Daten
Kommune
Aachen
Dateiname
152352.pdf
Größe
155 kB
Erstellt
05.10.15, 12:00
Aktualisiert
06.09.18, 22:31
Stichworte
Inhalt der Datei
Der Oberbürgermeister
Vorlage
Federführende Dienststelle:
Fachbereich Umwelt
Beteiligte Dienststelle/n:
Vorlage-Nr:
Status:
AZ:
Datum:
Verfasser:
FB 36/0068/WP17
öffentlich
05.10.2015
FB 36/82, Herr Dr. Krämer
Forstwirtschaftsplan 2016
Beratungsfolge:
TOP:__
Datum
Gremium
Kompetenz
04.11.2015
B0
Kenntnisnahme
Beschlussvorschlag:
Die Bezirksvertretung Aachen-Mitte nimmt die Forstwirtschaftspläne für das Forstwirtschaftsjahr 2016
für den Stadtwald zustimmend zur Kenntnis.
In Vertretung
Werner Wingenfeld
(Stadtbaurat)
Vorlage FB 36/0068/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 14.10.2015
Seite: 1/6
finanzielle Auswirkungen
Investive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
Gesamt-
Gesamtbedarf (alt)
20xx ff.
bedarf
(neu)
Einzahlungen
0
0
0
0
0
0
Auszahlungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
+ Verbesserung /
-
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
Verschlechterun
g
konsumtive
Ansatz
Auswirkungen
20xx
Ertrag
Fortgeschriebener Ansatz
Fortgeschriebe-
Ansatz
ner Ansatz
20xx ff.
20xx
20xx ff.
Folgekos-
Folgekos-
ten (alt)
ten (neu)
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
Abschreibungen
0
0
0
0
0
0
Ergebnis
0
0
0
0
0
0
Personal-/
Sachaufwand
+ Verbesserung /
Verschlechterun
0
0
Deckung ist gegeben/ keine
Deckung ist gegeben/ keine
ausreichende Deckung
ausreichende Deckung
vorhanden
vorhanden
g
Kosten für Unternehmerleistungen
Kosten für die Holzbringung:
Verkehrssicherung:
Ankauf von Pflanzen, tw. Pflanzung:
Wegebau inkl. Umbau v. Schwarzdecken:
Summe:
Vorlage FB 36/0068/WP17 der Stadt Aachen
32.000 Euro
25.000 Euro
44.000 Euro
55.000 Euro
156.000 Euro
Ausdruck vom: 14.10.2015
Seite: 2/6
Erläuterungen:
Forstwirtschaftsplan 2016
Die Forstwirtschaftspläne basieren auf der mittelfristigen Betriebsplanung (so genannte
Forsteinrichtung) vom 1.10.2003. Diese war zum 01.10.2013 abgelaufen und wurde mit Zustimmung
der Unteren Forstbehörde bis heute fortgeschrieben.
Zurzeit wird die Forsteinrichtung durch ein qualifiziertes Forsteinrichtungsbüro überarbeitet. Bisher
sind rund 50 Prozent der Waldfläche inventarisiert und beplant. Die endgültigen Ergebnisse werden im
Januar 2016 erwartet.
a) Holzeinschlag
Aachen Mitte
Holzartengruppen (in Festmeter)
Ei
Bu/Alh
Aln
Ki/Lä
jährl. Hiebssatz
594
2828
235
615
Forsteinrichtung 2003
abgeglichener
Hiebssatz 2016
Stand 30.09.2015
Planung 2016
Fi/Dgl. Summe
4291
8563
3384
13538
1670
166
1126
19884
560
1578
59
754
2543
5494
*) Alh = andere Laubbäume mit hoher Umtriebszeit (Esche, Bergahorn, Kirsche)
Aln = andere Laubbäume mit niedr. Umtriebszeit (Roteiche, Birke, Roterle, Eberesche, Robinie,
Rosskastanie)
Einschlagsplanung
Der jährliche Hiebssatz wird im Forstbetrieb durch die Forsteinrichtung festgelegt und gibt die
flächenbezogene nachhaltig einschlagbare Holzmenge in Festmeter (entspricht Kubikmeter) an. Er ist
nach Holzartengruppen unterteilt und wird so bemessen, dass die Ertragskraft des Waldes sowie die
Nachhaltigkeit der Waldfunktionen erhalten bleiben.
