Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
153399.pdf
Größe
1,2 MB
Erstellt
23.10.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:35
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Gebäudemanagement
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
E 26/0037/WP17
öffentlich
23.10.2015
E 26/00
Jahresabschluss und Lagebericht der eigenbetriebsähnlichen
Einrichtung Gebäudemanagement der Stadt Aachen für das
Wirtschaftsjahr 2014
dazu Vortrag des Wirtschaftsprüfers Fundus Revision
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
24.11.2015
09.12.2015
BAGbM
Rat
Anhörung/Empfehlung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
1.
Beschlussvorschlag für den Betriebsausschuss Gebäudemanagement
Der Betriebsausschuss Gebäudemanagement empfiehlt dem Rat der Stadt, den
Jahresabschluss sowie den Lagebericht der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung
Gebäudemanagement der Stadt Aachen für das Wirtschaftsjahr 2014 mit einer Bilanzsumme
von 612.428.332,23 Euro und einem Jahresverlust von -11.633.716,93 Euro festzustellen.
Er empfiehlt dem Rat der Stadt, den Jahresverlust aus 2014 auf neue Rechnung vorzutragen.
Der Betriebsausschuss beschließt die Entlastung der Betriebsleitung gemäß § 5 Absatz 5 EigVO NRW.
Jahresabschluss und Lagebericht 2014 sind Bestandteil dieses Beschlusses und der
Originalniederschrift beigefügt.
Die Beschlüsse stehen unter dem Vorbehalt des zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung noch
ausstehenden Bestätigungsvermerks der Gemeindeprüfungsanstalt NRW.
2.
Beschlussvorschlag für den Rat der Stadt
Der Rat der Stadt beschließt auf Empfehlung des Betriebsausschusses
Gebäudemanagement, den Jahresabschluss sowie den Lagebericht der
eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Gebäudemanagement der Stadt Aachen für das
Wirtschaftsjahr 2014 mit einer Bilanzsumme von 612.428.332,23 Euro und einem
Jahresverlust von -11.633.716,93 Euro festzustellen.
Vorlage E 26/0037/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 10.11.2015
Seite: 1/4
Der Rat der Stadt beschließt, den Jahresverlust 2014 auf neue Rechnung vorzutragen.
Er beschließt weiterhin die Entlastung des Betriebsausschusses gemäß § 4 c) der EigVO NRW.
Jahresabschluss und Lagebericht 2014 sind Bestandteil dieses Beschlusses und der
Originalniederschrift beigefügt.
Die Beschlüsse stehen unter dem Vorbehalt des zum Zeitpunkt der Vorlagenerstellung noch
ausstehenden Bestätigungsvermerks der Gemeindeprüfungsanstalt NRW.
Vorlage E 26/0037/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 10.11.2015
Seite: 2/4
Erläuterungen:
Gemäß § 5 der Betriebssatzung und § 26 der EigVO NRW sind der von der Betriebsleitung zu
erstellende Jahresabschluss und der Lagebericht dem Betriebsausschuss vorzulegen, damit dieser
die Feststellung nach § 9 der Betriebssatzung durch den Rat vorbereiten kann.
Der Jahresabschluss besteht aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang sowie
Lagebericht. Der Jahresabschluss für das Wirtschaftsjahr 2014 weist zum 31.12.2014 eine
Bilanzsumme von 612.428.332,23 Euro (Vorjahr: 601.604.499,19 Euro) und einen Jahresverlust von 11.633.716,93 Euro (Vorjahr: -12.040.115,52 Euro) aus.
Der Betrieb schließt auch in 2014 mit einem Verlust ab. Ursächlich für diesen Verlust sind die dem
Betrieb seit 2008 nicht mehr erstatteten gebäudebezogenen Abschreibungen im Zusammenhang mit
der Umstellung des städtischen Haushalts auf die Vorschriften des NKF-Gesetzes. Aus diesem Grund
war für 2014 ein planmäßiger Verlust in Höhe von -12.79 Mio. Euro zu erwarten; dieser konnte
letztlich um rd. 1,156 Mio. Euro verringert werden.
Laut § 10 der EiGVO NRW ist ein Jahresverlust, soweit er nicht aus Haushaltsmitteln der Gemeinde
ausgeglichen wird, auf neue Rechnung vorzutragen, wenn hierdurch die erforderliche Eigenkapitalausstattung des Betriebes nicht gefährdet wird. Da diese aufgrund der Eigenkapitalquote des
Betriebes nicht gefährdet wird - sie beträgt noch 31,9 % (zum Vergleich Vorjahr: 34,4 %) unter
Berücksichtigung des Jahresfehlbetrages aus 2014 - schlägt die Betriebsleitung in Abstimmung mit
der Finanzverwaltung vor, den Jahresverlust 2014 in Höhe von -11.633.716,93 Euro auf neue
Rechnung vorzutragen.
Gemäß EigVO § 10 kann ein nach Ablauf von 5 Jahren nicht getilgter Verlustvortrag durch Abbuchung
von den Rücklagen ausgeglichen werden, wenn dies die Eigenkapitalausstattung der Einrichtung
zulässt. Mit Beschlussfassung zum Jahresabschluss 2013 vom 10.12.2014 hat der Rat der Stadt
Aachen diesem Ausgleich i.S. eines Vorratsbeschlusses auch für Folgejahre zugestimmt. Somit wurde
bei der Aufstellung des Jahresabschlusses eine Verrechnung der Verluste aus 2008 und 2009 mit der
Gewinnrücklage und der Kapitalrücklage der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung vorgenommen.
Es ergibt sich mit Stand 31.12.2014 ein noch verbleibender Verlustvortrag aus Vorjahren der Jahre
2010 bis einschließlich 2013 von insgesamt - 43.444.394,73 Euro.
Mit Beschlussfassung des Betriebsausschusses vom 30.04.2013 und Zustimmung der Gemeindeprüfungsanstalt vom 08.04.2015 wurde die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Fundus Revision GmbH,
Binger Straße 22 in 55122 Mainz mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2014 betraut. Die Fundus
Revision GmbH hat den Abschluss zum 31.12.2014 geprüft und mit Datum vom 30.07.2015 einen
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Vorlage E 26/0037/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 10.11.2015
Seite: 3/4
Der Abschlussbericht wurde der Gemeindeprüfungsanstalt zur Erteilung des Prüfvermerks übersandt.
Eine Stellungnahme der Gemeindeprüfungsanstalt liegt noch nicht vor. Die Beschlüsse stehen somit
unter dem Vorbehalt des Bestätigungsvermerks der Gemeindeprüfungsanstalt NRW.
Hinweis
Wegen des beträchtlichen Umfanges des Prüfungsberichtes wurde dieser aus Kostengründen in
gedruckter Form lediglich den Mitgliedern des Betriebsausschusses, der Finanzverwaltung und dem
Fachbereich Rechnungsprüfung zur Verfügung gestellt. Die Mitglieder des Rates werden gebeten, bei
Bedarf über das Ratsinformationssystem „Allris“ im Intranet Einsicht in den Prüfungsbericht zu
nehmen.
Anlage/n:
Anlage 1:
Bericht Prüfung des Jahresabschlusses zum 31.Dezember 2014 und des
Lageberichts für das Wirtschaftsjahr 2014
Vorlage E 26/0037/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 10.11.2015
Seite: 4/4
Jahresabschluss zum 31. Dezember 2014
und Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2014
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
Aachen
I
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
Bilanz zum 31. Dezember 2014
AKTIVA
A. ANLAGEVERMÖGEN
I.
Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte mit
Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten
2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
3. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
B. UMLAUFVERMÖGEN
I.
Vorräte
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen den Einrichtungsträger
4. Sonstige Vermögensgegenstände
31.12.2014
€
31.12.2013
€
578.966.197,11
579.135.861,87
578.966.197,11
579.135.861,87
I.
Stammkapital
540.935.913,42
285.994,82
37.744.288,87
552.072.607,23
400.108,82
26.663.145,82
ll.
Kapitalrücklage
33.422.793,72
22.429.295,92
65.142,48
65.142,48
67.161,03
67.161,03
33.357.651,24
269.966,41
31.824,03
32.837.609,76
218.251,04
22.362.134,89
844.117,19
46.056,39
21.458.046,69
13.914,62
PASSIVA
31.12.2014
€
31.12.2013
€
195.455.746,60
207.056.739,30
1.000.000,00
1.000.000,00
249.533.858,26
273.096.604,04
0,00
1.623.551,49
IV. Verlustvortrag
-43.444.394,73
-56.623.300,71
V.
-11.633.716,93
-12.040.115,52
93.593.282,80
96.817.143,04
3.244.189,18
4.622.234,15
3.244.189,18
4.622.234,15
318.339.361,27
291.158.507,03
2.060.301,43
2.141.408,38
690.804,08
283.132,57
79.904,46
281.199.973,20
34.308.378,10
80.629,44
255.220.998,90
33.432.337,74
1.795.752,38
1.949.875,67
612.428.332,23
601.604.499,19
A. EIGENKAPITAL
III. Gewinnrücklagen
Jahresverlust
B. SONDERPOSTEN FÜR INVESTITIONSZUSCHÜSSE
ZUM ANLAGEVERMÖGEN
C. RÜCKSTELLUNGEN
1.
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
39.341,40
Sonstige Rückstellungen
39.341,40
D. VERBINDLICHKEITEN
1.
2.
3.
4.
5.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
Verbindlichkeiten gegenüber dem Einrichtungsträger
Sonstige Verbindlichkeiten
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
612.428.332,23
601.604.499,19
II
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit
vom 01. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014
2014
€
2013
€
52.756.976,34
54.606.580,98
823.202,27
872.693,65
1.
Umsatzerlöse
2.
Andere aktivierte Eigenleistungen
3.
Sonstige betriebliche Erträge
11.478.984,14
8.237.859,05
4.
Aufwendungen für Objektbewirtschaftung
36.692.516,15
34.268.466,57
5.
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
davon für Altersversorgung € 973.125,93
(Vorjahr € 863.684,67)
10.159.507,21
7.795.041,60
2.364.465,61
9.376.661,47
7.194.655,79
2.182.005,68
6.
Abschreibungen auf Sachanlagen
18.929.978,47
19.105.973,54
7.
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2.173.439,70
1.908.277,55
8.
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an den Einrichtungsträger € 8.283.438,36
(Vorjahr € 10.622.198,99)
davon aus Aufzinsung € 13.903,75 (Vorjahr € 12.449,19)
8.736.330,27
11.096.613,10
9.
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-11.632.609,05
-12.038.858,55
1.107,88
1.256,97
-11.633.716,93
-12.040.115,52
10. Sonstige Steuern
11. Jahresverlust
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
Anhang für das Wirtschaftsjahr 2014
III
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III
INHALTSVERZEICHNIS
Seite
Allgemeines
1
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, Erläuterungen zur Bilanz
1
Anwendung bei Gründung der Einrichtung
1
Anwendung im Wirtschaftsjahr 2014
2
Bearbeitungsstand der Reparaturprogramme
2
Anlagevermögen
2
Abschreibungen
3
Gebäudebestand
3
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
4
Eigenkapital
4
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen
5
Rückstellungen
6
Verbindlichkeiten
7
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
7
Erträge
7
Aufwendungen
8
Jahresergebnis 2014
10
Ergänzende Angaben
11
Stellenübersicht
11
Betriebsausschuss
11
Gesamthonorar für Abschlussprüfer
12
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
12
Verlustvortrag
12
Ergebnisverwendung
12
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/1
Allgemeines
Der Jahresabschluss zum 31.12.2014 der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Gebäudemanagement der Stadt Aachen - im folgenden Einrichtung genannt - wurde nach den Vorschriften des
Handelsgesetzbuches, der für das Berichtsjahr geltenden Eigenbetriebsverordnung NordrheinWestfalen und den Satzungsbestimmungen der Einrichtung aufgestellt.
Für die Gliederung des Jahresabschlusses fand das 3. Buch Handelsgesetzbuch (HGB) über
große Kapitalgesellschaften Anwendung. Um die Übersichtlichkeit der Darstellung zu verbessern,
wurde die Bilanz um die Positionen Forderungen / Verbindlichkeiten gegen den Einrichtungsträger
erweitert.
Von der Möglichkeit, Angaben statt in der Bilanz im Anhang zu zeigen, wurde weitgehend Gebrauch gemacht.
Die Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden sind gegenüber dem Vorjahr unverändert.
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze, Erläuterungen zur Bilanz
Anwendung bei Gründung der Einrichtung
Die Bewertung der auf die Einrichtung übertragenen Grundstücke und Gebäude einschließlich der
Außenanlagen erfolgte zum Stichtag 31.12.2003. Bei der Bewertung wurden die Grundsätze der
Wertermittlungsverordnung, Regelungen zum Neuen Kommunalen Finanzmanagement (NKF)
unter Einbezug der Normalherstellungskosten 2000 (NHK 2000, Bundesbauministerium) berücksichtigt. Es fand i. W. sowohl das Sachwertverfahren als auch in Einzelfällen das Ertragswertverfahren unter Maßgabe der Nutzungsfortsetzung Anwendung.
