Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
152398.pdf
Größe
4,8 MB
Erstellt
15.10.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:34
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Soziales und Integration
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 50/0101/WP17
öffentlich
15.10.2015
Interkulturelles Begegnungszentrum in der Nadelfabrik (InZel)
Beratungsfolge:
TOP: - 4 -
Datum
Gremium
Kompetenz
28.10.2015
10.12.2015
INT
SGA
Anhörung/Empfehlung
Entscheidung
Beschlussvorschlag:
Der Integrationsrat empfiehlt dem Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie vorbehaltlich
der Genehmigung der Haushaltssatzung die Bereitstellung der Mittel in Höhe von 33.200,00 € ab dem
Haushaltsjahr 2016 für das Interkulturelle Begegnungszentrum (InZel) in der Nadelfabrik zu
beschließen.
Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie stimmt der Empfehlung des
Integrationsrates zu und beschließt vorbehaltlich der Genehmigung der Haushaltssatzung die
Bereitstellung der Mittel in Höhe von 33.200,00 € ab dem Haushaltsjahr 2016 für das Interkulturelle
Begegnungszentrum (InZel) in der Nadelfabrik.
Prof. Dr. Sicking
( Beigeordneter )
Vorlage FB 50/0101/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 16.12.2015
Seite: 1/4
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
Die Aufwendungen in Höhe von jährlich 33.200,00 € bewegen sich im Rahmen des für die
Haushaltsplanung 2016 berücksichtigten Ansatzes zu PSP-Element 4-050101-916-5, Sachkonto
53180000.
Vorlage FB 50/0101/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 16.12.2015
Seite: 2/4
Erläuterungen:
Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie hat am 09.02.2012 beschlossen, aus
Mitteln für Projekte der Integration aus PSP-Element 4-050501-901-3 dem Diakonischen Werk im
Kirchenkreis Aachen e.V. einen Betrag von 7.500,00 EURO für das am 01.04.2012 eröffnete
Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik zur Verfügung zu stellen. Die Zuwendung erfolgte
entsprechend für den Zeitraum 01.04.2012 bis 31.07.2012.
Am 21.06.2012 hat der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie beschlossen, dem
Diakonischen Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. zur Weiterführung und Weiterentwicklung des
Begegnungszentrums in der Nadelfabrik über die bisher bewilligten Mittel hinaus bis zum 31.12.2012
einen Betrag in Höhe von 9.000,00 EURO zur Verfügung zu stellen.
Die Zuwendung erfolgte für den Zeitraum 01.04.2012 bis 31.12.2012. Die zusätzliche Bereitstellung
der Mittel erfolgte aus PSP-Element 4-050101-916-5.
Die Verwaltung wurde darüber hinaus beauftragt, gemeinsam mit dem Träger die Konzeption des
generationsübergreifenden Begegnungszentrums im Sinne eines über das Quartier hinausgehenden
Angebots zur Integration weiterzuentwickeln.
Das Konzept wurde dem Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie am 21.03.2013 zur
Entscheidung vorgelegt. Für die Weiterentwicklung des Begegnungszentrums ab 2013 wurde die
Förderung einer Personalstelle in Höhe von 31.200,00 EURO mit einem Umfang von 19,5 Stunden
wöchentlich sowie ein Sachkostenzuschuss in Höhe von 2.000,00 EURO beantragt.
Die Verwaltung hat die Entstehung des Konzepts begleitet und die Bezuschussung im dargestellten
Umfang befürwortet. Der Ausschuss entschied die Mittel aus PSP-Element 4-050101-916-5 für die
Jahre 2013 und 2014 bereitzustellen. Der Zuwendungsbescheid wurde entsprechend für 2 Jahre
erteilt.
Die erste Evaluation wurde dem Ausschuss in seiner Sitzung am 09.12.2014 vorgestellt. Der
Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie begrüßte die Weiterführung des Interkulturellen
Zentrums (InZel) in der Nadelfabrik und beschloss die Bereitstellung der Mittel in Höhe von 33.200,00
EURO für ein weiteres Jahr bis zum 31.12.2015.
