Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
161711.pdf
Größe
4,0 MB
Erstellt
06.04.16, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:53
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0429/WP17
öffentlich
06.04.2016
Dez. III / FB 61/300
"Rad-Vorrang-Route Aachen 1"
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
15.06.2016
15.06.2016
22.06.2016
23.06.2016
B0
B5
B2
MA
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen Mitte unterstützt den von der Verwaltung eingereichten
Wettbewerbsbeitrag.
Die Bezirksvertretung Aachen Laurensberg unterstützt den von der Verwaltung eingereichten
Wettbewerbsbeitrag.
Die Bezirksvertretung Aachen Eilendorf unterstützt den von der Verwaltung eingereichten
Wettbewerbsbeitrag.
Der Mobilitätsausschuss beschließt, die Verwaltung mit der Schaffung der finanziellen
Voraussetzungen für die Förderantragstellung der in der Projektskizze beschriebenen Maßnahmen zu
beauftragen.
Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt vorbehaltlich der Förderung sowie vorbehaltlich der
rechtskräftigen Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel mit dem Haushalt 2017.
Vorlage FB 61/0429/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 10.10.2016
Seite: 1/4
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
2016
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
2017 ff.
2016
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
2017 ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
756.000
0
0
Auszahlungen
0
0
0
1.080.000
0
0
Ergebnis
0
0
0
-324.000
0
0
+ Verbesserung /
0
-324.000
Deckung ist gegeben
Deckung ist gegeben
- Verschlechterung
PSP-Element 4-120201-905-5
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
2016*
Ertrag
Personal-/
Sachaufwand
Abschreibungen
Ergebnis
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
2017 ff.
2016
2017 ff.**
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
150.000
179.000
0
154.000
0
0
-195.120
-195.120
-240.000
-460.000
0
0
0
0
0
0
0
0
-45.120
-15.720
-240.000
-306.000
0
0
29.400
-66.000
Deckung ist gegeben
Deckung ist gegeben
*inkl. Ermächtigungsübertragung
**im Rahmen Aufstellung HH-Plan 2017 haushaltsneutrale Einplanung der Differenzen
Vorlage FB 61/0429/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 10.10.2016
Seite: 2/4
Erläuterungen:
Der Mobilitätsausschuss wurde in der Sitzung am 17.03.2016 darüber informiert, dass die Verwaltung
sich am Bundeswettbewerb „Klimaschutz im Radverkehr“ beteiligen will. Einreichungsschluss war der
15. April 2016. Antragsberechtigt sind Städte, öffentliche und private Unternehmen. Ein Fördersatz
von 70 % ist in Aussicht gestellt. Projekte mit einer Laufzeit bis Juni 2018 werden bevorzugt gefördert.
Es ist erwünscht, dass das Projekt in Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren realisiert wird.
Fördervoraussetzungen sind u.a.:
•
Das Projekt muss eine hohe bundesweite Ausstrahlung aufweisen.
•
Die geförderten Maßnahmen sollen schnellstmöglich starten und in der Regel innerhalb von
ein bis drei Jahren abgeschlossen werden.
•
Der Radverkehr wird in einem definierten Gebiet durch investive Maßnahmen dauerhaft
gestärkt, indem Straßenraum zugunsten des Radverkehrs (neu) gestaltet wird, zusätzliche
Radverkehrseinrichtungen geschaffen oder lokale Radverkehrs-Dienstleistungen ermöglicht
werden.
•
Es sind spezifische, messbare, akzeptierte, realistische und terminierte Ziele darzustellen.
Insbesondere muss das Projekt durch Treibhausgasminderungen zu den Klimaschutzzielen
der Bundesregierung beitragen.
Die Verwaltung hat fristgerecht die beigefügte Projektskizze beim Bundesministerium für Umwelt und
Klimaschutz eingereicht. Sie enthält zehn Bausteine:
1. Rad-Vorrang-Netz
2. Beschilderung, Umbau, LSA
3. 5 Fahrradzählstellen, davon 1 m. Display
4. 12 Pedelec-Verleihstationen
5. 2 Lastenräder
6. Fahrradparken Innenstadt
7. Zuschussprogramm Abstellanlagen für Betriebe
8. Schlecht-Wetter-Ticket
9. Kampagne „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“
10. Meldeplattform Radverkehr
Sollte die Projektskizze angenommen werden, würde im August 2016 in einer zweiten Stufe ein
formaler Projektantrag eingereicht werden. Nur die im Förderwettbewerb angenommenen
Maßnahmen werden zum Haushalt 2017ff, ggfls. im Rahmen der Veränderungsnachweisung,
angemeldet.
Kosten und Finanzierung:
Der Antrag umfasst ein Volumen von 1,9 Mio. Euro von 2016 – 2018, für die eine Förderung von 70 %
beantragt worden ist. Es werden keine Personalkosten der Antragsteller gefördert. 1,34 Mio. Euro
würden bei der Stadt Aachen liegen, 560tsd Euro bei Velocity.
Die Aufschlüsselung der für die Stadt Aachen beantragten Kosten auf Maßnahmen und Jahre ist der
folgenden Tabelle zu entnehmen.
Vorlage FB 61/0429/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 10.10.2016
Seite: 3/4
Nr Baustein (konsumtive Anteile)
1
2
3
5
6
7
8
9
10
Rad-Vorrang-Netz
Beschilderung, Umbau, LSA
5 Fahrradzählstellen, davon 1 m. Display
2 Lastenräder
Fahrradparken Innenstadt
Zuschussprogramm Abstellanlagen für
Betriebe
Schlecht-Wetter-Ticket
Kampagne „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“
Meldeplattform Radverkehr
Stadt Aachen
Partner Fertigstellung
AC
AC
AC
AC
AC
Dez 16
Mai 18
Apr 17
Dez 16
12.000
abh. von Variante
AC
Apr 18
AC
AC
AC
AC
Mrz 17
laufend
Dez 16
4 12 Pedelec-Verleihstationen
vc
9 Kampagne „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ vc
velocity vc
Aug 17
laufend
Gesamtprojekt
Nr Baustein (investive Anteile)
1
2
3
5
6
7
8
9
10
Rad-Vorrang-Netz
Beschilderung, Umbau, LSA
5 Fahrradzählstellen, davon 1 m. Display
2 Lastenräder
Fahrradparken Innenstadt
Zuschussprogramm Abstellanlagen für
Betriebe
Schlecht-Wetter-Ticket
Kampagne „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“
Meldeplattform Radverkehr
Stadt Aachen
Kosten [€]
2016 2017
2018
20.000
Partner Fertigstellung
AC
AC
AC
AC
AC
Dez 16
Mai 18
Apr 17
Dez 16
abh. von Variante
AC
Apr 18
AC
AC
AC
AC
Mrz 17
laufend
Dez 16
4 12 Pedelec-Verleihstationen
vc
9 Kampagne „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ vc
velocity vc
gesamt
20.000
0
0
12.000
0
70.000 30.000
50.000
30.000 40.000
150.000 70.000
100.000
50.000
70.000
10.000
262.000
10.000
10.000
30.000 10.000
30.000 10.000
0
50.000
50.000
52.000
180.000 80.000
312.000
10.000
42.000
Kosten [€]
2016 2017
2018
gesamt
300.000 300.000
80.000
300.000 100.000
0
0
0
0
0
680.000 400.000 1.080.000
510.000
Aug 17
laufend
0
0
600.000
80.000
0
400.000
510.000
0
510.000
0
510.000
0 1.190.000 400.000 1.590.000
Gesamtprojekt
Kosten [€]
2016 2017
2018 gesamt
Stadt Aachen 42.000 830.000 470.000 1.342.000
velocity 10.000 540.000 10.000 560.000
Gesamtprojekt 52.000 1.370.000 480.000 1.902.000
Die für das Projekt in 2016 benötigten Mittel stehen im PSP-Element 4-120201-905-5 SK 52910000
bereit. Die in 2017 und 2018 benötigten Mittel werden im Rahmen der Aufstellung des Haushaltsplans
2017 haushaltsneutral in den Haushalt eingeplant. Andernfalls kann der finale Förderantrag nicht
eingereicht werden.
