Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
110448.pdf
Größe
83 MB
Erstellt
05.02.13, 12:00
Aktualisiert
13.06.17, 16:04
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0838/WP16
öffentlich
05.02.2013
FB 61/30
Südausgang Hauptbahnhof und Planungen im Bahnhofsumfeld
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
28.02.2013
21.03.2013
10.04.2013
PLA
MA
B0
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis.
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 1/12
Erläuterungen:
Anlass
Die beabsichtigten Entwicklungen im Bereich des Aachener Hauptbahnhofes wurden in der
Vergangenheit bereits in verschiedenen politischen Gremien dargestellt.
Wesentliche Grundlage für alle Arbeiten ist der Rahmenplan des Büros für Stadtplanung und
Stadtforschung,(Zlonicky, Wachten, Ebert), Dortmund, der die Formulierung eines städtebaulichen
Leitbildes für das Bahnhofsumfeld zum Ziel hatte (Anlage 1). Für freiwerdende Flächen rund um den
Bahnhof - Paketpost und Gleisharfe - sollten Vorgaben für eine Entwicklung gemacht werden.
Rahmenplanung von Zlonicky, Wachten, Ebert aus dem Jahr 1998
Die Nutzungen sollten nicht in Konkurrenz zur Innenstadt stehen. Nutzungen wurden aus den
Bereichen Büros, Forschungseinrichtungen, Hotels, Boardinghäusern, Gastronomie, Reise- und
Informationsgewerbe, öffentliche Verwaltung vorgeschlagen.
Gleichzeitig stand die bessere Verknüpfung der Innenstadt mit Burtscheid und die Einrichtung eines
eigenen Bahnhofsausgangs nach Burtscheid im Focus. Hierzu gehörte auch eine Aufwertung der
historischen Wegeverbindung zwischen dem Zentrum von Burtscheid und der Innenstadt/Dom über
die Burtscheider Brücke.
Allgemein sollte die gestalterische Aufwertung des Stadtraumes der neuen Funktion entsprechend
angestrebt und das Stadtbild in Richtung Bahngleise verbessert werden. Die Umgestaltung des
Bahnhofvorplatzes hatte zum einen als Aushängeschild der Stadt Bedeutung, diente aber auch der
Orientierung in Richtung Innenstadt über die Bahnhofstraße, wobei über die Franzstraße eine weitere
Verbindung etabliert werden sollte.
Grundsätzlich wurden zwei Szenarien entwickelt: Das erste Szenario entwickelt neue Blockstrukturen
mit neuen Erschließungsstraßen entlang der Bahngleise, während das zweite Szenario
Sondernutzungen auf den freiwerdenden Bahnarealen mit eigenständigen Strukturen vorsieht, die
sich zur Bahn orientieren jedoch ohne begleitende Erschließungsstraßen.
Darüber hinaus werden Vorschläge für Grünflächen zwischen Bahn und Kamperstraße gemacht und
eine neue Fußwegeverbindung über die Bahn in Richtung Krugenofen.
Drei Bereiche wurden als Schwerpunktbereiche definiert:
A) Bereich der ehemaligen Paketpost Zollamtstraße
B) Bereich zwischen Bahnhof und Kasinostraße (Südausgang Bahnhof)
C) Bereich des Verschiebebahnhofes an der Reumontstraße (Gleisharfe)
A) Konzepte zum Bereich der ehemaligen Paketpost Zollamtstraße
Grundsätzlich soll die Wegeverbindung Burtscheider Brücke – Marschiertor aufgeweitet werden. Die
zwei Szenarien „Neue Erschließungsstrasse entlang der Gleise“ und „Bebauung entlang der Gleise“
tauchen hier wiederum auf.
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 2/12
Variante 1
Konzept ist die Zusammenfassung eines Blockes zwischen Lagerhausstraße und der neuen
Erschließung entlang der Bahn unter Wegfall der Zollamtstraße.
Variante 2
Die Idee ist eine Entwicklung eines Solitärgebäudes oder Solitärblockes mit Gesicht insbesondere zur
Burtscheider Brücke.
