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Vorlage-Sammeldokument

Daten

Kommune
Aachen
Dateiname
152398.pdf
Größe
4,8 MB
Erstellt
15.10.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:34

Inhalt der Datei

Der Oberbürgermeister Vorlage Federführende Dienststelle: Fachbereich Soziales und Integration Beteiligte Dienststelle/n: Vorlage-Nr: Status: AZ: Datum: Verfasser: FB 50/0101/WP17 öffentlich 15.10.2015 Interkulturelles Begegnungszentrum in der Nadelfabrik (InZel) Beratungsfolge: TOP: - 4 - Datum Gremium Kompetenz 28.10.2015 10.12.2015 INT SGA Anhörung/Empfehlung Entscheidung Beschlussvorschlag: Der Integrationsrat empfiehlt dem Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie vorbehaltlich der Genehmigung der Haushaltssatzung die Bereitstellung der Mittel in Höhe von 33.200,00 € ab dem Haushaltsjahr 2016 für das Interkulturelle Begegnungszentrum (InZel) in der Nadelfabrik zu beschließen. Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie stimmt der Empfehlung des Integrationsrates zu und beschließt vorbehaltlich der Genehmigung der Haushaltssatzung die Bereitstellung der Mittel in Höhe von 33.200,00 € ab dem Haushaltsjahr 2016 für das Interkulturelle Begegnungszentrum (InZel) in der Nadelfabrik. Prof. Dr. Sicking ( Beigeordneter ) Vorlage FB 50/0101/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 16.12.2015 Seite: 1/4 finanzielle Auswirkungen Investive Ansatz Auswirkungen 20xx Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 20xx ff. 20xx Gesamt- Gesamtbedarf (alt) 20xx ff. bedarf (neu) Einzahlungen 0 0 0 0 0 0 Auszahlungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 + Verbesserung / - 0 0 Deckung ist gegeben/ keine Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung ausreichende Deckung vorhanden vorhanden Verschlechterun g konsumtive Ansatz Auswirkungen 20xx Ertrag Fortgeschriebener Ansatz Fortgeschriebe- Ansatz ner Ansatz 20xx ff. 20xx 20xx ff. Folgekos- Folgekos- ten (alt) ten (neu) 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Abschreibungen 0 0 0 0 0 0 Ergebnis 0 0 0 0 0 0 Personal-/ Sachaufwand + Verbesserung / Verschlechterun 0 0 Deckung ist gegeben/ keine Deckung ist gegeben/ keine ausreichende Deckung ausreichende Deckung vorhanden vorhanden g Die Aufwendungen in Höhe von jährlich 33.200,00 € bewegen sich im Rahmen des für die Haushaltsplanung 2016 berücksichtigten Ansatzes zu PSP-Element 4-050101-916-5, Sachkonto 53180000. Vorlage FB 50/0101/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 16.12.2015 Seite: 2/4 Erläuterungen: Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie hat am 09.02.2012 beschlossen, aus Mitteln für Projekte der Integration aus PSP-Element 4-050501-901-3 dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. einen Betrag von 7.500,00 EURO für das am 01.04.2012 eröffnete Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik zur Verfügung zu stellen. Die Zuwendung erfolgte entsprechend für den Zeitraum 01.04.2012 bis 31.07.2012. Am 21.06.2012 hat der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie beschlossen, dem Diakonischen Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. zur Weiterführung und Weiterentwicklung des Begegnungszentrums in der Nadelfabrik über die bisher bewilligten Mittel hinaus bis zum 31.12.2012 einen Betrag in Höhe von 9.000,00 EURO zur Verfügung zu stellen. Die Zuwendung erfolgte für den Zeitraum 01.04.2012 bis 31.12.2012. Die zusätzliche Bereitstellung der Mittel erfolgte aus PSP-Element 4-050101-916-5. Die Verwaltung wurde darüber hinaus beauftragt, gemeinsam