Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
156530.pdf
Größe
1,2 MB
Erstellt
15.12.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:41
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0330/WP17
öffentlich
15.12.2015
Dez. III / FB 61/300
Busanbindung in den Wohngebieten des Bezirks;
SPD-Antrag in der Bezirksvertretung Aachen-Haaren vom
09.10.2013
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
20.01.2016
B3
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Haaren nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis und beschließt
vorbehaltlich der Beschlussfassung des Rates und der Genehmigung der Bezirksregierung zum
Haushalt 2016 den Probebetrieb gemäß Vorlage. Der Antrag gilt damit als behandelt.
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
2016
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
2017 ff.
2016
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
2017 ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
0
0
Deckung ist gegeben
Deckung ist gegeben
- Verschlechterung
4-120201-901-4 Nahverkehrsplan
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
2016
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
2017 ff.
2016
2017 ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
-145.000
-145.000
-435.000
-435.000
0
0
145.000
145.000
435.000
435.000
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
- Verschlechterung
0
0
Deckung ist gegeben
Deckung ist gegeben
Vorlage FB 61/0330/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.01.2016
Seite: 1/4
Erläuterungen:
Am 09.10.2013 wurde ein SPD-Antrag in der Bezirksvertretung Aachen-Haaren mit der Forderung
einer verbesserten ÖPNV-Anbindung in den Wohngebieten in Haaren gestellt (Anlage 1). Heute sind
die Zugangswege zur nächsten Bushaltestelle aus einigen Wohngebieten sehr weit. In ihrer Mobilität
eingeschränkte Menschen können in diesen Fällen nur sehr schwer den ÖPNV nutzen und sind auf
Nachbarhilfe oder Taxi für tägliche Besorgungen angewiesen. Da die Altersstruktur der Einwohner
immer älter wird und viele der älteren Menschen alleinstehend sind, wächst das Bedürfnis nach einer
besseren Anbindung der Wohngebiete an das Ortszentrum.
Heutige Situation
Auf der „Stammachse“ Jülicher Straße - Alt-Haarener Straße verkehren Busse an Werktagen alle 5
bis 10 Minuten. Hinter der zentralen Haltestelle Haaren-Markt teilen sich die Linien auf: Die Linien 11
und 21 verkehren viermal stündlich in Richtung Würselen, die Linien 1, 16 und 46 zwei bis viermal
stündlich in Richtung Verlautenheide - Aachener Kreuz / Stolberg. Das Liniennetz in Haaren ist in
Anlage 2 dargestellt.
Weitere Haltestellen befinden sich in der Alt-Haarener Straße („Haaren Denkmal“, „Am Haarberg“)
sowie in der Haarener Gracht („Tonbrennerstraße“). In der Bogenstraße ist außerdem eine
Schulbushaltestelle („Birkenweg“) eingerichtet, die einmal täglich von der Linie 30 angefahren wird.
Die Haltestelle „Hüls Schulzentrum“ in der Neuköllner Straße (Sackgasse) dient als Endhaltestelle der
Linie 23/43 und verbindet stündlich den Schulstandort über Neuköllner Straße - Breslauer Straße mit
der Aachener Innenstadt.
Das ÖPNV-Angebot auf den Hauptachsen ist als gut zu bewerten. Aus einigen Wohnbereichen sind
die Zugangswege jedoch in Teilen deutlich weiter als die im Nahverkehrsplan festgelegte
Maximalentfernung von 400 m: Dies betrifft vor allem das Gebiet „In den Atzenbenden“ (mit dem
Friedhof), Teile des Haarbergs sowie Überhaaren (südöstlicher Teil). Diese Erschließungsmängel
wurden im Nahverkehrsplan identifiziert und als Mängel aufgeführt. Ziel ist es, die Erschließung für die
betroffenen Bereiche zu verbessern.
Mögliche Verbesserungen im ÖPNV
Denkbar sind Ergänzungen im bestehenden Linienverkehr, Erschließung mit Kleinbussen sowie eine
verbesserte Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger mittels Mobilitätsstationen (überdachte
Fahrradabstellplätze, Mieträder, Carsharing etc.).
Da die Hauptzielgruppe dieser Analyse ältere Menschen in Haaren sind, die nicht mehr gut zu Fuß
sind und gar nicht mehr über einen Pkw verfügen, wird die Option „Mobilitätsstation“ an dieser Stelle
nicht weiter verfolgt. Es wird geprüft, in wie weit der ÖPNV zwischen den Wohngebieten und dem
zentralen Kern Haarens erweitert werden könnte. Auch die Erreichbarkeit des Friedhofs sowie das
Erholungsgebiet Haarberg mit seiner schwierigen Topographie waren wesentliche Aspekte.
Vorlage FB 61/0330/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.01.2016
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Prüfung
Eine Untersuchung der Befahrbarkeit der Straßen in Haaren (vgl. Vorlage vom 17.06.2015) durch
Linienbusse zeigt auf, dass die meisten Straßen nicht für Busse geeignet sind. Eine
Linienwegänderung einer der bestehenden Linien wird deshalb nicht weiter verfolgt.