Variante 3
Die Zollamtstraße wird beidseitig aufgeweitet zur Betonung der zweiten Wegeverbindung vom
Hauptbahnhof zur Innenstadt über das Marschiertor. Hinzu kommt die Entwicklung eines großzügigen
Platzes mit Randbebauung zur Bahn. Hier könnten Kurzzeitparkplätze den Bahnhofsvorplatz
entlasten.
Variante 4
Die Variante 3 wird hier abgewandelt, indem der großzügige Platz als Busbahnhof genutzt wird.
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 3/12
B) Konzepte zum Bereich zwischen Bahnhof und Kasinostraße (Bahnhof Südausgang)
Variante 1
Anbindung des Südausgangs in Verlängerung der Kapitelstraße und entlang der Bahn von der
Burtscheider Straße her (Bahnpromenade). Entwicklung eines geschlossenen Baublocks mit ruhigem
Innenbereich.
Variante 2
Variante 1 mit weiterer Verbindung zwischen „Bahnpromenade“ und Kasinostraße durch den Bunker
in Verlängerung der Bendstraße mit weiterem Brückenschlag in Richtung Zollamtstraße und damit
einer Verknüpfung mit den neuen Nutzungen an dieser Stelle. Die Unterführung zu den Bahngleisen
wird über Treppenanlagen erreicht.
Variante 3 u. 4
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 4/12
Weiterentwicklung der Variante 2 durch einen gefassten Platz in Rechteck- oder Dreiecksform. Über
den Platz wird der Zufahrtsverkehr mit Wendeschleife abgewickelt.
C) Konzepte zum Bereich des Verschiebebahnhofes an der Reumontstraße
Der Bereich ist die größte Entwicklungsfläche im Bahnhofsumfeld. Es sollte ein Gesicht zur Bahn
bekommen, eine ausreichende Dichte aufweisen sowie eine hohe Nutzungsflexibilität.
Variante 1
Eine verdichtete Bebauung entlang der Reumontstraße / Beethovenstraße entwickelt sich fingerartig
in Richtung Bahn mit einem hohen Grünanteil. Durch Versätze und Staffelungen ist eine Kleinteiligkeit
in der Bebauung und eine hohe Nutzungsflexibilität möglich.
Variante 2
Eine Blockrandbebauung mit neuer Erschließungsstraße entlang der Bahn gibt dem Areal ein neues
Gesicht zur Bahn. Im Innenbereich entsteht die gewünschte Flexibilität.
Variante 3
Innerhalb des Schemas der Variante 2 ist eine Aufteilung in kleine verdichtete Blöcke vorgesehen, die
auch durch größere kompakte Solitärgebäude ausgefüllt sein könnten.
Die inzwischen in die Wege geleiteten Planungen und Maßnahmen haben den Rahmenplan
modifiziert. 2006 wurde der Bahnhofsvorplatz umgebaut. Der realisierte 1. Preis des Wettbewerbs von
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 5/12
1999 sieht zwei wichtige Hauptverbindungen zur Innenstadt vor: über die Bahnhofstraße und über die
Leydelstraße. Letztere ist attraktiv geworden durch den Bau der AM Treppe. Die Franzstraße spielt in
Bezug auf den HBF für Fuß- und Rad nur noch eine untergeordnete Rolle. Was bis heute fehlt, ist die
konsequente, direkte Erschließung des Hauptbahnhofs auf der Südseite.
2004 wurde für das Bahngelände Zollamtstraße Aachen ein Investorenwettbewerb durchgeführt. Der
erste Preisträger nahm sowohl den Rahmenplan als auch den damals geplanten Südausgang in
Verlängerung des heute bestehenden Hauptgangs im HBF mit der Treppenanlage zum (dann
abgerissenen) Bunker auf. Leider konnte er nicht realisiert werden. Die aktuelle Planung "Blue Gate"
berücksichtigt die derzeitige Planung mit dem Brückensteg an der Bahnhofshalle. Sie ist unter G)
ausführlicher dargestellt.
Zur Entwicklung entlang der Reumontstraße liegen keine aktuellen Konzepte vor.
Sachstand zu den aktuellen Maßnahmen
Im Juli 2011 wurde ausführlich über die Entwicklungen der ICE-Anbindung des Aachener
Hauptbahnhofs und der anstehenden Planungsmaßnahmen berichtet. Bereits damals wurden die
unterschiedlichen Planungsmaßnahmen wie
-
die Abfertigungseinrichtungen für den Tunnelverkehr
die in verschiedenen Baustufen zu errichtende neue Brückenanbindung in Richtung
Burtscheid
die städtebauliche Gestaltung dieses neuen rückwärtigen Platzbereichs vorgestellt.