In der Eröffnungsbilanz zum 01.01.2004 wurden die unterlassenen Instandhaltungen und Modernisierungsmaßnahmen wertmindernd berücksichtigt.
Für 253 Liegenschaften mit 718 Gebäuden ergab sich zum 01.01.2004 ein Gesamtwert von
670.310 T€. In den Folgejahren wurden bzw. werden die Instandhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen, soweit sie Herstellungskosten darstellen, nach Durchführung werterhöhend verbucht.
Die sonstigen zum 01.01.2004 eingebrachten Gegenstände des Anlagevermögens wurden mit
dem jeweiligen Zeitwert bewertet. Für Vermögensgegenstände ohne wesentliche Bestandsveränderungen wurde das Festwertverfahren angewandt.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/2
Anwendung im Wirtschaftsjahr 2014
Im Wirtschaftsjahr 2014 wurden die Zugänge zum Anlagevermögen mit den Anschaffungs- bzw.
Herstellungskosten bewertet. In die Herstellungskosten wurden - wie in Vorjahren - keine Fremdkapitalzinsen einbezogen.
Es wurden Folge-/Neubewertungen von Gebäuden vorgenommen.
Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der linearen Methode auf der Basis der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer ermittelt.
Die Zugänge zum Sachanlagevermögen wurden pro rata temporis abgeschrieben.
Geringwertige Anlagegüter mit einem Anschaffungspreis bis zu 410 € wurden im Jahr des Zugangs in voller Höhe abgeschrieben.
Bearbeitungsstand der Reparaturprogramme
In der Eröffnungsbilanz waren unterlassene Instandhaltungen in Höhe von 69 Mio. € für das
Schulreparaturprogramm, Reparaturprogramm an nicht-schulischen Gebäuden und für Brandschutzmaßnahmen enthalten. Auf der Grundlage von Objektbegehungen wurden im Jahr 2007
Neubewertungen bzw. Wertüberprüfungen durchgeführt und die Abzüge für Reparaturen und Instandhaltungsstau auf 120 Mio. € erhöht.
Bis zum 31.12.2014 wurden aus Reparaturprogrammen bereits 44,839 Mio. € (davon in 2014:
3,665 Mio. €) aufgearbeitet, überwiegend in Schulgebäuden. Für die nicht-schulischen Gebäude
standen erstmalig in 2010 Mittel zur Aufarbeitung zur Verfügung.
Anlagevermögen
Die Entwicklung des Anlagevermögens ist aus dem beigefügten Anlagennachweis ersichtlich.
Aus durchgeführten Neubewertungen bzw. Wertüberprüfungen ergaben sich drei außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 2,171 Mio. €, und zwar bei der 4. Gesamtschule Sandkaulstraße, der Feuerwache Stolberger Straße und dem Bürogebäude Zollamtstraße.
In 2014 erfolgte eine Überprüfung der im Festwertverfahren befindlichen Anlagengüter. Die Überprüfung ergab, dass eine Anpassung in Höhe von 132 T€ vorgenommen wurde.
Veränderungen im Grundstücks- und Gebäudebestand ergeben sich aus Anlagenabgängen, z.
B. aus dem Verkauf der Förderschule Kurbrunnenstraße 6, des Lagergebäudes Stolberger Straße
172, der Kita Am Reulert 89 und des Grundstücks Eintrachtstraße 3.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/3
Zum Bilanzstichtag 2014 befanden sich für 37,733 Mio. € Anlagen im Bau, davon insbesondere
Investitionen an Schulgebäuden und im Zusammenhang mit der Umsetzung baulicher Maßnahmen in diversen Kindertagesstätten aus dem U3-Programm. Weiterhin wurden erhebliche Investitionen innerhalb der Maßnahmen Route Charlemagne, Grundschule Kornelimünster, Kreativfabrik
Talstraße vorgenommen.
Abschreibungen
Mit Beschluss des Finanzausschusses der Stadt vom 26.02.2008 wurde die Erstattung der Abschreibungen durch die Stadt Aachen für das Jahr 2008 vollständig ausgesetzt und für die Zukunft
beschlossen, die Erstattung der Abschreibungen jährlich schrittweise zu steigern. So ist in 2009
eine Erstattung von 500 T€ bei Abschreibungen in Höhe von rd. 18,7 Mio. € erfolgt, in 2010 eine
Erstattung 1,00 Mio. € bei Abschreibungen von 16,66 Mio. €, in 2011 eine Erstattung i.H. von 1,50
Mio. € bei Abschreibungen von 16,92 Mio. €, in 2012 eine Erstattung i.H. von 1,50 Mio. € bei Abschreibungen von 16,41 Mio. €, in 2013 eine Erstattung i.H. von 1,50 Mio. € bei Abschreibungen
von 19,11 Mio. € und in 2014 eine Erstattung i.H. von 1,50 Mio. € bei Abschreibungen von 18,93
Mio. €. Ab 2012 bis 2018 wurde die Erstattung der Abschreibungen jährlich auf 1,50 Mio. € festgelegt.
Seit 2008 treten dadurch jährlich erhebliche Verluste auf, die zu einer Verringerung des Eigenkapitals führen werden. Laut Beschluss des Finanzausschusses soll das Eigenkapital der Einrichtung
in Höhe von 15 % der Bilanzsumme nicht unterschritten werden.
Gebäudebestand
Die im Sondervermögen geführten Gebäude verteilen sich wie folgt auf Baujahre:
Altersstruktur nach Anzahl Bauabschnitte
8%
11%
15%
<1900
1900-1939
1940-1959
45%
1960-1980
21%
>1980
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/4
Tausend m² BGF
Altersstuktur gewichtet mit BGF
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
8%
18%
12%
49%
13%
<1900
1900-1939
1940-1959
1960-1980
>1980
0
Nennenswerte Leerstände lagen zum Bilanzstichtag 2014 nicht vor bzw. bestehen lediglich in zum
Verkauf oder Abriss vorgesehenen Objekten.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und die Sonstigen Vermögensgegenstände sind grundsätzlich mit dem Nominalwert bilanziert.
Die Forderungen gegenüber der Stadt Aachen zum Bilanzstichtag 2014 in Höhe von 32,838
Mio. € setzen sich wie folgt zusammen:
Stand 31.12.2014
in T€
Gegenüber eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen
4.428
Gegenüber anderen städtischen Dienststellen
28.410
Summe
32.838
Die Forderungen haben insgesamt eine Restlaufzeit bis zu einem Jahr.
Eigenkapital
Das Eigenkapital zeigt folgende Zusammensetzung und Entwicklung:
in T€
Stammkapital
Stand
01.01.2014
Entnahme
Stand
Einstellung
31.12.2014
1.000
0
0
1.000
273.097
-23.595
32
249.534
1.623
-1.623
0
0
Verlustvortrag
-56.623
25.218
-12.040
-43.445
Jahresüberschuss/fehlbetrag
Summe
-12.040
12.040
-11.633
-11.633
207.057
12.040
-23.641
195.456
Kapitalrücklage
Andere Gewinnrücklagen
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/5
Das Stammkapital wurde gemäß Beschluss des Rates der Stadt Aachen zum 01.01.2005 auf
1 Mio. € festgesetzt.
Die Einstellung in die Kapitalrücklage beinhaltet Zuwendungen für werterhöhende Maßnahmen
beim Anlagevermögen, denen kein Gesellschafterdarlehen gegenübersteht.
Der Verlustvortrag hat sich um den Jahresverlust 2013 erhöht.
Nach EigVo § 10 kann der Verlustvortrag 5 Jahre auf neue Rechnung vorgetragen werden. Ein
nach Ablauf von 5 Jahren nicht getilgter Verlustvortrag muss durch die Abbuchung von den Rücklagen ausgeglichen werden. Mit Beschluss des Rates der Stadt Aachen vom 10.12.2014 wird der
Ausgleich der seit 2008 vorgetragenen Jahresverluste mit der Gewinnrücklage und der Kapitalrücklage ab dem Jahresabschluss 2014 vorgenommen. Der Verlust aus 2008 in Höhe von 13,374
Mio. € wurde zunächst in Höhe von 1,623 Mio. € mit den vorhandenen Gewinnrücklagen und danach in Höhe von 11,751 Mio. € mit der Kapitalrücklage ausgeglichen. Aus dem Beschluss des
Rates der Stadt Aachen ist außerdem ableitbar, dass die Jahresverluste der Wirtschaftsjahre 2009
ff. nach fünf Jahren bereits bei der Aufstellung des jeweiligen Jahresabschlusses mit der Kapitalrücklage zu verrechnen sind. Demgemäß ist im Berichtsjahr zusätzlich die Verrechnung des Jahresverlustes 2009 in Höhe von 11,844 Mio. € mit der Kapitalrücklage erfolgt.
Sonderposten für Investitionszuschüsse zum Anlagevermögen
Der Posten hat sich entwickelt:
in T€
Fertige Anlagen
Unfertige Anlagen
Summe
Stand
Zu-
Umbu-
Ab-
Auflö-
Stand
01.01.2014
gänge
chungen
gänge
sungen
31.12.2014
93.687
0
202
100
3.124
90.665
3.130
0
-202
0
0
2.928
96.817
0
±202
100
3.124
93.593
Gemäß Vereinbarung vom 29.03.2005 mit der städtischen Finanzsteuerung werden die Verpflichtungen für Pensionen und Beihilfen für Pensionäre vom Einrichtungsträger getragen. Es sind daher
in der Bilanz des Gebäudemanagements keine Rückstellungen für Pensionen und Beihilfen zu
bilden. Durch den Fachbereich Personal wird dem Gebäudemanagement der in Relation der beschäftigten Beamten entsprechende Kostenanteil in Rechnung gestellt.
Zwischenzeitlich wurde eine Rückstellung für Pensionen in der Eröffnungsbilanz der Stadt Aachen
gebildet. Die Bildung dieser Rückstellung zum 01.01.2008 wird mit Schreiben des Bereichs Personal und Organisation vom 08.03.2010 bescheinigt. Die Erstausstellung erfolgte nicht produktbezogen. Die Zuführungen zum 31.12. der Folgejahre werden in den Teilergebnisplänen ausgewiesen.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/6
Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen sind in Höhe des nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung
notwendigen Erfüllungsbetrages gebildet und zeigen folgende Zusammensetzung und Entwicklung:
in T€
Stand
Ver-
Auflö-
Zufüh-
Aufzin-
Stand
01.01.2014
brauch
sung
rung
sung
31.12.2014
Unterlassene
Instandhaltung
(laufend)
Unterlassene
Instandhaltung
(Altfälle)
Rechtsstreite
552
108
180
320
91
124
868
21
Personalbereich
übrige
651
Summe
300
0
564
0
0
105
0
136
0
983
575
15
577
4
642
2.231
144
1.414
267
10
950
4.622
939
1.733
1.280
14
3.244
Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr werden nach § 253 Abs. 2 Satz 1
in Verbindung mit § 253 Abs. 2 Sätze 4 und 5 HGB unter Zugrundelegung des von der Deutschen
Bundesbank restlaufzeitspezifischen Durchschnittszinssatzes abgezinst.
Aufzinsungen in Höhe von T€ 14 flossen zum 31.12.2014 aufwandwirksam in das Zinsergebnis
ein.
Die nach TVöD beschäftigten Mitarbeiter der Stadt Aachen sind bei der Rheinischen Zusatzversorgungskasse (RZVK) pflichtversichert. Die Mitgliedschaft in dieser Kasse erfolgt bei der Anlage
der Stammdaten im Personalkostenabrechnungsprogramm automatisiert durch Weiterleitung der
Daten an die RZVK. Derzeit erfolgt die Finanzierung gemäß Auskunft des Fachbereichs Personal
und Organisation durch eine Umlage von 4,25 % der Lohnsumme, die an die RZVK weitergeleitet
wird. Seit 7 Jahren erhebt die RZVK eine Sanierungsleistung, die von der Stadt Aachen als Arbeitgeber getragen wird. Ab 01.01.2010 erfolgte eine Erhöhung der Leistung von 2,5 % auf 3,5 %, die
zusätzlich von der Lohnsumme gezahlt wurde. Die Zahlungen sind Bestandteile des Personalaufwandes. Eine Rückstellung für künftige Sanierungsleistungen wegen der bestehenden Deckungslücke konnte wegen fehlender Information nicht gebildet werden.