Anlage/n:
Projektskizze „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“
Vorlage FB 61/0429/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 10.10.2016
Seite: 4/4
Bundeswettbewerb Klimaschutz im Radverkehr
des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB)
Rad-Vorrang-Route Aachen 1
(RVRAC1)
Sicher und komfortabel
mit Pedelecs durch die Stadt
Projektskizze der Stadt Aachen
FB 61/300 Dr. Armin Langweg
Aachen, den 13. April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
1. Beschreibung des Gebietes, der Ausgangssituation und der Hintergründe
Aachen ist eine auf Tradition aufbauende Wissenschaftsstadt mit 250tsd Einwohnern. An
den vier Hochschulen sind 50tsd Studierende eingeschrieben. Die mittelalterlichen
Stadtmauern sind heute die Verteilerringe im Verkehrsnetz. Sie umfahren die historische
Innenstadt. mit dem Aachener Dom als erstem deutschen Weltkulturerbe und dem
umgebenden „Pfalzbezirk“. Aachen ist selbständiger Teil der StädteRegion Aachen mit
insgesamt 540tsd Einwohnern und grenzt als westlichste Großstadt Deutschlands an
Belgien und ans „Fahrradland“ Niederlande.
Aachen ist seit den 90er Jahren eine Vorreiterstadt für Klimaschutz.
2015 wurde Aachen zum zweiten Mal in Folge mit dem „european
energy award“ in Gold ausgezeichnet.
Aachen ist auf dem Weg zu einer elektromobilen Stadt. Im Rahmen
der laufenden Verkehrsentwicklungsplanung ist die Transformation
der Antriebstechnik bei Pkw und Bussen und die Nutzung des
Potenzials von Elektrofahrrädern für eine Verlagerung von PkwVerkehr auf das Fahrrad eine zentrale Strategie und politische
Absichtserklärung als Teil der „Vision Mobilität 2050“. Aachen ist seit
2010 Teil der „Modellregion Elektromobilität Rhein-Ruhr“.
Strategie Elektromobilität von 2011
Bestandsnetz Radverkehr
Innenstadt Aachen 2015
Der Radverkehr in Aachen wird seit 1989 systematisch verbessert, u.a. mit
• Öffnung von Einbahnstraßen für den Radverkehr
• Errichtung von Abstellanlagen
• Anlage von neuen Radwegen und Angebotsstreifen (als Vorläufer der Radfahrstreifen)
• Ausschilderung von Alltags- und Freizeitrouten und die Publizierung derselben mit der
jährlichen Fahrradsommer-Route und
Seite 1
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
• eigener Öffentlichkeitsarbeit unter dem Motto „FahrRad in Aachen“
• Freigabe von Busspuren für Radverkehr und für den Busverkehr freigegebene
Fahrradstreifen
2007 wurde ein „Maßnahmenplan Radverkehr“ verabschiedet, auf dessen Basis von 2007
bis 2015 41 km neue Radverkehrsanlagen geschaffen wurden; der Großteil in Form von
Radfahr- und Schutzstreifen als Lückenschlüsse im Hauptverkehrsstraßennetz. Derzeit
verfügt Aachen über rund 330 km an Radwegen, Radfahrstreifen und freigegebenen
Wegen. Parallel wurden von 2007 bis 2015 sukzessive 636 Fahrradbügel vor allem in der
Innenstadt aufgestellt, um die Abstellsituation zu verbessern.
Ein besonders attraktiver, weil separat
geführter Radweg ist der VennbahnRadweg, der Aachen über 125 km mit
Luxemburg verbindet. Er wurde 2015 vom
Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club
(ADFC) als „Qualitätsroute“ mit vier (von
fünf möglichen) Sternen ausgezeichnet
und 2016 vom ADFC in die TOP 10 der
Radfernwege in Deutschland gewählt.
Premiumprodukt Vennbahn-Radweg
http://www.vennbahn.eu/vennbahn-radweg/
Weitere regionale - auch für den Alltagsverkehr bedeutsame - Vorhaben sind der im Bau
befindliche Radweg Aachen-Jülich und die vom Land NRW finanzierte Machbarkeitsstudie
für einen grenzüberschreitenden Radschnellweg Aachen - Heerlen/Kerkrade, die mit
intensiver Bürgerbeteiligung erstellt wird. Die folgende Karte - als Ausschnitt aus dem
Radroutenplaner NRW - zeigt das Radverkehrsnetz in Aachen.
Radverkehrsnetz Aachen www.radroutenplaner.nrw.de
Seite 2
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
Die Aktivitäten für ein fahrradfreundliches Klima und die Schaffung der dazugehörige
Infrastruktur führten 1995 zur Aufnahme Aachens in die Arbeitsgemeinschaft fußgängerund fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS). Die Anträge
zur Fortsetzung der Mitgliedschaft in den Jahren 2007 und 2014 wurden aufgrund der
unternommenen und geplanten Aktivitäten bewilligt.
Seit 2005 gibt es eine „Arbeitsgruppe Radverkehr“, die wesentliche Projekte und
Fragestellungen zum Radverkehr berät. Neben Mitarbeitern der Fachverwaltung aus den
Bereichen Verkehrsplanung und Straßenbau nehmen regelmäßig Vertreter aller
politischen Parteien, der Polizei Aachen, der ASEAG, des Allgemeiner Deutscher FahrradClub (ADFC), des Verkehrsclub Deutschland (VCD), die IHK und die StädteRegion
Aachen teil.
