondere das Logistikzentrum der Honold
Gruppe sowie das Logistik- und Verwaltungsgebäude von Doc Morris hervorzuheben sind
und die in den vorangegangenen Kapiteln
bereits näher erläutert wurden.
Die Diversität der Branche und ihre zunehmende Bedeutung für IT-Themen wird
ebenfalls anhand des NRW-Leitmarktwettbewerbs mit dem Bereich „MobilitätLogistik.
NRW“ deutlich. Der Leitmarktwettbewerb soll
die nordrhein-westfälische Wirtschaft und
Wissenschaft dabei unterstützen, insbesondere digitale Innovationen in den Bereichen
Mobilität und Logistik zu entwickeln. Die
Wirtschaftsförderung fungiert vor diesem
Hintergrund als Vermittler bei der Integration von Digitalisierungstechnologien in der
Logistikbranche. So stellt sie u. a. Kontakte
zwischen IT-Firmen und Logistik- bzw. Produktionsunternehmen her, die ihre Abläufe,
Warenverteilung und Kommissionierung digitalisieren möchten. Als anschauliches Beispiel
ist hier die Implementierung von Augmented
Reality-Lösungen in Form von Datenbrillen –
sogenannter Head Mounted Displays (HMD)
– zu nennen.
Digitalisierung
© medien.aachen.de/ Peter Hinschläger
in Aachen
Digitalisierung – Die IKT-Branche
Die Relevanz des Themas Digitalisierung und
die dahingehende Beratung von Unternehmen sieht auch die Wirtschaftsförderung und
hat bereits im Jahr 2015 den Themenbereich
Digitalisierung als einen neuen Tätigkeitsschwerpunkt definiert. Dies nicht nur vor dem
Hintergrund, dass es sich hierbei um einen
globalen Megatrend handelt, der nahezu jeden Bereich von Berufswelt und Alltag erfasst,
sondern auch weil Aachen als exzellenter
Hochschulstandort ein Innovationszentrum
der IKT-Forschung und -Entwicklung ist. Allein
die Datenverarbeitungsbranche stellt die
viertgrößte Gruppe der Unternehmen in der
Region dar. Die IKT gewinnt zunehmend an
Bedeutung: mehr als die Hälfte der zwischen
2010 und 2014 gegründeten Unternehmen
sind dieser Branche zuzuordnen. Mit ihr sind
in der Region Aachen zudem international bekannte Namen und leistungsstarke Marktführer sowie Top-Level-Forschungseinrichtungen
verbunden. Das Fraunhofer-Institut für Pro-
Aachen ist Innovationszentrum der IKT-Branche.
duktionstechnologie IPT in Aachen entwickelt
und produziert in Kooperation mit weiteren
Forschungseinrichtungen z. B. Pilotprodukte
für Anwender aus allen Bereichen der Wirtschaft, der Industrie und Verwaltung. Neben
IT-/Cloud Computing-Lösungen für optimierte
Geschäftsprozesse bilden Automatisierung,
Hardware, Internet und eCommerce wirtschaftliche Schwerpunkte ab. Das Forschungsinstitut
für Rationalisierung – kurz FIR – an der RWTH
Aachen forscht auf dem Gebiet der Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung und
begleitet in den Bereichen Dienstleistungsmanagement, Informationsmanagement,
Produktionsmanagement und Business-Transformation.
© Raimundas – Fotolia.com
Längst haben moderne Informations- und
Kommunikationstechnologien (IKT) nicht nur
Einzug in die Arbeitswelt, sondern auch in den
Alltag gehalten. Schlagwörter wie Industrie
4.0, Cloud Working oder E-Commerce gewinnen an immer größerer Bedeutung für das Berufsleben. Neben den vielfältigen Chancen der
Digitalisierung für die Arbeitswelt, sind auch
bereits Gefahren erkennbar. Die Digitalisierung von Arbeitsabläufen kann zur Ablösung
menschlicher Arbeit in den verschiedensten
Bereich führen. Andererseits erleichtert die
Digitalisierung auch die gemeinsame Arbeit
und eröffnet den Mitarbeitern die Möglichkeit
durch mehr Flexibilität eine angenehmere
Arbeitsatmosphäre zu schaffen. Folgt man
dem Ergebnis der neusten Bitkom-Studie, so
sind drei Viertel der Befragten der Meinung,
dass die Digitalisierung Arbeitsplätze in traditionellen Branchen gefährdet, während fast
ebenso viele (71 Prozent) neue Jobchancen
sehen.
Kompetenzzentrum Mittelstand 4.0 West
„Knotenpunkt für KMU in Sachen
Digitalisierung und Industrie 4.0“
Partner: FIR, WZL, et. al.
Campus-Boulevard 55, 52074 Aachen
Lehrstuhl für Technologieund Innovationsmanagement
RWTH Aachen (TIM RWTH)
„Gestaltung von digitalen
Innovationsprozessen“
Kackertstr. 7, 52072 Aachen
Cloud Labor, Ericsson Eurolab
Deutschland GmbH
„Branchenspezifische
Cloud-Anwendungen“
Ericsson-Allee 1,
52134 Herzogenrath
Lehrstuhl für Dienstleistungsund Technologiemarketing
RWTH Aachen (STM RWTH)
„Marketing von digitalen
Innovationsprozessen“
Kackertstr. 7, 52072 Aachen
Aachen Digital – Die DigitalisierungsLandkarte
QOSMOTEC Software Solutions GmbH
„Car to Car-Kommunikation –
Automatisierbare Testsysteme für Netzwerke“
Schloss Rahe Straße 3, 52072 Aachen
P3 Group GmbH
„Telenotarzt und Erste Hilfe-Applikationen –
digitale Innovationen für die Notfallmedizin“
Am Kraftversorgungsturm 3, 52070 Aachen
SpeedFactory – Autonomik für die
Sportartikelindustrie
„Individuelle Textilien durch intelligente
Produktionstechniken“
Partner: ITA RWTH Aachen, Adidas AG
Otto-Blumenthal-Str. 1, 52074 Aachen
AIXhibit AG
„E-Commerce, Webentwicklung und
digitale Onlinemarketing-Lösungen“
Jülicherstraße 338, 52070 Aachen
Fab Lab Aachen
Lehrstuhl Informatik 10, RWTH Aachen
(Media Computing Group)
„Digitale Technologien zum Anfassen
und Ausprobieren“
Ahornstraße 55, 52074 Aachen
Aachener Zentrum für 3D-Druck
„Digitaler 3D-Modellbau für KMU“
Partner: FH Aachen, Fraunhofer ILT
Steinbachstraße 15, 52074 Aachen
Nuance Communications GmbH
„Digitale Sprachtechnologieanwendungen in
den Bereichen Automotive, Customer Care,
Service Provider und Embedded Systems“
Jülicherstr. 376, 52070 Aachen
Interactive Pioneers GmbH
„Kreative Konzepte und Beratung für
die Digitale Welt“
Belvedereallee 5, 52070 Aachen
Fraunhofer Institut für Produktionstechnologie (IPT)
„Lösungen für digitale Produktionstechnologien“
Steinbachstr. 17, 52074 Aachen
Devolo AG
„Digitale Vernetzung von Systemen“
Charlottenburger Allee 60,
52068 Aachen
Fraunhofer Institut für Lasertechnik (ILT)
„Entwicklung von Lasertechnologien“
Steinbachstr. 15, 52074 Aachen
PSYWARE GmbH
„Sprachanalysetechnologie für Sprache als digitaler Informationsträger“
Charlottenburger Allee 40,
52068 Aachen
Cluster Smart Logistik
am Forschungsinstitut für Rationalisierung (FIR)
e. V. der RWTH Aachen
„Wertschöpfungsketten im digitalen Zeitalter“
Campus-Boulevard 55, 52074 Aachen
Modell Aachen GmbH
„Prozessoptimierung durch
QWiki-Systeme“
Dennewartstraße 25, 52068 Aachen
Cluster Photonics
RWTH Aachen Campus
„Lasertechnik – Licht als digitales Werkzeug“
Campus-Boulevard, 52074 Aachen
Docs in Clouds GmbH
„Telemedical Service und Consulting –
Digitale Telemedizin der Zukunft“
Dennewartstraße 25 – 27, 52068 Aachen
Aachen School of Innovation
„Expertise und Think Tank zu Digitalisierung und Innovationsprozessen“
Belvedereallee 5, 52070 Aachen
Start Lab RWTH Aachen
„Inkubator für IT-Gründungen der
Aachener Hochschulen“
Wespienstraße 8–10, 52062 Aachen
Smart@AC Challenge/ Forschungsprojekt Hotsprings
„Digitaler Wettbewerb zur Entwicklung
innovativer Smart City-Applikationen“
Initiatoren: IfU Institut für Unternehmenskybernetik e.V.
Dennewartstraße 27, 52068 Aachen
bitstars GmbH
„Holobuilder – Interaktive Digital-Holografie“
Hanbrucherstr. 40, 52064 Aachen
Heusch GmbH & Co. KG
„Einbindung der Datenbrille – Digitales Assistenzsystem in der Montage“
Kellershaustr. 11 – 15, 52078 Aachen
Dialego AG Onlinemarktforschung
„Konsumenten-Dienstleister-Beziehungen im
digitalen Zeitalter“
Karmeliterstraße 10, 52064 Aachen
FabBus
Fachbereich Maschinenbau und Mechatronik, FH Aachen
„Labor auf Rädern – Digitalen 3D-Modellbau hautnah erleben“
Goethestraße 1, 52064 Aachen
Dr. Babor GmbH & Co. KG
„Einbindung der Datenbrille –
Digitales Assistenzsystem im Lagerund Logistikbereich“
Neuenhofstraße 180, 52078 Aachen
Aachen 2025
„Digitale Initiative, um die Region Aachen
als führende Technologieregion sichtbar und
greifbar zu machen“
Initiatoren: REGINA e.V., TEMA Technologie
Marketing AG sowie 56 regionale Unterstützer
Aachener-und-Münchener-Allee 9, 52074 Aachen
Philips GmbH
„CityTouch – Digitale Stadtbeleuchtung
der Zukunft“
Philipsstraße 8, 52068 Aachen
Bundesverband IT Mittelstand
„Interessenvertretung für die IT-Branche“
Augustastraße 78, 52070 Aachen
m2c-Lab (mobile media & communication lab)
Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik,
FH Aachen
„Mobile Informationslogistik wie intelligente
Fahrräder und Smart Watches“
Eupener Straße 70, 52066 Aachen
GRÜN Software AG
„IT-Lösungen für die digitale Prozessoptimierung“
Augustastraße 78, 52070 Aachen
Forschungsvereinigung Programmiersprachen
für Fertigungseinrichtungen e.V.