InZel hat sich als wichtiger Bestandteil der Quartiersentwicklung Ost etabliert. Die integrativen
Projekte fördern das Miteinander der Kulturen und wirken auch über das Quartier hinaus.
Die Verwaltung schlägt vor, nach nun mehrfacher Verlängerung der Bewilligungszeiträume, das
Angebot in die reguläre Haushaltsplanung zu übernehmen.
Unbeschadet dessen wird auch bei dieser Institution die Förderung wie üblich jeweils befristet für 2
Jahre erfolgen, um den jeweils aktuellen fachlichen und haushalterischen Entwicklungen begegnen zu
können.
Vorlage FB 50/0101/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 16.12.2015
Seite: 3/4
Anlage/n:
Anlage 1 - Konzeption des Begegnungszentrums
Anlage 2 - Evaluation Interkulturelles Zentrum (InZel)
Anlage 3 - Impressionen InZel 2013-2014
Vorlage FB 50/0101/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 16.12.2015
Seite: 4/4
Konzept
Interkulturelles Zentrum in der
Nadelfabrik
InZel
Diakonisches Werk im Kirchenkreis Aachen e.V.
Werkstatt der Kulturen
Erstellt von Heike Kessler-Wiertz und Raquel Barros Fialho
Werkstatt der Kulturen
Februar 2013
1
Inhaltverzeichnis
1. Ausgangslage für das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik (InZel)
2. Angaben zum Antragsteller
3. Angaben zur Zielgruppe
4. Beschreibung der Vorhabensziele und Umsetzung
5. Personal
6. Netzwerkarbeit
7. Öffentlichkeitsarbeit
8. Dokumentation
Werkstatt der Kulturen
Februar 2013
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1. Ausgangslage für das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik (InZel)
Auf der Grundlage des Konzepts der neu entwickelten Begegnungszentren (ehemals
Begegnungsstätten für Senioren) wurde die Werkstatt der Kulturen 2011 vom FB
Soziales und Integration beauftragt, ein Konzept für ein generationsübergreifendes
Begegnungszentrum in der Nadelfabrik zu entwickeln.
Der Weiterentwicklung dieses Konzepts wurde im März 2012 durch den
Sozialausschuss der Stadt Aachen zugestimmt. In Abstimmung und Beteiligung mit
FB 50 (Quartiersmanagement), dem Hausmanagement der Nadelfabrik und den
Verbänden der freien Wohlfahrtspflege wurde das Konzept seit 01.04.2012
weiterentwickelt und angepasst.
Im Verlaufe dieser Gespräche wurde deutlich, dass eine Veränderung der
Bezeichnung zur Klärung der spezifischen Aufgaben und zur Abgrenzung bereits
bestehender Einrichtungen notwendig ist.
Deshalb wurde der Begriff Interkulturelles Zentrum in der Nadelfabrik InZel gewählt.
Das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik soll neben den im Weiteren
beschriebenen Aufgaben, die gesamte Stadt Aachen im Blick haben.
Die Stadt Aachen hat insgesamt eine Gesamtbevölkerung von 244.455 mit Hauptund Nebenwohnsitz. Diese setzte sich im Jahr 2009 zu 68,2% aus deutschen und zu
31,8% aus ausländischen Staatsangehörigen zusammen1. In den 60 Lebensräumen
des Stadtgebietes variierte der Anteil der ausländischen Bevölkerung zwischen 3,6%
und 35%2. Bezüglich der Alterszusammensetzung der Bevölkerungsgruppe mit und
ohne Migrationshintergrund ergibt sich in der Stadt Aachen folgendes Bild:
Gesamtbevölkerung ohne Migrationshintergrund:
0 – 19 Jahre
15,7%
20 – 39 Jahre 31,1%
40 – 59 Jahre 26,2%
Über 59 Jahre 27,00%
Datenquelle: Integrationsmonitoring der Stadt Aachen Ausgabe 2011, S.12
Gesamtbevölkerung mit Migrationshintergrund:
0 – 19 Jahre
20,2%
20 – 39 Jahre 38,4%
40 – 59 Jahre 27,4%
Über 59 Jahre 14,00%
Datenquelle: Integrationsmonitoring der Stadt Aachen Ausgabe 2011, S. 12
Insgesamt stellt man fest, dass es unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund
deutlich weniger ältere und mehr junge Menschen gibt. Die Altersgruppe der 40- bis
59- Jährigen ist in den beiden Gruppen mit und ohne Migrationshintergrund relativ
gleich.