mit dem Träger die Konzeption des generationsübergreifenden Begegnungszentrums im Sinne eines über das Quartier hinausgehenden Angebots zur Integration weiterzuentwickeln. Das Konzept wurde dem Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie am 21.03.2013 zur Entscheidung vorgelegt. Für die Weiterentwicklung des Begegnungszentrums ab 2013 wurde die Förderung einer Personalstelle in Höhe von 31.200,00 EURO mit einem Umfang von 19,5 Stunden wöchentlich sowie ein Sachkostenzuschuss in Höhe von 2.000,00 EURO beantragt. Die Verwaltung hat die Entstehung des Konzepts begleitet und die Bezuschussung im dargestellten Umfang befürwortet. Der Ausschuss entschied die Mittel aus PSP-Element 4-050101-916-5 für die Jahre 2013 und 2014 bereitzustellen. Der Zuwendungsbescheid wurde entsprechend für 2 Jahre erteilt. Die erste Evaluation wurde dem Ausschuss in seiner Sitzung am 09.12.2014 vorgestellt. Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie begrüßte die Weiterführung des Interkulturellen Zentrums (InZel) in der Nadelfabrik und beschloss die Bereitstellung der Mittel in Höhe von 33.200,00 EURO für ein weiteres Jahr bis zum 31.12.2015. InZel hat sich als wichtiger Bestandteil der Quartiersentwicklung Ost etabliert. Die integrativen Projekte fördern das Miteinander der Kulturen und wirken auch über das Quartier hinaus. Die Verwaltung schlägt vor, nach nun mehrfacher Verlängerung der Bewilligungszeiträume, das Angebot in die reguläre Haushaltsplanung zu übernehmen. Unbeschadet dessen wird auch bei dieser Institution die Förderung wie üblich jeweils befristet für 2 Jahre erfolgen, um den jeweils aktuellen fachlichen und haushalterischen Entwicklungen begegnen zu können. Vorlage FB 50/0101/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 16.12.2015 Seite: 3/4 Anlage/n: Anlage 1 - Konzeption des Begegnungszentrums Anlage 2 - Evaluation Interkulturelles Zentrum (InZel) Anlage 3 - Impressionen InZel 2013-2014 Vorlage FB 50/0101/WP17 der Stadt Aachen Ausdruck vom: 16.12.2015 Seite: 4/4 Konzept Interkulturelles Zentrum in der Nadelfabrik InZel Diakonisches Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. Werkstatt der Kulturen Erstellt von Heike Kessler-Wiertz und Raquel Barros Fialho Werkstatt der Kulturen Februar 2013 1 Inhaltverzeichnis 1. Ausgangslage für das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik (InZel) 2. Angaben zum Antragsteller 3. Angaben zur Zielgruppe 4. Beschreibung der Vorhabensziele und Umsetzung 5. Personal 6. Netzwerkarbeit 7. Öffentlichkeitsarbeit 8. Dokumentation Werkstatt der Kulturen Februar 2013 2 1. Ausgangslage für das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik (InZel) Auf der Grundlage des Konzepts der neu entwickelten Begegnungszentren (ehemals Begegnungsstätten für Senioren) wurde die Werkstatt der Kulturen 2011 vom FB Soziales und Integration beauftragt, ein Konzept für ein generationsübergreifendes Begegnungszentrum in der Nadelfabrik zu entwickeln. Der Weiterentwicklung dieses Konzepts wurde im März 2012 durch den Sozialausschuss der Stadt Aachen zugestimmt. In Abstimmung und Beteiligung mit FB 50 (Quartiersmanagement), dem Hausmanagement der Nadelfabrik und den Verbänden der freien Wohlfahrtspflege wurde das Konzept seit 01.04.2012 weiterentwickelt und angepasst. Im Verlaufe dieser Gespräche wurde deutlich, dass eine Veränderung der Bezeichnung zur Klärung der spezifischen Aufgaben und zur Abgrenzung bereits bestehender Einrichtungen notwendig ist. Deshalb wurde der Begriff Interkulturelles Zentrum in der Nadelfabrik InZel