Daten
Kommune
Aachen
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154418.pdf
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93 kB
Erstellt
12.11.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:37
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Kulturbetrieb
Beteiligte Dienststelle/n:
Stadttheater und Musikdirektion
Volkshochschule
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
E 49.5/0032/WP17-1
öffentlich
12.11.2015
Fr. Dr. Blüggel, Herr Sawallich
Räumliche Konzeptentwicklung; Perspektiven für
Volkshochschule, Stadtbibliothek sowie weitere Nutzungen im
Bereich Kultur und Bildung
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
10.12.2015
10.12.2015
BaKu
BSTVH
Entscheidung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
In ihrer gemeinsamen Sitzung nehmen der Betriebsausschuss Theater und Volkshochschule und der
Betriebsausschuss Kultur den Bericht über den Stand der Entwicklung des Konzeptes über Perspektiven
der gemeinsamen Nutzung eines Gebäudes durch die Bibliothek und die Volkshochschule zur Kenntnis
und entscheiden über die Fortsetzung der Konzeptentwicklung.
Vorlage E 49.5/0032/WP17-1 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 24.11.2015
Seite: 1/5
Erläuterungen:
Auf Antrag der Fraktion der GÜNEN im Rat der Stadt Aachen vom 10.8.2015 hat der
Betriebsausschuss Theater und Volkshochschule in seiner Sitzung vom 24.9.2015 die Verwaltung
beauftragt, ein Konzept über Perspektiven der gemeinsamen Nutzung eines Gebäudes durch die
Stadtbibliothek, die Volkshochschule sowie weiteren Nutzern zu entwickeln.
In dieser gemeinsamen Sitzung der Betriebsausschüsse Kultur sowie Theater und
Volkshochschule wird über den Stand der Entwicklung berichtet und um eine Entscheidung
gebeten, wie weiter verfahren werden soll.
Konzeptskizze für ein „Haus des Wissens“ in gemeinsamer Nutzung von Stadtbibliothek und
Volkshochschule
1. Ausgangslage und Ausblick
Stadtbibliothek und Volkshochschule der Stadt Aachen sind voneinander unabhängige Einrichtungen.
Derzeit befinden sie sich in räumlicher Nähe zueinander, sind jedoch weder räumlich noch inhaltlich
miteinander verbunden. Sie haben jeweils eigene Kernaufgaben und Profile. Eine Vernetzung der
Angebote in einem gemeinsam genutzten Gebäude könnte die Zukunftsfähigkeit beider Einrichtungen
unterstützen und zu einem Mehrwert für die Menschen in Aachen führen. Beispielhaft seien hier einige
Megathemen genannt, für die das zutrifft und die an Bedeutung gewinnen werden:
Im Zeitalter der Wissensgesellschaft und einer immer kürzeren Halbwertszeit des Wissens wird Life
Long Learning zur wichtigsten Voraussetzung von Persönlichkeitsentwicklung und gesellschaftlicher
Teilhabe. Die Technisierung der Alltagswelt stellt wachsende Anforderungen an jede/n Einzelne/n.
Nicht jede/r ist in der Lage, diese Anforderungen zu meistern. Um einer „digitalen Spaltung“
entgegenzuwirken, müssen auch Benachteiligte zur Teilhabe befähigt werden.
Die gesamte Arbeitswelt wird digitaler und flexibler, Einstiegshürden in den Arbeitsmarkt werden
immer höher. Dabei schafft die Technik neue Möglichkeiten, doch die Gesellschaft muss das Thema
der sogenannten vierten industriellen Revolution, Arbeiten 4.0, ausgestalten. Arbeiten 4.0 braucht
Bildung 4.0 – dienstleistungsorientiert. Neue Medien, neue Lernformen, neue Räume sind in diesem
Zusammenhang gefragt.
Zuwanderung aus dem Ausland wird die Stadt nachhaltig verändern. Ob die Zuwanderer im Rahmen
der Freizügigkeit aus anderen europäischen Ländern kommen oder als Asylbewerber aus
Krisengebieten, ihre Integration in die Gesellschaft ist eine wichtige Herausforderung. Bildung ist der
Schlüssel zur Integration, vom Erwerb der deutschen Sprache bis zur beruflichen Qualifikation. Da
Integration keine Einbahnstraße ist, kommt auch der (interkulturellen) Bildung der autochthonen
Bevölkerung in diesem Zusammenhang eine gewisse Bedeutung zu.
Der demografische Wandel begründet einen erhöhten Bedarf an sinnvoller Beschäftigung auch im
Alter. Schon jetzt entdecken immer mehr Menschen jenseits des Erwerbsalters die Notwendigkeit,
aber auch die Begeisterung für die Auseinandersetzung mit neuen Inhalten. Die geburtenstarken
Jahrgänge werden in den nächsten Jahren das Rentenalter erreichen und die Nachfrage erheblich
steigern.
Vorlage E 49.5/0032/WP17-1 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 24.11.2015
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Der Dreiklang „Weniger – älter – bunter“ skizziert die Entwicklung der Gesellschaft, der die Stadt
Aachen mit einem „Haus des Wissens“ begegnen könnte. Neben dem privaten und dem
berufsbezogenen stellt dieses Haus einen nicht kommerziellen, öffentlichen „dritten Raum“ dar. Eine
Vernetzung von individuellem und gruppenbezogenem Lernen, von Medienangeboten und
Weiterbildung, eine Abstimmung der Angebote, ein Ausbau von Lernzentren für selbstständiges,
individuelles Lernen und die Schaffung von multifunktionalen Räumen für vielfältige Aktivitäten leisten
einen bedeutenden Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Standortes Wissenschaftsstadt Aachen.