Aufgrund des zurückhaltenden Holzeinschlags in der Vergangenheit könnten im kommenden Jahr
19.884 fm genutzt werden. Geplant sind dagegen 5.494 fm, mit Schwerpunkt in der Baumart Fichte.
Auch wenn sich die Holzmarktsituation für Fichtenstamm- und kurzholz im vergangenen Jahr etwas
verschlechtert hat (Preisrückgang ca. 8-10%), sind die Preise nach wie vor attraktiv. Die Nachfrage
nach Laubstammholz ist weiterhin schwach. Auch die Brennholznachfrage durch gewerbliche
Brennholzkunden (LKW-verladenes Brennholz, baumlang) ist aufgrund des warmen Winters
2014/2015 und des aktuell niedrigen Ölpreises rückläufig.
Über den gesamten Forsteinrichtungszeitraum (13 Jahre) betrachtet wurde der Holzeinschlag um 13
% unterschritten. Im Sinne einer nachhaltigen, aber auch umweltgerechten und marktkonformen
Vorlage FB 36/0068/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 14.10.2015
Seite: 3/6
Holznutzung wurden die Laubholzvorräte geringfügig aufgebaut und die Nadelholzvorräte geringfügig
abgebaut.
b) Kulturen, Wege, Erholung
Kulturbegründung
Eine Besonderheit der diesjährigen Planung ist sicherlich der hohe Anteil von Pflanzungen, die mit
geplanten 23.350 Bäumen deutlich über den bisherigen Pflanzzahlen (mit Ausnahme der Sturmjahre
Kyrill und Xynthia) liegt. Ursache hierfür sind die Pflanzmaßnahmen, die im Zuge der anstehenden
Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen1 für das Baugebiet Kornelimünster West hinzukommen.
Die für das kommende Forstwirtschaftsjahr vorgesehenen Pflanzungen verteilen sich auf die
nachstehenden Baumarten wie folgt:
Baumart
RBu
FWP*)
A&E*)
Summe
10.250
10.500
20.750
TEi
1.000
-
1.000
WLi
500
-
500
SEr
-
500
500
ELä
500
-
500
Wildapfel
50
50
Wildbirne
50
50
Summe
12.350
11.000
23.350
*) FWP = reguläre Pflanzungen lt. Forstwirtschaftsplan /
A&E = Pflanzungen aufgrund von Ausgleichsmaßnahmen
Dem Prinzip der naturgemäßen Waldwirtschaft folgend werden geeignete, standortgerechte Wälder
grundsätzlich natürlich verjüngt, d. h. durch die Saat der umstehenden Bäume. Nicht standortgerechte
Nadelholzbestände würden sich jedoch wieder zu nicht erwünschten Nadelholzmonokulturen
entwickeln. Zur ökologischen Aufwertung werden diese mit der schattenertragenden Baumart Buche
unterpflanzt, so dass sich in der darauffolgenden Generation ein Laubwald bzw. ein Mischwald
entwickelt. Dieser Baumartenwechsel auf naturschutzfachlich geeigneten Standorten erfüllt die
Anforderungen eines multifunktionalen Ausgleichs, d.h. die Maßnahme dient sowohl dem
Bodenschutz als auch der Aufwertung von Natur und Landschaft.
Eingriffe in Natur und Landschaft, die nicht vermieden werden können, sind kompensationspflichtig. Der Verursacher dieser
nachhaltigen Beeinträchtigung ist aufgrund naturschutz- und bauplanungsrechtlicher Regelungen verpflichtet, den
entstandenen Eingriff im Rahmen der jeweiligen rechtlichen Vorschrift zu kompensieren, um die Leistungsfähigkeit des
Naturhaushaltes langfristig zu bewahren. Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sind auf Dauer anzulegen, zu pflegen und
rechtlich zu sichern.
1
Vorlage FB 36/0068/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 14.10.2015
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Kulturpflege/Kultursicherung
Anpflanzungen auf Freiflächen wie auch der Buchenvoranbau unter Nadelwäldern bedürfen in den
ersten Jahren der Pflege, da die Konkurrenz durch Brombeere und Adlerfarn die Kulturen gefährdet.