gewählt. Das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik soll neben den im Weiteren beschriebenen Aufgaben, die gesamte Stadt Aachen im Blick haben. Die Stadt Aachen hat insgesamt eine Gesamtbevölkerung von 244.455 mit Hauptund Nebenwohnsitz. Diese setzte sich im Jahr 2009 zu 68,2% aus deutschen und zu 31,8% aus ausländischen Staatsangehörigen zusammen1. In den 60 Lebensräumen des Stadtgebietes variierte der Anteil der ausländischen Bevölkerung zwischen 3,6% und 35%2. Bezüglich der Alterszusammensetzung der Bevölkerungsgruppe mit und ohne Migrationshintergrund ergibt sich in der Stadt Aachen folgendes Bild: Gesamtbevölkerung ohne Migrationshintergrund: 0 – 19 Jahre 15,7% 20 – 39 Jahre 31,1% 40 – 59 Jahre 26,2% Über 59 Jahre 27,00% Datenquelle: Integrationsmonitoring der Stadt Aachen Ausgabe 2011, S.12 Gesamtbevölkerung mit Migrationshintergrund: 0 – 19 Jahre 20,2% 20 – 39 Jahre 38,4% 40 – 59 Jahre 27,4% Über 59 Jahre 14,00% Datenquelle: Integrationsmonitoring der Stadt Aachen Ausgabe 2011, S. 12 Insgesamt stellt man fest, dass es unter der Bevölkerung mit Migrationshintergrund deutlich weniger ältere und mehr junge Menschen gibt. Die Altersgruppe der 40- bis 59- Jährigen ist in den beiden Gruppen mit und ohne Migrationshintergrund relativ gleich. 1 2 Integrationsmonitoring Stadt Aachen, Ausgabe 2011, FB Soziales und Ausländerwesen, S.12 Integrationsmonitoring Stadt Aachen, Ausgabe 2011, FB Soziales und Ausländerwesen, S.11 Werkstatt der Kulturen Februar 2013 3 Laut dem im April 2009 veröffentlichten Sozialentwicklungsplan der Stadt Aachen befindet sich die Nadelfabrik im Lebensraum 330 genannt Panneschopp.3 In diesem Lebensraum wohnen laut statistischen Daten der Stadt Aachen insgesamt 7662 Personen(Stand 2009).4 Das entspricht ca. 3,13% der Gesamtbevölkerung Aachen. Außerdem ist dieser Lebensraum durch einen hohen Anteil ausländischer Staatsbürger gekennzeichnet. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass 34,96% der Bewohner des Lebensraums 330 Panneschopp Bürger mit Migrationshintergrund sind. 5 Die absolute Zahl der ausländischen Bürger beträgt 2679 von insgesamt 7662 Stadtteilbewohnern.6 Darunter nimmt die türkische Bevölkerung mit einem Anteil von 14,68% (1125 Personen) die zweitgrößte Bevölkerungsgruppe neben der deutschen Bevölkerung mit 65% ein.7 Bezüglich der Altersstruktur der Bevölkerung ergibt sich im Sozialraum folgendes Bild: 0 – 5 Jahre 6 – 9 Jahre 10 – 19 Jahre 20 – 29 Jahre 30 – 39 Jahre 40 – 49 Jahre 50 – 59 Jahre 60 – 69 Jahre 70 – 79 Jahre 80 – 89 Jahre 90 um 6,62% 3,11% 9,58% 21,90% 15,06% 14,08% 11,00% 9,46% 6,58% 2,30% 0,22% Tabelle: Bevölkerung nach Altersgruppen im Sozialraum 31.12.2009 Betrachtet man die Zahlen in dieser Tabelle, stellt man bei Zusammenrechnung einzelnen Altersgruppen fest, dass der Anteil der Jugendlichen höher ist als der Anteil die über 60 Jährigen.8 Den höchsten Anteil im Sozialraum hat die Gruppe der 20 – 29 Jährige mit einer Quote von 21,90%. 0 – 19 Jahre 19,30% über 60 Jahre 18,56% Tabelle: Quote der Jugendlichen und ältere Menschen im Ostviertel 31.12.20099 3 Sozialentwicklungsplan Aachen, Soziale Lage, Ziele und Leistungsbilanz der Stadt Aachen, April 2009 Eigenstatistik Stadt Aachen 04.08.2010 5 Eigenstatistik Stadt Aachen 04.08.2010 6 Eigenstatistik Stadt Aachen 04.08.2010 7 Eigenstatistik Stadt Aachen 04.08.2010 8 eigene Erhebung 9 eigene Erhebung 4 Werkstatt der Kulturen Februar 2013 4 Im Sozialraum gelegen sind zwei katholische Grundschulen, eine städtische Förderschule mit dem Förderschwerpunkt „Lernen in Aachen“, eine Hauptschule und ein Gymnasium. Die Gesamtzahl ausländischer Schüler im Panneschopp beträgt 45,15%, fast die Hälfte 21,73% davon sind türkische Schüler. 