Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
165184.pdf
Größe
421 kB
Erstellt
08.06.16, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 23:01
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Soziales und Integration
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 50/0170/WP17
öffentlich
08.06.2016
Anlauf- und Beratungsstelle in der Antoniusstraße für Frauen in
der Prostitution
Beratungsfolge:
TOP: 6
Datum
Gremium
Kompetenz
23.06.2016
SGA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie nimmt die Ausführungen der Verwaltung
zur Kenntnis.
Prof. Dr. Sicking
(Beigeordneter)
Vorlage FB 50/0170/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 03.08.2016
Seite: 1/3
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebe-
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebe-
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
Der Zuschussbetrag für 2016 und 2017 in Höhe von insgesamt 19.297,- € wird aus Stiftungsmitteln
des Elisabethspitalfonds zur Verfügung gestellt.
Vorlage FB 50/0170/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 03.08.2016
Seite: 2/3
Erläuterungen:
Die Stadt Aachen hat das Objekt Antoniusstraße 7 erworben und die uneingeschränkte
Verfügungsgewalt. Die praktische Unterhaltung obliegt der gewoge. Die Immobilie ist voraussichtlich
bis zum 31.12.2017 nutzbar.
Der Mitglieder des Arbeitskreises „Prostitution und Menschenhandel“ des Frauennetzwerkes Aachen
haben das Objekt besichtigt und für die Nutzung als Anlauf- und Beratungsstelle für Prostituierte für
gut befunden.
Die Angelegenheit wurde in der Sitzung des Runden Tisches „Prostitution in Aachen“ am 28.08.2015
beraten. Es bestand Einigkeit darüber, dass in dem Haus eine niedrigschwellige Anlaufstelle und ein
Treffpunkt zum Kaffee- oder Teetrinken mit der Möglichkeit, Beratungsangebote zu erhalten,
eingerichtet werden soll. Es soll getestet werden, ob eine derartige Einrichtung in der Straße
angenommen wird.
Am 17.02.2016 hat eine Begehung der Immobilie durch Mitglieder des Runden Tisches unter
Begleitung eines Mitarbeiters der gewoge stattgefunden. Drei Räume, der Flur und die Toilette im
vorderen Bereich des Gebäudes sollen genutzt werden und müssen entsprechend hergerichtet
werden.
SOLWODI hat sich bereit erklärt, die Beratungsstelle unter Beteiligung der AIDS-Hilfe, der
Schuldnerberatung und EhrenamtlerInnen zu leiten.
SOLWODI hat unter Vorlage des in Anlage 1 beigefügten Konzepts bei der Stiftungsverwaltung einen
Zuschuss in Höhe von 9.685 € für 2016 und in Höhe von 9.612 € für 2017 beantragt.
Der FB 50 hat das Projekt als förderwürdig bewertet.
Aufgrund der Zweckidentität im Sinne der Mildtätigkeit von SOLWODI und der Stiftung
„Elisabethspitalfonds“ besteht eine grundsätzliche Fördermöglichkeit des Projektes. Der benötigte
Zuschussbetrag steht in der Stiftung „Elisabethspitalfonds“ im aktuellen Haushaltsjahr zur Verfügung.
Die Stiftungsverwaltung hat dem Antrag zugestimmt und wird den Zuschuss in der gesamten Höhe
von 19.297,- Euro genehmigen und auszahlen. Die Mittelverwendung muss SOLWODI mit Hilfe von
Projektberichten zum 31.12.2016 und 31.12.2017 sowie mit einer Schlussrechnung zum 31.12.2017
belegen.
