Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
161913.pdf
Größe
3,5 MB
Erstellt
05.04.16, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:53
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Kinder, Jugend und Schule
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 45/0220/WP17
öffentlich
05.04.2016
45/300
4. Bericht über die Fallzahlen- und Kostenentwicklung im Bereich
der Hilfen zur Erziehung und Maßnahmen nach § 35 a SGB VIII für
das Haushaltsjahr 2015 (01.01.-31.12.2015)
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
19.04.2016
KJA
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Der Kinder- und Jugendausschuss nimmt die Ausführungen zur Kenntnis.
Vorlage FB 45/0220/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.08.2016
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finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebe-
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterung
Fortgeschrie
konsumtive
Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz 2016
be-ner
Folgekos-
Folgekos-
Auswirkungen
2015
ner Ansatz 2015
ff.***
Ansatz 2016
ten (alt)
ten (neu)
ff.****
Ertrag*
Personal-/
Sachaufwand**
Abschreibungen
Ergebnis
24.218.100
24.945.440,55
33.651.100
78.718.000
0
0
54.724.000
56.187.478,90
23.398.200
168.366.500
0
0
0
0
0
0
0
0
- 89.747.100
- 89.648.500
0
0
- 30.505.900
- 31.242.038,35
+ Verbesserung /
-
- 736.138,35 €
98.600 €
Deckung ist gegeben durch
Deckung ist gegeben
Verschlechterung
Einsparungen in anderen
Produkten
*
Ergebnis aus 1-060301-900-6 SK 42120000 – 44820000 und
4-060301-916-5 SK 44820000
**
Ergebnis aus 1-060301-900-6 SK 53310000, 53320000, 53390000 und
4-060301-916-5 SK 53320000
***
Ergebnis aus Haushaltsplan 2015 – 2018
****
Ergebnis aus Haushaltsplan 2016 - 2019
Vorlage FB 45/0220/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.08.2016
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Erläuterungen:
Die Verwaltung hat die beigefügten dezidierten Anlagen zu der Fallzahlen- und Kostenentwicklung
erstellt.
1. Ausgabenentwicklung
Nach Abschluss der Werteaufhellung beläuft sich die Gesamtsumme für den Aufwand in 2015 auf rd.
56,19 Mio. Euro. Bei einer Vormerkungssumme von insgesamt 59 Mio. Euro ergibt sich für 2015 eine
Realisierungsquote von 95,2 %.
1.1 "Klassische" Hilfen zur Erziehung/Eingliederungshilfe
Im "klassischen" HzE-Bereich wurden rd. 34,96 Mio. Euro verausgabt. Im Vergleich zum
Haushaltsjahr 2014 ergibt sich somit eine Steigerung der Ausgaben um 1,48 Mio. Euro.
1.2 Unbegleitete minderjährige Ausländer
Für den Bereich der UMA ergibt sich eine Gesamtsumme für den Aufwand von rund 21,23 Mio. Euro.
Hier zeigt sich eine Steigerung um 9,4 Mio. Euro. 2014 lag die Summe des Aufwands noch bei 11,83
Mio. Euro.
Die Höhe der Ausgaben ist sowohl mit der enormen Fallzahlensteigerung zu erklären sowie der
sukzessiven Entwicklung angepasster Hilfsangebote für UMFs geschuldet.
1.3 Ertragsseite
Einschließlich der Kostenerstattung anderer Hilfeträger, den Kostenbeiträgen und der Leistungen von
Sozialleistungsträgern ergibt sich für 2015 eine Gesamtsumme in Höhe von 20,6 Mio. Euro (Stand der
Konten am 06.04.2016 für 2015).
"Klassischer" HzE-Bereich:
UMA-Bereich:
4,0 Mio. Euro
16,6 Mio. Euro
Somit ergibt sich ein Gesamtzuschussbedarf für die Hilfen zur Erziehung in Höhe von 35,6 Mio. Euro.
Hier ist eine Steigerung zum Vorjahr von 4,1 Mio. Euro zu verzeichnen.
Vorlage FB 45/0220/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.08.2016
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2. Fallzahlenentwicklung und Nachlauf der Liquidationen
2.1 Hilfen zur Erziehung - Gesamt
Im Berichtszeitraum 2015 wurden insgesamt 4.262 Hilfen zur Erziehung/Eingliederungshilfen durch
alle Sozialraumteams eingerichtet und begleitet.
Im Vergleich hierzu:
2014:
3.631 HzE
2013:
3.270 HzE
2012:
2.992 HzE
Es kam zu 1.824 absoluten Zugängen und 1.564 absoluten Abgängen.
Im Vergleich hierzu:
2014:
1.459 absolute Zugänge und 1.192 absolute Abgänge
2013:
1.344 absolute Zugänge und 1.099 absolute Abgänge
2012:
1.100 absolute Zugänge und 1.066 absolute Abgänge
Zum 31.12.2015 wurden 2.698 Hilfen betreut.