6,39% Kinder stammen aus afrikanischen Ländern(2008).10 Aachen-Ost war in den Jahren 2000 bis 2011 im Bund-Länder Förderprogramm „Soziale Stadt“ innerhalb dessen viele Sozialprojekte und Baumaßnahmen im Viertel durchgeführt wurden. Auch die Nadelfabrik mit dem Konzept „Haus der Identität und Integration“ gehört dazu. Nach dem Exposé zur Nadelfabrik soll die Nadelfabrik zukünftig • „… als Zentrum mit den Themen Integration und Migration im Viertel…“ 11 positioniert und • „ … als Anlaufstelle für Bürgerinnen, Bürger und Institutionen...“12 genutzt werden. Zu den Maßnahmen im Rahmen des Exposé der Nadelfabrik gehört das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik (InZel). Dieses „soll die Begegnung von jungen und älteren Menschen sowie Migrantinnen und Migranten und Ursprungsbevölkerung …“13 fördern. 2. Angaben zum Antragsteller Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. wurde am 31. August 2000 gegründet und ist im Einzugsbereich der Stadt Aachen und in der StädteRegion Aachen tätig. Zurzeit sind ca. 134 Mitarbeitende in den verschiedenen Diensten der Diakonie tätig. Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. kooperiert mit den Organen der staatlichen und kommunalen Wohlfahrtspflege, den Sozialversicherungen und den freien Wohlfahrtsverbänden. Es fördert und unterstützt die Diakonie der Evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Aachen. Als Mitglied des als Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege anerkannten Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche im Rheinland ist es zugleich dem Diakonischen Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland angeschlossen. Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen unterhält verschiedene Angebote in der Kinder-, Jugend-, Alten-, Behinderten und Familienhilfe, in der Sozial- ,Seniorenund Schuldnerberatung sowie in der Arbeit mit Ausländerinnen und Ausländern, Asylsuchenden, Flüchtlingen, Aussiedlerinnen und Aussiedlern. Darüber hinaus betreibt die Diakonie Einrichtungen zur Betreuung alter und kranker Menschen. Sie bietet Hilfen für Gefährdete, Obdachlose, Suchtkranke und Straffällige und ist Träger von Projekten zur Beratung, Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung arbeitsloser Männer und Frauen aller Altersgruppen. Das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. entstand aus dem Zusammenschluss dreier zuvor 10 Sozialentwicklungsplan Stadt Aachen s.o. Exposé zur Nadelfabrik, Dezernat VI, Seite 4 12 Exposé zur Nadelfabrik, Dezernat VI, Seite 4 13 Exposé zur Nadelfabrik, Dezernat VI, Seite 6 11 Werkstatt der Kulturen Februar 2013 5 selbständiger Träger: Diakonisches Werk Alsdorf, Diakonisches Werk der Kirchengemeinde Aachen und Diakonisches Werk des Kirchenkreises Aachen. Das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik (InZel) wird in der „Werkstatt der Kulturen“ durchgeführt. Die Werkstatt der Kulturen ist seit Ende März 2012 mit ihren Angeboten in der Nadelfabrik angesiedelt. Seit ihrem Beginn im August 2003 ist die Werkstatt der Kulturen eine Anlaufstelle für Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden. Inzwischen ist sie eine etablierte Einrichtung in Aachens Ostviertel, zertifizierter Sprachkursträger (Bamf) und als Integrationsagentur im Auftrag des Landes NRW tätig. Vielfältige Bildungsangebote gehören ebenso zu den Aktivitäten der Werkstatt wie Begegnungsangebote und verschiedene Hilfen für Menschen in schwierigen Lebenslagen. Hierbei kommen die interkulturellen Kompetenzen des multikulturellen Teams der Werkstatt der Kulturen insbesondere im Bereich der interkulturellen Mediation zum Einsatz. Ein wichtiges Anliegen der Werkstatt ist es, die Potenziale der Menschen, unter Nutzen unterschiedlicher Altersstruktur, Herkunft, Sprache und Lebenserfahrung zu entdecken und zu fördern. 