1
2
Integrationsmonitoring Stadt Aachen, Ausgabe 2011, FB Soziales und Ausländerwesen, S.12
Integrationsmonitoring Stadt Aachen, Ausgabe 2011, FB Soziales und Ausländerwesen, S.11
Werkstatt der Kulturen
Februar 2013
3
Laut dem im April 2009 veröffentlichten Sozialentwicklungsplan der Stadt Aachen
befindet sich die Nadelfabrik im Lebensraum 330 genannt Panneschopp.3 In diesem
Lebensraum wohnen laut statistischen Daten der Stadt Aachen insgesamt 7662
Personen(Stand 2009).4 Das entspricht ca. 3,13% der Gesamtbevölkerung Aachen.
Außerdem ist dieser Lebensraum durch einen hohen Anteil ausländischer
Staatsbürger gekennzeichnet. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass 34,96% der
Bewohner des Lebensraums 330 Panneschopp Bürger mit Migrationshintergrund
sind. 5 Die absolute Zahl der ausländischen Bürger beträgt 2679 von insgesamt 7662
Stadtteilbewohnern.6 Darunter nimmt die türkische Bevölkerung mit einem Anteil von
14,68% (1125 Personen) die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe neben der deutschen
Bevölkerung mit 65% ein.7
Bezüglich der Altersstruktur der Bevölkerung ergibt sich im Sozialraum folgendes
Bild:
0 – 5 Jahre
6 – 9 Jahre
10 – 19 Jahre
20 – 29 Jahre
30 – 39 Jahre
40 – 49 Jahre
50 – 59 Jahre
60 – 69 Jahre
70 – 79 Jahre
80 – 89 Jahre
90 um
6,62%
3,11%
9,58%
21,90%
15,06%
14,08%
11,00%
9,46%
6,58%
2,30%
0,22%
Tabelle: Bevölkerung nach Altersgruppen im Sozialraum 31.12.2009
Betrachtet man die Zahlen in dieser Tabelle, stellt man bei Zusammenrechnung
einzelnen Altersgruppen fest, dass der Anteil der Jugendlichen höher ist als der
Anteil die über 60 Jährigen.8 Den höchsten Anteil im Sozialraum hat die Gruppe der
20 – 29 Jährige mit einer Quote von 21,90%.
0 – 19 Jahre
19,30%
über 60 Jahre
18,56%
Tabelle: Quote der Jugendlichen und ältere Menschen im Ostviertel 31.12.20099
3
Sozialentwicklungsplan Aachen, Soziale Lage, Ziele und Leistungsbilanz der Stadt Aachen, April 2009
Eigenstatistik Stadt Aachen 04.08.2010
5
Eigenstatistik Stadt Aachen 04.08.2010
6
Eigenstatistik Stadt Aachen 04.08.2010
7
Eigenstatistik Stadt Aachen 04.08.2010
8
eigene Erhebung
9
eigene Erhebung
4
Werkstatt der Kulturen
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4
Im Sozialraum gelegen sind zwei katholische Grundschulen, eine städtische
Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Lernen in Aachen“, eine Hauptschule und
ein Gymnasium. Die Gesamtzahl ausländischer Schüler im Panneschopp beträgt
45,15%, fast die Hälfte 21,73% davon sind türkische Schüler. 6,39% Kinder stammen
aus afrikanischen Ländern(2008).10
Aachen-Ost war in den Jahren 2000 bis 2011 im Bund-Länder Förderprogramm
„Soziale Stadt“ innerhalb dessen viele Sozialprojekte und Baumaßnahmen im Viertel
durchgeführt wurden. Auch die Nadelfabrik mit dem Konzept „Haus der Identität und
Integration“ gehört dazu.
