Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
154427.pdf
Größe
4,8 MB
Erstellt
16.11.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:37
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
Federführende Dienststelle:
Volkshochschule
Beteiligte Dienststelle/n:
E 42/0028/WP17
öffentlich
16.11.2015
Verlegung von Stolpersteinen
Projekt des Kölner Künstlers Gunter Demnig
von Volkshochschule Aachen
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
10.12.2015
27.01.2016
BSTVH
Rat
Kenntnisnahme
Entscheidung
Finanzielle Auswirkungen
Die Kosten von 120 € pro Stolperstein gehen nicht zulasten des städt. Haushalts bzw. des
Wirtschaftsplans der VHS.
Beschlussvorschlag:
1. Der Betriebsausschuss Theater und Volkshochschule nimmt gemäß § 11 Abs. 6 der Satzung für
die Volkshochschule Aachen die Verwaltungsvorlage zur Kenntnis und empfiehlt dem Rat der Stadt
Aachen zu beschließen, im Sinne der vorliegenden Anträge je einen „Stolperstein“ vor den jeweils
letzten bekannten selbst gewählten Wohnsitzen der Aachener Bürgerinnen und Bürger Julius Berg,
Bismarckstr. 153, Gustav Hartog, Ottostr. 77, Wally Hirtz, Krefelder Str. 33, Anna Walbaum geb.
Kaufmann, Dr. Werner Josef Walbaum, Gisela Walbaum, und Klaus Siegmund Walbaum, Krefelder
Straße 16, Frieda Cahn geb. Philipp und Hugo Cahn, Brabantstraße 46 sowie Selma Levy, geb.
Simon, Albert Levy, Helga Levy, Else Levy und Henriette Levy, Alt-Haarener-Straße 191 in Aachen
durch den Kölner Künstler Gunter Demnig verlegen zu lassen.
2. Auf Empfehlung des Betriebsausschusses Theater und Volkshochschule beschließt Rat der Stadt
Aachen gemäß § 12 der Satzung für die Volkshochschule Aachen, im Sinne der vorliegenden
Anträge je einen „Stolperstein“ vor den jeweils letzten bekannten selbst gewählten Wohnsitzen der
Aachener Bürgerinnen und Bürger Julius Berg, Bismarckstr. 153, Gustav Hartog, Ottostr. 77, Wally
Hirtz, Krefelder Str. 33, Anna Walbaum geb. Kaufmann, Dr. Werner Josef Walbaum, Gisela
Walbaum, und Klaus Siegmund Walbaum, Krefelder Straße 16, Frieda Cahn geb. Philipp und Hugo
Cahn, Brabantstraße 46 sowie Selma Levy, geb. Simon, Albert Levy, Helga Levy, Else Levy und
Henriette Levy, Alt-Haarener-Straße 191 in Aachen durch den Kölner Künstler Gunter Demnig
verlegen zu lassen.
Die Anträge sind somit als erledigt zu betrachten.
Schwier
Vorlage E 42/0028/WP17 der Stadt Aachen
Dr. Blüggel
Ausdruck vom: 11.01.2016
Seite: 1/2
Erläuterungen:
In seiner Sitzung vom 17. Januar 2007 hat der Rat der Stadt Aachen beschlossen, dass die Stadt Aachen
sich an dem Projekt „Stolpersteine“ in der Form beteiligt, in dem die eingehenden Anträge auf Verlegung
von „Stolpersteinen“ zur Weiterbearbeitung an die Volkshochschule Aachen geleitet werden.
Vor der Verlegung von „Stolpersteinen“ sollte jeweils die Zustimmung des Rates der Stadt eingeholt
werden.
Mehrere Antragstellerinnen und Antragsteller haben jeweils unter Schilderung der Einzelheiten den
Antrag begründet, je einen „Stolperstein“ vor den letzten bekannten selbst gewählten Wohnsitzen der
Aachener Bürger
-
Julius Berg, Bismarckstraße 153 in Aachen,
-
Gustav Hartog, Ottostr. 77 in Aachen,
-
Wally Hirtz, Krefelder Str. 33 in Aachen,
-
Anna Walbaum geb. Kaufmann, Dr. Werner Josef Walbaum, Gisela Walbaum, und Klaus Siegmund
Walbaum, Krefelder Straße 16 in Aachen sowie
-
Frieda Cahn geb. Philipp und Hugo Cahn, Brabantstraße 46 in Aachen
durch den Kölner Künstler Gunter Demnig verlegen zu lassen.