3. Angaben zur Zielgruppe Die Angebote des Interkulturellen Zentrum in der Nadelfabrik InZel sind generationsübergreifend und interkulturell und richten sich an alle Bürger und Bürgerinnen mit und ohne Migrationshintergrund der Stadt Aachen. Hiermit werden sowohl interkultureller Dialog zwischen den verschiedenen Nationalitäten als auch intergenerativer Dialog zwischen verschiedenen Altersgruppen gefördert. Folgende Zielgruppen werden angesprochen: • • • • Bewohner aller Altersklassen aus Aachen v.a. am Thema Migration und Integration Interessierte; BürgerInnen aus der Stadt Aachen, die sich ehrenamtlich beim InZel engagieren wollen; Erwachsene aller Altersgruppen, die Unterstützung in allen Lebensangelegenheiten durch regelmäßige Treffen/Angebote erhalten wollen; Kinder und Jugendliche, die durch Bildungs- und Kulturangebote unterstützt werden; 4. Beschreibung der Vorhabensziele und Umsetzung Das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik InZel hat als Hauptziel intergenerative und interkulturelle Begegnungen für Menschen jeden Alters und jeder Kultur zu ermöglichen. Durch gemeinsame Aktivitäten werden Vorbehalte bzw. Vorurteile bezüglich der sozialen Verhältnisse und Lebensgewohnheiten der Anderen behoben. Dies führt zur Aufhebung der Isolation zwischen den Generationen und Kulturen und stärkt damit gegenseitige Toleranz und Verständnis. Ein respektvoller Umgang und die Wertschätzung untereinander ist die Basis der Angebote. Werkstatt der Kulturen Februar 2013 6 In 2012 bereits begonnen Angebote, die 2013 weitergeführt werden: • Erzählsalon 2-mal im Monat, der von zwei ehrenamtliche Mitarbeiterinnen koordiniert wird; • Je 1 Gruppe Förderunterricht für Mathematik und Deutsch für die dritte und vierte Klasse, der von zwei ehrenamtlichen Mitarbeitern (ehemalige Lehrer) durchgeführt wird; • Wöchentlich stattfindende offene Sprechstunde für Anfragen aus der gesamten Stadt Aachen; aus den dort vorgebrachten Angaben werden neue Angebote entwickelt; • 2- mal pro Jahr TANDEM®kurse Deutsch- Spanisch und Deutsch-Französisch (à 24 Unterrichtsstunden mit 10-12 Teilnehmern unter fachkundiger Moderation) in Kooperation mit der Werkstatt der Kulturen; • 2-mal pro Jahr TANDEM®-Cafés in Kooperation mit dem Regionalen Caritasverband Aachen-Stadt und Aachen-Land e.V. und der Werkstatt der Kulturen; • aktive Teilnahme und Mitwirkung am Multikultfest, am Tag der Integration und in der Interkulturellen Woche • Ehrenamtstätigkeiten anbieten und koordinieren für die Durchführung von bedarfsorientierten Angeboten; • Regelmäßige Reflexionsrunde (5-mal im Jahr) für die Ehrenamtlichen • jährliche Fortbildung für die ehrenamtlichen Mitarbeiter Neue Angebote ab 2013: • 3 bedarfsorientierte Begegnungsangebote pro Jahr in enger Kooperation und Abstimmung mit BewohnerInnen und Akteuren entwickeln; • Abstimmung und Ausbau der Zusammenarbeit mit dem in der Nadelfabrik angesiedelten Quartiermanagement durch regelmäßige Kooperationstreffen; • 1-2 mal pro Jahr interkulturelle Veranstaltungen mit Seminaren, Kursen oder Kunstausstellung zu aktuellen migrationsrelevanten Themen in der Nadelfabrik. 