Für die von der Einrichtung übernommenen Beschäftigten, welche die Voraussetzungen für die
Inanspruchnahme der Altersteilzeit erfüllt haben, übernimmt die Stadt die so genannten Aufstockungsbeträge zur Altersvorsorge, so dass nur der Erfüllungsrückstand zum jeweiligen Bilanzstichtag zu bilanzieren ist.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/7
Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten sind mit dem Erfüllungsbetrag bewertet. Die Fristen und die Zusammensetzung sind aus dem folgenden Verbindlichkeitenspiegel ersichtlich.
Die Verbindlichkeiten betragen am 31.12.2014:
Laufzeit in Jahren
in T€
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen (im Kontokorrent)
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen
Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen
unter 1
1 bis 5
über 5
Summe
2.060
0
0
2.060
691
0
0
691
80
0
0
80
Verbindlichkeiten gg. Einrichtungsträger
13.534
267.666
0
281.200
- davon aus Gesellschafterdarlehen
(1.500)
(267.666)
(0)
(269.166)
(12.034)
(0)
(0)
(12.034)
Sonstige Verbindlichkeiten
27.666
2.575
4.067
34.308
Gesamtsumme
44.031
270.241
4.067
318.339
- davon aus Lieferungen und Leistungen
Es erfolgte keine Sicherung durch Pfandrechte oder ähnliche Rechte.
Gemäß Vereinbarung mit dem Einrichtungsträger sind in 2013 die neu aufgenommenen EinzelGesellschafterdarlehen 2009 – 2013 in das Gründungsdarlehen eingeflossen. In 2014 wurde ein
Einzelgesellschafterdarlehen gebildet (19,746 Mio. €).
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber der Stadt Aachen in Höhe
von 12,034 Mio. € setzen sich zum Bilanzstichtag wie folgt zusammen:
in T€
Stand 31.12.2014
Erläuterung
11.971
Erstattung von Personalkosten
für Beamte und Sonderkasse
63
Aachener Stadtbetrieb,
Kulturbetrieb
Gegenüber Stadt
Gegenüber anderen eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen
Summe
12.034
Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung
Erträge
Die Erträge setzen sich wie folgt zusammen:
in T€
Umsatzerlöse
2014
Vorjahr
52.757
54.607
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/8
Die Umsatzerlöse setzen sich aus Zahlungen der Stadt Aachen an die Einrichtung, aus Vermietungen an die Städteregion und an andere eigenbetriebsähnliche Einrichtungen sowie in geringerem Umfang aus Einnahmen von externen Dritten, davon überwiegend Einnahmen aus Vermietungen, zusammen.
in T€
Aktivierte Eigenleistungen
2014
Vorjahr
823
873
Hierbei handelt es sich um aus Planungs-, Steuerungs- und Bauherrenaufgaben bei Investitionsmaßnahmen resultierende Eigenleistungen durch Personal der Einrichtung.
in T€
Sonstige betriebliche Erträge
- davon Auflösung Investitionszuschüsse
- davon konsumtive Schulpauschale
2014
Vorjahr
11.479
8.238
3.124
3.117
3.379
3.141
In den sonstigen betrieblichen Erträgen 2014 sind erstmalig Erstattungen aus der konsumtiven
Schul- und Bildungspauschale in Höhe von 3,379 Mio. € enthalten. Die Erstattung wurde seitens
des Einrichtungsträgers weitergeleitet und entsprechend in gleicher Höhe bei der saldierten Kostenerstattung haushaltsneutral reduziert.
Rückstellungen wurden in Höhe von 1,733 Mio. € aufgelöst. Die wesentliche Auflösung wurde im
Bereich der Energiekosten vorgenommen. Die Auflösung begründet sich durch eine Verfahrensumstellung der Verbuchung der Energiekosten. Weitere Gründe für Auflösungen sind beispielsweise abgeschlossene juristische Auseinandersetzungen und andere beendete rückstellungsbegründende Maßnahmen.
Darüber hinaus sind weitere periodenfremde Erträge in Höhe von 735 T€ enthalten. Darin sind
Betriebskostenerstattungen des Vorjahres bzw. nachträgliche Änderungen der Grundbesitzabgabenbescheide enthalten, die auf Korrekturen aus Vorjahren zurückzuführen sind. Weiterhin sind
Erstattungen von Kosten durch den Rettungsdienst, Erstattung von Betriebskosten Abendschulen
aus dem Vorjahr enthalten.
Aufwendungen
Die Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
in T€
Aufwand für Objektbewirtschaftung
2014
Vorjahr
36.692
34.269
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/9
Im Aufwand 2014 sind die Bewirtschaftungs- und Instandhaltungskosten, die sonstigen Aufwendungen für die Stadt in Form von Anmietungen, Versicherungen ohne Gebäudebezug (Haftpflicht,
Vermögenseigenschadenversicherung, Rechtschutz) und sonstige Dienstleistungen für die Stadt
enthalten. Der Aufwand für Objektbewirtschaftung ist aufgrund von Flächenzuwachs, Nutzungsintensivierung und Preissteigerungen angestiegen.
in T€
Personalaufwand
davon Beschäftigtenvergütung
2014
Vorjahr
10.160
9.377
7.795
7.195
2.365
2.182
davon Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung
Der Personalaufwand ist durch die bewilligten zusätzlichen Stellen gestiegen. Ebenfalls führten die
in 2014 umgesetzten Tariferhöhungen zu einem höheren Personalaufwand.
in T€
Abschreibungen auf Sachanlagen
2014
Vorjahr
18.930
19.106
Die Abschreibungen resultieren weitgehend aus dem regulären Werteverzehr an Gebäuden.
Aufgrund von Wertüberprüfungen gemäß § 253 HGB mussten drei außerplanmäßige Abschreibungen bei den Objekten 4. Gesamtschule Sandkaulstraße 75 (1.201 T€), Feuerwache Stolberger
Straße 155 (867 T€) und Bürogebäude Zollamtstraße 10 (103 T€) vorgenommen werden. Weiterhin wurde bei der Wertüberprüfung der im Festwert befindlichen Anlagegüter eine Anpassung in
Höhe von 132 T€ vorgenommen.
in T€
2014
Vorjahr
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2.173
1.908
Enthalten sind der Verwaltungskostenbeitrag mit 975 T€, EDV-Budget, Beratungskosten, Büromaterial sowie periodenfremder Aufwand in Höhe von 126 T€. Darin sind im Wesentlichen Rückerstattungen aus Nebenkostenabrechnungen des Vorjahres enthalten. Im Vergleich zum Vorjahr
wurden sachgerechte Umgliederungen aus den sonstigen Bewirtschaftsaufwendungen vorgenommen.
in T€
2014
Vorjahr
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
8.736
11.097
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/10
Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen enthalten weitestgehend Darlehenszinsen in Höhe
von 8,283 Mio. € für das Gründungsdarlehen aus der Eröffnungsbilanz und die weiteren für die
Investitionen der Jahre 2004 – 2014 aufgenommenen Gesellschafterdarlehen. Sie werden an den
Einrichtungsträger gezahlt. Die erhebliche Reduzierung ist auf günstigere Zinskonditionen zurückzuführen.
Die Tilgung der Darlehen erfolgte vereinbarungsgemäß in der Höhe der von der Stadt Aachen
anteilig erstatteten Abschreibungen (1,500 Mio. €) bei insgesamt 18,930 Mio. € Abschreibungen.
Perspektivisch gesehen bedeutet diese Vorgehensweise, dass die Einrichtung mit steigenden
Zinslasten belastet wird, weil die Darlehen nicht mehr – wie in der Vergangenheit – ausreichend
getilgt werden.
Da die Zinsen ein Bestandteil der Kostenmieten sind, bedeuten steigende Zinsen langfristig auch
steigende Mieten.
Jahresergebnis 2014
in T€
Jahresverlust
2014
Vorjahr
-11.634
-12.040
Wie bereits oben dargestellt resultiert der Jahresverlust in Höhe von 11,634 Mio. € aus der Nichterstattung von Abschreibungen.
Ergebnis:
in T€
2014
Vorjahr
Planmäßiger Verlust
-12.790
-12.684
Tatsächlicher Verlust
-11.634
-12.040
Ergebnisverbesserung
+1.156
+644
Der Verlust in Höhe von 11,634 Mio. € liegt aufgrund von Verbesserungen im operativen Geschäft um 1,156 Mio. € unter dem planmäßigen Verlust.
Die Ergebnisverbesserung resultiert u.a. aus einem geringeren Bewirtschaftsaufwand als ursprünglich bei Aufstellung des Wirtschaftsplans 2014 angenommen. Nicht planbare Faktoren (z. B.
Klimafaktoren, nicht in Gänze auftretende Preissteigerungen) sind hierfür ursächlich. Auch eine
Prozessumstellung bei der Verbuchung der Energiekosten trägt wesentlich zu der einmaligen Ergebnisverbesserung bei.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/11
Ergänzende Angaben
Stellenübersicht
In 2014 waren in unterschiedlichen Zeiträumen 15 zeitlich befristeten Vollzeit-Kräfte und 6 zeitlich
befristete Teilzeit-Kräfte vor allem zur Abdeckung des auf nach wie vor hohem Niveau befindlichen
Bauvolumens (u. a. aufgrund von U3-Ausbau, Mensenprogramm, Maßnahmen der Route
Charlemagne, 4. Gesamtschule sowie Flüchtlingsunterbringung) beschäftigt. Unter Berücksichtigung dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und weiterhin 4 in geringfügigem Stundenumfang
Beschäftigten (3 Werkstudenten und eine Schreibkraft für die Personalvertretung) beträgt die
durchschnittliche Zahl des während des Geschäftsjahres beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (§ 285 HGB Nr.7) – neben der Betriebsleitung – 192 Personen.
Getrennt nach Gruppen: 172 Beschäftigte, 20 Beamte.
Leistungen an die Betriebsleitung und an sonstige in leitender Funktion tätige Personen (3 Abteilungsleiter): im Jahr 2014 373 T€ Bruttobezüge (ohne Arbeitgeberanteile), davon kaufmännische
Betriebsleitung Frau Ferber 81 T€ und technische Betriebsleitung Herr Schavan 78 T€.
Betriebsausschuss
Der Betriebsausschuss besteht aus dreizehn stimmberechtigten Mitgliedern zuzüglich eines beratenden Mitglieds.
Mitglieder des Betriebsausschuss sind mit Stand vom 31.12.2014:
Ratsherr Heiner Höfken, Rechtsanwalt (Vorsitzender),
Ratsfrau Ellen Begolli, Fraktionsgeschäftsführerin (stv. Vorsitzende),
Ratsfrau Uschi Brammertz, Dipl.-Kaufmann,
Ratsfrau Martina Hörmann, Architektin
Ratsherr Klaus-Dieter Jacoby, Dipl.-Ingenieur,
Bürgermeister Björn Jansen, Dipl. Kaufmann und Angestellter,
Ratsherr Karl-Heinz Starmanns, Zimmerermeister,
Sachkundiger Bürger Herr Ulrich Gaube, Architekt,
Sachkundiger Bürger Herr Tobis Küppers, Kaufmann für Bürokommunikation
Sachkundiger Bürger Herr Kurt-Heinrich Radermacher, geschäftsführender Gesellschafter
Sachkundiger Bürger Herr Paul Rütgers, Rentner,
Sachkundige Bürgerin Frau Heidi Teuku, Dipl. Bauingenieurin
Sachkundiger Bürger Herr Dr. Klaus Vossen, Geschäftsführer( Immobilienverw.) und Jurist,
Die Mitglieder des Betriebsausschusses erhielten von der Stadt Aachen die bei ihr üblichen Aufwandsentschädigungen für ihre Arbeit in politischen Gremien insgesamt.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
III/12
Gesamthonorar für Abschlussprüfer
Die Höhe des Honorars an den Abschlussprüfer für Abschlussprüfungsleistungen gemäß § 285
Nr. 17 HGB Buchstabe a) beträgt im Jahr 2014 netto 25 T€. Weitere Leistungen sind nicht erbracht
worden.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Haftungsverhältnisse gemäß § 251 HGB bestanden zum Bilanzstichtag 2014 nicht.
Die Verpflichtungen aus dem Bestellobligo zum 31.12.2014 betrugen 19 Mio. € aus Bauvorhaben.
Weitere Sonstige finanzielle Verpflichtungen ergeben sich aus der Zugehörigkeit zur RZVK
(siehe Erläuterung zu Rückstellungen).
Verlustvortrag
Der Verlustvortrag enthält die aufgelaufenen Verluste der Jahre 2010 bis 2013. In 2014 wurde gemäß EigV0 und Beschluss des Rats der Stadt Aachen vom 10.12.2014 der Verlust aus 2008 und
dem Jahr 2009 mit den Rücklagen verrechnet.