Im Juni 2012 wurde in Pressemeldungen über die anstehende Betriebsaufnahme des Unternehmens
Eurostar berichtet, das dies bereits ab 2014 zur Aufnahme der Verbindung „London - Aachen – Köln –
Frankfurt“ bereit sei. Dies bestätigte sich im Folgenden nicht. Ein konkreter Starttermin liegt nicht vor.
Gesprächsangebote der Stadtverwaltung sind positiv aufgenommen, die Termine aber immer wieder
verschoben worden. Auch von Seiten der Deutschen Bahn werden keine neuen Starttermine genannt.
Dies wurde bereits in der Sitzung des Mobilitätsausschusses am 24.01.2013 berichtet.
Die Projektfortschritte und die notwendigen weiteren Verfahrensschritte zu den einzelnen Teilthemen
werden im Folgenden dargestellt. Durch die sich konkretisierende Projektentwicklung entlang der
Zollamtstraße wird die Planungs- und Umsetzungsaufgabe weiter verdichtet. Insgesamt ergeben sich
folgende Teilmaßnahmen (Anlage 2), die zu berücksichtigen sind:
A)
B)
C)
D)
E)
F)
G)
Brückenbauwerk HBF
Abfertigungsanlagen ICE-Haltepunkt
Bunkerdurchstich Kasinostraße
Platzgestaltung Südausgang mit Fuß- und Radweganbindung
Umgestaltung Kasinostraße
Städtebauliche Entwicklung entlang der Burtscheider Brücke
Blue Gate Aachen
Zu den einzelnen Teilmaßnahmen:
A) Brückenbauwerk (Anlage 3)
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 6/12
Das Brückenbauwerk soll sich von den städtischen Grundstücken im hinteren Bereich der
Kasinostraße bis zu Gleis 1 erstrecken und Zugänge zu allen Bahngleisen bieten. Die Umsetzung soll
modular aufgebaut sein, sodass in drei Bauphasen (1. Gleis 8/9; 2. Gleise 6/7; 3 Gleis 1) ein Zugang
von der Südseite aus geschaffen wird.
Die Zuständigkeit für das Brückenbauwerk inklusive der Aufzüge zu den Bahnsteigen liegt aus Sicht
der DB bei der Stadt Aachen. Im ÖPNV-/SPNV-Investitionsprogramm 2011 – 2016 des NVR sind an
Gesamtkosten für das Brückenbauwerk zwischen Burtscheid und Nordseite des Bahnhofs mit
Erschließung der Bahnsteige 6,64 Mio Euro eingeplant. Der Eigenanteil (Komplementärfinanzierung
zur 85% Förderung durch den NVR) beträgt danach 2,7 Mio Euro. Die DB erklärt sich bereit, die
Komplementärfinanzierung der Treppenabgänge von der Brücke zu den Bahnsteigen zu übernehmen.
Der restliche Eigenanteil ist aus Sicht der DB durch die Stadt Aachen zu finanzieren.
Die Maßnahme muss demnach von der Stadt Aachen durchgeführt werden; DB Station und Service
wird weder die Durchführung der Planung noch die bauliche Umsetzung übernehmen. Finanzierung,
Beauftragung und Betreuung der erforderlichen Planungs- und Bauleistungen müssen durch die Stadt
Aachen geleistet werden. Aktuell sind Gesamtplanungskosten in Höhe von ca.1,6 Mio Euro geschätzt.
Eine entsprechende Vereinbarung zur Vorgehensweise zwischen Stadt Aachen, SPNVAufgabenträger und DB Station und Service liegt im Entwurf vor.
Ein Versuch über eine Förderung aus europäischen TEN-T- Mitteln zusätzliche
Finanzierungsmöglichkeiten zu gewinnen, scheiterte in der ersten Jahreshälfte 2012 an der
mangelnden Verbindlichkeit der DB.
Die Umsetzung des Brückenbauwerks greift notwendigerweise in die gesamte Bahninfrastruktur ein.