Seit 2008 wird die Kampagne „FahrRad in Aachen“ mit einer eigenen vollen Stelle
umgesetzt, v.a. als Projekte an Schulen, aber auch in Form von Aktionstagen für die
Allgemeinheit. Zusätzlich werden Wettbewerbe initiiert und koordiniert. Seit kurzer Zeit gibt
es auch Aktivengruppen „Fahrradfreundliches Brand“ und „Fahrradfreundliches Eilendorf“,
die vor Ort den Stellenwert des Fahrrades durch geeignete Aktionen verbessern wollen.
2011 wurden in Aachen im Projekt e-Aix in
Kooperation mit der DB Rent die ersten e-Call-aBike-Verleihstationen in Deutschland aufgebaut.
Diese Stationen wurden als technischer Test bis
2013 betrieben. Sie wurden aufgrund fehlender
Netzperspektive und eines lokalen Alternativmodells (s.u.) wieder zurückgebaut
Eröffnung e-Call-a-Bike am Hauptbahnhof Aachen, 26.09.2011
Seit 2012 arbeiten viele lokale Partner am Aufbau eines „elektromobilen
Mobilitätsverbundes“ und der Entwicklung von „e-Mobilitätsstationen“. Sie beteiligen sich
an Aktionstagen wie „Aachen goes electro“ und „ecrossGermany“. Die Umstellung der lokalen Busflotte auf Elektrobusse beginnt 2016. Ebenso die Einführung von Elektroautos
in der Stadtverwaltung, nachdem bereits 2012 die ersten
Dienstpedelecs - ergänzend zum JobTicket - in den Dienst
gestellt wurden.
Dachmarke „Aachen fährt elektrisch“
Seite 3
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
Die Stadt Aachen unterstützt den Trend zu Pedelecs
unter anderem mit der Finanzierung von LeihPedelecs bei der Radstation am Hauptbahnhof (150
Abstellplätze), mit der Finanzierung von „PedelecTestwochen für Betriebe“ gemeinsam mit der IHK
Aachen, den Stadtwerken und der StädteRegion
Aachen. Auf dem Feld betrieblichen Mobilitätsmanagements ist Aachen Vorreiter als Modellregion
bei „effizient mobil“ und Partnerregion im aktuellen
Programm „Mobil.Pro.Fit“.
Pedelec-Testwochen 2015 bei der Fa. Grünenthal
Mit dem Fahrradparken hat sich die Stadt Aachen
bereits intensiv befasst: Neben dem Aufbau und der
Einplanung von Boxen und B+R-Anlagen an
Bahnhöfen und 13 Busverknüpfungspunkten wurden
von Studierenden der FH Aachen 2013 in einem
Wettbewerb städtebaulich hochwertige Lösungen für
das Fahrradparken entworfen. Vorhandene Modelle
von Fahrrad-Parkhäusern erfüllen nicht die hohen
städtebaulichen Gestaltungsanforderungen der historischen Innenstadt. In Ermangelung eines interessierten Industriepartners konnte das abgebildete
platzsparende Vertikal-Fahrradparkhaus für je 8
Räder leider nicht realisiert werden.
1. Preis, Entwurf Fahrradparkhaus, Johanna Matern 2012
Seit 2013 sind Studierende von RWTH und FH Aachen dabei, unter dem Namen
„velocity“ Stationen, Pedelecs und ein Finanzkonzept für ein flächendeckendes PedelecVerleihsystem umzusetzen. 2014 hat die Stadt Aachen velocity öffentlich betraut und einen
Gründungszuschuss in Höhe von 305tsd Euro gewährt. Die weitere Unterstützung von
velocity ist eine Maßnahme im Luftreinhalteplan der Stadt Aachen von 2015. Im 2. Quartal
2016 startet der Betrieb mit den ersten 5 Stationen.
Velocity-Zielnetz 2021: 100 Pedelec-Verleihstationen mit 1000 Rädern
Seite 4
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
Der Anteil von Pedelecs im Stadtverkehr wird seit 2013 durch Zählungen der
Fachhochschule Aachen in Kooperation mit der Stadt Aachen erfasst. Im Mai 2015 wurden
bei einer Zählung bei 16.600 Fahrrädern 398 Pedelecs (2,4 %) gezählt. Die nächste
Zählung erfolgt im Mai 2016.
Im Fahrradklimatest 2014 des ADFC belegte Aachen (235
Teilnehmer) in NRW bei 15 Großstädten in der Wertung Platz
4. Im Bundesvergleich lag Aachen auf Platz 16 von 39 bewerteten Großstädten.
Der Radverkehrsanteil in Aachen lag 2011 bei 11 %. Dabei
fahren 34 % der Aachener mehrmals in der Woche Fahrrad.
Im Entwurf der „Mobilitätsstrategie 2030“ für Aachen sind u.a.
folgende Ziele formuliert:
Der Radverkehrsanteil hat sich
bis 2020 um 50 % auf 17 % gesteigert und
bis 2030 auf 22 % verdoppelt.
Der Anteil der Pedelecs liegt 2020 bei 10 % und
2030 bei 30 % der Fahrräder.
2. Ziele, Zielgruppen, Thema und Akteure der geplanten Maßnahmen
Die Projektskizze „Radvorrangroute Aachen 1“ hat zum Ziel, Pkw-Fahrten zwischen 3 und
10 km auf den Radverkehr zu verlagern. 2011 wurden in der StädteRegion Aachen von
den Wegen zwischen 6 und 10 km nur 6 % mit dem Fahrrad zurückgelegt. Hingegen 72 %
mit dem Pkw.
Exemplarisch soll dies thematisiert werden an den rd. 45.000 täglichen Wegen der
Einwohner Eilendorfs, der sich am Anfang der ersten Rad-Vorrang-Route befindet. Der
Radverkehrsanteil von 11 % bedeutet 5.000 Wege, die mit dem Rad zurückgelegt werden.
Von den rd. 9.000 Arbeitswegen sind rd. 7.000 Wege max. 10 km lang und stellen das
Potential in Eilendorf dar. Derzeit werden in Eilendorf rd. 1.000 Arbeitswege geradelt.
•
Durch eine stärkere Verbreitung von Elektrofahrrädern und Vorrangrouten für
den Radverkehr soll die Reisegeschwindigkeit um mind. 50 % erhöht werden.
•
Durch eine sicherere und komfortablere Führung des Radverkehrs – v.a. durch die
Einrichtung von Fahrradstraßen - soll der Anteil der Radfahrer, der sich unsicher
fühlt, auf diesen Straßen um mindestens 10 %-Punkte gesenkt werden. 2011
haben nur 24 % der Aachener der Aussage zugestimmt, dass sie sich in Aachen
sicher fühlen, wenn sie Rad fahren, 44 % fühlen sich unsicher und 32 % haben
dazu keine Einschätzung abgegeben.
•
Durch die Schaffung sicherer Abstellmöglichkeiten soll die Hürde zur
Beschaffung hochwertiger privater Fahrräder und Pedelecs gemildert werden.