5. Personal Die Koordination hat ein/e hauptamtlich beschäftigte/r Mitarbeiter/Mitarbeiterin mit 19,5 Std./Woche. Er/Sie muss zu 75 % ihres Beschäftigungsumfanges im Begegnungszentrum anwesend sein. Die berufliche Qualifikation ist Dipl.-Sozialarbeit/Sozialpädagogik oder vergleichbare Ausbildung; fremdsprachliche und interkulturelle Kompetenzen und Projekterfahrung sind erforderlich. Zu den Aufgaben zählen: • Sicherstellung einer qualifizierten Beratung mit festen Sprechstunden (einschließlich zugehende Beratung) • Gewinnung, Qualifizierung und Begleitung von Ehrenamtlichen • Organisation der Angebote • Öffentlichkeitsarbeit • Zusammenarbeit mit anderen Institutionen Werkstatt der Kulturen Februar 2013 7 • • Dokumentation der Arbeit Nachhaltigkeit der Angebote sicherstellen Die Planung der Angebote erfolgt gemäß dem Prinzip der Bedarfsorientierung und in Kooperation mit Ehrenamtlichen, Hauptamtlichen und Bewohnern. Die Umsetzung der Angebote übernehmen vorrangig ehrenamtliche Mitarbeiter. Sie bringen ihre eigenen Ideen, Wünsche, berufliche und andere Erfahrungen, Hobbys und Interessen ein. Bereits aktive Ehrenamtliche werden mit eingebunden, unterstützt und wertgeschätzt. 6. Netzwerkarbeit Die Arbeit des Interkulturellen Zentrum in der Nadelfabrik InZel vollzieht sich in enger Abstimmung und Koordination mit verschiedensten Akteuren und Institutionen sowohl aus dem Sozialraum als auch stadtweit tätigen Einrichtungen. Hierzu gehören: • • • • • • • • • • • • • Werkstatt der Kulturen Einrichtungen des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Aachen e.V. hier v.a. den Bereichen Familienberatung, Senioren, Betreuungsverein Die Einrichtungen und Institutionen in der Nadelfabrik (Stadtsportbund, Eurotürk, Stadtarchiv, TÜV Nord, Sozialraumteam II, …) Quartiersmanagement AC-Ost und Hausmanagement der Nadelfabrik Kommunales Integrationszentrum (KIZ) Stadtteilkonferenz AC-Ost/Rothe Erde Netzwerk Integration AK Migration Kooperation mit der Stabstelle Sozialentwicklung und „Leitstelle Älter werden in Aachen“ AG Begegnungszentren Kooperation mit Stabstelle Integration Kooperation mit Arbeitsplattform Migration der Wohlfahrtsverbände in der StädteRegion Aachen e.V. Kooperation mit dem Büro für Ehrenamtliches Engagement der Stadt Aachen 7. Öffentlichkeitsarbeit Die Aktivitäten des Interkulturellen Zentrum in der Nadelfabrik InZel werden in Form von Aushängen, Programmheften, Flyern, Presseartikeln und durch das Internet veröffentlicht. Öffentliche Orte wie Moschee, Kirchen, Geschäfte, Arztpraxen, Apotheken werden zur Verteilung von Werbematerialien genutzt. Aber auch den kooperierenden Institutionen werden Informationen zur Weitergabe an ihre Klientel vermittelt. Werkstatt der Kulturen Februar 2013 8 8. Dokumentation Es werden jährliche Jahresberichte erstellt. Dazu werden folgende Statistische Daten (Alter, Geschlecht, Herkunft (Migrationshintergrund) und Familienstand) erfasst: • • • • • • Zahl der Besucher der Veranstaltungen Beratungen im Begegnungszentrum (Komm-Struktur) und in der Wohnung (Geh-Struktur) Vermittlung von Service-Leistungen Inanspruchnahme der Angebote auf den Gebieten Freizeit, Kommunikation, Gesundheit und Bildung Mitarbeitende im Begegnungszentrum Zufriedenheit der Besucher und Nutzer Diese werden dem Sozialausschuss der Stadt Aachen vorgelegt. Bei Bedarf erfolgt eine Präsentation der Aktivitäten durch die Projektkoordination. Werkstatt der Kulturen Februar 2013 9 Evaluation Interkulturelles Zentrum (InZel) Hintergrund Auf der Grundlage des am 21.03.2013 im Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie vorgestellten Konzepts Interkulturelles Zentrum in der Nadelfabrik (InZel) wurde folgender Beschluss gefasst: Der Ausschuss für Soziales, Integration und Demographie begrüßt die Weiterentwicklung des Interkulturellen Zentrums in der Nadelfabrik und beschließt die Bereitstellung der Mittel im beantragten Umfang aus dem PSP - Element 4050101-916-5 für sozialraumbezogene Maßnahmen, vorbehaltlich der Genehmigung des Haushaltsplans 2013, das Interkulturelle Zentrum in der Nadelfabrik für 2 Jahre bis 31.12.2014 jährlich mit 33.200,00€ zu fördern.(Auszug aus der Niederschrift vom 21.03.2013) Des Weiteren wurde das Diakonische Werk im Kirchenkreis Aachen e.V. als Träger von InZel gebeten, dem o.g. Ausschuss vor Ablauf des Förderzeitraums eine Evaluation vorzulegen. Verlauf Ab 2013 wurde die im Konzept beschriebene Zielerreichung „… intergenerative und interkulturelle Begegnungen für Menschen jeden Alters und jeder Kultur zu ermöglichen ...“ für die gesamte Stadt Aachen durch die Entwicklung und Durchführung unterschiedlichster Angebote umgesetzt. (Dokumentiert wurde dies für das erste Förderjahr bereits 2013 in einem Sachbericht, der der Verwaltung mit dem Verwendungsnachweis vorgelegt wurde.) Der personelle Wechsel der Stelleninhaberin zum 01.01.2014 brachte aufgrund der Qualifikation (Frau Marques-Ranke ist Gemeinde- und Musikpädagogin) neue Impulse und Anregungen hinsichtlich weiterer Angebote. So konnte der in 2013 aus Mitteln des Stadtteilfonds Aachen-Ost/Rothe Erde geförderte neu gründete Inklusive Stadteilchor (InChorsiv) ab Januar 2014 durch Frau Marques-Ranke als Chorleiterin in die Angebotspalette von InZel integriert werden. Statistische Daten Insgesamt haben bislang (Stand Oktober 2014) mehr als 620 Besucher, die verschiedensten Gruppenangebote und Einzelveranstaltungen wahrgenommen. Heike Keßler-Wiertz Guiomar Marques-Ranke Oktober 2014 75% der Besucher waren Frauen, 25% Männer. Was die Aufsplittung nach Kontinenten anbelangt, ergab sich folgendes Bild: Teilnehmer nach Kontinenten Amerika 20% Afrika 3% Europa Asien 16% Europa 61% Asien Afrika Amerika Demnach waren 61% der Teilnehmer Europäer, 20% stammten aus amerikanischen, 16% aus asiatischen und 3% aus afrikanischen Ländern. Eine detailliertere Auflistung der Herkunftsländer zeigt folgende Grafik: Herkunftsländer der Besucher 50 45 40 35 Prozent 30 25 20 15 10 5 0 Länder Die Besucher von InZel rekrutierten sich aus 28 Ländern davon mit 45% in der Mehrheit Deutsche; gefolgt mit 10% von türkischstämmigen Teilnehmenden. Die Fülle südamerikanischer hier insbesondere brasilianischer, kolumbianischer und guatemaltekischer Besucher lässt sich v.a. auf die Herkunft der Koordinatorinnen (in beiden Fällen Brasilianerinnen) zurückführen. Heike Keßler-Wiertz Guiomar Marques-Ranke Oktober 2014 Mit 45 % ist das Altersspektrum der 40-50 Jährigen, die sich bei InZel repräsentieren das Größte. An zweiter Stelle mit 26% gefolgt von den 50-60Jährigen. Die beiden Altersgruppen der 30-50 und über 60Jährigen sind mit 12 bzw. 15% nahezu gleichhäufig repräsentiert. Die Gruppe der 20-30Jährigen ist gar nicht präsent. Altersstruktur < 60 Jahre 12% > 20 Jahre 2% 20-30 Jahre 0% 30-40 Jahre 15% 50-60 Jahre 26% 40-50 Jahre 45% Eine Übersicht der Angebote und deren Inanspruchnahme zeigt das Ranking. Ranking der Angebote 18 18 16 14 12 10 8 6 4 2 0 18 15 15 13 11 6 4 Prozent Sowohl das Chorangebot als auch die diversen TANDEM®Sprachangebote werden mit nahezu 20% besonders intensiv angenommen. Beide