Die Naherschließung muss somit durch kleinere Fahrzeuge erfolgen. Es wurden daher die beiden
Alternativen
- Anruf-Linien-Taxi sowie
- Kleinbus/Bürgerbus weiter untersucht.
Anruf-Linien-Taxi (ALT): Die Bedienung erfolgt nach einem festen Linienweg und nach Fahrplan. Die
Fahrt muss mindestens 30 Minuten im Voraus angemeldet werden. Es gilt der AVV-Tarif. Eingesetzt
werden Taxen der Aachener Droschkenvereinigung. Ein Taxistand ist am Haarener Markt vorhanden.
Nur stattgefundene Fahrten werden abgerechnet.
Kleinbus: Die ASEAG besitzt heute keine eigenen Kleinbusse. Sollten Linienverkehre mit solchen
Fahrzeugen eingeführt werden, müsste das Fahrzeug/die Fahrzeuge angeschafft werden. Aufgrund
der hohen Anschaffungskosten wird dies nicht empfohlen.
Bürgerbus: Es handelt sich in diesem Fall um einen Kleinbus (max. 8 Plätze), der von ehrenamtlichen
Fahrerinnen und Fahrer gelenkt wird. Der Bürgerbus verkehrt nach einem festen Linienweg mit
Haltestellen, Fahrplan und meist eigenem Tarif.
Es muss ein örtlicher „Bürgerbusverein“ gegründet werden. Dieser schafft das Fahrzeug an, kümmert
sich um die Planung, den Betrieb und die wirtschaftliche Abwicklung. Die Kosten können durch
ehrenamtliches Personal, Sponsoring, Förderung und Einnahmen aus dem Ticketverkauf relativ
niedrig gehalten werden. Die ASEAG und die Verwaltung würden das Projekt fachlich begleiten. Eine
Förderung bei den Anschaffungskosten eines Busses in Höhe von bis zu 55.000 € ist möglich.
Bürgerbusvereine gibt es in NRW seit ca. 25 Jahren. Jüngstes Beispiel ist der Bürgerbus in Jülich, der
im November 2015 seinen Betrieb aufnahm. Mehr Informationen sind im Internet unter http://www.probuergerbus-nrw.de/ abrufbar.
Exkurs: In Brand wurde ein Mobilitätsprojekt „Seniorenauto“ in 2015 gegründet. Senioren können
Fahrten telefonisch anmelden und werden von ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern gefahren.
Der behindertengerechte Pkw wurde über Förderung und Sponsoren angeschafft. Das Modell wurde
in einem interfraktionellen Gespräch den Fraktionen in Haaren ebenfalls vorgestellt.
Vorschlag:
Es wird vorgeschlagen, ein moderates Anruf-Linien-Taxi-Angebot im Probebetrieb einzuführen, um
das Nachfragepotenzial auszuloten. Das Einführungskonzept sieht drei ALT-Fahrten je Richtung
montags - freitags vor. Der Linienweg ist in Anlage 3 dargestellt und sieht wie folgt aus:
Lindenweg/Am Haarberg - Würselener Straße - In den Atzenbenden - Friedenstraße - Haaren Markt.
Neue Haltestellen werden wie folgt erforderlich:
Vorlage FB 61/0330/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.01.2016
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- Am Startpunkt in der Straße Am Haarberg („Lindenweg“)
- Am Knoten Alt-Haarener Straße/Würselener Straße (Verknüpfung mit der vorhandenen Haltestelle
„Am Haarberg“)
- An der Einmündung In den Atzenbenden/Friedenstraße („Friedhof“)
- An der Einmündung Friedenstraße/Am Burgberg.
Die Standorte sind ebenfalls in Anlage 3 dargestellt.
Der Probebetrieb könnte bereits im April 2016 beginnen und würde zunächst bis Ende 2016
angeboten. Zum Ende des Probezeitraums wird das ALT-Angebot evaluiert und bewertet. Sollte eine
stabile Nachfrage vorliegen, stehen die Chancen gut, das Angebot fortzuführen. Parallel werden die
Chancen eines Bürgerbusses mit den ortsansäßigen Vereinen untersucht.
Kosten
Für dieses Angebot werden Kosten in Höhe von maximal 15.000 € (bei Inanspruchnahme aller
Fahrten) für den Probebetrieb erwartet. Grundsätzliche Gespräche mit der Droschkenvereinigung
Aachen werden zurzeit geführt.
Die Kosten können über die Aufgabenträgerpauschale nach § 11 Abs. 2 ÖPNVG NRW abgedeckt
werden. Entsprechende Mittel stehen nach Rechtskraft des Haushalts beim PSP-Element 4-120201901-4 Nahverkehrsplan Kostenart 52910000 in 2016 zur Verfügung.
Sollte das Angebot eine entsprechende Nachfrage generieren wird empfohlen, das Angebot in die
allgemeine AVV-Umlage überzuführen. Hierfür wäre ein gesonderter Beschluss erforderlich.
Anlage/n:
Anlage 1: Antrag
Anlage 2: Liniennetz
Anlage 3: Linienweg und Haltestellen
Vorlage FB 61/0330/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 12.01.2016
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Anlage 1
Anlage 2: Liniennetz Haaren
Anlage 3: Linienweg und Haltestellen