Nach dem Exposé zur Nadelfabrik soll die Nadelfabrik zukünftig
• „… als Zentrum mit den Themen Integration und Migration im Viertel…“ 11
positioniert
und
• „ … als Anlaufstelle für Bürgerinnen, Bürger und Institutionen...“12 genutzt
werden.
Zu den Maßnahmen im Rahmen des Exposé der Nadelfabrik gehört das
Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik (InZel). Dieses „soll die Begegnung von
jungen und älteren Menschen sowie Migrantinnen und Migranten und
Ursprungsbevölkerung …“13 fördern.
2. Angaben zum Antragsteller
Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. wurde am 31. August 2000
gegründet und ist im Einzugsbereich der Stadt Aachen und in der StädteRegion
Aachen tätig. Zurzeit sind ca. 134 Mitarbeitende in den verschiedenen Diensten der
Diakonie tätig. Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. kooperiert mit
den Organen der staatlichen und kommunalen Wohlfahrtspflege, den
Sozialversicherungen und den freien Wohlfahrtsverbänden. Es fördert und unterstützt
die Diakonie der Evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Aachen. Als
Mitglied des als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege anerkannten
Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche im Rheinland ist es zugleich dem
Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland angeschlossen.
Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen unterhält verschiedene Angebote in
der Kinder-, Jugend-, Alten-, Behinderten und Familienhilfe, in der Sozial- ,Seniorenund Schuldnerberatung sowie in der Arbeit mit Ausländerinnen und Ausländern,
Asylsuchenden, Flüchtlingen, Aussiedlerinnen und Aussiedlern. Darüber hinaus
betreibt die Diakonie Einrichtungen zur Betreuung alter und kranker Menschen. Sie
bietet Hilfen für Gefährdete, Obdachlose, Suchtkranke und Straffällige und ist Träger
von Projekten zur Beratung, Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung
arbeitsloser Männer und Frauen aller Altersgruppen. Das Diakonische Werk im
Kirchenkreis Aachen e.V. entstand aus dem Zusammenschluss dreier zuvor
10
Sozialentwicklungsplan Stadt Aachen s.o.
Exposé zur Nadelfabrik, Dezernat VI, Seite 4
12
Exposé zur Nadelfabrik, Dezernat VI, Seite 4
13
Exposé zur Nadelfabrik, Dezernat VI, Seite 6
11
Werkstatt der Kulturen
Februar 2013
5
selbständiger Träger: Diakonisches Werk Alsdorf, Diakonisches Werk der
Kirchengemeinde Aachen und Diakonisches Werk des Kirchenkreises Aachen.
Das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik (InZel) wird in der „Werkstatt der
Kulturen“ durchgeführt. Die Werkstatt der Kulturen ist seit Ende März 2012 mit ihren
Angeboten in der Nadelfabrik angesiedelt. Seit ihrem Beginn im August 2003 ist die
Werkstatt der Kulturen eine Anlaufstelle für Menschen mit und ohne
Migrationshintergrund, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Inzwischen ist
sie eine etablierte Einrichtung in Aachens Ostviertel, zertifizierter Sprachkursträger
(Bamf) und als Integrationsagentur im Auftrag des Landes NRW tätig. Vielfältige
Bildungsangebote gehören ebenso zu den Aktivitäten der Werkstatt wie
Begegnungsangebote und verschiedene Hilfen für Menschen in schwierigen
Lebenslagen. Hierbei kommen die interkulturellen Kompetenzen des multikulturellen
Teams der Werkstatt der Kulturen insbesondere im Bereich der interkulturellen
Mediation zum Einsatz. Ein wichtiges Anliegen der Werkstatt ist es, die Potenziale
der Menschen, unter Nutzen unterschiedlicher Altersstruktur, Herkunft, Sprache und
Lebenserfahrung zu entdecken und zu fördern.
3. Angaben zur Zielgruppe
Die Angebote des Interkulturellen Zentrum in der Nadelfabrik InZel sind
generationsübergreifend und interkulturell und richten sich an alle Bürger und
Bürgerinnen mit und ohne Migrationshintergrund der Stadt Aachen. Hiermit werden
sowohl interkultureller Dialog zwischen den verschiedenen Nationalitäten als auch
intergenerativer Dialog zwischen verschiedenen Altersgruppen gefördert.