Anlage/n:
Anlage 1 – Konzept „Anlaufstelle in der Antoniusstraße für Frauen in der Prostitution“
Vorlage FB 50/0170/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 03.08.2016
Seite: 3/3
SOLWODI Nordrhein-Westfalen e.V. ∙ Jakobstr. 7 ∙ 52064 Aachen – 0241-413174711 – aachen@solwodi.de
Konzept: „Anlaufstelle in der Antoniusstraße für Frauen in der Prostitution“
1. Hintergrund und Ausgangssituation
In der Aachener Bordellstraße „Antoniusstraße“ sind derzeit ca. 30 Bordelle in Betrieb, in welchen ca. 200
Frauen und Transsexuelle zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten der Prostitution nachgehen. Langfristig ist
die Schließung eines Teiles dieser Bordellbetriebe und der Bau eines Schauhauses geplant. Die Stadt Aachen
hat das Gebäude des ehemaligen Bordellbetriebes in der Antoniusstraße 7 gekauft. In den Räumlichkeiten soll
mittelfristig bis zum Bau des geplanten Schauhauses eine Beratungsstelle für Frauen in der Prostitution
eingerichtet werden, wo sie Beratungsangebote von verschiedenen Trägern in Anspruch nehmen können. Ein
Sozialraum soll ebenfalls eingerichtet werden.
2. Das Projekt - Die Beratungsstelle
Mit der Onsite-Beatungsstelle soll ein niederschwelliges Beratungsangebot für Frauen in der Prostitution
unmittelbar vor Ort in der Bordellstraße entstehen.
Ziele des Beratungsangebots sind:
SOLWODI
psychosoziale Betreuung
Vermittlung ärztlicher und juristischer Hilfe
Begleitung zu Behörden
Ausstieg aus der Prostitution
Identifizierung von Opfern von Menschenhandel
AIDS-Hilfe Aachen
Aufklärung zu sexuell übertragbaren Krankheiten
Beratung zu HIV/AIDS und STI; Ansteckungswege Sexualpraktiken; Schutz
Bereitstellen von Infomaterialien zu diesen Themen in verschiedenen Sprachen
auch andere Fragen wie Schwangerschaft, Selbstbewußtsein/Grenzen gegenüber Freiern
Neben der fachlichen Beratung werden die Räumlichkeiten auch als Sozialraum genutzt. In der Küche sollen
Heiß- und Kaltgetränke für die Frauen zur Verfügung gestellt werden und Raum für Gespräche untereinander,
mit den hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen geschaffen werden. Über eine Internetverbindung
vor Ort können die Frauen auch Kontakt mit der Familie im Heimatland aufnehmen.
Zur Überwindung der Sprachbarriere setzt SOLWODI Sprachmittler und ehrenamtliche Dolmetscher ein.
Die Onsite-Beratungsstelle soll das bestehende Beratungsangebot der SOLWODI Beratungsstelle ergänzen und
nicht ersetzen. Eine Präsenz vor Ort kann dazu beitragen, die Identifikation von Opfern von Menschenhandel
zum Zweck der sexuellen Ausbeutung zu erhöhen.
3. Zielgruppe
Die Zielgruppe sind alle im Stadtgebiet Aachen in der Prostitution tätigen Frauen und Transsexuelle. Der
Großteil der Frauen ist zwischen 21-30 Jahre alt und stammt aus Rumänien, Albanien, verschiedenen Ländern
Lateinamerikas, Nigeria und zu einem geringen Teil aus Deutschland.
1
Stand: Mai 2016
4. Projektträger und - beteiligte
Träger des Beratungsstelle ist der Verein SOLWODI NRW e.V. Aachen (SOLidarity with WOmen in DIstress–
Solidarität mit Frauen in Not). Seit 2011 berät SOLWODI Aachen Frauen, die Opfer von Menschenhandel zum
Zweck der sexuellen Ausbeutung geworden sind und Frauen, welche sich in der Prostitution in einer schwierigen
Situation befinden. Durch regelmäßige aufsuchende Arbeit in der Antoniusstraße sind die Mitarbeiterinnen von
SOLWODI mit den örtlichen Gegebenheiten und der Zielgruppe vertraut.
Kooperationspartner sind die AIDS-Hilfe Aachen und die Schuldnerberatung Aachen. Eine Kooperation mit
dem Gesundheitsamt Aachen ist geplant.