„Zukunftssichere Lösungen für die digitale
Kommunikation in der Produktion“
Theaterstraße 12, 52062 Aachen
Leuchttürme sichtbar machen, InnovationsHotspots und digitale Wege aufzeigen – dies
sind die Ziele der Aachener DigitalisierungsLandkarte, die die Wirtschaftsförderung Ende
2015 veröffentlicht hat. Um einen Beitrag zur
Einordnung und Übersichtlichkeit im vielschichtigen Bereich der Digitalisierung zu leisten, liefert sie einen Überblick über Aachener
Akteure, die an digitalen Entwicklungen arbeiten, diese erfolgreich in ihre betrieblichen
Abläufe integriert haben oder sie erforschen.
Die aktuelle Printversion der Karte enthält 41
Stationen entlang von drei Kategorien:
Atos Worldline GmbH
„Mobile Payment – Zahlungsverkehr
im digitalen Zeitalter“
Pascalstraße 19, 52076 Aachen
Cognesys GmbH
„Innovative Softwareanwendungen für
digitale Sprachtechnologien“
Theaterstr. 90, 52062 Aachen
Bauer + Kirch GmbH
„Entwicklung von Software-Applikationen,
Online-Anwendungen und mobilen Apps“
Pascalstraße 57, 52076 Aachen
DSA Daten- und Systemtechnik GmbH
„Diagnoselösungen für digitale Fahrzeugkommunikation“
Pascalstr. 28, 52076 Aachen
24 Unternehmen und Verbände, zehn Hochschuleinrichtungen und Institute sowie sieben
Projekte und Initiativen. Da sie unter
aachen.de/digitalisierung auch online
verfügbar ist, kann sie zudem stetig erweitert
werden und ist seit ihrer Veröffentlichung
bereits um zahlreiche weitere Stationen
gewachsen. Um diese Akteure, ihre Produkte
und Aktivitäten auch live kennenzulernen,
plant die Wirtschaftsförderung, MitarbeiterExkursionen durchzuführen. Hierdurch
sollen insbesondere die Inhalte dieses breit
gefächerten Themas vermittelt werden, um
Unternehmen noch gezielter bei der Umsetzung eigener digitaler Strategien unterstützen
zu können.
Winandy
Synaix GmbH
„Beratung und Entwicklung
digitaler Geschäftsmodelle“
Im Süsterfeld 6, 52072 Aachen
© RWTH Aachen / Peter
Konsortialstudie „Facing the Smart Future“
„Wie sieht die zukünftige Entwicklung der Industrie 4.0 aus?“
Partner: Fraunhofer IPT, WZL, FIR, Demofabrik Aachen
Campus-Boulevard 57, 52074 Aachen
AixConcept GmbH
„IT-Konzepte und digitale Ausstattung
für Bildungseinrichtungen“
Pascalstraße 71, 52076 Aachen
Aachen
Digital
Die Aachener Landkarte
der Digitalisierung
www.aachen.de
www.aachen.de/digitali
sierung
23
Industrie 4.0
Digitale Datenbrillen als Beispiel für Augmented Reality-Technologien.
Herausforderungen bei der betrieblichen Umsetzung von Industrie 4.0 stellen neben dem
unklaren ökonomischen Nutzen u. a. auch die
unzureichende Qualifikation der MitarbeiterInnen sowie das Fehlen von Standards und
Zertifizierungsmöglichkeiten dar.
Es gilt also, die Unternehmen weiterhin dabei
zu unterstützen, die Chancen von Industrie
4.0 auch für den eigenen Betrieb nutzbar
zu machen. Dies kann durch Aufklärung
und Information geschehen sowie durch die
Vermittlung von Kontakten und der Förderung
des Technologietransfers mit den Aachener
Hochschulen.
Unterstützung und Potentiale für dieses
Vorhaben bietet das „Kompetenzzentrum
Mittelstand 4.0 West“, das der Bund mit 7,4
Mio. Euro fördert und von einem Konsortium aus Forschungseinrichtungen unter
Beteiligung des FIR (Forschungsinstitut für
Rationalisierung) und des WZL getragen wird.
Bei letzteren liegt die Zuständigkeit für den
„Hub Rheinland“, eine der drei Säulen des
Kompetenzzentrums mit dem Schwerpunkt
Produktionstechnik. Die Wirtschaftsförderung unterstützte das Projekt im Rahmen der
Antragstellung und arbeitet seit Bekanntgabe
im September 2015 weiterhin eng mit den
Forschungseinrichtungen zusammen, um den
Transfer in die kleinen und mittelständischen
Aachener Unternehmen zu fördern.
© Stadt Aachen
Um einen gezielten Blick auf den Status quo
der Industrie 4.0 am Standort Aachen werfen
zu können, erstellte das Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen im März 2015
im Auftrag der Wirtschaftsförderung eine
Studie zur Analyse von Auswirkungen und
Entwicklungspotentialen von Industrie 4.0.
Hierfür wurde u. a. eine Kurzumfrage unter
kleinen und mittleren Unternehmen in Aachen
durchgeführt. Als Ergebnis konnte festgehalten werden, dass der Standort Aachen
auf Seiten der Forschung sehr gut aufgestellt ist, bei den Unternehmen jedoch noch
viel Potential ungenutzt bleibt. Die größten
© Peter Winandy
© FIR e.V./Astrid Walter
Die Demonstrationsfabrik des FIR ermöglicht Forschung zu digitaler Produktion.
24
Digital HUB
Die Landesregierung hat im Rahmen ihrer
Strategie des digitalen Wandels die Initiative
„Digitale Wirtschaft NRW“ gestartet und
stellt gemeinsam mit der NRW.Bank bis zum
Jahr 2020 rund 42 Mio. Euro zur Verfügung,
um positive Rahmenbedingungen für die
digitale Wirtschaft in NRW zu fördern. In
Form von Digital HUBs sollen regionale
Knotenpunkte entstehen, in denen IT-Start
Ups und innovative Unternehmen als Treiber
für digitale Geschäftsmodelle insbesondere
durch Inkubation und Ausschreibungsservice
unterstützt werden sollen. Die lokalen HUBs
müssen durch selbstständige Konsortien als
Träger aufgebaut und betrieben werden, so
dass neben der Co-Finanzierung des Landes
die Einbringung eines Investitionsvolumens
von 500.000 Euro durch die Partner vor Ort
notwendig ist, um die gesamte Fördersumme
erhalten zu können. Vor diesem Hintergrund
ist die Aachener Wirtschaftsförderung als
einer der Initiatoren des lokalen HUB-Konsortiums aktuell auf der Suche nach finanziellen
Unterstützern aus der Unternehmerschaft, um
diese Chance zur Förderung des Innovationstransfers in der Digitalen Wirtschaft effektiv
für Aachen nutzen zu können.
sind innovative Breitbanddienste mit hohem
wirtschaftlichen Potential z.B. im Bereich Arbeit
Der Breitbandausbau ist besonders für die IKT- 4.0, eCommerce, eGovernment und eLearning,
Branche von großer Bedeutung, zunehmend je- die auf einer leistungsfähigen Breitbandinfradoch auch für alle Unternehmen und Betriebe, struktur fußen, von besonderer Bedeutung.
die am Internet der Dinge teilhaben wollen. Auf Der Ausbau des Glasfasernetzes ist nicht nur
der einen Seite kann die Stadt Aachen zwar mit für die weitere Wettbewerbsfähigkeit des
Standortes, sondern speziell für die Forschung
einer Breitbandverfügbarkeit von 75-95% aller
unerlässlich. Breitbandanbindungen beschleuHaushalte und einer Leistung von 50 Mbit/s
im direkten Vergleich mit Städten wie Krefeld,
nigen wesentlich den Wissenstransfer und
Düsseldorf und Wuppertal problemlos mithalermöglichen den Zugang zu immer vielfältiten. Auf der anderen Seite liegt die Verfügbargeren und hochwertigeren audio-visuellen
keit pro Haushalt bei den näherliegenden Städ- Medieninhalten. Wenn Aachen also weiterhin
ten wie Köln, Leverkusen und Bonn bei 95% bei wettbewerbsfähig sein will, reicht es nicht
mehr aus, auf Kupferkabelleitungen zu setzen,
gleicher Leistung. Leistungsfähige Breitbandsondern es muss zunehmend auf den Ausbau
netze bilden das Fundament für wirtschaftlivon Glasfaserverbindungen gesetzt werden,
ches Wachstum, indem sie Voraussetzung für
Der Ausbau leistungsfähiger Breitbandnetze ist eine
einen schnellen Informations- und Wissensaus- um mit internationalem Standard von Netzge- wichtige Voraussetzung für die Digitalisierung der
Wirtschaft.
tausch sind. Für Wirtschaft und Gesellschaft
schwindigkeiten mithalten zu können.
eBusiness-Lotse
Die besondere Stellung der IKT-Branche in
Aachen wird auch durch die Teilnehmerzahlen
des Projekts „eBusiness-Lotse“ verdeutlicht. Mit dem „eKompetenz-Netzwerk für
Unternehmen“ beabsichtigte das BMWi,
bundesweit anbieterneutrale und praxisnahe IKT-Informationen für das eBusiness von
Unternehmen, insbesondere für KMU und
Handwerk zur Verfügung zu stellen. Zu diesem
Zweck wurden verschiedene Transferformate realisiert, um neueste wissenschaftliche
Erkenntnisse in diesen Themenfeldern den
potenziellen Anwendern zu vermitteln. Als
Ergebnisse des eBusiness-Lotsen Aachen
gelten die Transfermaßnahmen, dazu zählten
in Summe:
• 27 Informationsveranstaltungen,
davon 9 durch die Wirtschaftsförderung
• 307 Befähigungsgespräche, davon
45 durch die Wirtschaftsförderung
• 21 Messeauftritte, davon 5 durch die
Wirtschaftsförderung
• 23 Publikationen
• 15 externe Vorträge
In Summe konnten auf diese Weise im Rahmen
des Projektes eBusiness-Lotse durch die Wirtschaftsförderung 6.091 UnternehmensvertreterInnen erreicht werden. Darunter wurden
allein 5.780 BesucherInnen auf Messen verbucht, auf denen der eBusiness-Lotse sichtbar
war. Auf den durchgeführten Veranstaltungen
wurden 266 TeilnehmerInnen begrüßt.