Folgende Zielgruppen werden angesprochen:
•
•
•
•
Bewohner aller Altersklassen aus Aachen v.a. am Thema Migration und
Integration Interessierte;
BürgerInnen aus der Stadt Aachen, die sich ehrenamtlich beim InZel
engagieren wollen;
Erwachsene aller Altersgruppen, die Unterstützung in allen
Lebensangelegenheiten durch regelmäßige Treffen/Angebote erhalten wollen;
Kinder und Jugendliche, die durch Bildungs- und Kulturangebote unterstützt
werden;
4. Beschreibung der Vorhabensziele und Umsetzung
Das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik InZel hat als Hauptziel intergenerative
und interkulturelle Begegnungen für Menschen jeden Alters und jeder Kultur zu
ermöglichen. Durch gemeinsame Aktivitäten werden Vorbehalte bzw. Vorurteile
bezüglich der sozialen Verhältnisse und Lebensgewohnheiten der Anderen behoben.
Dies führt zur Aufhebung der Isolation zwischen den Generationen und Kulturen und
stärkt damit gegenseitige Toleranz und Verständnis. Ein respektvoller Umgang und
die Wertschätzung untereinander ist die Basis der Angebote.
Werkstatt der Kulturen
Februar 2013
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In 2012 bereits begonnen Angebote, die 2013 weitergeführt werden:
• Erzählsalon 2-mal im Monat, der von zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen
koordiniert wird;
• Je 1 Gruppe Förderunterricht für Mathematik und Deutsch für die dritte und
vierte Klasse, der von zwei ehrenamtlichen Mitarbeitern (ehemalige Lehrer)
durchgeführt wird;
• Wöchentlich stattfindende offene Sprechstunde für Anfragen aus der
gesamten Stadt Aachen; aus den dort vorgebrachten Angaben werden neue
Angebote entwickelt;
• 2- mal pro Jahr TANDEM®kurse Deutsch- Spanisch und Deutsch-Französisch
(à 24 Unterrichtsstunden mit 10-12 Teilnehmern unter fachkundiger
Moderation) in Kooperation mit der Werkstatt der Kulturen;
• 2-mal pro Jahr TANDEM®-Cafés in Kooperation mit dem Regionalen
Caritasverband Aachen-Stadt und Aachen-Land e.V. und der Werkstatt der
Kulturen;
• aktive Teilnahme und Mitwirkung am Multikultfest, am Tag der Integration und
in der Interkulturellen Woche
• Ehrenamtstätigkeiten anbieten und koordinieren für die Durchführung von
bedarfsorientierten Angeboten;
• Regelmäßige Reflexionsrunde (5-mal im Jahr) für die Ehrenamtlichen
• jährliche Fortbildung für die ehrenamtlichen Mitarbeiter
Neue Angebote ab 2013:
• 3 bedarfsorientierte Begegnungsangebote pro Jahr in enger Kooperation und
Abstimmung mit BewohnerInnen und Akteuren entwickeln;
• Abstimmung und Ausbau der Zusammenarbeit mit dem in der Nadelfabrik
angesiedelten Quartiermanagement durch regelmäßige Kooperationstreffen;
• 1-2 mal pro Jahr interkulturelle Veranstaltungen mit Seminaren, Kursen oder
Kunstausstellung zu aktuellen migrationsrelevanten Themen in der
Nadelfabrik.
5. Personal
Die Koordination hat ein/e hauptamtlich beschäftigte/r Mitarbeiter/Mitarbeiterin mit
19,5 Std./Woche. Er/Sie muss zu 75 % ihres Beschäftigungsumfanges im
Begegnungszentrum anwesend sein.
Die berufliche Qualifikation ist Dipl.-Sozialarbeit/Sozialpädagogik oder vergleichbare
Ausbildung; fremdsprachliche und interkulturelle Kompetenzen und Projekterfahrung
sind erforderlich.