Durch die Nichterstattung der betrieblichen Abschreibungen werden sich auch in den kommenden
Jahren Verluste ergeben. Die Erstattung der Abschreibungen durch den Haushalt soll jedoch über
einen längeren Zeitraum schrittweise erhöht werden.
Ergebnisverwendung
Die Betriebsleitung schlägt vor, den Jahresverlust aus 2014 in Höhe von 11.633.716,93 € nach
2015 vorzutragen.
Aachen, 30. Juli 2015
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
Vera Ferber
Klaus Schavan
Kfm. Betriebsleiterin
Tech. Betriebsleiter
III
Anlage 1 zum Anhang
Gebäudemanagement Aachen – Eigenbetrieb
Entwicklung des Anlagevermögens (Anlagennachweis)
Anschaffungs- und Herstellungskosten
01.01.2014
€
Zugänge
€
Umbuchungen
€
Abschreibungen
31.12.2014
Abgänge
€
€
01.01.2014
€
Abschreibungen
€
Restbuchwert
Abgänge
€
31.12.2014
€
Kennzahlen
31.12.2014
01.01.2014
€
€
Durchschnittlicher Abschreibungssatz
%
Durchschnittlicher Restbuchwert
%
I. Sachanlagen
1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte
mit Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten
699.663.616,81
6.380.149,81
±4.116.981,39
3.521.691,66
706.639.056,35
147.591.009,58
18.762.382,17
650.248,82
165.703.142,93
552.072.607,23
540.935.913,42
2,66
76,55
2.094.642,80
0,00
0,00
700,00
2.093.942,80
0,00
0,00
0,00
0,00
2.094.642,80
2.093.942,80
0,00
100,00
Bebaute Grundstücke
122.834.313,88
0,00
0,00
1.371.512,84
121.462.801,04
0,00
0,00
0,00
0,00
122.834.313,88
121.462.801,04
0,00
100,00
Gebäude und Aufbauten
574.696.647,13
6.380.149,81
4.116.981,39
2.149.478,82
583.044.299,51
147.555.847,58
18.759.531,17
650.248,82
165.665.129,93
427.140.799,55
417.379.169,58
3,22
71,59
38.013,00
0,00
0,00
0,00
38.013,00
35.162,00
2.851,00
0,00
38.013,00
2.851,00
0,00
7,50
0,00
664.213,06
53.482,30
0,00
18.861,24
698.834,12
264.104,24
167.596,30
18.861,24
412.839,30
400.108,82
285.994,82
23,98
40,92
656.895,92
51.707,21
0,00
16.568,00
692.035,13
256.787,10
165.821,21
16.568,00
406.040,31
400.108,82
285.994,82
23,96
41,33
7.317,14
1.775,09
0,00
2.293,24
6.798,99
7.317,14
1.775,09
2.293,24
6.798,99
0,00
0,00
26,11
0,00
26.663.145,82
15.204.757,37
-4.116.981,39
6.632,93
37.744.288,87
0,00
0,00
0,00
0,00
26.663.145,82
37.744.288,87
0,00
100,00
26.663.145,82
15.204.757,37
-4.116.981,39
6.632,93
37.744.288,87
0,00
0,00
0,00
0,00
26.663.145,82
37.744.288,87
0,00
100,00
726.990.975,69
21.638.389,48
±4.116.981,39
3.547.185,83
745.082.179,34
147.855.113,82
18.929.978,47
669.110,06
166.115.982,23
579.135.861,87
578.966.197,11
2,54
77,71
Unbebaute Grundstücke
Außenanlagen
2. Andere Anlagen/Betriebs- und
Geschäftsausstattung
Betriebsausstattung
geringwertige Wirtschaftsgüter (GWG)
3. Geleistete Anzahlungen und
Anlagen im Bau
Anlagen im Bau
Summe Sachanlagen
III
Anlage 2 zum Anhang
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
Sonderpostenspiegel
Zuführungen
01.01.2014
€
1.
Fertige Anlagen
2.
Unfertige Anlagen
Summe
Zugänge
€
Auflösungen
Umbuchungen
€
€
01.01.2014
31.12.2014
Abgänge
€
€
Zugänge
€
Restbuchwerte
Abgänge
€
31.12.2014
€
31.12.2014
€
31.12.2013
€
110.802.230,81
0,00
201.639,64
127.035,00
110.876.835,45
17.115.025,88
3.123.874,81
27.049,57
20.211.851,12
90.664.984,33
93.687.204,93
3.129.938,11
0,00
-201.639,64
0,00
2.928.298,47
0,00
0,00
0,00
0,00
2.928.298,47
3.129.938,11
0,00 ± 201.639,64
127.035,00
113.805.133,92
17.115.025,88
3.123.874,81 27.049,57
20.211.851,12
93.593.282,80
96.817.143,04
113.932.168,92
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
Lagebericht für das Wirtschaftsjahr 2014
IV
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV
Inhalt
Seite
1.
Vorbemerkung
1
2.
Grundlagen der Einrichtung
1
2.1
Geschäftsmodell der Einrichtung
1
2.2
Organisation und rechtliche Beziehungen
1
2.3
Rahmenvereinbarung zwischen Einrichtung und Oberbürgermeister
3
2.4
Forschung und Entwicklung
3
3.
Wirtschaftsbericht
4
3.1
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
4
3.2
Geschäftsverlauf
4
3.3
Lage der Einrichtung im Wirtschaftsjahr 2014
6
3.3.1 Wirtschaftsplan
6
3.3.2 Ertragslage
7
3.3.3 Vermögenslage
8
3.3.4 Finanzlage
10
3.4
Finanzielle Leistungsindikatoren
11
3.5
Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren
11
4.
Nachtragsbericht
11
5.
Prognosebericht
12
6.
Chancen- und Risikobericht
12
6.1
Risikobericht
12
6.2
Chancenbericht
19
7.
Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten
21
8.
Bericht über Zweigniederlassungen
22
9.
Angaben gemäß § 25 Abs. 2 EigVO NW
22
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/1
1. Vorbemerkung
Mit dem Lagebericht sollen zum einen der Geschäftsverlauf und die Lage, zum anderen die Chancen und die Risiken der künftigen Entwicklung der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Gebäudemanagement der Stadt Aachen - nachfolgend Einrichtung genannt - dargestellt werden.
Ziel ist es, den Entscheidungsgremien ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes
Bild zu vermitteln.
Über die wirtschaftliche Entwicklung im Wirtschaftsjahr 2014 geben weiterhin die Bilanz, die Gewinn- und Verlustrechnung und der Anhang detailliert Auskunft. Das Wirtschaftsjahr der Einrichtung ist gemäß § 12 der Betriebssatzung das jeweilige Kalenderjahr.
2. Grundlagen der Einrichtung
2.1 Geschäftsmodell der Einrichtung
Gemäß § 2 der Betriebssatzung ist Gegenstand und Zweck der Einrichtung die zentrale Bewirtschaftung von bebauten städtischen Liegenschaften. Der Betriebszweck umfasst weiterhin Neu-,
Um- und Erweiterungsbau, An- und Vermietung, Sicherstellung der Infrastrukturellen Dienste und
alle sonstigen den Betriebszweck fördernden Geschäfte.
Mit der Gründung wurde die zentrale Bewirtschaftung aller städtischen Gebäude - mit Ausnahme
der allein zu Wohnzwecken genutzten Gebäude - auf die Einrichtung übertragen. Der überwiegende Teil der bewirtschafteten bebauten Grundstücke wurde der Einrichtung als Sondervermögen übertragen. Die Einrichtung nimmt die Eigentümerfunktion für die gewidmeten Gebäude wahr.
Nicht gewidmet wurden einige denkmalgeschützte Sonderbauten (z.B. Rathaus, Ponttor, Marschiertor), die städtischen Güter und Sondereinrichtungen wie z.B. Brunnen und Aufbauten in
Grün- und Parkanlagen. Hier nimmt die Einrichtung die Bewirtschaftung im Auftrag für die Stadt
wahr.
2.2 Organisation und rechtliche Beziehungen
Aufgrund der Größenordnung und des Aufgabenbereichs der Einrichtung besteht die Betriebsleitung gemäß § 4 der Betriebssatzung aus einem kaufmännischen und einem technischen Betriebsleiter.
Der Betriebsleitung wurde durch den Oberbürgermeister Personal- und Organisationshoheit übertragen. Die Betriebsleitung entscheidet somit im Rahmen des Wirtschaftsplans, der Satzung und
der Dienstanweisungen eigenständig in allen Angelegenheiten der laufenden Betriebsführung.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/2
Die Betriebssatzung für die Einrichtung orientiert sich an der EigVO NRW und wurde zuletzt mit
zweitem Nachtrag vom 07.09.2005 geändert.
Geschäftsverteilung, Vertretungsbefugnisse, die sonstigen Verpflichtungen der Betriebsleitung und
die Beziehungen zur Verwaltung sind durch Dienstanweisungen mit Zustimmung durch den Betriebsausschuss geregelt.
Die Einrichtung wurde durch den Oberbürgermeister zur Dienststelle nach dem Landespersonalvertretungsgesetz (LPVG) erklärt. Somit vertritt ein Dienststellenpersonalrat als direkter Ansprechpartner der Betriebsleitung die Interessen der Beschäftigten.
Die Einrichtung ist wie ein Facility Management Unternehmen in die vier Fachabteilungen Kaufmännisches, Infrastrukturelles, Hochbautechnisches und Technisches Gebäudemanagement klassisch gegliedert. Der Organisationsaufbau des Gebäudemanagements Ende 2014 ergibt sich aus
dem Organigramm der Einrichtung.
Die Aufwendungen der Einrichtung setzen sich im Wesentlichen aus Bewirtschaftungskosten für
städtische Immobilien, Abschreibungen, Zinsen für gewährte Gesellschafterdarlehen, Sachkosten
wegen Dienstleistungen für die Stadt, Personalkosten und Verwaltungsaufwand der Einrichtung
zusammen.
Die Erlöse der Einrichtung setzen sich im Wesentlichen aus einer jährlicher Einmalzahlung (Kostenerstattung) aus dem städtischen Haushalt, Erlösen von Externen (insbesondere Mieteinnahmen), Kostenerstattung aus Dienstleistungen für die Stadt (z.B. Anmietungen für die Stadt und
Abschluss von Versicherungen) und Erlösen durch direkte Verrechnung (z.B. mit eigenbetriebsähnlichen Einrichtungen, kostenrechnenden Einrichtungen) zusammen.
Die jährliche Kostenerstattung ergibt sich, indem vom Gesamtaufwand die direkt zuzuordnenden
Erträge (z.B. Mieteinnahmen, Erstattungen von Dienstleistungen) abgezogen werden. Sie stellt
somit die noch nicht nach Nutzern aufgeteilten Aufwendungen (Mieten, Nebenkosten, Dienstleistungen) in einer Summe dar .
Seit 2008 werden dem Betrieb die Abschreibungen nur noch zu einem geringen Anteil erstattet.
Daraus erklärt sich der vergleichsweise hohe jährliche Verlust der Einrichtung.
Die jährliche Kostenerstattung soll in den Folgejahren schrittweise umgestellt werden auf eine Abrechnung mit den Nutzern im Sinne des Vermieter-Mieter-Modells.
Die jährliche Kostenerstattung wird in den Wirtschaftsplänen – gemäß Rahmenvereinbarung zwischen Einrichtung und Oberbürgermeister – um nicht durch die Einrichtung zu beeinflussende Faktoren angepasst:
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
•
Tarif- und Preisänderungen,
•
Zu- oder Abnahme von Dienstleistungsaufgaben,
•
Zu- oder Abnahme von bewirtschafteten Flächen.
IV/3
2.3 Rahmenvereinbarung zwischen Einrichtung und Oberbürgermeister
Zur Haushaltskonsolidierung und zur Vereinbarung gemeinsamer qualitativer Ziele wurde bei Betriebsgründung eine vom Rat beschlossene Rahmenvereinbarung zwischen dem Oberbürgermeister und der Einrichtung abgeschlossen.
Aus der Vereinbarung gehen Sachziele (z.B. Durchführung der Vermögensbewertung, Abbau der
unterlassenen Instandhaltung, Erhöhung der Mittel für Instandhaltung aus Kosteneinsparungen,
Vorbereitung des Vermieter-Mieter-Modells, Vergleich mit anderen Anbietern) und monetäre Ziele
(z.B. Personalabbau um insgesamt 30 %, Absenkung der Sachausgaben in der Zeit von 2004 bis
2006 um insgesamt 890 T€ und weitere 500 T€ Senkung im Bereich der Reinigungskosten) hervor.
Durch die weitere Umsetzung des Vermieter-Mieter-Modells werden weitere Einsparungen durch
ein gesteigertes Kostenbewusstsein (u.a. auch durch Flächenreduzierung) der Nutzer erwartet.