•
Durch ein Schlecht-Wetter-Ticket sollen komfortbewusste Pkw-Nutzer zum
Umstieg auf eine Kombination aus Bus und Pedelec motiviert werden.
Seite 5
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
Zielgruppen sind
•
für Radvorrangrouten insbesondere Berufspendler. Bei Arbeitswegen wurden 2011
10 % mit dem Fahrrad zurückgelegt. Speziell Fahrten zur RWTH Aachen, dem
größten Arbeitgeber der Stadt Aachen, stehen im Mittelpunkt der Aktivitäten.
•
für das Pedelec-Verleihsystem insbesondere die 50.000 Studierenden, die in
großem Maße innerhalb 15 Minuten zwischen verschiedenen Stellen auf dem über
die Stadt verteilten Campus Räumlichkeiten wechseln müssen.
•
für das Fahrradparken Bewohner und Besucher der Innenstadt im Umfeld neuer
Fahrradparkmöglichkeiten.
•
für eine verstärkte Nutzung des Fahrrades für Arbeits- und Freizeitwege
insbesondere die Einwohner von Aachen-Eilendorf und die Bewohner entlang
der Rad-Vorrang-Route-Aachen 1.
Die Aspekte „Thema“ und „Akteure“ sind unter Punkt 3 dargestellt.
3. Darstellung, durch welche Maßnahmen der Radverkehr dauerhaft gestärkt wird
Das Projekt „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ soll sich aus mehreren, das Spektrum
moderner Radverkehrsförderung abdeckenden, Bausteinen zusammensetzen. Die
einzelnen Elemente stellen wiederum Teilschritte eines stufenweisen Ausbaus dar:
Rad-Vorrang-Route
1. Es wird von der Stadt Aachen anhand des bestehenden Radverkehrsnetzes ein „RadVorrang-Netz“ festgelegt. Dies ist eine im Luftreinhalteplan Aachen benannte
Aufgabe für 2016. Hierzu liegt ein Vorschlag der fünf Umweltverbände ADFC, BUND,
Greenpeace, Pro Bahn und VCD vor. Dieser
Vorschlag wird geprüft und der Politik in
Verbindung mit Führungsformen auf diesem
Vorrangnetz zum Beschluss vorgelegt. Dabei wird
geklärt, wie ein zunehmender Radverkehr innerhalb oder auf dem inneren „Grabenring“ so
geführt werden soll, dass sich Radfahrer und
Fußgänger sicher fühlen und die Belange des
Individual- und öffentlichen Verkehrs berücksichtigt
werden.
2. Auf der „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ werden von der Stadt
Aachen möglichst viele Abschnitte als Fahrradstraßen ausgewiesen.
An einigen Abschnitten besteht baulicher Anpassungsbedarf in
Form einer neuen Aufteilung, des Umbaus von Straßenabschnitten (s.
dazu Kap. 5) oder der Anpassung von Lichtsignalanlagen.
3. Zur Erfassung der Entwicklungen im Radverkehr werden erstmalig in Aachen auf der
Rad-Vorrang-Route 5 Dauerzählstellen montiert. Eine Zählstelle soll dabei mit einem
Display ausgestattet werden, um die Menge des Radverkehrs zu visualisieren.
Gemeinschaftlich genutzte Pedelecs und Lastenräder
Seite 6
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
4. Entlang der Rad-Vorrang-Route entstehen durch „velocity“ 12
neue
vollautomatische
Pedelec-Verleihstationen mit
zusammen 144 Abstellplätzen und - anteilig im Gesamtsystem 85 Pedelecs. Es würde sich um die zweite Stufe eines Netzes
von 100 Stationen handeln, die bis zum Jahr 2021 errichtet
werden sollen.
5. Das Potenzial von Lastenrädern soll mit zwei LeihLastenrädern aufgezeigt werden. Einerseits will die Initiative
„Fahrradfreundliches Eilendorf“ ein öffentliches Lastenrad
bereitstellen. Mithilfe von Fördermitteln will die Bleiberger
Fabrik einen Pool von Lastenrädern aufbauen. Im Rahmen
dieser Projektskizze soll ein weiteres Lastenrad beschafft
werden.
Fahrradparken
6. Für einen Ausbau des Fahrradparkens werden von der Stadt Aachen und von der
städtischen Tochter „Aachener Parkhaus Gesellschaft“ (APAG) drei Varianten zur
Umsetzung geprüft: Ein vollautomatisches Fahrradparkhaus, Lade- und
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder und Pedelecs in den 18 Parkhäusern sowie
eine temporäre Nutzung von leerstehenden Ladenlokalen. In der besten Variante
werden 150 Abstellplätze geschaffen.
7. Zur Unterstützung des Radfahrens auf Arbeitswegen soll ein betriebliches
Zuschussprogramm für Radabstellanlagen realisiert werden. 10.000 Euro (max.
50 % d. Investitionskosten) sollten als Anreiz gesetzt werden. Es wird geprüft, ob es
sinnvoll ist, eine Beteiligung an Stadtradeln zur Voraussetzung zu machen. Zudem soll
die Förderung verbunden werden mit der Teilnahme betrieblicher Fahrradverantwortlicher an einem runden Tisch „Mit dem Rad zur Arbeit“.
Unterstützende Maßnahmen
8. Gemeinsam mit dem Aachener Verkehrsverbund entwickelt und erprobt die Stadt
Aachen mit 100 Probanden ein „Schlecht-Wetter-Ticket“ für multimodale Radfahrer.
Die Grundidee ist dabei, dass ein personenbezogenes Guthaben von 100 Fahrten
erworben werden kann, dessen Preis pro Fahrt dem mittleren Preis pro Fahrt beim
Erwerb einer Monatskarte entspricht (ca. 50 % im Vergleich zur Einzelfahrkarte) aber
innerhalb von 12 Monaten abgefahren werden kann.
9. Zusammen mit den Umweltverbänden und weiteren
Interessierten werden von der Stadt Aachen
Öffentlichkeitsarbeit
und
Aktionen
zur
Rücksichtnahme im Zuge der Ausweisung in den
Fahrradstraßen durchgeführt. Ein Schwerpunkt liegt
dabei im Stadtteil Eilendorf, bei dem die Gruppe
„Fahrradfreundliches Eilendorf“ lokale Aktivitäten zur
Förderung des Radfahrens in Eilendorf umsetzen
wird.
10. Auf den Internetseiten der Stadt Aachen wird eine Meldeplattform für alle Mängel
und Hinweise zum Radverkehr eingesetzt und systematisch in die
Planungsprozesse bzw. politische Beratung eingebracht.
Seite 7
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
4. Visualisierung des angestrebten Zustands im Vergleich zum Status quo
Abschnitt 1, 3,9 km: Die 1. Rad-Vorrang-Route für Aachen soll am Rathaus Eilendorf
beginnen. Der Stadtteil Eilendorf hat rd. 15.000 Einwohner und einen von fünf
Bahnhaltepunkten in Aachen.