Zu den Aufgaben zählen:
• Sicherstellung einer qualifizierten Beratung mit festen Sprechstunden
(einschließlich zugehende Beratung)
• Gewinnung, Qualifizierung und Begleitung von Ehrenamtlichen
• Organisation der Angebote
• Öffentlichkeitsarbeit
• Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Werkstatt der Kulturen
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7
•
•
Dokumentation der Arbeit
Nachhaltigkeit der Angebote sicherstellen
Die Planung der Angebote erfolgt gemäß dem Prinzip der Bedarfsorientierung und in
Kooperation mit Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und Bewohnern.
Die Umsetzung der Angebote übernehmen vorrangig ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie
bringen ihre eigenen Ideen, Wünsche, berufliche und andere Erfahrungen, Hobbys
und Interessen ein. Bereits aktive Ehrenamtliche werden mit eingebunden,
unterstützt und wertgeschätzt.
6. Netzwerkarbeit
Die Arbeit des Interkulturellen Zentrum in der Nadelfabrik InZel vollzieht sich in enger
Abstimmung und Koordination mit verschiedensten Akteuren und Institutionen
sowohl aus dem Sozialraum als auch stadtweit tätigen Einrichtungen. Hierzu
gehören:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Werkstatt der Kulturen
Einrichtungen des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Aachen e.V. hier v.a.
den Bereichen Familienberatung, Senioren, Betreuungsverein
Die Einrichtungen und Institutionen in der Nadelfabrik (Stadtsportbund,
Eurotürk, Stadtarchiv, TÜV Nord, Sozialraumteam II, …)
Quartiersmanagement AC-Ost und Hausmanagement der Nadelfabrik
Kommunales Integrationszentrum (KIZ)
Stadtteilkonferenz AC-Ost/Rothe Erde
Netzwerk Integration
AK Migration
Kooperation mit der Stabstelle Sozialentwicklung und „Leitstelle Älter werden
in Aachen“
AG Begegnungszentren
Kooperation mit Stabstelle Integration
Kooperation mit Arbeitsplattform Migration der Wohlfahrtsverbände in der
StädteRegion Aachen e.V.
Kooperation mit dem Büro für Ehrenamtliches Engagement der Stadt Aachen
7. Öffentlichkeitsarbeit
Die Aktivitäten des Interkulturellen Zentrum in der Nadelfabrik InZel werden in Form
von Aushängen, Programmheften, Flyern, Presseartikeln und durch das Internet
veröffentlicht. Öffentliche Orte wie Moschee, Kirchen, Geschäfte, Arztpraxen,
Apotheken werden zur Verteilung von Werbematerialien genutzt.
Aber auch den kooperierenden Institutionen werden Informationen zur Weitergabe
an ihre Klientel vermittelt.
Werkstatt der Kulturen
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8. Dokumentation
Es werden jährliche Jahresberichte erstellt. Dazu werden folgende Statistische Daten
(Alter, Geschlecht, Herkunft (Migrationshintergrund) und Familienstand) erfasst:
•
•
•
•
•
•
Zahl der Besucher der Veranstaltungen
Beratungen im Begegnungszentrum (Komm-Struktur) und in der Wohnung
(Geh-Struktur)
Vermittlung von Service-Leistungen
Inanspruchnahme der Angebote auf den Gebieten Freizeit, Kommunikation,
Gesundheit und Bildung
Mitarbeitende im Begegnungszentrum
Zufriedenheit der Besucher und Nutzer
Diese werden dem Sozialausschuss der Stadt Aachen vorgelegt.
Bei Bedarf erfolgt eine Präsentation der Aktivitäten durch die Projektkoordination.
Werkstatt der Kulturen
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Evaluation Interkulturelles Zentrum (InZel)
Hintergrund
Auf der Grundlage des am 21.03.2013 im Ausschuss für Soziales, Integration und
Demographie vorgestellten Konzepts Interkulturelles Zentrum in der Nadelfabrik
(InZel) wurde folgender Beschluss gefasst:
Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie begrüßt die
Weiterentwicklung des Interkulturellen Zentrums in der Nadelfabrik und beschließt
die Bereitstellung der Mittel im beantragten Umfang aus dem PSP - Element 4050101-916-5 für sozialraumbezogene Maßnahmen, vorbehaltlich der Genehmigung
des Haushaltsplans 2013, das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik für 2 Jahre
bis 31.12.2014 jährlich mit 33.200,00€ zu fördern.(Auszug aus der Niederschrift vom
21.03.2013)
Des Weiteren wurde das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. als Träger
von InZel gebeten, dem o.g. Ausschuss vor Ablauf des Förderzeitraums eine
Evaluation vorzulegen.