Die vereinbarten Ziele finden ihren Niederschlag in den jeweiligen Wirtschaftsplänen der Einrichtung. Im Rahmen der Berichterstattung wird regelmäßig über den Stand der Zielerreichung informiert.
Die monetären Konsolidierungsziele der Rahmenvereinbarung wurden letztmalig in den Wirtschaftsplan 2008 eingearbeitet und galten Ende 2008 als erfüllt und somit abgeschlossen.
2.4
Forschung und Entwicklung
Aufgabenbedingt wird betriebsintern keine Forschung und Entwicklung betrieben.
Gemeinsam mit dem DV-Dienstleister der Stadt Aachen, der Regio IT GmbH, wird jedoch ein von
der Einrichtung konzipiertes Energie-Monitoring-System – eview – zu einer Branchenlösung –
e2watch – entwickelt. Die Branchenlösung wird von der Regio IT vermarktet. Pilotanwender ist die
Städteregion Aachen. Verschiedene andere Kommunen, Universitäten und Stadtwerke haben bereits ihr Interesse an einem Einsatz bekundet. Die Umstellung auf das neue System für die Stadt
Aachen erfolgt bis Ende 2015.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/4
3. Wirtschaftsbericht
3.1
Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen
Die Haushaltssituation der Kommunen in Nordrhein-Westfalen ist weiterhin angespannt, so auch
die Situation der Stadt Aachen. Dies wirkt sich seit 2008 unmittelbar auch auf die Leistungsbeziehungen und Vergütungen zwischen Träger und Einrichtung aus.
Das Zinsniveau befindet sich weiterhin auf einem Tiefstand und findet Berücksichtigung bei den
städtischen Gesellschafterdarlehen.
Der Preisanstieg ist für den Berichtszeitraum 2014 als moderat zu bezeichnen.
Die Komplexität von Bauvorhaben nimmt insgesamt zu, so dass eine professionelle Steuerung von
Bauvorhaben unter Integration der unterschiedlichen Fachdisziplinen zunehmend an Bedeutung
gewinnt. Neuere Entwicklungen insbesondere auch im DV-gestützten Planungs-, Ausführungsund Bewirtschaftungsbereich mit Hilfe spezieller Software (BIM = Building Information Modeling)
gilt es zu beachten und ggfs. auch für die Einrichtung nutzbar zu machen.
Auch die Vielzahl von gesetzlichen Vorschriften und Auflagen und somit die zu beachtende Regelungsdichte bei der Bewirtschaftung von Immobilien nimmt kontinuierlich zu.
Auch gesellschaftlich-politische Entwicklungen finden Ihren Niederschlag, und es gilt sowohl in
Bestandsgebäuden und Neu- und Erweiterungsvorhaben diese zu berücksichtigen. Beispielhaft
genannt seien hier die Barrierefreiheit, Inklusion, die Ganztagsbetreuung/ -beschulung und neue
pädagogische Konzepte.
3.2
Geschäftsverlauf
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Einrichtung war auch in 2014 stabil.
Die Ansätze in den jeweiligen Wirtschaftsplänen wurden seit Betriebsgründung im Ergebnis deutlich unterschritten. Die daraus resultierenden Jahresgewinne in den Jahren 2004 bis 2007 kamen
im Wesentlichen dem städtischen Haushalt durch Ausschüttungen zugute, insgesamt 8,84 Mio. €.
Ab dem Jahr 2008 konnten keine weiteren Ausschüttungen oder Zuführungen zu den Rücklagen
vorgenommen werden, da der Einrichtung die Abschreibungen nicht bzw. nur in sehr geringer Höhe erstattet werden und somit planmäßig Verluste entstehen. Diese Verluste werden zunächst auf
neue Rechnung vorgetragen. Diese Handhabung geht auf einen Beschluss des Finanzausschusses vom 26.02.2008 zurück.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/5
Nach EigVo § 10 kann der Verlustvortrag 5 Jahre auf neue Rechnung vorgetragen werden. Ein
nach Ablauf von 5 Jahren nicht getilgter Verlustvortrag muss durch die Abbuchung von den Rücklagen ausgeglichen werden. Mit Beschluss des Rates der Stadt Aachen vom 10.12.2014 wird der
Ausgleich der seit 2008 vorgetragenen Jahresverluste mit der Gewinnrücklage und der Allgemeinen Rücklage der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung ab dem Jahresabschluss 2014 vorgenommen. Der Die Verluste aus 2008 und 2009 in Höhe von insgesamt 25.218 Mio. € wurden mit den
Rücklagen verrechnet.
Eine Erhöhung des Rücklagekapitals ergab sich in der geringen Höhe von 32 T€ durch nicht über
Gesellschafterdarlehen zu finanzierende Zugänge beim Anlagevermögen im Bereich der Kitas.
Auch in 2014 konnte eine Entlastung des Haushalts erreicht werden: So wurde der planmäßige
Verlust aus nicht erstatteten Abschreibungen im Ergebnis um 1,156 Mio. € unterschritten.
Der vom Rat der Stadt beschlossene Personalabbau im Bereich der Eigenreinigungskräfte wurde
auch in 2014 sozialverträglich fortgeführt.
Die vereinbarten qualitativen Ziele wurden erreicht oder sind in der Umsetzung. Bislang lediglich in
Pilotbereichen umgesetzt wurde das Vermieter-Mieter-Modell.
Der Investitionsbereich konnte in 2014 ohne nennenswerte Probleme im Hinblick auf die zur Verfügung stehenden Mittel umgesetzt werden. Budgetüberschreitungen bei einzelnen Maßnahmen
konnten innerhalb des Wirtschaftsplans aufgefangen werden; auf die unterjährige Berichterstattung
im Rahmen der Quartalsberichte wird verwiesen.
Hinsichtlich der Umsetzungsgeschwindigkeit der Maßnahmen ergaben sich Engpässe aufgrund von eines anhaltend hohen Investitionsvolumens bei gleichzeitig fehlenden personellen Kapazitäten.
Die Mittel für die Instandhaltung der Gebäude konnten in den ersten Jahren seit Betriebsgründung
aufgrund von Einsparungen in anderen Bereichen des Wirtschaftsplans erheblich erhöht werden.
In den letzten Jahren waren dem Betrieb jedoch keine wiederkehrenden Einsparungen und somit
Umschichtungen zugunsten der Instandhaltung möglich, so dass – mit Ausnahme des jährlichen
Inflationsausgleichs – keine Aufstockung mehr erfolgen konnte. Die zur Verfügung stehenden Mittel liegen rd. 5,00 Mio. € p.a. unter dem empfohlenen Richtwert der KGSt (1,2 % der Wiederherstellkosten), so dass für die Folgejahre ein weiterer Instandhaltungsstau absehbar ist.
Zum Abbau des objektbezogen ermittelten Instandhaltungsstaus aus Vorjahren wurden dem Betrieb auch in 2014 neben den Mitteln der laufenden Instandhaltung Sondermittel (sog. Reparaturund Brandschutzprogramme) im Rahmen des Investitionsprogramms der Stadt zur Verfügung gestellt. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für die kontinuierliche Aufarbeitung des in den Vorjahren dokumentierten Instandhaltungsstaus bei städtischen Objekten.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/6
Die Überprüfung des Immobilienbestandes ergab bei drei Objekten neuere Erkenntnisse hinsichtlich einer dauerhaften erheblichen Wertminderung, so dass eine außerplanmäßige Abschreibung
gemäß § 253 Abs.3 HGB vorzunehmen war.
Das Anlagevermögen hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verringert. Neben den Abschreibungen sind hierfür auch Anlagenabgänge durch Verkauf ursächlich.
3.3
Lage im Wirtschaftsjahr 2014
3.3.1 Wirtschaftsplan
Die Berichterstattung über die Lage der Einrichtung zum Ende des Wirtschaftsjahres erfolgt getrennt nach der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage.
Der vom Rat der Stadt am 11.12.2013 beschlossene Wirtschaftsplan für 2014 der Einrichtung umfasste:
Im Erfolgsplan
In Mio. €
Plan 2014
Plan Vorjahr
Differenz
Aufwendungen im Erfolgsplan
49,6
48,1
+1,5
Abschreibungen und Zinsen (an die Stadt)
28,1
27,9
+ 0,2
1,0
1,0
0
78,7
77,0
Verwaltungskostenbeitrag
Gesamtvolumen im Erfolgsplan
+1,7
Im Vermögensplan
Zum Zeitpunkt der Aufstellung des Wirtschaftsplanes 2014 im 4. Quartal 2013 und somit auf der
Basis des vorläufigen Haushaltsplanentwurfes waren Investitionen in Höhe von 28,579 Mio. € vorgesehen.
Die Investitionen im Wirtschaftsplan wurden nach endgültiger Beschlussfassung zum Haushaltsplan an diesen angepasst. Das auf dieser Basis angepasste Investitionsvolumen betrug insgesamt
28,660 Mio. €.
Bereits in Vorjahren begonnene Maßnahmen konnten nahtlos weitergeführt und fertig gestellt,
neue Maßnahmen erst nach Inkrafttreten des städtischen Haushalts begonnen werden.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/7
3.3.2 Ertragslage
Die Darstellung der Ertragslage soll darüber informieren, wie das Jahresergebnis durch einzelne
Erfolgskomponenten zu einer Veränderung des Eigenkapitals geführt hat.
Die zentralen Instrumente zur Darstellung der Ertragslage ist die zeitraumbezogene Gewinn- und
Verlustrechnung des Jahres.
Die Erträge der Einrichtung setzen sich wie folgt zusammen:
In T€
Umsatzerlöse
Aktivierte Eigenleistungen
Sonstige betriebliche Erträge
Zinserträge
Summe der Erträge
2014
Vorjahr
52.757
823
11.479
0
65.059
Differenz
54.607
873
8.238
0
63.718
- 1.850
-50
+3.241
0
+1.341
Einzelheiten zu den Erträgen ergeben sich aus dem Anhang.
Die Aufwendungen der Einrichtung setzen sich wie folgt zusammen:
In T€
Objektbewirtschaftung
Personalkosten
Abschreibungen
Zinsen
Übrige
Summe der Aufwendungen
2014
Vorjahr
36.693
10.160
18.930
8.736
2.174
34.269
9.377
19.106
11.097
1.909
76.693
75.758
Differenz
+2.424
+783
-176
-2.361
+265
+935
Einzelheiten zu den Aufwendungen ergeben sich aus dem Anhang.
Vergleich der Erträge und Aufwendungen 2014 zum Vorjahr:
In T€
2014
Erträge
Aufwendungen
Ergebnis
65.059
76.693
-11.634
Vorjahr
Differenz
63.718
75.758
-12.040
+1.341
-935
+406
Die betrieblichen Erträge sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, ebenso der betriebliche Aufwand.
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IV/8
Der steigende Aufwand liegt unter anderem in den jährlichen Preissteigerungen, z.B. im Bereich
der Energieaufwendungen, aber auch in Flächenzuwächsen und Nutzungsintensivierungen begründet. Zudem mussten auch im Wirtschaftsjahr 2014 außerplanmäßige Abschreibungen vorgenommen werden.
Der Jahresverlust beträgt -11.634 T€. Erwartet lt. angepasstem Erfolgsplan war ein Jahresverlust
aus nicht erstatteten Abschreibungen in Höhe von 12.790 T€, so dass eine Verlustreduzierung von
1.156 T€ erreicht werden konnte.
Ursächlich hierfür waren insbesondere Unterschreitungen der Planansätze bei diversen Aufwandspositionen.
3.3.3 Vermögenslage
Die Darstellung der Vermögenslage soll vor allem über das Verhältnis zwischen Vermögen und
Verbindlichkeiten informieren. Die zentralen Instrumente zur Darstellung der Vermögenslage sind
die stichtagsbezogene Bilanz bzw. die Veränderungsrechnung zum Vorjahr.
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IV/9
Bilanzvergleich
In T€
2014
Vorjahr
Differenz
Aktiva
Sachanlagen
davon:
Grundstücke und grundstückgleiche Rechte mit
Geschäfts-, Betriebs- und anderen Bauten
Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung
Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gg. verbundene Unternehmen
Forderungen an den Einrichtungsträger
Sonstige Vermögensgegenstände
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Aktiva
Passiva
Eigenkapital
davon:
Stammkapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
Verlustvortrag
Jahresfehlbetrag
Sonderposten aus Investitionszuschüssen
Rückstellungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen u. Leistungen
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber Beteiligungsunternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber dem Einrichtungsträger einschl.
