Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
152658.pdf
Größe
1,1 MB
Erstellt
21.10.15, 12:00
Aktualisiert
07.03.17, 10:47
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Stadtentwicklung und Verkehrsanlagen
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 61/0293/WP17
öffentlich
35001-2010
21.10.2015
Dez. III / FB 61/200
Aufstellung des Bebauungsplanes Nr. 923 und Änderung FNP
1980 - Campus West - im Stadtbezirk Aachen-Mitte, im Bereich
Westbahnhof, Süsterfeldstraße und Bahnanlagen
hier: Nördliche Erschließung
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
19.11.2015
03.12.2015
PLA
MA
Entscheidung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Planungsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt, dass das
Bauleitplanverfahren – Campus West – auf Grundlage der Erschließungsvariante D weitergeführt
wird.
Der Mobilitätsausschuss nimmt den Bericht der Verwaltung zur Kenntnis. Er beschließt, dass das
Bauleitplanverfahren – Campus West – auf Grundlage der Erschließungsvariante D weitergeführt
wird.
Vorlage FB 61/0293/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.03.2016
Seite: 1/3
Erläuterungen:
In der Sitzung des Planungsausschusses am 27.08.2015 hatte die Verwaltung zum Sachstand
Campus West berichtet (s. Vorlage FB 61/6229/WP17). Der Planungsausschuss beschloss, die
Verwaltung zu beauftragen, in Abstimmung mit der Campus GmbH zeitnah einen interfraktionellen
Workshop zu organisieren, um die weiteren Schritte im Bebauungsplanverfahren - Campus West abzustimmen.
Dieser Workshop wurde am 20.10.2015 durchgeführt. Die im Planungsausschuss am 27.08.2015
vorgestellten offenen Punkte wurden im Workshop noch einmal im Einzelnen präsentiert und
diskutiert. Dabei war die nördliche Anbindung Schwerpunkt der Diskussion. Es wurden die
verbliebenen drei Varianten vorgestellt (A, Cx, D, s. Anlage 1) und die Anforderungen
gegenübergestellt:
Städtebauliche Qualität / Adressbildung
Planungssicherheit
Eignung für Sondertransporte / Schwerlastverkehr
Wegeführung, ÖPNV, Fußgänger / Radfahrer
Finanzierung, Wirtschaftlichkeit
Die Variante A, die Bestandteil des ursprünglichen Masterplans war, wurde bereits mit Beschluss des
Planungsausschusses vom 16.06.2011 abgelehnt, da sie sehr aufwändig ist (tiefer
Geländeeinschnitt), einen Grünzug durchschneidet und sehr nah an den Ortsteil Laurensberg
heranrückt. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Voraussetzung für die Realisierung der Variante A, der
Ankauf eines privaten Grundstückes ist und somit die Planungssicherheit gefährdet ist. Dagegen ist
die Wegeführung schlüssig und die Eignung für Sondertransporte gegeben. Auch die städtebauliche
Qualität und Adressbildung sind positiv zu bewerten.
Die Variante Cx sieht eine Anbindung über das Gewerbegebiet Süsterfeld vor. Da ein Abriss des
denkmalgeschützten Ringlokschuppens nicht möglich ist, muss dieser umfahren werden. Dies hat
eine komplizierte Wegeführung und den Verlust von Bauland zur Folge. Nach der vorliegenden
Verkehrsprognose (2011) ist die zusätzliche Verkehrsbelastung für das Gewerbegebiet zwar
unproblematisch, aber diese Verbindung ist hinsichtlich der städtebaulichen Qualität und
Adressbildung wenig attraktiv. Aufgrund der Befahrbarkeit durch Busse und Schwerlastverkehr
würden ca. 80 Parkplätze im Straßenraum entfallen. Um die entsprechenden Kurvenradien zu
gewährleisten, wäre auch hier der Ankauf von kleineren Grundstücksanteilen nötig. Dadurch wäre
entweder die Änderung des bestehenden Bebauungsplan Nr. 795 – Schlottfeld – erforderlich oder der
Bereich müsste mit in den Geltungsbereich des Bebauungsplanes – Campus West – aufgenommen
werden.
Da die Straßenanschlüsse bereits vorhanden sind, ist diese Variante zwar sehr wirtschaftlich, jedoch
müssen Grundstücksankäufe und Baulandverlust berücksichtigt werden.