Verlauf
Ab 2013 wurde die im Konzept beschriebene Zielerreichung „… intergenerative und
interkulturelle Begegnungen für Menschen jeden Alters und jeder Kultur zu
ermöglichen ...“ für die gesamte Stadt Aachen durch die Entwicklung und
Durchführung unterschiedlichster Angebote umgesetzt. (Dokumentiert wurde dies für
das erste Förderjahr bereits 2013 in einem Sachbericht, der der Verwaltung mit dem
Verwendungsnachweis vorgelegt wurde.)
Der personelle Wechsel der Stelleninhaberin zum 01.01.2014 brachte aufgrund der
Qualifikation (Frau Marques-Ranke ist Gemeinde- und Musikpädagogin) neue
Impulse und Anregungen hinsichtlich weiterer Angebote.
So konnte der in 2013 aus Mitteln des Stadtteilfonds Aachen-Ost/Rothe Erde
geförderte neu gründete Inklusive Stadteilchor (InChorsiv) ab Januar 2014 durch
Frau Marques-Ranke als Chorleiterin in die Angebotspalette von InZel integriert
werden.
Statistische Daten
Insgesamt haben bislang (Stand Oktober 2014) mehr als 620 Besucher, die
verschiedensten Gruppenangebote und Einzelveranstaltungen wahrgenommen.
Heike Keßler-Wiertz
Guiomar Marques-Ranke
Oktober 2014
75% der Besucher waren Frauen, 25% Männer.
Was die Aufsplittung nach Kontinenten anbelangt, ergab sich folgendes Bild:
Teilnehmer nach Kontinenten
Amerika
20%
Afrika
3%
Europa
Asien
16%
Europa
61%
Asien
Afrika
Amerika
Demnach waren 61% der Teilnehmer Europäer, 20% stammten aus
amerikanischen, 16% aus asiatischen und 3% aus afrikanischen Ländern.
Eine detailliertere Auflistung der Herkunftsländer zeigt folgende Grafik:
Herkunftsländer der Besucher
50
45
40
35
Prozent
30
25
20
15
10
5
0
Länder
Die Besucher von InZel rekrutierten sich aus 28 Ländern davon mit 45% in der
Mehrheit Deutsche; gefolgt mit 10% von türkischstämmigen Teilnehmenden. Die
Fülle südamerikanischer hier insbesondere brasilianischer, kolumbianischer und
guatemaltekischer Besucher lässt sich v.a. auf die Herkunft der Koordinatorinnen (in
beiden Fällen Brasilianerinnen) zurückführen.
Heike Keßler-Wiertz
Guiomar Marques-Ranke
Oktober 2014
Mit 45 % ist das Altersspektrum der 40-50 Jährigen, die sich bei InZel
repräsentieren das Größte. An zweiter Stelle mit 26% gefolgt von den 50-60Jährigen.
Die beiden Altersgruppen der 30-50 und über 60Jährigen sind mit 12 bzw. 15%
nahezu gleichhäufig repräsentiert.
Die Gruppe der 20-30Jährigen ist gar nicht präsent.
Altersstruktur
< 60 Jahre
12%
> 20 Jahre
2%
20-30 Jahre
0%
30-40 Jahre
15%
50-60 Jahre
26%
40-50 Jahre
45%
Eine Übersicht der Angebote und deren Inanspruchnahme zeigt das Ranking.
Ranking der Angebote
18
18
16
14
12
10
8
6
4
2
0
18
15
15
13
11
6
4
Prozent
Sowohl das Chorangebot als auch die diversen TANDEM®Sprachangebote werden
mit nahezu 20% besonders intensiv angenommen. Beide Angebote sind sowohl
interkulturell als auch inklusiv.