Gesellschafterdarlehen
Sonstige Verbindlichkeiten und erhaltene Anzahlungen
Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva
578.966
579.136
-170
540.936
286
37.744
65
270
32
32.838
218
39
612.428
552.073
400
26.663
67
844
46
21.458
14
39
601.604
-11.137
-114
+11.081
-2
-574
-14
+11.380
+204
0
+10.824
195.456
207.057
-11.601
1.000
249.534
0
-43.444
-11.634
93.593
3.244
2.060
1.000
273.097
1.623
-56.623
-12.040
96.817
4.622
2.141
0
-23.563
-1.623
+13.179
+406
-3.224
-1.378
-81
691
283
+408
80
81
-1
281.200
255.221
+25.979
34.308
1.796
612.428
33.432
1.950
601.604
+876
-154
+10.824
Das Vermögen der Einrichtung ist fast gänzlich im Anlagevermögen gebunden. Das Verhältnis von
Anlagevermögen zum Gesamtvermögen wird als Anlageintensität bezeichnet. Zum 31.12.2014
beträgt die Anlageintensität 94,5 %. Je höher die Anlageintensität ist, desto höher sind tendenziell
die fixen Kosten in Form von Abschreibungen und umso länger hält die Kapitalbindung an.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/10
Die wichtigsten Größen auf der Passivseite der Bilanz sind das Eigenkapital bzw. die Eigenkapitalquote (Eigenkapital in % zur Bilanzsumme).
Beim Eigenkapital ergeben sich Veränderungen vor allem durch den Jahresverlust 2014 in Höhe
von 11.634 Mio €.
Die Eigenkapitalquote sinkt von 34,4 % auf nunmehr 31,9 %.
Die Eigenmittelquote aus Eigenkapital einschließlich Sonderposten aus Investitionszuschüssen
sinkt von 50,5 % auf nunmehr 47,2 %.
Die Struktur der Verbindlichkeiten ist durch die Verbindlichkeiten aus Gesellschafterdarlehen gekennzeichnet.
Die im Wirtschaftsplan 2014 planmäßig vorgesehene Investitionssumme und die Verpflichtungsermächtigungen wurden durch die tatsächlichen Investitionen und die eingegangen Verpflichtungen für Investitionen (Bestellobligo) insgesamt nicht überschritten.
3.3.4 Finanzlage
Die Darstellung der Finanzlage sagt u. a. aus, wie liquide das Unternehmen ist und ob bzw. in welchem Maße es seinen Verpflichtungen in naher Zukunft nachkommen kann. Sie gibt insbesondere
über die Herkunft und die Verwendung der im Unternehmen eingesetzten Mittel Auskunft.
Durch die gewählte Form der Sonderkasse beim Einrichtungsträger und die Regelungen zum Gesellschafterdarlehen verfügt die Einrichtung nicht über eigene Liquidität. Die Liquidität der Einrichtung ist jedoch jederzeit durch die Stadtkasse gewährleistet. Zur Unterstützung der Liquiditätsplanung des Einrichtungsträgers wurde der unterjährige Abruf von Gesellschafterdarlehen vereinbart,
verbunden mit unterjährigen Mitteilungen, welche Investitionsmittel ggf. nicht benötigt werden. Diese Mitteilungen erfolgten vereinbarungsgemäß im Rahmen der Berichterstattung.
Zur Bestimmung der Herkunft und Verwendung der Mittel wird mit Hilfe der Kapitalflussrechnung
die wirtschaftliche Betätigung der laufenden Geschäftstätigkeit dargestellt.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/11
Der Mittelzu- und -abfluss ergibt sich wie folgt:
in T€
2014
Vorjahr
Differenz
-6.418
+7.160
–13.578
- aus der Investitionstätigkeit
-21.636
-18.553
-3.083
- aus der Finanzierungstätigkeit
= zahlungswirksame Veränderung
des Finanzmittelbestandes
+17.764
+11.212
+6.552
-10.290
-181
-10.109
- aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Der Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit reichte nicht aus, den Mittelabfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit und aus der Investitionstätigkeit zu decken. Die darüber hinaus benötigten
Finanzmittel wurden dem Finanzmittelbestand (Stadtkassenkonto) entnommen.
3.4
Finanzielle Leistungsindikatoren
Als finanzielle Leistungsindikatoren werden von der Einrichtung Kennzahlen für das operative Ergebnis, das Finanzergebnis, die Anlagendeckung, das Eigenkapital und die Eigenkapitalquote sowie der Cash-Flow aus der laufenden Geschäftstätigkeit herangezogen.
Die vorstehenden Kennzahlen lassen sich aus dem Jahresabschluss 2014 ableiten.
3.5
Nicht-finanzielle Leistungsindikatoren
Im Hinblick auf Finanzplanung als Bestandteil der Wirtschaftsplanung erfolgt unterjährig ein Abgleich. Die Kapitalflussrechnung als Instrument der Finanzplanung findet Einsatz. Da die Einrichtung jedoch nicht über eigene Liquidität verfügt und letztlich die Zahlungseingänge des Einrichtungsträgers maßgeblich sind, ist Ziel des Finanzmanagements letztlich eine jahresübergreifende
Betrachtung und die Gewährleistung, dass für jeden Mittelabfluss letztlich Mittelzusagen vorliegen.
Die Einrichtung konzentriert sich hierbei insbesondere auf das Thema:
•
Organisationsvorteile (attestiert beispielsweise im interkommunalen Vergleich laut GPA-Bericht
aus 2008 und ablesbar auch aus aktuellen Prüf-Berichten der GPA zum Thema Schulgebäude
und Turnhallen einschließlich Portfoliomanagement; weiterhin aus Ergebnissen im interkommunalen Vergleich, z.B. Ikon-Netz der KGSt).
4. Nachtragsbericht
Im Wirtschaftsplan 2015 konnten die zusätzlich durch den Betriebsausschuss und den Rat der
Stadt Aachen bewilligten Stellen im Rahmen der Wirtschaftsplanung in die Stellenübersicht aufgenommen werden, um die Einrichtung an die geänderten Rahmenbedingungen anzupassen und
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/12
auch weiterhin zukunftsfähig auszurichten und auf dem bisherigen Leistungsniveau zu erhalten. Zu
den Details wird auf die Ausführungen unter 6. Verwiesen.
Die zusätzlichen Stellen konnten größtenteils im Laufe des Jahres besetzt werden, allerdings werden erhebliche Kapazitäten aufgrund der aktuellen Situation im Bereich der Flüchtlingsunterbringung gebunden, die nicht im veränderten Stellenkontingent eingeplant waren.
5. Prognosebericht
Die Rahmenbedingungen haben sich seit Gründung der Einrichtung in 2004 wesentlich verändert.
So hat sich das durch die Einrichtung umzusetzende Volumen sowohl im Bereich des Neu-, Umund Erweiterungsbaus als auch im Bereich der Instandhaltung erheblich vergrößert und bleibt auch
in der mittelfristigen Haushaltsplanung auf hohem Niveau.
Auch in anderen Bereichen sind die Anforderungen sowohl im Hinblick auf Quantität als auch Qualität gestiegen. Die zu betreuende Fläche hat – trotz Flächenabgängen durch Verkauf – insgesamt
seit Betriebsgründung zugenommen. Die Zahl der Anmietungen steigt, aktuell aufgrund der steigenden Anzahl von Flüchtlingen.
Verbunden mit höherer Komplexität, steigenden Gesetzesvorgaben und Regelungsdichte sowie
einer gestiegenen Erwartungshaltung von Politik, Vorstand und Gebäudenutzern machte dies organisatorische Neuausrichtungen und personellen Anpassungen der Einrichtung erforderlich, um
den Betrieb weiterhin zukunftsfähig zu erhalten.
Die Erfordernisse aus diesen veränderten Rahmenbedingungen ergeben sich detailliert aus dem
sog. Positionspapier der Betriebsleitung, das in 2014 dem Betriebsausschuss vorgestellt wurde
und im Jahr 2015 sowohl personell (Stellenaufstockung) als auch organisatorisch (Veränderungen
in der Ablauf- und Aufbauorganisation) zur Umsetzung gelangt.
Absehbar ist zusätzlich zu dem geplanten Investitionsvolumen ein erheblich erhöhtes Arbeits- und
Ausgabenvolumen im Bereich der Unterbringung von Flüchtlingen. Dieses führt in der Praxis zu
Umsetzungsverzögerungen bei anderen Maßnahmen.
Weiterhin werden zusätzliche, bislang noch nicht in der Haushalts- und Wirtschaftsplanung vorgesehene Mittel aus dem aktuellen Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes für Aachen erwartet.
Zur Ausführung des aktuellen Wirtschaftsplans 2015 kann konstatiert werden, dass das erwartete
negative Jahresergebnis unter dem Planwert liegen wird, d. h. es tritt eine Ergebnisverbesserung
ein.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
6.
IV/13
Chancen- und Risikobericht
6.1 Risikobericht
Nachfolgend soll dargestellt werden, welche:
•
Risikomanagementziele die Einrichtung verfolgt,
•
Methoden zur Risikobegrenzung/-ausschluss angewendet werden und
•
Risiken für den Betrieb tatsächlich gegeben sind.
Risikomanagementziele
Ziel des betrieblichen Risikomanagements ist ein planvoller Umgang mit Risiken.
Risiken sollen frühzeitig und systematisch erkannt, in Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen
bewertet und durch entsprechende Gegenmaßnahmen nach Möglichkeit ausgeschlossen oder –
sofern dies nicht möglich ist – zumindest in ihren möglichen negativen Auswirkungen begrenzt
werden.
Hinsichtlich des mittlerweile weitestgehend fertiggestellten Risikofrüherkennungssystem wird auf
die nachfolgenden Ausführungen verwiesen.
Risiken und Methoden zur Begrenzung / Ausschluss
Vor dem Hintergrund der Rahmenvereinbarung mit dem Oberbürgermeister und dem Rat der Stadt
werden einige der nachfolgend genannten Risiken – i. W. die durch den Betrieb nicht beeinflussbaren Faktoren – vom Einrichtungsträger übernommen, siehe dazu die Hinweise auf die Rahmenvereinbarung bei den nachfolgend dargestellten Risiken.
Die Ausgestaltung der Beziehungen zu dem Einrichtungsträger als sog. nahe stehende Person
wurde bereits unter 2.2 und 2.3 erläutert. Festzuhalten ist, dass die Vereinbarungen von beiden
Seiten bislang eingehalten wurden und die Zusammenarbeit in diesen Fragen, u.a. mit der städtischen Finanzsteuerung, gut funktioniert.
Die maßgeblichen möglichen Risiken für die Einrichtung stellen sich wie folgt dar:
Preiserhöhungen bzw. Tarifsteigerungen
Erhöhungen, insbesondere im Energiebereich, treten regelmäßig jährlich ein. Vereinbarungsgemäß werden Mehrausgaben aufgrund von Preiserhöhungen der Einrichtung zusätzlich zur Verfügung gestellt. Nichts desto trotz gewinnt ein professionelles Energiemanagement immer mehr an
Bedeutung. Auf die Empfehlungen und zwischenzeitlich umgesetzten Maßnahmen im Positionspapier der Betriebsleitung wird verwiesen. Mittlerweile konnte dem durch angemessene Personalaufstockung in diesem Bereich Rechnung getragen werden.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/14
Die tariflich bedingten Steigerungen im Bereich der Personalkosten werden ebenfalls vereinbarungsgemäß der Einrichtung zur Verfügung gestellt.
Im Bereich der Kosten für Baumaßnahmen (Instandhaltung sowie Neu-, Um- und Erweiterungsbau) ist seit 2010 ein deutlicher Preisanstieg zur verzeichnen gewesen. Im Investitionsbereich
(Neu-, Um- und Erweiterungsbau) wurden in Vorjahren im städtischen Haushalt keine Preissteigerungen berücksichtigt. Dies wurde erstmalig für den Haushalt bzw. Wirtschaftsplan 2014 anders
gehandhabt: Bei größeren Maßnahmen wurden Preissteigerungen eingeplant, weiterhin auch die
absehbaren Mehrausgaben aufgrund der neuen HAOI.
Im Bereich der Instandhaltungsaufwendungen wird der Inflationsausgleich dem Betrieb im Rahmen
der Wirtschaftspläne zur Verfügung gestellt.
Folgekosten von Neubauvorhaben und Nutzungsintensivierungen
Neu-, und Erweiterungsbau und Nutzungsintensivierungen, z.B. im Rahmen von Mensenausbau
und Ganztagsbeschulung, ziehen höhere Betriebskosten nach sich. Bis zur Umsetzung des Vermieter-Mieter-Modells und Ausweis in den Nutzerbudgets werden diese vereinbarungsgemäß der
Einrichtung zusätzlich zur Verfügung gestellt.
Durch Folgekostenberechnungen im Rahmen der Baubeschluss-Vorlagen werden Folgekosten
transparent ausgewiesen. Seit 2010 wird durch politisch beschlossene Planungsanweisungen sichergestellt, dass bauliche Maßnahmen zur Folgekostensenkung im Rahmen von Bauprojekten
konsequent umgesetzt werden.