Weiterhin hat die Arbeitsgruppe „Stolpersteine“ des Einhardgymnasiums in Aachen mit Schreiben vom
14.September 2015 unter Schilderung der Einzelheiten den Antrag gestellt, je einen „Stolperstein“ vor
dem letzten bekannten selbst gewählten Wohnsitz der Aachener Bürgerinnen und Bürger
Selma Levy, geb. Simon, Albert Levy, Helga Levy, Else Levy und Henriette Levy, Alt-Haarener-Straße
191, in Aachen durch den Kölner Künstler Gunter Demnig verlegen zu lassen.
Die jeweiligen Anträge und Belege sind als Anlagen beigefügt.
Die Weiterbearbeitung des Antrags durch die Volkshochschule Aachen hat zu dem Ergebnis geführt,
dass die in der Sitzung des Rates der Stadt am 17.01.2007 beschlossenen Voraussetzungen zur
Verlegung eines „Stolpersteines“
-
ein „Stolperstein“ kann nur gelegt werden, wenn eventuell noch lebende Angehörige damit
einverstanden sind;
-
Ort und Schicksale der Opfer müssen überprüft und belegt sein;
-
„Stolpersteine“ sollen nicht an Orten installiert werden, an denen eine Gedenktafel der „Wege“
vorgesehen bzw. angebracht ist;
-
Anträge auf „Stolpersteine“ sollten an das Projekt „Wege gegen das Vergessen“, d.h. an die
Volkshochschule Aachen, geleitet und von dort bearbeitet werden;
vorliegen.
Anlage/n:
Anträge mit Belegen
Vorlage E 42/0028/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 11.01.2016
Seite: 2/2
Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsoziali...
1 von 1
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de840740
Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945
Berg, Julius
geboren am 13. August 1879 in Grevenberg / Aachen / Rheinprovinz
wohnhaft in Aachen
Deportation:
ab Koblenz
22. März 1942, Izbica, Ghetto
Todesort: Izbica, Ghetto
Bundesarchiv | Stand: 16. Oktober 2015
23.10.2015 12:14
Geschwister Berg
Julius Berg
*13.8.1879
†1942 Izbica
Emilie Berg
18.3.1882
│
Kurt
Hans
│
Renato †
Sylvia * 1940
Esther Kaufmann
Artur Berg
Helene Kaufmann, ∞ Lazarus Kaufmann
geb.Berg * 1875 * 30.4.1877
*Berg, 1876- 1960?
1866-1912
│
│
3 Söhne:
Richard
Oskar16.4.1909
Bruno*1910?
Erwin,
Erich
Willy*1908
Marlitt Levy *24.2.1901 *19.4.1902 †1942
†1977
∞ Regina
Fritz
│
Marco *1961
Rubem*1961
Kaufmann †1942
│
│
Ralph *1938
† 2006
Ivo *1939
│
│
3 filhas
Jordana, Veronika,
Constança, Julia,
Henrique
│
Leo
* 1942
† 1942
│
Luiz *1945 Harry*1948
│
Oskar
Grau-Kaufm.
Geschwister Berg: Esther *1.1.1875
Helene *29.1.1876
Arthur *30.4.1877
Julius Berg 13.8.1879 - 1942 ; ermordet in Izbica, Opfer des Holocaust
Emilie Berg: 18.3.1882
Walter Berg - 17.12.1894- 1915 , im 1. Weltkrieg gefallen
1. Willy und Bruno sind beide Kinder von Esther Berg, *1.1.1875 in Warden, Tochter von Joseph Berg
und Jakobine Voß, und Emanuel Kaufmann,.*6.12.1875, die am 21.12.1906 in Blumenthal Blumenthal
geheiratet haben.
Die Berg Geschwister sind verwandt, die beiden Kaufmann Familien nicht.