25
© alphaspirit – Fotolia.de
Breitband
© Stadt Aachen
Fachkräfte
Die Wirtschaftsförderung unterstützt Unternehmen auch bei der Gewinnung von Nachwuchsfachkräften.
Fachkräfte stellen für Unternehmen einen der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren dar. Weil
gutes Personal seltener wird, hat es sich die Wirtschaftsförderung zur Aufgabe gemacht,
Fachkräfte zu finden, zu fördern und sie mit Aachener Unternehmen zusammenzubringen,
um sie langfristig in die Region einzubinden. Hierzu hält die Wirtschaftsförderung Angebote für alle Altersgruppen bereit. Neben der Begleitung bei unternehmerischer Personalgewinnung und -bindung, bietet die Wirtschaftsförderung Beratung in allen Fragen der beruflichen Aus- und Weiterbildung und unterstützt interessierte Firmen bei der Etablierung
von Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
Projekte und Aktivitäten der Stadt Aachen
im Bereich Fachkräftesicherung
Bildungsberatung
schecks vergeben . Im Jahr 2015 wurden 24
Beratungsgespräche zur Bildungsprämie und
Eine Finanzspritze für die berufliche Weiterbil- 165 Beratungsgespräche zum Bildungsscheck
durchgeführt . Hieraus resultierten 24 Bildungsdung und Qualifikation können Beschäftigte
und Betriebe in NRW mit dem Bildungsscheck prämien und 190 Bildungsschecks . Die leicht
rückläufige Entwicklung der Beratungs- und
erhalten . Welche Voraussetzungen hierfür
erfüllt sein müssen, erfahren Interessierte bei Vergabezahlen ist auf die sinkenden BeratungsPersonalressourcen sowie insbesondere auf
den Bildungsscheck-Beratungsstellen, von
die veränderten und hierdurch anspruchsvoller
denen eine bei der Aachener Wirtschaftsförgewordenen Förderregularien in diesem Bederung angesiedelt ist .
Im Jahr 2014 wurden hier 26 Beratungsgesprä- reich zurückzuführen .
che zur Bildungsprämie und 283 Beratungsgespräche zum Bildungsscheck durchgeführt . Es
wurden 26 Bildungsprämien und 317 Bildungs26
© zdi-Netzwerk
© STAWAG
Beim SolarKreativCup…
... und dem Roboter-Wettbewerb tüftelt der MINT-Nachwuchs selbst.
zdi-Netzwerk
inner- und außerschulischen Aktivitäten, über
Wettbewerbe und Besuche in Unternehmen
bis hin zu größeren Veranstaltungen. Im Jahr
„Zukunft durch Innovation“, kurz „zdi“, ist
2014 fand beispielsweise zum zweiten Mal
ein NRW-weites Netzwerk zur Förderung des
naturwissenschaftlich-technischen Nachwuch- der SolarKreativCup mit rund 100 Teilnehmern
statt. Der Roboter-Wettbewerb mit rund 120
ses in Nordrhein-Westfalen. Das durch Fördermittel finanzierte Projekt wird am Standort Teilnehmern ging 2015 sogar schon in seine
10. Runde.
Aachen federführend durch die Wirtschaftsförderung betreut und von rund 40 Netzwerkpartnern, darunter Schulen, Unternehmen und
Verbände, begleitet. Das Angebot reicht von
„Die Schülerinnen und Schüler erwerben, entdecken und erproben
bei unseren zdi-Partnern Kompetenzen, die in der Schule nicht vermittelt werden. Das zdi-Netzwerk Aachen stellt hierfür den ersten
wichtigen Kontakt zu Partnerunternehmen her.“
Karl-Heinz Richter, Lehrer an der GHS Aretzstraße
„Weltweit haben wir ein großes Interesse daran, dem zu erwartenden Mangel an Ingenieuren entgegenzutreten und sind überall in Schulen und Universitäten aktiv. Daher ist es
uns wichtig, bereits früh Kontakt zu den Schulen aufzunehmen. In Zukunft möchten wir mit
diesem Angebot auch gerne weitere Schulen unterstützen.“
Dr. Ralf Müller, National Instruments
„Mithilfe des zdi-Netzwerkes Aachen hat das Pius-Gymnasium eine attraktive
Möglichkeit, seinen Schülerinnen und Schülern vielfältige Bildungsangebote in
den MINT-Fächern aufzuzeigen und diese mit abwechslungsreichen außerschulischen Projekten für den MINT-Bereich zu begeistern.“
Karolina Jeranek, Lehrerin am Pius-Gymnasium Aachen
„Wir haben uns in Zusammenarbeit mit den Partnern
des zdi-Netzwerks Aachen zur Aufgabe gemacht, unser
Engagement auszuweiten, schließlich ist das als Unternehmen und Netzwerkpartner unser definiertes Ziel.“
Dr. Oliver Grün, GRÜN Software AG
27
dungsberufe geboten wird. Derzeit laufen die
Vorbereitungen für den zweiten Teil, der am
30. Juni 2016 stattfinden wird.
„CHECK IN – Berufswelt“ bietet für Schüler
aller weiterführenden Schulen ab der 8. Klasse Um bei den Schülern für „CHECK IN – Berufsdie Möglichkeit, duale Ausbildungs- und
welt“ zu werben, haben sich die OrganisatoStudienangebote der heimischen Wirtschaft
ren dieses Jahr etwas Besonderes einfallen
und der öffentlichen Arbeitgeber live kennen- lassen. Unternehmen konnten ihre Auszubilzulernen und sich vor Ort zu informieren. Als
denden als „CHECK IN Gesicht“ vorschlagen.
Ziele stehen die Gewinnung von angehenden
Auszubildende von u.a. Grünenthal, der
Fachkräften für die lokale Wirtschaft und
Aachener Bank und Saint Gobain werden in
insbesondere die nachhaltige BerufsorientieVorbereitung auf den „CHECK IN – Tag“ Schurung für Schüler im Mittelpunkt. Anerkannte
len besuchen, um den Schülern zu zeigen, wie
Ausbildungsbetriebe öffnen am „CHECK IN –
eine Ausbildung in den jeweiligen UnternehTag“ ihre Türen und geben den Schülern einen men und Ausbildungsberufen abläuft und was
praxisorientierten Einblick in das Berufsleben. den Beruf ausmacht.
Am 27. Februar 2015 fand der erste „CHECK IN „CHECK IN – Aachen“ ist eine Gemeinschafts– Tag“ statt. Rund 50 Unternehmen öffneten
aktion der Aachener Wirtschaftsförderung,
ihre Türen für die über 1.200 Teilnehmer von
der Agentur für Arbeit Aachen-Düren, der
insgesamt 24 Schulen aus der Region. Mit
Industrie- und Handelskammer Aachen, der
dem Aktionstag soll dem Fachkräftemangel
Handwerkskammer Aachen, dem Zweckverfrühzeitig entgegen gewirkt werden, indem
band Region Aachen-Regionalagentur und der
Schülern ein Einblick in mögliche AusbilVereinigten Unternehmerverbände Aachen.
© Stadt Aachen
Check In
Unternehmen geben Einblick in das Berufsleben.
Zahlreiche Unternehmen öffnen beim CHECK IN-Tag ihre Türen.
„Die Berufswahl ist für junge Menschen eine große Herausforderung.
Check in bietet eine große Plattform an Informationen und Vergleiche der
verschiedensten Berufe. So kann der „Beruf" zum „Traumberuf" werden.
Wir fördern junge Menschen und machen mit!“
Bernhard Müller, Verwaltungsdirektor Senioren- und Betreuungszentrum der StädteRegion Aachen
28
© Stadt Aachen
...und betriebliche Tätigkeiten ausprobieren.
© Stadt Aachen
Die Schüler können sich über Ausbildungsangebote informieren...
Perspektive 50plus
Der Beschäftigungspakt für die Region Aachen und Duisburg war einer von 78 Pakten
bundesweit und wurde bis zum Programmende umgesetzt durch die Jobcenter der StädteRegion Aachen, der Kreise Düren, Heinsberg,
Euskirchen sowie den Städten Aachen und
Duisburg. Mit insgesamt über zehn Jahren
Laufzeit handelte es sich bei „Perspektive
50plus“ um eines der längsten Projekte des
Paktes und derjenigen, die federführend
durch die Aachener Wirtschaftsförderung
koordiniert wurden. Diese lange Laufzeit war
auf die erfolgreichen Vermittlungsergebnisse
zurückzuführen: Im Rahmen der dritten und
letzten Programmphase von 2011 bis 2015
konnten im Teilbereich der städteregionalen
Jobcenter 17.800 ältere Langzeitarbeitslose
aktiviert und 4.837 Kandidaten erfolgreich
integriert werden. In den Berichtsjahren 2014
und 2015 wurden in der Region Aachen 625
© Stadt Aachen
© www.grafikgarten.de
Der fortschreitende Fachkräftemangel sorgt
dafür, dass es zunehmend darum geht,
spezifische Potentialgruppen anzusprechen.