Unterlassene Instandhaltung
Der Instandhaltungsstau an Gebäuden wurde durch die Einrichtung in Vorjahren erfasst und bewertet sowie über Wertkorrekturen beim Anlagevermögen berücksichtigt. Er wird über Programme
verwaltungsintern systematisch und schrittweise behoben. Daneben wurden seit der Gründung der
Einrichtung die Mittel für die Bauunterhaltung aus Einsparungen deutlich erhöht. Dennoch entsprechen die Mittel für die laufende Instandhaltung nicht dem anerkannten Richtwert der KGSt von 1,2
% der Wiederherstellkosten, so dass mit weiterem Instandhaltungsstau in Folgejahren zu rechnen
ist. Alle Gebäude werden mindestens einmal jährlich begutachtet und auf einen etwaigen neuen
Instandhaltungsstau überprüft.
Vermögensverzehr
Die Anlagen im Bau betragen zum Bilanzstichtag 2014 37,744 Mio. € (u. A. Route Carlemagne).
Nach deren Fertigstellung fallen zukünftig erhöhte Abschreibungen an, die den entsprechenden
Werteverzehr widerspiegeln.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/15
Rücklagenverzehr
Das Synergie- und Rationalisierungspotential ist ausgeschöpft; die Bildung von angemessenen
Rücklagen und Erzielung einer marktüblichen Verzinsung des Eigenkapitals gemäß § 10 Absatz 3
und 5 EigVO NRW nicht mehr möglich. Die Eigenkapitalausstattung der Einrichtung schmilzt durch
die Nicht-Erstattung der Abschreibungen kontinuierlich. So ergeben sich in den Jahren 2008 bis
2014 insgesamt Verluste in Höhe von 80,297 Mio. €.
Langfristig kann diese Entwicklung die angemessene Kapitalausstattung des Betriebes gefährden.
Zudem erhöhen sich durch die unterlassene Tilgung der Trägerdarlehen die Zinsaufwendungen
bei gleichzeitiger Neuaufnahme von Darlehen. Diese werden jedoch als Kostenbestandteile dem
Eigenbetrieb vollständig erstattet.
Anlagenintensität
Der hohe Anteil von bebauten Grundstücken am Gesamtvermögen, die sog. Anlageintensität, führt
zu einer hohen Fixkostenbelastung in Form von Abschreibungen und einer hohen mittel- bis langfristigen Kapitalbindung. Die hohe Fixkostenbelastung wirkt sich besonders negativ bei rückläufiger
Beschäftigung (= Umsätze, wie z. B. Haushaltskürzungen), aus. Deshalb ist eine mittel- bis langfristige Unternehmenspolitik erforderlich. Grundlage für die Unternehmenspolitik sollte die langfristige Planung gewünschter Entwicklungen der städtischen Gebäude in Form von Gebäudebedarfsplänen sein. Diese sind durch die Bedarfsträger nach fachlichen Prioritäten und unter Berücksichtigung des demographischen Wandels zu erstellen (z.B. Schulentwicklungsplan). Investitionen an
Gebäuden werden vor ihrer Durchführung zur Vermeidung von Fehlallokation mit Blick auf eine
mittel- bis langfristig gewährleistete Nutzung mit den Bedarfsträgern abgestimmt. Politik und Verwaltung beschäftigen sich zunehmend mit der Frage nach dem Erhalt bzw. der Aufgabe von nicht
mehr benötigten Standorten.
Sach- oder Personenschäden
Auf der Grundlage der Vermögensbewertung wurden bei Gründung die Versicherungswerte der
Gebäudeversicherungen überprüft. Risiken aus dem Gebäudebetrieb oder durch Fehlverhalten der
Mitarbeiter/innen sind teilweise über Haftpflicht- bzw. Vermögenseigenschadenversicherungen
abgedeckt. Risiken aus Sturmschäden wurden auf der Basis einer Risikoabschätzung nur in ausgewählten Objekten versichert. Hier deutet sich u.U. eine Zunahme von Sturmereignissen an; ein
Abschluss von Sturmversicherungen für den gesamten Gebäudebestand ist jedoch weiterhin nicht
wirtschaftlich. Sach- und Personenschäden sollen vermieden werden durch jährliche Begehungen
und Instandhaltungsstrategien, die die Gebäudesicherheit und den Substanzerhalt im Fokus halten.
Zu geringe Personalausstattung
Die Haushaltskonsolidierung machte in Vorjahren einen erheblichen Personalabbau erforderlich.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/16
Der Personalabbau wurde in der Rahmenvereinbarung geregelt: Insgesamt 30 % aller Stellen sollten sozialverträglich abgebaut werden. Dieser Abbau wäre möglich gewesen, ohne die Aufgabenerfüllung zu gefährden, allerdings nur bei gleichbleibendem Aufgabenumfang.
Die in 2007 stattgefundene überörtliche Prüfung der Gemeindeprüfungsanstalt hatte ergeben, dass
die Einrichtung sich im interkommunalen Vergleich auf einem der Spitzenplätze befindet. Im Bereich Energiemanagement und bei den Bewirtschaftungsausgaben stellte sie den Benchmark,
ebenso wird im Bereich Organisation und Steuerung einer der beiden Spitzenwerte (Erfüllungsrad
> 80 %) erreicht. Die Kennzahl im Bereich Personal zeigte, dass die Einrichtung im Vergleich mit
Abstand die niedrigsten Personalkosten in der Bewirtschaftung aufweist. Die Personalkennzahl
bestätigt aus Sicht der Betriebsleitung die vor dem Hintergrund von gestiegenem Arbeitsvolumen
zwischenzeitlich zu geringe Personalausstattung.
Der Aufgabenumfang der Einrichtung hat seit Gründung in 2004 erheblich zugenommen. Seit 2009
bewegt sich das umzusetzende Investitionsvolumen auf einem deutlich erhöhten Niveau im Vergleich zum Volumen bei Betriebsgründung. Weiterhin wird die Planung und Durchführung von
Baumaßnahmen insgesamt durch höhere Technisierung, zunehmende Vorschriften- und Verfahrensdichte, energetische Anforderungen und anspruchsvolle Abstimmungsprozesse komplexer.
Auch eine gestiegene Erwartungshaltung und Anforderungen von internen und externen Partnern,
städtischer Verwaltung und Politik ist zu verzeichnen, unter anderem auch hinsichtlich Beratung,
Erarbeitung von Entscheidungsgrundlagen sowie Erstellung von Berichten und Auswertungen.
Ein Betrieb in der Größenordnung der Einrichtung benötigt ein institutionalisiertes Controlling. Dies
ist bereits aus Gründen des zwischenzeitlich vorgeschriebenen Risikomanagements auch aus
Sicht der Betriebsleitung unerlässlich; eine Stelle wurde demgemäß im August 2013 eingerichtet.
Das CAFM-System (i.W. SAP) macht ebenfalls eine personelle Betreuung erforderlich.
Die Personalressourcen – Stellen – waren jedoch nicht mitgewachsen.
Das Instrument der temporären Personalgewinnung wurde zwar seit 2009 intensiv genutzt, erwies
sich aber vor dem Hintergrund des anhaltend hohen Arbeitsvolumens und der Tatsache, dass beispielsweise Fachingenieure kaum auf dem Markt verfügbar sind und bei Befristung von Stellen
eine Besetzung nahezu unmöglich ist, auf Dauer als nicht sinnvoll.
Es wird auch weiterhin unabdingbar sein, Kapazitätsschwankungen und außergewöhnliche Belastungen durch den Einsatz von befristetem Personal und/oder Personaldienstleistern auffangen zu
können.
Der zunehmende Arbeitsaufwand und das anhaltend hohe Umsetzungsvolumen der letzten Jahre
zeigen jedoch, dass das Stellenkontingent der Einrichtung angehoben und an den aktuellen Aufgabenumfang angepasst werden muss.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/17
Aus diesem Grund wurde am 13.05.2014 dem Betriebsausschuss ein Positionspapier der Betriebsleitung vorgestellt, das mindestens 16 zusätzliche Vollzeit-Stellen vorsah und in den Wirtschaftsplanberatungen für das Jahr 2015 Berücksichtigung fand. Mit Beschluss des Rates der
Stadt Aachen zum Stellenplan 2015 konnten die Stellen gebildet und in die Besetzung eingestiegen werden.
Fachkräftemangel
Im TVöD wurde insgesamt das Gehaltsniveau bei den Einstiegsgehältern nach unten abgesenkt.
Vor dem Hintergrund sich abzeichnender altersbedingter Fluktuation und des sich abzeichnenden
Fachkräftemangels, z.B. im Ingenieur- und im kaufmännischen Bereich, ergeben sich in der Praxis
Probleme bei der Gewinnung von qualifiziertem Personal. Verschärft wurde das Problem durch
die zeitlichen Befristungen, die aufgrund fehlender Stellenkapazitäten jedoch derzeit angewendet
werden mussten. Ab dem Wirtschaftsjahr 2015 konnten auch unbefristete Arbeitsverträge angeboten werden, um die Personalgewinnung zu unterstützen. Dennoch bleibt die Stellenbesetzung
schwierig und ist aufgrund der Rahmenbedingungen (Gehaltsniveau öffentlicher Dienst) nur bedingt durch die Einrichtung zu gestalten.
Risiken aus dem Aufgabenspektrum bzw. Gebäudebetrieb
Aus dem Unternehmenszweck der Gebäudewirtschaft erwachsen neben den oben genannten Risiken zahlreiche weitere Risiken. Die Betriebsleitung trägt eine hohe Verantwortung für die Organisation der Einrichtung. Beispielhaft aufgeführt seien:
•
Ausschluss bzw. Minimierung von Betreiberrisiken,
•
die Gewährleistung schneller Reaktionszeiten bei Gefahr in Verzug,
•
ausreichende Fachlichkeit des Personals,
•
frühzeitige Gefahrerkennung und -vermeidung.
Dazu sind unter anderem erforderlich:
•
eindeutige Regelungen über Zuständigkeiten, Befugnisse, Abläufe, Informationsflüsse,
•
Frühwarnsysteme/ -mechanismen,
•
ausreichende DV-Unterstützung,
•
Maßnahmen zur Korruptionsprävention,
•
ausreichende Personalausstattung,
•
Qualifikation des Personals.
Folgende Maßnahmen wurden i.S. eines systematischen Risikomanagements und Optimierung
des Internen Kontrollsystems (§ 10 EigVO NRW) umgesetzt:
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/18
Eindeutige Regelungen über Zuständigkeiten, Befugnisse, Abläufe, Informationsflüsse
Neben den klassischen und bereits im Einsatz befindlichen Instrumenten (u.a. Berichtswesen, Abteilungsleiter- und Betriebsleiterbesprechungen, monatliche Budgetkontrolle, eindeutige Budgetund Projektverantwortlichkeiten, Benchmarking, Zentrale Störannahme, 24-Stunden-Rufbereitschaft) werden bestehende Regelungen (Dienst- und Handlungsanweisungen etc.) systematisch
zusammengeführt, auf Aktualität überprüft und etwaige Regelungslücken geschlossen. Die bereits
bestehenden Anweisungen werden aufgrund ihrer Fülle und Komplexität regelmäßig in den Teambesprechungen thematisiert und erläutert. Wichtig hierbei ist es, eine angemessene Relation von
Regularien und Sicherungssystemen einerseits und Handlungsfähigkeit und Flexibilität der Einrichtung andererseits zu erhalten.
Frühwarnsysteme / -mechanismen
Das bestehende Risikomanagement wurde im März 2012 durch einen Workshop auf Führungsebene überprüft. Im August 2012 wurde eine neue Stelle aus dem Stellenbestand erstmalig gebildet und personell besetzt, die sich u.a. mit dem Thema Risikomanagement beschäftigt und den
weiteren Ausbau und DV-Einsatz forciert. Zwischenzeitlich konnten im Rahmen des Projektes eine
Softwarelösung eingeführt, unter Einbezug der Fachabteilungen ein umfassender Risikokatalog
erarbeitet und eine Probebewertung (Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen) durchgeführt
werden. Bis Ende 2015 wird die Echtbewertung einschließlich systematischer Darstellung der Gegenmaßnahmen abgeschlossen sein. Im Ergebnis wird somit ab 2016 ein flächendeckendes und
unterjähriges Risikomanagement incl. Risikomanagementbericht umgesetzt sein.
DV-Unterstützung
Zahlreiche im Einsatz befindliche DV-Lösungen unterstützen die Aufgaben der Objektbewirtschaftung, Instandhaltung incl. Wartungen/Prüfungen und Projektsteuerung, u.a. durch umfangreiche
Auswertungsmöglichkeiten sowie die Abrufmöglichkeit aktueller Statusinformationen. Die Entwicklung im Bereich intelligenter DV-gestützter Planungs-, Ausführungs- und Bewirtschaftungsmaßnahmen gilt es zu beobachten.