Im Vergleich hierzu:
2014:
2.439 HzE
2013:
2.171 HzE
2012:
1.926 HzE
2.2 Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und Ausländer
Vor dem Hintergrund des Gesetzes zur Verbesserung der Unterbringung, Versorgung und Betreuung
ausländischer Kinder und Jugendlicher, welches zum 01.11.2015 in Kraft trat, werden die Zahlen der
unbegleiteten Minderjährigen zweigeteilt dargestellt. Bis zum 31.10.2015 werden die Fallzahlen "UMF"
dargestellt (s. Anlage 3). Ab dem 01.11.2015 bis zum 31.12.2015 werden die Fallzahlen "UMA"
ausgewiesen (s. Anlage 4).
Im Zeitraum 01.01.2015 bis 31.10.2015 wurden insgesamt 1.078 unbegleitete minderjährige
Flüchtlinge - UMF - betreut.
Im Vergleich hierzu:
2014:
778 UMF in 12 Monaten
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2013:
520 UMF in 12 Monaten
2012:
keine dezidierten Angaben vorhanden
Es kam in den 10 Monaten zu 665 absoluten Zugängen und zu 508 absoluten Abgängen.
Im Vergleich hierzu:
2014:
560 absolute Zugänge und 365 absolute Abgänge in 12 Monaten
2013:
keine dezidierten Angaben vorhanden
2012:
keine dezidierten Angaben vorhanden
Im November und Dezember 2015 kam es zu 127 Hilfen für UMA, wobei zum Stand 31.12.2015
insgesamt 62 UMA in der Betreuung der Stadt Aachen waren. Es gab 127 absolute Zugänge und 65
absolute Abgänge.
Bis einschließlich Dezember 2015 kam es nur schleppend zu den im neuen UMA-Gesetz
vorgesehenen Verteilungsbescheiden durch die Landesverteilstelle des LJA Köln. Dies bedeutete eine
erhebliche Belastung für den FB 45 bedingt durch eine begrenzte Anzahl zur Verfügung stehender
Plätze für die vorläufige Unterbringung der in Aachen gemäß § 42 a SGB VIII in Obhut genommenen
UMA.
3. Ursachen der Ausgaben- und Fallzahlenentwicklung
Ausgehend von o. g. Fallzahlenentwicklung ist ein deutlicher Anstieg der Hilfen zur Erziehung zu
verzeichnen. Zum einen ist die enorme Fallzahlensteigerung im Bereich der unbegleiteten
minderjährigen Flüchtlinge und Ausländer hervorzuheben. Zum anderen werden auch in den anderen
Hilfearten leichte Anstiege deutlich. Bedingt durch die zunehmende Inanspruchnahme der
Sozialraumteams I bis V durch andere Institutionen, die in Aachen verortete Flüchtlingsfamilien
begleiten, ist auch hier eine Steigerung zu verzeichnen. Deutlich wird, dass vermehrt professionelle
Unterstützung im Bereich Sicherstellung Kindeswohl in Anspruch genommen wird. Hier bleibt die
Entwicklung in den nächsten Monaten weiter abzuwarten.
Im gesamten Berichtszeitraum wurden ambulante, teilstationäre und stationäre Jugendhilfeangebote
entsprechend der erheblich gestiegenen Fallzahlen und den tatsächlich in Aachen verorteten jungen
Menschen auf- und ausgebaut. Trotz des Anspruchs Hilfen zur Erziehung im Rahmen von
Hotelunterbringungen deutlich zu reduzieren, gelang dies bis zum 31.12.2015 nicht. Zum Stichtag
lebten rd. 90 junge Menschen in Hotels mit tagesstrukturierenden Maßnahmen.
Ansonsten verweist FB 45 auf den 3. Quartalsbericht der in der Sitzung am 03.11.2015 im Kinder- und
Jugendausschuss vorgelegt wurde.
Vorlage FB 45/0220/WP17 der Stadt Aachen
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4. Konsequenzen für die Jugendhilfe
Bedingt durch das Inkrafttreten des o. g. UMA-Gesetzes geht FB 45 davon aus, dass sich die HzEFälle in 2016 deutlich minimieren. Die Stadt gehört zu den sechs abgebenden Jugendamtskommunen
innerhalb NRWs, dass heißt nach der Inobhutnahme unbegleiteter minderjähriger Ausländer gemäß §
42 a SGB VIII erfolgt durch die Landesverteilstelle des LJA Köln konsequent die Verteilung auf andere
Kommunen. Die Stadt Aachen erhält nur in den Fällen eine Zuweisung von Minderjährigen, sofern
Verwandte in Aachen leben.
In welcher Weise weitergehende Hilfebedarfe auch der nunmehr in Aachen zu beheimatenden
Familien und jungen Menschen ab 18 Jahren die Hilfen zur Erziehung im Haushaltsjahr 2016
beeinflussen, bleibt abzuwarten.
Anlage/n:
Anlage 1
Übersicht Ausgaben HzE/Eingliederungshilfe IV. Quartal 2015
Anlage 2
Statistische Angaben zum Bereich der Hilfen zur Erziehung gesamt im Jahr 2015
Anlage 3
Statistische Angaben zum Bereich Hilfen zur Erziehung lfd. UMF im Jahr 2015
Anlage 4
Statistische Angaben zum Bereich Hilfen zur Erziehung lfd. UMA im Jahr 2015
Vorlage FB 45/0220/WP17 der Stadt Aachen
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