In diesem Kontext steht auch das Bundesprogramm „Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“, um die
Altersgruppe der über 50-Jährigen, die bereits
seit längerer Zeit arbeitslos sind, wieder dauerhaft in den Arbeitsmarkt zu integrieren und
deren Potentiale für den Fachkräftemangel zu
erschließen.
Das Programm startete im Jahre 2005 und
wurde 2008 sowie 2011 jeweils verlängert und
endete im Jahre 2015. Zu Beginn von „Perspektive 50plus“ war bundesweit weniger als
die Hälfte der Menschen zwischen 55 und 64
Jahren erwerbstätig.
bzw. 503 ältere Arbeitnehmer in Unternehmen
vermittelt und integriert. Voraussetzung für
den Erfolg des Programms war die Bereitschaft der Unternehmen, älteren Arbeitskräften eine Chance im Betrieb zu geben. Dies
erfolgte nicht nur über verschiedene Ansätze
der Direktansprache, sondern auch über
vielfältige öffentlichkeitswirksame Aktivitäten
in Form von Pressekonferenzen in Unternehmen zur Vorstellung erfolgreich vermittelter
Mitarbeiter, einer regionsweiten plakativen
und großflächigen Buswerbung, Job-Speed
Datings sowie Messeauftritten. In einer ebenfalls öffentlichkeitswirksamen Abschlussveranstaltung im November 2015 kamen erneut
noch einmal ehemalige Langzeitarbeitslose zu
Wort, die in einem Video und auf dem Podium
ihre Erfahrungen an ihren neuen Arbeitsplätzen schilderten.
Zwischen 2014 und 2015 wurden über tausend ältere
Menschen in Betriebe integriert.
SWITCH
Wussten Sie schon, …
… dass das Projekt SWITCH kürzlich zum vierten Mal einen Preis gewonnen hat? Im November 2015 durfte die Projektleitung den Sonderpreis „Ausbildungs-Ass 2015“ in der Kategorie
Ausbildungsinitiativen entgegennehmen, der jährlich von den Deutschen Wirtschaftsjunioren
und den Junioren des Handwerks vergeben wird. Im Jahr 2014 erhielt das Projekt zudem die
Auszeichnung „Innovatives Netzwerk 2014“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
Hohe Studienabbruchsquoten und ein sich
immer stärker abzeichnender Fachkräftemangel waren die Auslöser für das 2011 an den
Start gegangene Projekt SWITCH. Die Idee
des Projektes, Studienabbrecher in verkürzte
Im April 2015 überzeugte sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel vom Erfolg des Projektes SWITCH in Aachen.
Ausbildungsverhältnisse zu vermitteln und
somit als Fachkräfte für die Region zu sichern,
wurde schnell zum Erfolgskonzept. Über die
Jahre ist aus SWITCH eine Full-Service-Agentur
für Studienabbrecher geworden.
Insgesamt nehmen 190 Unternehmen aus der
Region an SWITCH teil. Im Jahr 2014 konnten
84 junge Menschen in ein verkürztes Ausbildungsverhältnis vermittelt werden, im Jahr
2015 waren es 80.
©www.medien.aachen.de / Andreas Herrmann
Im Jahr 2014 zierte ‚Perspektive 50plus“ die Busflotte
der ASEAG.
29
© Stadt Aachen
Newcomer Service
Der Newcomer Service wurde seitens der
Wirtschaftsförderung als besonderes Serviceangebot für Neu-Aachenerinnen und
-Aachener konzipiert . Lokale Unternehmen
und Hochschuleinrichtungen sollen durch das
Projekt dabei unterstützt werden, neuen Beschäftigten ein schnelles Einleben zu ermöglichen . Hierzu gehören auch Informationen
zu vereinfachten Meldevorgängen, Kinderbetreuungsangeboten und Wohnungssuche oder
Netzwerkkontakten . Auch mithilfe verschiedener Aktivitäten und Veranstaltungen wie den
„Newcomer Fridays“ oder den „Newcomer
Days“ können die Neuankömmlinge einen
ersten Eindruck der Besonderheiten ihres
neuen Wohn- und Arbeitsortes gewinnen . Bei
einer Domführung zum Beispiel lernen die
Teilnehmer etwas über die Aachener Historie
und Kultur, können aber auch schon erste
Kontakte zu anderen Newcomern herstellen .
Beim anschließenden „Get Together“ können
sich die Teilnehmer in geselliger Runde mit
anderen Newcomern austauschen . So konnten
im Jahr 2014 beim „Newcomer Day“ rund 300
Bürger in der Stadt begrüßt werden . Die Möglichkeiten des „Newcomer Fridays“ haben im
selben Jahr 220 Teilnehmer wahrgenommen,
während in 2015 bei sieben Veranstaltungen
dieser Art insgesamt 205 Newcomer begrüßt
werden konnten .
© Andreas Herrmann
Neue Beschäftigte erhalten Informationen und Unterstützung in Aachen als neuem Wohnort.
Den Newcomer Day 2014 im Krönungssaal besuchten
rund 300 Neu-Aachenerinnen und -Aachener.
2014 und 2015 stattgefunden und zu Schwerpunktthemen wie Demografie oder betrieblichem Eingliederungsmanagement informiert
Die Familienfreundlichkeit von Unternehmen
haben . Kooperationspartner auf Arbeitgeberim Kontext der Vereinbarkeit von Familie und
seite sind die Firmen Saint-Gobain, FEV, Babor,
Beruf stellt einen relevanten Faktor in Zeiten
zunehmenden Fachkräftemangels dar . Betriebe, Sparkasse Aachen, Ford, Blitzschutzbau Rheindie diese Vereinbarkeit unterstützen, verfügen Main, Actimonda Krankenkasse, Grünenthal, Paion, ProDialog und RegioIT . Mit deren
über einen wesentlichen Wettbewerbsfaktor
auf dem Arbeitsmarkt . Der seit Mai 2011 als Ko- Unterstützung konnte unter Federführung der
Aachener Wirtschaftsförderung in Eilendorfordinierungsstelle in der Wirtschaftsförderung
Süd eine Verbund-Betriebskita aufgebaut
eingerichtete Aachener Familienservice (ASF)
werden, die im April 2015 feierlich durch Oberbietet Unternehmen die Möglichkeit, sich zu
familienfreundlichen Projekten und Angeboten bürgermeister Marcel Philipp eröffnet wurde
und in der in fünf Krippengruppen 70 Kinder
informieren sowie Bedarfsanalysen erstellen
betreut werden .
zu lassen und sich mit anderen Unternehmen
zu vernetzen . Hierzu dienen u . a . die halbjährlichen Unternehmensfrühstücke des ASF, die in
30
© pbs architekten
Aachener Familienservice
Die Verbund-Betriebskita in Eilendorf-Süd.
Lokale
Soziale Stadt Aachen Nord
Sport und Spiel auf dem Rehmplatz.
© Stadt Aachen
Wegbrechende lokale Wirtschafts- und Infrastrukturen, hohe Arbeitslosigkeit und geringe
Bildungsniveaus – Themen, die in ökonomisch
benachteiligten Stadtteilen zu den größten
Problemen gehören. Aufgabe der Wirtschaftsförderung ist es, diese Problembereiche in
Konzepte „Lokaler Ökonomie“ zu übersetzen,
die sich auf die Handlungsfelder Struktur- und
Städtebauförderung, Wirtschafts- und Unternehmensentwicklung, Beschäftigung, Qualifizierung und Ausbildung sowie Förderung von
Kultur- und Freizeitangeboten auf kleinster
lokaler Ebene beziehen. Konkret gestalten sich
diese u. a. in der Schaffung neuer Arbeitsplatz- und Ausbildungsperspektiven, der aktiven Einbindung der ansässigen Bevölkerung
sowie der Entwicklung von Lösungsansätzen
im Rahmen der Leerstandsproblematik.
eines Stadtteilbüros direkte Strukturförderung
zu betreiben. Durch Verfügungsfonds-Projekte
im Rahmen der NRW-Städtebauförderung
Vor diesem Hintergrund unterstützt die
Wirtschaftsförderung mithilfe des Bund-Länder- können die Bewohnerinnen und Bewohner
gezielt Einfluss auf die Lokale Ökonomie in
Programms „Soziale Stadt“ die soziale,
Aachen Nord nehmen. Im Zeitraum 2014–2015
ökonomische, städtebauliche und kulturelle
wurden insgesamt rund 50 VerfügungsfondsStabilisierung des Stadtteils Aachen Nord.
Projekte beantragt und bewilligt. Hierbei
In Form eines Handlungskonzepts stehen neben räumlichen Umgestaltungen insbesondere reichten die Themen externer Antragsteller
Aktivitäten zur Verbesserung des Zusammen- von Tanz-Workshops und Fotosafaris über die
Produktion eines Stadtteil-Songs bis hin zu Erlebens sowie der Stärkung der Identifikation
auf der Maßnahmenagenda. Moderne Wirtziehungspartnerschaften und interkulturellen
Kochtreffs, um die soziokulturellen Rahmenschaftsförderung bedeutet hierbei auch vor
Ort direkt bei den Bürgern zu sein, um mithilfe bedingungen in Aachen zu stärken.
© Interessengemeinschaft Aachen-Nord e.V. / Anja Schlamann
Ökonomie
Bei der Aktiv für Arbeit-Jobbörse konnten sich
Jugendliche über Berufsperspektiven informieren.