Die Flächen werden je nach Entwicklung der Begleitflora 3 bis 5 Jahre freigeschnitten.
Weiterhin ist geplant, die dicht aufwachsende Naturverjüngung (v. a. beim Nadelholz) zu „vereinzeln“,
einerseits um in diesem jungen Alter gut veranlagte Bäume kostengünstig zu fördern, andererseits um
Begleitbaumarten (bspw. Ebereschen, Ahorn, Eschen) dauerhaft zu etablieren.
Geplant sind diese Maßnahmen für den kommenden Sommer auf insgesamt 9 ha.
Jungwuchspflege
Im Alter von rund 10 - 20 Jahren werden die favorisierten Bäume nach den Kriterien Vitalität, Stabilität,
Qualität und Verteilung ausgewählt und gefördert. Unerwünschte Bäume werden bei den
Pflegearbeiten zurückgedrängt. Ziel ist es, einen gesunden und artenreichen Mischwald aufzubauen,
auch im Hinblick auf mögliche Folgen des Klimawandels (Sturm, Trockenperioden, usw.). Die
Pflegeeingriffe erstrecken sich auf insgesamt 24 ha.
Waldschutz
Im Forstwirtschaftsjahr 2015 wurden auf einem Hektar Weißtannen gepflanzt. Um diese gegen
Rehwildverbiss zu schützen, werden die Leittriebe (Terminalknospen) mit Schafwolle geschützt.
Die Verbreitung der spätblühenden Traubenkirsche (Neophyt) im Aachener Wald nimmt immer weiter
zu. Es handelt sich um einen eher strauchförmig wachsenden Baum, der sich aggressiv vermehrt und
nur schwer zurückzudrängen ist. Das Gemeindeforstamt hat die spätblühende Traubenkirsche auf
mehreren Hektar zurückgeschnitten und versucht, diese Baumart durch den Voranbau von Buche auf
Dauer „auszudunkeln“.
Erfreulicherweise hat sich trotz des teils heißen Sommers keine nennenswerte Borkenkäferpopulation
entwickelt. Bis auf Einzelbäume und kleine Baumgruppen ist kein Kalamitätsholz angefallen.
Wegebau/Wegeunterhaltung
Diverse sand-/wassergebundene Waldwege wurden im Jahr 2015 neu aufgeschottert. Ziel ist es, die
Wegesubstanz auf dem vorhandenen Niveau zu halten. Die Unterhaltungsarbeiten werden
überwiegend in Eigenregie durchgeführt.
In den vergangenen 4 Jahren wurden sämtliche Schwarzdecken (Asphaltdecken) an Steigungen
saniert. Im kommenden Jahr sollen defekte Schwarzdecken im ebenen Gelände zu sand/wassergebundenen Wegen umgebaut werden. Die Arbeiten erfolgen in Fremdleistung. Der Umfang
dieser Maßnahme lässt sich erst einschätzen, wenn die Zusammensetzung der Schwarzdecken
bekannt ist. Das verbaute Material hat wesentlichen Einfluss auf die Entsorgungskosten.
Vorlage FB 36/0068/WP17 der Stadt Aachen
Ausdruck vom: 14.10.2015
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Erholungseinrichtungen
Im vergangenen Jahr wurde im Aachener Wald das Knotenpunktsystem für Wanderer eingerichtet. An
wenigen Stellen ist das System noch nachzubessern. Darüber hinaus wird der Schutzpilz an der
Einmündung Karlshöher Talweg/Moresneter Weg teilerneuert.
c) Fremdaufträge
Kosten für die Holzbringung: Das in Eigenregie aufgearbeitete Holz (v. a. Laubholz) muss
durch Unternehmer bis an die LKW-befahrbaren Wege geliefert werden. Für diese Arbeiten
werden Kosten in Höhe von 32.000 Euro kalkuliert.
Verkehrssicherungsmaßnahmen: ca. 25.000 Euro
Ankauf von Pflanzen inklusive Pflanzung: ca. 44.000 Euro (Pflanzung in Eigenregie)
Rückbau von defekten Schwarzdecken, Unterhaltungsarbeiten an sand-/wassergebundenen
Wegen,
Gräben und Böschungen, Erhaltung des Lichtraumprofils, Wegebaumaterial: ca. 55.000 Euro
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Ausdruck vom: 14.10.2015
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