2. Zahlen und Fakten aktuell
Diese Tabelle gibt einen Überblick über die derzeitigen Gegebenheiten der beiden Einrichtungen:
Spezifikationen
Flächen der Volkshochschule Aachen (Gebäude Peterstraße /
Sandkaulbach / Theaterstraße)*
Unterrichtsräume und Fachräume (Werkstatt, Atelier, Gymnastik- , Tanzräume,
Lehrküche)
6.320 m²
Büroraum
1.371 m²
Verkehrsflächen und sonstige Räume (z. B. Toiletten, Lager, Cafeteria)
2.959 m²
Gesamtfläche der Räumlichkeiten aller VHS-Standorte
10.650 m²
Nutzungen der Volkshochschule Aachen
Besuche/Nutzungen der Teilnehmenden je Unterrichtsstunden (á 90 Min.)
419.836
Besuche/Nutzungen Einzelveranstaltungen
9.313
Besuche/Nutzungen Ausstellungen
3.150
Summe der Besuche (in allen Innenstadt-Gebäuden der VHS)
432.299
durchschn. Besucher/innenzahlen Mo-Frei in allen Innenstadt-Gebäuden der
VHS
1.563
Registrierte Teilnehmende
52.840
Unterrichtsstunden 2014
84.425
Prüfungen Schulabschlüsse 2014
284
Prüfungen sonstige 2014
1.930
Öffnungszeiten der Volkshochschule, Zentralgebäude Peterstraße
Mon - Frei (Einlass bis 21 Uhr)
7.30 - 22 Uhr
Sam, Son (nach Bedarf)
9 - 17 Uhr
*Die in städtischen Liegenschaften (Schulen) genutzten Unterrichtsräume /
Sporthallen bleiben in Nutzung.
Vorlage E 49.5/0032/WP17-1 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 24.11.2015
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Flächen der Stadtbibliothek Aachen
Errechneter Flächenbedarf bei aktuell 250.000 ME [30m² pro 1000 ME]
Verbuchung, Ausstellungsfläche, Zeitschriften- und Zeitungsbereich,
Veranstaltungsraum; inkl. aktuell 290 Leserarbeitsplätze
5.000 m²
Bisherige Fläche ca.
Bisherige Flächen für den Verwaltungsbereich
865 m²
Bisheriger Flächenbedarf für klimatisierte Magazinräume
zur fachgerechten Unterbringung des umfangreichen Altbestandes;
Aufstellung in Kompaktregalen
2.260 m²
Bisherige Flächen für den Lesegarten ca.
300 m²
Nebennutz-, Verkehrs- und Funktionsflächen sind i.R. der Entwurfsbearbeitung festzulegen
Bisherige Gesamtfläche
8.425 m²
Nutzungen der Stadtbibliothek Aachen
Eingetragene Leser/innen
77.000
Benutzer/innen (real 315.000, virtuell 222.000)
535.000
Ausleihen
800.000
Recherche (Auskunftskontakte)
85.000
Benutzer-/innenarbeitsplätze
300
Arbeitende / Lesende Besucher/innen
60.000
Veranstaltungen
330
Besucher/innen Veranstaltungen
9.500
Internetbuchungen
23.000
Datenbanksuchen
131.000
Buchpakete für Kitas Schulen
536
Buchpakete Medieneinheiten
10.545
Öffnungszeiten der Zentralbibliothek Couvenstr.
Die, Mit, Frei
11 - 18 Uhr
Don
13 - 19 Uhr
Sam
10 - 14 Uhr
3. Das „Haus des Wissens“
Der Bedarf für ein gemeinsames „Haus des Wissens“ beträgt 20.000 qm. Dabei werden einzelne
Bereiche (Verbuchung, Medien, Magazin) ausschließlich von der Bibliothek zu nutzen sein, andere
(Anmeldesekretariat, Fachräume wie EDV-Räume, Ateliers, die Lehrküche, Gymnastik- und
Beratungsräume) nur von der Volkshochschule und wieder andere (Büros, Unterrichts- und
Veranstaltungsräume, Lese- und Arbeitsplätze, Aufenthaltsbereiche, Ausstellungsflächen, Café und
Lesegarten) von beiden. Denkbar ist auch die Integration des Medienzentrums in das Haus des
Wissens. Das würde den Umfang um 250 qm erhöhen (Büroräume, Lagerflächen, Werkstatt).
Synergien ergeben sich vor allem da, wo die Nutzung erweitert wird: Die Bibliothek braucht
zunehmend Gruppenräume; die Volkshochschule hat diese Räume und kann sie zur gemeinsamen
Nutzung zur Verfügung stellen. Die Volkhochschule braucht zunehmend Selbstlern- und
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Rechercheplätze; die Bibliothek hat diese und kann sie ebenfalls zur gemeinsamen Nutzung zur
Verfügung stellen. Bislang gibt es nur an einer Stelle ein Café, nur einen Lesegarten. Diese würden
von einer Nutzung durch beide Einrichtungen profitieren, ebenso wie einladende Aufenthaltsbereiche
und ansprechende Ausstellungsflächen für die Besucher beider Einrichtungen Vorteile bringen
würden.
Zusätzlich ist ein multifunktionaler Raum für Vorträge, Konzerte, Konferenzen, Lesungen, etc.
wünschenswert. Dieser Raum sollte bis zu 500 Personen fassen und zu verschiedenen Zwecken in
mehrere Räume unterschiedlicher Größe unterteilbar sein. Ein weiterer Bestandteil des
Nutzungskonzepts sind die „Makerspaces“, offene Räume für neue Ideen, Potenziale und Do-ityourself-Projekte.
In der Sitzung stellen Stadtbibliothek und Volkshochschule das „Haus des Wissens“ gemeinsam vor.
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