Nach Ansicht von DB Station und Service ist davon auszugehen, dass bei einer Gesamtrealisierung
auch die Haupteinspeiseleitung der Stromversorgung zusätzlich gesichert oder verlegt werden muss,
was weitere nicht unerhebliche Kosten nach sich ziehen würde.
Darüber hinaus ist mit erheblichen Betriebskosten für Unterhaltungs-, Instandsetzungs- und
Brückenprüfungsmaßnahmen zu rechnen, die entweder von der Stadt getragen oder vorab abgelöst
werden müssen.
Der finanzielle Aufwand lässt es sinnvoll erscheinen, die bereits früher geplante „Tunnelöffnung“
nochmals differenziert zu prüfen, bevor in die konkrete Brückenplanung investiert wird. Notwendig
wäre eine geologische Untersuchung sowie eine überschlägige statische Betrachtung.
B) Abfertigungsanlagen ICE-Haltepunkt
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 7/12
Solange kein konkreter Auftrag seitens DB Fernverkehr oder anderer interessierter Nutzer zur
Erstellung eines ICE Haltepunktes mit zusätzlicher Abfertigungsanlage in Aachen vorliegt, wird DB
Station &Service die Umbaupläne am Aachener Hauptbahnhof bzw. die Herstellung eines
Südzuganges nicht weiter betreiben.
Die Machbarkeit einer Abfertigungseinrichtung auf Gleis 8/9 wurde bereits nachgewiesen.
C)
Bunkerdurchstich (Anlage 5)
Im Rahmen des Veräußerungsverfahrens des Bunkers Kasinostraße ist zur Nutzbarmachung des
dahinter liegenden Grundstückes in Richtung des geplanten Ausganges HBF Süd eine Durchfahrt
durch das Objekt geplant. Der Verkauf wurde im Wohnungs- und Liegenschaftsausschuss am
04.12.2012 beraten und in der Sitzung des Rates am 19.12.2012 beschlossen.
Die Planung des Durchstichs sieht eine 8,00 m breite Durchfahrt vor, die aufgrund der statischen
Verhältnisse durch eine aussermittige Stützpfeilerreihe in eine 2,75m breite Zufahrt und eine 2,75m
breite Ausfahrt mit seitlich abgetrenntem 1,25m breitem Gehweg getrennt ist. Auf den separaten
Gehweg kann aus Sicherheitsgründen wegen eines direkt einmündenden Hauseingangs nicht
verzichtet werden. Wegen der geringen Gehwegbreite sollten bei der Maßnahme des
Bunkerdurchstichs direkt geeignete Maßnahmen getroffen werden, um Fußgänger auf den separaten,
weiter östlich gelegenen Durchstich aufmerksam zu machen.
Hinsichtlich der Baukosten wurde durch den potentiellen Erwerber unter Einbeziehung eines Statikers
eine erste Grobkostenanalyse durchgeführt, die Kosten in Höhe von rund 625.000,- EUR brutto
aufführt.
Nach Prüfung durch E 26 sind die genannten Grobkosten plausibel. Es wird jedoch daraufhin
gewiesen, dass es sich um eine Ermittlung der Kosten über Kostenkennwerte handelt, denen keinerlei
Planungsleistungen zu Grunde liegen. Damit liegt das Risiko einer Kostenabweichung bekanntlich um
bis zu 30%.Will man zur Verifizierung eine höhere Sicherheit in der Kostenaussage, ist ein Einstieg in
eine tiefere Planungsphase erforderlich.
Die Frage, ob an der Schnittstelle zwischen privatem Bauvorhaben des Käufers/ Investors für die
städtisch finanzierte Aufgabe der/des Durchfahrt/ -bruchs Bauherren- oder Überwachungsaufgaben
wahrzunehmen sind, oder die Maßnahme aufwandsmindernd eher wie eine Art "Zuwendungsbau"
organisiert wird, mit der Folge, dass man sich auf die "Rechnungsprüfung" beschränkt" (auch in
Anbetracht der Tatsache, dass der Bauherr fachkundiger Architekt ist), wird intern noch geklärt.