Vom Rathaus geht es über die Marien- und Kleebachstraße auf den Premiumradweg
„Vennbahn“ bis Bahnhfo Rothe Erde. Zur Vermeidung von Konflikten zwischen
Fußgängern und Radfahrern auf der Vennbahntrasse, soll ein attraktiver Wanderweg
parallel und quer zur Vennbahn durch die Akteure in Eilendorf
umgesetzt werden.
Der Vorrang in den o.a. Straßen könnte über die Einrichtung von
Fahrradstraßen hergestellt werden. Umbaubedarf besteht an der
Querung der Durchgangsstraße „Von-Coels-Straße“ u.a. durch
Bordsteinabsenkungen, da der MIV hier unterbunden ist und
keine komfortable Führung für den Radverkehr gegeben ist.
In Eilendorf sollen drei velocity-Stationen errichtet werden: Am Bahnhof, Rathaus und am
Markt. Zusätzlich soll am vergleichsweise schlecht an den ÖPNV-angebundenen Standort
des Stadtbetriebes der Stadt Aachen eine velocity-Station geschaffen werden, um dieser
„Außenstelle“ der Stadtverwaltung eine Verbesserung der Anreisesituation zu ermöglichen
und das Thema Pedelec auch dort sichtbar zu verankern. Der Abschnitt endet am Bahnhof
Rothe Erde mit einer (bestehenden) signalisierten Querung der Bundesstraße Trierer
Straße.
Abschnitt 2, 2,3 km: Vom Bahnhof Rothe Erde verläuft die Route weiter auf
Nebenstraßen, die heute bereits in Tempo-30-Zonen liegen. Busverkehr ist auf diesen
Seite 8
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
Straßen nicht geführt.
In diesem Abschnitt sind 4 velocity-Stationen geplant. (Eine Station am Elisenbrunnen ist
Teil der ersten Phase und wird 2016 errichtet.)
In der Bismarckstraße ist der Fahrbahnbelag in einem guten Zustand und der
Straßenraum für Mischverkehr verträglich. Auf der Bismarckstraße fuhren am 05.03. 2015
zw. 7 und 19 Uhr 5008 Kfz und 962 Fahrräder (16 %).
Verbesserungsbedarf gibt es auf diesem Abschnitt wie folgt:
•
•
Seite 9
Unübersichtlicher,
fünfarmiger
Knotenbereich
Beverstr,
Bismarckstr.
Drimbornstr., Schenkendorfstraße; hier liegen Planungen für eine Umgestaltung als
Platz vor.
Umgestaltungs- und Umbauaufwand ergibt sich über die gesamte Lothringer
Straße
o Auf der Lothringer Straße zw. Oppenhoffallee und Alfonsstraße fehlt eine
Radverkehrsanlage.
o Die Führung in den rechtsseitigen Zweirichtungs-Radweg zw. Alfonsstr. Und
Wilhelmstraße am Knoten ist nicht gut gelöst und im weiteren zu schmal.
o Die Verkehrsstärke liegt in dem Abschnitt bei 4066 Kfz und 986 Fahrrädern
(22 %).
o Am Knoten Wilhelmstraße befindet sich eine Zweirichtungsfurt für
Fußgänger und Radfahrer. Für eine Verbesserung der gesamten Situation
für den Radverkehr in der Lothringer Straße müsste eine geänderte Führung
im Knoten und eine Gehwegüberfahrung an der Wilhelmstraße stadteinwärts
geschaffen werden.
o Auf der gegenüberliegenden Seite erfolgt die Führung heute stadteinwärts
auf der Fahrbahn (Einbahnstraße) und stadtauswärts in Fahrtrichtung auf der
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
•
linken Seite.
o Umgestaltungsbedarf
besteht
auch
am
Knoten
Lothringer
Str./Harscampstraße wo die Gehwegüberfahrt und die Vorfahrtsregelung auf
verbessert werden müsste.
Vor dem Parkhaus Kaufhof/Saturn ist aus der Schildstraße kommend die direkte
Führung über die Parkhauszufahrt durch eine Hervorhebung auf der Platzfläche zu
prüfen.
Im unteren Teil der Wirichsbongardstraße soll die bisherige Fußgängerzone verbleiben.
Durch ihre geringe bis mittlere Frequentierung ist die bestehende Freigabe der
Fußgängerzone für den Radverkehr unkritisch.
Abschnitt 3: 1,2 oder 1,3 km
Auf dem Grabenring wurden 2010 Schutzstreifen angelegt. Im Abschnitt Alexianergraben
wird dabei aufgrund geringer Fahrbahnbreite regelmäßig die Schutzstreifen durch
größ0ere Kfz überfahren. Es bestehen insgesamt städtebauliche und funktionale
Mängel (schmale Gehwege, Senkrechtparken). Einige Radfahrer artikulieren, dass sie
sich in Situationen wie hier trotz der Schutzstreifen nicht sicher fühlen. Soll der Grabenring
als Verteilerring für alle Radfahrer, die die Innenstadt durchqueren wollen, eine sichere
und komfortable zum Radfahren bieten, so wäre eine Reduktion der zulässigen
Geschwindigkeit auf max. Tempo 30 und ein dies unterstützender Straßenumbau
erforderlich.
Sollte es bei der bisherigen Führung des Radverkehrs auf der Ost-West-Achse vom
Elisenbrunnen bis zur Jakobstraße durch die Fußgängerzone bleiben, so müsste im
daran anschließenden Bereich eine Änderung der Vorfahrtsregelung an den Knoten
Judengasse/Annutiatenbach und Annutiatenbach/Eilfschornsteinstraße erfolgen und am
Seite 10
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
Knoten Eilfschornsteinstraße/Templergraben ein vorgezogener Aufstellstreifen für den
Radverkehr und einem zuführendem Schutzstreifen geschaffen werden.
Im Bereich auf und innerhalb Grabenring sollten zu den 2 ohnehin geplanten Stationen
Elisenbrunnen und Super C in Abhängigkeit vom Verlauf der Trasse 2-4 Stationen
hinzukommen.
Der Templergraben wurde vor einigen Jahren in weicher Separation ausgebaut; auf
diesem Abschnitt gilt seitdem als einzigem auf dem Grabenring Tempo 30. Auf Höhe des
Fußgängerüberweges Schinkelstraße, am Abzweig der 1. Rad-Vorrang-Route vom
Grabenring, wurden am 28. Jan. 2014 4018 Kfz und 1836 Fahrräder gezählt (32 %).
Abschnitt 4: 3,6 km:
Vom „Campus Mitte“ der RWTH geht es über die verkehrsarme Schinkelstraße bzw.
Geschwister-Scholl-Straße zum Westbahnhof. In diesem Abschnitt sollte hinter der
Fußgängerzone Tempo 30 oder eine Fahrradstraße eingerichtet werden.