Korruptionsprävention
Der Korruptionsprävention dienen zahlreiche und umfassende organisatorische, personelle und
DV-technische Maßnahmen. Beispielhaft genannt seien das konsequent umgesetzte Vier-AugenPrinzip, das Prinzip der Funktionstrennung, Regelung von Unterschriftsbefugnissen und Abläufen,
Streuung bei der Auftragsvergabe im Bereich der Kleinaufträge und regelmäßige Auswertung/Überwachung der Streuung, konsequente Anwendung von VOL/VOB/VOF sowie Inanspruchnahme von Seminaren und Publikationen zur Korruptionsprävention. Die einschlägigen Regelungen werden jährlich den Mitarbeitern/innen gegen Unterschriftsleistung zur Kenntnis gebracht.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/19
Personalqualifikation
Der Qualifikation der Mitarbeiter/innen wird durch regelmäßige und an den Aufgaben ausgerichtete
Fortbildung zu allen für sie relevanten Sach- und Führungsthemen Rechnung getragen.
Empfehlungen der Betriebsleitung an die Entscheidungsgremien zur Risikobegrenzung:
•
Erhöhung der für Instandhaltung zur Verfügung stehenden Mittel, da der Wert 1,2 % der
Wiederherstellungskosten deutlich unterschritten wird und sich somit weiterer Instandhaltungsstau abzeichnet; zusätzlich:
•
Aufgabe von nicht mehr benötigten Liegenschaften bzw. Gebäuden zur Reduzierung von
gebäudewirtschaftlichen Aufwendungen und Konzentration der verfügbaren Mittel.
•
Überführung aller Gebäude – auch der denkmalgeschützten Sonderbauten – in das Sondervermögen der Einrichtung zur Bündelung aller damit verbundenen Aufgaben in einer
Hand.
•
Beibehaltung der Reparaturprogramme für schulische und nicht-schulische Gebäude und
des Brandschutz-Programms; Aufstockung der jährlich zur Verfügung stehenden Mittel, um
den Instandhaltungsstau zügiger abzubauen.
•
Angemessene Erhöhung der Einnahmen von externen Mietern/Nutzern; dies setzt u.a. die
Intensivierung der Raumnutzung (z.B. durch Untervermietung), Anreizsysteme im Rahmen
Vermieter-Mieter-Modell und politische Beschlussfassungen in den Bereichen Entgeltordnungen voraus.
•
Abrechnung zukünftiger Gebäudenutzungen auf Basis einer Vollkostenrechnung (Erstattung
auch der Abschreibungen in voller Höhe).
6.2
Chancenbericht
Die ersten Wirtschaftsjahre der Einrichtung haben vorrangig dazu gedient, die Gebäudewirtschaft
zu optimieren und die vereinbarten Einsparungen zu realisieren.
Auch die künftigen Wirtschaftsjahre sollen zur Fortführung der Optimierung der Einrichtung im
Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses dienen: Weitere Optimierung der Abläufe
und Informationsflüsse, Einbezug der Mitarbeiter/innen in Entscheidungsprozesse, Berücksichtigung von Anregungen und Verbesserungsvorschlägen und letztlich ein konstruktivpartnerschaftlicher Dialog werden bewusst gepflegt und auf allen Hierarchieebenen eingefordert.
Der Bereich Energiemanagement wurde aktuell personell aufgestockt, um der wachsenden wirtschaftlichen und ökologischen Bedeutung dieses Bereiches Rechnung zu tragen und die Spitzen-
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/20
stellung im interkommunalen Vergleich weiter auszubauen. Die Betriebsleitung erwartet Einsparungen im Bereich der Energiekosten, durch die letztlich keine Mehrbelastung entsteht.
Seit 2011 steht die durch die Einrichtung entwickelte Software EView im Internet/Intranet zur Verfügung: Gebäudenutzer können sich – zur Vorbereitung auf das Vermieter-Mieter-Modell und die
damit verbundene Ressourcenverantwortung – jederzeit zeitnah über die Verbrauchsentwicklung
ihrer Gebäude informieren. Aktuell wird EView gemeinsam mit der Regio IT in die Branchenlösung
e2watch überführt. Pilotbereich ist die Städteregion, in weiteren Ausbauschritten soll e2watch
auch Interessenten auf Landes- oder kommunaler Ebene angeboten werden. Diese Entwicklung
wird personell unterstützt, ohne dass die übrigen Themen des Energiemanagements leiden. Die
Umstellung des Systems für die Stadt erfolgt aktuell.
Die allgemeine Arbeitszufriedenheit ist aus Sicht der Betriebsleitung weiterhin gut. Nicht zuletzt
die gute Zusammenarbeit mit dem Dienststellenpersonalrat ermöglicht es, Konfliktpotential frühzeitig zu erkennen und Lösungen zu finden. Die anhaltend positive Entwicklung des Betriebes ist insbesondere der guten und engagierten Arbeit der Abteilungsleiter/innen und der Mitarbeiter/innen
der Einrichtung zu verdanken.
Die Betriebsleitung erhofft sich weiterhin, künftig die Einrichtung noch eindeutiger im Sinne eines
Dienstleisters positionieren zu können. Der in den ersten Betriebsjahren aus Gründen der Haushaltsentlastung verfolgte und mit Vorstand und Politik vereinbarte Konsolidierungskurs hat teilweise zu nicht unerheblichen Konflikten zwischen der Einrichtung als „Dienstleister“ und den Wünschen der Kunden bzw. Gebäudenutzern geführt.
Zur Steigerung der Kundenzufriedenheit, aber auch zur Sicherung der Qualität der Fremdreinigung wurden in Vorjahren zwei Stellen für Reinigungskontrolleure durch Umwandlung frei werdender Stellen im Bereich der Eigenreinigung gebildet. Diese kümmern sich mit stichprobenartigen
Kontrollen um die Reinigungsqualität vor Ort. Die Erfahrungen mit dem Einsatz von Reinigungskontrolleuren sind ausgesprochen positiv. Die in Vorjahren realisierten Kosteneinsparungen dürfen
nicht zu einer Unterschreitung der ausgeschriebenen Qualität führen.
Chancen für die Zukunft werden auch weiterhin in der Umsetzung des Vermieter-Mieter-Modells
gesehen, um bei den Gebäudenutzern Einflussmöglichkeiten, Partizipation und Kostenbewusstsein zu stärken und mittel- bis langfristig weitere Einsparungen, u.a. durch intensivere Flächennutzung, Entwicklung von Raumbedarfsplänen und ggfls. Flächenreduzierung, zu erreichen. Zur Umsetzung des Modells besteht noch erheblicher Klärungsbedarf mit der städtischen Finanzsteuerung, u.a. aufgrund der Nicht-Erstattung von Abschreibungen, die jedoch wesentlicher Bestandteil
einer Kostenmietberechnung sind, aber auch hinsichtlich der für eine Mietkalkulation anzusetzenden Bodenwertverzinsung.
Der Verkauf nicht betriebsnotwendiger Flächen kann erheblich zur Haushaltskonsolidierung bei-
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/21
tragen. Die bereits in Vorjahren begonnene Veräußerung von nicht mehr benötigten Gebäuden
wird weiter verfolgt. So sind auch in Folgejahren weitere Verkäufe vorgesehen, insbesondere im
Bereich von nicht mehr für schulische Zwecke benötigten Liegenschaften und Gebäuden. Positiv
im Sinne eines aktiven Portfoliomanagements ist die Entwicklung, dass nicht mehr benötigte oder
untergenutzte Objekte aufgegeben werden und somit die Anstrengungen zum Erhalt der Vermögenssubstanz der Gebäude, die mittel- bis langfristig im Bestand erhalten bleiben sollen, verstärkt
werden können. Positiv zu erwähnen ist insbesondere die seit 2015 stattfindende systematische
Zusammenarbeit mit dem Schul- und Jugendbereich im Sinne eines professionellen Portfoliomanagements.
Diese Entwicklung wird jedoch durch zusätzlichen Flächenbedarf (Flächenzugänge durch Neuund Erweiterungsbau und Anmietungen) kompensiert. So ist seit Betriebsgründung insgesamt ein
Flächenzuwachs zu verzeichnen.
Die überörtliche vergleichende Prüfung der Gemeindeprüfungsanstalt hatte in Vorjahren ergeben, dass die Einrichtung im Vergleich der 23 Kommunen einen Spitzenplatz in der Gesamtbewertung einnimmt. Explizit erwähnt wurden durch die GPA die professionelle Organisation und Steuerung, die hervorragende Datenbasis, ein vorbildliches Berichtwesen und Energiemanagement und
die im Vergleich geringsten Bewirtschaftungsausgaben. Der interkommunale Vergleich wurde auf
freiwilliger Basis fortgesetzt: so beteiligt sich die Einrichtung seit 2007 an dem IKON-Vergleichsring
der KGSt für den Bereich von Schul-, Verwaltungsgebäuden und Kindertagesstätten und seit 2010
auch zum Thema Gebäudereinigung. Ab 2013 nimmt der Betrieb außerdem an drei verschiedenen
Vergleichsringen zur Personalbemessung teil: IKON-Vergleichsring, Arbeitskreis Deutscher Städtetag NRW für Gebäudewirtschaft und Arbeitskreis des Verbandes Kommunaler Immobilienbewirtschaftender Gesellschafen (VKIG). Auch aktuelle Ergebnisse der Gemeindeprüfungsanstalt bestätigen dem Betrieb seine gute Organisation, zurzeit das Ergebnis der Prüfung zum Thema Portfoliomanagement.
Aus den Vergleichsringen und dem interkommunalen Erfahrungsaustausch erwachsen Anregungen für weitere Optimierungen, und teilweise ergibt sich neuer Handlungsbedarf. Der Erfahrungsaustausch dient darüber hinaus auch einer regelmäßigen Kontrolle und Sicherung des bereits erreichten Standards im interkommunalen Vergleich.
7.
Risikoberichterstattung über die Verwendung von Finanzinstrumenten
Die Finanzierungsmaßnahmen umfassten lediglich die im üblichen Wirtschaftsverkehr vorherrschenden Aktivitäten, wie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
sowie aus dem Verrechnungsverkehr mit dem Einrichtungsträger zu marktüblichen Bedingungen.
Derivative Finanzinstrumente werden nicht eingesetzt.
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
IV/22
Wesentliche Risiken hinsichtlich der Finanzinstrumente sind für die Betriebsleitung nicht ersichtlich.
Forderungen der Einrichtung betreffen in erster Linie die Stadt Aachen. Forderungsausfälle sind in
diesem Bereich nicht zu erwarten.
Verbindlichkeiten werden innerhalb der Zahlungsfristen bezahlt.
Der laufende Zahlungsverkehr wird im Übrigen über ein bei der Stadt verwaltetes Bankkonto abgewickelt.
Durch die gewählte Form der Sonderkasse beim Einrichtungsträger und die Regelungen zum Gesellschafterdarlehen verfügt die Einrichtung bewusst nicht über eigene Liquidität. Die Liquidität der
Einrichtung ist allerdings jederzeit durch die Stadtkasse gewährleistet.
Die Finanzierungsmaßnahmen werden kontinuierlich anhand der Daten aus dem Rechnungswesen kontrolliert.
Zur Unterstützung der Liquiditätsplanung des Einrichtungsträgers wurde der unterjährige Abruf von
Gesellschafterdarlehen vereinbart, verbunden mit unterjährigen Mitteilungen, welche Investitionsmittel ggf. nicht benötigt werden. Diese Mitteilungen erfolgten vereinbarungsgemäß im Rahmen
der Berichterstattung.
8. Bericht über Zweigniederlassungen
Die Einrichtung verfügt über keine Zweigniederlassungen.
9. Angaben gemäß § 25 Abs. 2 EigVO NW
Die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit des Handelns der Betriebsleitung im Rahmen der Prüfung des
Vorjahres – Jahresabschluss zum 31.12.2013 – führte zu keinen Beanstandungen.
Aachen, 30. Juli 2015
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
Vera Ferber
Klaus Schavan
Kfm. Betriebsleiterin
Tech. Betriebsleiter
Gebäudemanagement der Stadt Aachen
V
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie Anhang – unter
Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht der eigenbetriebsähnlichen Einrichtung Gebäudemanagement der Stadt Aachen für das Wirtschaftsjahr vom 01. Januar 2014 bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der Einrichtung. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der
Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die
Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des
durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Einrichtung sowie die Erwartungen über
mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahresabschluss und Lagebericht
überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung
eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss
den gesetzlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein
den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Einrichtung.
Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der
Lage der Einrichtung und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.
Mainz
30. Juli 2015