D)
Platzgestaltung Südausgang mit Fuß- und Radwegeanbindung (Anlage 6)
Der zukünftige Platz am Südausgang wird sich zwischen der Bahnhofsböschung bzw. dem Auflager
der Fußgängerbrücke und dem umgebauten Bunker mit den Verbindungen zur Kasinostraße (und
Bendstraße) erstrecken. Nach Osten bezieht der Platz das städtische Grundstück Kasinostraße 50 mit
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 8/12
ein, nach Westen endet der Platz an der Grenze des Bunkergrundstücks. Für die Umsetzung wurden
bereits Grundstücksankäufe getätigt, bzw. Wegerechte eingeräumt (Anlage 9).
Funktionen
Der entstehende neue Platz am Südausgang soll als Vorfahrt für Kiss and Ride und Taxen dienen und
eine begrenzte Anzahl an Kurzzeitstellplätzen (Behinderte) aufweisen. Weitere Infrastruktur ist für das
Fahrradabstellen vorgesehen, ebenso besteht die Möglichkeit durch einen Kiosk oder ähnliches
weitere Dienstleistungen und soziale Kontrolle zu ermöglichen. Bei der Planung ist zu beachten, dass
ausreichende Bewegungsflächen für alle Verkehrsteilnehmer vorgehalten werden, sodass eine
Funktionsfähigkeit jederzeit gegeben ist. Für die Herstellung des Platzes sind aufgrund der
Topographie Geländeaufschüttungen notwendig.
Es wurden Aufteilungen in zwei Varianten entwickelt (siehe Plandarstellung):
Variante 1 ermöglicht mit einer relativ geringen Geländemodulation die Anlage von ca 20 Stellplätzen
und ca 5 Taxiplätzen.
Variante 2 sieht eine umfangreichere Geländemodulation vor. Dadurch erhöht sich die Anzahl der
Stellplätze auf ca 30
In beiden Varianten kann eine ausreichende Anzahl von überdachten Bike and Ride Plätzen für
Fahrräder angeboten werden.
Erkennbarkeit und Lichtkonzept
Da durch das Vorhaben ganz neue, ungewohnte Räume für die Öffentlichkeit erschlossen werden, ist
auf die Kenntlichmachung, Erkennbarkeit und angenehme Führung und Beleuchtung besonderer Wert
zu legen. Das gilt zum einen für das Erscheinungsbild des Bunkergebäudes, an dessen Fassade ein
schon von weitem im Verlauf der Kasinostraße erkennbarer Hinweis auf den Südzugang des
Hauptbahnhofs angebracht werden sollte. Dies ist direkt bei den Umbauplänen mitzuplanen und
vertraglich abzusichern. Zum anderen gilt das aber auch für die Durchlässe selber, die mit einem
attraktiven Lichtkonzept viel erreichen können, um den Zugang/Ausgang attraktiv zu machen. Der
Platzbereich als neuer, bisher auf der Rückseite gelegener Raum erfordert große Aufmerksamkeit.
Licht wirkt unterstützend, um nicht das Gefühl von Angsträumen entstehen zu lassen. Wegen der
ungewohnten Lage sollten auch die verbindenden Geh- und Radwege beleuchtet werden.
Fuß- und Radwegeanbindung
Der Bunkerdurchstich gilt als zentrale Erschließung, die auch von Radfahrern und – untergeordnet –
auch von Fußgängern mitgenutzt werden kann. In unmittelbarer Nähe zum Durchstich befindet sich
die zentrale Fußwegerschließung zwischen Kasinostraße und neuem Platz. Dafür wird die bereits
vorhandene kleine Durchfahrt durch den Bunker genutzt und ertüchtigt. auf Höhe Hs.-Nr 60-62 die
zentrale Fußwegerschließung zwischen Kasinostraße und Nach Osten besteht über das städtische
Grundstück Kasinostraße 50 ein weiterer Zugang für Fußgänger, der einen direkten Übergang zur
Kapitelstraße bietet.