In der Mies-van-der-Rohe-Straße erfordert eine sichere und komfortable Führung für den
Radverkehr den Verzicht auf das Fahrbahnrandparken. Die Führung durch die Mies-vander-Rohe-Straße ist sinnvoll, da sie entlang der RWTH Gebäude führt (hier liegt die erste
gebaute Velocity-Station am Informatikzentrum) und westlich der Halifaxstraße in die
verkehrsarme Melatener Straße übergeht an die sich eine neue, separate Brücke für
Fußgänger und Radfahrer über den vierspurigen Pariser Ring anschließt.
Bedingt durch die Herkunft der Initiative velocity aus der RWTH Aachen bestehen in
diesem Abschnitt zum Start dieser Projektskizze vrstl. bereits 4 velocity-Stationen. Vier
weitere sollen im Rahmen dieses Projektes hinzukommen.
Die Ost-West-Vorrangroute endet auf dem Campusboulevard, der bisher wenig von Kfz
Seite 11
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
befahren ist, über Schutzstreifen verfügt und eine komfortable Restfahrbahnbreite
aufweist.
5. Beschreibung der Modellhaftigkeit sowie Begründung für bundesweite Strahlkraft
Aachen hat aufgrund seiner Topopgrafie keine „natürliche Fahrradfreundlichkeit“, sondern
muss diese – wie vergleichbare Städte auch – aktiv herstellen. Dies hat einen hohen
volkswirtschaftlichen Nutzen, da Fahrradverkehr deutlich kostengünstiger ist, als
öffentlicher Personennahverkehr und Autoverkehr.
Die Stadt Aachen ist eine von ganz wenigen deutschen Städten, die auf europäischer
Ebene im CIVITAS-Programm aufgenommen worden sind. Von 2012 bis 2016 leitet
Aachen ein europäisches Konsortium zu nachhaltiger Mobilität. Zielorientierte
Verkehrsentwicklungsplanung („SUMP“), saubere elektrische Stadtfahrzeuge (Pkw, Busse,
Pedelecs), vernetze Informationsplattformen und ein aktiver Dialog u.a. über den
Facebook-Kanal „aachen clever mobil“ stellen zentrale Eckpfeiler einer Transformation
zu ressourcen- und klimaschützender Mobilität dar.
Von Anfang an hatte das Pedelec bei der Förderung der Elektromobilität in Aachen einen
zentralen Platz und wird diesen in den nächsten Jahren noch ausbauen. Daneben ist
Aachen auch auf europäischer Ebene eine Modellstadt für ein ganz breites Spektrum für
lokal emissionsfreie Mobilität. Die RWTH-Entwicklung „streetscooter“ wurde von der
Post übernommen und ist Garant für eine lokal emissionsfreie Umstellung des
Fuhrparks bei Deutschlands wichtigstem Zusteller. Daneben fördert die Stadt Aachen
seit 2013 den Pedelec-Lastenrad-Lieferdienst CLAC.
Mit velocity besteht aus dem gleichen Umfeld wie streetscooter (Prof. Achim Kampker) seit
drei Jahre eine studentische Initiative, die 2016 ein nahezu komplett selbst entwickeltes
vollautomatisches Pedelec-Verleihsystem an den Start bringt. Räder, Stationen und eine
App sind Eigenentwicklungen. Aufgrund der Herkunft „Wirtschaftsgeografie“ vieler
Mitwirkender ist von Anfang an großer Wert auf einen tragfähigen Businessplan gelegt
worden. Das System kann durch diese Projektförderung schneller eine flächendeckendere
Verbreitung erhalten.
Aachen war im Landeswettbewerb NRW zu Schnellradwegen gefördert und gehört damit
zu den Pionierstädten bei dem Thema in NRW. Innerstädtische Rad-Vorrang-Routen
werden derzeit in mehreren deutschen Städten umgesetzt. Der politische
Handlungsauftrag dazu ist durch den Luftreinhalteplan in Aachen im Jahr 2015 erfolgt.
Mit der Idee eines Schlecht-Wetter-Tickets (100 Fahrten, in 12 Monaten abzufahren,
zum Preis der Fahrt einer Monatskarte) könnte eine für Radfahrer komfortable
Flexibilisierung der herkömmlichen Variante erreicht werden, für die Wintermonate eine
Monatskarte zu kaufen statt mit dem Auto zu fahren. Entspricht dieses Ticket den
Bedürfnissen heutiger Autofahrer, so würde es diesen erleichtert, auf einen privaten Pkw
verzichten zu können und nur einen kleinen verbleibenden Teil von Fahrten durch
CarSharing mit dem Auto abzuwickeln.
Im März 2016 hat sich auf Initiative der Stadt Aachen eine Gruppe von 12 Einwohnern
gebildet, die Aktionen zur Förderung des Radfahrens in Eilendorf durchführen möchte. Ein
eigener Plan für Freizeitrouten rund um Eilendorf wurde bereits im Jahr 2015 erarbeitet.
U.a. durch Beschaffung eines weiteren Leih-Lastenrades soll das Thema alternativer
Transportmöglichkeiten stärker ins Bewusstsein der Eilendorfer gebracht werden. Aus
Seite 12
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
diesem Grund soll in diesem Stadtteil im Osten der Stadt Aachen die Planung der ersten
Rad-Vorrang-Route gemeinsam mit den Bürgern und der Bezirksvertretung starten.
Auch eine Kultureinrichtung (Bleiberger Fabrik) beabsichtigt 2017 unter dem Titel „K.A.R.L.
Kaiserstadt Aachens Rad-Laster. Das freie Öcher Lastenrad“ ein weiteres Lastenrad für
private Nutzungen zu beschaffen. Die Erfahrungen mit diesen beiden Ansätzen sollen
mithelfen, eine bürgerschaftlich getragene Basis für ein Netzwerk von Leih-Lastenrädern
in Aachen zu etablieren und das Interesse an diesem Transportgerät zu erhöhen.
Ein automatisches Fahrrad-Parkhaus ist eine raumsparende Lösung. Davon würden alle
Besucher und Beschäftigte in der Innenstadt profitieren, die hochwertige Räder
diebstahlsicher und trocken abstellen wollen. Es wäre ein Objekt, das Aachens Profil als
„Fahrradfreundlicher Stadt“ in herausragender Weise unterstreicht. Das System „Wöhr
Cycle“ bietet als Turmkonstruktion eine sehr ansprechende Architektur. Das Rad wird
automatisch per Knopfdruck geparkt: Als Turmversion mit 11m Höhe schafft das
automatische Parkhaus bis zu 128 Fahrrad-Stellplätze für Fahrräder mit bis zu 30 kg. Das
Fahrrad wird auf eine Radschiene im Übergabebereich gestellt und automatisch
eingezogen. Bei Abholung steht das Fahrrad innerhalb von 16 Sekunden in
Ausfahrtrichtung bereit. Es ist zu prüfen, ob so ein Leuchtturm, dessen Geste über die
Funktionalität des Abstellens weit hinausreicht, finanzierbar ist. Falls nicht, wird eine
optimale funktionale Lösung umgesetzt.