5. Besetzung der Beratungsstelle
Öffnungszeiten
Dienstag
Mittwoch
Freitag
14-17h
14-17h
14-17h
Es ist vorgesehen, dass zu den genannten Öffnungszeiten je eine hauptamtliche (SOLWODI, AIDS-Hilfe) sowie
eine ehrenamtliche Mitarbeiterin vor Ort sind.
SOLWODI: 8 Stunden/Woche
AIDS-Hilfe: 1 Stunde/Woche
Schuldnerberatung: 1 Stunde/Woche
6. Finanzierung
Für die Hauptamtlichen von SOLWODI und der AIDS-Hilfe fallen keine Personalkosten an. Zusätzliche Kosten
entstehen durch die Inanspruchnahme von Terminen bei der Schuldnerberatung (65 Euro /Stunde).
Bei der Berechnung der Kosten für die Ausstattung Beratungsstelle, wurden kostengünstige Lösungen gesucht.
Für die benötigten Möbel wurden Durchschnittspreise von gebrauchten Artikeln (E-Bay Kleinanzeigen/Kaleydo)
angegeben. Hierbei sind keine Transportkosten berücksichtigt worden. Für die Elektrogeräte wurden
durchschnittliche Neupreise aufgeführt.
2
Stand: Mai 2016
Bei der Beratungsstelle handelt es sich um 2 Beratungsräume, einen Aufenthaltsraum und eine Toilette. Für die
Einrichtung der Räume wird Folgendes benötigt:
Inventar/Material
Stück/Monate
Preis/Monat
08-12/2016
2017
Laufende Kosten
Allgemein/verschiedene Räume
Unterhaltungskosten Gebäude/Betriebskosten
17
Schuldnerberatung 4 x pro Monat
,
€
,
€
.
,
€
,
€
,
€
.
,
€
Reinigung 1 x pro Woche
17
,
€
280,
€
,
€
Tee, Kaffee, Kekse
Seife, Papierhandtücher, Desinfektionsmittel,
Toilettenpapier
17
,
€
100,
€
,
€
17
,
€
150,
€
,
€
Telefon und Internet (W-Lan)/Monat
17
,
€
175,
€
,
€
€
.
,
€
.
Einmalige Kosten
Beratungsräume
Transport/Aufbau/Installation
1
.
,
Anstrich/Grundreinigung
1
.
,
€
,
€
Telefon/Internetanschluss
1
,
€
,
€
Schreibtisch
2
,
€
,
€
Rollcontainer
2
,
€
,
€
Schreibtischstühle
2
,
€
,
€
Laptop
1
,
€
,
€
Regal
2
,
€
,
€
Schrank (abschließbar)
1
,
€
,
€
Schreibtischlampe
2
,
€
,
€
Sichtschutz/satinierte Folie
2
,
€
,
€
Papierkörbe
2
,
€
,
€
Deckenlampe
1
,
€
,
€
Schnurlostelefon
1
,
€
,
€
Ablagen
2
,
€
,
€
Miniküche mit Kühlschrank
1
,
€
,
€
Geschirrspüler klein
1
,
€
,
€
Deckenlampe
1
,
€
,
€
Geschirr
1
,
€
,
€
Mülleimer Küche
1
,
€
,
€
Kaffemaschine
1
,
€
,
€
Wasserkocher
1
,
€
,
€
10
,
€
,
€
Küchentisch
1
,
€
,
€
Deckenlampe
1
,
€
,
€
Küche
Sozialraum
Stühle
3
Stand: Mai 2016
Bad
Deckenlampe
1
,
€
,
€
Seifenspender Euronorm
1
,
€
,
€
Desinfektionsspender
2
,
€
,
€
Papierhandtuchspender
1
,
€
,
€
Toilettenbürste
1
,
€
,
€
Toilettenpapierhalter
1
,
€
,
€
Gesamtsumme
4
9.685,00 Euro
9.6
,
€
Stand: Mai 2016