Die Variante D basiert auf der Idee, die im Masterplan vorgesehene Fuß- / Radwegbrücke nach
Norden zu verschieben, um so eine Verbindung für alle Verkehrsteilnehmer zu schaffen(s. Anlage 2).
Vorlage FB 61/0293/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.03.2016
Seite: 2/3
Ihr Vorteil liegt im Wesentlichen in der direkten Verbindung zwischen Campus West und Campus
Melaten. Adressbildung und städtebauliche Qualität sind deshalb positiv zu bewerten, die direkte
Anbindung des Campusbandes an das überörtliche Straßennetz allerdings weniger. In diesem
Zusammenhang ist auf die Herstellung der mittleren Anbindung (Aldi) Wert zu legen. Da die
erforderlichen Grundstücke im Eigentum der Stadt oder des Landes stehen, ist Planungssicherheit
gegeben. Für Fußgänger und Radfahrer ist die Streckenführung zwar möglich, aber wenig attraktiv.
Für Sondertransporte und Schwerlastverkehr ist die Trasse ebenfalls geeignet.
Da für diese Variante sowohl der Außenring als auch die Bahn überbrückt werden müssen, ist mit
entsprechend hohen Kosten zu rechnen. Im Rahmen der Prüfung dieser Varianten wurden sowohl
verschiedene konstruktive Möglichkeiten untersucht (BSV mit Thomas & Bökamp) als auch die
jeweiligen Kosten ermittelt. Die günstigste Variante sieht Kosten in Höhe von ca. 13 – 14 Mio. € vor
(einschl. Mwst und Nebenkosten für eine Trasse vom Ringlokschuppen bis Anschluss Mathieustraße).
Aktuelle, belastbare Kostenschätzungen für die Varianten A und C liegen derzeit nicht vor. 2011
wurde die Variante A auf ca. 4 Mio. € geschätzt (ohne Grunderwerb). Bei der Variante C fallen
zunächst nur Umbaukosten im bestehenden Straßenraum an, aber durch Grunderwerb,
Baulandverlust und Herstellung von Ersatzparkplätzen kann ein erheblicher Kostenaufwand
entstehen.
Eine zusätzlichen Fuß-/Radwegbrücke auf Höhe der Siedlung Süsterau (Richtung
Studentenwohnheime) wäre bei Umsetzung der Variante A und Cx erforderlich, da ansonsten keine
ausreichende Fuß- / Radwegverbindung zwischen den Campusbereichen gewährleistet wäre.
Bei der Variante D wäre die Brücke im Norden auch für Radfahrer geeignet (Steigung maximal 4 %),
wenn auch aufgrund der Wegestrecke wenig attraktiv.
Bei der Entscheidung, welche der Varianten im weiteren Verfahren weiterfolgt wird, müssen alle
Aspekte untereinander abgewogen werden. Einerseits besteht die Verpflichtung, die wirtschaftlichste
Lösung unter dem Aspekt der Finanzierbarkeit zu wählen. Andererseits müssen grundsätzliche
Anforderungen an den Campus West berücksichtigt werden. Hierzu gehört nicht nur die Anfahrbarkeit
für Sondertransporte, sondern auch die Attraktivität des Konzeptes. Ziel ist die Entwicklung eines
zukunftsfähigen Campus für Forschung und Entwicklung auf Basis des vorliegenden Masterplans und
nicht die Entwicklung und Erschließung eines Gewerbegebietes.
Da die Variante D hinsichtlich der städtebaulichen Qualität, der Erreichbarkeit für Sondertransporte
und der Planungssicherheit überzeugt, schlägt die Verwaltung vor, diese Variante weiterzuverfolgen
und das Konzept auszuarbeiten - auch hinsichtlich der Finanzierungsmöglichkeiten.
Anlage/n:
1. Übersicht der drei Varianten
2. Trasse Variante D
Vorlage FB 61/0293/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 29.03.2016
Seite: 3/3
S
U
Strecke zur A4
C
C
B
MIV & ÖPNV
%
U
B
$
#
"
!
V
Variante Cx
2
S
A
0
(
/
+
.
-
,
+
*
Campusverbindung
&
)
(
'
Variante A
S
S
Nördliche Erschließung
Verbliebene Varianten
D (Neu!)
MIV & ÖPNV
MIV
ÖPNV
Strecke zur A4
Nördliche Erschließung – neue Variante D “Brücke Nord II“
3
Luftbild