Das DEPOT in der Talstraße beherbergte einst Straßenbahnen…
Das DEPOT als Stadtteilzentrum
Den Leuchtturm unter den Stadtteilprojekten
stellt der Umbau des ehemaligen Straßenbahndepots in der Talstraße zu einem neuen
Stadtteilzentrum dar.
Das mit einem Volumen von rund 12 Millionen
Euro aus Bundes- und Landesmitteln geförderte Projekt soll dazu dienen, Einrichtungen aus dem sozialen Bereich mit kreativen
und kulturellen Akteuren unter einem Dach
Beschäftigungsförderung und Qualifizierungsunterstützung sind elementare Bestandteile
lokaler Ökonomie, die sich im Rahmen der
Arbeit der Wirtschaftsförderung bis Ende 2014
auch auf Aachen-Ost als strukturschwachen
Stadtteil bezog. Hier setzte im Jahre 2013
das Projekt „Aktiv für Arbeit im Stadtteil –
Arbeitsmarktpolitisches Netzwerkcoaching
in Aachen-Ost“ an, das im Dezember 2014
… und wird nun zum neuen Stadtteilzentrum.
endete. Mithilfe eines sog. Netzwerkcoaches
zielte „Aktiv für Arbeit“ darauf ab, Angebote
arbeitsmarktrelevanter Akteure zu aktivieren
und in einem ExpertInnennetz zu bündeln, um
zu vernetzen. Neben dem Stadtteilbüro
die Arbeitsmarktintegration bildungsferner
Aachen-Nord, das 2016 ins DEPOT ziehen
Bevölkerungsgruppen zu unterstützen. Zudem
wird, werden die dort künftig beheimateten
Einrichtungen thematische Schwerpunkte wie wurde eine Plattform in Form Runder Tische
Bildung, Kinder und Jugendliche sowie Kultur geschaffen. Auch Workshops wurden durchgehaben. Als Folge wird es neue Beratungs- und führt, die sich an den Zielgruppen Jugendliche,
Aktivierungsangebote im Stadtteil geben, die Menschen mit Migrationshintergrund, ältere
Aachen Nord beleben und u. a. Kindern und
Personen sowie Frauen und Alleinerziehende
Jugendlichen Angebote für Bildung und beruf- orientierten. Aktivierende Veranstaltungen wie
die Jobbörse sowie ein Berufsparcours und ein
liche Perspektiven aufzeigen sollen.
Job-Speed-Dating dienten darüber hinaus dazu,
Jugendlichen aus Aachen-Ost unterschiedliche
Berufe näherzubringen.
© Stadt Aachen
© Bernd Schröder
Aktiv für Arbeit im Stadtteil
31
Wir
Sie möchten mit uns koop
erieren?
•
•
•
• schaffen Orte zum Verweilen
Angsträume
BIWAQ
Frau Sabine Will
Langzeitarbeitslose
- Flüchtlinge
- Ehrenamtler/-innen
, Aktiv-sein und verringern
Bildung,
Wirtschaft,
Arbeit im Quartier
Projektleiterin BIWAQ ALL EYES ON GREEN SPOTS
Stadt Aachen
Fachbereich Wirtschaftsförderun
g/
Europäische Angelegenheiten
Fon: 0241 432-7656
Mail: wifoe@mail.aachen
.de
Sie
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© Bernd Schröder
Gemeinsam
gestalten.
•
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Vernetzen. Arbeiten.
Ernten.
Das Projekt BIWAQ verbindet Beschäftigungsmaßnahmen
mit der Verschönerung von Stadtteilen.
Gedruckt auf 100% Recyclingpapie
r
Stadt Aachen
© Das Da-Theater
© Das Da-Theater
© KadaWittfeldArchitektur/WZL
www.aachen.de/biwaq
Wie kann urbane Produktion im Stadtteil integriert werden?
Aachen Nord im Vorher-Nachher-Vergleich …
…es gibt zahlreiche Standorte, die begrünt werden sollen.
Urbane Produktion in Aachen Nord
BIWAQ
Auch die Integration neuer Möglichkeiten urbaner Produktion im Gewerbegebiet
Aachen Nord ist Bestandteil der strukturellen
Stadtteilerneuerung . Dies im Rahmen einer
Standortvision zu analysieren, ist die Aufgabe
des Aachener Architekturunternehmens KadaWittfeld und der Produktionstechnik-Experten
des WZL der RWTH Aachen . Die Wirtschaftsförderung leistet durch die Beauftragung
dieser Untersuchung einen Beitrag zur lokalen
Ökonomie im Aachener Norden, indem der
Standort als Ort stadtverträglicher Produktion
revitalisiert werden soll . Hierfür sollen zum
einen die Möglichkeiten genutzt werden, die
sich aus der zunehmenden Digitalisierung von
Produktionstechnik in Form von Vernetzung
und Automatisierung ergeben . Zudem gilt es,
neuartige Nutzungsmodelle wie Co WorkingSpaces, FabLabs und Multifunktionsflächen in
einen dynamischen Standort zu integrieren,
bei dem das Zusammenwachsen von Arbeit
und Leben im Vordergrund steht .
Das Projekt BIWAQ ist ein Partnerprogramm
des Städtebauförderungsprogramms „Soziale
Stadt“ und schließt sich damit dem in Aachen
seit 2009 bestehenden und 2013/14 fortgeschriebenem integrierten Handlungskonzept
Aachen-Nord an . Das Projekt hat eine Laufzeit
von drei Jahren und endet zum 31 . Dezember
2018 . Der Förderumfang liegt bei rund 1,7 Mio
Euro . Das Programm fördert arbeitsmarktpolitische Projekte, verbindet diese mit Stadtentwicklungsmaßnahmen und trägt damit zur
Stärkung der lokalen Ökonomie bei . In erster
Linie richtet sich das Programm an langzeitarbeitslose Menschen im Alter von mindestens
27 Jahren aus den Stadtteilen Aachen-Nord
und Aachen-Ost . Aber auch weitere Personen,
wie zum Beispiel in Aachen lebende Flüchtlin-
ge, können an den Beschäftigungsmaßnahmen teilnehmen . Aktuell sind bereits fünfzehn
Teilnehmer in die ersten Maßnahmen eingebunden . Neun davon wurden als Langzeitarbeitslose durch das Jobcenter zugewiesen, mit
dem die Wirtschaftsförderung bereits im Juni
2015 eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung abgeschlossen hat . Zentrales Element ist
die Gestaltung von GREEN SPOTS im öffentlichen Raum . Zum einen sollen leicht erfahrbare, mobile, kunstvolle und grüne Erlebnis- und Aufenthaltsräume in den Stadtteilen
geschaffen werden, die den öffentlichen Raum
und die Gemeinschaft beleben sollen . Zum anderen erhalten die Teilnehmer Qualifikationen
in den Gewerken, die für die Gestaltung der
GREEN SPOTS erforderlich sind (z .B . Schreiner,
Maler/Lackierer, Garten- und Landschaftsbau,
Pflasterer, Elektriker, Hauswirtschaft etc .) .
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Wissenschaft
Aachen verfügt über eine exzellente und innovative Hochschullandschaft.
Durch die hohe Anzahl an Studierenden in Aachen und deren Fluktuation kommt es in
Aachen zu einer besonderen Offenheit gegenüber Neuem. Das dadurch entstehende Streben
nach Innovation trägt zu einem ausgezeichneten Wissens- und Technologiepotential bei, welches man kaum an einem anderen Standort findet. Eingebettet in eine Region mit zahlreichen
wissenschaftlichen Einrichtungen, wie der RWTH Aachen, der Fachhochschule Aachen oder
dem Forschungszentrum Jülich, bietet Aachen den idealen Nährboden für Entwicklungen in
den zukünftigen technologischen Kernfeldern. Die Wirtschaftsförderung unterstützt die Unternehmen darin, diese Vorteile zu nutzen und die Ergebnisse der Wissenschaft direkt anwenden zu können, indem Kontakte zu allen relevanten Forschungseinrichtungen hergestellt oder
das Hochschulpotential an Fachkräften gezielt erschlossen wird.
Hochschulen
in Aachen
Initiativen im Bereich Wissenschaft
Bereits in den 90er Jahren wurde die Kooperation zwischen der Stadt und den Hochschulen
in strukturierte Bahnen gelenkt . Zu diesem
Zeitpunkt wurde durch das „Elf-Punkte-
Programm“ erstmals eine offizielle Kooperationsvereinbarung zwischen Stadt und RWTH
abgeschlossen . In den Folgejahren kamen
Neuauflagen und Kooperationsvereinbarungen mit der FH hinzu . Aus dieser Zusammenarbeit sind in den letzten 19 Jahren viele
gemeinsame Aktionen, Projekte und somit
auch Mehrwerte in den Bereichen wirtschaftlicher Wissenstransfer, Marketing, studentische
Betreuung, Politik und bürgerschaftlicher Wissenstransfer für alle Beteiligten entstanden .