[6. Beschreibung, ob und wie die Maßnahme ggf. aus einem Modellprojekt, das bereits nach der Richtlinie zur Förderung
von nicht investiven Maßnahmen zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans des Bundesministeriums für Verkehr
und Digitale Infrastruktur gefördert wurde, abgeleitet ist oder dieses investiv umsetzt = entfällt]
7. Beschreibung der Wirkungskette(n), Kriterien und Indikatoren zur Bewertung des
Minderungsbeitrags von Treibhausgasemissionen sowie der weiteren Nutzen für die
Zielgruppe(n) und 8. Darstellung des Konzepts zur Erhebung und Bewertung der
genannten Kriterien, Indikatoren und Wirkungen
Durch die Nutzung von Pedelecs und die Ausweisung als Fahrradstraße steigt die
Geschwindigkeit von ca. 12 km/h auf ca. 20 km/h. Dadurch sinkt die Reisezeit zwischen
dem Rathaus Eilendorf im Osten der Stadt und dem Campus-Boulevard im Westen der
Stadt auf den 10,7 km von 53 auf 32 Minuten.
An den 12 Pedelec-Verleihstationen sollen pro Tag im Mittel 255 Verleihvorgänge
stattfinden, das sind im Jahr rd. 93.000 Ausleihen.
Der Anteil der Pedelecs auf der Vorrangroute soll an Werktagen um 20 % höher liegen, als
auf anderen Straßen, die im Rahmen der jährlichen Pedelec-Zählungen erfasst werden.
Bodenmarkierungen und Beschilderung auf den Fahrradstraßen sollen dazu führen, dass
sich Radfahrer sicherer fühlen. Dies wird mit Vorher-Nachher-Befragungen der Radfahrer
evaluiert.
Die Erlös- und Umstiegseffekte zum Schlecht-Wetter-Ticket sollen mit 100 Probanden
evaluiert werden.
Der gestiegene Komfort soll dazu führen, dass 12 Monate nach Umsetzung der Route
mind. 25 % mehr Radverkehr auf den Fahrradstraßen unterwegs sind (Bsp.
Bismarckstraße von 1.000/d auf 1.250/d). Die Menge soll über Dauerzählstellen ermittelt
werden; das Verhältnis zum Kfz über das in der Stadt Aachen vorhandene VideoSeite 13
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
Analysesystem „MioVision“. Die Dauerzählstellen sollen dazu dienen, Veränderungen in
der Fahrradnutzung über mehrere Jahre systematisch zu erfassen und zufällige
Schwankungen an einmaligen Zähltagen eliminieren. Zudem soll ein Fahrradbarometer
auch direkt dazu beitragen, das Mengenphänomen des Radverkehrs ständig ins
Bewusstsein der Stadtgesellschaft zu heben und zum Radfahren zu animieren. Es sollen
für die Wirkungsanalyse an den vier geplanten Querschnitten, die Standorte für
Dauerzählstellen vorgesehen sind die Vorher-Analyse an 2 Tagen im Mai 2016 erfolgen.
Die Zählstellen sollen dann ab Mai 2017 installiert sein und dauerhaft messen. Zudem soll
an drei Vergleichsquerschnitte, die auf parallelen, nicht umgestalteten Stecken liegen je 2
Tage im Mai 2016, 2018 und 2019 gezählt werden, um die Verlagerungseffekte der neuen
Routen zu ermitteln.
In der Nachher-Befragung wird ermittelt, wie viele Personen vor Umsetzung der VorrangRoute, andere Routen oder andere Verkehrsmittel gewählt haben. Aus dem Anteil der
Umsteiger, ihrer Wegeweite und weiterer ersetzter Fahrten wird der CO2-Effekt der
Projektskizze berechnet.
Es wird abgeschätzt, dass es im Zuge der Maßnahme gelingen kann, mind. 100 Personen
zum Umstieg vom Pkw auf das Pedelec auf die Vorrangroute zu bewegen. Bei einer
mittleren Entfernung von 5 km ergeben sich damit je Umsteiger mind. 2.200 km pro Jahr.
Bezogen auf eine mittlere CO2-Emission von Pkw von 150 g/km könnten bei 100
Umsteigern 33 t CO2/a eingespart werden.
9. Beschreibung der geplanten Maßnahmen zur Öffentlichkeitsarbeit, Information
und Kommunikation, insbesondere zur Beteiligung betroffener Akteure
Die Entwicklung des Vorrangnetzes und die Maßnahmen entlang der 1. Rad-VorrangRoute soll unter Beteiligung von Verbänden und interessierten Radfahren in Vor-OrtTerminen und Befahrungen stattfinden. Er würde im Internet dokumentiert und auf
Facebook diskutiert. Abschließend wird das Netz der Politik zum Beschluss vorgelegt.
Nach Festlegung der geplanten Maßnahmen an den Routen werden die Haushalte
entlang der Route informiert, eine Online-Frage- und Beteiligungsmöglichkeit eingerichtet
und dem Mobilitätsausschuss die Maßnahmen und die die Maßnahmen und die
Ergebnisse der Beteiligung zum Beschluss vorgelegt.
Nach Fertigstellung der Ost-West-Achse an wesentlichen Knotenpunkten entlang der
Achse Informationen an die Autofahrer verteilt und eine öffentliche Informationskampagne
zu den Regelungen in Fahrradstraßen durchgeführt. Gleichzeitig werden die Radfahrer auf
den Routen befragt und für die Nutzung der Vorrangrouten mit Verlosungen belohnt.
Die Haushalte im Umfeld der neuen velocity-Stationen erhalten Schnupperangebote für
den Einstieg in das Verleihsystem. An den Stationen werden kleinere Einweihungsfeiern
mit Infoständen durchgeführt, die bis zu zwei Mal wiederholt werden.
Für den Umstieg vom Pkw auf das Pedelec und ggf. in Kombination mit öffentlichen
Verkehrsmitteln werden 100 Bürger gesucht, die zu ihren Erfahrungen und zum VorherNachher-Verhalten befragt werden. Diese Schilderungen werden für die
Öffentlichkeitsarbeit genutzt.