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 9/12
Entlang der Bahnböschung soll zu beiden Seiten ein ca. 3,5 Meter breiter, kombinierter Fuß- und
Radweg angelegt werden, der die west-östliche Anbindung für diese Verkehre sichert. So wird jenseits
der Burtscheider Brücke über die Fuß- und Radwegverbindung zur Kamper Straße eine umfangreiche
Durchlässigkeit geschaffen, während zur Pfeilstraße hin eine attraktivere Anbindung zum HBf als über
die bisherige dortige Unterführung zur Hackländerstraße angeboten wird. Gleichzeitig entsteht eine
neue öffentliche Verbindung zwischen Burtscheider Brücke und Kasinostraße, die unterstützend auf
die Öffnung des Geländes hinwirkt. Im Abschnitt zwischen neuem Südzugang und Burtscheider
Brücke ist dieser Weg eingebettet in eine bereits heute vorhandene Grünkulisse.
E) Umgestaltung Kasinostraße
Der Straßenraum der Kasinostraße muss auf die Schaffung des neuen Bahnhofzugangs eingehen
und dessen Bedeutung funktional und gestalterisch unterstützen. Dies betrifft insbesondere die
Schaffung eines adäquaten Bahn-Bus-Umstiegs durch die Verlagerung von Bushaltestellen. Diese
befinden sich heute in der Nähe der einmündenden Kapitel- und Hauptstraße und damit abseits des
zukünftigen neuen Zugangs.
Die Aufteilung der Fahrbahn muss hinsichtlich der zukünftigen Verkehrsmengen und möglicher neuer
Aufstellflächen im Bereich der Bahnhofszufahrt analysiert und überprüft werden. Ebenso ist davon
auszugehen, dass durch die bessere fußläufige Erreichbarkeit des Hauptbahnhofs aus Burtscheid
mehr und neue Fußwegströme entstehen, womit auch neue Querungsbedarfe entstehen können.
Eine Bestandsanalyse wurde im Rahmen einer Diplomarbeit vorgenommen und kann für die weitere
Arbeit verwendet werden.
F) Städtebauliche Entwicklung entlang der Burtscheider Brücke (Anlage 7)
Die Fläche der Telekom an der Burtscheider Straße wurde von einem Investor erworben. Es soll ein
Wohnungsbauprojekt in Form von Geschosswohnungsbau in vier- bis fünfgeschossiger Bauweise
plus Dachgeschoss / Staffelgeschoss entwickelt werden. Entlang der Bahn wird ein Korridor für eine
künftige öffentliche Fuß- und Radwege-Erschließung zum Südasugang des Bahnhofes freigehalten.
Die Bebauung entwickelt sich als geschlossener Riegel zur Bahntrasse, um einen Lärmschutz für den
Innenbereich zur Kasinostraße zu erreichen. Aufgrund der Grundstückstiefe ist hier eine weitere
Bebauung im Innenbereich des Grundstückes vorgesehen. Die Stellplätze sind in einer Tiefgarage
untergebracht, die am tiefsten Punkt unmittelbar hinter der Burtscheider Brücke angefahren wird. Die
Baulücke zwischen Burtscheider Str. Nr. 3 und 7 wird als zusätzliche Zufahrt / Zuwegung in den
Innenbereich genutzt.
G) Blue Gate Aachen
Zum Projekt Blue Gate Aachen an der Zollamstraße findet in der Sitzung des Planungsausschuss am
28.02.2013 die Programmberatung zur Aufstellung eines Bebauungsplanes statt. Die neuesten
Planungen werden dort vorgestellt.
Der aktuelle Entwurf, der am 17.01.2013 dem Planungsausschuss vorgestellt wurde (s. Anlage 8),
sieht eine Nutzungsmischung von Wohnen, Büros, Hotel und Dienstleistung vor. In einer sogenannten
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 10/12
„Mixed Zone“ im Erdgeschoss, das sich als Sockelgeschoss unter allen Baukörpern hinweg
entwickelt, ist eine Mischung von Einzelhandel / Dienstleistung und Gastronomie vorgesehen. Die
darüber liegenden Freiflächen („Green Campus“) können als Grün- und Aufenthaltsflächen genutzt
werden.
Im Übergangsbereich zum Bahnhof befindet sich ein „Mobility Center“ mit Fahrradparkhaus und PKWbzw. Fahrradverleih sowie der vorgelagerten Kiss&Ride Anlage. Oberhalb sind die insgesamt 5
Baukörper in 3 Nutzungsbereiche gegliedert. Neben dem Hauptbahnhof befindet sich ein
Bürogebäude mit ca. 6.200 m² BGF, an der Burtscheider Brücke ist ein 3-Sterne-Hotel mit ca. 170
Zimmern vorgesehen und dazwischen sollen in 3 Baukörpern im sog. „Urban Lodge“ ca. 220
Kleinappartements geschaffen werden. Im Untergeschoss ist eine Parkgarage mit ca. 200 Stellplätzen
vorgesehen. Die Zufahrt erfolgt von der Zollamtstraße aus.