Angebote sind sowohl interkulturell als auch inklusiv. Heike Keßler-Wiertz Guiomar Marques-Ranke Oktober 2014 Die Schreibwerkstatt konnte dank einer großzügigen finanziellen Spende durch Soroptimist Club Bad Aachen die in den wöchentlichen Treffen entstandenen persönlichen Geschichten in einem Buch (Die fassungslose Brille) veröffentlichen. Die Rekrutierung und Begleitung der Ehrenamtlichen, die sich für die Durchführung der verschiedensten Gruppenangebote gemeldet haben, stellte in den vergangen beiden Jahren eine Kernaufgabe der Projektkoordinatorinnen dar. Hierbei erwies sich sowohl die kontinuierliche tägliche Präsenz der Projektkoordination als äußerst effektiv als auch die Einbindung von InZel in das Gesamtangebot der Werkstatt der Kulturen. Derzeit sind 15 Ehrenamtliche aktiv in der Durchführung und Leitung verschiedenster Gruppen. In einer Schulungsreihe zum Thema Interkulturelle Verständigung wurden die Ehrenamtlichen 2013 an 4 Samstagen geschult. Darüber hinaus nehmen sie regelmäßig an themenspezifischen Gesprächsrunden zu den Themen wertschätzende Kommunikation, Abgrenzung, kultursensible Begleitung ... teil. Auswertung und Ausblick Die Fülle von Nachfragen Ehrenamtlicher zeigt, dass es ein hohes bürgerschaftliches Interesse gibt, sich im Bereich Interkultureller Gruppenangebote einzubringen. Zur Koordination und Organisation dieser Anfragen, zur Entwicklung neuer Angebote und Einbindung in bestehende lokale Netzwerke ist eine damit beauftragte professionelle Fachkraft mit 50% BU notwendig, um effektive und für alle Seiten zufrieden stellende Aktivitäten entwickeln und begleiten zu können. Die Einbindung von InZel in die Arbeitsfelder der Werkstatt der Kulturen als Bildungsträger, der auch Begegnungsangebote organisiert, hat sich als wechselseitig nutzbringend erwiesen. Die Kontakte zur Yunus-Emre-Moschee wurden auch mit der neuen Mitarbeiterin gepflegt. So hat am 12.09.14 ein Interreligiöser Spaziergang unter Beteiligung der Evangelischen Kirchengemeinde Eilendorf, der Katholischen Kirchengemeinde St. Fronleichnam unter Federführung der Projektkoordinatorin von InZel im Rahmen der Interkulturellen Woche mit über 85 Teilnehmern statt gefunden. Eine Fortführung dieser Veranstaltung ist bereits für 2015 vorgesehen. Die Ansiedelung von InZel in der Nadelfabrik und die unmittelbare Nähe zu den Kollegen des Kommunalen Integrationszentrum der Stadt Aachen erwiesen sich wechselseitig befruchtend und förderlich. So konnten vielfältige Heike Keßler-Wiertz Guiomar Marques-Ranke Oktober 2014 Gesprächsmöglichkeiten durch den kleinen Dienstweg genutzt werden, um Informationen auszutauschen und Anfragen weiterzuleiten. Die hohe Nachfrage bestehender Angebote, aber auch ständige Anfragen nach neuen Angeboten so beispielsweise das Kreativatelier, ermutigen und bestätigen, dass die Förderung von InZel in der Nadelfabrik eine hohe Wirksamkeit und Attraktivität für Interessenten aus dem ganzen Stadtgebiet Aachen hat. Heike Keßler-Wiertz Guiomar Marques-Ranke Oktober 2014 Impressionen 2013 - 2014 Sozialausschuss 09.12.2014 Flyer InZel Sozialausschuss 09.12.2014 Flyer InZel Sozialausschuss 09.12.2014 Sozialausschuss 09.12.2014 Sozialausschuss 09.12.2014 Nadelfabrik Sozialausschuss 09.12.2014 St.Fronleichnam Sozialausschuss 09.12.2014 Yunus-EmreMoschee Sozialausschuss 09.12.2014 Sozialausschuss 09.12.2014 Das Buch Sozialausschuss 09.12.2014 TANDEM®Café Sozialausschuss 09.12.2014 Sozialausschuss 09.12.2014 Interkulturelle Verständigung Zertifikatkurs Sozialausschuss 09.12.2014 Sozialausschuss 09.12.2014