Um diese, von Synergien getragene Zusammenarbeit weiterzuentwickeln, wurde seitens
der Wirtschaftsförderung in den vergangenen
zwei Jahren die Idee einer „Wissenschaftsallianz Aachen“ angestoßen . Diese Allianz soll
die Kommunikation, Strategiebildung und das
Monitoring der Stadt- Hochschulkooperation
langfristig optimieren und darüber hinaus
weitere Akteure aus Wirtschaft, Kultur, Medien etc . einbinden . Ziel ist die Profilschärfung
Aachens als Wissenschaftsstadt, in der das
33
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mien weiterzugeben (z.B. VerwaltungsvorWissenschaftspotential für die gesamte Stadt
genutzt wird.
stand, Rat, Hauptausschuss, Ausschuss für
Am 10. Juni 2015 haben die Fraktionen von
Arbeit, Wirtschaft u. Wissenschaft), wurde
SPD und CDU eine gemeinsame Ratsantragsdie „AG Wissenschaftsstadt“ ins Leben
gerufen.
initiative mit dem Titel „Wissenschaftsstadt
· Die Ratsantragsinitiative „AG Campus“
Aachen“ gestartet. Die Initiative entspringt
wurde mit dem Ziel formuliert, die Kommuder zuvor geschilderten Ausgangslage in
Aachen und greift die Idee der Wissenschaftsnikation und Informationen zum zentralen
Thema „Campus“ zu bündeln und dadurch
allianz auf, wobei auf unterschiedliche Handeine fachbereichsübergreifende Koordilungsfelder wie Marketing, Stadt-Hochschulnation und Positionierung zu erzielen. Mit
kooperation, Kultur, Mobilität, Städtebau oder
Die Zusammenarbeit mit den Hochschulen wird stetig
Blick auf einen verstärkten WissenstransCampusentwicklung Bezug genommen wird.
weiterentwickelt...
Auf dieser Basis koordiniert die Wirtschaftsfer zwischen den Campusclustern und
Unternehmen der Region engagiert sich die
förderung mit der „AG-Wissenschaftsstadt“
Wirtschaftsförderung ebenfalls. Besonders
und der „AG-Campus“ zwei Arbeitsgruppen:
die Herstellung des Kontakts zwischen Un· Um dezernats- und fachbereichsübergreiternehmen und den entsprechenden Clusterfend alle relevanten Informationen rund
Center-Managern steht hierbei im Fokus.
um das Thema „Wissenschaftsstadt“ zu
bündeln und diese an Entscheidungsgre-
...und durch den Hochschulbeauftragten bei der
Wirtschaftsförderung koordiniert.
Spitzengespräche mit Aachener
Hochschulen
RWTH Aachen Campus
immatrikulieren können, um auf diese Weise
gemeinsam mit den Hochschulinstituten
zukunftsrelevante Forschungsthemen zu bearMit dem im Kapitel Wirtschaft im Kontext
Aachen genießt internationales Renommee als des Gewerbeflächenmanagement bereits
beiten. Dieser interdisziplinäre Ansatz bietet
Stadt mit außergewöhnlicher technologischer erläuterten RWTH Aachen Campus bietet sich hohe Synergieeffekte, so dass sich bereits
in Aachen ein einzigartiges Leistungsangebot über 120 Unternehmen auf dem RWTH Aachen
Kompetenz. Eine so hohe Konzentration von
zur Kooperation in fachspezifischen Clustern,
Forschungs- und Entwicklungskapazitäten
Campus engagieren. Von den 19 zukunftsweiin denen die an der RWTH ansässigen Institute senden Clustern befinden sich derzeit folgengibt es an kaum einem anderen Standort in
Europa. Um Aachen als Wissenschaftsstandort Know-how und eine einmalige Forschungsde sechs Cluster in der Realisierung:
weiter voranzubringen, finden pro Semester
• Cluster Smart Logistik
infrastruktur zur Verfügung stellen. Auf
jeweils mit der RWTH, FH Aachen und der
• Cluster Produktionstechnik
800.000 qm entsteht dort eine neue DimenStadt Aachen Spitzengespräche statt. An den sion der wissenschaftlichen Zusammenarbeit
• Cluster Photonik
Spitzengesprächen nehmen die Verwaltungs• Cluster Biomedizintechnik
und des Technologietransfers, indem sich
• Cluster Schwerlastantriebe
internationale und nationale Unternehmen
spitzen der Stadt Aachen und der beiden
• Cluster Nachhaltige Energie
als Industrie-partner mit eigenen Ressourcen
Hochschulen (OB, Beigeordnete, Rektor, ProRektoren usw.) teil.
© Campus GmbH/Peter Winandy
34
© Stadt Aachen
Das Gebäude des Clusters Smart Logistik ist eines der
ersten auf dem RWTH Aachen Campus
Das Gebiet des RWTH Aachen Campus Melaten
© Campus GmbH/Peter Winandy
Wussten Sie schon,… dass die RWTH über
20 Großforschungsinstitute, 4 Fraunhofer
Institute, 16 An-Institute sowie ein LeibnizInstitut beherbergt?
… dass es an der FH Aachen 10 verschiedene
Fachbereiche, 7 In-Institute, 2 An-Institute
und 4 Kompetenzplattformen gibt?
35
© Peter Winandy
© www.medien.aachen.de / Andreas Herrmann
RWTH und FH Aachen liegen in Hochschul-Rankings technischer und naturwissenschaftlicher Fachrichtungen
stets ganz vorne.
Die RWTH Aachen ist eine von elf bundesweiten
Exzellenzuniversitäten.
Campus Network
in enger Abstimmung mit der RWTH Aachen
Campus GmbH und den Center-Verantwortlichen sowie der IHK Aachen durchgeführt.
Die Aachener Wirtschaftsförderung übernimmt bei dem Projekt federführend die Umsetzung im Stadtgebiet Aachen. Dies erfolgt
in Form von Veranstaltungen, Beratungen,
Informations-angeboten sowie Unternehmensbesuchen und Netzwerkarbeit.
machen. Insbesondere KMU und andere
Unternehmen, die keine eigene F&E-Abteilung
Das Projekt „RWTH Aachen Campus Network“ haben, profitieren von dem Technologietranswurde im Rahmen des Ziel 2-Wettbewerbes
fer der Institute der RWTH, der angegliederten
des Landes NRW für eine Laufzeit von Januar
Forschungseinrichtungen und den immatriku2016 bis Dezember 2018 zur Förderung ausge- lierten Unternehmen.
wählt. Ziel des Vorhabens ist es, Unternehmen „RWTH Aachen Campus Network“ ist ein Gesystematisch an den RWTH Aachen Campus
meinschaftsprojekt der Aachener Gesellschaft
heranzuführen und die Chancen, die sich aus
für Innovation und Technologietransfer (AGIT),
dem interdisziplinären Ansatz des Campus
Stadt Aachen, StädteRegion Aachen und
ergeben, für Unternehmen zugänglich zu
dem Zweckverband Region Aachen und wird
Erstsemester-Begrüßung
Rankings
Bei der Erstsemester-Begrüßung zum Wintersemester 2015/2016 präsentierte sich Aachen
im Rahmen des Newcomer Service mit der
1Live-Liebesalarmparty als moderne und junge Stadt. Mit rund 2.000 Besuchern war die
Party im Eurogress ausverkauft. Jeweils 500
Freikarten wurden von der Stadt an FH und
RWTH verteilt.
Die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH) ist mit 43.721 Studierenden und weiterhin steigender Studentenkurve eine der größten und traditionsreichsten
Technischen Hochschulen Europas. Gelehrt
werden neben den naturwissenschaftlichtechnischen Fächern sowie Medizin, Architektur, Geistes- und Sozialwissenschaften auch
verschiedenste Sprachen. Im Jahr 2007 sicherte sich die RWTH Aachen erstmals den Status
einer Exzellenz-Universität. 2012 konnte sie
erneut als Exzellenz-Universität überzeugen.
Mit über 260 Instituten und 510 Professuren
zählt sie zu den führenden europäischen
Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen.
Besonders die Nähe von Wissenschaft und
Forschung zeichnet die RWTH Aachen aus.
© Andreas Herrmann
Oberbürgermeister Marcel Philipp hieß die Erstsemester
bei der 1Live-Liebesalarmparty willkommen.
36
Ein Maßstab für die Kompetenz der ExzellenzUniversität RWTH Aachen sind die Spitzenplätze bei nationalen und internationalen
Rankings. Besonders die Studienrichtungen
Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen belegen in HochschulRankings wie dem U-Multirank, DAADRanking sowie dem Ranking des Magazins
Wirtschaftswoche immer wieder die vordersten Plätze.
Und auch die FH Aachen untermauert das
naturwissenschaftlich-technische Niveau,
auf dem am Wissenschaftsstandort Aachen
gelehrt und geforscht wird: Die Studiengänge
Elektrotechnik und Maschinenbau wurden im
oben bereits angeführten Hochschulranking
der Wirtschaftswoche unter den deutschen
Fachhochschulen seit 2013 jeweils mit dem
ersten Platz ausgezeichnet.
© www .medien .aachen .de / Andreas Herrmann
Europa
Zu einer zukunftsorientierten Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes gehören Europa und grenzüberschreitende Kooperationen untrennbar hinzu.
Aachen liegt im Herzen Europas. Diese geografische Lage im Dreiländereck prägt die Mentalität der Aachener ebenso wie das historische Erbe. Grenzüberschreitende Zusammenarbeit
gehört daher zu einer international ausgerichteten und zukunftsorientierten Wirtschaftsförderung ebenso dazu wie Kaiser Karl zu Aachen. Hierbei geht es jedoch nicht nur um die
wirtschaftliche Weiterentwicklung des gemeinsamen Raums sowie die Nutzbarmachung
von Synergien durch die Akquirierung von Fördermitteln für europäische Projekte, sondern
auch um Information und Sensibilisierung zu Themen rund um Europa und die Europäische Union.
Europa und
grenzüberschreitende
Zusammenarbeit
Europe Direct Informationsbüro
Sie haben Fragen zu Europa? Das Europe
Direct Informationsbüro ist die erste Anlaufstelle in Aachen, um zu Themen rund um
die EU zu informieren . Die Einrichtung trägt
dazu bei, Europa und die EU transparenter zu
machen, Europabewusstsein zu fördern und
zur Mitwirkung bei der Gestaltung Europas
anzuregen . Seit ihrer Eröffnung im Jahre 2005
ist sie Bestandteil des europaweiten Informationsnetzwerkes der Europäischen Union
und wird durch diese kofinanziert . Im Mai
2015 zog Europe Direct in das neu eröffnete
Aachener Grashaus am Fischmarkt um . Damit
ist das Informationsbüro zu einem Bestandteil
der Station „Europa“ der Route Charlemagne
geworden – europäischer geht es kaum .