Willy und Bruno sind Brüder aus erster Ehe, aus der zweiten Ehe des Emanuel Kaufmann mit Emilie
Berg, Schwester der verstorbenen 1. Ehefrau Esther, scheinen keine Kinder hervorgegangen zu sein.
"Die Familie Emanuel Kaufmann ist wahrscheinlich bald nach der Geburt der beiden Söhne nach
Würselen verzogen und um 1920 nach Belgien ausgewandert und zwar zunächst nach Eupen und dann
nach Brüssel. In Brüssel hatte Emanuel Kaufmann einen Fleisch Großhandel. Die Entschädigungsakten
der Nachkriegszeit lassen auf große geschäftliche Erfolge schließen, diverse Forderungen aus Darlehen,
Hypotheken und Schuldverschreibungen gegen seine Schuldner betrugen über 200.000 (Gold-)Mark
(LAD, Rep. 253 Nr. 379 )." Während des Krieges" hielt sich die Familie Emanuel Kaufmann in La Plata
(Argentinien) auf, um nach dem Krieg wieder nach Brüssel zurückzukehren (Briefe der Schwägerin
Helene Kaufmann geb. Berg aus Brasilien an Hedwig Knott, Gemünd". Hanf, Juden im oberen Oleftal,
2015, S. 433, Quelle ist für ihn auch die Briefe, von Dr. Offermann analysiert.
2. Emilie (Milly) Berg, 18.3.1882, die zweite Ehefrau von Emanuel Kaufmann ist eine Schwester von
Helene Kaufmann, geb. Berg und von Esther Berg. MIlly Berg war in Aachen bereits einmal verheiratet
mit NN Schwarz, im Adressbuch von 1935 erscheint sie als geschieden, sie wohnt Bismarkstraße 153
bei ihrem Bruder Julius, der 1942 deportiert wird.
3. Helene Kaufmann geb. Berg konnte mit ihrem Sohn Erich nach Brasilien fliehen, ca. 1938. Ihr Sohn
Oskar war bereits 1935 mit seinem Vetter Hans nach Brasilien vor den Nazis geflohen. Der Sohn
Richard, seine Frau Regina und der kleine Sohn Leo wurden im KZ Auschwitz ermordet.
http://familienbuch-euregio.eu/genius/?person=73728
Hartog, Gustav – Überlegungen für Stolperstein
http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html.de?result#frmResults
Bundesarchiv | Stand: 18. September 2013
Hartog, Gustav
geboren am 23. Dezember 1897 in Aachen / - / Rheinprovinz
wohnhaft in Aachen
Emigration:
Frankreich
Deportationsziel:
ab Drancy
12. August 1942, Auschwitz, Vernichtungslager
Todesdatum/-ort:
Auschwitz, Vernichtungslager
Die Angabe
Emigration: Frankreich
ist nicht die vollständige Wahrheit.
Gustav Hartog hat im spanischen Bürgerkrieg in den Internationalen Brigaden gekämpft.
1939 wurde er dann mit all den anderen Spanienkämpfern in Frankreich interniert und dann
von Frankreich an die deutschen Faschisten ausgeliefert.
Nach der Machtergreifung der Nazis für 17 Monate inhaftiert, danach nach Holland
gegangen, später illegal in die Schweiz. Von der Schweiz wegen illegaler Einreise
ausgewiesen und dann nach Spanien.
Letzter Wohnort in Deutschland:
Die Familie Hartog war in Aachen beheimatet. Es gibt einen Hinweis auf die
Hindenburgstraße 49 in Aachen.
Letzter Wohnort des Gustav Hartog vor Verhaftung und Flucht war
Aachen, Ottostraße 77, wie es aus einem Ausbürgerungsentscheid der Nazibehörden
hervorgeht.
Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsoziali...
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https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de885445
Gedenkbuch - Opfer der Verfolgung der Juden unter der
nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945
Hirtz, Wally
geborene Edenfeld
geboren am 17. November 1878 in Würzburg / - / Bayern
wohnhaft in Aachen
Deportation:
ab Koblenz - Köln - Düsseldorf
15. Juni 1942, Sobibor, Vernichtungslager
Bundesarchiv | Stand: 16. Oktober 2015
23.10.2015 11:18