Einbindung in Rahmenplan
Das Grundkonzept von Blue Gate entspricht der Variante des Rahmenplans mit der Entwicklung eines
Solitärblocks mit Gesicht zur Burtscheider Brücke, verzichtet jedoch auf die Erschließungsstraße
entlang der Bahngleise. Denkbar wäre evtl. hier eine fußläufige öffentliche Erschließung vorzusehen.
Das Konzept betont die Zollamtstraße als Verbindung zwischen Bahnhof und Marschiertor und weitet
den Raum zwischen Burtscheider Brücke und Marschiertor auf, allerdings ist die Aufweitung nicht so
stark wie im Rahmenplan.
Es entsteht wie im Rahmenplan ein Solitärblock, der jedoch in Scheiben „aufgeschnitten“ erscheint,
was die Massivität eines großen Solitärs positiv bricht. Der Hotelbau an der Burtscheider Brücke
begleitet die aufzuwertende Wegeverbindung zwischen Burtscheid und Innenstadt über das
Marschiertor. Hier ist bei der architektonischen Gestaltung auf ein attraktives „Gesicht“ in Richtung
Burtscheider Straße zu achten.
Der Nutzungsbaustein Wohnen war im Rahmenplan nicht vorgesehen, passt aber in Form von
innerstädtischem Apartmentwohnen gut ins Konzept. Es besteht ein Bedarf an Wohnungen in der
Innenstadt, unter dem Motto „Urbanes Wohnen“ mit guter Verkehrsanbindung und guter Infrastruktur
für kleine Haushalte (Singles, Studenten etc.).
Ressourcenplanung
Für die von der Stadt zu betreibenden Teilmaßnahmen stehen bisher folgende Haushaltsmittel zur
Verfügung:
PSP-Element 5-120102-900-063003001 ICE-Bahnhof, südlicher Eingang:
2013
2014
2015
Erwartete Zuwendungen
650.000
2.000.000
2.580.000
Tiefbaumaßnahmen
950.000
3.150.000
3.155.000
Der Haushaltseinplanung liegt die Ideenskizze für das Brückenbauwerk sowie ein grob kalkulierter
Ansatz für die Platzgestaltung zugrunde. Die Mitteleinplanung ist mit der Detailplanung zu
konkretisieren. Haushaltsmittel für die Umgestaltung der Kasinostraße sind für die Folgejahre
einzuplanen; ebenso ist der Aufwand für den Bunkerdurchstich definitiv zu klären.
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 11/12
Weitere Mittel werden für die Herstellung der Wegebeziehungen sowie im Zusammenhang mit der
Blue Gate-Gestaltung von der Stadt bereit zu stellen sein.
Fördermittel sind bisher im ÖPNV/SPNV-Investitionsprogramm des Zweckverbands NVR für den
Südzugang des Aachener HBF für zuwendungsfähige Kosten in Höhe von 1,6 Mio € für städtische
Maßnahmen im Umfeld eingeplant. Weitere Fördermittel für zuwendungsfähige Kosten in Höhe von
6,64 Mio € sind beim gleichen Fördergeber für die Erstellung des Südzugangs eingeplant.
Aus „Altmitteln“ der Städtebauförderung stehen noch 679.000 € an Fördermitteln zur Verfügung. Diese
müssen jedoch bis Ende 2013 für eine abgeschlossene Maßnahme verausgabt werden.
Planungskosten alleine werden nicht gefördert. Eine Verwendung für den Südausgang ist damit
ausgeschlossen.
Die Möglichkeit, weitere Fördermittel aus europäischen Töpfen wie etwa TEN-T ein zu werben,
besteht bei Konkretisierung der Maßnahme.