Heike Keßler-Wiertz
Guiomar Marques-Ranke
Oktober 2014
Die Schreibwerkstatt konnte dank einer großzügigen finanziellen Spende durch
Soroptimist Club Bad Aachen die in den wöchentlichen Treffen entstandenen
persönlichen Geschichten in einem Buch (Die fassungslose Brille) veröffentlichen.
Die Rekrutierung und Begleitung der Ehrenamtlichen, die sich für die Durchführung
der verschiedensten Gruppenangebote gemeldet haben, stellte in den vergangen
beiden Jahren eine Kernaufgabe der Projektkoordinatorinnen dar.
Hierbei erwies sich sowohl die kontinuierliche tägliche Präsenz der
Projektkoordination als äußerst effektiv als auch die Einbindung von InZel in das
Gesamtangebot der Werkstatt der Kulturen.
Derzeit sind 15 Ehrenamtliche aktiv in der Durchführung und Leitung verschiedenster
Gruppen.
In einer Schulungsreihe zum Thema Interkulturelle Verständigung wurden die
Ehrenamtlichen 2013 an 4 Samstagen geschult. Darüber hinaus nehmen sie
regelmäßig an themenspezifischen Gesprächsrunden zu den Themen
wertschätzende Kommunikation, Abgrenzung, kultursensible Begleitung ... teil.
Auswertung und Ausblick
Die Fülle von Nachfragen Ehrenamtlicher
zeigt, dass es ein hohes
bürgerschaftliches Interesse gibt, sich im Bereich Interkultureller Gruppenangebote
einzubringen.
Zur Koordination und Organisation dieser Anfragen, zur Entwicklung neuer Angebote
und Einbindung in bestehende lokale Netzwerke ist eine damit beauftragte
professionelle Fachkraft mit 50% BU notwendig, um effektive und für alle Seiten
zufrieden stellende Aktivitäten entwickeln und begleiten zu können.
Die Einbindung von InZel in die Arbeitsfelder der Werkstatt der Kulturen als
Bildungsträger, der auch Begegnungsangebote organisiert, hat sich als wechselseitig
nutzbringend erwiesen.
Die Kontakte zur Yunus-Emre-Moschee wurden auch mit der neuen Mitarbeiterin
gepflegt. So hat am 12.09.14 ein Interreligiöser Spaziergang unter Beteiligung der
Evangelischen Kirchengemeinde Eilendorf, der Katholischen Kirchengemeinde St.
Fronleichnam unter Federführung der Projektkoordinatorin von InZel im Rahmen der
Interkulturellen Woche mit über 85 Teilnehmern statt gefunden. Eine Fortführung
dieser Veranstaltung ist bereits für 2015 vorgesehen.
Die Ansiedelung von InZel in der Nadelfabrik und die unmittelbare Nähe zu den
Kollegen des Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Aachen erwiesen sich
wechselseitig befruchtend und förderlich. So konnten vielfältige
Heike Keßler-Wiertz
Guiomar Marques-Ranke
Oktober 2014
Gesprächsmöglichkeiten durch den kleinen Dienstweg genutzt werden, um
Informationen auszutauschen und Anfragen weiterzuleiten.
Die hohe Nachfrage bestehender Angebote, aber auch ständige Anfragen nach
neuen Angeboten so beispielsweise das Kreativatelier, ermutigen und bestätigen,
dass die Förderung von InZel in der Nadelfabrik eine hohe Wirksamkeit und
Attraktivität für Interessenten aus dem ganzen Stadtgebiet Aachen hat.
Heike Keßler-Wiertz
Guiomar Marques-Ranke
Oktober 2014
Impressionen 2013 - 2014
Sozialausschuss 09.12.2014
Flyer InZel
Sozialausschuss 09.12.2014
Flyer InZel
Sozialausschuss 09.12.2014
Sozialausschuss 09.12.2014
Sozialausschuss 09.12.2014
Nadelfabrik
Sozialausschuss 09.12.2014
St.Fronleichnam
Sozialausschuss 09.12.2014
Yunus-EmreMoschee
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Sozialausschuss 09.12.2014
Das Buch
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TANDEM®Café
Sozialausschuss 09.12.2014
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Interkulturelle Verständigung Zertifikatkurs
Sozialausschuss 09.12.2014
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