Koordiniert und geleitet durch die Aachener
Wirtschaftsförderung, bietet das Europe
Direct Informationsbüro Bürgerinnen und
Bürgern, Schulen sowie anderen (Bildungs-)
Einrichtungen und Institutionen, die Möglichkeit, sich kostenlos informieren und beraten
zu lassen . Zudem werden jährlich zahlreiche
Veranstaltungen rund um Europa organisiert .
Im Jahr 2015 fanden rund 70 Veranstaltungen
mit knapp 5 .000 Teilnehmern zu unterschiedlichen EU-Schwerpunkten als Diskussionsrunden, Vorträge oder Informationsveranstaltungen statt . Die Wirtschaftsförderung speist
hierzu regelmäßig auch spezifische Themen
37
© AG Charlemagne
© AG Charlemagne
© Europe Direct Aachen
Europe Direct ist die erste Anlaufstelle, wenn es um
Fragen rund um Europa geht.
Die AG Charlemagne Grenzregion bietet die Grundlage…
... für grenzüberschreitende Kooperationen und
Projektansätze .
wie die Digitale Agenda der EU, die Chancen
des Binnenmarkts oder EU-Fördermöglichkeiten ein, um auch Unternehmen als Zielgruppe
einzubeziehen.
Das Europe Direct-Team ist bestrebt, möglichst vielen internationalen Studierenden, die
Möglichkeit eines Praktikums im Informationsbüros zu bieten, denn hierdurch wächst
nicht nur das Wissen über die EU und die
EU-Aktivitäten der Stadt Aachen, sondern es
verschafft auch Erfahrungen aus der Praxis
des EU-Projekts Europe Direct und bietet die
Chance der aktiven Mitgestaltung.
AG Charlemagne Grenzregion
Raumes als wirtschaftlich attraktive und
lebenswerte Region. Die Stadt Aachen übernimmt gemeinsam mit der Parkstad Limburg
die Geschäftsführung.
Die aktive Beteiligung an der AG Charlemagne
beinhaltet einerseits klassische Gremienarbeit
und bietet zugleich die Grundlage für zahlreiche grenzüberschreitende Kooperationen
sowie konkrete Projektansätze.
Beispielsweise wird im Rahmen der Mobilitätsförderung das Projekt „CharlemagnEbus“
zugunsten einer grenzüberschreitenden
E-Busverbindung durchgeführt. Hierbei
begleitet die AG Charlemagne den Prozess
der Realisierung der Pilotverbindung eines
Elektrobusbetriebes in der Grenzregion.
Um darüber hinaus konkrete Maßnahmen zu
besprechen, Grenzgänger zu beraten und
Die AG Charlemagne wurde im Jahr 2011 als
grenzüberschreitender, freiwilliger Zusammenschluss, der auf freiwilligen Beiträgen
der Partner beruht (finanziell wie personell),
gegründet. Bestehend aus sechs grenzanliegenden Gemeinden bzw. regionalen Gebietskörperschaften (Gemeente Heerlen, Parkstad
Limburg, Gemeente Vaals, Stadt Aachen,
StädteRegion Aachen, Deutschprachige
Gemeinschaft Belgiens) beschäftigen sich die
Mitglieder mit der Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung des gemeinsamen Raums,
der Erleichterung des grenzüberschreitenden
Arbeitens und Lebens, gemeinsamen Abstimmungen über Planungen und Entwicklungen
in der Region sowie der Vermarktung des
Den E-Mail-Newsletter von Europe Direct
erhalten knapp 1.000 Abonnenten
www.europedirect-aachen.de
hat pro Jahr über 100.000 BesucherInnen
Bei Europe Direct sind 150 verschiedene
gedruckte EU-Materialien erhältlich
© Albrecht Medien
Das neue Europe Direct Informationsbüro im 360°-Blick.
Europe Direct deckt zehn verschiedene
Themengebiete ab: von „Europa in der Schule“ über „EU-Institutionen“ und „Verbraucherinformationen“ bis „Umwelt und Verkehr“ …
38
© AG Charlemagne
© AG Charlemagne
Das Trinationale Einzelhandelsforum informiert regelmäßig zu regionalen Entwicklungen im Retailbereich.
Auf Veranstaltungen der Charlemagne Grenzregion
lernen sich Unternehmen aus Deutschland, Belgien und
den Niederlanden kennen.
MAHHL
Interessierte aufzuklären, nimmt die AG
Charlemagne an zahlreichen Messen (u. a.
Provada, ExpoReal, Euregio, Nacht der Unternehmen, ZAB) teil und organisiert eigene
Veranstaltungen. Zu nennen ist hier insbesondere das Trinationale Einzelhandelsforum, das
einmal jährlich als Diskussionsforum zwischen
Politikern und Experten mit dem Ziel stattfindet, einander über aktuelle regionale Entwicklungen aus dem Retailbereich zu informieren.
Insgesamt wurden im Jahr 2014 sieben und in
2015 elf Veranstaltungen durchgeführt – stets
auch mit dem Ziel, Unternehmen aus dem
deutschen, niederländischen und belgischen
Grenzgebiet z. B. durch regelmäßige Unternehmertreffen mit branchenübergreifenden
Themen zu erreichen.
Weitere Informationen zu den Aktiviäten der
Charlemagne Grenzregion finden Sie unter
www.charlemagne-grenzregion.eu.
© Stadt Aachen
MAHHL steht für die Oberzentren Maastricht,
Aachen, Hasselt, Heerlen und Lüttich, in denen mit knapp 850.000 Einwohnern rund ein
Viertel der Gesamtbevölkerung der Euregio
Maas-Rhein lebt. Seit 2001 beinhaltet die
Zusammenarbeit gemeinsame Ratsversammlungen und Sicherheitskonferenzen sowie
Arbeitsgruppen zu ökonomischen, sozialen
und kulturellen Themenbereichen.
Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden MAHHLTreffen kommen Vertreter der fünf größten Städte im
Dreiländereck zusammen.
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Runder Tisch der Nachbarn
Elf Grenzgemeinden bilden den Runden Tisch der
Nachbarn.
Der Runde Tisch der Nachbarn, bestehend
aus den Bürgermeistern der Grenzregionen
Aachen, Raeren, Plombières, Kelmis, Vaals,
Kerkrade, Gulpen-Wittem, Margraten, Simpelveld, Lontzen und Heerlen, trifft sich seit 2010
im Rahmen eines regelmäßig stattfindenden
Austauschs mit dem Ziel, das grenzüberschreitende Entwicklungspotential sowie den
Dialog untereinander zu intensivieren und
effektiver zu nutzen. Langfristig möchten die
Bürgermeister z. B. in Bereichen wie europäischer Förderpolitik, grenzüberschreitender
Mobilität oder dem demografischen Wandel
konkrete, für die Bürger praktisch nutzbare
Maßnahmen und Projekte entwickeln.
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Statistik
Der ‚Elfenbeinturm‘ direkt am Hauptbahnhof: hier ist die Abteilung Statistik und Stadtforschung der Wirtschaftsförderung beheimatet.
Im Bereich der Statistik und Stadtforschung
versteht sich die Aachener Wirtschaftsförderung als zentraler Informationsdienstleister .
Sie versorgt nicht nur die interne Verwaltung
mit Daten und Fakten, sondern auch die
interessierte Öffentlichkeit mit fundierten
Planungs- und Entscheidungshilfen . Neben
Medien, Schulen, Hochschulen, Unternehmen
und Verbänden sind auch Einzelpersonen
immer wieder an der städtischen Statistik
interessiert . Dies umfasst Informationen und
Analysen zum Wohnungswesen, Arbeitsmarkt
Altersklassen (26%) und Wanderungen (10%) .
Über Anfragen von extern hinaus erfolgt
seitens der Statistik eine verstärkte Eigeninitiative, um Themen am Puls der Zeit quantitativ
verständlich aufzubereiten . Hierzu wird u . a .
regelmäßig ein Statistisches Jahrbuch erstellt,
dass einen informativen Überblick über die
Zahlen, Daten und Fakten des (Wirtschafts-)
Standorts Aachen gibt .
sowie zu Wirtschaftsdaten und Bevölkerungszahlen, ebenso wie Kennziffern zum
Sozialwesen oder zur Bildung und Kultur . Im
Jahr 2015 konnten insgesamt 184 Anfragen
vermerkt werden . Davon kommen rund 58 %
aus der internen Verwaltung, 24% von Unternehmen, 11% von Privatpersonen und 7% von
Studierenden .
Thematisch sind vier Anfrageschwerpunkte
erkennbar . 51% der Anfragen zielen auf die
Bevölkerung der Stadt Aachen im Allgemeinen ab . Darunter fallen u .a . die Bevölkerungszahlen, -entwicklungen, Einteilung nach
Stimmbezirken sowie Strukturdaten . Weitere
Anfrageschwerpunkte sind Haushalte (13%),
Die Statistik liefert Zahlen und Fakten rund um
Wirtschaftsdaten und Bevölkerungsentwicklung...
© www .medien .aachen .de / Andreas Herrmann
...sowie zu Arbeitsmarkt- und Sozialkennziffern.