Die Darstellung der Einzelmaßnahmen zeigt die Komplexität des Gesamtthemas. Insbesondere die
Maßnahmen auf der Südseite bauen aufeinander auf, bzw. stehen in engem Zusammenhang. Aber
auch der Brückenschlag auf die Nordseite wäre mit der dortigen Investorenplanung zu verknüpfen.
Angesichts der zur Verfügung stehenden Personalkapazitäten und der Zuständigkeit unterschiedlicher
Fachdienststellen für die einzelnen Bereiche rät die Verwaltung zur Beauftragung eines externen
Projektsteuerers.
Anlage/n:
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
Leitbild Rahmenplan
Übersicht der Teilmaßnahmen
Brückenbauwerk
Abfertigungsanlage
Bunkerdurchstich
Südausgang Platzgestaltungsvarianten
Investorenvorhaben Burtscheider Brücke Vorentwurf
Investorenvorhaben Blue Gate
Wegerechte und Grunderwerb
Vorlage FB 61/0838/WP16 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 28.04.2016
Seite: 12/12
Anlage 1
Anlage 2
A. Brückenbauwerk HBF
B. Abfertigungsanlagen ICE-Haltepunkt
C. Bunkerdurchstich Kasinostraße
D. Platzgestaltung Südausgang mit
Fuß- und Radweganbindung
E. Umgestaltung Kasinostraße
F. Städtebauliche Entwicklung entlang
der Burtscheider Brücke
G. Blue Gate Aachen
A
B
D
G
C
F
E
Anlage 3: Brückenbauwerk
Anlage 4: Abfertigungsanlage
Anlage 5
Anlage 6.1
Anlage 6.2
Anlage 7
Blue Gate Aachen
Planunterlagen Erläuterungsbericht
Auftraggeber
l
Blue Gate Aachen GmbH
Architekt
l
ARGE
Buro5, Maastricht
Ohlmeier Architekten, Kassel
14.12.2012
Datum l
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Blue Gate Aachen
Perspektive
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Blue Gate Aachen
Aachen
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Blue Gate Aachen
Städtebauliche Struktur
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
ZENTRUM AACHEN
Marschiertor
hof
Bahn
N
AACHEN BURTSCHEID
Blue Gate Aachen
Konzept
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Marschiertor
Hauptbahnhof
ide
nd r
a
kiss
sse
tstra
am
Zoll
XIII
I
VI
I
VI
I
green campus
VI
VI
er
eid
ch
N
rts
Bu
I
ss
ra
St
e
Blue Gate Aachen
Lageplan 1_1000
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Blue Gate Aachen
Perspektive
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Marschiertor
Hauptbahnhof
sse
tstra
am
Zoll
Mobility
Center
Parken
er
eid
ch
rts
Bu
N
ss
ra
St
e
Blue Gate Aachen
Parkgeschoss 1_1000
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Marschiertor
Hauptbahnhof
sse
tstra
am
Zoll
Mobility Center
Urban Office
Mixed Zone
Urban Hotel
er
eid
ch
rts
Bu
N
ss
ra
St
e
Blue Gate Aachen
Ebene 0
1_1000
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Marschiertor
Hauptbahnhof
Mobility
Center
sse
tstra
am
Zoll
Urban
Office
Urban
Lodge
Urban
Lodge
Urban
Lodge
Urban
Hotel
er
eid
ch
rts
Bu
N
ss
ra
St
e
Blue Gate Aachen
Ebene +1/ +5
1_1000
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Blue Gate Aachen
Perspektive
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Urban Hotel
Urban Lodge
Urban Hotel
Urban Lodge
Mixed Zone
Parken
Urban Lodge
Urban Office
Urban Office
Mobility Center
C
B
A
Blue Gate Aachen
Schnitt A
1_750
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Zollamtstrasse
Gleissen
C
B
A
Blue Gate Aachen
Schnitt B
1_750
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Zollamtstrasse
Gleissen
C
B
A
Blue Gate Aachen
Schnitt C
1_750
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Blue Gate Aachen
Perspektive
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Blue Gate Aachen
Modell (Architektenbeirat 30.08.2012)
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Blue Gate Aachen
Modell (Architektenbeirat 30.08.2012)
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten
Blue Gate Aachen
Modell (Architektenbeirat 30.08.2012)
Blue Gate Aachen GmbH
Buro 5
Ohlmeier Architekten