Seite 14
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
10. überschlägiger Maßnahmen- und Umsetzungsplan
11. überschlägiger Zeitplan und vorgesehene Meilensteine
Nr Baustein
1
2
3
5
6
7
8
9
10
Kosten [€]
Partner Fertigstellung
Rad-Vorrang-Netz
Beschilderung, Umbau, LSA
5 Fahrradzählstellen, davon 1 m. Display
2 Lastenräder
Fahrradparken Innenstadt
Zuschussprogramm Abstellanlagen für
Betriebe
Schlecht-Wetter-Ticket
Kampagne „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“
Meldeplattform Radverkehr
Stadt Aachen
AC
AC
AC
AC
AC
2016 2017
2018 gesamt
Dez 16
20.000
20.000
Mai 18
300.000 300.000 600.000
Apr 17
80.000
80.000
Dez 16
12.000
12.000
abh. von Variante
300.000 100.000 400.000
AC
Apr 18
AC
AC
AC
AC
Mrz 17
laufend
Dez 16
4 12 Pedelec-Verleihstationen
vc
9 Kampagne „Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ vc
velocity vc
Aug 17
laufend
Gesamtprojekt
70.000 30.000
50.000
30.000 40.000
10.000
42.000
100.000
50.000
70.000
10.000
830.000 470.000 1.342.000
10.000
10.000
510.000
30.000 10.000
540.000 10.000
510.000
50.000
560.000
52.000 1.370.000 480.000 1.902.000
Anlage 1:
Beschreibung des Antragstellers und des Partners velocity
Seite 15
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
Anlage 1a: Beschreibung der Stadt Aachen
Die Stadt Aachen ist eine auf Tradition aufbauende Wissenschaftsstadt mit 250tsd
Einwohnern. An den vier Hochschulen sind 50tsd Studierende eingeschrieben. Die
mittelalterlichen Stadtmauern sind heute die Verteilerringe im Verkehrsnetz. Sie umfahren
die historische Innenstadt. mit dem Aachener Dom als erstem deutschen Weltkulturerbe
und dem umgebenden „Pfalzbezirk“. Aachen ist selbständiger Teil der StädteRegion
Aachen mit insgesamt 540tsd Einwohnern und grenzt als westlichste Großstadt
Deutschlands an Belgien und ans „Fahrradland“ Niederlande.
Aachen ist seit den 90er Jahren eine Vorreiterstadt für Klimaschutz. 2015 wurde Aachen
zum zweiten Mal in Folge mit dem „european energy award“ in Gold ausgezeichnet.
Der Radverkehr in Aachen wird seit 1989 systematisch verbessert. Seit 1995 ist Aachen in
der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und
Kreise
in
NRW
e.V.
(AGFS).
2007
wurde
ein
„Maßnahmenplan
Radverkehr“ verabschiedet. Derzeit verfügt Aachen über rund 330 km an Radwegen,
Radfahrstreifen und freigegebenen Wegen. Die Aktivitäten sind zu sehen unter
www.aachen.de/fahrrad. Aachen liegt am Vennbahn-Radweg, der 2016 vom ADFC in die
TOP 10 der Radfernwege in Deutschland gewählt wurde.
Seit 2011 läuft ein Prozess zur Neuaufstellung der Verkehrsentwicklungsplanung. Der
Prozess ist dokumentiert unter www.aachen.de/vep
Seit 2012 koordiniert die Stadt Aachen im EU-Programm „CIVITAS“ das
städteübergreifende Projekt “DYN@MO“ zur Förderung nachhaltiger Mobilität in Städten.
(www.aachen.de/civitas). Dabei ist die Elektromobilität ein besonderer Schwerpunkt.
Aachen war im März 2016 Ausrichterstadt der 3. Konferenz „Elektromobilität vor Ort“ des
Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur. www.emobil-aachen.de. Die
Stadt Aachen unterstützt den Trend zu Pedelecs mit vielen Maßnahmen. Auf dem Feld des
betrieblichen Mobilitäts-managements ist Aachen Vorreiter als „Modellregion“ bei „effizient
mobil“ und Partnerregion im aktuellen Programm „Mobil.Pro.Fit“.
2014 hat die Stadt Aachen „velocity“ (s.u.) mit dem Aufbau eines flächendeckenden
Pedelec-Verleihsystems öffentlich betraut und einen Gründungszuschuss in Höhe von
305tsd Euro gewährt.
Im Fahrradklimatest 2014 des ADFC belegte Aachen (235 Teilnehmer) in NRW bei 15
Großstädten in der Wertung Platz 4. Im Bundesvergleich lag Aachen auf Platz 16 von 39
bewerteten Großstädten. Der Radverkehrsanteil in Aachen lag 2011 bei 11 %. Dabei
fahren 34 % der Aachener mehrmals in der Woche Fahrrad.
Das „Projekt Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ würde betreut von
Uwe Müller, Abteilungsleiter Verkehrsplanung und Verkehrsmanagement
Dr. Armin Langweg, Leiter Verkehrsentwicklungsplanung Aachen
Gaby Mans, Leiterin Fachkommission Radverkehr
Seite 1
Aachen, April 2016
Klimaschutz im Radverkehr: Projektskizze der Stadt Aachen
„Rad-Vorrang-Route Aachen 1“ (RVR AC1)
Anlage 1b: Beschreibung der Velocity Aachen uG
Die Velocity Aachen UG (haftungsbeschränkt) ist ein in Aachen ansässiges Unternehmen
mit dem Ziel, ein flächendeckendes Pedelec-Verleihsystem mit insgesamt 1000 Pedelecs
an 100 Stationen innerhalb der Stadt Aachen zu installieren (Pedelec: Fahrrad mit
elektrischer Tretunterstützung). Die Etablierung eines intermodalen Mobilitätskonzeptes
und die Sensibilisierung der Bevölkerung für die breiten Möglichkeiten der Elektromobilität
stehen dabei im Fokus. Durch die Entwicklung und den Betrieb eines innovativen PedelecVerleihsystems
bietet
Velocity
eine
Ergänzung
zu
bisher
angebotenen
Mobilitätsdienstleistungen und greift dabei den Trend von Sharing-Konzepten auf. Dazu
gehört bspw. der modulare Aufbau der Stationen, um das System an den Bedarf der
Nutzer dynamisch anpassen zu können. Mithilfe von neuartigen Dienstleistungen soll der
Komfort für den Nutzer dabei weiter vergrößert werden. Eine Smartphone-Applikation mit
der Möglichkeit zur intermodalen Routenplanung stellt in diesem Kontext einen wichtigen
Baustein dar.
Sowohl das Pedelec als auch die Ladestation werden innerhalb Aachen in enger
Zusammenarbeit mit Hochschule und Industrie entwickelt. Dabei ist neben mehreren
Instituten der RWTH Aachen auch die Fachhochschule Aachen beteiligt. Mit der
StreetScooter GmbH steht der Velocity ein kompetenter Partner in der Umsetzung von
Projekten aus dem Bereich der Elektromobilität zur Seite. Die Velocity Aachen UG unter
der Leitung von Dennis Brinckmann und Tobias Meurer wird ehrenamtlich von Studenten
unterstützt, die die Leidenschaft für ein flexibles und komfortables Mobilitätskonzept teilen
und die Zukunft der Mobilität mitgestalten möchten.
Erster Ansprechpartner für das Projekt Rad-Vorrang-Route Aachen 1 ist
Dennis Brinckmann brinckmann@velocity-aachen.de .
Seite 2
Aachen, April 2016