40
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Statistik und Stadtforschung als Service
für Öffentlichkeit und verwaltung
Open Data und die Digitalisierung
der Statistik
rings und dem Statistischen Jahrbuch sowie
der Bereitstellung der Daten unter
http://offenedaten.aachen.de, können
Die zunehmende Digitalisierung verdeutlicht
statistische Daten als App auf Androidimmer mehr, dass Daten nicht nur aktuell
Geräten und im Internet verglichen und
sein, sondern auch in einer Form zur Verfüheruntergeladen werden.
gung stehen müssen, die eine schnelle Weiter- Um im Bereich Statistik und Stadtforschung
immer auf dem aktuellsten Stand zu sein,
verarbeitung zulässt. Neben einer aktuellen
besucht die Statistikabteilung jedes Jahr verHomepage, jährlich erscheinenden Monito-
Anfragen Open Data 2012 – 2015
235
schiedene Veranstaltungsformate. Im Jahr
2015 nahmen die Mitarbeiter der Abteilung
für Statistik und Stadtforschung an sieben
Veranstaltungen in ganz Deutschland teil.
Neben der Präsentation von verschiedenen
Erhebungen, lag der Fokus meist auf der
Stadtstatistik und Open Data.
Anfragenauswertung Open Data 2015
11%
232
184
157
Intern
7%
Firmen
Studenten
Privat
58%
24%
2012
2013
2014
2015
Bevölkerungsentwicklung 1972 – 2014
260.000
255.000
250.000
245.000
240.000
235.000
230.000
1972
1977
1982
1987
1992
1997
2002
2007
2012
2014
Entwicklung Studierendenzahlen 2013 – 2015
42202
40281
8967
8640
2014/2015
2013/2014
RWTH
Katholische Fachhochschule
FH
Hochschule für Musik
981
159
340
2014/2015
928
150
2013/2014
245
Private FH für Ökonomie und
Management Essen in Aachen
41
Die Wirtschaftsförderung konnte im Jahre 2014 mit insgesamt 53 Veranstaltungen einen Teilnehmerkreis
von rund 4.400 Gästen erreichen.
Im Jahre 2015 waren es mit 27 Veranstaltungen rund 3.750 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Die Veranstaltungen und Pressekonferenzen der Wirtschaftsförderung oder mit Beteiligung
bzw. Teilnahme der Wirtschaftsförderung im Detail
2014
14.01.14
Pressekonferenz Spatenstich Neubau
FEG Textiltechnik
28.-30.01.14 RWTH Beratungstage
30.01.14
Pressekonferenz Kick Off Buswerbung
im Projekt Perspektive 50 plus
12.02.14
Besuch NRW-Bauminister
Michael Groschek im DEPOT Aachen-Nord
21.02.14
Pressekonferenz Kick Off
EU-Förderprogramm HORIZON 2020
21.02.14
Kick Off-Veranstaltung SolarKreativCup
26.02.14
GenderMed AC-Austauschforum für
Anwendnungspartner
11.-14.03.14 MIPIM, Internationale Immobilienmesse
Cannes
17.03.14
1. Runder Tisch Arbeit (im ESF-Projekt
„Aktiv für Arbeit im Stadtteil“)
20.03.14 AFS-Unternehmerfrühstück
„Demografieberatung“
28.03.14
Info-Workshop HORIZON 2020
03.04.14
GenderMed AC-Transferveranstaltung
„Unternehmenskultur in der Gesundheits-
wirtschaft gestalten. Gute Praxis für gute
Mitarbeiter/-innen“
08.04.14
eBusiness-Lotse Infoveranstaltung
„Google AdWords – Wie wird mein
Unternehmen bei Google gefunden?“
25.04.14
Europa Live-Konzertveranstaltung
29.04.14
zdi 3D-Druckerübergabe
30.04.14
Grundsteinlegung Betriebskita
Eilendorf-Süd (im Rahmen Aachener
Familienservice)
04.05.14
Infoveranstaltung Europe Direct zur
Europawahl
05.05.14
PROTECA-Netzwerkabend „Exzellente
Produktionstechnologien „made in Aachen“
– hautnah erleben und effektiv nutzen“
05.–08.05.14 Vortragsreihe Europäische Horizonte
„Europa, wie weiter?“
08.05.14
GenderMed AC-Veranstaltung „Aus
den Augen aus dem Sinn?
Berufsunterbrecher/-innen in der
Gesundheitsbranche einbinden“
09.05.14
Pressekonferenz Vorstellung „Handlungs
konzept Industrie“ (im Rahmen Aachener
Industrie-Dialog)
12.-15.05.14 Vortragsreihe Europäische Horizonte
„Europa, wie weiter?“
20.05.15
2. Runder Tisch Arbeit „Aktiv für Arbeit
im Stadtteil“
05.06.14
Abschlussveranstaltung Projekt towards
„Top Technology Cluster“ (TTC)
12.06.14
3. Runder Tisch zdi-Netzwerk Aachen
26.06.14 Gesundheitsfachberufemesse
25.08.14
AFS-Unternehmerfrühstück „Betriebliches
Eingliederungsmanagement“
02.09.14
RWTH Campus Roadshow Crossborder
Eupen
42
02.09.14
Future proof for Cure and Care Abschlussveranstaltung
10.09.14 IHK-Fachkräftekongress
17.09.14
eBusinessLotse-Infoveranstaltung
„Marketing: Eine Frage des Budgets?
Qualitätsfaktoren einer modernen Website”
23.09.14
AG Charlemagne Grenzregion-Unter nehmertreffen
24.09.14
Trinationales Einzelhandels-Forum
06.-08.10.14 ExpoReal, Internationale Immobilien
messe München
24.10.14
PROTECA-Netzwerkfrühstück „Industrie 4.0“
03.11.14
3. Trinationales Einzelhandelsforum
(AG Charlemagne)
05.11.14
Nacht der Unternehmen
07.-08.11.14 Newcomer Days
(im Rahmen Newcomer Service)
18.11.14
GenderMed AC-Abschlussveranstaltung
25.11.14
Workshop „Aktiv für Arbeit im Stadtteil“
27.11.14 Avantis-Infoveranstaltung
„Supply Chain auf der grünen Wiese“
01.12.14
Workshop „Aktiv für Arbeit im Stadtteil“
03.12.14
Abschlussveranstaltung Runder Tisch
Arbeit „Aktiv für Arbeit im Stadtteil“
05.12.14
Stadtteilkonferenz Aachen-Ost/Rothe Erde
09.12.14
4. Runder Tisch zdi-Netzwerk Aachen
09.12.14
1. Gedankenaustausch Innovationskreis
Wirtschaft (Aachener Industrie-Dialog)
2015
05.02.15
19.02.14
19.02.15
20.02.15
25.02.15
26.02.15
27.02.15
10.03.15
17.03.15
24.03.15
22.04.15
24.04.15
27.04.15
29.04.15
08.05.15
09.-10.05.15
Infoveranstaltung zur IBA Parkstad Limburg
Infoveranstaltung „Ziel.2-Förderung“
zdi-Infoveranstaltung für Schulen
„Das zdi-Netzwerk Aachen stellt sich vor“
Newcomer Friday Rathausführung
eBusinessLotse-Infoveranstaltung „Die
Firmen-Website – und ich brauche sie doch“
Infoveranstaltung zum Aufruf der
Programme EFRE, ELER und ESF
„Starke Quartiere – starke Menschen“
1. CHECK IN Day
AFS-Unternehmerfrühstück „Service
für Unternehmen“
Europe-Direct Veranstaltung
Aachener Industrie-Dialog „Aufbruch 2015“
zdi-Roboterwettbewerb „Robot-Game
in Aachen 2015“
PROTECA-Netzwerkfrühstück „Industrie 4.0“
5. Runder Tisch zdi-Netzwerk Aachen/
MINT-Forum „Unternehmen machen
Schule – SchülerInnen machen MINT“
Europe-Direct Veranstaltung Autorenlesung
Newcomer Friday Domführung
Grashaus-Eröffnungsfeier u. Tag der
offenen Tür
13.05.15
Unternehmerfrühstück Sparkasse Aachen
„Industrie 4.0“
18.-19.05.15 Avantis-Hochschulwettbewerb
21.05.15 eBusinessLotse-Infoveranstaltung
„Die Firmen-Website – auf den Inhalt
kommt es an“
06.06.15
Prämierung Avantis-Hochschulwettbewerb
08.06.15
Aachener Industrie-Dialog Gesamttreffen
Arbeitsgruppen
09.06.15 Gesundheitsfachberufemesse
12.06.15
Infoveranstaltung „IKT.NRW-Förderung”
12.06.15
Newcomer Friday Euregiozoo Aachen
17.06.15
eBusinessLotse-Infoveranstaltung „Social
Media für Unternehmen – Interaktive
Mehrweg-Kommunikation“
24.06.15
Aachener Industrie-Dialog Gesamttreffen
Forum
28.08.15
Newcomer Friday Fahrradtour
01.09.15
2. BWA-Roundtable China
23.09.15
eBusinessLotse-Infoveranstaltung „Erfolg
reich im E-Commerce: Muss man nur den
Schalter umlegen“
25.09.15
Newcomer Friday Städtetrip Heerlen
29.09.15
Auftaktveranstaltung BIWAQ „All eyes
on GREEN SPOTS“
29.-30.09.15 WZL-Kongress „Exzellente Fabriken
planen und bauen“
(Aachener Industrie-Dialog)
30.09.15 eBusinessLotse-Infoveranstaltung
„Breitband für Aachener Unternehmen –
Ein Standortfaktor?“
23.10.15
Newcomer Friday Führung Centre
Charlemagne
28.10.15
Eröffnung Aquis Plaza
12.11.15
4. Trinationales Einzelhandelsforum
(AG Charlemagne)
03.12.15
Unternehmertag (im Rahmen Aachener
Industrie-Dialog)
11.12.15
Newcomer Friday Theaterführung
43
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Gedruckt auf 100% Recyclingpapier
Stadt Aachen
Der Oberbügermeister
Fachbereich Wirtschaftsförderung/Europäische Angelegenheiten
Johannes-Paul-II.-Straße 1
52062 Aachen
Tel: 0241 432-7610
Fax: 0241 432-7699
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Redaktion/Texte: Linda Herten-Gilleßen, Kim Müller
Verantwortlich: Dieter M. Begaß
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